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{"created":"2022-01-31T13:35:42.981909+00:00","id":"lit18092","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Czernecki, Wincenty","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 44: 294-308","fulltext":[{"file":"p0294.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Kreatins und Kreatinins im Organismus.\nDr. Wincenty (zernecki,\nlUnionstrator d<T internen Klinik in Lemberg.\n(Aus .lem rhemii-i hen Laboratorium des I\u2019athologisehen Instituts zu Berlin.) Her Kedaktioh zugegangen ani \u00fcl. Marz 11105.i\nPas Verhalten eingef\u00fchrten Kreatins und Kreatinins im Organismus ist trotz vieler darauf gerichteter Arbeiten, namentlich aus \u00e4lterer Zeit \u2014 C. v. Voit, * *) P h. M u n k,2) Meis s n er,3) Zaleskiv1) Oppler,5) Ssubotin,6) Schiffer7) \u2014 noch durchaus nicht hinreichend erforscht. Es steht nicht lest, wieviel\nvon eingel\u00fchrtem Kreatin unver\u00e4ndert resp. als Kreatinin im Harn erscheint, wieviel in Harnstoff \u00fcbergeht. Die Beantwortung dieser Kragen wird durch den normalen Kreatiningehalt des Harns erschwert; au\u00dferdem durch die au\u00dferordentliche Leichtigkeit, mit der Kreatin in Kreatinin, und umgekehrt dieses in Kreatin \u00fcbergeht. W\u00e4hrend wir nun f\u00fcr die quantitative Bestimmung ties Kreatinins im Harn einigerma\u00dfen brauchbare Methoden besitzen, ist das f\u00fcr das Kreatin nicht der Fall. Die\nFrage nach dem etwaigen \u00dcbergang des Kreatins oder Kreatinins in Harnstoff konnte von den \u00e4lteren Forschern \u00fcber-\nhaupt nicht beantwortet werden, da sie nicht \u00fcber Methoden\nM Voit. Zeitschrift f. Biologie. Bd. IV. S. 77 (lHfjS).\n*) Pli. Munk. Deutsch. Klin.. 1862. S. 299.\n:t) Meissner. Zeitschr. f. rat. Med., 3. Reihe, Bd. XXIV. S. 100 (1800). und Bel XXVI, S. 225 (1836).\n.\t4) Zalesky, Untersuchungen \u00fcber den ur\u00e4mischen Proze\u00df. Monographie.\t7 -\n'\t6) Oppler, Virchows Archiv, Bd. XXI, S. 260.\t1\n*) Ssu bo tin, Zeitschrift f\u00fcr rat. Med.. 3. Reihe. Bd. XXVIII. S. 114 (I860).\n*) Schiff er Diese Zeitschrift, Bd. VI. S. 237 (1880).","page":294},{"file":"p0295.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Kreatins und. Kreatinins im Organismus. 205\nzur isolierten Bestimmung des Harnstoffe verf\u00fcgten. Die weitere Frage nach der Entstehung des. Kreatins oder Kreatinins im Organismus ist bisher \u00fcberhaupt kaum in Angrill' genommen worden.\nAuf Veranlassung von Prof. K. Salkowski habe ich be-gontum, mich mit diesen Fragen zu besch\u00e4ftigen.' Bez\u00fcglich der Bildung des Kreatins oder Kreatinins - diese sind hinsichtlich ihrer Entstehung nat\u00fcrlich als gleichwertig anzusehen \u2014 sollte in Verfolgung der naheliegenden Vermutung, dal) bei seiner Entstehung eine Methylierung im Organismus im Spiele ist, gepr\u00fcft werden, ob das Glykocyamin vielleicht im Organismus in Kreatin bezw. Kreatinin \u00fcbergeht. War dieses der Fall, so war die Entstehung des Kreatins im Organismus unserem Verst\u00e4ndnis immerhin erheblich n\u00e4her ger\u00fcckt.\nDas Glykocyamin, di(> Guanidinessigs\u00e4ure, ist ein Homologes der Guanidinbutters\u00e4ure, die Kutscher durch Oxydation des Arginins erhalten hat. Das Arginin entsteht vermutlich regelm\u00e4\u00dfig im Organismus, da Kutscher und Eohmanu1) es bei der Pankreasverdauung gefunden haben: es ist wohl denkbar, dal\u2019\u00bb *eine Oxydation auch im Organismus erfolgt und \u00fcber Guanidinbutters\u00e4ure zu Guanidinessigs\u00e4ure f\u00fchrt. Es ist au\u00dferdem daran zu erinnern, da\u00df Kutscher und Olori auch Guanidin unter den Produkten der Pankreasverdauung aufgefunden und der M\u00f6glichkeit gedacht haben, da\u00df das Guanidin die Muttersubstanz des Kreatins sein k\u00f6nne.-j\ny ungen im Organismus sind schon mehrere Beispiele bekannt. Am genauesten untersucht ist von Hofmeister\u00bb) die Bildung von Tellurmethyl im Gesamt Organismus und in den verschiedensten Organen aus teiluriger S\u00e4ure, nachdem Chr. Gmelin schon im Jahre 182t der eigenl\u00fc'inliche lauchartige Geruch aufgefallen war, der sieh beim Kr\u00f6ffnen\nDiese Zeitschrift, Bd. XXXII, S. 413.\n') Zentral!,I. f. Physiol., Nr. K .Juli 130li. Diese Publikation lag zur Zeit der Ausf\u00fchrung der vorliegenden Arbeit noch nicht vor. Dieselbe ist bereits im Sommer 1303 ausgef\u00fchrt. Die Publikation hat sich aus \u00e4u\u00dferen Gr\u00fcnden verz\u00f6gert.\n) Arch. f. exp. Pathol., IW. XXXIII. S. HW (J8&4).","page":295},{"file":"p0296.txt","language":"de","ocr_de":"\\V incent y Czerneck i.\nder Bauchh\u00f6hle eines mit teiluriger S\u00e4ure vergifteten Kaninchens bemerkbar machte.\nS(\u2018b\u00b0o vor Hofmeister hat W. His1 *) festgestellt, da\u00df der Harn von Hunden naclr Verabreichung von essigsaurem l\u2019yiidin eine Hase enth\u00e4lt, welche als Methylpyridylammonium-liydroxyd aulziilussoii ist.\nKinen dritten Kall von Methylierung beobachtete H. Il i I de-brandt '-) am Thymotinpipcridid. Dasselbe wird im Organismus des Kaninchens in eine entsprechende Methylammoniumbase umgewandelt und mit Glukurons\u00e4ure gepaart ausgeschieden.\nHierzu kommt noch aus neuester Zeit der von G. Salomon undi C. Neuberg3) mit gro\u00dfer Wahrscheinlichkeit gef\u00fchrte Nachweis, da\u00df das Heteroxanthin, 7-Methylxanthin,im Organismus des Hundes: durch Methylieruhg des Xanthins entsteht.\nWie ich beim Nachlesen der Hol me is t ersehen Arbeit nachtr\u00e4glich land, hat auch Hol me is ter schon die Vermutung ausgesprochen, da\u00df die K\u00f6rper der Cholin- und Kreatingruppe durch Methylierung im Organismus entstehen m\u00f6chten.\nMeine Versuche sind an Kaninchen angestellt. Zur Wahl dieser Tiere bestimmten mehrere Umst\u00e4nde: 1. enth\u00e4lt der Harn derselben normalerweise sehr wenig Kreatinin oder Kreatin: aus eingef\u00fchrter Substanz entstehendes Kreatin mu\u00dfte also leichter nachweisbar sein: 2. ist die Mehrzahl der bisherigen Beobachtungen von Methylierung an Kaninchen gemacht: 3. entbehrt die \u00fcbliche Methode der Kreatininbestimmung im Hunde-harn der durchaus erforderlichen Sicherheit. Nach einer per-s\u00f6ulich gemachten Mitteilung von Professor E. Sa 1 kowsk i kommt es bei Hundeharn mitunter vor. da\u00df die Methode versagt. hs kommt vor, da\u00df sich aus einem Hundeharn, der nach der W e y Ischen Reaktion reich an Kreatinin ist, gar kein Kreatininchlorzink ausscheidet oder nur eine ganz minimale, dem Kreatiningehalt sicher nicht entsprechende Quantit\u00e4t. Allerdings ist gegen die Wahl Von Kaninehen als Versuchstiere der\nl) Arch. f. exp. Pathol.. Bd: XXII, S. 2\u00f6:i (1887).\n*.) Ai cli. f. exp Pattiol, Ud. XLIV, S. 278- (1900)\nry Festschrift f\u00fcr E. Satkowski, \u00a7. $7 (1901);","page":296},{"file":"p0297.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Kreatins und Kreatinins im Organismus\nEtmvaml nicht unberechtigt, da\u00df bei ihnen die Bedingungen zur Bildung von Kreatin m\u00f6glicherweise \u00fcberhaupt nicht in erheb lehcrn ltnfange gegeben seien. Inwieweit dieser Ein wand berechtigt ist, mu\u00dften in gewissem Sinn die Versuche ergeben: negativer Ausfall des Versuches mit Glykoeyamin bewies nichts M\u00f6glichkeit des Vorganges \u00fcberhaupt. '\n!M(* Kaninchen wurden reichlich mit wasserreichen Vege-tnbilicMi in abgewogenen Mengen gef\u00fcttert, das N\u00e4here hier\u00fcber ent balle\" die Tal,eilen. Der Harn wurde in K\u00e4figen gesammelt\nund alle M.rgfalt auf die Aussebliellung von-Zerset/.imge,, verwendet. Die entleerten Harnportionen wurden m\u00f6glichst bald m d,e z\u201er Sammlung bestimmte Flasche gegossen und mit Qilorolorm diirehgeseliiillell. Die einzelnen Perioden wurden durel, Abdrucken der Blase [.gegrenzt. Eine Schwierigkeit bei der Kreatimnbestiinmung bietet unzweifelhaft der leichte Ibergang desselben in Krealin: um ihn m\u00f6glichst zu verhindern wurden die Harne mit Salzs\u00e4ure deutlich unges\u00e4uert, auch in die zum Aulsammeln dienenden Gef\u00e4\u00dfe einige Troplen Salz-saure gegossen, sodn\u00df der Harn sofort saure Ueaklion ainmlun Da die Harne vor der Verarbeitung auf Kreatinin einige Tage stehen blieben, so ist anzimehinen, da\u00df auch etwa im Harn i.mdenes Kreatin in Kreatinin \u00fcbergegangen war': Die Verarbeitung auf Krealin wurde garnield erst versucht, da die biorlur angegebenen Verfahren nicht auf die Bezeichnung einer irgendwie <|uantitativen Methode Anspruch machen k\u00f6nnen \u2014 Ber Harn wurde in je ts Stunden gesaniinell. .\nIn demselben wurden stets bestimmt!\n1. N nach Kjeldahl (stets doppelt),\n-\u2022 Ammoniak nach Schl\u00f6sing,\n3. Harnstoff nach M\u00f6rner-Sj\u00f6qvist. Das Abdampfen\nder Losung mit Magnesia vor der Behandlung nach Kjeldahl\nist unterlassen, weil Ammoniak stets nur in Spuren nachweis-bar war.\ni. Kreatinin nach Neubauer mit der von E. Satkowski angegebenen Modifikation.\nDa die Harne stark sauer reagierten, wurden sie von der F\u00e4llung mit Kalkmilch und Chlorcalcium mil Natron nahezu","page":297},{"file":"p0298.txt","language":"de","ocr_de":"298\nWin ce n t\u00ff G z er nec k i.\nneutralisiert : die Quantit\u00e4t der Kalkmilch Wurde m\u00f6glichst klein bemessen. Das schwach alkalisch reagierende\u00bb Filtrat wurde unter Essigs\u00e4urezusatz eingedatnpft. Enthielt der Harn wenig Kreatinin, so dauerte die Ausscheidung von Kreatinchlorzink au\u00dferordentlich lange : es wurde in der Hegel 8 Tage gewartet. Dabei ist nicht zu vermeiden, da\u00df an den Wandungen des Becherglases etwas Ghlornalrium auskristallisiert. Wenn Zweifel dar\u00fcber bestehen, ob das Filter au\u00dfer dem Kreatininchlorzink nicht auch Hhlornatrium enthielt, wurde der Niederschlag a ul dem Filter mit Wasser behandelt. Bei der harten k\u00f6rnigen Beschaffenheit--des Kreatininchiorzinks ist, nicht zu bef\u00fcrchten, da\u00df sich dabei merkliche Mengen desselben l\u00f6sen, w\u00e4hrend das Chlornatrium in L\u00f6sung geht. Nicht selten trat auffallender-weise unmiltelbar nach dein Zusatz von Chlorzinkl\u00f6sung ein flockiger Niederschlag in geringer Menge auf. Meistens l\u00f6ste sich derselbe leicht in einigen Tropfen zugesetzter Essigs\u00e4ure ; geschah dieses nicht, so wurde abfiltriert. In allen F\u00e4llen, in denen eine Ausscheidung von Kreatininchlnrzink nicht eintrat, wurde ein Teil der L\u00f6sung durch Eindampfen von Alkohol befreit und dann die Wey Ische Reaktion angestellt: sie liel stets positiv aus, bald st\u00e4rker, bald sei\n5. Mit R\u00fccksicht auf die Angabe von Schiffer, da\u00df der Harn von Kaninchen, denen man Kreatin beigebracht hat, Methylharnstoff enth\u00e4lt, wurde stets eine Harnquantit\u00e4t \u2014 meistens rund 100 ccm \u2014 nach dem Vorg\u00e4nge von Schiffer nach Zusatz v< \u00bbn Natronlauge destilliert, d\u00e4s Destillat mit Salzs\u00e4ure anges\u00e4uert, eingedampft und mit Alkohol ausgezogen. Mit dem alkoholischen Auszug wurde die Isonitrilreaktion angestellt. Wie hier gleich bemerkt, werden mag, fiel sie in allen F\u00e4llen positiv aus. Ein st\u00e4rkerer Ausfall nach F\u00fctterung mit Kreatin und Kreatinin k\u00f6nnte nicht mit Sicherheit konstatiert werden.\nMitunter machte es allerdings den Eindruck, als ob die Reaktion st\u00e4rker sei als normal, aber auch in dem Harn, welcher einige Tage nach der Glykocyamidinf\u00fctterung entleert wurde, schien sie st\u00e4rker zu sein, wie normal. Ein bestimmter Nachweis der Bildung von Methylamin aus Kreatin l\u00e4\u00dft sieh durch einfache tteruchsreaktinnen offenbar nicht erbringen. Sehr h\u00e4ufig","page":298},{"file":"p0299.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Kreatins und Kreatinins im Organismus, 299\nwurde auch die Isonilrilreaktioii mit der abgedampften und weiter durch Alkoholextraktion bearbeiteten L\u00f6sung aus dem Schl\u00f6singschen Apparat nach dem Titrieren mit Natronlauge gemacht, stets mit negativem oder zweifelhaftem Erfolge.\nVon I r\u00e4paraten, die in I\u00c4sung bezw. Suspension mit der Schlundsonde eingegeben wurden, kamen zur Anwendung : Kreatin, Kreatinin, Glykocyamin und Glykocyamidin. Die beiden erstell Pr\u00e4parate wurden k\u00e4uflich von Merck bezogen.\nDie Darstellung dos Glykoeyamins geschah nach der Vor-sehril't von Nencki und Seiler.1)\n12 g Guanidinkarbonat und 10 g Glykokoll wurden in einem Rundk\u00f6l heben mit wenig Wasser bis zur L\u00f6sung erw\u00e4rmt, dann auf dem Sandbad bis zur reichlichen Entwicklung von GO , und NIL erhitzt. Wenn die Temperatur der Schmelze U0\u00b0 betr\u00e4gt, la\u00dft man erkalten und scheidet das gebildete Glykocyamin dut ch Zusalz voti Wasser ab. Die Mutterlauge wird der gleichen Behandlung unterworfen und liefert noch eine reichlichere \u00fcuantit\u00fcl Glykocyamin. Die nach dem Waschen mit Wasser schon fast reine Substanz wurde in Natronlauge gel\u00f6st und mit Essigs\u00e4ure ausgof\u00e4llt : sie ist nunmehr nach dem Auswaschen erst mit Wasser, dann mit Alkohol absolut rein.\nLin kleiner Teil des angewendoten Glykoeyamins ist nach dem alten Verfahren von Strecker\u00ab) aus Glykokoll und Cy\u00e0namid erhalten. Zur Synthese diente das Cyanamidnatrium der Frank-lutter Gold- und Silberscheideanstalt, das mit Salzs\u00e4ure zuerst neutralisiert und dann mit der \u00e4quivalenten Menge Glykokoll und einigen Tropfen Ammoniak versetzt wurde. Nach etwa b Tagen kristallisiert dann reines Glykocyamin aus.\nZur Umwandlung in das Gyamidin wurde Glykocyamin mit Salzs\u00e4ure \u00fcbergossen, durch Abdampfen in das Chlorhydrat verwandelt, dieses dann bei 100\u00b0 geschmolzen. Die L\u00f6sung desselben, genau mit Natronlauge neutralisiert, kam zur Anwendung. Die \u00dcberf\u00fchrung des salzsauren Glykocyamidins in die\nfreie Hase mit Bleikarbonat etc. schien in diesen F\u00e4llen entbehrlich zu sein.\n*) Journ. f. prakt. Chem., N. F., Bd. XVII. S. 478 *) Compt. rend., Bd. LH, S. 1212 (1861);","page":299},{"file":"p0300_0301.txt","language":"de","ocr_de":"300\nWincenty Gzernecki,\nZur Kenntnis des Kreatins und Kreatinins im Organismus. 301\n\n\tDatum\tGe- wicht des Tieres\tHarn- menge und spez. Gewicht\tN\t\tN als Harnstoff\t\t\tKreatinin (alsKreatinchlorzinl bestimmt)\t\tWeyls Reaktion im Harne\tnh3\tFaeces\t\tFutter\tBemerkungen\n\t\t\t\t\u00b0/o\tpro 2 Tage\t\u00b0/o\tpro 2 Tage\t\u00b0/o des Ges.-N\t\u00b0/o 1\tpro 2 Tag*\t\t\tMenge\tN im w\u00e4sserigen Auszug\t\t\n\t1903 7./7.\u20149./7.\t3550\t660/\t0,45375\t2,995\t0,35 1\t2,31\t77,1\t0,04009\t0,265\tSehr deutlich i\t\t\t\t0,0\t\u2014\t\u2014\t^ 7.17. und 8./7. \u00e0 200 g Mohrr\u00fcben und 300 \u00bb Kohlrabi\t\n\t9./7.\u201411./7.\t3500\t760/1015\t0,41475\t3,152\t0,315\t2,394\t75,9\tSehr deutliche Spuren\t\u2014\tDeutlich\tMinimale Spuren\t\u2014\t\u2014\t\t\n\t11./7.\u201413./7.\t3400\t935/1011\t0,308\t2,880\t0,252\t2,356\t81,8\tSchwach positiv\t\tDeutlich 1 \u25a0 \u2014\t\tMinimale Spuren\t\u2014\t\u2014\t\t\n\t13./7.\u201415./7.\t3300\t900/1013\t0,3255\t2,929\t0,287\t2,583\t88,1\tSchwach positiv\t\u2014\tDeutlich I\t\tMinimale Spuren\t\u2014\t\u2014\t\t\n\t15./7.\u201416./7.\t3350\t445/1010 ein Tag !\t0,35\t1,558 ein Tag!\t\u2014\t\u2014\t\u2014\u25a0\t0\t\u2014\tDeutliche Spuren\t0,0\t\u2014\t\u2014\t\t16./7. 4x/2 Uhr. 1,5 g Glyko-cyamin per Schlundsonde (kleiner Verlust)\nGlyko- cyamin\t16./7\u201418./7.\t3350\t840/1012\t0,385\t3,234\t0,28\t2,352\t72,7\t0\t\u2014\tDeutliche Spuren\tDeutlichere Spuren\t\u2014\t\u2014\t17./7. zur\u00fcckgeblieben 52 g Kohlrabi\t17.\t/7. 11 Uhr. 2,0 g'l mit sehr 18.\t/7. 11\t\u00bb\t2,0 \u00bb > kleinem 19.\t/7. 11\t\u00bb\t2,0 \u00bb ) Verlust\n\t18./7.\u201420./7.\t3220\t600/1014\t0,5635\t3,381\t0,476\t2,856\t84,4\t0,009\t0,054\tleutlich positiv\tMinimale Spuren\t\u2014\t\u2014\t20./7. zur\u00fcckgeblieben 300 g Kohlrabi 50 \u00bb Mohrr\u00fcben\t20./7. geringe Neigung zum Durchfall\n\t20./7.\u201422./7.\t3300\t900/1010\t0,3465\t3,119\t0,266\t2,394\t76,7\t0,0348\t0,302\tleutlich positiv\t0,0\t\u2014\t\u2014\t\t\n\t22./7.\u201424./7.\t3200\t1000/1013\t0,357\t3,57\t0,273\t2,73\t76,4\t0,0278\t0,27\u00a3\tPositiv\tMinimale Spuren\t\u2014\t\u2014\t\t\nKrea- tin\t24./7.\u201426-/7.\t3150\t900/1013\t0,2905\t2,615\t0,231\t2,079\t79,5\tSpuren\t\u2014\tPositiv\t0,0\t11,99\t0,066\t\t24./7. 1,0 g Kreatin 25-/7.\t1,0\t\u00bb\t\u00bb\t1\tPer 26.\t/7.\t1,0\t\u00bb\t\u00bb\t(\tSchlund- 27.\t/7.\t0,9\t\u00bb\t\u00bb\tj\tsonde\n\t26./7.\u201428./7.\t3150\t920/1010\t0,31725\t2,919\t0,259\t2,383\t81,6\t0,0223\t0,19?\tPositiv\t0,0\t\u2014\t\t\t\n\t28./7.\u201430./7.\t3150\t800/1014 Il.Yerlust+30ccm\t0,36925\t2,954\t0,287\t2,296\t77,7\tSchwach positiv\t\u2014\tPositiv\tDeutlichere Spuren\t10,67\t0,064\t\t\n\t30./7.-1./8.\t3150\t1000/1013\t0,3605\t3,605\t0,259\t2,590\t71,8\t0,0135\t0,13t\tPositiv\t0,0\t1,2\t0,009\t\t\n\t1./8.\u20143./8.\t\u2014 -\t1000/1014\t0,40075\t4,008\t1 0,357\t3,570\t89,1\tSchwach positiv\t-\u2014\tDeutliche Spuren\tMinimale Spuren\t0,95\t0,007\t\t\n\t18./9.\u201420./9.\t2550\t1260/1014\t0,26775\t3,374\t0,238\t2,999\t88,8\tDeutliche Spuren\t\u2014\u2022\tSehr schwach\t0,0\t19,38\t0,013\tJeden Tag 300 g Kohlrabi 300 g Mohrr\u00fcben\tII. Tier\n\t20./9.\u201422./9.\t2500\t1310/1012\t0,273\t3,576\t0,224\t2,934\t82,05\tS. schwach positiv\t\u2014\tSehr schwach\tMinimale Spuren\t*)-\t\u2014\t\t9 Das Tier scheint seine Faeces aufgefressen zu haben\n\t22./9.\u201424./9.\t2500\t1100/1015\t0,33075\t3,638\t0,301\t3,311\t91,0\tS. schwach positiv\t\u2014\tDeutlich Sehr deutlich\tMinimale Spuren\t\t\u2014\t\t\nKrea- tinin\t24./9.\u201426./9.\t2490\t1350/1011\t0,29225\t3,946\t0,273\t3,686\t93,4\t0,0741\t0,99t1\t\tMinimale Spuren (?)\t4,16\tnicht untersucht\t\t24./9. \\ 111l2 Uhr vormittags und 25 /9. / 3 Uhr 45 Min. nachm, jedesmal 1 g Kreatinin per Schlundsonde\n\t26./9.\u201428./9.\t2550\t3110/1010\t0,2555\t2,811\t0,21\t2,331\t82,9\t0,0054\t0,05i\tDeutliche Spuren\t0,0\tsehr wenig\t\u2014\t\t\n\t28./9.\u201430./9.\t2520\t1100/1013\t0,35\t3,850\t0,329\t3,619\t94,1\tDeutliche Spuren\t\u2014\tchwach positiv\t0,0 (?)\t30,15\t0,056\t\t\nGlyko- cya- midin\t3079.\u20142./10.\t2420\t1400/1010\t0,2835\t3,969\t0,266\t3,724\t93,8\tDeutliche Spuren\t\u2014\tchwach positiv\tMinimale Spuren\t0\t0\tln 2 letztenTagen zur\u00fcckgeblieben 231 g Kohlrabi, 100 g Mohrr\u00fcben\t30./9. und 1./10. 11 ll2 Uhr vormittags und gegen 4 Uhr nachmittags jedesmal lg salzsaures Glykocyamidin mit etwa 20 ccm 1/2-N.-NaOH neutralisiert. Jedesmal ca. 30 ccm Fl\u00fcssigkeit; nach den Einspritzungen machte das Tier einen etwas kranken Eindruck. D\u00fcnne Entleerungen und Unlust zum Fressen.\n\t2./10.\u20144./10.\t2550\t1000/1016\t0,41125\t4,113\t0,357\t3,570\t86,8\tSpuren\t\u2014\tPositiv\t0,0\t19,95\t0,232\tZur\u00fcckgeblieben 100 g Mohrr\u00fcben\t\n\t4710.-6./10.\t2550\t1200/1014\t0,37625\t4,515\t0,315\t3,780\t83,7\tSpuren\t\u25a0\u2014\tchwach positiv\tMinimale Spuren\t5,5\t0,106\t\t\n\t6./10.\u20148./10.\t2550\t1150/1014\t0,308\t3,542\t0,217\t2,496\t70,4\tnicht untersucht\t\u2014\tcWach positiv\tMinimale Spuren\t3,28\t0,028\t\t\n\t8./10.\u201410./10.\t2550\t1175/1013\t0,29225\t3,434\t0,259\t3,043\t88,6\tnicht untersucht\t\u2014\tcWach positiv\t\u2014\t7,75\t0,068\t\t","page":0},{"file":"p0302.txt","language":"de","ocr_de":":;o2\nen tv C. z e r n e <\u2022 k i.\nBetrachten wir hum die Kr<xo|jnisso der Tabelle :\n. 1. H lykocyainin.\nDie 1 ersh-n Tage der Vorf\u00fctterung k\u00f6nnen au\u00dfer Be-traelit bleiben. da sich an diesen offenbar die Wirkung des\nfruiieren aijg(!ns(theifiliel] er\\vei\u00dfrei(\u2018heren F\u00fctlerns langsam ab-\nSpicllc.\t\u25a0\u25a0\u25a0\u25a0\u25a0?\n!rn Mil tel der verbleibenden f> Tage der Vorperiode betrug die \\-Au^eheidung 1,172 g: nach der Glykocyaminf\u00fctterung im Mittel I j\u00dfKd g, das Bins betr\u00e4gt pro Tag 0,211 g, also f\u00fcr S l\u00e4ge l,bS,s. (leliiltert sind 7.5 g Glykoeyamin mit 2.1)99 g N- 4?V*\u00bbwl \u00abtmil unter der Voraussetzung, da\u00df der Kiwei\u00dfzerfall im l\\\u00f6rp(\u2018i* keine wesentliche Steigerung erfuhr, 02,04\u00b0/\u00bb des\nStickstoffs des verf\u00fctterten (ilykoeyamin im Ilarn erseliienen. In welcher Form V\nAmmonsal/e waren im Harn nur in Spuren vorhanden. Die l\u00bbetr\u00e4chtung der Zahlen f\u00fcr den Harnstoff (N als Harnstoff) zeigt; ohne da\u00df eine genauere Berechnung n\u00f6tig w\u00e4re, ohne weiteres, da\u00df die Ausscheidung, des Stickstoffs, des Glyko-cyamins jedenfalls nur z\u00fcrn Teil in Form von Harnstoff er-lolgt sein kann. Die Krealininbeslimmungen ergeben anscheinend, da\u00df wenigstens ein gewisser Bruchteil die Form des Kreatinins angenommen hat. Welchem Bedenken dieser Schlu\u00df unterliegt, soll weiter unten er\u00f6rtert: worden.\n2. -Kreatin.\nBez\u00fcglich des Kreatins befinden wir uns in einer sehr sellwierigeiI Lage. |)as langsame kontinuierliche Ansteigen des N zeigt, dal! die durch das Kreatin bewirkte N-Vermehrung des llams .sein- langsam auflritt und aller Wahrscheinlichkeit nach in der l\u2019eriode \u2022/\u00bb bis als der Versuch ans \u00e4nderen (iriinden abgebrochen, werden mulite, da die Kreatininbestim-\nniungcn n.\u00ab h weitere x Tage in Anspruch nahmen, noch nicht beendigt war.\nIJil' ^-Ausscheidung an den \u00f6 Tagen, die wir als nor male hetraehlen, betr\u00e4gt 7.H.W g. also an 10 Tagen 14,718 g. An tien lii Tagen, die wir als unter dem Kinllu\u00df das Kreatins stehend; anseheu m\u00fcssen, sind ausgeschieden 10,091 g. ver-","page":302},{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Kreatins und Kreatinins im Organismus.- \u00eeifl\u00eef\nliitteit sind \u00d6.9 yr Kroatin im! l,2oDN Fs ist demnach nicht allein aller X des Kreatins wieder erschienen, sondern noch (\u2018in kleines Fins. Man intili daraus sehlieben. dab iiiitor dem Kin-llnl\u00bb des Kreatins K\u00f6ipeieiwcib zum Zerfall gelangt ist. Voraussichtlich- w\u00fcrde sich diese Wirkung, noch weiter fortgesetzt haben, v\\enn das lier langer beobachtet w\u00e4re.\nIn welcher Form ist der Sliekstoll' des Kreatins wieder erschienen V Der X des Ilarnstolles betr\u00e4gt an \\ Normaltagen \u25a0 an <\u2018inein ist die Bestimmung mibgliiekt i \\.{YM u also an ID Tageti 12018 g: an den 10 Kreatinlagen 12,01S g, das i\u2019lus n.otog. cs isl also noch nicht die H\u00fcllte des eingef\u00fchrten Kreatins in Harnstoff \u00fcbergegangen, die gr\u00f6bere H\u00e4lfte in an-<1(,,'(\u2018r\tausgeschieden Was dir Art des \u00dcberganges in\nllarnsloll beirillt, so ist es -sehr wobl m\u00f6glich. dal) wenigstens <\u2018in Teil des Kreatins im Darmkanal dureI\u00bb Haklerieiit\u00fcOgkeil unt,\u2018r Ammoniakabspaltmig zersetzt und das Ammoniak dann in Harnstoff \u00fcbergegangen ist. l iier die Form der gr\u00f6beren H\u00fcllte des Kreatins geben die erhobenen Heiimde keinen genii-g(ind(ai Aulschlub. Die Kreatiniiiatisseheidnng isl unzweifelhaft etwas vermehrt. sic deckt aber lange nicht das N-Fhus.\u2019 Fs ist m\u00f6glich, da\u00df (\u2018in Teil unver\u00e4ndert ausgeschieden ist \u2022 leider ergab sieb diese Vermutung erst durch die Berechnungen zu (Mii(\u2018r Zeit, wo die M\u00f6glichkeit der Untersuchung nach dieser Richtung nicht mehr vorhanden war. Da wir zur Zeit eine Methode zur Bestimmung des Kreatins im Harnnicht besitzen, so li\u00fctte eine solche erst ausgearbeitcl werden m\u00fcssen\nJedenfalls geht aus den Versuchen mit Kreatin hervor, dab nur ein sehr kleiner Teil des eingegebenen Kreatins als Kreatinin im Harn erscheint. Auch dieses Krgobnis miiii uns in der Deutung der Kreatininvermehrung nach tilykoeyamin-l\u00fctlerung midiramsch rnaehen. obwohl -sie eme sohhe nicht ausseh liebt : das eingegebene Kreatin unterliegt der .Wirkung der Da rin bakteriell und es ist wohl m\u00f6glich, dab mit Umgehung des Darmes eingef\u00fchl tes Kreatin, wenn dies nach den L\u00f6slichkeits Verh\u00e4ltnissen des Kreatins m\u00f6glich w\u00e4re, sic h wesentlich anders verhalten w\u00fcrde. Dasselbe w\u00fcrde nat\u00fcrlich f\u00fcr durch Methylierung aus dem (dykocyamin etwa entstehendes Kreatin gelten","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"Wi rirent y (izer necki.\ns;,/l*;\t,\t3. 'Kreatinin.\n; hic N-Ausseheidimg in tleri (i Tagen der N-Periode be-ii\u00e2gt U),588 g, also pro Tag 1,7155 g. ist also bedeutend h\u00f6her vvic im vorigen Veisiu-F\u00bb : vcnnutlich ist der N-(iehalt rler ver-lutlcrlcMi Vegetabilien in d*er sp\u00e4ten JafuTszeit \u2014 tW* Wochen nach dein Abschlu\u00df der ersten Versuchsreihe \u2014 ein h\u00f6herer tr(^w<\u2018sen, auch war das Futterquantuin et was gr\u00f6\u00dfer. Au den \u00fc unter Kieatinineinllu\u00df stehenden Tagen sind ausgeschieden 10,1507 g N, also nur 0,019 N mehr : eingefuhrt sind \u00bb g Kreatinin mit 1,187 N. Demnach w\u00e4re nun ein unbedeutender Bruchteil des Kreatinins zur Resorption gelangt. Diese Schlu\u00dffolgerung ist, da die Nahrung dieselbe war und Durchfalle nicht bestanden, bei einem so leichtl\u00f6slichen K\u00f6rper offenbar ungereimt. Zudem ergab die l'ntersuchung des Harns, da\u00df etwa die\u00bb Ihillte des Kreatinins als solches ausgesehiedeii war. Zieht nian nur die beiden der Kreatininf\u00fctterung entsprechenden Tage in llctrach!. so zeigt sich ein erhebliches Ansteigen des Stickstoffs und eine /amahme des als Harnstoff ausgeschiedenen N. 1-iir das auffallende Minus an N bei der obigen Berechnung ist es schwer, eine Krkl\u00fcrung zu geben. Ks scheint, als. ob\nVerluste, an Harn stattgefunden haben, wenn von solchen auch\nnichts bekannt ist. K\u00fcr diese Annahme spricht eine I>elr\u00e4chtuugs-ueiM*, auf die* IYof. Iv. Salkowski wiederholl aufmerksam gemacht hat. Ivine Kontrolle \u00fcber die Vollst\u00e4ndigkeit der Harnaulsammlung in F\u00e4llen, in denen (iruud vorliegt, eine gleichm\u00e4\u00dfige Harnausscheidung anzunehmen, erh\u00e4lt man. wenn man die Harnmenge mit den beiden letzten Dezimalen des spezifischen Oe wicht s multipliziert. Diese Zahl betr\u00fcgt :\n\"/* f\nK bis 22. IX.\t15720\n-2. bis 21 IX.\t1\u00df5(IO\ndagegen 20. bis 28. IX. nur Ilion.\n\u00bb. (ilykocyamidin.\nDie gesamte N-Ausscheidung an 10 Tagen nach der (ilyko-eyamidinlutterimg betrug 19,57:1 g, die t\u00e4gliche Aussebeidung in der Vorperiode 1,705 g, also an 10 Tagen 17,65 g. das Hus","page":304},{"file":"p0305.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Kreatins und Kreatinins im Organismus.\nder Glykocyamidinperiode betr\u00e4gt also 1,923 g. Eingef\u00fchrt sind in 4 g salzsaurem Glykocyamidin 1,24 g N, die Ausscheidung \u00fcbertrifft also die Einfuhr um ein Betr\u00e4chtliches, n\u00e4mlich 0,683 g. Das Glykocyamidin mu\u00df also eine nicht unbetr\u00e4chtliche Steigerung des Eiwei\u00dfzerfalles bewirkt haben und das um so mehr, als auch die N-Ausscheidung durch den Darm nicht unerheblich war, w\u00e4hrend sie in den fr\u00fcheren Versuchen so gering war, da\u00df es sich gar nicht lohnt, sie in Rechnung zu ziehen. Allerdings kommt dabei in Betracht, da\u00df das Tier vorher vielfach seine Faeces auffra\u00df, wie ja auch aus den minimalen Vorgefundenen Quantit\u00e4ten hervorgeht. Es ist also nicht zul\u00e4ssig, die nach der Gl y koey amidi nf\u00fc 11 erung in den Faeces gefundene Quantit\u00e4t Stickstoff auf diese Periode zu beziehen. \"Die Mehrausscheidung an N beruht sicher, wie ein Blick auf die Tabelle lehrt, zum gro\u00dfen Teil auf Vermehrung der Harnstoffausscheidung. Eine genauere Berechnung unterlasse ich, da sie bei der bestehenden abnormen Mehrausscheidung an N im Harn doch wenig Wert h\u00e4tte.\nKreatinin ist sicher nicht in vermehrter Menge ausgeschieden worden, ein sehr auff\u00e4lliges Resultat, wenn man es mit dem anscheinend mit Glykocyamin erhaltenen positiven Resultat vergleicht. Ich komme damit auf die schon aufgeworfene Frage zur\u00fcck : ist nach Glykocyaminf\u00fctterung wirklich Kreatinin gebildet, wie es nach den Ergebnissen der quantitativen Bestimmungen scheint V\nGegen diese Annahme spricht die stets gleichzeitig ausgef\u00fchrte Pr\u00fcfung mit Nitroferridcyannatrium -(- Natronlauge. Diese \u2014 \u00ablie Wey Ische Reaktion \u2014 ergab auch an den Tagen der Glykocyaminf\u00fctterung nur ein schwach positives Resultat, K\u00f6nnte die scheinbare Kreatininchlorzinkausscheidung nicht zum Teil, vielleicht zum gr\u00f6\u00dften Teil. Glykocyamidin-Chlorzink seinV (Damit ist nun freilich, nebenbei bemerkt, noch immer nicht die Differenz in dem Verhalten des Gvamins und Cy-amidins erkl\u00e4rt.) Um diese Frage zu entscheiden, wurde ein neuer Versuch gemacht, in dem einem Kaninchen (anderes Tier) wiederum an 4 aufeinander folgenden Tagen je-2 g, im ganzen 8 g Glykocyamin in Wasser suspendiert mit der Schlund-\nHoppe-Seyler s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XLIV.\t\u2022\t-0","page":305},{"file":"p0306.txt","language":"de","ocr_de":"son\u00bbl<> cingegehen wurde und der Harn unter Ans\u00e4uern und (\u00e4iloroformzusatz aufgesammeit wurde. Der Harn gab nur eine schwache \\\\> eyIsche Reaktion, auch ganz Irisch untersucht. Die Arbeit von Folin,*) in.der F. u. a. ein neues Verfahren zur (juanlilativen Bestimmung desKreat inins auf kolorimetrischem \\\\ ege mit \u00ef\u00efilie von 1 'ikrins\u00e4ure beschreibt, war noch nicht erschienen. Die ganze Quantit\u00e4t des Harns \u2014 abgesehen von der kleinen abgenomineuen Probe - wurde nach dein \u00fcblichen Verfahren auf Kreatininchlorzitik verarbeitet. Es sollte durch die Analyse festgestellt werden, ob die erhaltene Chlorzinkver-bindung Kreatininchlorzink oder Glykocyainidinchlorzink sei. the Ausbeute an Ghlorzink Verbindung war aber leider so geringf\u00fcgig \u2014 noch nieht 0,1 g \u2014, da\u00df an Analysen nicht \"zu denken war, um so weniger, als die w\u00e4sserige L\u00f6sung der Verbindung starke WeyIsche Reaktion gab, es sich also sicher nicht nur um Glykocyainidinchlorzink handelte.\nZieht man in Betracht, da\u00df die Reaktion des Harns auf Kreatinin in allen F\u00e4llen nach Glykocyaminf\u00fctterung recht schwach war, so kommt man zu dem Schlu\u00df, da\u00df eine Methylierung des (ilykoeyamins mindestens nicht bewiesen ist\u2019\nEs wurde in diesem Falle noch versucht, unver\u00e4ndertes (ilykocyamin in den Faeces und dem Harn nachzuwoisen.\nDas Verfahren zum Nachweis beruht auf folgender Beobachtung. (ilykocyamin ist in Alkohol unl\u00f6slich, l\u00f6st sieh dagegen leicht, wenn man den Alkohol mit etwas Salzs\u00e4ure ans\u00e4uert. Neutralisiert man die alkoholische L\u00f6sung vorsichtig mit Ammoniak, so f\u00e4llt es wieder aus, oder wenn seine Menge sehr gering war, so erh\u00e4lt man es durch Eindampfen der ammoniakalischen L\u00f6sung zur Trockne und Behandeln des R\u00fcckstandes mit \\\\ asser, wobei es ungel\u00f6st zur\u00fcckbleibt.\nDie Verarbeitung der Faeces war folgende: Die gesamten, nach der Verabreichung von (ilykocyamin gesammelten Faeces wurden (ein zerrieben, mit Alkohol in der Reibschale durchgerieben, einige Zeit mit diesem in Kolben gelind erw\u00e4rmt, dann filtriert und der R\u00fcckstand auf dem Filter wiederholt mit\n\u2018) Diese Zeitschrift, ltd. XU, S. 223","page":306},{"file":"p0307.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Kreatins und Kreatinins im Organismus * )>07\nAlkohol nachgewascheii. nodal\u00bb man nicher nein konnte. da\u00df (lernelhe von allen in Alkohol l\u00f6slichen Substanzen m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig bei re it war. Nnntnehr wurde der breiige R\u00fcckstand in einem Kolben wiederum mit Alkohol unter Zusatz von etwas Salzs\u00e4ure erw\u00e4rmt, filtriert. Das Filtrat wurde zur Abnoheid i mg der Erd phosphate mit Ammoniak \u00fcbers\u00e4ttigt, tiltriert. das Filtrat zur Trockne gedampft und dann mit Wasser behandelt. filtriert, ausgewaschen. Zur Identifizierung den R\u00fcckstandes, der nur gering war. als (ilykoeyamin diente die \u00dcberf\u00fchrung in Glykoeyamidin durch Krhitzen mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure auf dem W asserbad, nachdem vorher an einer kleinen Ouantit\u00e4l (ilykoeyamin restgestellt war, da\u00df die \u00dcberf\u00fchrung auf diesem Wege leicht gelingt.\nDie erhaltene kleine Quantit\u00e4t des angeblichen Glykoeyamins wurde also mit einigen Kubikzentimetern verd\u00fcnnter Schwefel-*\u2019 s\u00e4ure ca. 1 Stunde auf dem W asserbad unter W asserzusaiz erw\u00e4rmt, nach dem Verd\u00fcnnen die Schwefels\u00e4ure durch \u00c4tzbaryt, schlie\u00dflich Bary umkarbonat entfernt, filtriert, das Filtrat, das ziemlich volumin\u00f6s geworden war, auf dem Wasserbad eingedampft, von etwas ausgefallenem Bary umkarbonat abfiltriert, dann auf einige Kubikzentimeter eingedampft und ca. yh ccm Alkoholchlorzinkl\u00f6sung hinzugef\u00fcgt. Nach kurzem Stehen schieden sich k\u00f6rnige harte Kristalle von Glykoeyamidin\u00ab hlorzink aus. Zur Analyse reichte die erhaltene Quantit\u00e4t nicht aus.\nZur Untersuchung des Harns auf (ilykoeyamin wurde der bei der Untersuchung auf Kreatinin ungel\u00f6st bleibende R\u00fcckstand benutzt. Dieser R\u00fcckstand wurde nochmals mit Alkohol erw\u00e4rmt, filtriert, das Filtrat beseitigt, der R\u00fcckstand auf dem Filter mit Alkohol gewaschen, dann in einen Kolben gebracht, mit Alkohol unter Zusatz von etwas Salzs\u00e4ure erw\u00e4rmt, wobei er sich zum gr\u00f6\u00dften Teil l\u00f6ste, filtriert, das Filtrat mit Ammoniak versetzt und zur Trockne gedampft, der R\u00fcckstand mit Wasser \u00fcbergossen, nach gutem Durchr\u00fchren tiltriert. der R\u00fcckstand auf dem Filter ausgewaschen, dann in siedendem Wasser gel\u00f6st, noch einmal filtriert, die L\u00f6sung mit Knochenkohle entf\u00e4rbt und zur Trockne gedampft. Der R\u00fcckstand wurde mit Wasser \u00fcbergossen, auf einem gewogenen Filter gesammelt\n' '\t2 0*","page":307},{"file":"p0308.txt","language":"de","ocr_de":".J08 Wincenty Czernecki, Zur Kenntnis des Kreatins etc.\nund bei 105\u00b0 bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Das Gewicht betrug 0,267 g.\nAls Glykocyamin identifiziert wurde der R\u00fcckstand einer-seits durch \u00dcberf\u00fchrung in Gtykocyamidin und F\u00e4llung mit Chlorzink, andererseits durch \u00dcberf\u00fchrung in die schwer l\u00f6sliche Kupfervet bindung. Zur Darstellung dieser wurde das Glykocyamin in hei\u00dfem Wasser gel\u00f6st, die Losung mit Kupferaeetatl\u00f6sung versetzt und etwas eingedampft. Beim Erkalten fiel das schwer-l\u00f6sliche Kupfersalz aus, das in seinen \u00e4u\u00dferen Eigenschaften mit einem in gleicher Weise aus einer kleinen Quantit\u00e4t Glykocyamin dargestellten Pr\u00e4parat vollst\u00e4ndig \u00fcbereinstimmte. Zur Analyse reichte die erhaltene Quantit\u00e4t nicht aus, nach dem Gange der Untersuchung kann aber nicht der mindeste Zweifel bestehen, da\u00df wirklich Glykocyaminkupfer vorlag. \u2014 Zieht man in Betracht* da\u00df die Methode sicher ziemlich unvollkommen ist, so wird inan sagen k\u00f6nnen, da\u00df ein nicht ganz unerheblicher Teil des Glykocyamins trotz seiner Schwerl\u00f6slichkeit unver\u00e4ndert durch den Harn ausgeschieden ist.\nHerrn Prof. E. Salkowski spreche ich meinen ergebenen Dank aus l\u00fcr die Anregung zu dieser Arbeit und f\u00fcr seine Unterst\u00fctzung bei Ausf\u00fchrung derselben.","page":308}],"identifier":"lit18092","issued":"1905","language":"de","pages":"294-308","startpages":"294","title":"Zur Kenntnis des Kreatins und Kreatinins im Organismus","type":"Journal Article","volume":"44"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:35:42.981915+00:00"}