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{"created":"2022-01-31T14:29:10.750203+00:00","id":"lit18194","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Ellinger, Alexander","role":"author"},{"name":"Max Cohn","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 45: 28-37","fulltext":[{"file":"p0028.txt","language":"de","ocr_de":"I\nBeitr\u00e4ge zur Kenntnis der Pankreassekretion beim Menschen.\n*\nVon\n*\nAlexander Ellinxer und rand. med. Max Colin.\nfAti- il- iu I\u2019niV'Tsitiit-lalmraloriiiiu fiir ni^li/inisch''1 Choiui>\u2018 un<l exporim-*nt- l! \u2022 Pharmakologie zu Koiiig'lier\u00bb i. Pr.)\n. \u2022 I>\u00bb*r Itfilaktiun zn\u00ab/\u00abjjjans;\u00bb\u00eeii am 2:1. April l'.ms.i\nl)i(* Fnlprsuchimgen der Pa w low sehen Schule, namenllicli dir von Wassilief, d; A. A. Waller-) und Lintwarewb haben gezeigt, da\u00df die Monge des sezernierten Pankreussaftes und seiiic.qiiantflative Zusammensetzung hinsichtlich des Ferment-gchalts hei Hunden eint; weitgehende Abh\u00e4ngigkeit von der den Versuchstieren zugcf\u00fchrten Nahrung zeigt. Diese Errungenschaft der P a w low sehen Methodik ist unbestritten, wenn auch die Anschauung Pawlows,1) welcher in der Arbeit fier Bauchspeicheldr\u00fcse eine .ausgesprochene Zweckm\u00e4\u00dfigkeit sieht, nicht allseitig anerkannt und namentlich von Popielski5) lebhaft !><\u00bb-k\u00fcmpll wird. Die f\u00fcr die menschliche Physiologie wie Pathologie gleich wichtige Frage, ob eine solche Abh\u00e4ngigkeit auch f\u00fcr die Absonderung der menschlichen Bauchspeicheldr\u00fcse bestellt und ob sic \u00e4hnlichen (iesetzen folgt wie beim Hunde, ist, soweit uns bekannt geworden ist, bisher noch nicht gepr\u00fcft. Die Gr\u00fcnde daf\u00fcr liegen nahe genug. Krsl vor wenig mehr als einem Jahr ist <\u2018in menschliches Pankreassekret der physiologisch-chemischen Analyse zug\u00e4nglich geworden, welches mit gr\u00f6\u00dfter Wahrscheinlichkeit als normal angesehen werden darf ((ilae\u00dfner)/'/ Was\n') Archives des sciences biolng. St. Petersburg, IM. II. S. 21'.) ilX'ddi '* l'.benda. IM. Vit. S. 1 i lXtHU.\n' Zitiert nach Itiucliein. /entralbl., IM. I. S. 2Ul.\n' .1. IV l\u2019awlow. hie Arbeit der Verdauungsdr\u00fcsen. Wiesbaden IS!iS. \\ J. namentlich Kap. II.\n\u25a0 Zcntralld. f. Physiologie. IM. XVII. S \u2666 ;.*> l'.\u00bbn:>\n'\u25a0 l)ics\u00ab* Zeitschrift. IM. XI,. S. \u00bbd.Y","page":28},{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"Ileitr\u00e4g** zur Kenntnis der l\u2019unkreassrkn tmn beim Menschen. 2!>\nvor-her von menschlichen Pankreasabsonderungen chemisch unter--licht wurde, war nicht aus dem Ihictus Wirsungianirs einer intakten Dr\u00fcse abgellossen. sondern stammte aus Pankreas-li-teln nach Verletzungen \u00ab\u00bbder Krkranknngen des Organs oder aus Pankreascysten.\nAus der Untersuchung solcher Sekrete irgend .welche Schl\u00fcsse auf normale Verh\u00e4ltnisse zu ziehen, war unzul\u00e4ssig solange ein Vergleich mit normalem Pankreassaft unm\u00f6glich war. Nachdem nunmehr durch Glae\u00dfners Arbeit eine \u2014 freilich noch recht schmale \u2014 (irundlage geschallen ist, darf man es eher wagen, auch die Absonderungen der oben genannten Disteln iiir physiologische Fragen zu verwerten, vorausgesetzt. dal) die chemische Zusammensetzung jener Sekrete mit dem normalen \u00dcbereinstimmung zeigt. Schon die bis jetzt vorliegenden Lileratiirangaben rechtfertigen nun \u00ablie Behauptung, da!\u00bb auch nach der Operation von Pankreaseysten Fistelsekrete Vorkommen, welche der genannten Anforderung gen\u00fcgen. Die gr\u00fcndlichste quantitative Untersuchung solcher Sekrete verdanken wir 0. Schlimm,1) welcher auch die fr\u00fcher bearbeiteten F\u00e4lle zusammengestellt und besprochen hat. Wie Glae\u00dfner -clbst in einer Vergleichstabelle zeigt, ergibt sich f\u00fcr die Zusammensetzung des von ihm untersuchten Paukreassaftes und der von Sch\u00fcmm analysierten Sekrete in vielen Punkten gute I bereinstimmung.\nAufgrund dieser Tatsachen schien es uns nicht wertlos, das- Sekret einer menschlichen Pankreaslistei nach Cvsten-\"peration auf seinen Gehalt an Fermenten bei verschiedener Id\u00fct zu untersuchen, nachdem wir uns durch die Analvse \u00fcberzeugt hatten, da\u00df es dem normalen Pankreassaft und dem von Sehumm untersuchten Sekrete hinreichend \u00e4hnlich war. Die Gelegenheit zu l\u00e4ngerer Beobachtung von stark sozernierenden Pankreasfisteln d\u00fcrfte nicht allzu h\u00e4ufig sein. Deshalb glaubten wir das kasuistische Material ver\u00f6ffentlichen zu sollen, obwohl wir uns der Unvollkommenheit unserer Beobachtungen wohl beruht sind. \\ ielleicht k\u00f6nnen sp\u00e4ten* Beobachter, die mit einem \u00e4hnlichen Versuchsplan und mit gleicher oder besserer Me-\nPics-o Zeitschrift. H\u00abl. XXXVI. < g'lg.","page":29},{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":"bo\nAlexander Klimmt*! und Max (lohn.\ntlnxlik arbeiten, unsere Beobachtungen zum Ansbau der Lohte von \u00bb1er Aufgabe, weiche der pankreatischen Verdamm\" beim M( \u2022nschen znkntnmt, verwerten.\nDer Kall, \u00fcber welchen wir 'berichten, stammt aus (kr chirurjrischcn Abteilung der st\u00e4dtischen Krankenanstalt zu K\u00f6nigsberg i. Kr. Wir sprechen d(\u00bbm dirigierenden Arzt derselben. Demi I Yo lessor 0. Sa inter, sowie seinen Assistenten f\u00fcr die liebensw\u00fcrdige Unterst\u00fctzung, die sie unsern Untersuchungen zuteil werden lieben, unsern verbindlichsten Dank aus. Herr Krolessor 0. Samter wird \u00fcber den auch klinisch interessanten Verlauf der Krankheit an anderer Stelle selbst berichten. Hier seien nur kurz folgende Daten der Krankengeschichte wiedergegeben. die f\u00fcr die Deurteilung der Verwertung des Patienten zum physiologischen Versuche uns von Bedeutung erscheinen:\nKr.. 20 .tillin' all, Telegrammbesteller. fuhr am 2b. IV. Ol auf \u00abInn\ntalm;nl ^t'^cn eine \\\\agendoichsel. so da\u00df er in dir regio epigastric,i\n\u00f6'\u201cs,\"|vr|i wurde. Am 2\u00d4. IV. Aufnahme. Schmerzen, Meteorismus, objeklo\nsonst nichts nuchzuweisen. Bettruhe. Im l.aufe der vierten Woehe bild. tr\nsieh eine perkutorisch und pnlpatoriseli nachweisbare Hauchgeschwnb'\nim Ucivk fi des Epigastriums und linken Hypochondriums aus. welche.\nwie die am 2. .1 uni vorgenomment* Laparotomie ergab, eine in der lim s t\n(\u00bbmentalis gelegene Cy>le darstellle. An der llinterwand derselben la:\ndas Pankreas, welches auf einer /weiten cystisrhen (Jeschwulst schwamm.\nDiese w\u00f6lbte sieh nach oben gegen das Omentum minus vor. Heide\n(.y>h n wurden, da bei der Operation ein\u00ab' Kommunikation zwischen\nbee n sich nicht auHmdcn lieb, selbst\u00e4ndig er\u00f6ffnet. Pie Einnahme' der\n&\nCysten in die llauctiwand erfolgte so. da\u00df die tiefere Cyste konzentrisch innerhalb der oberfl\u00e4chlichen angen\u00e4ht wurde. Mittels eines Drainmlirs wurde die sczerni(Mte Fl\u00fcssigkeit nach au\u00dfen geleitet.\nPie Heilung erfolgte im Laufe von etwa einem halben Jahre. Entlassung am 2b. XI. 01. \u2014 W ie aus der Tabelle I zu ersehen ist. vei-minderle sich am \u00bb. VI. die Sekretion und stockte einige Tage vollst\u00e4ndig Am \u00f6. VI. setzte die Absonderung wieder ein, sank am 22. VII. wiedei sein stark ab. tun dann dauernd zu versiegen.\nPer Saft wurde an den Versuchstagen in sterilen Gefaben aul-gefangen, sonst wurde \u00f6fters nur ein wenig Chloroform in die Vorhin gebracht. Er war fast ausnahmslos wasserklar und enthielt nur zuweilen kleine tibringerinnsel oder Blutspuren.\nDie vom Tage der ersten Untersuchung an abgesonderten Kl\u00fcssigkeitsmcngcn waren die folgenden :","page":30},{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"Iiriti;ig*- zur Kenntnis der Pankiea>sekio|ii>n Im un M-iischen-.\nTabelle I.\nw\\\n1 latum\tSal\u2019tiuenge in ccm\tDatum\tSaft menge in ccm\tDatum\tSaft menge in ccm\n21\u201422. VI.\tton\t1.-2. VII.\t\u2022\\ |\t*11.-17). VII.\t22< >\n22,-2:J. VI.\ttun\ti20 Stundeni\t\t17).\u2014n;. vu.\tho\n2:: \u201421. VI.\tli\u00e2t >\t2 - VII.\t7)80\t* I\u00df.\u201417. VII.\t1 s. \u00bb\n21\u20142*). VI.\tai n>\t.112 Stunden)\t\t17. \u2014iS. vil.\t1 >.)\n2.\u00bb.-27. VI.\t(lUf)\tvu.\tlf.o\tls \u2014ta. vu.\t\u2022520\n12 stunden)\t\to.\u2014o. vu\t\t\t\n\t\t\t\tin \u201421. vu.\t\n27. -2N. VI.\t117,\tik\u2014ln. vil.\t\t140 Stunden)\t\\ e )\n*2\\ 211. VI.\t\tio.\u201411 vil.\tIon\t21.-22. VII\t\n22 \u2014HO. VI.\t:>27\t11.-12. VII.\t1117)\t(02 Stunden)\t|0.)\n\u2022 i1 VI. 1 VII.\t112\t12. I l, VII.\t1 12\t22\t21. VII.\t17\u00bb\nAnm.: Wenn hei dem Datum nichts besondere:* bemerkt mt. so 'kc Sattmenge innerhalb 21 Munden ausgesehieden. Die Sternchen \u2022' D /' iclinen Versudislage.\nChemische Zusammensetzung des Sekrets.\nVon dem am 'IW. VI. (h und am Hl.\u201421. VII. IIi nhesunderlen Salt wurde dm* Trnckonriirkstund und der (ie-samtstiekstolT, von Suit I au\u00dferdem Globulin und Allmmin ge-tn init, von Salt II das koagulierbare Eiwei\u00df, sowie die in Al-i\"ho| l\u00f6slichen und unl\u00f6slichen Destandteile bestimmt. I)ie angewandten Methoden waren die von G lac\u00dfnor. Die Kr--\u2666\u2018Imi.sse linden sieh in der folgenden Tabelle, woleher die entsprechenden Werte aus den Arbeiten von Sch\u00fcmm und bme\u00dfner beigegeben sind.\nTabelle II.\nIn 100 Teilen\tPortion 1 Portion 11 ' ;\t\tS c h u m in G 1 a eh ii e r Portion l! Portion a\t\t0 laeOnei Portion h\nWasser\toh.hoih\t08,7080\t08,17)7)1\t08.7202\t08.77)10\n1 leckenr\u00fcckstand .\t1.1:182\t1,2011\t1.7)1-10\t1.2708\t1.210f\nN-Gehall\t\t0.081\t().< >707)\tl M )8( > v\t0.0080\t0,< >812\nKoaguliertes Ki weift\t\u2014\t0.1071\to.noo\t0.1711\t0.12 d;\nIn Alkohol l\u00f6slich .\t\u2014\t0.12-IO\t0.7)011\t0,7)080\t0. \u00bb 210\nGlobulin\t\t0.0100\t\u2014\t\u2014\u2022.\tO.O0\u00d47)\t( M ) llo\nAlbumin\t\t0.021-8\t\u2014\t\t0.1070\to.osho\nGewicht . .\tl.oos\tl.oos\tl.ooos\tl,o<)7 |s\t1.007>.)","page":31},{"file":"p0032.txt","language":"de","ocr_de":"\nAlexander K11 inger und Max Hohn.\nW\u00e4hrend also die quantitative Zusammensetzung dos Saltos in bezug aut' die in der Tabell(\u2018 angegebenen Bestandteile eine weitgehende, wenn auch keineswegs vollst\u00e4ndige Fbereinstim-rmmg mit don Untersuohmigsobjekten von Scliunnn und (ilnollnor zeigte, ergab <lio Pr\u00fcfung auf die Fermente, <la!i nur in qualitativer Beziehung sieh unser Saft wie der von (ilaollners Fall verhielt, dal\u00bb aber die St\u00e4rke der Fernionl-wirkung geringer war.\nI)as proteolytisehe-Ferinent war niemals vorgobildot im Sekret vorhanden, sondern \u00e4nderte seine Wirkung stets nur nach Zusatz von Fnterokinasel\u00f6sung.11 Wir benutzten ein unter Chloroform- und Toluolzusatz bereitetes Kxtrakt aus menschlicher .lejunumschloimhaut mit 0,2w.'\u00ab\u00bbiger Salzs\u00e4ure, welches nach 2\\st\u00e4ndigem Stehen filtriert war. Zur quantitativen Bestimmung wurden die Mettscheu Kohren stets in ein Cemengo im Verh\u00e4ltnis von 2 ccm Saft, 1 ccm Kinasc-l\u00fcsmig und 2 Tropfen Sodal\u00f6sung gebracht und die L\u00e4nge der verdauten Kiweills\u00e4ulen mit tels Okularmikrometer nach 2 \u00ee'Stunden al*gelesen. Der heohachtete Maximalwert betrug 0,4 mm, w\u00e4hrend (Mae\u00dfner 10 mm fand, wobei allerdings in Betracht zu ziehen ist, dal\u00bb Claebner, welcher als Kinasel\u00f6sung einen offenbar sehr wirksamen Darmpre\u00dfsaft benutzte, das Pankreassekrol lud unverd\u00fcnnt (\u2018inwirken lieli.\nDas diastatische Ferment wurde bei den Versuchen mit verschiedener Di\u00e4t nach der Methode von Walter2) bestimmt, welcher den Mett sehen Fiwei\u00dfr\u00f6hren nachgebildeto, mit gef\u00e4rbtem St\u00e4rkekleister gef\u00fcllte B\u00f6hrehen benutzte. Wir richteten uns bei der Herstellung der B\u00f6hrchen genau nach Walters Vorschrift, nur wurde der St\u00e4rkekleister etwas d\u00fcnner \u2022genommen (1,0 auf 2\u00f6 ccm Wasser). Die L\u00e4nge der verd\u00fcnnten\n'i lias Kehlen fertig gebildeten Trypsins habe irh inzwischen auch m zwei weiteren F\u00e4llen konstatieren k\u00f6nnen ; einmal in einer Pankreascyste. das andere Mal in dem sehr sp\u00e4rlichen Sekrete nach einer Naht des Pankreas, welche mit dem besten Erfolge nach einer Zerrei\u00dfung \u00bbl>-Organs ansgef\u00fchrt war. Heide Untersuchungsobjekte verdanke ich d\u00bb\" Freundlichkeit des Herrn (leb. Puits Prof, (iarr\u00ea.\tEl linger.\n* 1 c. S. 17. '","page":32},{"file":"p0033.txt","language":"de","ocr_de":"\\\nBeitr\u00e4ge zur Kenntnis der Pankreassekretion heim Mensehen. 33\nSt\u00e4rkes\u00e4ule wurde nach l1/* Stunde abgelesen. Fm einen Vergleich auch mit den Werten Glaebncrs zn haben, wurde in einem Falle die Verzuckerung eines 3\u00b0/oigen Stiirkokleisters beobachtet. Nach einst\u00fcndiger Finwirkung waren etwa 1,0 g Maltose gebildet (polarimetrische Bestimmung des in starkem Alkohol l\u00f6slichen Teils des Ueaktionsprodukts und Invertierung der L\u00f6sung mit Salzs\u00e4ure, abermalige polarimetrische Bestimmung des gebildeten Traubenzuckers).\nAuch zur Bestimmung des lettspaltenden Ferments hielten wir uns in der Hauptsache an Walters1) Vorschriften. Nur wurde zur Filtration \"Aro-KOII-L\u00f6sung benutzt. Die in den Tabellen-angegebenen Werte sind stets durch Abzug der bei einem blinden Versuch mit gekochtem Saft verbrauchten Anzahl Kubikzentimeter von den tats\u00e4chlich verbrauchten gewonnen. Vergleichsbestinnnungen zu den Werten von Glaebner unter Einhaltung der von ihm gew\u00e4hlten Bedingungen zeigten, dall durch unsern Saft nur etwa 10\u2014 l;Wo \u00d6ls\u00e4ure gebildet \u2022wurden, gegen 24\u2014HO0/\u00ab\u00bb in seinem Falle.\nDie Alkaleszenz des Saftes war im n\u00fcchternen Zustand ungef\u00e4hr die gleiche wie bei Glaebner: 10 ccm Saft wurden \u2022lurch 0,8 ccm n 20-SchwefeIs\u00e4ure neutralisiert bei Anwendung von Fhonolphtalein als Indikator (Glaebner: 1 ccm), aber auch ui den Stunden nach der Nahrungsaufnahme ging die Alkaleszenz mir bis zuin Verbrauch von 1 ccm \" 20-Schwefels\u00fcure in die Hohe, w\u00e4hrend sie hei Glaebner bis aufs F\u00fcnffache des Niichtern-wertes stieg. Ein h\u00f6herer Verbrauch als 1,0 ccm n 20-Schwefel-'iiuo wurde in keinem Falle beobachtet. Bei Anwendung von Methylorange als Indikator stellten sieh die Alkaleszenzwerte 'dir \u00e4hnlich denjenigen von Sch\u00fcmm.\nWir lassen nunmehr in tabellarischer \u00dcbersicht die Be-\u2022 Pachtungen folgen, welche an dem Patienten nach Verabreichung verschiedener KQst erhoben wurden. Das Verhalten der Fistel wie. leider unsern Bem\u00fchungen insofern ung\u00fcnstig, als am Pili ziemlich unvermittelt die Sekretion versiegte, und vom -bili an, als sie wieder eingesetzt hatte, weit unregelm\u00e4\u00dfiger\nI. c. S. 20 u. 21.\nH ppo-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XLV.\n\u2022>\n. )","page":33},{"file":"p0034.txt","language":"de","ocr_de":"Alexander Ellinger und Max Cohn,\nund im ganzen geringer wurde al.s vorher. Dadurch wurde die Ausf\u00fchrung unseres Versuchsplans, m\u00f6glichst vergleichbare Werte der Sekret ionsgr\u00fc\u00dfe und des Fermentgehalts bei gemischter Kost sowie hei vorwiegender Fleisch-, Fett- oder St\u00e4rk\u00ab -di\u00e4t zu erhalten,, stark beeintr\u00e4chtigt. Vergleichbar sind h\u00f6chstens\ndie Hesultate der beiden ersten und der beiden letzten Versuche unter sich. Wir sahen davon ab, wie Walter in seinen Hundeversuohen, das Kegime so zu w\u00e4hlen, da\u00df stets die gleiche Stickstotlinenge einverleibt wurde, weil wir glaubten, da\u00df b\u00ab*i unsrer Versuchsanordnung die von Pawlow angenommene Zweckm\u00e4\u00dfigkeit der Ferment Produktion deutlicher zum Ausdruck kommen mu\u00dfte.\nTabelle III.\nVersuch I. Gemischte Kost: 100 g Beefsteak, 300 g Milch, 1 Zwieback\nZeit\tSt\u00fcnd- liche Saft- menge in ccm\tProteolytisches Ferment\t\tDiastatisches Ferment\t\tFettspaltend\u00ab -Ferment\t\n\t\tVerdaute per. Eiwei\u00df- i .. ,\t; ment- saule in mm 'uen-e')\t\tVerdaute St\u00e4rkes\u00e4ule in mm\tFer- ment- menge\tAnz. ccm n 3U-K011\tFerment - menu'-\n2K. Juni tl\u2014s2r\u00bb\t6.1 N \u00fcflitom\t\t32.1\t2.0 \u2022\t2\u00d4.6\t19.0 \u2022\t231\"\n,S2:._ \u00ab )'-\u00bb;> 10-'\u00bb\t11.0\u00bb) 21.0\tl.N\tS17.0\tt.<s\t115.0\t17.S\t112(2\n102.-\u20141 i*j:\u00bb\t2S.\u00d4\t\u00f6.3\t800,8 '\t1,8\t5*2.3 !\t\t21,7\t13121\n1 pJ\u00e4 \u20141223 l\t{ >:>\t11.0 6.1\t\u00f6.S\t\t1.5) j 73.6 I\t\t22.5\t10327\nSumme f\u00fcr \u00f4 Stunden\t81,1\t. \u2014\t'2305.0\t\u2014\t2 SO,5)\t\u2014\t3 (5 *5''0 f \u2022 \u2019\u2019\n'i Die Fermentmenge ist nach Pawlows Vorgang berechnet ah Produkt von Saftmenge X Quadrat der Millimeter Eiwei\u00df- oder St\u00e4rk- -s\u00e4ule bezw. X Quadrat der Kubikzentimeter verbrauchter Kalilauge.\n*) Aus \u00e4u\u00dferen (iriinden mu\u00dften \u00f6fters bei einem Versuch \u00abio-Saflmengen von 2 Stunden zur Fntersuchung auf Fermente vereini'd werden.","page":34},{"file":"p0035.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Pankreassekretion beim Menschen. Hf)\nTabelle IV.\nVersuch 11. (Fettkost: '* 1 Sahne und ca. 50 g Butter.)\nZeit\tSt\u00fcnd- liche Saft- menge in ccm\tProteolytisches 4 Ferment\t\tDiastatisches Ferment\t\tFettspaltendes Ferment\t\n\t\tVerdaute Kiweifi-s\u00e4ule in mm\tFer- ment- menge\tVerdaute St\u00e4rkes\u00e4ule in mm\tFer- ment- menge\tVerbrauchte \u00bb/:* o-KOH in ccm\tFerment- menge\n.io. Juni li- s:\u00ab\u00bb\t7.0 (N\u00fcchtern)\t6,4\t81.7\t2.0\t20.2\t16.6\t2011\n>:*\u2022\u00bb\u2014 !P) <i;;o\u2014f|)30\t11.0 12.0\t2.0\t161,5\t1.85 ! 81.7 1 -\t\t11.1\t2044\nln:-\"\u20141130\tls.o\t2.S\t112.1\tI 1.5\t1 40,5 \u25a0 \u25a0\u25a0\u2022{\u25a0\t\t1 ! 10,6 1 2022 1 \u2022 . .\t\nlhO-12\u00bb\u00bb j -j. .i\t' j:t4\u00bb\t0.0 7.S\t2,7\t122.5\t1.8\t54.4\t\t12.0\t2541\nIn 5 Stunden\t58,7\t\u2014\t426,1\t\u2014 j 176,6\t\t\u2014\t7507\nTabelle V.\nVersuch 111. (Fleischkost: 250 g [roh gewogen] Beefsteak.)\nZnt\tSt\u00fcnd- lich\u00ab\u00bb Saft- menge in ccm\tProteolytisches Ferment\t\tDiastatisches Ferment\t\tFettspaltendes Ferment\t\n\t\tVerdaute Eiwei\u00df-s\u00e4ulo in mm\tFermen t- menge\tVerdaute St\u00e4rkes\u00e4ule in mm\tFer- ment- menge\tVer-\t.F,>r. brauchte KOHj \"lent-in ccm | \"\u201c'n\u00fci'\t\n14. Juli 124'\u00bb\t=140\t6.0 Vor dm F.\u00bb\u00bb\u00ab\t0,5\t1.5\t1.8\t10,4\t0.8 (y,\t\u2022 08\n1 \t240 24d_H4(l\t3,0 16.5\t4.0\t060.5\t1.6\t40,0\t11,8\t2714\nlei\tH.5\t4.4.\t164.6\t\t\t.0,3\t1 ;\u2019-7\t276\nft'\u00bb -04(1\tO,\t0.8\tX erf I -M -M\t,,\t84.0\t-\t800\n510\u2014f;40 -\t0,0\t2.5\t\u00ab)l ),\u00bbJ\t1.5\t20.0\t7.0\t|\t562\t\nki \u2022*' Stunden\t52.5\t\u2014\t805.2\t\t\u2014\t115.4\t\u2014\t4355\n0*","page":35},{"file":"p0036.txt","language":"de","ocr_de":"Alexander K Hing er und Max Colin.\nTabelle VI.\nVersuch IV. iSt\u00e4rkekost: Gr\u00fctze aus 40\u201450 g Hafermehl.)\n-\tSt\u00fcnd- liche\tProteolytisches 4 Ferment\t\tDiastatisches Ferment\t\tFettspaltend* > Ferment\t\nZeit\tSaft- inenge in ccm\tVerdaute Eiwei\u00dfs\u00e4ule in mm\tFerment- menge\tVerdaute St\u00e4rkes\u00e4ule in mm\tFer- ment- menge\tVerbrauchte n lo-KOll in ccm\tFer- ment-' inuu-\nDl. Juli D H'i\"\t <p\u00bb\tld\t4.0\t20.fi\t2.1 \u2022\t7.1\tS.O\tH\u00bb24\n1Q30\t0,5\t4.3\t120.2\t1.5\t14.0\t8.4\t* \u2022 . ,\n\t4.0\t3.4\tBi,2\t. 1.5 '\t0.0\t8,4\t\u2022> y) \u25a0>\n| J :m_ |o:i\u00bb>\t3,0\t3.5\t30,8\t1.0\tJ0.8\t10.42 H y *\t8 tti.7\nIn 1 Stunden\tl\u00fbt\t\u2014\t22S.8\t~\t41.5 \u2022\t\u2014\tpiso.o\nF\u00fcr 5 Stunden berechnet\t10.0\t\u2014\t2K(i,()\t\u2014\t52.0\t\u2014\t: 2112.:\u00bb\nIn der folgenden Tabelb1 sind die Resultate s\u00e4mtlicher\nVersuche zu einer \u00dcbersieht vereinigt, wie sie sieh auch in der Arbeit von Walter f\u00fcr dessen Versuche findet. F\u00fcr jedes Fu-\nment ist in der rechten Spalte die w\u00e4hrend \u00f6 Stunden insgesamt abgesonderte Fermentmenge, in der linken Spalte der berechnet\u00bb-\nDurchschnittswert f\u00fcr die verdauten Eiwei\u00df- und St\u00e4rkes\u00e4ulen bezw. f\u00fcr die verbrauchte Kalilauge angegeben.\nTabelle VII.\nI bersicht der vier Versuche.\nDi\u00e4t\tSaft- monge\tProteolytisches Ferment\t\tDiastatisches j\" Ferment\tLi poly lisch*.-Ferment\n\t\tDurch- schnitt\tGes.- Menge\tDurch- Ges.-schnitt Menge\tDurch- Ges.-schnitt Meng\u00bb-\nGemischte Kost .\t84,4\t5,23\t2305.5\t1.83 280,0\t20,30 340! \"\u00bb\nFettkost .....\t58,7\t2,00\t420.1\t1.73 170,0\t11.31\t::\u00bb<\u00bb:\nFleischkost . . .\t52.5\t3,02\t805,2\t1,48 115,4\t0.11\t1355\nSt\u00e4rke \t\t10.0\t3.88\t280.0\t1.00 j 52.0\t10.54\t2112.5\nvi Beobachtungen an dern im n\u00fcchternen Zustand vor dem Genu:-der Gr\u00fctze entleerten Saft mu\u00dften leider unterbleiben, weil die SekrHi >n vorher fast stockte.\n*) Dieser so sehr abweichende Wert wurde durch Kontrollbestm -mnngen sicher gestellt.","page":36},{"file":"p0037.txt","language":"de","ocr_de":"87\nbeitrage zur Kenntnis der Pankreassekretion beim Mimischen\nZum Vergleicht\u00bb f\u00fcgen wir eine entsprechende \u00dcbersicht \u00fcber drei Versuche von Walter hei.\nTabelle VIII.\nIbersicht \u00fcber drei Versuche von Walter am Hunde.\nI>i\u00fct\tSaftmonge\tProteolytisches Ferment\t\tDiastatisclies Ferment\t\tLipolytisches Ferment\n\t\tDurch- schnitt\t(ies- Menge\tDurch- (ies.-sclmitt Menge\t\tDurch- Ges.-schnitt 'Menge\n*;i\"(Tin Milch\tI\u00df ccm in 4 St.\t4.75.\t1038\t0,12\t1722\t0.3 | 3970\n\u25a0J'r> g \u00dfrot\tloi \u00bb\t\u00bb 8 \u00bb\t3,02\t1071\t0,5\t0380\t2.3 '} 700\nloi g Fleisch\t144 \u00bb \u00bb 4 \u00bb\t3.25\t1520\t4.24\t2580\t5.0 '[ 3*>00\nWas zun\u00e4chst die Sekretionsgr\u00f6\u00dfe angeht, so f\u00e4llt auf, da\u00df hei unserm Patienten die Saftnienge nach St\u00e4rkenahrung besonders gering war, w\u00e4hrend sie heim Hunde gerade nach l'.rotfiitterung den h\u00f6chsten Wert erreichte: ferner, da\u00df nach gemischter Kost weitaus die gr\u00f6\u00dfte Absonderung stattiand. I'hrigens wird man bei Vergleichen der Resultate am Menschen und am Hunde stets zu beachten haben, da\u00df au\u00dferhall) der Versuchszeit auch heim Menschen eine recht erhebliche Sekretion -kittlindet, heim Hunde dagegen fast nichts abgesondert wird.\nF\u00fcr die Frage der Zweckm\u00e4\u00dfigkeit Schl\u00fcsse aus unsern U obachtungen zu ziehen, halten wir f\u00fcr verfr\u00fcht. Die Mengen d*s abgesonderten lipolytisehen und proteolytischen Ferments \u2022 kleinen daf\u00fcr, die des diastatischen Ferments dagegen zu .'I\u00bbreclien \u2014 vorausgesetzt, da\u00df man \u00fcberhaupt die Versuche --\u00bb\u2022 in Vergleich setzen darf. Die Untersuchung k\u00fcnftiger Dille m\u00fc\u00dfte vor allen Dingen festzustellen suchen, ob \u00fcberhaupt eine Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit hier vorliegt, ob auf die gleiche bait stets mit der Absonderung eines qualitativ und quantitativ f a llen oder \u00e4hnlichen Safts reagiert wird. Weiterhin w\u00e4re (1m Einflu\u00df der Magenverdauung auf die Pankreassekretion, namentlich die Wirkung des Eintritts von Salzs\u00e4ure in den D\u00fcnndarm. wor\u00fcber ein orientierender Versuch von Glae\u00dfner schon ''\u00bb'fliegt, genauer zu analysieren. Die eigenartigen Verh\u00e4ltnisse\u00bb uimtcs Falls verhinderten uns leider, derartige Versuche, welche ml unserm Programm standen, auszuf\u00fchren.","page":37}],"identifier":"lit18194","issued":"1905","language":"de","pages":"28-37","startpages":"28","title":"Beitr\u00e4ge zur Kenntniss der Pankreassekretion beim Menschen","type":"Journal Article","volume":"45"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:29:10.750209+00:00"}