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{"created":"2022-01-31T14:40:59.102258+00:00","id":"lit18098","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Kossel, A.","role":"author"},{"name":"H. D. Dakin","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 44: 342-346","fulltext":[{"file":"p0342.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Beitr\u00e4ge zum System der einfachsten Eiwei\u00dfk\u00f6rper.])\nVon - ' V \u25a0\"\nA. Kossel und H. 1>. Dakin.\n(Aus <Iom physiolojrischon Institut zu IleidoHor\".\u00bb\nI. \u00dcber das Sturin. :\nVon don Bausteinen der, komplizierteren Eiwei\u00dfk\u00f6rper konnten Bisher die folgenden in den Protaminen nachgewiesen werden: Arginin, Histidin, Lysin, Alanin. Serin. Amidovalorian-saure, Prolin, Tyrosin und Tryptophan. Die zweibasischen Mono- und Dinmidos\u00e4uren sind in diesen einfacheren Eiwei\u00df-komplexen \u00fcberhaupt noch nicht aufgefimden worden, von den einbasischen Monoamidos\u00e4nren fehlten bisher das Leucin und die Phenylamidopropions\u00e4ure, ferner sind noch nicht nach-\u2022 gewiesen:- t txypyrrolidinkarbons\u00e4ure, Cystin und . die neueren von Sk raup beschriebenen Eiwei\u00dfderivate. Auffallend war besonders das Fohlen des Leucins, einer Aminos\u00e4ure, die in so grollen Mengen in den typischen Eiwei\u00dfk\u00f6rpern vorkonnnt. Die folgenden Fntcrsuchungen f\u00fcllen diese L\u00fccke aus. Ein K\u00f6rper von der Zusammensetzung des Leucins findet sich im Sturin. Hingegen konnten wir im Sturin andere Atomgruppen nicht nachweiseri, die sonst in den einfacheren Eiwei\u00dfk\u00f6rpern in weiter Verbreitung gefunden werden: die Amidovalerian-s\u00fcure und das Prolin.\nWir untersuchten zwei Pr\u00e4parate des Stalins, deren eines (A) mit Hilfe des Silberbaryt Verfahrens21 gereinigt worden\n\u25a0 1 \u00bb Vorl\u00e4ufige Mitteilung in der Berliner Klinischen Wodienschnlt,\n/.cd\ncf. Diese Zeitschrift. Bd. XL S. Uli u. 5d\u00f6 ; Bd. XLI. < {07. // .fj Durch dies von A. Kossel urspr\u00fcnglieh zur Darstellung des Aruiiims angegebene 1-ultungsverfahren werden auch Prutoiu\u00bb (cf. Diese Zriis\u00ab hi dt, ltd. XLII. S. JS;V:. Protamine und \u00e4hnliche StonC m-iallfl i","page":342},{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"We itere beitr\u00fcge. ;:un, System der e infachsten KiweiMmrj.er. TB*\nwar, w\u00e4hrend boi \u00ab1er Darstellung des Biiiparats .1; die alte, fr\u00fcher hesehriebene Bemigungsmethode gedient liatr\u00eb.\nI*r\u00e2j\u00bbarat A. Kino etwa 28 -30 g Slurin entsprechende Menge des Sulfats wurde mit Schwefels\u00e4ure in den fr\u00fcher angewandten Mengenverh\u00e4ltnissen <> Stunden am B\u00fccktlu\u00dfk\u00fchlcr gekocht, hierauf soweit verd\u00fcnnt, dal! die Menge der Sehwefel-s\u00e4iur ungef\u00e4hr 5\u00b0;,. betrug, und mit Dhosphorwolframs\u00e4iire gef\u00e4llt.\nAus dem Niederschlag isolierten wir Arginin, Histidin und Lysin. Die Argininfraktion wurde nach dem Verfahren von Stendel mit IMkrolonsaure ausgef\u00e4llt und nach Kutscher und G tori auf Guanidin1) untersucht, doch war kein Guanidin nachzuweisen. Das Filtrat wurde durch \u00fcbersch\u00fcssigen Baryt in bekannter Weise von Dhosphorwolframs\u00e4ure befreit, der 1 bersch uh des Baryts genau mit Schwefels\u00e4ure eilt fern!, eingedampft und der R\u00fcckstand mit absolutem Alkohol :J/4 Stunde am B\u00fccktlu\u00dfk\u00fchlcr gekocht. Nach dem Verdunsten fies Alkohols hinterblieb ein geringer sirup\u00f6ser B\u00fcckstan\u00ab! von saurer Keaktion, den wir vergebens auf a-Dymdid\u00efnkarb\u00f4ns\u00fcuro untersucht haben. Der in \u00c4thylalkohol unl\u00f6sliche Teil ging heim Kochen mit Methylalkohol zum gr\u00f6\u00dferen Teil in L\u00f6sung. Der ungel\u00f6ste Teil war an Menge gering und lie\u00df sich nicht mehr in bekannte K\u00f6rper aufteilen. Durch fraktionierte Kristallisation a\u00bbs Wasser und w\u00e4sserigem Alkohol konnten wir aus dem l\u00f6slichen Teil gut kristallisierte K\u00f6rper von den Eigenschaften fier Monoamidos\u00e4uren gewinnen.\nDer am schwersten l\u00f6sliche Anteil gab nach wiederholtem Umkristallisieren folgende mit dem Leucin \u00fcberstimmende Analvsenzablen.\nGefunden :\nG \u00f6u;o% II =\u25a0\u25a0 U.U7 \u00b0,'o\nKe reel inet f\u00fcr G\u00abH1S% :\n54.\nLine andere Fraktion gab die Zahlen des Alanins.\nGefunden :\tberechnet f\u00fcr C,H7NO, \u2022\nG \u2014 {0.4:} - . H \u2014 7.U7 V\n\u00ab0.45\n7.8(>,J u\nKiese Zeitschrift, Kd. XLH, S. 45M,\n1","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"m\nA. Kossel und H. I). Dakin.\nEine dritte Fraktion gab Werte, weiche zwischen den beiden (\u2018hon angef\u00fchrten lagon.\nGefunden :\tBerechnet\nC'*= 42,53*;\u00ab\nH - h.d;-' ,\n% G3H.NO,:\tf\u00fcr C,;Hl3N\u00f6,\n4045^\t54,06 V\n'\u25a0\t.\t9,92\nlag offenbar eine Mischung von wenig Leucin und viel Alanin vor.\nSol bst verstand lioh kann durch eine derartige Untersuchung die M\u00f6glichkeit nicht ausgeschlossen werden, da\u00df neben diesen Amidos\u00e4uren der Reihe C H.,Il+tNO, noch andere Spaltungs-produkte entstanden waren, doph halten wir die Gegenwart der Amidovalerians\u00e4ure und des Serins, die hei dem bisher untersuchten Protamin stets zu finden waren, f\u00fcr unwahrscheinlich.\n. V raparat D. Zu dem gleichen Ergebnis f\u00fchrte die Untersuchung des zweiten Sturinpr\u00e4parates. Hier war nicht nur die Harste!lungsweise des Ausgangsproduktes, sondern auch die Methode der Untersuchung eine andere, da wir in diesem Falle die Destillation der Ester nach E. Fischer zur Trennung der Amidos\u00e4uren benutzten. Das durch Schwefels\u00e4ure hydrolysierte Produkt wurde mit Phosphorwolframs\u00e4ure gef\u00e4llt, das Filtrat\nnach Entfernung der Phosphor wolframs\u00e4ure, wie beim Pr\u00e4parat A, mit Alkohol extrahiert. In diesem Falle ging nur eine sehr geringe, zur Untersuchung nicht ausreichende Substanzmenge iii den Alkohol, das Prolin war also auch hier nicht zu linden.\nPt'1' in Alkohol unl\u00f6sliche Teil wurde verestert und bei einem Druck von ungef\u00e4hr 18 mm Quecksilber in zwei Fraktionen destilliert. Der unter 55\u00b0 destillierende Anteil lieferte nach der Verseifung ein Produkt , welches nach dein Um-kristallisieren aus Alkohol die dem Alanin entsprechenden Werte ergab.\t\u25a0\n(iolundm :\nG .==\u2022\u25a0 40.27 V tl ~ 7;(\u00bb7>y\nBerechnet l\u00fcr C3H.NUS :\n40,45\u00b0 .\n7,N0>\nPit* zwischen f>ij und lOtP'\u00fcbergehende Fraktion enthielt einen K\u00f6rper, dessen Analyse nach der Verseilung zu den Zahlen des Leucins f\u00fchrte.","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"(Munden :\nG \u2014\t)'j\nIl \u2014 3,72\u201c,\nBerechnet f\u00fcr \u00e2t.'K\u00ee0, \u2018\u00bb,\u2018\u26662\u2019\u2019 -\nII. \u00dcber das Scombrin.\nDas Scombrin nimmt ein besonderes Interesse in Anspruch, weil es nach unseren Untersuchungen als die einfachste bisher bekannte e.iwei\u00dfartige Substanz gelten mu\u00df. Es stellt eine Kombination von Arginin mit Prolin und Alanin dar.\nWir unterwarfen 27 g Scorn brinsul fat, welches nachdem fr\u00fcheren Verfahren aus den Testikeln der Makrele gewonnen war- der Hydrolyse mit Schwefels\u00e4ure und f\u00e4llten die passend verd\u00fcnnte Heaktionsfl\u00fcssigkeit mit Phosphorwolfrains\u00e4ure. Das Filtrat dieses Niederschlages, der das Arginin enthielt, wurde durch Hai yt von der Phosphorwolframs\u00e4ure befreit und der Baryt durch die genau entsprechende Menge Schwefels\u00e4ure entfernt. Der beim Eindampfen verbleibende R\u00fcckstand wurde bei gew\u00f6hnlicher Temperatur mit absolutem \u00c4thylalkohol extrahiert, das Alkoholextrakt zur Trockne verdunstet und der R\u00fcckstand nochmals mit absolutem Alkohol au (genommen.\nDas Alkoholextrakt wurde in bekannter Weise in die Phenyleyanatverbindung \u00fcbergef\u00fchrt und diese in das Hydantoin verwandelt. Dasselbe erwies sich als identisch mit derer Phony I hydantoin des Prolins. Sein Schmelzpunkt lag hei 1 E. Fischer hat 113\u00b0 angegeben.\nDie Analyse ergab:\t~\nGefunden:\tBerechnet f\u00fcr f:iaItI,X;iO,:\nC \u2014 Ofyil0,..,\t(>(>.\u00ab[\n11 =\to.9i)0(.>\t\u00e4jfgj0 \u201e\nDer in \u00c4thylalkohol unl\u00f6sliche Teil war in 50 Teilen Methylalkohol v\u00f6llig l\u00f6slich. Hieraus mu\u00dften wir nach unseren fr\u00fcheren Erfahrungen ') auf die Abwesenheit des Serins schlie\u00dfen. Der nach dein Verdunsten des Methylalkohols verbleibende R\u00fcckstand wurde nach dem Verfahren von E. Fischer vor-","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ab p id t \u2022*\n\u2022 \u00bb i t* K \u00ab \u00bb\u00ab s! und I > a k i n. Hoi traue\nzUni Systi.'iii der Kiweik\u00fcr|>t*r\nzweite Fraktion zwischen\t\u00e4h und 80\u00b0\tgewannen, \u00fcber 80\u00b0\nd i \u2018sti liiert e n in* eil ie gerj 1ig<\t:\u2022 Spur.\t\nI>ie beuten Fraktionoi\t:i wanden jedi\til T\u00fcr sich mit Wasser\nverseilt und dit* bin ; (1er\tllvdrolvse eri\tlaitcnen Amidos\u00e4nren\nans verd\u00fcnntem Ai kohol ni\tnkristallisiert.\tl>ie Analyse gab in\nbeiden T\u00fcllen die Zahlen i (iefundcn\tles Alanins.\tBerechnet\nFraktion I:\tFi\trakt imi I I :\tf\u00fcr CsH7X02:\nC\tJO.ti \u00bbd d :\tt0.lU(\\,\ttU.\u00dcVN 4\t\u2022 /\nv;\t.It -v. 7.72\t' 7.1*2-, '\t7.80 \" \u2022>\nUnsere Ergebnisse a\t.veisen daran\tl\u2018> hin, dab bei dem\nScumblin' relativ g\u00fcnstige\tVerh\u00e4ltnisse\tt\u00fcr eine quantitative\nliestimmung der Spaltnng.*\t\u00abProdukte ge<j\t.eben sind. Versuche\nin dieser Richtung sind im hiesigen Institut bereits in Angriff genommen.","page":346}],"identifier":"lit18098","issued":"1905","language":"de","pages":"342-346","startpages":"342","title":"Weitere Beitr\u00e4ge zum System der einfachsten Eiwei\u00dfk\u00f6rper","type":"Journal Article","volume":"44"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:40:59.102263+00:00"}