Open Access
{"created":"2022-01-31T15:19:48.685203+00:00","id":"lit18206","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Pregl, Fritz","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 45: 166-175","fulltext":[{"file":"p0166.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Ursache der Schwefels\u00e4ure-Fluoreszenzreaktion\nder Gallens\u00e4uren.\nVon\nFritz Pregl.\nAn- \u2022l'-nt phy.sio|o^i-flK*n Institut der Universit\u00e4t \u00abira/) t\u00bber lii'.laktion./uoe^an^'-n am 11. Mai UKt\u00e2.t\nKinu all\u00ab*, empirische Reaktion der Gallens\u00e4umi ist die S<;lnv\u00ab*l(*ls\u00e4urereaklion : in konz<\u00bbntri(\u2018rter Schwefels\u00e4ure l\u00f6sen sieh die Gallens\u00e4uren schon in der K\u00e4lte, leichter hei gelindem Ki-w\u00e4rinen ; die L\u00f6sung zeigt eine gelbrote Farbe im durchfallendci: laichte und prachtvolle, gr\u00fcnliche Fluoreszenz im auffallenden Lichte.\nT)i(\u2018 Rezielmngen, die anderweitig vielfach schon zwischen Fache und Fluoreszenz einerseits und chemischer Konstitution, andererseits ermittelt worden sind, luden um so mehr zu oiiiei rnlersuehimg der genannten Reaktion ein. als bisher weder der diese Fhioreszonzerseheinung .bedingende K\u00f6rper isoliert, noch die Konstitution der Gallens\u00e4uren bis heute aufgekl\u00e4rt ist.\nSchon beim Anstellen dieser Reaktion im kleinen kann man die Reobaehtung machen, dal\u00bb dabei der Geruch mich Schwefeliger S\u00e4ur\u00ab* aultritt, und kann sich somit \u00fcberz(*iigen. \u00ablab die Schwefels\u00e4ure hier die Rolle eines Oxydationsmittels spielt.\nF\u00fcr die Isolierung des die Fluores'/enxerscheimm'<r he-dingenden Reaktionsproduktes hat sich nach mehrfachen Ab\u00e4nderungen folgendes Verfahren als geeignet erwiesen:\nIn einem K\u00f6lbchen iibergte\u00dft man 2o g getrockneter (diolals\u00e4ure mit \u00d6O c\u00ab*m Fisessig, f\u00fcgt unter Fmsclnitfeln 10 ccm konzentrierte Schwefels\u00e4ure zu, setzt ein Steigrohr auf und erhitzt \u00fcber kleiner Flamme zum Sieden. Daliei f\u00e4rbt sich das Gemisch zuerst intensiv rot und 'es beginnen Str\u00f6m\u00ab* von","page":166},{"file":"p0167.txt","language":"de","ocr_de":"I in i' du- l\u2019r.<aci;<1 der Scli\\v<-fV!suiiv-bhinivsZcnzr*'ak!ntn We. Hw\n-\u2022liwoleliger S\u00e4ure zu entweichen; bei weiterem Lrhitzen treten allm\u00e4hlich gelblich-gr\u00fcnliche und noch dunklere KaiiM*ntr>n<\u00bb und ! < id 11 id M * Schwefelabscheidungon im Steigrohr auf, bis das weilerc Krhilzen nach i Stunden infolge Stollens unterbrochen weiden mul*. Hin noch warme L\u00f6sung gicllt man in ca. (\u2018in Liter kalten Wassers und saugt die olivgr\u00fcne F\u00e4llung nach Zusatz von bi Volumen ges\u00e4tliglcr Steiiisalzl\u00fcsung ab; Der erhaltene Niederschlag l\u00f6st sieb, nocli .feucht, sehr leicht in \u00c4ther: seine L\u00f6sung wird sofort einigemal mit Wasser aus-gcsehiiltelt, um den liest von Fssigs\u00e4ure zu entfernen, und hierauf so lange mit sehr verd\u00fcnnter Natronlauge behandelt,\nI * : s diese nichts durch S\u00e4uren F\u00e4llbares mehr aufnimmt.\nDiesealkalischen AusschiUtelimgen zeigen im durehl\u00e4llenden Lieht gelbrote F\u00e4rbung, im auffallenden eine gr\u00fcnliche Fluoreszenz. Zusatz von 1 \u00bb Volumen konzentrierter Steinsalzl\u00f6sung oder konzentrierter Natronlauge f\u00e4llt daraus das alkoholl\u00f6sliche Na-Salz einer organischen Saure, weshalb hei den Ausschiittelungen nur\n0\thr verd\u00fcnnte Na-Lauge zu verwenden ist, wenn F\u00e4llungen vermieden werden sollen. Mil verd\u00fcnnter Schwefel- odes Salzs\u00e4ure fallt aus den alkalischen Aussehiiltelungcn die freie, in \\\\ asser unl\u00f6sliche organische S\u00e4ure aus. die, in konzentrierter Schwefels\u00e4ure gel\u00f6st, keine Fluoreszenz zeigt.\nHingegen zeigt der R\u00fcckstand der uhdestillierten \u00e4therischen h\"sung diese Ligenschaft in hohem Malle: eine Spur davon, in halter konzentrierter Schwefels\u00e4ure gel\u00f6st, verleiht 'dieser \u00ab\u2022rangerote F\u00e4rbung im durehl\u00e4llenden und prachtvolle gr\u00fcnliche Hiioreszenz un auffallenden Lieht\u00ab\u00bb. I)<\u00bbr gesuchte K\u00f6rp(\u00bbr iS demnach in der ausgeschrieben \u00e4therischen L\u00f6sung enthalten. Da er in keiner Weise zum Kristallisieren zu bringen War. muhte in anderer Weise eine\u00bb Reinigung versucht werden. D'U\u2019ch Abk\u00fchlen seiner hoi lion, verd\u00fcnnl-alkoholischen L\u00f6sung '\u00ab hied sich ein Teil aus, und durch Zusatz von Wasser zur al\u00abgegossenen L\u00f6sung, Lrw\u00e4rmeu bis zum Lintritt der L\u00f6sung des Au -geschiedenen, Abk\u00fchlen und \u00f6ftere Wiederholung dieses \\ organges konnten mehrere Fraktionen erhallen werden, von\n1\teuen die erste hei 1o<)\u2014HiO'1 schmolz, die \u00fcbrigen hingegen zwischen SO und 100\u00b0.","page":167},{"file":"p0168.txt","language":"de","ocr_de":"I.'ritz I\u2019regt.\nlos\n^ 1,1 h* Alkohol leicht l\u00f6slichen Fraktionen in ein,. l\u2018onn m i'ringen, in \u00ablor si\u00ab* leicht getrocknet und analysiert wer* 1<*n k\u00f6nnen, wurde .jede in Alkohol gel\u00f6st und durch* Km-gich(,n in viel Wasser wieder ausgeschieden. Diese Ausschei-diingen sind immer kolloid und gehen milchig durch das Filter; <1>l ,,a<^ ^'^atz von etwas Steinsalzl\u00f6sting gelingt es, eine ll'M-kige F\u00e4llung zu erhalten, welche abgesaugt, vollends mit Wasser gewaschen und im Vacuum getrocknet werden kann ,)i,k \u2018lrci letzten, in Alkohol am leichtesten l\u00f6slichen Fraktionen zeigten danach folgende Zusammensetzung:\n82.51\u00b0\ns.2r\u00bb\"\n\u00ab3\u00b0 , 8.55 \u00b0\u201e\n81.11\u00b0, C\n8.71\n; ')\nH\nDi(\u2018 in Alkohol am schwersten l\u00f6sliche i. Fraktion erwies sich als in Petrol\u00e4ther v\u00f6llig unl\u00f6slich und zeigte, in konzon-l,i\u00ab,,h,r Schwefels\u00e4ure gel\u00f6st, 'eineu auffallemlen br\u00e4unlichen, inoht roten, karbenton, w\u00e4hrend die \u00fcbrigen Fraktionen die typis\u00ab he Scliwelels\u00e2iirereaklion zeigten und sich als zum bei weitem gr\u00f6\u00dften Teile in Petrol\u00e4ther l\u00f6slich erwiesen. Fine weitere Peinigung konnte daher so durchgef\u00fchrt werden, da\u00df sowohl die besprochenen Fraktionen, als auch bei sp\u00e4teren I hu .\u2022'lellungen der R\u00fcckstand \u00ab1er \u00e4therischen L\u00f6sung in wenig Alkohol gel\u00f6st, im Scheidotrichlor mit Petrol\u00e4ther iSiede-I*iinkt do\u2014;\u00bb0\u00b0t versetzt und wiederholt mit viel Wasser aie-gesch\u00fcttelt wurde. Dabei schieden sich die in Alkohol schwer und in Petrol\u00e4ther unl\u00f6slichen Reimengungen ab, und der \u00ablie typische Schwelels\u00e4urcfhioreszenzreaktion bedingende K\u00f6rper blieb al!\u00ab*in im Petrol\u00e4ther in L\u00f6sung. Der R\u00fcckstand nach dem Abdcslillieren des Petrol\u00e4thers wurde wieder in Alkohol gelosl, in Wasser gegossen, durch Zusatz yon Steinsalzl\u00f6sung ausgelloekt, abgesaugt. gewasehen und \u00fcber Schwefels\u00e4ure und Paratlin getrocknet, und im automatischen Verbrennungsofen verbrannt.\nI\to.p;:;o g Substanz lieferten U.12i>o\tg\tJl.,()\tund\t0.5170\tg CO.,\n-\to.i i\u00bb;7\t-\ti\t0.1152\t\u00bb\t\u25a0\t\u00bb\t\u00bb\to. hihi\t*\n0.1578 \u00bb\t0.1227 \u00bb\t\u00bb\to. \u00ee'.V.t2 \u00bb\n! o.ls;\u2019,2 ,\t\u00bb\t0.1107\t\u00bb * \u00ef 0.57!\u00bb2 *\t-\n'*\t,,.l-\u00bb!,<\tV\t0.12I\u00dc\ts\t0.50)0\t\u00bb.\n\u00ab\u2019\to.!*;.\u00bb;{\t0.12*2\t\u2022\to.52o i\t\u2022","page":168},{"file":"p0169.txt","language":"de","ocr_de":"! bc-r che l\u2019rsacln? der StbwdVls\u00e4iire-Flunivszenzreaktion etc: llH\u00bb \u2022\tIn loo Teilen:\nI.\nC. sc.r>o\nli\n\u2022>\t\u2022k\tL\tf>.\nxi>.:47\tSC,27\t8C.23\tsc. {;}\ns.ca\t\u00abs.cn\ts,.v.i\ts.sc\n\tBerechnet f\u00fcr\t\nC,4IL,0:\t\t[3IL:0 :\nc su.cn %\tSi\t>. iCy >\nII S.i'.Oo\t|\t\\f>2u ,\nc.\nN.\u00c4.SS\nN.CS\nI)1(.' gefundenen. Zahlen lassen den Schlu\u00df ziehen, da\u00df diese Pr\u00e4parate ihrer llauptmenge nach als einheitlieh anznsehen sind, und dal! ihnen die wahrscheinliche Formel <1\u201e II <) zn-konuiit. Neben dieser k\u00e4me auch die Formel Cyi.,,0 in'lt\u00eatraeht.\nZugunsten der einfachen Funnel entscheiden zwei .Mnle-kiilargewichtsbeslimiiHingen; von denen die eine nach dem kryoskopischen Verfahren mit ISenzol als L\u00f6sungsmittel, die andeie nach dem ehiillioskopischen Verfahren mit \u00c4ther als L\u00f6sungsmittel ausgef\u00fchrt wurden.\nBenzol. G.\nWt\u00e4 g\nSubstanzmengc fr S-*\tL-\tM\t100, (,i ~r\tg \u2022 K g\u00bb A\n0.207\t0.2SH\t\t:>C7\t\n0,\u00e4\u00e4l\t1 l.iSS\t\tC\u00e4u\t\n\t\u00c4ther. G. =\tS.70 g\t\t\nSubstanzmenge\tr\tM\t100 \u2022\tg *K\ng\t\t\t? i\tgi A\n0,120\to.oso\t\t:r\u00bbn\t\no.aoe\t0.15*2\t\t\u202217: >\t\nF\u00fcr die tonnai C.,4ll280 ergibt die Rechnung ein Molekular gewicht von 8B2.\nDieser K\u00f6rper. den ich aus Gr\u00fcnden, die sp\u00e4ter angef\u00fchr werden sollen, Deliydrocliolon nennen will, zeigt folgende Ligen \u2022-\u2022haften: Kr ist leicht l\u00f6slich in Alkohol, \u00c4ther, Benzol, Ohloro \u2022 Tin, l etrol\u00fcther, Kisessig: unl\u00f6slich hingegen in Wasser, AI kalien und verd\u00fcnnten Minerals\u00e4uren. Im Kapiliarrohr erhitzt schmilzt er zwischen 90 un,l 100\u00b0 zu einem braune\u00bb, dimh sichtigen Tropfen zusammen. Seine alkoholische L\u00f6sung ist he niedrigen Konzentrationsgraden strohgelb, und spoktmskopiscl z<\u2018igen solche L\u00f6sungen eine allm\u00e4hliche Verdunkelung des vio","page":169},{"file":"p0170.txt","language":"de","ocr_de":"170\nFritz I ' r\nletten Lndes' 'It'S Spektrums schon von der Linie 1! angel'angen.\u2019 besonders dent licit ist \u00ablie Verdunkelung von der Linie (i an.\nBanz verd\u00fcnnte L\u00f6sungen dieses K\u00f6rpers in konzentrierter Sdiwelcls\u00fciire < *i>\u00ab liei i ten im \u00ab It ir\u00ab !i( allen\u00ab Icn Liebte gelblich-r\u00f6tlicli. und im auffallenden Lichte zeigen sie die schon melir-t.aeli erw\u00e4hnte. prachtvolle gr\u00fcnliche Fluoreszenz. Vor dem Spalte des Spektfoskopes mitcrsti\u00ab 1 jt. zeigen solche L\u00f6sungen einen schmalen Ahsorptionsslreifcn \u00fcber <ler Linie D und eine deulliehe Verdunkelung des violetten Kndes des Spektrums von \u2022 1er Linie F angcl\u00e4ngen: etwas konzentriertere L\u00f6sungen erscheinen im durehfallenden Lichte deutlich rot und lassen, wie die spektrosk\u00ab\u00bbpiselit* rnlersiieliungzeigt, zu beiden St\u00e4len des litt-tlunkleu Ah.'orplituisslreilens hei I) nur einerseits rotes, andererseits etwas gr\u00fcnes Lieht durch. Noch konzentriertere L\u00f6sungen lassen \u00fcberhaupt nur noth sichtbares rotes Lieht durch.\nKonzentrierte Salpeters\u00e4urt* wirkt schon in der K\u00e4lte, mu h besser in der W\u00e4rmt* oxydierend auf den K\u00f6rper ein. Dabei geht \u00ablas Kcaklionsprodukt in L\u00f6sung und l\u00e4lil sieh durch Zusatz von Wasser als hellgelbe, stickstoffhaltige S\u00e4ure ausf\u00e4llen. Die bisherigen Bestimmungen von Kohlcnstoif. Wasserstolf, Stiek-stolfuml Karboxyl, sowie die Ausbeute, weisen auf eine Diuitm-dikarbous\u00e4urt* hin. Durch Kinwirkung von K(\u2018tonreagenlit*n aut Dchydroeholon ist es mir bisher nicht g<\u2018lungt*n, zu fahbart\u201811 Kcaktionsproduklen zu kommen.\nVergleicht man \u00ablit* wahrscheinliche Formel dieses lluores-zierenden K\u00f6rpers l.,sO mjt der Formel \u00ablt*s (irun\u00ablkt\u00bbhlt*n-wassersloffs1 ) der ('.holals\u00e4ure ('^,,11,.,. aus welcher er untei Lmwirkimg von Schwefels\u00e4ure entstanden ist. so ergibt si\u00ab-l 1. unter der Annahme, dal\u00bb das einzige SauerslofTalom des Dehytlr\u00ab*-cholons einer Ketongruppe angeh\u00f6rl, ein Mindergehalt von L2 Wasserstolfatomeh. und man gelangt unlt*r Ber\u00fccksichtigung \u00ables 1 rustaudes, dal\u00bb bei der in Beile stehenden Beaktion \u00ablit* Schwefels\u00e4ure als ( txydationsmitlel gewirkt hat. und dal\u00bb dabei ein nilrier-l\u00bbait*r K\u00f6rper eutstamlen ist. zu \u00ab1er Vrermutung. dah hierbei eine hvdrierte cvkliseht* Verbindung. tlie ('.holals\u00e4urt*. in eine\n1 Land s 11-i iu-S *JS.\u2019> |S!*i\nI 1 m\u2022 r C.lio!>\u00e4im\\ Diese Zeitschrift, Cd. XIX.","page":170},{"file":"p0171.txt","language":"de","ocr_de":"1 1 >t\u2022 :\u25a0 dir l rsarlio der SrliwrlVlsiiiiT-Fiumvs/.t'ii.\u2019.n-akliun etc, 1 / 1\ndehydrierte cykli-clm \\ erhinduug. D\u00ab*hvdro\u00ab Im\u25ba I\u00ab>n. \u00fcbcrg\u00ab*gangeu \u00e4hnlich wie liytlr\u00bb>ar\u00ab\u00bbmulist-lit\u00bb Verbin<lung\u00ab*n unter Verlust y * il \\\\ asserstollatomen in aromatische \u00fcbergehen.\nWenn aber diese Anschauung zutrilTt. so m\u00fcssen lad dieser Dmaktion einfach\u00ab*, wenn auch riiuilVunii^c\u00bb Kohlcustnll-bindungen in henxolarlige Kolilcnstol\u00efhindungen iihcrgcguugcn '\u00ab\u2018in. die sich in optischer IJeziehuug ebenso wie doppelte oder \u00c4ihylenbindungen zn erkennen geben, und die Moleknlar-iclraklion und die Molekulardispcrsion m\u00fchten dann gr\u00f6b\u00bbT\u00ab\u2018 Werte im dehydrierten K\u00f6rper aufwbisen, als si\u00ab* die l)e-icciinung der Summe der Alomdispersiniien unter der Voraus--cizung nur einfacher Kohlenstol\u00efbiwhingeu ergibt.\nSulche Hestimmimgcn wurden von mir im Institut f\u00fcr physikalisch\u00ab' (\u00abhernie zu Leipzig an alkoholischen L\u00f6sungen mit dem n\u00ab*uen l\u2019ulIriehschen llefraktomeler hei Natrium- und Wasserstninieht ausgef\u00fchrt. l\u2019m ein verghdehbares Ver-suchs-material zu erhalten, bestimmte ich in zwei Versuchen die Molekularrefraktiou und -dispersion der (dholals\u00e4ure, und in drei weiteren V\u00ab*rsuch(*n die Molc.kularrefruktioii d\u00ab*s Dehvdro-clicluns: (ti\u00ab> Dispersion dieses K\u00f6rpers k\u00f6nnt\u00ab* wrjtcn der Lichtabsorption seiner L\u00f6sung im violetten Knde des Spektrums nicht mit Sicherheit bestimmt w(\u2018rden.\t\u2022\n.k*der Versuch wurde in folgender Weis\u00ab* ausgef\u00fchrt : (ie-wogime Mengen der getrockneten Substanz wurden in gewogenen Mengen starken Alkohols gel\u00f6st, und die Dichte d\u00ab*r L\u00f6sung ><fwnhl, als auch die des verwendeten Alkohols bei 20\u00b0 im Ost waldsehen Dyknometer bestimmt. Sofort darauf erfolgte die ttesliminung des llreclmngsexponenten dieser L\u00f6sung und dieses Alkohols f\u00fcr die drei Lichturtcn lia, D und I If. und zwar entweder in zwei Versuchen bei einer Temperatur von -0\", oder nach \u00abl\u00ab*r optischen Dillerenzialmethode im geteilten I rog gleichzeitig.\nAus diesen llestimmungen wurde dann nach der Mischlings-'\ni egei\nI\u00ab\u00ab\u00bb \u2014 p\n; I\u00bb\nlOO '\u25a0\t*2 p I\u00ab)\ni:=A 11\n' \"fin 11. Il, und 11.,den entsprechenden Ausdruck f\u00fcr 11\t- . --\nn1 -S 2 d","page":171},{"file":"p0172.txt","language":"de","ocr_de":"172\nFrit/. Pre^1.\nmid p ili'ii Drozenlgehalt der L\u00f6sung bedeutet, der Werl v\u00ab\u00bbn 1 \u00bbi f\u00fcr den \u00abreinsten Stoll berechnet. Der gr\u00f6Heren Cenauig-\nkeit wegen erfolgte \u00ablie Hereehnung der Ausdr\u00fccke n 1\nmit Dcniitzung von \\ egas Tstelligen Logarithmentafeln.1\nCh ola 1 s\u00e4 u re, k ri s t a 11 a 1 kolio 1 fr ei.\nn- - - \u25a0>\n\t1.\tVersuch.\t\nAlkohol d\u00efu\t\u2014 11.7J15S iH\tL\u00f6sung dJ(J = 0,7\u2018.\u00bbi>!*S.\t|>y u_ =\nHu U0\u00dc 5U'\tn\tI.HUOlH\tU0\u00b0, H5 ' n =\t1.HU2\u00bb >U\n1) Ul0 io'\tLH\u00ab; ins\tU|0 IS'\t1.HUH05\nH f U5 \" H1 '\t1 .H005H\tU51 U'\t1.H7152\n\t2\tVersuch.\t\nAlkohol dJU\t= 0.71M\u00ce22!\u00bb\tL\u00f6sung d\u00efy \u2014 O.SOllU,\tI\u00ab1'\t:\nllu UO,} 50'\t11 = I.HUOUS\tt;u\u00b0 2H ' n ^\t1.HUH15\nII Ul 0 Hf'\tI.HU252\t. Ul0 OU'\t1.HU50H\nHy U5\u00b0 2H'\t1.37015\tU4,J 52'\tI.H72U7\n1 .Sill's\nMolekularrefraktion der Clmlals\u00e4ure.\nM-\nie\nI\nn\u2014p- ~ berechnet aus dem\n1. Versuch llu 1 io.au D 11 F\u00fcll r liH.ii\n2. Versuch\n1 Io.sh\n111.\tU7\n112.\tns\nBerechnet f\u00fcr die Formel C.,4ll4\u201e\u00bb> unter der Voraussetzung nur einfacher Koldenstoffbindungeti ander Summe der Atomrefraktinm > lt >\u00ab\u00bb.23 lil UH\nui.:\u00bb;\nMolekulardispersion der Clmlals\u00e4ure\n11\u00ab: -US\tI): 2.15\t-\tHf : 2.5H\nDell vdrocholon.\n*\n1.\tVersuch.\nMk'diol \u00abf,, = O.Ttl\u00f6SlH L\u00f6sung d.2lJ = O.H072H\u00ce). }>\"\t-fc.7*;\u2018)7>\nllu\tU0\u00b0\t5U'\tn\t=\tI.HUOlH\t50'\t25'\tn\t\u2014\t1.HUS51\nH\tdl0\t-ill'\t1.HU1U8\tUit0\t4'\tl,37i\u00bbU7\n2.\tVersuch.\nAlkohol \u00abL, -- 0.7!\u00bb5s|H L\u00f6sung d\u201e\u201e =.0,7113055. j>\" , = l.UlU5:i llu\t\u00dcIP\t51*'\tn\t\u2014\tI.H'iolH\tUO'\t27'\tn\t=\t1.HU27S\nD\tdl u\tio'\tI.HUIOS\tUl \u25a0'\t10'\t1.HU1U7\n1 b\u00bb-r die F.inzeiheiti-n des Verfahrens und der Bereehtmm siehe: Nernst. 1 henretisehe Lliemie. H. Aull. 11M>i>. S. loT und H\"\" ierner Br\u00fchl. Zeitschrift f. nhvsikal. f.hem . Bd. VII. S. 140 1S01","page":172},{"file":"p0173.txt","language":"de","ocr_de":"I lier die Ursache der Schwefelsiiure-Khuucszcnzrertkliuri etc. ' 173\n3. Vorsiic-h.\nAlkohol d,, = o.7U\u00bb;og<; L\u00f6sung <!,\u201e -- o.xio.j\u00fcg. prt \u201e -5.t>3K;7 lin ItO 1 ;>2\tn \u2014 l.AtiOoO\t,r)Su 51)' n \u2014 J ;J70J)1\nI\u00bb\tdl\" KJ'\t1.Hl 5281\t\u00f6!tu HS'\n1.87807\n)Iekiilaii*(\u2018fraktiou dos Dolivdroolu *]< ms.\nM-\nn5\n1\n1\nif\nn*-f- 2 berechnet aus dem I Versuch 2. Versuch 8. Versuch Hu\tKH.5!)\t102.11\t108.8!)\nI\u00bb\t1015.10\t108.28\t1<)5,28\nM \"* ~ 1 J n*-f-2 d\nberechnet aus dem\n! \\ ersuch 2. Versuch 3. Versuch\nII\u00ab\t100.05\t\u201818,11\ttut.82\n102.21 tttt.l!)\n101.12\na) Berechnet f\u00fcr die Korund f:;4||#hC) aus der Summe der Atomrefrak-tionen unter der \\ orausxet/.ung nur eintacher Kohlenstolfbiiulungon : stl.t)7 \u00bb1,71\n1\u00bb Berechnet f\u00fcr die Formel C.JL.O aus der Summe der AtoinrelVak-Oonen unter der \\ oraussetzung nur einfacher Kohlenslofi'hindungen: 80,00 88.1t)\nIhi Vugleioh dei theoretisch mit op dor Voraussetzung mir \u2022 inlaolior Kohlenstolfbindungen aus dor Summe dor Atomrefrak-imiion f\u00fcr die Ciiolals\u00fciire berechneten Werfe mil don aus '!\u2022')) direkten Bestimmungen abgeleiteten ergibt eine grolle \u00dcbereinstimmung : die geringen Abweichungen der gefundenen Werte von den berechneten erreichen in keinem Falle den Wert der Uolraktion einer \u00c4thylenbindung. Diese \u00dcbereinstimmung ist 11111 -() befriedigender, als wegen der geringen L\u00f6slichkeit ganz o inor Cholals\u00e4ure nur sehr verd\u00fcnnte L\u00f6sungen verwendet werden konnten, und demgem\u00e4\u00df auch schon kleine Beobachtung*-tehler infolge der Anwendung der Miseliuiigsregel das Resultat Meutend beeinflu\u00dft h\u00e4tten.\nIn demselben Sinne stimmen auch die Werte f\u00fcr die Molekulardispersioii \u00fcberein, so da\u00df man sagen kann: Die Bestimmungen der Moleknlarrefraktinn und -disper-10,1 rrehen keinen Aiibaltspiinkt f\u00fcr die Annabme '\"l'l'olter oder benzolartiger Kohlenstoffbindungen ii der Chol als\u00e4ure.\nDun gegen\u00fcber verh\u00e4lt sieb das Debvdrocbolon wcsonl-11 b anders: In allen drei Vorsueben sind die f\u00fcr die Molokular-O'fraktion gefundenen Werte viel gr\u00f6\u00dfer, als die aus der Summe","page":173},{"file":"p0174.txt","language":"de","ocr_de":"Frit/. Fit;:!.\n1\n\u2014 ; / I\n\u2022 I\u00ab1!- Alomrcfraktiohen nut<*r der Voraussetzung nur fiinla< h\u00ab*i KohlenslolV\u00dfindungcn berechneten. und trotz der Schwankungen, die diese Ihdraktionsii\u00dfcrschiisse in den einzelnen Versuchen aufwcisen. sind sie durchwegs so betr\u00e4chtlich, da\u00df sie nur dun !, -die Annahme von doppelten oder diesen optisch <<aii/ gleich wert igen benzol artigen Hi n d\u00fcngen erkl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Diese* tU'fraktions\u00fcherschiisse erreichen den W.-it von mindestens sechs derartigen Doppelbindungen.\nZu ganz gleichsinnigen -Ergebnissen, d. h. zu rherschiisseii der beobachteten \u00fcber die berechneten Werte gelangt ma,; ebenfalls, wenn inan von der Aufstellung einer Formel vollends absicht und die Berechnungen lediglich auf (irund des aus dm Analysen sich ergebenden Verh\u00e4ltnisses von (1:11:0 und an: (Irund dos direkt bestimmten Molekulargewichtes durchf\u00fchrt. Ferner mu\u00df noch bemerkt worden, da\u00df auch in dem Falle, ab\n4\ndas Dehydrocholoii trotz der \u00fcbereinstimmenden Analvsenzahlin nicht der Hauptmenge nach einheitlich, sondern ein (ionienne' von K\u00f6rpern gleicher L\u00f6slichkeit sein sollte, fias Vorhandensein von 1 lolraktionsiibersch\u00fcsson dir die Hestandtciie des (iemongi -angenommen werden mu\u00df, weil die Refraktion eine additive Kigenschaft \u00ab1er Atome ist.\n(legen eine Krkl\u00fcrung dieser Rcfruktions\u00fcberscliiissc durch Koldciislol\u00efringe, die lediglicli erst sekund\u00e4r unter dom Finlhi-. der Schwefels\u00e4ure zustande gekommen sein sollten, sprechen einige andere Beobachtungen, die ich vorl\u00e4ufig nur kurz anfiihren will. Ks gelingt auch auf dem Wege ariderer Reaktionen, die ebenfalls zur Dehydrierung hydroaromatischer Verbindungen in Verwendung stehen, von der Cholals\u00e4ure zu K\u00f6rpern zu kommen, dit* sieh ebenso \u00ablurch einen bedeutenden Mindergelialt an Wasser-stoll\u00e4tomen und durch die Kigenschaft auszeichnen, unter der Finwirkmig kochender konzentrierter Salpeters\u00e4ure gelb gef\u00e4rbte, nitrierte S\u00e4uren zu liefern.\nS\u00bb\u00bb erh\u00e4lt man durch K\u00f6chen von Cholals\u00e4ure in Kises^ mit wechselnden Mengen von Jod und nachtr\u00e4gliche Reduktion mit Zmkstaul) je nach der Menge des angewandten Jods verschiedene halogenfreie Dehydricrungsproduklc, die teiis noch den Charakter von S\u00e4uren an sich tragen, teils indifferente","page":174},{"file":"p0175.txt","language":"de","ocr_de":"I ber die I \u00absiehe der Seliwefrls\u00fcme-Klunreszeiisreaktiuii elc. I/o\nl\\ui'|\u2022(*!* sind. Durch Kinwirkung von trockenem Hroin auf trockene r.ludals\u00e4ur\u00ab* konnto ich vor cinig\u00abT Zeit im Vereine mit Horm IW. Hugo Solir\u00f6tt\u00ab\u2018i* ein bromhaltiges Hehydrienmgsprodiikt erhallen. d\u00ab*sscn Zusammensetzung ann\u00fchmul durch die Korund ( *.tll._,0l\u00bbigckennzeiehn<>t ist, und aus dom unter dor Kinwirkung von Reduktionsmitteln wohl hrom\u00fcnnere, aber k\u00ab*im* halogvn-iroion Produkte erhalten worden konnten.\nKeiner g\u00ab'langt man nach dem Verfahr\u00ab*!) von Vesterberg, 11 welches zur Hcwinmmg von P\u00bb(*t(*n aus Abi\u00ab:tins\u00fcur<* ui*ti'ilnt hat, \u00ablurch Zusaminen.seImiclzen von Schwefel mit C.liolalsiiure, wobei S\u00ab*hwcfeIwassersloif entweicht, ebenfalls zu einer dehy\u00ablriertcn. nitrierbaren S\u00e4ure.\nHor\u00fceksichtjji't man alle die angef\u00fchrt\u00ab*!! Talsa\u00ab ln*n. sowie auch den Kmstaud, dal) <li<* (Iholals\u00e4ure selbst weder direkt niti-ierbar ist. nocli bisher l\u00bb\u00abd der Oxydation faltbare aromatisch\u00ab* Produkt\u00ab' geliefert hat, und das g\u00ab*samte, bis heul\u00ab* bekannte Verhallen \u00ab1er Chlors\u00e4ure, so ergibt sich als wahrscheinlich\u00ab* Krk-l\u00fcrung daf\u00fcr \u00abli\u00ab* Anschauung, \u00ablali di<\u2022 Cholals\u00e4ur\u00ab* den liy\u00ablrierlen earboeyklischen Verbindungen angchort.\nI \u00bbei dieser I ioh'gonhoit teile i\u00ab*h auch noch \u00ablie Krgebniss\u00ab* zwei\u00abT Versuch\u00ab' mit. die di\u00ab* Krmiltelung der in phvsiologiselier lleziehiing kennenswerten Verbmnnmgsw\u00e4rm\u00ab! \u00abl\u00ab*r Cholals\u00e4ur\u00ab* zum Zwecke hatten.\nDie Hestimmimgcn wurden in der kalorimetrischen Hombe durch Verbrennung in reinem Sauerstoff hei konstantem Volumen und einem Druck von 2\u00f6 Atmosph\u00e4ren ausgef\u00fchrt, nachdem der Wasserwert des gesamten Apparates. durch Verbrennung von Naphtalin und Phthals\u00e4ureanhydrid aufs sorgf\u00e4ltigste b\u00ab*-dimmt. zu nahezu v\u00f6llig\u00fcbereiustimmendeii Werten gef\u00fchrt hatte.\nDanach ergab sich f\u00fcr die Verbrenmmgsw\u00e4rme von 1 g reiner, kristallalkoholfreier ('.holals\u00e4urt* in Versuch I : St05 cal. \u2014 \u00eett.WJi .1 -- -U.iHK-J X !<>\"' Krg - = :U.57f mkg\n2: Slot\ndass:\n|0\u2018\u00b0\n:u.\u00e4\u00ab;t\nMittel : sioa cal. aa.ooo .1 r aa.noo x 1\u00b0 0 l\u00fcg =* ai..r>\u00ab;: mkg\n1 Ib*i. ii. Deutsch, ehern. Oes.. Hd. XXXVI. S. PJ0 i (lliua.","page":175}],"identifier":"lit18206","issued":"1905","language":"de","pages":"166-175","startpages":"166","title":"\u00dcber die Ursache der Schwefels\u00e4ure-Fluorescenzreaktion der Gallens\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"45"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:19:48.685209+00:00"}