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{"created":"2022-01-31T13:34:31.103194+00:00","id":"lit18018","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Cohn, Michael","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 43: 41-43","fulltext":[{"file":"p0041.txt","language":"de","ocr_de":"Notiz zur Darstellung kristallinischer Eiwei\u00dfstoffe.\nVon\nDr. Michael Cohn.\n(Aus .1er chemischen Abteilung des physiologischen Instituts zu Berlin.) (Der Redaktion zugegangen am 19. August 190t.)\nHei (l\u00b0r Herstellung gr\u00f6\u00dferer Mengen kristallinischen Ovalbumins und Serumalbumins wurden einige Beobachtungen gemacht, welche die bisherigen Angaben \u00fcber den Gegenstand in einigen Punkten erg\u00e4nzen resp. berichtigen.\nOvalbumin.\nF\u00fcr das Gelingen der Kristallisation aus H\u00fchnereiwei\u00df ist, wie sich herausstellte, die Frische der zur Verwendung gelangenden Fier von wesentlicher Bedeutung, was schon von einigen behauptet, von andern aber geleugnet wurde.\nSo lange wir uns w\u00e4hrend der Wintermonate, in die unsere Versuche fielen, der im Handel k\u00e4uflichen Fier bedienten, hatten wir, auch wenn diese im \u00fcbrigen dem Geruch und Geschmack nach ganz einwandsfrei erschienen, regelm\u00e4\u00dfig\u2019 Mi\u00dferfolge: die Abscheidungen blieben amorph. Frst als wir uns direkt vom Lande Fier zu verschaffen wu\u00dften, die bestimmt erst einige Tage vorher gelegt waren \u2014 was \u00fcbrigens in der genannten Jahreszeit gewisse Schwierigkeiten hot \u2014, gelang es ohne weiteres, die charakteristischen Kristalle zu erhalten. Zur Ausf\u00fcllung bew\u00e4hrte sich hier gut die lU\u00b0/nige Essigs\u00e4ure, von der nach Ausf\u00e4llung der Globuline mittels ges\u00e4ttigter Ammon-sulfatl\u00f6sung bis zur bleibenden Tr\u00fcbung, beil\u00e4ufigen. 1,8- 2 ccm auf 100. zugesetzt wurde. Wurden die ausgeschiedenen Kristalle nach mehreren Tagen abfiltriert und der Mutterlauge von neuem Fssigs\u00e4ure bis zur bleibenden Tr\u00fcbung zugef\u00fcgt, so wurde regelm\u00e4\u00dfig noclreine zweite, wenn auch sp\u00e4rlichere Ausbeute an Kristallen gewonnen.","page":41},{"file":"p0042.txt","language":"de","ocr_de":"Michael Cohn.\n42\nSeminal bumin.\nAuch fin- dus Gelingen einer guten Abscheidung von Serumalbuminkristallen aus Pferde hint scheint (*ine m\u00f6glichst baldige Verarbeitung des Blutes v\u00f6n Bedeutung zu sein, obwohl es hier gelegentlich auch noch m\u00f6glich war, aus Blut, das bereits leichten F\u00e4ulnisgeruch aufwies, Kristalle zu erhalten. Als Aus-gaugsmaterial eignete sich ebenso das durch Schlagen oder Absetzenlassen des Fibrinkuchens gewonnene Serum wie auch das durch Kaliumoxalatzusatz erhaltene Blutplasma. Auch hier geschah der S\u00e4urezusatz bis zur beginnenden bleibenden Tr\u00fcbung und ben\u00f6tigten wir zu diesem Zwecke von der zur Verwendung \u25a0gelangenden n I12S04 in der Kegel 10\u201412\u201414 ccm pro 100 ccm Fl\u00fcssigkeit. Die vollst\u00e4ndige Abscheidung der Kristalle geschah mitunter nur sehr allm\u00e4hlich. Von deutlichem Einfl\u00fcsse'hierauf erwies sich die Temperatur, bei der die Kristallisation vor sich ging, und zwar in dem Sinne, da\u00df sie bei K\u00e4lte langsamer und auch sp\u00e4rlicher, bei Zimmerw\u00e4rme hingegen rascher und reichlicher erfolgte. Beim erstmaligen Aufl\u00f6sen der kristallinischen Abscheidung in Wasser wurde regelm\u00e4\u00dfig ein geringer amorpher unl\u00f6slicher R\u00fcckstand beobachtet; gelegentlich war auch noch beim zweiten Fml\u00f6sen ein ganz geringf\u00fcgiger unl\u00f6slicher R\u00fcck-\no\nstand da: beim weitern Ilmkristallisieren indessen wurden keinerlei Beobachtungen eines Unl\u00f6slich- und Amorphwerdens der Kristalle*, wie es von anderer Seite erw\u00e4hnt wird, gemacht, vielmehr l\u00f6sten sie sich jedesmal, wenn auch langsam, so doch vollkommen in Wasser auf und konnten aus der w\u00e4sserigen L\u00f6sung durch ges\u00e4ttigte Ammonsulfatl\u00f6sung immer wieder von neuem gewonnen werden. Auf diese Weise wurden 0 und 7 Kristallisationen unschwer erhalten. Auch die Angabe, da\u00df beim l mkristallisieren die Sorumalbuminkristalle immer kleiner werden. konnten wir nicht best\u00e4tigen. Wohl beobachteten auch wir mitunter F\u00fcllungen, die fast ausschlie\u00dflich aus sehr kleinen Nadeln bestanden: indessen konnten wir feststellen, da\u00df die Gr\u00f6\u00dfe der Kristalle nicht sowohl von der H\u00e4ufigkeit des Umkristallisierens als vielmehr von der Art der Ausf\u00fchrung desselben abh\u00e4ngig ist, speziell davon, ob die Kristalle aus den","page":42},{"file":"p0043.txt","language":"de","ocr_de":"Notiz zur Darstellung kristallinischer Eiwei\u00dfstoffe.\n43\nL\u00f6sungen langsamer oder rascher zur Ausf\u00fcllung gebracht werden. Setzt man n\u00e4mlich zu der w\u00e4sserigen L\u00f6sung der Fiwei\u00df-kristalle die ges\u00e4ttigte Ammonsulfatl\u00f6sung vorsichtig hinzu und zwar nur bis zur eben merklichen Tr\u00fcbung, so kommt es zu einer sehr langsamen Ausscheidung, die oft erst in einigen Tagen beendet ist: die Kristalle liegen nicht nur am Hoden des Gef\u00e4\u00dfes, sondern auch an dessen W\u00e4nden' bilden sich zahlreiche Ablagerungen, und in diesem Falle pflegen die gro\u00dfen Kristallformen, Prismen und Nadeln, \u00fcberwiegend oder ausschlie\u00dflich vertreten zu sein. Wird hingegen die Ammonsulfatl\u00f6sung etwas reichlicher hinzugef\u00fcgt, so kommt es zu* einer ziemlich raschen Ausscheidung der Kristalle aus der L\u00f6sung,\nund dabei erh\u00e4lt man vornehmlich die ganz kleinen Formen.\n* .","page":43}],"identifier":"lit18018","issued":"1904-05","language":"de","pages":"41-43","startpages":"41","title":"Notiz zur Darstellung kristallinischer Eiwei\u00dfstoffe","type":"Journal Article","volume":"43"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:34:31.103199+00:00"}