Open Access
{"created":"2022-01-31T13:40:55.623275+00:00","id":"lit18040","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Henze, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 43: 290-298","fulltext":[{"file":"p0290.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des H\u00e4mocyanins.\nII. Mitteilung.\nVon\nM. Henze.\niAus dem ih^misih-physiolngischen Laboratorium der zoologischen Station zu Neapel.) iDer Redaktion zugegangen am 21. Oktober 1904. i\nln einer fr\u00fcheren Mitteilung1) habe ich auf Grund eingehenderer Untersuchungen \u00fcber die allgemeinen chemischen Eigenschaften des H\u00e4mocyanins berichtet. Unter anderem konnten dabei durch gasometrische Bestimmung des Sauerstoflabsorp-tionsverm\u00f6gens die fr\u00fcheren, teilweise bestrittenen Angaben von Bert und Frederiq best\u00e4tigt werden, so da\u00df das H\u00e4mocyanin (speziell aus dem Blute von Octopus) als respira-\ndieselbe Funktion wie das H\u00e4moglobin. Um so interessanter ist es, da\u00df es in chemischer Hinsicht nicht unbedeutend vom H\u00e4moglobin abweicht. An Stelle von Eisen findet sich Kupfer, das einen konstanten Urozentgehalt des Molek\u00fcls ausmacht. Ferner fehlen dem H\u00e4mocyanin die Eigenschaften eines Broteids, die das H\u00e4moglobin aufweist. Es gelingt daher nicht, durch noch so gelinde wirkende Agentien eine Spaltung in einen Eiwei\u00dfk\u00f6rper und eine eiwei\u00dffreie Komponente (entsprechend Globin und H\u00e4matin) zu erreichen. Im ganzen verh\u00e4lt sich das H\u00e4mocyanin wie ein Kupferalbuminat, in dem das Kupfer maskiert, aber doch au\u00dferordentlich leicht abspaltbar ist. Diese schon fr\u00fcher gemachte Angabe hat sich durch neue wiederholte Versuche best\u00e4tigt.\nln der Absicht, die Stellung des H\u00e4mocyanins in der Reihe der Eiwei\u00dfk\u00f6rper deutlicher zu charakterisieren, soweit dies\n*) M. Henze, Diese Zeitschrift, Bd. XXXIII, S. 370.","page":290},{"file":"p0291.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des H\u00e4mocyanins. II.\n291\nmit Hilfe der vorhandenen Methoden und des immerhin sp\u00e4rlichen Materials m\u00f6glich ist, wurde zun\u00e4chst die Verteilung des Stickstoffs im Molek\u00fcl bestimmt. Die hierf\u00fcr von Hausmann1) ausgearbeitete Methode macht nicht den Anspruch einer exakten chemischen Analyse. Es ergeben sich jedoch, namentlich bei Innehaltung gewisser Kautelen, Resultate, die wichtige Einblicke in den Aufbau eines Eiwei\u00dfk\u00f6rpers gestatten, wie von neuem die letzte Untersuchung von G\u00fcrnbel2) beweist. Ich habe mich fast ganz an die Arbeitsweise gehalten, die von Osborne und Harris3) zur Untersuchung einer gr\u00f6\u00dferen Zahl von Eiwei\u00dfk\u00f6rpern verwandt worden ist.\nZur Darstellung des Ausgangsmaterials wurde das dem lebenden Tiere entnommene blaue, also mit Sauerstoff ges\u00e4ttigte Blut (vergl. die erste Mitteilung) zentrifugiert, wobei sich eine geringe Menge von Leukocyten zu Boden setzt. Hierauf wurde filtriert und das H\u00e4mocyanin nach Verd\u00fcnnung des Blutes mit Wasser durch Alkoholzusatz unter Erw\u00e4rmung koaguliert. Der sehr fein verteilte Eiwei\u00dfk\u00f6rper wurde durch mehrfaches Dekantieren ausgewaschen, dann aul einem Seidenfilter gesammelt und l\u00e4ngere Zeit mit Wasser, Alkohol und zuletzt mit \u00c4ther behandelt. Da fr\u00fchere Versuche gezeigt haben, da\u00df das H\u00e4mocyanin der einzige Eiwei\u00dfk\u00f6rper ist, der sich im Octopusblute findet, darf man schlie\u00dfen, auf diese Weise eine reine, einheitliche Substanz vor sich zu haben.\nI. Die Verteilung des Stickstoffs im H\u00e4mocyanin.\nIch gebe kurz den Gang der Arbeitsweise, um die\u00bb Resultate zum Schlu\u00df tabellarisch anzuf\u00fchren. Zu den einzelnen Versuchen wurden stets Pr\u00e4parate von H\u00e4mocyanin benutzt, die dem Blute verschiedener Tiere entstammten, um auf etwaige individuelle Unterschiede aufmerksam zu werden, ln Form eines feinen Pulvers wurde der Fi wei\u00dfk\u00f6rper bis zur Gewichts-\n\u2018) W. Hausmann, Diese Zeitschrift, Bd. XXVII, S. 91 und Bd. XXIX S. 136.\t\u2019\n*) G\u00fcmbel, Beitr. zur chem. Physiol, u. Pathol, Bd. V, S, 297.\n\u2022') Os ho me u. Harris, zit. nach Chem. Zentralblatt 1903, Bd 1 S. 1279.\t\u2019\nHoppe-Scylcr s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XLIII.\n19","page":291},{"file":"p0292.txt","language":"de","ocr_de":"292\nM. Henze.\nkonstanz bei 100\u2014105\u00b0 getrocknet und zun\u00e4chst auf dem Wasserbad mit 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure digeriert. Hierauf wurde er durch 7\u2014Inst\u00e4ndiges Kochen in einem K\u00f6lbchen mit einge-schlitTenem K\u00fchler gespalt en. Nachdem die Hauptmenge der Salzs\u00e4ure auf dem Wasserbade durch Eindampfen entfernt worden war, wurde der Ammoniakstickstoff durch Destillation mit gereinigtem MgO bestimmt. Der Magnesiumschlamm, der die Huminsubstanzen mit enth\u00e4lt, wurde auf einem geh\u00e4rteten Filter abgesaugt, mit hei\u00dfem Wasser gut ausgewaschen und dabei mehrmals vom Filter genommen. Durch Zersetzung dieses Niederschlages im Kjelduhl-Kolben erf\u00e4hrt man die Menge des sogenannten Huminstickstoffs.\nFiltrat und Waschw\u00e4sser vom Magnesiumschlamm wurden nach dem Ans\u00e4uern auf 100 ccm eingeengt, mit \u00f6 g Schwefels\u00e4ure versetzt und mit 30 ccm einer Phosphorwolframs\u00e4urel\u00f6sung gef\u00e4llt, die 20 g Phosphorwolframs\u00e4ure und 5 g Schwefels\u00e4ure auf 100 g Wasser enthielt (vergl. Osborne u. Harris). Nach' 24sl\u00fcndigem Stehen wurde der Niederschlag abgesaugt, vom geh\u00e4rteten Filter genommen und mit einer verd\u00fcnnten L\u00f6sung von Phosphorwolframs\u00e4ure (2,5 g P.W.S., 5 g Schwefels\u00e4ure auf 100 g Wasser) anger\u00fchrt und wieder abgesaugt. Dieselbe Prozedur wurde wiederholt und dann auf dem Filter nachgewaschen, bis die Wasserfl\u00fcssigkeit ca. 200 ccm betrug.\nDie Zerlegung dieses P.W.S.-Niederschlags bietet Schwierigkeiten. Man erh\u00e4lt leicht zu niedrige Werte, noch \u00f6fters aber geht die Analyse durch Springen der Kolben verloren. Es wurde viel konz. H.,S04 angewandt, mit Permanganat oxydiert und mindestens 12 Stunden erhitzt.\nIm Filtrate des P.W.S.-Niederschlages wurde der Mon-amidostickstoff direkt bestimmt und nicht, wie bei Osborne und Harris angegeben ist, aus der Differenz berechnet. Man hat so nicht nur eine Kontrolle, sondern kann auch im Falle des Verlustes des P.W.S.-Niederschlages umgekehrt immer noch die Zahl f\u00fcr den Diamidstickstoff aus der Differenz finden. In der 'Fabelte ist in diesem Falle die betreffende Zahl in Kursivschrift gedruckt.","page":292},{"file":"p0293.txt","language":"de","ocr_de":"293\nZur Kenntnis des H\u00e4mocyanins. II.\nAngewandte Substanz:\nI\t1.3008\tIV 1,Q56fi\nII\t1,4434\tV 1.0286\nIII\t1,2600\n%\tDurch Titration gefundener N in Gramm\t) I In Prozenten I Mittel i\t\tMittel auf 100 (N-Gehalt = 16,09)\nN als NHS\t0,0115 I 0,0106 il 0,0136 III .0,0098 IV 0,0100 V _\t0,85 0,73 1.08 0,02 1,05\t' 1 \u25a0 ' | 0,93\t1\t5,78 . i\t7 y f\t\u25a0 1 . \u25a0 \u2022\u2022 \u2022 . \u2022 1:\t. \" ' ' \u2022 1\t\nN im Magnesiumschiamin\t0.0010 I 0,0070 II 0.0035 IV 0.0027 V\t0.66 0.48 0,33 0,26\t0,43 .\t\u2022 2,67 \u2022 \u2022\nDiamid-N\t0.6582 II \u2014 Ill - IV 0.3780 V\t4.56 4,70 4.18 3.67 (4.84 \\\t\u2018 \u2022 \u2022\u2022 . ' 4,45 ' .\t\", 27,65 i\nMonamid-N\t1.3720 II 1.2002 1 1,0738 IV 1,0640 V\t9.50 K\ti - ! - 10,3+\tI\t\t\nII. Bestimmung der basischen Spaltungsprodukte des H\u00e4mocyanins.\nZur Untersuchung des H\u00e4mocyanins in dieser Richtung standen ea. 30 g des nach obiger Angabe dargestellten Kiwei\u00df-k\u00fcrpers zur Verf\u00fcgung. Die Methodik lehnt sich in der Hauptsache ganz an die Kosselschon Angaben.1)\nDas H\u00e4moeyanin wurde durch Kochen mit der dreifachen Menge Schwefels\u00e4ure und der sechsfachen Menge Wasser gespalten. Dauer des hrhitzens 14 Stunden. Die schwarzgef\u00e4rbte. Huminsubstanzen enthaltende Fl\u00fcssigkeit wurde auf 1 1 aufgef\u00fcllt und einer Stickstoffbestimmung unterworfen.\n*) Kossel u. Kutscher, Diese Zeitschrift, Bd. XXXI, S. 165.","page":293},{"file":"p0294.txt","language":"de","ocr_de":"294\nM. Henze,\n5 ccm\tverbrauchten\tt. 15.70\tccm\tn/io\tH.,S04\t| Mittel\t15,80 ccm, das\tist\n2. 15,90 \u00bb\t\" io\t\u00bb\tj\t0,0221 g N,\nGesamt-N-Gehalt demnach: 4,4240 g.\nNach meinen fr\u00fcheren Analysen enth\u00e4lt das H\u00e4mocyanin 16,099/o N, folglich sind 27,49 g H\u00e4mocyanin zersetzt und in Anwendung gekommen.\nDie Zersetzungsfl\u00fcssigkeit wurde nunmehr verd\u00fcnnt, mit Baryumhydroxyd bis zur schwachsauren Reaktion versetzt, der BaS04-Nicderschlag abgenutscht .und mehrfach ausgekocht. Filtrat und Waschw\u00e4sser wurden auf 1 1 gel\u00bbr\u00e4cht und abermals eine Stickstoffbestimmung ausgef\u00fchrt.\n5 ccm\tverbrauchten\t1. 14,35\tccm\tn/io\tH2S04\t|\tMittel\t14,42 ccm, das\tist\n2. 14,50\t*\t\u00abio\t\u00bb\tj\t0,0202 g N.\nDer Gesamtstickstoft betrug also noch 4,0400 g.\nIm Raryumniederschlag sind demnach 0,384 g N, das ist Huminstickstoff I, verblieben.\nVon einer Bestimmung des Ammoniakstickstoffs wurde abgesehen, da dieselbe mehrfach ausgef\u00fchrt und \u00fcbereinstimmende Zahlen ergeben hatte (cl. unter 1).\nDie schwach schwefelsaure L\u00f6sung wurde deshalb mit Magnesiumoxyd im \u00dcberschu\u00df l\u00e4ngere Zeit auf dem Wasserbad in einer offenen Schale erhitzt, bis kein Ammoniak mehr wegging. Dann wurde mit \u00fcbersch\u00fcssigem Baryumhydroxyd aus-gef\u00e4llt und der Niederschlag abgesaugt und ausgewaschen. Die vereinigten Fl\u00fcssigkeiten wurden mit Schwefels\u00e4ure vom Baryum befreit und das Baryumsulfat ebenfalls gut ausgekocht. In der resultierenden Fl\u00fcssigkeit, die auf 1 1 konzentriert worden war, wurde eine Stickstoffbestimmung gemacht.\n5 ccm davon brauchten 1. 12.55 ccm n/to H\u201eS04\\^.\t^ r_\n2. 12,60\t\u00bb \u00ab/to \u00bb j \u00b0\nDie GesamtstickstolTmenge betrug also noch 3,5196 g.\nNach der unter I stehenden Bestimmung enth\u00e4lt das H\u00e4mocyanin 0,939/o Stickstoff in Form von Ammoniak. Die angewandten 27,49 g H\u00e4mocyanin w\u00fcrden demnach 0,26 g Ammoniakstickstoff geliefert haben. Subtrahiert man diese Zahl von 4,0400, der Stickstoffmenge nach Abzug des Humin-stickstoffs 1 (d. i. 3,7800) und von letzterer die soeben ge-","page":294},{"file":"p0295.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des H\u00e4mocyanins. II.\n. 295\nfundene Stickstoffmenge, so ergibt sich der Huminstick-stoff II = 0,2604 g.\nDie auf diese Weise zur F\u00e4llung der Hexonbasen .vorbereitete Fl\u00fcssigkeit wurde nach Kossel mit Silbersulfat und Barytwasser gef\u00e4llt. Der zerlegte Niederschlag und die schlie\u00dflich erhaltene Fl\u00fcssigkeit, in der sich Histidin und Arginin befinden konnten, wurde auf 1 1 gebracht und darin der Stickstoff bestimmt.\n20 ccm davon brauchten 14,50 ccm n/,\u201e HfS04, das ist 0,0203 g N. Gesamtstickstoff auf Histidin und Arginin zu beziehen = 1,0150 g.\nIn der L\u00f6sung wurde hierauf in der bekannten Weise durch vorsichtigen Zusatz von Silbernitrat und Barytwasser das Histidin abgeschieden. Der Silberniederschlag wurde zerlegt und das Histidin nach Kossel*) in 2,50/o iger schwefelsaurer L\u00f6sung mit \"Quecksilbersulfat von neuem gef\u00e4llt. Nach 12st\u00fcndigem Stehen wurde die F\u00e4llung filtriert, mit Schwefelwasserstoff zerlegt und die L\u00f6sung nach Vertreiben des Schwefelwasserstoffs auf 500 ccm aufgef\u00fcllt.\n20 ccm der L\u00f6sung brauchten bei der Kjeldahlbestimmung 9.60 ccm \"/io H,S04, das ist 0,0134 g N. Insgesamt k\u00f6nnte man also 0,3360 g N auf Histidin, das w\u00e4ren 1,24 g Histidin, beziehen.\nZum exakten Nachweis dieser Hexonbase wurde aus obiger L\u00f6sung die Schwefels\u00e4ure mit Barytwasser entfernt und gleichzeitig in der Hitze Kohlens\u00e4ure eingeleitet. Nach der Filtration wurde bis nahe zur Trockene konzentriert und das dabei abgeschiedene Baryumkarbonat nach Aufnahme des R\u00fcckstandes mit Wasser abfiltriert. Nachdem das Filtrat jetzt mit \u00fcbersch\u00fcssiger Salzs\u00e4ure versetzt worden war, trat bei hinreichender Konzentration Kristallisation ein, die Alkoholzusatz vermehrte. Es wurde nochmals gel\u00f6st und gef\u00e4llt und aus konzentrierter Salzs\u00e4ure umkristallisiert, um, nach Kutscher zum Histidin-dichlorid zu gelangen. Die Analysen lieferten jedoch selbst bei wiederholtem Umkristallisieren keine stimmenden Zahlen. Es zeigte sich, da\u00df die Substanz baryumhaltig war. ln der Literatur gibtLawrow2) einen analogen Fall an, der auf Existenz eines Baryumdoppelsalzes schlie\u00dfen l\u00e4\u00dft.\n*) Kossel, Diese Zeitschrift, Bd. XXXVIII, S. 39.\n*) Lawrow. Diese Zeitschrift, Bd. XXVIII, S. 391.","page":295},{"file":"p0296.txt","language":"de","ocr_de":"296\nM. Henze.\ndeshalb vereinigt und mit Silbernitrat von Salzs\u00e4ure\u00bb befreit.\nIm Kiltrat vom Chlorsilber wurde nunmehr das Histidin nach\nHedin1) mit Silbernitrat und Ammoniak gef\u00e4llt. Nach ge-\n\u2022\nnanntem Forscher hat das so dargestellte Histidinsilber nach Trocknen bei 100\u00b0 die Zusammensetzung Ag,C\u00dfH7N.l02-f- H\u00c40.\nAngewandte Substanz 0.1732 g.\nGefunden 0.0058 g Ag. \u2022- 7)5.32\u00b0/o Ag,\nGerechnet f\u00fcr (Ag^ll-N,,^ -f- H20) =-- 55,77 \u00b0/u Agr\nHistidin ist somit als Spaltungsprodukt des ll\u00e4mocyanins naehgowieson. Die Ausbeute an reinem Silbersalz betrug nur ca. 0.4 g, also bt;i weitem weniger als die obige K.jeldahl-beslimmung anzeigte.\nDas Kiltrat der urspr\u00fcnglichen Histidinf\u00e4Hung wurde mit Harytwasser im Kbersehu\u00df versetzt, der ausfallende Niederschlag zerlegt und in der resultierenden, auf 100 ccm ge-brachten Fl\u00fcssigkeit der Stickstolf bestimmt.\n20 ccm brauchten 8,30 ccm \u00bb' io tt,S04 \u2014 0,01 lf> g N.\nOm Gesamtl\u00f6sung enthielt also 0.0580 g N.\nKerlinet man diese Zahl auf Arginin um. so w\u00fcrde dies 0,1 g Arginin entsprechen. Bei sorgf\u00e4ltigster Verarbeitung aut Arginin (es wurde versucht, das charakteristische, .schwerl\u00f6sliche Kupfeniitraldnppelsalz darziistellen) lie\u00df sich jedoch keine Spur davon nnehweisen. Wie bekannt, ist gerade Arginin am leichtesten und sichersten von den drei llexotibasen zu erkennen. Ich wage trotzdem augenblicklich noch nicht zu behaupten, da\u00df das Arginin v\u00f6llig unter den Spaltungsprodukten des ll\u00e4mocyanins fehlt. Kisher nimmt man an, da\u00df das Arginin ein integrierender Komplex eines jeden Kiwei\u00dfmolek\u00fcls ist und in den meisten F\u00e4llen unter den drei llexonbast n der Quantit\u00e4t nach \u00fcberwiegt. Jedenfalls tritt das Arginin, falls es wirklich noch nachgewiesen werden sollte, nur in minimaler Menge unter den Spaltungsprodukten auf und weist dem H\u00e4mocyanin schon dadurch eine besondere Stelle unter den bekannten Kiwei\u00dfk\u00f6rpern an.\nSobald wieder gen\u00fcgendes Material zu (robbte steht, denke ich auf diese Krage zur\u00fcckzukommen.\nled in. Diese Zeitschrift. Kd. XXVIII. S. 301.","page":296},{"file":"p0297.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des H\u00e4mocvamns. II.\n29\u2019\nI)i(* Abseheidung des Lysins erfolgte in der bekannten Weise, zun\u00e4chst als Phosphorwulframat. Das letztere wurde in das solort sehr sch\u00f6n kristallisierende Pikrat iibergef\u00fchrt, das getrocknet 4.31 g wog. was 1,8 g Lysin entspricht. Das Likrat lieb sich als solches sowohl durch seine Kristallform als durch seinen Schmelzpunkt 230\u2014232u charakterisieren. Hin Teil dieses Salzes wurde in das Chlorid \u00fchergef\u00fchrt. letzteres mit einer konzentrierten Platim-hloridl\u00f6sung gemischt und init'\u00e4hso-iutem Alkohol versetzt. Xaeh 12 Stunden hatte sieh L'vsin-piatinehlorid in sch\u00f6n ausgebildeten Kristallen abgeschieden, die mit Alkohol gewaschen, dann im Vacuum und schl'i etil ich bei LIO'1 getrocknet wurden. Vergl. Dreehsel1 und Siegfried.2\n0.2750 g :_r;tt\u00bbf\u2022 ij 0.0050 Lr I\u2019!. iieiuiid*-ri 31.77 * P\u2019\nPiir C0HuN_,Oi \u2022 211(71 Pl(\u00e4i4 b<\t.'>'>.05 \u2018\t>\nIII. Die Aminos\u00e4uren des H\u00e4mocyanins.\nDas hillrat des \u25a0Dhosphorwollrams\u00fcureniederschlags wurde von IMiosptiurwolframs\u00e4ui'c befreit und eingeengt. Hierbei kri-sta'li.'ierieii I yrosin und Leucin aus. Di\u201c Menge de\u00ab crstefen betrug ca.\tMit Hille ammoniakalisoher Silbernitra-tl\u00f6sung\nye'ang es ferner, ein Silbersalz abzuscheiden. das. bei der Zerlegung durch SehwefehvasserstotT eine S\u00e4ure lieferte, \u00abhe sich durch rmkri-latlisiercn reinigen lie\u00df. Sie wurde von neuem in das Sjlhersalz verwandelt, von dem bei der Analvs**\n0.1750 g -- 0.102t g A- gaben. d. |. 5>.52 Ag\nRcrec\u00fcnet f\u00fcr i'lut.unm>aur>-~ Silh'-r : 5'.'.s l\n'Protz des etwas zu niedrig gefundenen Wertes d\u00fcrfte es\u2019 kc U an Zweifel unterliegen, dal! wirklich Iilutaminsamv v\u00ab\u00bbriiegt..\nKnie weitere Aufteilung der etwa noch vorhandenen Aminos\u00e4uren war wegen des geringen Materials unm\u00f6glich.\nIV. Pr\u00fcfung auf eine Kohlehydratgruppe im H\u00e4mocyanin.\nDieser orientierende Versuch gab ein tc gr.vcs Kesukat. > fanden dazu ca. 2*> g H\u00e4nun vauin zur Verf\u00fcgung. die von \u25a0\u25a0\u2019iberen Hlutgasanalysen stammten. Da der Kmeiilk\u00f6rper ni. ht\nb Dreehsel, Arch. i. Anal. u. Pips ebv Physioi. An: Is\u00e9l.'S 2mH. *i Siegfried, ebenda. S. 272,","page":297},{"file":"p0298.txt","language":"de","ocr_de":"298\nM. Henze, Zur Kenntnis des H\u00e4mocyanins. II.\nmit der n\u00f6tigen Sorgfalt gereinigt worden war, h\u00e4tte ein positives Resultat nicht beweisend sein k\u00f6nnen. (Vergl. Anm.)\nDie angegebene Menge H\u00e4mocyanin wurde zun\u00e4chst in 300 ccm 20 \u00b0/o iger Kaliumhydratl\u00f6sung ca. 3 Stunden auf dem Wasserbad digeriert. Nach hinreichender Verd\u00fcnnung der Fl\u00fcssigkeit wurde der am Boden liegende schwarze Schlamm, der zu einem gro\u00dfen Teil aus Kupferoxyd bestand, abfiltriert. Im Filtrat f\u00e4llt beim Neutralisieren ein flockiger Niederschlag aus, der ausgewaschen nur ganz schwach Molischs Reaktion zeigt. Das Filtrat, welches v\u00f6llig klar war, lieferte dagegen die Reaktion deutlich. Beim Einengen desselben schieden sich an den Wandungen der Schale harzige Produkte ab, die positive Furfurol-probe zeigten, aber nicht Fehlingsche L\u00f6sung reduzierten. Die Biurt tprobe gaben sie gleichfalls, ln mehreren Proben wurde diese ca. 2 g wiegende Substanz in 3 und st\u00e4rker prozentiger Salzs\u00e4ure zu hydrolysieren versucht. In keinem Falle lie\u00df sich jedoch hierdurch ein reduzierender Zucker abspalten.\nAnm.: Nach einigen speziellen Versuchen enth\u00e4lt das Blut von Octopus, wenn auch in geringer Menge, ein Fehlingsche L\u00f6sung direkt reduzierendes Kohlehydrat. Das frische Blut wurde durch Alkoholhitzekoagulation von H\u00e4mocyanin befreit und das Filtrat eingeengt. Nachdem der durch sehr verd\u00fcnnte Natronlauge entstehende Niederschlag von anorganischen Salzen ahliltriert worden war, reduzierte die Fl\u00fcssigkeit deutlich Fehlingsche L\u00f6sung.","page":298}],"identifier":"lit18040","issued":"1904-05","language":"de","pages":"290-298","startpages":"290","title":"Zur Kenntnis des H\u00e4mocyanins. (II. Mitteilung)","type":"Journal Article","volume":"43"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:40:55.623281+00:00"}