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{"created":"2022-01-31T15:01:22.245928+00:00","id":"lit18101","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Thierfelder, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 44: 366-370","fulltext":[{"file":"p0366.txt","language":"de","ocr_de":"^ Ober das Cerebron.\nM. Mitteilung.\n'%:\u25a0'Vr.;;;-:\t-\t- ; v.m ! \u25a0 V \u25a0\nH. Thierfelder. \u25a0\n(Au* ti\u00bb r . h\u00ab rui*i hcn Abteilung \u00abIck physioingi^hrn Instituts zu Kerlin. il)er Redaktion zupfgangen am l. April UiOf>.)\nVor kurzem konnte* ich milteilen, da\u00df bei der hydrolytischen Zersetzung des (^relirons Oere b ro n situ re, Spb in go si n und Ga lukt ose auftreten, mu\u00dfte es aber unentschieden lassen, ob diese* drei Siibstanzen die einzigen Spaltungsmittel sind.1 ) Es lie\u00dfen sich in geringer Menge* noch andere K\u00f6rper isolieren, welche* aber m\u00f6glicherweise als sekund\u00e4re Produkte aulzulassen waren. Oie Bildung solcher sekund\u00e4ren Spaltungsprodukte schien bei der langen /eit, welche bei Benutzung Von verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure zur vollst\u00e4ndigen Hydre\u00bblyse n\u00f6tig war, leicht erkl\u00e4rlich.\t.\t-;V\nInzwischen habe* ich in dem schwefels\u00e4i irehal t igen Methylalkohol e*in sehr viel besseres Spaltungsmittel gefunden. Der \\ orteil bestellt darin, da\u00df das Cerebron sich beim Erw\u00e4rmen leicht in ihm l\u00f6st, und die Folge davon ist, da\u00df die Spaltung sch( \u00bbo in wenigen Stunden v\u00f6llig beendet ist. Hei der Untersuchung des Reaktionsgemisches ergab sich, da\u00df das Cerebron glatt in die drei genannten Substanzen zerf\u00e4llt. Die Galaktose wird vollst\u00e4ndig in das Methylgalaktosid und die Cerebron-s\u00e4nre zum Teil in den Methylester umgewandelt. Die Spaltungsprodukte lassen sich gut voneinander trennen und ann\u00e4hernd quantitativ bestimmen. ;0\nEs m\u00f6ge zun\u00e4chst das Verfahren beschrieben werden, \u00df g Cerebron werden in einem Rundkolben mit etwa 110\u2014150 ccm H>\u00b0 o konzentrierte Schwefels\u00e4ure enthaltendem Methylalkohol\nIHesc Zeitschrift. IM. XUIl. S.; 21","page":366},{"file":"p0367.txt","language":"de","ocr_de":"I ber das (lerebfun II.\n\u00fcbergossen uikI an, KO. kflulik\u00fchl. r auf ton Wasserbad erhitzt \\Vcnndie lemperatur einegewisse H\u00f6he err\u00ab-j<-ht hat, tritt vor\u00fcber gelitwl eine ziemlich heftige Reaktion mit starken, Sch\u00e4umen ein .e Subs anz \"St sich v\u00f6llig auf. Nach drei- bis vierst\u00fcndigen, Erhitzen,1) wahrend dessen die Fl\u00fcssigkeit nur eine,, leicht \u00bbeile hchen '.arhenton an,\u201e\u201e\u201ent. l\u00e4ll. ,\u201ean erkalten \u201eml zwar bis unter (\u00bb\u00bb durch h,\u00bbstellen e.ne K\u00fclte,,,ischung. Die dabei erfoh-ende schneewetlSe AI,Scheidung wird abgesaugt und mit schwefelsaurehall,gen, .Methylalkohol ausgewaschen.\ndi,. s,f\u00e9\tKl wird mit warmem \u00c4ther behandelt,\n' dllier,!i('be Losung von der sich ahsetzento, Schwefels\u00e4ure abgegossen, Wirten und verdunstet, der R\u00fcckstand abermals \u00bb, \u00abasserlreiem Allier aulgenommen und .li.-sos Verfahren'wiederholt, bis die Schwefels\u00e4ure v\u00f6llig entfernt ist. Die s\u201e to wonneno Substanz ist frei von Stickstoff und Schwefel aber nicht einheitlich, wie sich aus der mikroskopischen Drillung der beim Erkalten der warmen alkoholischen L\u00f6sung erfolgenden Kristallisation ergab. Es zeigte sich, dal! ein Teil nur hei saurer Reaktion \u00e4therische L\u00f6sung \u00fcberzuf\u00fchren Avar der andere auch he, alkalischer. Die Mengenverh\u00e4ltnisse dieser beulen Anteile schwankten in den einzelnen Versuchen Zur Irennuiig wird die \u00e4therische l.\u00f6sung mit alkoholischer Natron-htuge Ins zur alkalischen Reaktion versetzt, der entstehende Niederschlag abfiltriert und mit viel \u00c4ther ausgewaschen '\na)\tNiederschlag. Er wird in Wasser suspendiert und nach /\u201elugen von Schwefels\u00e4ure mit \u00c4ther gesch\u00fcttet.. Es tritt v\u00f6llige Losung um. Der \u00c4therr\u00fcckstand kristallisiert aus warmem \u00bb\u00ab\u00bb/eigen Alkohol in den charakteristischen Formen der Cerebronsaure. D,e getrockneten Kristalle zeigen auch den Schmelzpunkt der Cerebrons\u00e4iiiv.\nb)\tFiltrat Es wird mit Wasser gesch\u00fcttelt und darauf V|! Im' 1 ' ,M '\u00e4cksland kristallisiert aus warmem ihr\u00bb or-en Alkohol n, langen, geraden, zu sch\u00f6nen lockern Sternen ver-(''\u00bb\u00bb'gten Nadeln. Die Substanz i.-t \u201eich. hygroskopisch, sie schmilzt langsam erhitzt hei ti\u00f6\u00bb. F\u00fcr die Analyse dienten\nk\u00fcrzere'z; ''r1/. rf \u2122\te,,\u00bb. ^\t.\n1 J dar\u00fcber keine \\ ersuche Jinjiestejlt.","page":367},{"file":"p0368.txt","language":"de","ocr_de":"3t>s\ntL Thier fold er.\nzwei Fr\u00e4parate; vergehiedener Darstellung. Das Trocknen geschah \u00fcber Schwefels\u00e4ure,\n; U O.l 472 ir lieferten <VfoDl g (:< )s und 0,1B\u00ab0 g H,0.\ndas ist 7.'>.SO\u00b0 .j (\u2019. und 12.08% II.\n2. 0,M3l g lieferten 0.3\u00dcH3 g CO, und 0J595 g 11.0. das |>I\t0.. C und 12,38\u00b0,\u00bb H.\n1\n*>\nMittel :\nR 7.V.SO 7.VU \u2019 \u00bb\t7\u00e4.8f>\u00b0\nII lg.UK% 12.38\" \u201e\t12.03\n'I a-w\nBerechnet f\u00fcr C,.H49Ot \u2022 CH,: \u00bb f) , 13 '\u25a0* i)\n12.U2 \u2022,\nEs liegt also, wie zu erwarten war, der Cerebro n-sii uro tue tli y les te r vor. I lurch Verseilen mit Nalriumalkoholat (halbst\u00fcndiges Erhitzen mit Alkohol, in dem 2,\u00f6\u00b0/o Na aufgel\u00f6st war, an! dem \\Vasserbad) l\u00e4\u00dft sich der Ester in die ('.erebrous\u00fcire \u00fcber!f\u00fchren. Die isolierte Substanz stimmte in der Kristalllurm mit dieser Saure \u00fcberein, zeigte fast den gleichen Schmelzpunkt (10R\u2014Tot0. w\u00e4hrend Cerebrons\u00e4ure an demselben Thermometer bei 99\u2014KK)0 schmolz) und gab bei der Verbrennung 7f>,R8<\u00d6o G und l2/i9\u00b0o H (berechnet 75,3S\u00b0/ft C und 12,r>B\u00b0 n H ).\nIn den Versuehen, in denen der bei alkalischer Reaktion in \u00c4ther l\u00f6sliche Teil sehr gering war, gelang die Isolierung von reinem Ester nicht.\n!>\u2022 Filtrat. Es enth\u00e4lt das Sphingosin als Sulfat und die Galaktose als Methylgalaklosid, was aus dem fehlenden Re-duktion^verm\u00f6geti der Fl\u00fcssigkeit zu schlie\u00dfen ist. Um die freie < lalaklose zu gewinnen, wird die klare L\u00f6sung mit Hilfe von etwas schwelels\u00e0urohaltigern Methylalkohol in einen Kolben \u00fcber-geljilirt, naeh Zul\u00fcgen von etwa 3RD ccm Wasser etwa 5 Stunden aut bezw. in dem Wassel bade erhitzt und daran! in einer Glassehn le nach weiterem Wasserzusatz bis auf etwa 120 ccm oin-gvdampft. Aus dm\u2019 noch immer ganz klaren Fl\u00fcssigkeit scheide! sieh beim Erkalten auf der Oberll\u00fcche in der Mitte und ringf\u00f6rmig an der Wandung das Sulfat als fast wei\u00dfe, ganz leicht r\u00f6tlich gef\u00e4rbte Masse ab. Sie l\u00e4\u00dft sich im Zusammenhang herausheben und wird beim Verreiben und Dekantieren mit Wasser allm\u00e4hlich flockig. Sie wird auf einem Filter gesammelt, durch das schon die Fl\u00fcssigkeit und das Dekantationswasser gelaufen ist.","page":368},{"file":"p0369.txt","language":"de","ocr_de":"I ber das Cerebrori. II.\na; Niederschlag. Kr wird mit Wasser ausgewaschen, as die Schwefels\u00e4urereaktion im Filtrai ganz schwach aus-a II. Km v\u00f6lliges Auf h\u00f6ren wird nicht erreicht, da das Sulfat ollenbar spurweise in Wasser l\u00f6slich ist. Die Masse wird im Vacuum \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrocknet, lein zerrieben und mit tier extrahiert. Dabei geht eine geringe Menge Substanz in Losung, welche zumeist wohl aus Cerehrons\u00e4ure hezw Cerebron-saureester besteht, aber auch Spuren von Sulfat enth\u00e4lt und *\t\"\u2018n M'tanlitattven Bestimmungen jenen Substanzen zu-\ngerechnet worden ist. .letzt wird in hcitiem absoluten Alkohol gelost liltriert, eingeengt und im Vacuum \u00fcber Schwefels\u00e4ure ge locknet. Der R\u00fcckstand ist rein weilt, nur an (1er Obcr-\nHachc etwas r\u00f6tlich gef\u00e4rbt und besteht aus reinem Sphingosin-\u2022su liai.\nb) Filtrat. Es enth\u00e4lt nur (ialaktose und zwar in Iretein Zustand.\nI \"1er Ben\u00fctzung des geschilderten Verfahrens wurden zwei Versuche quantitativ durchgef\u00fchrt und zwar wurde der aus Cerehrons\u00e4ure und Cerebrons\u00e4urcmethvlester bestehende Al lem,ckstand und ebenso das Sphingosinsull\u00e4t gewogen die\nialaktose mit Fe....gsciier K\u00f6sung titriert. Den erhaltenen\nU eilen kann, wie sich aus dem Gesagten ergibt, nur eine ann\u00e4hernde Genauigkeit beigemessen werden.\nAus je 5 g Gerebron wurden erhalten:\nCerehrons\u00e4ure I + Methylester !\n(ialaktose\nVersuch 1\nVersuch 2\n1.5J02 g\n1.5758 k\n1,1150 w I\n1.2211 jr\nI.257U \u00ab\n1.2111 g\nis.lo-u ;\t11,57%\n\u2022 I\nlloFifi\u00e7-Scy], r s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XL1V.\n\n\\t\n\u00a9\nY KM g\n21,85\u00ab.,,\n21","page":369},{"file":"p0370.txt","language":"de","ocr_de":"11. T hi er fehler, Cher das Cerebron. II.\nI >ios\u00abr Resultate und die f\u00fcr das Cerebron gefundene pr< >-zen tische Zusammensetzung stimmen am besten zu der Annahme. dal; dem Cerebron die Formel C18H93NO,, zukomml und dal! es bei der hydrolytischen Spaltung unter Aufnahme von 2 Molek\u00fclen Wasser in je 1 Molek\u00fcl Cerebrons\u00e4ure, Sphingosin und (\u00eealaktose zerf\u00e4llt:\n+ 211P = C.>5H.003 4- C17H35N02 + CcH 12< ),.\nDie tonael C\u201ell9;,Ni),, verlangt :\tF\u00fcr Cerebron gefundene Mittelwerte :\nC ,\nh 11.21- ;\nN 1.70\u00b0 j einer Sie\nig inj birine\n; : Gteieh\u00fcng liefert Cerebron :\nCrrelmmsaure bezw. Cerebrons\u00e4uremethylester P.),H2 \u2019 \u2022 Sphingosin Sphingosins Galaktose\n>biger\t(>9.19\u00b0, 11.35\u00b0 , 1,7t) \u2019 ' Erhalten\n\twurden im Mittel ;\n\u00ceS.13 \u2019 ,\t48.10\u00b0:, Cerebrans\u00e4im*\n49,82\u00b0 . 31 in \u00bb ,\t-f- Methylester\niO,33 \u2019 .\t11.37\u00b0 \u00bb Sphingosinsulfa!\n2I.77J).\t; 21 .S3\u00b0 \u00bb Galaktose.","page":370}],"identifier":"lit18101","issued":"1905","language":"de","pages":"366-370","startpages":"366","title":"\u00dcber das Cerebron. (II. Mitteilung)","type":"Journal Article","volume":"44"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:01:22.245933+00:00"}