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{"created":"2022-01-31T13:30:16.430606+00:00","id":"lit18205","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Schittenhelm, Alfred","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 45: 161-165","fulltext":[{"file":"p0161.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das uricolytische Ferment.\nVon\nAlfred Sehittenhelm.\n\\ 1 1 ' \"1 L:'i'<'r;lt\u201cr,,,,u r n\u2018t\u2018ili/.iiiis. hoii Klinik /u Cmttingcn: Oelcimrat Kl.stci (i\u00bb\u00bbT i\u00f9-.taktimi /\u00ab{'\u2022\u25a0gangen am lu. Mai cjej.)\ni n.i\nDali die Ilarns\u00e4urozersl\u00f6rung eine Funktion ganz lie-\n'iinimter Organe ist, geht aus meinen vorstehend mitgeteilten\nWrs'Hien mit Sicherheit hervor. Ich halte darin lestgestellt,\n!:,!1 ein urieolytisches Ferment in der Niere, der hoher, dein\nMu.-kcl und vielleicht dem Knochenmark des Kindes zu linden\nbl. w\u00e4hrend dagegen die Milz, die Lunge und der Darm wohl\nN,n 11>.ini e zu bilden, nicht aber zu zerst\u00f6ren vermag. Audi\nAb'iier1) hat bereits fr\u00fcher lestgeslellt, da\u00df der Niere, der\nibb'-r und dem Muskel des Kindes harns\u00fcurozerst\u00f6rendo Fiihig-\nK,'lt('n ^kommen; Kurian2. hat dann l\u00fcr die Leber und den\nMuskeL As coli 3j f\u00fcr die Leber des Kindes dieselbe Keobachtung b\u00fciacht. ')\n\u2018i Aich. f. experim. Pathol. u. Pliannak.. IM. XLII. s. ;{7*>\nDiese Zeitschrift. IM. Xldll. S. U)7 u.\n\u25a0) Pfl\u00fcgers Archiv, IM. JAXII. S, ;jfo.\n4j \u00c4hnliche Beobachtungen wurden au\u00dferdem an der Munde-\u2019SchweincleluT \u00bb\u2022\u2022inad.i. - Chris, i.s 1.01t Sir l.anrlor in London iZentralhl. f. I\u2019hysid.. J'.io.j, IM. \\IX. Nr. 1. S h <fIs ,lr1' Priorit\u00e4t mit, da\u00df bereits im Jahre lsr,o Stock vis in -dM-idam (Donders Archiv f\u00fcr die holl\u00e4ndischen Beitr\u00e4ge, ftrecht l{t1;.11, S- \u201c,iS) Harns\u00e4urezersetziing durch Organbrei beobachtet S|'.itcr bat brunton selbst in Gemeinschaft mit Hokenliam die >iiche wieder aufgenommen und die Angaben von St\u00f6ckvis be-\u25a0\u00ee'-t. da\u00df n\u00e4mlich Harns\u00e4ure zersetzt und Harnstoff gebildet u n,j (|,m.h ; <n,mng von harnsauren Salzen mit Brei von Verdauungsleber w\u00e4hrend ;' ;;r V,;n Tl0ren- welche gefastet haben. Harns\u00e4ure nicht zersetzt ipubli-in l\u2019awlows Festschrift. Arcli.scienc..St. I'etersbourg P.MM,Supplem.\n*! \u2019{\u2019I\u2019o-Sey ier's Zeitschrift f. j. 11 y - i o i. Oie mi-. XLV\t]]","page":161},{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"D>2\nAI f red Sc h i 11 \u2022\u2022 n li 1 m.\n\\Vm\u2018 ich bereits kurz mit teilte,1 ) ist es mir gelungen, \u00ablas m ienlytisehe Ferment zu isolieren, und ich will in folgendem \u00ablaraul n\u00e4her eingehen. Da unter (len ItiiKlen\u00bbr^anen die Niete am ausgiebigsten die Harns\u00e4urezerst\u00f6rung vermag, so habe iei an ihr meine rntersuchungen angestellt.\nDa es mir gelungen war, das harns\u00e4urebildende Fermem aus w\u00e4sserigen Milzextrakten mittels Aussalzung durch Amimm-\nsull\u00e4t isoliert zu erhalten, so versuchte ich zuerst auf diesem Wege zu einem Desultat zu gelangen. Ich bekam .jede' keine wirksame. L\u00f6sungen. Fbensowenig f\u00fchrte die F\u00e4lititu mit Alkohol zu einem befriedigenden Resultat.\nIch ging daher zu einer anderen Methode \u00fcberund z\\vm zu der von Resell*) angegebenen, welche auf einer Ausf\u00e4liun. mittels Franylacetat in alkalischer L\u00f6sung beruht. Dabei zeigte sich bald, da\u00df auf diese Weise gut wirksame, harns\u00e4iiiv-zersetzende Ferment L\u00f6sungen erhalten werden k\u00f6nnen.\nDie Methode gestaltet sich kurz folgenderma\u00dfen:\ntoo\u2014DOD g fein zerkleinertes und mit Sand zerriebene\u00ab Xicreugewebe wird mit zirka L j seines Volumens (ev. am i, etwas mehr) Wasser angesetzt und einige Stunden auf dm Sch\u00fcttelmasehine gesch\u00fcttelt. Dann wird kotiert und die erhaltene Kolalur mit einer ges\u00e4ttigten L\u00f6sung von Franylacetat unter gleichzeitiger Zuf\u00fcgung einer Mischung von Natriumkarbonat und Natriumphosphat, soda\u00df die L\u00f6sung stets alkalisch bleibt, so lange versetzt, bis sieh grobe Flocken bilden, welche sich dann weiterhin gut absetzen. Man dekantiert und filtriert. Der Filterr\u00fcckstand wird in \u00f6u\u00f6\u2014 N00 cem 0.2\u00b0/o-iger Sodal\u00f6sung fein verrieben oder besser einige Stunden gesch\u00fcttelt, und bleibt' dann ca. 12 Stunden stehen. Hierauf wird filtriert. Das Filtrat enth\u00e4lt das Ferment.\nVersuch I.\n2\u00d4O ccm Fermciill\u00f6sung \u2022-0,\u00df g in wenig Normalnatrom laugc gel\u00f6ste Harns\u00e4ure gehen \u00df Tage lang unter Ghloroform-zusalz und st\u00e4ndiger Luftdurehleitung bei ca. 10\".\n1 Diese Zeitschrift. Pd. XLII. S. 22S.\n* i her Nachweis und Verbreitung intracellul\u00e4rer Fermente. Inati-Dissert.. SlratVburg","page":162},{"file":"p0163.txt","language":"de","ocr_de":"Wiedergewonnun 0,05 g Harns\u00e4ure.\nhs waren also 83% der ziigel\u00fcgten Harns\u00e4ure zerst\u00f6rt wurden.\nVersueh li.\nluuecin N\u00e4em]ferm<mtl\u00f6simg + \u00d6,r> g in wenig Nonnal-natronlauge gel\u00f6ster Harns\u00e4ure \u00f6 Tage lang ebenso angesetzt.\nWiedergefunden 0,05 g Harns\u00e4ure.\nKs waren also 00\u00b0 \u00f6 der zugef\u00fcgten Harns\u00e4ure .zerst\u00f6rt wurden.\nVersuch 111.\n300-ccm Fernientl\u00f6sung 0,3 g in f>\u2014hi ecru Normal-'iatioiilauge gel\u00f6ster Harns\u00e4ure .\u2019> luge lang analog angesetzt.\nWiedergefunden keine Harns\u00e4ure.\nEs waren also 100\u00b0/o der zugeselzten Harns\u00e4ure zerst\u00f6rt wurden.\nVersuch IV.\n.><>(> ccm I*ermenti\u00f6sung-f-O,2o g in wenig Norinalnatron-lauge gel\u00f6ster Harns\u00e4ure analog angesetzt.\nWiedergefunden 0,135 g Harns\u00e4ure.\nEs waren also '\u00bb(>\"/.. der zugeselzten Harns\u00e4ure zerst\u00f6rt wurden.\nHie \\ ersuche beweisen, da 1 > es wohl gelingt, eine gut wirksame L\u00f6sung des urieolytischen .Fermentes der Niere durch die Kosellsche F\u00e4ll wngsniethode zu er-luilten.1; I m jedoch solorl dem Hinwund*zu begegnen, dull T r alkalische Charakter der L\u00f6sung das wirksame ITinzip darstelle oder gar geringe Mengen in L\u00f6sung gebliebener ITun-\u2022sdze, und um andererseits zu beweisen, dull es tats\u00e4chlich \u00bb in Ferment is!, welches in meiner Versuchsl\u00f6sung die Lri-\"\u00bb!vse bewerkstelligt, setzte ich einige Versuche an mit der-H\u2018lbcn Fermentl\u00f6sung, welche .jedoch verlier im D\u00e4mpftopf a ul so\u2014100\u00b0 erhitzt Worden war.\nNicht immer, gelingt cs, gut wirksame Keniienll\u00f6suigien zu er-!all,'M- Hieran m\u00f6gen zum Teil kleine, scheinbar gleichg\u00fcltige Alnveich-U)0''n hi der Darstellung die Schuld tragen. Ob noch \u00e4ndere: Faktoren umspielen (verschiedene Quantit\u00e4t und Qualit\u00e4t der Niereitferrnente? ctc.i. l!ll,h noch dahingestellt bleiben.","page":163},{"file":"p0164.txt","language":"de","ocr_de":"11 ') \u00bb\nA I free! Sell i t ten helm.\nVersuch V.\n2;)0 rein 2 Stunde auf 100\u00b0 erw\u00e4rmter Fermcntl\u00f6sung\ng in wenig Xormalnatronlauge gel\u00f6ster Harns\u00e4ure aiming angesetzt.\nWiedergewomien 0,25 g Harns\u00e4ure.\nVersuclt VI.\n3oo ccm einer wenige Minuten auf 80\u00b0 erhitzten Ferment-Insmig -f- 0.2;) g in wenig Normalnatronlauge gel\u00f6ster Harns\u00e4ure analog angesetzt.\nWiedergefunden 0,22 g Harns\u00e4ure.\nKs war also in beiden Versuchen auch etwas Harns\u00e4ure verloren gegangen : jedoch ist der Unterschied so eklatant, dall gar kein Zweifel mehr bestehen kann an der Fermentnatur des zerst\u00f6renden Agens sowohl, wie an der Tatsache, da\u00df das Ferment nach Rosell in wirksamer Form isoliert werden kann.\nHie Fermentl\u00f6sung ist sehr einfach zusammengesetzt, was aus der folgenden Analyse ersichtlich ist.\nAuf looo L\u00f6.ung kommen:\nOSO.2 Wasser,\nO.Kg organische Substanz,\n:>.0S \u2019Ascher\u00fcckstand.\u2019\nJ,l,s7 Stickstoff.\nDes weiteren ist hervorzuheben, da\u00df die L\u00f6sung so gut wie gar keine Purink\u00f6rper enth\u00e4lt.\nDas Ferment ist nicht dialysierhar und es gelingt daher, dasselbe durch Dialyse noch weiter zu reinigen.\nVersuch VII.\n\u00bb00 ccm Fermentl\u00f6sung, welche 3 Tage lang gegen llie\u00dfendes Wasser dialysiert hatten, wurden mit 0,3 g in wenig Nprmalnatronlaiige gel\u00f6ster Harns\u00e4ure versetzt und 3 Tage lang wie gew\u00f6hnlich unter Lulldurchlcitung bei ca. 40\u00b0 gehalten.\nWiedergefunden 0,01 g Harns\u00e4ure.\nFs waren somit 87\u00b0.o der zugesetzten Harns\u00e4ure zerst\u00f6rt worden.\t,\nHer Versuch spricht eine deutliche Sprache. Auch hier lag eine wirksame Fcrmcntl\u00f6sung trotz Dialvsiereus vor.","page":164},{"file":"p0165.txt","language":"de","ocr_de":"Langt il.h li Abschlub dieser \\ ersuche erschien eine Mit-tt iliiiig \\oii \\\\ i euer.1 > welche ebenfalls unter Hinweis auf mrine diesbez\u00fcglichen Versuche eine Methode angibl, auf welche (ias uricol y tische Forment aus der Niere isoliert worden kann. Kr f\u00e4llt den Ortfanextrakt mit Kssigs\u00e4ure (0,2 250), von der er gew\u00f6hnlich die .-fl\u00e4che Menge zusetzte, mit Methylalkohol und Ammonsulfat. Die Niederschl\u00e4ge werden in W\u00e4sser auf-tfouommen, mit Karbonatlosungen verschiedener Konzentration neutralisiert und ausgelaugt und die zelligen Bestandteile mit IVpsinsalzs\u00e4ure oder Trypsin verdaut. Dann wird noelunals mit Methylalkohol gef\u00e4llt und mit Karbonatl\u00f6sung der Niederschlag ausgezogen.\nhin bestimmtes Quantum der so gewonnenen L\u00f6sung sch\u00fcttelt er mit einer gewogenen Menge Harns\u00e4ure bei -ft)\u00ae ci. io Stunden. Seine Resultate sind keine gl\u00e4nzenden. Von <\u00bb.12\u00f4 g zugegebener Harns\u00e4ure findet er Mengen von 0,000. <\u00bb.0i\\ 0,0;), 0,09/, 0,05, 0.086, 0,09/ etc. g wieder.\nhh f\u00fchre diese Methode an, ohne dar\u00fcber seihst Lr-lahrungen zu haben.\nLine Vergleichung meiner mit der Rosellschen F\u00e4llung ei halt enen Resultate mit denen Wieners scheint mir jedoch \u2018\u2022line weiteres f\u00fcr eine erheblich bessere Brauchbarkeit der\nHoselIschen Methode zur Isolierung des uricolytischen Ferments zu sprechen.\nV Zentrale, f. Physiol.. Bd. XVIII. Nr. 22, S. (itXJ.","page":165}],"identifier":"lit18205","issued":"1905","language":"de","pages":"161-165","startpages":"161","title":"\u00dcber das uricolytische Ferment","type":"Journal Article","volume":"45"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:30:16.430611+00:00"}