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{"created":"2022-01-31T14:42:49.034199+00:00","id":"lit18084","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Pregl, Fritz","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 44: 173-181","fulltext":[{"file":"p0173.txt","language":"de","ocr_de":"Einige Versuche Ober Kohlenoxydh\u00e4mochromogen.\nVon\nFritz Pregl (Graz).\nMit einer Abbildung.\n,A\"' *\u25a0\t\u00bb physiologische Chemie j\u201e T\u00fcbmfl\u201e )\n(Der Redaktion zuyegangen am t. M\u00e4rz l!K\u00df.)\nie erste Mitteilung, aus der wir vun einer Verbindung des Hamochromogens mit Kohlenoxydgas erfahren, r\u00fchrt noch\n\\onHoppe-Seyier')her. Hoppe-SeylerhatausgewissenB\u00e9ob-\nach ungen und Versuchet, den Schlu\u00df gezogen, da\u00df in dieser \\ erbindung auf 1 Atom Eisen 1 Molek\u00fcl Kohlenoxyd 'kommt Aber erst vor kurzem haben H\u00fcfner und K\u00fcster\u00bb) die Beobachtungen Hoppe-Seylers nachgepr\u00fcft und durch exakte Ver-\nsuche mit einem gro\u00dfen Absorptiometer seine Annahme be-\u00abt\u00e4tigt gefunden.\nver.,.'?1 d,erk Wi!derh0lung eines Solchen Absorptions-vtrsuches habe ich einige Erscheinungen beobachtet,, die zu\neiner genaueren Untersuchung aufforderten. Ober diese soll im folgenden kurz berichtet werden.\nvn UVV K man eme mlt Kohlenoxydgas ges\u00e4ttigte L\u00f6sung von Hamochromogen, das durch Einwirkung von Kaliumsulf-\nhydrat auf eine L\u00f6sung von Aeeth\u00e4min in >/\u00e40 n-Kalilauge oder auch durch Zusatz von ein wenig Hydrazinhydrat zu einer solchen erhalten worden ist, anhaltend mit atmosph\u00e4rischer schutlelt> so wird die L\u00f6sung alsbald mi\u00dffarbig und i r Spektrum gleicht dann demjenigen einer alkoholischen Hamatmlosung. F\u00fcgt man ferner zu einer L\u00f6sung von Kohlenoxydh\u00e4mochromogen - gleichg\u00fcltig ob zur Bereitung desj\u00eeamochromogens Kaliumsulfhydrat oder Hydraziiihydrat\n\u2018) Diese Zeitschrift, Bd. XIII, S. 477, 1889.\n) Archiv f. Anat. u. Physiol., Physiol. Abt., 1904. S. 387;","page":173},{"file":"p0174.txt","language":"de","ocr_de":"174\nFritz Pregl,\nverwendet worden war \u2014, ein gleiches Volumen konzentrierter Kochsalzl\u00f6sung, so beobachtet man das Auftreten eines roten Niederschlages. Bei meinem ersten Versuche, diesen abzufiltrieren, \u00e4nderte auch er an der Luft sofort seine -Farbe, \u2014 wie es schien, gleichfalls unter R\u00fcckbildung von alkalischem H\u00e4matin.\nDie R\u00fcckbildung von H\u00e4matin aus der Verbindung des H\u00e4mo-chromogens mit Kohlenoxyd hat auch Hoppe-Seyler schon beobachtet: er hat ihrer aber nur fl\u00fcchtig Erw\u00e4hnung getan, ohne sie besonders hervorzuheben.\nDie Erscheinung verdient aber gerade unsere besondere Beachtung: denn sie zeigt, da\u00df sich das H\u00e4mo-chromogen den Gasen Kohlenoxyd und Sauerstoff gegen\u00fcber durchaus nicht gleich dem komplizierteren H\u00e4moglobin verh\u00e4lt, insofern es nicht wie jenes das Kohlenoxyd fester bindet als den Sauerstoff, sondern umgekehrt diesen fester als das Kohlenoxyd.\nDa es von vornherein nicht als ganz unm\u00f6glich erschien, des Kohlen-oxydh\u00e4mochromogens bei v\u00f6lligem Abschl\u00fcsse der Luft schlie\u00dflich doch in trocknem Zustande habhaft zu werden, und man vermuten durfte, da\u00df es dann nicht mehr die gro\u00dfe Empfindlichkeit gegen Sauerstoff besitzen w\u00fcrde wie in w\u00e4sseriger","page":174},{"file":"p0175.txt","language":"de","ocr_de":"Klinge Versuche, \u00fcber Kohlenoxydh\u00e4inochromogen; 175\nLosun\"' h,,|i icl' von der bew\u00e4hrte\u00bb Firma Gustav. Eger in Graz nach meinen Angaben den links \u00bb(.gebildeten und beschriebenen gl\u00e4sernen Apparat anfertigen, mit Hilfe dessen nur die Lesung der gestellten Aufgabe in der Tat gelungen ist\nHer Apparat besteht aus 3 Teilen. In dem oberen, der\na a\" don 'Mittleren luftdicht angef\u00fcgt ist. geschieht zun\u00e4chst die Bereitung und dann die Ausladung des Kohlen-n.vydhamochromogens : in dem mittleren, von Scblill a bis .Schlill c reichend, wird der erzeugte Niederschlag abliltriert gewaschen und getrocknet, und der untere, von Schliff c ab-W\u00e4rts belindliche, d. i. die Kugel K mit etwa 200 ccm Rauminhalt. dient zur Aufsammlung der Kiltrate.\nI\u00bba die Konstruktion des Apparates aus der Zeichnung ohne weiteres ersichtlich ist, so gen\u00fcgt es, hier zu bemerken, a. ne \\ugehi I. und (. einen Kassungsraum von je'etwa :,(l ccm habeirt da\u00df ferner die mit 1, 2, 3, 4 und \u00f6 be zeichneten H\u00e4hne einfache weite Bohrungen besitzen, und da - endlich von den mit a, \u00df und f bezeichnelen Dreiweg-liahnen der Hahn a um der geringeren Zerbrechlichkeit willen\nmiltels eines Schlauchst licks mit dem Ilohrfortsalz von 1 ver-bundon ist.\nHer Apparat wird in einem gew\u00f6hnlichen Eisenslativeso eeshgl, da\u00df E in einen kleinen Eisenring gestellt und I) von einer Klammer lose gefa\u00dft wird, wodurch der von oben her eben-lalls durch einen Eisenring hindurch in den Schliff a gesteckte Kugelapparat (A, B und C) hinreichend sicheren Halt eewinnt\nObwohl die H\u00e4hne und Schliffe schon mit Wasser allein beleuchtet hinreichend dicht schlossen, wurden sie doch der leichteren Beweglichkeit halber sorgf\u00e4ltig eingefeltet.\nZwecks Isolierung des Kohleiioxydh\u00e4mochromogo.is in rockenem Zustande l\u00f6st man zun\u00e4chst etwa \u00abpi g nach der orscbrift von Schallejeff') dargestelltes und nach K\u00fcster*) nut Chinin umkristallisiertcs Aceth\u00e4min unter Beif\u00fcgung von ein wenig Ammoniakll\u00fcssigkeit in ungef\u00e4hr \u00f6l) ccm destillierten\nDiese Zeitschrift, Bll. XXX. !>. IHHI. t!Km.\nDer. d. Deutsch, chem. Ges, IW. XVIII. Referat 2S2, maf, \u25a0i Diese Zeitschrift, lid. XXX, S. .191, 1900,\n\nKinige Versuche \u00fcber Kohlenuxvdh\u00e4murh\nrnmhfmn\n177","page":175},{"file":"p0176.txt","language":"de","ocr_de":"1/0\tFritz Pregl,\nWassers, filtriert und gie\u00dft, w\u00e4hrend Hahn 4 geschlossen ist, die braune L\u00f6sung in den Einf\u00fclltrichter A. Beim \u00d6ffnen der H\u00e4hne a, 1, 2 und 3 flie\u00dft die H\u00e4matinl\u00f6sung bis in die Kugel C.\nDarauf l\u00e4\u00dft man mit dem Wasch- und Sp\u00fclwasser zugleich 1( Cm einer T)0\u00b0/oigen L\u00f6sung von Hydrazinhydrat nachflie\u00dfen und sch\u00fcttelt das Ganze etwas um. Dabei nimmt die L\u00f6sung alsbald einen sch\u00f6n rosenroten Farbenton an und sch\u00e4umt lebhaft auf infolge von Stickgasentwickelung. Nun schlie\u00dft man Hahn 2, pumpt von a aus alle Luft aus den Kugeln B und C heraus und l\u00e4\u00dft daf\u00fcr aus einem gl\u00e4sernen Gasometer durch einen an a angesetzten Schlauch, nach entsprechender Umstellung dieses Hahnes, Kohlenoxydgas eintreten, um die L\u00f6sung nunmehr mit diesem durchzusch\u00fctteln, wobei sich die L\u00f6sung noch intensiver rot f\u00e4rbt. Dieses Auspumpen der Gase, Ein-lasseh von Irischem Kohlenoxyd und Sch\u00fctteln desselben mit der L\u00f6sung wird noch mehrmals wiederholt,\nDas verwendete Kohlenoxydgas war in meinen Versuchen\naus Oxals\u00e4ure und konzentrierter Schwefels\u00e4ure bereitet und\n\u00fcber Kalilauge abgesperrt.\nDie Ausf\u00fcllung des nun gebildeten Kohlenoxydh\u00e4mo-chromogens aus seiner L\u00f6sung nimmt man mit dem gleichen Volumen einer zuvor gasfrei gepumpten, nachher mit Kohlenoxyd ges\u00e4ttigten, konzentrierten Chlornatriuml\u00f6sung vor. Zu diesem Zwecke schlie\u00dft man die H\u00e4hne 1 und 3, l\u00e4\u00dft die konzentrierte Salzl\u00f6sung von A nach B flie\u00dfen, wobei unter Glucksen eine entsprechende Menge Kohlenoxydgas bei 2 entweicht, und schlie\u00dft 2 Nach kr\u00e4ftigem Umsch\u00fctteln pumpt man B nochmals aus und f\u00fcllt die Kugel sogleich wieder mit Kohlenoxydgas an. Nun erst \u00f6ffnet man 3 und f\u00e4llt unter Umsch\u00fctteln das Kohlenoxydh\u00e4mo-chromogen mit der so vorbereiteten Salzl\u00f6sung aus. Die F\u00e4llung besteht aus roten Flocken mit schwach ins Violette spielendem Stich, die sich. bei ruhigem Stehen bald aus der farblosen Fl\u00fcssigkeit zu' Boden senken.\n_Zuyor schon ist f\u00fcr die Isolierung dieses Niederschlages das F iltrierr\u00f6hrchen D in der Weise vorbereitet worden, da\u00df man in dasselbe nach Abnahme der Verschlu\u00dfkappe bei Schliff b eine Porzellansiebplatte, wie solche bei Goochsehen Tiegeln","page":176},{"file":"p0177.txt","language":"de","ocr_de":"Einige Versuche \u00fcber Kohlenoxydh\u00e4muehromogen. '\t177\nVerwendung finden, und auf diese zwei feuelde Filtrierpapiersoheiben gebracld und mi. der Pumpe von 5 aus fe.gesaugt\n\u2019 b\" d*\" hlterM ,lal man ferner eine Asbeslsuspension wie s>e ebenfalls zur Beschickung Goochscher Tiegel benutzt wird. ... etwa 2 mm hoher Schicht abgesaugt und diese mi emer zweiten Porzellansiebplatte bedeckt, um den, etwaigen spateren Hangenbleiben von Asbestfasern am Niederschlage vorzubeugen. Nun verschlie\u00df, man das Filtriemihrchcn mit seinei Kappe, setzt bei a den Kugelapparat auf und evakuiert die unter , befindlichen. B\u00e4ume von \u00f6 aus. Durch Ansetzen ' \u201c 'asonieterscblauches an \u00df und durch entsprechende Stellung ueses Hahnes f\u00fcllt man diese R\u00e4ume mit Kohlenoxydgas an \u00ab lederholt diese 1 rozeduren nochmals, schlie\u00dft endlich den Hahn 5\nund bringt \u00df in seine urspr\u00fcngliche Stellung zur\u00fcck. :\n\u00d6ffnet man jetzt Hahn 1, so werden zun\u00e4chst nur wenige\nr.ulcben von dem abgesetzten Niederschlage auf die Filter-sclnchte gelangen k\u00f6nnen. Man verd\u00fcnnt daher von 5 aus das Gas h vorsichtig, um eine f\u00fcr die Filtration eben hin-rechende Druekdilferenz herbeizuf\u00fchren; denn bei zu hoher Druckdifferenz geht die Filtration noch langsamer von statten Hat man m, V erlaule von 1 o,ler 2 Tagen den gesamten Niederst,lag aufs filter gebracht, so l\u00e4\u00dft man di,- \u00fcbrige klare Fl\u00fcs-v'f cd aus C durch \u00df abtropfen, w\u00e4hrend von u aus ein Strom\nK;,',len\"XJ, \u00abas au\u00ab dem Gasometer in die Kugel nachdringt\nDen erhaltenen Niederschlag w\u00e4scht man nun mit einer balbkonzentrierten Chlornatriuml\u00f6sung, die zuvor mit wenn-cn Iropfen Hydrazinhydrat versetzt, in der fr\u00fcher beschriebenen Meise entgast hernach wiederum mit Kohlenoxvdgas ges\u00e4ttigt wurden ,st. Nach dem Abflie\u00dfe,, dieser w\u00e4scht man die Kugei\u2019n A. H und C zur Entfernung der Salzl\u00f6sung erst mit destilliertem M asser, zur Entfernung des letzteren mit Alkohol und zuletzt mit absolutem \u00c4ther aus, welche Fl\u00fcssigkeiten man von A aus durch Hahn 2 emtreten und bei \u00df wieder austreten l\u00e4\u00dft. Dann erst \"asc it man auch den Niederschlag mit erst gasfrei gepumptem und darauf mit Kohlenoxydgas ges\u00e4ttigtem absoluten Alkohol aus,\n' h letztei\u2122 es vor allem obliegt, den noch feuchten Nieder-\u25a0 - I,lag zu entw\u00e4ssern. In absolutem Alkohol ist n\u00e4mlich das Kohlen-\nHoppe-\u00f6eyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XL1V.\tJ2","page":177},{"file":"p0178.txt","language":"de","ocr_de":"17 H\tF ritz Pre gl,\npxydh\u00fcrnochromogen vollst\u00e4ndig unl\u00f6slich, w\u00e4hrend es in wasserhalt igem spuren weise l\u00f6slich ist: daher auch die ersten Portionen des Waschalkohols schwach rot gef\u00e4rbt abflie\u00dfen, w \u00e4hrend die sp\u00e4teren vollkommen farblos bleiben.\nHoi dieser Entw\u00e4sserung des von Chlornatri\u00fcml\u00f6sung durchfeuchteten Niederschlages ist freilich ein gleichzeitiges Ausfallen von Kochsalz unvermeidlich. Daher mu\u00dften hei den sp\u00e4ter mitzuteilenden Analysen die gefundenen Werte zu dem Eisengehalte desselben Pr\u00e4parates in Beziehung gebracht werden.\nI )(T Alkohol wird hierauf mit absolutem \u00c4ther verdr\u00e4ngt. Wenn endlich dieser abgelaufen ist, wird der Binnenraum von D durch, entsprechende Stellung der H\u00e4hne \u00df und r geschlossen, das Filtrierr\u00f6hrchen samt Niederschlag aus der Verbindung mit den \u00fcbrigen Teilen bei a find c herausgenommen, und die von \u00c4ther feuchte Substanz durch einen von a aus dar\u00fcber geleiteten Wasserstoffslrom trocken geblasen.\nDer in einem Kippschen Apparate erzeugte Wasserstoff mu\u00df natiirlich erst selber vorher mit saurer Permanganatl\u00f6sung gewaschen, dann mit konzentrierter Schwefels\u00e4ure getrocknet, hierauf zur Entfernung der letzten Spuren von Sauerstoff \u00fcber eine gl\u00fchende Kupferspirale und zuletzt nochmals durch konzentrierte Schwefels\u00e4ure geleitet werden, bevor er durch \u00df zun\u00e4chst ins Freie ausstr\u00f6men darf. Nach einigen Minuten erst wird \u00df so gedreht, da\u00df der Gasstrom in das Innere von D ein-treten kann. Nun wird auch f ge\u00f6ffnet, und mit einem durch dessen gerade Bohrung eingef\u00fchrten Draht die Filterplatte samt Niederschlag schief gestellt, damit der Durchgang des Wasser-stolls unbehindert sei. Nach ein-bis mehrst\u00fcndigem Dr\u00fcberleiten des Gases ist der Niederschlag trocken, und kann nun von der Filterplatte entfernt,- zerrieben und in den Exsikkator \u00fcber Schwefels\u00e4ure gebracht werden.\nDaselbst v\u00f6llig getrocknet und nochmals zerrieben, stellt die Substanz ein dunkelblauviolettes, ihrem Aussehen nach an Kaliumpermanganat erinnerndes Pulver dar, das sich, soweit bis jetzt meine Erfahrungen reichen, an Trockner Luft nicht mehr ver\u00e4ndert, ln vorher ausgekochtem und bei m\u00f6glichstem Abschlu\u00df von Luft wieder abgek\u00fchltem Wasser l\u00f6st sie sich leicht mit blutroter Farbe.","page":178},{"file":"p0179.txt","language":"de","ocr_de":"Einige Versuche \u00fcber Kohlenoxydhiimochromogen. 179\nDas Spektrum dieser L\u00f6sung zeigt 2 Absorptionsstreifen zwischen D undE, \u00e4hnlich denen, die dem Spektrum des Kohlenoxydh\u00e4moglobins eigent\u00fcmlich sind. Mit Luft gesch\u00fcttelt, wird die L\u00f6sung rasch mi\u00dffarhig, dann braun ; die Absorptionsstreifen ihres Spektrums werden schw\u00e4cher, verschwinden zuletzt ganz und es tritt nun bleibend das Spektrum des Alkalih\u00e4matins auf mit seinem breiten Absorptionsstreifen zwischen G und D.\nF\u00fcgt man der so ver\u00e4nderten L\u00f6sungeinenTropfen Hydrazinhydrats (XO\u00b0/oige w\u00e4sserige L\u00f6sung) hinzu, so nimmt sie rasch wieder eine rosenrote F\u00e4rbung an, zeigt wieder das typische Spektrum des H\u00e4mochromogens, und nach dem Sch\u00fctteln der rosenroten L\u00f6sung mit Kohlenoxyd kehrt auch das Spektrum der Kohlenoxydverbindung wieder.\nDieser Versuch beweist, da\u00df die L\u00f6sung der vorher isolierten Kohlenoxydverbindung noch ebenso empfindlich gegen den atmosph\u00e4rischen Sauerstoff ist, wie die L\u00f6sung des K\u00f6rpers vor seiner Isolierung in fester Form, und l\u00e4\u00dft darauf schlie\u00dfen, da\u00df darin auch das unver\u00e4nderte Skelett der 84 K\u00f6hlenstofl-atome des H\u00e4matins enthalten ist.\nNun zeigte sich aber eine Analogie zwischen unserem K\u00f6rper und der Kohlenoxydverbindung des H\u00e4moglobins insofern, als die L\u00f6sung des Kohlenoxydh\u00e4mochromogens ebenso wie die des Kohlenoxydh\u00e4moglobins durch Ferricyankalium unter Kohlenoxydentwickelung zersetzt wird.\nDiese Beobachtung bot den Anla\u00df zur Anstellung des folgenden quantitativen Versuchs.\n0,1555 g der \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrockneten Kohlenoxydverbindung wurden in ein R\u00f6hrchen eingewogen und dieses mit trocknem Ferricyankalium vollgef\u00fcllt. Das so beschickte R\u00f6hrchen lie\u00df ich in ein mit Quecksilber gef\u00fclltes, am einen Ende mit einem guten Glashahne verschlossenes Absorptionsrohr aufsteigen, spritzte sodann einige Kubikzentimeter Wasser hintendrein und beobachtete sogleich eine in dem Ma\u00dfe, wie die L\u00f6sung der festen Substanzen vor sich ging, lebhafter werdende Gasentwickelung. *\nNach 24 Stunden wurde etwas Kalilauge und atmosph\u00e4rische Luft hinzugef\u00fcgt und hierauf das gesamte Gas m\u00f6g-\n12*","page":179},{"file":"p0180.txt","language":"de","ocr_de":"Fritz Preg.lv\nliehst vollst\u00e4ndig in ein Explosionsendiometer \u00fcbergedr\u00e4ngt. Der geringe Gasrest im Absorptionsrohre, sowie der in der L\u00f6sung etwa zur\u00fcckgehaltene Anteil au Kohlenoxyd konnte ;dg\u00c7h\tder\nL\u00f6sung mit derselben vollends ausgetrieben und in das gleiche\nEndiometer \u00fcbergesp\u00fclt werden, worin dann nach Lunsens\nMethode die Analyse des Gases ausgef\u00fchrt ward.\nKs ergab sich nach der Verpuffung mit Knallgas und nach der Absorption mit 7 \u00b0/o iger Natronlauge eine Gesamtkontraktion von 7,25 ccm, berechnet auf 0<> und 760 mm Druck. Da nun 2/ 3 des verschwundenen GasvolumPns auf Rechnung des Kohlen-ox\\ds entfallen, so betrug die vorhandene Kohleuoxvdineu^e\n\u201cL^-Lecm, entsprehend 0,006040 g.\nDa nun ferner bei einer Eisenbestimmung in 0,1230 g desselben Pr\u00e4parates 0,0131 Fe2\u00f6\u00e4, entsprechend 0,(10917 g metallischen Eisens, gefunden wurden, so enthielten 0,1555 *t Substanz 0,0110 g Eisen.\nSomit kamen auf 0,011(5 g Kisen 0,000045 g Kohlenoxyd, d. ln auf 1 Atoni Eisen 1,04 Molek\u00fcle Kohlenoxyd ' gem\u00e4\u00df der Gleichung :\t. - ~ \u2019\nJ 0.0110 : 0,000045 := 56 : x, wonach\nx = 0,006045. 50 : ; 0 \u00d6TlO ~~\t^ 1 ^tcltt 28).\nist dies U&ht nur eine abermalige gl\u00e4nzende Best\u00e4ti-\ngungdesain Anf\u00e4nge tlieser Mitteilung erw\u00e4hntenst\u00f6chiomet rischen\nSatzes, sondern zugleich ein stichhaltiger Beweis daf\u00fcr, da\u00df der von mir isolierte und in trocknem Zustande dargestellte K\u00f6rper wirklich die unzersetzte Kohlenxoydverbindung des H\u00e4mochromogens ist.\n^,\tLineweitere bemerkenswerte Beobachtung betriff! den\nStickstofl meiner festen Verbindung.\nBekanntlich hatte von Zeynek1) bei seinen Versuchen, das Il\u00e4mochromogen selbst in trocknem Zustande zu gewinnen, gefunden, da\u00df das von ihm dargestellte Pr\u00e4parat auf je 1 Atom\n*) IWese Zeitschrift, Bd. XXV. 8. 492.\t'","page":180},{"file":"p0181.txt","language":"de","ocr_de":"Einige Versuche \u00fcber Koldenoxydh\u00e4mochromogen. 181\nEisen nicht 1, senden 5 Atome Stickstoff enthielt, v. Zevnek\n,;b\"ns\"l w'\u00b0 ich- als L\u00f6sungsmittel tiir das H\u00e4matin das mit Ihdrazinhydrat reduziert werden sollte, ein sehr verd\u00fcnntes wassenges Ammoniak angewandt - nur in einem Falle hatte u - i outer alkoholischen Ammoniakl\u00f6sung hedient - sodali\n\" U,r\"l,m>m eme salxarligre Verbindung zwischen beiden angenommen werden durfte. Die (W\u00e4hrung des ll\u00e4m\u00c4s Hamochromogen schien an dieser Verbindung nichts ge\u00e4ndert\nIch habe an .1er Kohlenoxydverbindung des ll\u00e4mochro\nrr;,r ?***\u00bb*;**\u2022** \u00ab\nneben I Eisenalom o Stickstoffatome vorhanden wie beweisen'\"\" aU^e'\u00efihrt,> Eisw\" Stiekstoflbestimmungen\n1\t0,1\u00ab!, g d(.r getrockneten Substanz lieferten bei der Stickstoff bostunmung naeh Dumas IH* ccm Stickgas bei T \u2022 12* und\nDieses Volumen entspricht 0,01521 g Stickstoff. '\n2\t0.11\u00ab g desselben Pr\u00e4parates- hinterlie\u00dfen 0.0182 . Fe 0 ent\nsprechend0,00924 g Fe.\t\u25a0 / v*\n0,1 d>.) g der Substanz enthielten demnach 0,01185 g Fe.\nAus der Proportion\n0,01185:0,01521 = 56 \u2022 x\nergibt sich x = 71,88\n= 5,13 Atome Stickstoff.","page":181}],"identifier":"lit18084","issued":"1905","language":"de","pages":"173-181","startpages":"173","title":"Einige Versuche \u00fcber Kohlenoxydh\u00e4mochromogen","type":"Journal Article","volume":"44"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:42:49.034205+00:00"}