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{"created":"2022-01-31T15:19:06.011592+00:00","id":"lit18211","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Siegfried, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 45: 252-257","fulltext":[{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Peptone.\nV..II\nM. Siegfried.\n(l)ir Redaktion zuirt*<ra\u00bb>ron am 21. Mai r.ni.'i.i\nDie vorstehend mitgeteilte Untersuchung dos Herrn W. Neumann hat f\u00fcr das Popsinfibrinpepton a,1) Pepsin-glutinpeptnn,-) Antipepton3) a und \u00df (Trypsinpepton a und \u00df\u00bb das Verh\u00e4ltnis der H - lind OH'-Ionen festgestellt und f\u00fcr alle untersuchten Peptone das mit meinen fr\u00fcheren befunden \u00fcbereinstimmende Resultat ergeben, da\u00df die Peptone ausgesprochene\nS\u00e4uren sind, ln den Antipeptonen ist das Verh\u00e4ltnis '* =2,\n* *11\nin den beiden untersuchten Pepsinpeptonen ' . Nach unserer\nKenntnis des Eiwei\u00dfmolek\u00fcls ist anzunehmen, da\u00df diesen Oll'-lonen NH2-Oruppen, den H-Ionen in der Hauptsache GOOH-Gruppen entsprochen, soda\u00df in den Antipeptoneu auf 1-NHS-Gruppcn 2-CO\u00d6H, in den Pepsinpoptonen auf 2-NH,-Gruppen 3-(X)(Hl-Gruppen als wahrscheinlich anzunelimen sind. Diese durch Herrn Neumann gewonnenen Resultate bedeuten einen wesentlichen Kortsehritt in der Erkenntnis der Konstitution\nder Peptone.\nEs tragt sich: Lassen sich aus ihnen bestimmte Schl\u00fcsse auf die Molekulargr\u00f6\u00dfe der Peptone ziehen V\n*i M. Siegfried, Her. d. Deutsch, chetn. (\u00eees.. Bd. XXXIII, S. 550S; I* M\u00fchle. Diss. Leipzig ltMll ; (]. Borket. Diese Zeitschrift. Bd. XXXVIII. S. 2N\u2018>.\n!| W. Seheermesser, Diese Zeitschrift. Bd. XXXVII. S. Hl>3. und Bd. XU. S. US.\nM. Siegfried, Ber. d. Deutsch, ehern, fies.. Bd. XXXIII. S. 2S51 : Diese Zeitschrift, ltd. XXXV. S. DH. und Bd. XXXVIII, S. 255); Kr. M\u00fcller. Diese Zeitschrift, Bd. XXXVIII. S. 2U5.","page":252},{"file":"p0253.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Peptone.\n2f>\u00df\nWieder mu\u00df ich betonen, da\u00df di\u00ab* von mir und meinen Mitarbeitern mit Hilfe der Methode der Gefrierpmiklserniedrigung gewonnenen Wert\u00ab\u00bb aus den fr\u00fcher er\u00f6rterten Gr\u00fcnden nicht zu der Annahme der betreffenden Molekulargewichte berechtigen k\u00f6nnen. Es l\u00e4\u00dft sich zwar heute nicht sagen, warum in diesem Kalle nicht die entsprechenden Werte erhalten werden: jedoch mu\u00df man mit der M\u00f6glichkeit rechnen, da\u00df die Peptone in w\u00e4sseriger L\u00f6sung in mehrere Molek\u00fcle gespalten sind.\nMan k\u00f6nnte erwarten, da\u00df aus der empirischen Zusammensetzung den Aquivalentgewichten und den mit Hilfe .1er Bestimmung der Leitf\u00e4higkeit ermittelten Weiten \\v> und xio24 nach dem Ost waldsehen Basizit\u00e4tsgesetz die Molekular-gr\u00f6lle berechnet werden k\u00f6nnte. Aber auch dies ist nicht ang\u00e4ngig. Das Ostwaldsche Gesetz besagt, da\u00df die Basizit\u00e4t\neiiHT einbasischen S\u00e4ure gleich ist \u25a0*, wenn A die Differenz\nher molekularen Leitf\u00e4higkeit des Natronsalzes bei der Verd\u00fcnnung 1024 und der molekularen Leitf\u00e4higkeit des Natron-salzcs bei der Verd\u00fcnnung 2,2 ist. Dieses rein empirische Le.'etz ist auch f\u00fcr mehrbasische, bis sechsbasische S\u00e4uren best\u00e4tigt gefunden, wenn f\u00fcr p die \u00e4quivalenten Leitf\u00e4higkeiten X bestimmt werden. Nur f\u00fcr stark hydrolysierte Natriumsalze ist es nicht anwendbar. Da bei diesen Na\u00dcH in der L\u00f6sung vorhanden ist, sollte man erwarten, da\u00df die Differenz X1024-X;l2 zu liech gefunden w\u00fcrde. Aber gerade das Gegenteil ist der Fall, \u2022le gr\u00f6\u00dfer die Verd\u00fcnnung ist. um so mehr macht sich der Einflu\u00df der Kohlens\u00e4ure bemerkbar: dadurch, da\u00df die in den ersten, geringeren Verd\u00fcnnungen infolge* der Hydrolyse vorhandene Natronlauge mehr oder weniger bei den gr\u00f6\u00dferen Verd\u00fcnnungen in Natriumkarbonat \u00fcbergef\u00fchrt wird, steigt du* Leitf\u00e4higkeit in viel geringerem Grade an. als es -der Leit-falngkeit des Natriumsalzes -f durch Hydrolyse gebildeten NaOH entsprechen w\u00fcrde.\nHierf\u00fcr gibt es genug Belege in der Literatur. So findet I*' Wa,(,en/1)_ f\u00fcr di<\u2018 Basizit\u00e4t des Dinatriumphosphates X102|-X3,= H.O anstatt 20 und gar f\u00fcr Trinatriumphosphat\n*'\tXV ;iIden, Zeitschrift f. physikal. Chemie. IW. I. S. bV\\","page":253},{"file":"p0254.txt","language":"de","ocr_de":"2\u201d) \u00ee\nM. Siegfried.\nA='H\u00bb,H anstatt 30. Hier nimmt X von \\25, i'iborhaupt nicht merklich zu. F\u00fcr 1 2 ( Na2B407\t10 H2\u00dc,i iindet derselbe\nForscher A =13,5 anstatt 20. Herr Dr. A. Kanitz li\u00e2t im hiesigen Laboratorium die Hasizit\u00fct des Dinatriumsalzes der Protooatechus\u00e4ure bestimmt und mir das Resultat Ireundliehst zur Verf\u00fcgung: gestellt. Kr tindet A =11,4 anstatt 20.\nIn einer Literaturtabelle von G. Bredig1) linden sich u. a. die Werte f\u00fcr A bei den Natriumsalzen verschiedener S\u00e4uren zusainmongestellt: su f\u00fcr Dinatriumpyrotartrat 10 und lti.3, f\u00fcr Dinatriumitakonat Hi,3, Dinatriummesakouat Hi, Dinatrium-citrakonat 17, Dinatriumadipinat 15,2, Dinatriumpimelat 15,0, Dinatriumsuberat 15.0, Dinatriumsebacylat 15,0 anstatt 20.\nAuch Herr Neumann hat gefunden, da\u00df Titrationen der Amiih\u00bbs\u00e4uren und Peptone mit der Leitl\u00e4higkeitsmethode bei gr\u00f6\u00dferen Verd\u00fcnnungen als (ii bezvv. 128 wegen der Kohlens\u00e4ureabsorption nicht ang\u00e4ngig sind: deshalb k\u00f6nnen auch die bei diesen gr\u00f6\u00dferen Verd\u00fcnnungen ermittelten Werte f\u00fcr X nicht zur Berechnung der Hasizit\u00fct herangezogen werden.\nAls \u00c4quivalentgewichte der Peptone berechnen sich aus den Rarvumsalzen \u00e4ndert; Werte als aus den Leitl\u00e4higkeits-bestimmungen. W\u00e4hrend man aus den den Peptonen analogen Amidok\u00f6rpern, der Amidobernsteins\u00e4ure und Glutamins\u00e4ure, bei gleicher Darst(\u2018llungsw(\u2018ise wie bei den Peptonen nicht die Hary umsalze C,H\u00e0N04Ba und C\u00e4H7N04Ba, sondern die Salze (C4ll6N04l,Ba und (G5HhN04)2Ba erh\u00e4lt (s. untern, so sind in den Baryumsalzen der Peptone nicht alle Wasserstoffionen ersetzt. Die A(juivalentgewichte. welche durch die Baryumsalze gefunden werden, m\u00fcssen also gr\u00f6\u00dfer sein als die durch Titration mit fier Leitf\u00e4higkeitsmethode erhaltenen und zu diesen in einfachen Verh\u00e4ltnissen stellen, Dies ist tats\u00e4chlich der Fall:\nTry psinfibrinpepton a.\n1 U- auf ca. I;>7 \u2014 zuz\u00fcglich 10\"\u00bb\t=\t173 X\t3\t\u2014\t519\nI H-Atorn aus \u00dfarynmsulz auf\t259 X\t2\t=\t518\nTrypsinfibrinpepton \u00df.\n1 H auf ca. 107 = abz\u00fcglich\t8\"\t.\u00bb\t-\t182 X\t3\t=\t510\nI H-Atom aus \u00dfaryutnsalz auf\t-73 X\t2\t-\tob\u00bb\n1 Zeitschrift f. pbysikal. Chemie, Bd. X1M. S. 222.","page":254},{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Peptone.\n255\nPepsinfi I\u00bbri n pe pton u.\nI H auf ea. 2M \u2014 zuz\u00fcglich !>\"-- 2*\u00bb7 X 2\t\u00e4|.{.\n1 H-Atoni aus Haryumsnlz auf\tnlf)\tj\nPepsinglut inpeptoii.\n1 H aut ea. Al 7 = abz\u00fcglich \u00ee*\u00b0 \u2022> -= 2M7 X 2 \u2014 h~i\\\n1 H-Atom aus Haryuinsatz auf t hl:\\ - ^ 57g\nDie trage nach dem (irade der Genauigkeit der Methode <lcr \u00c4<|uivalentge\\vichte der Peptone durch Baryumsalze ist von Herrn Neumann diskutiert worden. Wir m\u00fcssen ber\u00fccksichtigen,\n\u2022\tlat! von vornherein die M\u00f6glichkeit besteht, dal\u00bb, wenn wir in du- Losung eines Peptons oder der Asparagins\u00e4ure oder Glutamins\u00e4ure in Barytwasser, in der wir ein Salz nach dem Typus:\nI. GOO r.00>,{a NH, .\ntialicn. Kohlens\u00e4ure eiideiten, zum Sieden erhitzen und filtrieren, wir nicht nur das Salz :\ntl. COOba COUH NH*\n\u2022\ti liitlten. sondern auch freie S\u00e4ure \u2014 Pepton oder \u00c0sparagin-siiure oder Glutamins\u00e4ure \u2014 und das Salz vom Typus 1 erhalten. Ks tragt sich nun, ob diese Heimengungen so erheblich sind, da!! sie die Aquivalentgewichtsbestimmungen mehr beeinflussen* ais es die unvermeidlichen Fehlergrenzen gestatten.\nDiese Frage war einer experimentellen Pr\u00fcfung an der Asparagins\u00e4ure und Glutamins\u00e4ure zug\u00e4nglich. Die -hier gewonnenen Resultate ergaben nun in anfangs mich \u00fcberraschender Weise, da\u00df ganz glatt die Salze nach dem Typus II entstehen, leitet man in die L\u00f6sung von Asparagins\u00e4ure oder Glutamin-'mire in Barytwasser Kohlens\u00e4ure bis zur neutralen Reaktion, Dx-Iit auf und filtriert, so enth\u00e4lt das Filtrat lediglich die Salze Hie b dem lypus II. Dampft man die ganzen Filtrate im Platin-degel ein. trocknet hei 110\" bis zum konstanten Gewichte und bestimmt das Baryum, so erh\u00e4lt man gerade so genaue Werte \u00dfu Ha, als oh die Salze\ncoo ha COOII NH*\nkristallisiert w\u00e4ren.","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"biffes Resultat d\u00fcrfte seine Erkl\u00e4rung in der von mir k\u00fcrzlich1) mitgeteilten Tatsache finden, da\u00df amphotere Amido-k\u00f6rper hei (i egen wart von Baryt wasser Karhaminate bilden, die sich heim Erhitzen unter Abscheidung von Baryumkarbonat zersetzen. So entsteht zun\u00e4chst aus Amidobernsteins\u00fcure das Salz\nCHt \u2014C\u00dcO ba\ni\tCOO ba\nCOO ba\nDurch weitere Einwirkung von Kohlens\u00e4ure entsteht z. T. aus diesem Salze und zwar in Mengen, die einem aus der St\u00e4rke der Karbaminos\u00e4uren und Kohlens\u00e4ure resultierenden Gleichgewichte entsprechen, das saure Salz:\nCH, - COO ba\n| - ~ COOba COOH\nDa l>eide Salze beim Erhitzen ihrer L\u00f6sung nach folgenden Gleichungen :\nI. CR, \u2014COOba\tCH, \u2014 COO ba\nI H\tI\n(: HNH \u2014 COOba\tC\nI\t1\nCOOba\tCOOH\nNH, + (;(LID\nII.\tCHS \u2014 COOba\tCH, \u2014COOba\n- C 11 Nil-COOba + K,0 = 2 C H\\H -f C03Ba-f-CO,\nI\tI\nCOOH\tCOOH\ndasselbe saure Baryumsalz geben, wird nur dieses Salz erhalten.\nDie Baryumsalze der Peptone waren dargestellt worden, indem die mit kleinem \u00dcbersch\u00fcsse von Barytwasser versetzten Peptonl\u00f6sungen\tmit Kohlens\u00e4ure bis zur\teben auftretenden\nneutralen oder schwach sauren Reaktion ges\u00e4ttigt wurden: nach Aufkochen wurde entweder das Filtrat g\u00e4nzlich im Platintiegel eingedampft, und in dem bis zum konstanten Gewichte getrockneten R\u00fcckst\u00e4nde Ba bestimmt: oder es wurde das eingeengte Filtrat mit Alkohol ausget\u00e4llt.\n* > Diese Zeitschrift, dieser Hand. S. S.j.","page":256},{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Peptone.\n257\nBei den jetzt folgenden Versuchen wurden die f\u00fcr jeden einzelnen Versuch getrennt hergestellten Losungen der Glutamins\u00e4ure und Asparagins\u00e4ure mit \u00fcbersch\u00fcssigem Barytwasser versetzt, die nach hinleiten von Kohlens\u00e4ure und Aufkochen darkest t\u00fcten f iltiate direkt in Fla tint i ege In eingedampft, erst hei BK)\u00bb und dann bei 110\u00bb getrocknet. In 2 nuten bezeichneten l allen wurde nach S\u00e4ttigen mit Kohlens\u00e4ure nicht gekocht, sondern bei Zimmertemperatur anhaltend Luft durchgeleitet:\n1. As para g in.sau res Baryum.\nI. 0.3701 g Substanz gaben 0,2130 g BaS04\nH\t,Lu[t\tdurchgeleitet)\t0.3015 g Substanz\tgaben 0,1775\tg\tBaS04\n\u00aea:\tGefunden:\tBerechnet:\nSulz 1\t33,07%\t34,22%\n> H\t34.31 %\nU. G1 u t am i n sa u res Baryum.\nI. 0,4504 g Substanz gaben 0.2470 g BaS()4\nII \u00b0,3417 \u00bb\t>\t0,1,304 \u00bb\nIII.\t0,3003 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0.1003 \u00bb\t*\nIV.\t(Luft\tdurchgeleitet)\t0.3572 g Substanz\tgaben 0.1007\tg\tBaS04\nBu.\tGefunden:\tBerechnet:\nSalz 1\t31.07%\t31,03 %\n* II\t32,11%\n\u201cIII\t31,54%\n\u00bb IV\t31,41%\nIch bemerke ausdr\u00fccklich, daB au\u00dfer den mitgeteilten Bestimmungen keine anderen ausgef\u00fchrt wurden, da\u00df also regel-m a \u00df i g die entsprechenden sauren Barytsalze rein erhalten wurden.","page":257}],"identifier":"lit18211","issued":"1905","language":"de","pages":"252-257","startpages":"252","title":"Zur Kenntnis der Peptone","type":"Journal Article","volume":"45"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:19:06.011598+00:00"}