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{"created":"2022-01-31T13:26:48.111408+00:00","id":"lit18048","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Loewy, A.","role":"author"},{"name":"C. Neuberg","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 43: 355-357","fulltext":[{"file":"p0355.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Diamine.\nVon\nA. Loewy und C. Neuberg.\nAux dem chemischen Laboratorium des pathologischen Instituts der Universit\u00e4t Berlin.)\n(Der Redaktion zugegangen am 10. November im.)\n/ur Abscheidung der Dismine aus Harn etc. existieren bisher zwei Methoden, die \u00dcberf\u00fchrung in die Benzoyl Verbindung nach v. Udr\u00e4nszky und Baumann1) und das Verfahren von Hringer und Stadthagen,2) nach dem die Basen zun\u00e4chst als Quecksilberdoppelsalze gef\u00e4llt und dann in die Pikrate umgewandelt werden.\n\\\\ ie in der voraufgehenden Mitteilung angegeben ist, sind wir bei dem Versuch, Lysin und Arginin als Phenylhydantoine abzuscheiden, auf die entsprechenden HarnstofTderivate des Lada v\u00e9rins und Putrescins gesto\u00dfen. Um die Identit\u00e4t dieser l\u00bbei k\u00fcnstlicher Diaminurie erhaltenen Verbindungen mit den synthetischen Produkten zu pr\u00fcfen, haben wir letztere dar-gcsteilt, da sie unseres Wissens bisher nicht beschrieben sind.\nPhenylcyan at tetra me thylendiamin Ccll5 HN. CO. NH \u2014(CH2)4 \u2014NH . CO \u2022 NHC\u201eH\u00e0.\n0,88 g Tetramethylendiamin werden in 50 ccm absolut trockenem \u00c4ther gel\u00f6st, resp. suspendiert, und unter K\u00fchlung durch Eis mit 2,5 g Pheny\u00fcsocyanat, gel\u00f6st in 30 ccm \u00c4ther, versetzt. Momentan scheidet sich der Harnstoff unter lebhafter Reaktion in quantitativer Ausbeute ab. Nach dem Waschen mit \u00c4ther ist die Verbindung rein.\t.\n1 Diese Zeitschrift, Bd. XIII, S. 56t (1889).\n0 Berliner klin. Wochenschr., 1889, S. 345.\nUoppc-Seylor\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XLII1.\t23","page":355},{"file":"p0356.txt","language":"de","ocr_de":"3f)\u00f6\nA. Liicwv und C. N eu her g.\nC|HII \u201eN.O, berechnet : C --= \u00ab\u00ab.25 \u00b0,'\u00ab : H = \u00ab,75> : N - 17,17 \u2019 , gefunden : 0\t<\u00bb<\u00bb.HO\u00b0/o : Il \u2014 \u00ab.H3\u00b0-<\u00bb: N 17,35%\nDer Schmelzpunkt der Substanz liegt bei 240\u00b0 (korr.i. Sie isl unl\u00f6slich in Wasser, Aeeton, Benzol, Ligroin, Lssig\u00e4ther. Schwefelkohlenstoff und kaltem Alkohol. Von letzlerem wird sie in der Siedehitze spurenweise aufgenommen. Sie ist l\u00f6slich in heillem Nitrobenzol. Anilin und namenflieh in warmem Pyridin. Aus letzterem oder einem Gemisch von letzterem mit Aceton kristallisiert sie in prachtvollen zu Garben und B\u00fcscheln vereinigten Nudeln, die keinen h\u00f6heren Schmelzpunkt als das direkte Bcaklionsprodukf besitzen.\nPhon vleyanal-penlamelhy lendiamili CfU. \u2022 MN . GO* MN - (CH*!- - NH \u2022 CO \u2022 NH . C<;ll, entsteht in absolut gleicher Weise aus 1.02 g Pentamethylendiamin und 2.5 g Phenylisocyanat in \"\u00e4therischer L\u00f6sung. Die Ausbeute ist auch hier quantitativ. Die Verbindung, deren Schmelzpunkt bei 207\u2014209\u00b0 (korr.i liegt, besitzt unter dem Mikroskop die gleiche Kristallform wie das Putrcscindeiival. vielleicht sind die Krislalle im einzelnen etwas kleiner. Die L\u00f6slichkeitsverh\u00e4ltiiisse sind denen der Tetrametliylenverbindimg h\u00f6chst \u00e4hnlich, nur die L\u00f6slichkeit in Pyridin ist eine etwas gr\u00f6\u00dfere.\n(\u2019lt,ll24X4Os berechnet: 0\tH \u2014 7.0t\u00ee\u00b0/o: X = IU.47\" \u2022\ngefunden : (' -= <W\u00ee,S(\u00ee\u00b0 *\u00bb ; II \u2014 7.00\u00b0 o: X ~ 1\u00ab,\u00ab0\",\nln der voraufgegangenen Mitteilung ist gezeigt, wie die PhenylcyanatVerbindung mit Vorteil zur Isolierung der Diamine aus dem Harn dienen k\u00f6nnen. Da Phenylcyanat sieh einerseits in w\u00e4sseriger L\u00f6sung nicht mit Kohlehydraten vereinigt, das Gysi in-derival andererseits sich nicht bei alkalischer Reaktion, sondern erst auf S\u00e4urezusatz abscheidet, so ist aut diesem Wege die Trennung der Diamine von den genannten Substanzen leicht zu bewerkstelligen, die bei den alten Verfahren, insbesondere der Benzoalm\u00e9thode, Schwierigkeiten macht.\nLiegen Gemische von Putrescin und Cadaverin vor, so ist eine Trennung beider durch die Phenylharnstoffderivate bis zu einem gewissen Grade ebenfalls m\u00f6glich. F\u00fcgt man zu einer nach dem A-bk \u00fcblen gerade ges\u00e4ttigten L\u00f6sung der trockenen","page":356},{"file":"p0357.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Diamine.\t8f)7\nPhenylcyanatverbindungen in Pyridin wasserfreies Aceton, so t\u00efillt momentan dits Tetramethylenderivat ans, w\u00e4hrend die Penta-metbylenverbindung sich erst bei mehrst\u00fcndigem Stehen aiis dem Kiltrat abscheidet. Beide Fraktionen k\u00f6nnen durch nochmaliges Umkristallisieren dann gereinigt werden.\nDie Trennung der Gemische gestaltet sich bei den \u00e4lteren Verfahren kaum einfacher.\nBei der Darstellung der Phonylcyanalverbindungen in w\u00e4sseriger L\u00f6sung haftet diesen nat\u00fcrlich durch Zersetzung des Karbonils entstehender Diphenylliarnstol\u00ef an, wenn die Addilionsprodukte bei alkalischer oder neutraler Beaktion aus-(ailen. Die Derivate der Diamine sind aber selbst in siedendem Alkohol so schwer l\u00f6slich, da\u00df sie durch Auskochen mit Alkohol\n!eiehi von dieser Beimengung befreit und durch Umkristallisieren v\u00f6llig gereinigt werden k\u00f6nnen.\nAm \u00c4thylendiamin haben wir weiter festgeslelH, da\u00df rs /iii Ausf\u00fchrung der Reaktion nicht einer weitgetriebenen Beindarstcllung der Base \u00ablurch Behandlung mit Phosphor-wolirams\u00fcure und Baryt bedarf, sondern da\u00df sich dieselbe auch in salzrejchcr L\u00f6sung vollzieht.\nPlieny icyanat-\u00fcthy lend ia min (vH5HN \u2022 GO \u2022 NH\u2014(CH2)2 \u2014Nil \u2022 GO . NHC,H-ent stellt aus 1 .,83 g Chlorhydrat der Base in w\u00e4sseriger L\u00f6sung und einem l herschu\u00df von Lauge (10,0 ccm n-KOH) beim Sch\u00fctteln mit 2,00 g Phenylcyan at. ln kurzer Zeit scheiden si< ). dichte wei\u00dfe Knollen des Additionsproduktes aus, das mit Wasser und verd\u00fcnnter Kssigs\u00e4ure ausgewaschen, mit Alkohol ausgekocht und aus siedendem Pyridin, in welchem es schwer-l|><!ioli ist, umkristallisiert wird. Der Schmelzpunkt der Verbindung ist 2t)3\u00b0. Die Ausbeute ist \u00abjuantitativ.\nGefunden : N --- lK.HS0',,.\nKiii C,6H.rtN40i berechne!: N - |K,7U\u00b0 >.","page":357}],"identifier":"lit18048","issued":"1904-05","language":"de","pages":"355-357","startpages":"355","title":"Zur Kenntnis der Diamine","type":"Journal Article","volume":"43"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:26:48.111414+00:00"}