Open Access
{"created":"2022-01-31T13:57:27.366528+00:00","id":"lit18102","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Meinertz, J.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 44: 371-380","fulltext":[{"file":"p0371.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Chemie der Phosphorleber.\nr \u00ab>n\nJ. Meinertz.\n'A\"'\tAMoilm,,. ,1.,,\tI\u201e\u2018\u00ab,\u201e. zl, ,\n(Der Hodaktion zug.-gange\u00ab am i. April fW>.V.)\n/.ur frage der fettigen Degeneration hat in letzter Zeit wiederholt') Waldvogel das Wort ergriffen, indem er darauf hinwies, dal! es nicht ang\u00e4ngig sei, die Substanz, die sieh in den zerfallenden Zellen in Gestalt von l'ett\u00e4lmlichen K\u00f6rnchen anhauti, einfach mit den in \u00c4ther l\u00f6slichen Fcttsubstanzcn zu ii (\u25a0indizieren. Er konnte zwar l\u00ab i seinen Versuchen mit Hunde-ehern die Angaben von Kraus*) und Siegerl3) best\u00e4tigen, da\u00df !?' der Autolyse eine irgendwie bedeutsame, der mikroskopischen Ver\u00e4nderung entsprechende Vermehrung des \u00c4thcrl\u00f6sliehen nicht\ncmlral, land dagegen eine erhebliche Zunahme deii Alkoholruckstandes. Diese ............nach ihm auf einer Vermehrung\ndes .lecorins, der Fetts\u00e4uren, des Cholesterins und de* Neutral-ette, wahrend die Menge des Lecithins abnalnn. In all diesen Beziehungen bestanden bemerkenswerte \u00c4hnlichkeiten zwischen der Autolyse und der l'hosphorvergiftung. Besonders nierk-\u00aburdig ist aber die Angabe, dal! bei beiden Prozessen Protagon in der Leber in erheblichen Mengen zu. finden sei Der'als Irotagon angesproehene K\u00f6rper wurde in folgender \\Vei<e gewonnen : die leinzerhackte Leber des mit Phosphor vergifteten\n'! z. ntrall.lalt fur Stoffwechsel- u. Vcrdammgxkrankheilem Xr. IS.\no. iOi), 1903.\nZentralblatt 1. allg. Pathol. u. pathol. Anal., S. 07, 19(){.\nVirchows Archiv, Bd. CLXXVll, S 1.\nBiese Zeitschrift, Hd. XLI1. S. 200.\nArch. f. exp. Path, u, Pharm , \u00dfd XXIB \u2022\nJ| Hofmeisters Beitr. ?.. ehern. Physiol, u. Pathol:, 1901","page":371},{"file":"p0372.txt","language":"de","ocr_de":"Tieres wurde mit der vierfachen Menge absoluten Alkohols bei 45\u00b0 unter Anwendung eines K\u00fchrers 3 Stunden lang extra liiert und dies Verfahren an dern R\u00fcckst\u00e4nde nach Filtrieren noch zweimal wiederholt. Beim Stehen in der K\u00e4lte fiel aus dem 2. und 3. Extrakte ein reichlicher, fast wei\u00dfer, fettflockiger, kristallinischer Niederschlag aus? der sieh aus warmem Alkohol (4\u00f6\u00b0j uin-kristailisieren lie\u00df und von \\\\\\ als Protagon angesehen wird. Aus normalen Lebern dagegen konnte unter gleichen Bedingungen nur eine ganz geringe Menge der erw\u00e4hnten Substanz gewonnen werden. Charakterisiert wurde diese Substanz 1. durch die\nangegebenen E\u00f6slichkcitsverh\u00e4ltnisse, 2. durch das mikroskopische Aussehen : prachtvolle Kristalldrusen aus fein geschl\u00e4ngelten, gl\u00e4nzenden Nadeln, ohne da\u00df dunklere Substanzen zwischen ihnen gelagert sind, 3. durch die \u00dcberf\u00fchrung in Cerebrin durch Verwendung hei\u00dferen Alkohols, 4. durch den Stickstofigelmlt : in 2 Bestimmungen betrug dieser 4,0 resp. 4,08 \u00b0/<>. Auf die angef\u00fchrte Weise konnte z. B. ans einer Phosphorleber fast l g,auf 100 g Organmenge, aus einer normalen Leber nur wenige Milligramm gewonnen werden.\nDiese Charakterisierung der gefundenen Substanz d\u00fcrfte auch von Waldvogel h\u00f6chstens als eine vorl\u00e4ufige, orientierende angesehen werden : denn da\u00df durch die angegebenen Merkmale das Protagon nicht identifiziert werden kann, ist klar. Die L\u00fcslichkeitsverh\u00e4ltnisse haben nichts Charakteristisches an sieb : da\u00df der K\u00f6rper sich in warmem Alkohol l\u00f6st und in der K\u00e4lte wieder auskristallisiert, beweist nicht das Geringste f\u00fcr seine Identit\u00e4t. Ein f\u00fcr das Protagon durchaus charakteristisches mikroskopisches Aussehen gibt es ebenfalls nicht : verschiedene Kettarten kristallisieren z. B. in ganz gleicher Weise.\nDie angebliche \u00dcberf\u00fchrung in Cerebrin durch Umkristallisieren des Prolagons aus hei\u00dferem, etwa 00\u00b0 warmem Alkohol beweist nat\u00fcrlich gar nichts. Cerebrin ist mikroskopisch ebensowenig scharf charakterisiert wie Protagon. Au\u00dferdem hat noch niemand aus Protagon, das zwar bei energischer Behandlung mit \u00c4tzbaryt neben einer ganzen Reihe anderer Substanzen auch Cerebrin liefert, durch 00\u00b0 wannen Alkohol Cerebrin erhalten. Nach Angabe der \u00e4lteren Autoren soll sich Protagon","page":372},{"file":"p0373.txt","language":"de","ocr_de":"Zur ( .hernie der Pho.sphorlcbcr\nm\nallerdings in alkoholischer L\u00f6sung oberhalb 48\" zersetzen, aller eine Bildung von Cerebrin ist dabei nicht fcstgestellt. Nach dem letzten I ntersueher des Prolagons, Cramer;1) vertr\u00e4gt diese Substanz \u00fcbrigens ein wiederholtes Umkristallisieren aus kochendem absolutem Alkohol. Was schlie\u00dflich den Stiekstoi\u00ef-gehalt betriflt, so kann dieser um so weniger f\u00fcr die Identifizierung verwendet werden, als er, wie W. selbst angibt.\nmd den bisher f\u00fcr Protagon gefundenen Slieksloll'werten nicht \u00fcbereinstimmt.\nSehl* viel wichtiger (\u00fcr die Auffassung des K\u00f6rpers als Protagon w\u00e4re cs gewesen, wenn W, ihn auf Phosphorgehalt\nund aul lieduktionsverm\u00f6gen'uach hydrolytischer Spaltung gepr\u00fcft h\u00e4tte. Davon findet sieh aber kein Wort.\nLine n\u00e4here Charakterisierung der als Protagon angesprochenen Substanz w\u00e4re um so dringender zu w\u00fcnschen, als ihr Auftreten durchaus nicht konstant zu sein scheint. Meine eigenen Versuche wenigstens, die sich auf die Phosphorver-gillung erstrecken, haben zu andern Resultaten gef\u00fchrt, ic h will zun\u00e4chst \u00fcber diese berichten.\n1.\tVersuch. Die Leber eines gew\u00f6hnlichen grollen Hundes (Uow. der Leber 500 g) wurde fein zerhackt und in der von Waldvogel angegebenen Weise dreimal mit Alkohol bei 45\u00bb extrahiert. Aus allen 3 Extrakten kamen beim Stehen in der K\u00e4lte ganz geringe Mengen eines wei\u00dfen, an den W\u00e4nden haftenden Niederschlages heraus, der, mikroskopisch betrachtet, aus rundlichen Drusen von Kristallnadeln bestand. Die abgegossenen Massigkeiten wurden unter vermindertem Drucke bei 45\u00bb zur lliilfle eingedampft. Beim Stehen in der K\u00e4lte kamen aus den so konzentrierten Extrakten noch weitere Spuren des gleichen Niederschlages heraus. Zu einer n\u00e4heren Untersuchung reichte die Menge nicht aus.\n2.\tVersuch. Ein gro\u00dfer Hund wurde 14 Tage hindurch\nt\u00e4glich mit Phosphorst\u00fcckchen, in Fleisch gewickelt, gef\u00fcttert, \\on 0.1\t1 g Phosphor p. d. steigend. Nach dieser Zeit trat\nder Tod ein. Die Leber war von r\u00f6tlich-gelber Farbe, wog o1\u00bb1 tr und wurde in gleicher Weise wie die vorige behandelt\"\nV Journal of Physiology. Bit. XXXI. S. :||\tI","page":373},{"file":"p0374.txt","language":"de","ocr_de":".iil\n\u2022J. Mc incrtz,.\nDer Niederschlag war auch hier in allen 3 Extrakten sehr gering, zeigte dasselbe kristallinische Aussehen. In den zur H\u00e4lfte eingedampften Extrakten entstand kein weiterer Nieder-schlag. :\nVersuch. Ein gro\u00dfer Itund erhielt an 2 aufeinander folgenden Tagen je 0,1 g Phosphor in \u00d6l subkutan \u2019 injiziert. Nach \\ Tagen trat der Tod ein. Die Leber, von hell-r\u00f6tlich-gelb(T Farbe, wog 61X) g. Die 3 Extrakte wurden wieder in der angegebenen Weise hergestellt. Im 2. Extrakt entstand in der K\u00e4lte ein sehr reichlicher, schneewei\u00dfer, flockiger Nieder-sehlag, der, mikroskopisch betrachtet, durchweg aus rundlichen Drusen feiner N\u00fcdelchen bestand. Er l\u00f6ste sich glatt in \u00c4ther, ebenfalls in warmem absolutem Alkohol, fast gar nicht in warmem H;>(\\oigem Alkohol, kristallisierte aus warmem absolutem Alkohol in der K\u00e4lte wieder in den gleichen schneewei\u00dfen Kristallen. Die alkoholische L\u00f6sung zeigte gegen Lakmus neutrale Reaktion. Es wurde mit reichlichen Mengen des Niederschlages die Pr\u00fcfung auf Phosphor (Veraschung mit Soda und Salpeter, Aufl\u00f6sung in Salpeters\u00e4ure, Zusatz von molybd\u00e4nsaurem Ammoniak, Erhitzen t und auf Stickstoff (Gl\u00fchen mit metall. Natrium. Aufl\u00f6sen in Wasser, Zusatz von Ferrichlorid und Ferrosulf\u00e4t, Ans\u00e4uern mit IIG1 zum Zwecke der Rerlinerblaureaktion) unbestellt : weder N noch P fanden sich auch nur in Spuren. Rei der trocknen Destillation trat deutlicher Acroleingerueh auf. Die Substanz ist hierdurch als Fett charakterisiert.\nDas alkoholische Filtrat wurde bei 45\u00b0 zur H\u00e4lfte eingedampft : noch einmal kam in der K\u00e4lte eine m\u00e4\u00dfige Menge des gleichen Niederschlages heraus, der sich in jeder Beziehung wie der zuerst gewonnene verhielt, keine Spur von Stickstoff und Phosphor enthielt.\nAuch aus dem 3. Extrakt schied sich eine erhebliche Menge desselben Niederschlages ab und eine weitere nach Ein-dampfung auf die H\u00e4lfte des Volumens. All(\u00bb diese Niederschlage waren kristallinisch und erweisen sich in gleicher Weise als Fett. Die Extrakte 2 und 3 wurden jetzt zusammengegossen mul wieder aut die H\u00fcllte eingedampft. Heim Stehen in der K\u00e4lte schied sich ein Ol ab. das ebenfalls aus Fett bestand,","page":374},{"file":"p0375.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Chemie der Pho.sph<i Hoher.\n:nr>\nt S\"ok'lolr 111,011 l\u2019hosplior enthielt. Krst bei noelimah\u00abcr Kin.liunpf.mg auf die H\u00fcllte kam ein \u00d6l heraus, .las Spuren ' von Phosphor enthielt, und bei no,l,maliger Kindampfung .also i aul den ln. led der urspr\u00fcngliel.en Kl\u00dcssigkeitsmenge) schied S.eli ein ( >1 ab, das deutliche Stickstoff- und l'hosphorreaklinn gab.\nMehrere der N- und P-freien Niederschl\u00e4ge zusammen-gelan, hellen sieh mit Natriumalkolmlal leiehl verseilen die Sede l\u00f6ste sieh klar in Wasser: das daraus dargistellle illei-salz war teilweise in \u00c4ther l\u00f6slich, teilweise unl\u00f6slich.\nVersuch. Kin groller Hund .'.hielt an 3 aufeinander leigenden Tagen je 0,03 g Phosphor subkutan. Tod am 5 Tage Pie Leber war r\u00f6tlich-gelb, wog 500 g. I.n 2. Kxtrakle entstand l,\u2018\u2018r Kal,e 01,1 reichlicher kristallinischer Niederschlag, der sich genau wie in. vorigen Versuch verhielt, keinen Stickstoff 11,1,1 k(\"H\u2018\" i\u2019ltosphor enthielt. Auch dits 3. Kxlrakt verhielt S.ch so. ebenso beide Kxtrakle beim weiteren Kindamplen. Ilci immer weiterer Konzentration blieb sehlielllich ein ganz geringer leil >ou dem aus Alkohol Herausgekommenen in \u00c4ther nn-l\u00f6sheh, erst als zur Trockne eingedamprt wurde, war dieser litherunlosliche Teil erheblich.\n\u2022.. Versuch. Kit. mittelgrolier Hund erhielt an 2 durch\n01,1011 '\u00ab''en Tag getrennten Tagen je 0,015 und o.og g p|,us-\nphoi. Am 5. l\u00e4ge trat der lod ein. Die Leber war r\u00f6llieh-eelh\nund wog 300 g. Die 3 Kxtrakle wurden in der \u00fcbliche\u00bb Weise\nhergestellt. Aus dem ersten kam ein Hock ig-wei lier kristallinischer\nNiederschlag heraus, der eine Andeutung von I1- und N-Heaktion\ngab, sich im \u00fcbrigen wie die andern gewonnenen Niederschl\u00e4-'e\nverhielt (sieh in \u00c4ther glatt l\u00f6ste). Die gr\u00f6\u00dfte Menge kam Wie\ngew\u00f6hnlich aus dem zweiten Kxtrakle heraus. Sie halte in jeder\nBeziehung die gleichen Kigenscha\u00dfen wie in den anderen K\u00e4lleii \u2019\nzeigte besonders sch\u00f6n ausgebildete Kristalle. Die Substanz\nzeigte auch hier keine Spur einer Stickstoff- oder Phosphor-\nrcaktion, ebensowenig die geringe Menge Kristalle, die siel.\n\"ach Kindampfung auf die H\u00e4lfte abschieden. Kbenso verhielt\n-\u25a0ich das dritte Kxlrakt. Bei'noch weitergehender Ki.idanipf.ing\namen Kristalle nicht mehr heraus, sondern nur eine geringe Men\u00abTc Ol.\t\u00ae","page":375},{"file":"p0376.txt","language":"de","ocr_de":"876\nJ. Moinx?rlz.\n'U& die am Niederschlage haftend\u00ab* Fl\u00fcssigkeitsmenge idie .stets starke I - und N-Heaktion gab) herausz\u00fc waschen, wurde kalter Alkohol verwendet (in dem Protagon unl\u00f6slich ist). Auch dieser zum Auswaschen benutzte Alkohol wurde auf ein kleines Volumen eingedampf t : in def K\u00e4lte kam aus ihm noch eine geringe Menge des gleichen nun genugsam beschriebenen Niederschlages heraus.-\nAus diesen Versuchen geht hervor, da\u00df der hierbei nach der V a ld v o g e 1 sehen Methode aus Phosphorlebern gewonnene Niederschlag nicht aus Protagon bestand. Es ist sicher, da\u00df s t a tt dessen a uf d ie an ge g ehe ne We ise au s d e r Le b e r von mir nur rein es Fett g ewonn en wurde. Ebenso sicher ist, da\u00df Waldvogel bei seinen Versuchen in den F\u00e4llen, in denen er einen N-Gehalt von -Ro fand, einen andern K\u00f6rper in den H\u00e4nden gehabt haben mu\u00df. Welcher Natur dieser ist, entzieht sich der Beurteilung; ihn als Protagon anzusprechen, daf\u00fcr reichen die angegebenen Merkmale, wie oben angef\u00fchrt wurde, nicht aus. Es ist \u00fcbrigens hervorzuheben, da\u00df aus den Mitteilungen Waldvogels nicht hervorgeht, ob er in jedem seiner F\u00e4lle den aul die beschriebene Weise gewonnenen K\u00f6rper so charakterisiert hat. wie er es angibt. Das scheint nicht der Fall zu sein. Wenigstens erw\u00e4hnt er die beiden Zahlen f\u00fcr den N-Gehalt ( i,0 u. 1,08} sowohl in seiner mit Tintemann gemeinsam herausgegebenen Mitteilung \u00fcber die Phosphorvergiftung, als auch in der \u00fcber die autolytischen Versuche Es scheinen also nur diese beiden Stickstoffanalysen gemacht zu sein. In den \u00fcbrigen F\u00e4llen h\u00e4tte ei* dann einfach angenommen, da\u00df die unter den angegebenen Bedingungen ausfallende Substanz aus Protagon bestehe.1) Sie kann aber auch ganz aus Fett bestehen, wie meine Untersuchungen lehren, und selbst wenn ihr Protagon beigemischt sein sollte, w\u00e4re es nicht gut m\u00f6glich, die Trennung der beiden Substanzen in der Weise zu erreichen, wie es \\\\ a 1 dvogel will : er l\u00f6st in warmem Alkohol und betrachtet das, was in-der K\u00e4lte ausf\u00e4llt, als Protagon.\n0 Man kann sich z. It. schwer vorstdien, da\u00df \\V. in den taller in denen er sehr geringe Mciiien von Protagon fand (z. B. 0.002 >.\u00bb dieses anders ah durch das mikroskopische Aussehen charakterisiert hat","page":376},{"file":"p0377.txt","language":"de","ocr_de":"AiH' Chemie der Phosphorlebei'\n\nKeil \u25a0l\u00f6st sieh .loch 'ebenfalls in warmem Alkohol und kommt m der K\u00e4lte wieder heraus. Wie sieh endlich beide K\u00f6rper in ihren L\u00fcsungs- und Ausl\u00e4llunjrsverh\u00e4ltnisseu beeinflussen, ist g\u00e4nzlich unbekannt. Diese letzte Betrachtung r\u00fchrt uns auch auf den (irund. aus dem es gerade hei den lipoideu Substanzen besonders mi\u00dflich ist, aus den Hesultaten der Extraktion mit den verschiedenen L\u00f6sungsmitteln quantitative Schl\u00fcsse in bezug am die einzelnen im Kxtraktc enthaltenen K\u00f6rper zu machen. Das macht irerade das Arbeiten mit diesen .Substanzen so schwierig, dal! sie in hohem Malle die Halligkeit besitzen, sich gegenseitig in L\u00f6sung zu halten oder a its/.u f\u00fcllen.\nOies gilt nicht nur vom Protagon, das. gilt auch von dem Leeithin und ebenso von dem .leeorin, das Waldvogel eben-falls quantitativ bestimmt. Hier aber auch nur ann\u00e4hernde \\\\ ei le oiler gar solche zu erhalten, aus denen siel, irgendwelche Schl\u00fcsse ui bezug auf den \u00dcbergang der einzelnen Substanzen ineinander ergeben k\u00f6nnten, d\u00fcrfte zu den absoluten l\u201em\u00fc<.. lichkciten z\u00e4hlen. Schon der Umstand, daII das Jecorin, obgleich es ui Alkohol unl\u00f6slich ist, doch in das alkoholische Extrakt der Leber \u00fcbergeht, m\u00fc\u00dfte stutzig machen. Es ist ja rieht m dal! das Jecorin, nachdem es wiederholt gel\u00fcst und durch Alkohol wieder gef\u00e4llt und schlie\u00dflich im Exsikkator \u00fcber N hwetclsaure getrocknet ist, sich in wasserfreiem \u00c4ther nicht mehr lost. Hierauf aber ein quantitatives Verfahren zu gr\u00fcnden scheint doch nicht berechtigt zu sein. Waldvogel geht bei der .leeorinbestimmung in der Weise vor, da\u00df er den im Exsikkator getrockneten Alkoholriickstand zuerst mit \u00c4ther dann mit Alkohol und endlich mit Wasser behandelt; Nur was. schlie\u00dflich vom Wasser aufgenommen wird, nennt er Jecorin Sicher erh\u00e4lt er hierbei einen Teil des Je,\u201e ins. Wieviel aber ici cits voi lier in das Alkohol- und \u00c4tlierextrakl liiiieingegangen ist. entzieht sich jeder Sch\u00e4tzung. Wie sehr das Jecorin durch Anwesenheit anderer \u2022 lipoider Substanzen- in seinen L\u00f6slichkcils-\nvei haltnissen beeinflu\u00dft wird, geht aus lolgcndim Versuchen hervor.\nJecorin gewann ich zum Zwecke anderer Untersuchungen,\nU ui die sp\u00e4ter berichtet werden wird, nach einer .Modifikation","page":377},{"file":"p0378.txt","language":"de","ocr_de":"X. Meinertz.\ndes Rrechsolschen R Verfahrens. Diese Substanz zeigle alle Eigenschaften, die f\u00fcr Jecorm als charakteristisch angegeben werden (L\u00f6slichkeit, F\u00e4llbarkeif, Reduktionsverm\u00f6gen. Raidi-s< lu* Reaktion ),ai war aber nach der ersten F\u00e4llung mit Alkohol selbst nach Trocknung im Exsikkator unter der Luftpumpe in \u00c4ther l\u00f6slieh, offenbar durch eine Substanz, die ihm noch bei-gemisohl war. Durch wiederholte Umf\u00e4llung mit Alkohol gelang es, diese zu beseitigen: das Alkohol\u00e4therfiitrat der F\u00e4llung gab mit Aceton noch eine weitere F\u00e4llung, und der auf solche Weise abgetrennte K\u00f6rper, dessen Natur dahingestellt bleiben mag, zeigte die L\u00f6slichkeits Verh\u00e4ltnisse des Lecithins, reduzierte aber noch ziemlich stark.\nRas so gereinigte .lecorin war, nachdem es unter der Luftpumpe \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrocknet war, in \u00c4ther v\u00f6llig un l\u00f6s lieh.\t\u25a0, :\n,e.;'\t\"^nrile\" hiervon eine geringe Menge pulverisiert, mit\n\u00c4ther einige Zeit im Reagensglase gesch\u00fcttelt: die ganze Menge blieb ungel\u00f6st, und im abfiltrierten \u00c4ther gab Alkohol keine Spur von F\u00e4llung. Fs trat jedoch augenblicklich v\u00f6llige L\u00f6sung ein, sobald zu dem \u00c4ther ein Tropfen Wasser gesetzt wurde. Aus dieser L\u00f6sung k\u00f6nnte das .lecorin durch Alkohol in dicht en Flocken gef\u00e4llt werden.\n.letzt wurde eine L\u00f6sung von Lecithin:\u00ee) (das ebenfalls im Exsikkator getrocknet war), in \u00c4ther zu dem Gemisch von \u00c4ther und trockenem .lecorin hinzugef\u00fcgt : sofort begann sieb das Jecorin zu l\u00f6sen und nach weiterem Zusatz von (getrocknetem) Lecithin trat v\u00f6llige L\u00f6sung ein. Aus dieser L\u00f6sung liell sich das Jecorin durch Alkohol Wieder indichten Flocken ansf\u00e4llen.Die\u00e4therischeLecithin-l\u00f6simggabeinesoleheE\u00e4llungmit\u00c4lkohol selbstverst\u00e4ndlich nicht.\nAuch eine L\u00f6sung von Oliven\u00f6l in \u00c4ther l\u00f6ste einen Teil dos hinzugelaueu trockenen .leoorins ; auch hier war durch\nM Jomn. f. prakt. Chem., N. F.. Bd. XXXIII, S. P2\u00d4.\nZoiUselmft r/ Bioh, IW. XXXIII, S. 8f\u00bb. '\n2) Archiv f\u00fcr A not. u. Physiol., physiol. Abteil., Supplem.-Baral,\n\u25a0s;, ion. iss7.\t'X;:;--Kr . \u25a0 ^ '\n0 [.cciMiin von \u00ab1er Pinna B i eil e 1, durch Wiederholte Umf\u00fcllung","page":378},{"file":"p0379.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Chemie der Phosphorleber.\n\u2022 \u2666 \u2022\nXu.-atz von Alkohol eine deutliche F\u00e4llung zu erzielen Die\n\u00e4therische Li-,sung des Oliven\u00f6ls gal\u00bb mit Alkohol jn keinen\u00bb Verh\u00e4ltnis eine F\u00fcllung.\nXueli leichter trat die L\u00f6sung des ,leeorins in Al her hei folgenden Versuchen ein:\nKinn gel inge Menge des durch wiederholte Eml\u00e4lhmg ge-reinigten, nn Exsikkator getrockneten .leeorins wurde zus\u00e4i\u00fcnicn mit etwa der gleichen Menge Lecithin in wasserhaltigem \u00c4ther gelost, der \u00c4ther verdampft, das (tanze im Exsikkator unter der Luftpumpe getrocknet. Das getrocknete Gemisch l\u00f6ste siel,\njetzt leicht ul Allier, das .lecorin licit sieh durch Alkohol wieder in dichten Flocken ausf\u00fcllen.\nDie obenerw\u00e4hnte, hei der Alk\u00bb,holf\u00e4lhmg des .leeorins nn Alkohol\u00e4lhertilUnt bleibende Substanz wurde \u201each Abdampfen der Fl\u00fcssigkeit zusammen mit einer beliebigen Menge getrockneten leeorins in wasserhaltigem \u00c4ther gel\u00f6st. Nach dem Trocknen in, Exsikkator l\u00f6ste sich dies Gemisch leicht wieder in \u00c4ther das lecorin hei! sich durch Alkohol wieder in dichten Klocken aUsf\u00e4ilen Hiermit ist aufs deutlichste bewiesen, da\u00df nicht nur eine k\u00fcnst-\nIn he \\ erinengunganderswiegewonnenen Lecithins mil dem Leber-\n\u25a0leeonn letzterem die Eigenschaft der \u00c4therl\u00f6slichkeit erteilt, sondern da\u00df auch in der Leber selbst eine derartige Substanz vorkommt: entfernte man diese durch Einf\u00e4llen, so wurde das \u2022leconn nach der Trocknung \u00e4therunl\u00f6slich, setzte man sie wieder zu, so war die L\u00f6slichkeit wiederhergesleilt.\nDer vermutete gegenseitige Einflu\u00df dieser Substanzen auf dire L\u00f6slichkeit ist also durch diese Versuche direkt bewiesen.\nV ahr.-clieinlich ist diese F\u00e4higkeit wechselnd nach \u25a0 den verschiedenen Mengenverh\u00e4ltnissen der einzelnen K\u00f6rper Hier\u00fcber Hwas auszusagen, sind wir g\u00e4nzlich au\u00dferstande. Wie \u25a0 m\u00f6glich cs aber ist, das, was nach der Extraktion mit \u00c4ther \"\"d Alkohol schlie\u00dflich in Wasser l\u00f6slich ist, als die Gesamtmenge des .leeorins anzuspreehon oder \u00fcberhaupt eine irgend-wii ann\u00e4hernd <|iiant ital ivc. liest im lining djesAr Substanzen durch aufeinanderfolgende DehandDing ihres, .\u2022ein is dies mit \u00c4ther, Alkohol und Wasser zu erreichen, durfte aus demGesagton gen\u00fcgend deutlich hervorgehen'","page":379},{"file":"p0380.txt","language":"de","ocr_de":",'dpG\tJ. Mein\u00e9rtz, Zu\u00ef Gliemi\u00ea c\u00eeer Phospliorleber.\nDa also irgendwelche Methoden zur quantitativen Bestimmung aller dieser < liperdcn Substanzen > bis jetzt nicht zu Gebote stehen, so kann auch die Berechtigung nicht anerkannt werden, aus den Ergebnissen solcher einfacher Trennungen mittels verschiedener L\u00f6sungsmittel irgendwelche Schl\u00fcsse zu ziehen hinsichtlich der prinzipiellen Frage, die eigentlich den Ausgangspunkt der ganzen Untersuchungsreihe Waldvogels\nM\nbildet, der Frage nach dem \u00dcberg\u00e4nge der Eiweibk\u00f6rper in Fett. 1 )och.mu\u00df ich es mir versagen, auf diese Fragen n\u00e4her einzugehen. Denn es war keineswegs meine Absicht, eine eingehende Kritik der Befunde Waldvogels zu liefern; ich hielt es aber doch f\u00fcr w\u00fcnschenswert, die abweichenden Ergebnisse meiner Untersuchungen bekannt zu geben und im Anschlu\u00df daran auf die Schwierigkeiten hinzuweisen, die sich den Versuchen, irgendwelche q uan ti t at i ven Beziehungen zwischen jenen Substanzen zu linden, entgegenstellen.\nZum Schl\u00fcsse m\u00f6chte ich nicht verfehlen, Herrn Professor Thierfelder f\u00fcr das andauernde liebensw\u00fcrdige Interesse, das er meinen Untersuchungen entgegengebracht hat, meinen aufrichtigsten Dank abzustatten.","page":380}],"identifier":"lit18102","issued":"1905","language":"de","pages":"371-380","startpages":"371","title":"Zur Chemie der Phosphorleber","type":"Journal Article","volume":"44"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:57:27.366534+00:00"}