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{"created":"2022-01-31T14:49:13.211458+00:00","id":"lit18217","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Issajew, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 45: 331-350","fulltext":[{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Malzoxydase.\nV..M\nW. Issajew.\nau-.!,m !,,Uratori\u201em f\u00fcr TVh.mlo.i, .|, r K-l.l.-hy lr.,n- \\\\v. |*\u201e|y In-titut' /'i \\V;h-i1i;ih t l>\u00abt lU daktio\u00bb\tam Juni j,\nMan findet in der Literatur nur vereinzelte Angaben, aus welchen das \\ orhandenscin eines Oxydationsenzvms im Malze sieh \\ermiilen l\u00e4\u00dft. So war es sehen lange bekannt, da\u00df last alle Pflanzen und Tierorgane die Kigensehaft besitzen, das Wasserstoffsuperoxyd zu katalysieren: man benutzt, um diese Zersetzung zum Vorschein zu bringen, die bekannte (iuajacreaktion. Die F\u00e4higkeit der Malzausz\u00fcge, diese Reaktion zu geben, wurde zuerst, wie es scheint,'von van den Droek1) bemerkt. Die Reaktion ist so empfindlich, dali Sch\u00fcubcinO empfahl-' mittels Malzauszuges die Spuren von 11,0, z. 15. im Wasser naehzu-u eisen. Kr weist ausdr\u00fccklich darauf hin. da\u00df die Substanzen, welche das Wasserstoffsuperoxyd katalysieren und im Dllanzen-M\"d Tierreich sehr verbreitet sind, nicht organisiert sind und zur Klasse der fermentartigen Substanzen geh\u00f6ren. Infolgedessen i'f die (iiia.jacrcaklion eine spezilische Knzymreaklion und man benutzte dieselbe zum Nachweis der Knzyme \u00fcberhaupt..') .letzt aber wissen wir, da\u00df die Krsclieinung viel komplizierter ist : die (\u00abuajacreaktion ist keine allgemeine Knzymreaklion. sondern ' ine Oxydasenreaktion. Dabei sind verschiedene F\u00e4lle zu unterscheiden : Zuweilen tritt die Rl\u00e4uung der Tinktur ohne Zusatz ;un\t(,\u00bbn. in anderen F\u00e4llen ist der letztere n\u00f6tig: die\nZersetzung des Wasserstoffsuperoxyds kann auch durch bc-\n') .lauresbor. von hiehiji u. Kupp. 1K|<I, >. 4\u00f4\u00f4; ls.',0. S. ;\u00bbJf,\n*' Zeilschrift !'. Minlojm*. Jsus. s. M7.\n\u25a0 ( 1|\u00bb pe n h e i in er. Die Kerinerik*. S D; KHmnt. he.sKn/.vnes S.27.\n","page":331},{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"33 -2\nW. Issajew.\nsondere Enzyme. Katalasen, bewirkt werden, dabei wird de;'\nSauerstoff niebt aktiviert. Man unterscheidet somit drei Knzvin-\n*\nklassen dieser Kategorie: Oxydasen. Peroxydasen und Katalasen.\nDie Eigenschaft des Malzauszuges. Oxydationen hervorzubringen. wurde von Struve1) beobachtet. Versetzt man eine Pyrogalloll\u00f6siing mit (iummiarabieuml\u00f6sung oder Malzauszug, so selieiden sieb naeb einiger Zeit Kristalle von Purpurogallin ab. Struve erkl\u00e4rt diese Eigenschaft des Malzauszugs durch dessen Oebalt an (iummi: wir wissen aber jetzt, da\u00df auch im (iummi-arabieum sieb eine Oxydase befindet. Lepine2) bat bei seinen Studien \u00fcber die (llykolyse gefunden, da\u00df die Malzdiastase durch Uehaudlung mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure in das glvkolvtische Enzym verwandelt werden kann. Es handelte sieh gewi\u00df um \u00ablit; der Diastase stets beigemischte Oxydase ; dieselbe wird durch Schwefels\u00e4ure abgeschw\u00e4cht oder ganz vern\u00e4htet.\n(\u00bbi*iiss31 studierte die Frage n\u00e4her. Er benutzte bei \u2022seinen Entersnchungen das Tetrapapier d. h. Papierstreifen mit Tetramethyjparaphenytendian\u00fcnl\u00fcsung getr\u00e4nkt. Legt man auf das angefeuehtete Tetrapapier ein zerschnittenes Oersteii-korn, so f\u00e4rbt sich letzteres in Rer\u00fchrung mit Luft violett. Erh\u00f6hte Temperatur und Alkohol verhindern das Auftreten der Reaktion. Hei der Keimung tritt die Reaktion zuerst st\u00e4rker, dann ahm- schw\u00e4cher hervor. Oriiss schreibt diese Reaktion einem Oxydationsenzym, der Sperma.se zu. Er maehte aber keine Versuche zur Isolierung des Enzvtns.\n1. [ ntei snebiingsmet boden.\nleb f\u00fchrte meine Versuche ausschlie\u00dflich' mit Ausz\u00fcgen aus (\u00eeerste, Malz und Mercks Diastase aus. Man kann zur Extraktion mit fast dem gleichen Erfolg Wasser, w\u00e4sserige-(ilycerin oder 2R0.\u00abigon Alkohol anwenden. Am bequemsten henntzt man \u00f4iDoiges (ilycerin. weil dadurch die Sterilisation der Ausz\u00fcge mittels Bakterienfilter entbehrlich wird ln meinem Laboratorium befinden sich mehr als ein Jahr alt-1\nLirions Ann.. H\u00e4. r.LXIII. S. l*io.\n\u201ci e.umptcs rendus. \u00dfd (TW. S. l.V.l\nWochenschrift f\u00fcr Brauerei 1 sie\u00bb. S ~r>2.","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"I Iht die Malzoxvdase.\n\nOlyccrinausziigc, welche vollkommen klar. infektionsfrei mid oxydasereich bleiben. Die Glycerinausztigc aber filtrieren infolge ihrer Z\u00e4higkeit ziemlich langsam und durch Wasser wird jeden-!alls mehr Oxydase extrahiert. Man kann deswegen auch folgenderma\u00dfen verfahren. Das Malz wird mit chloroform-gesitligtcm Wasser 4s Stunden extrahiert, filtriert und das filti.it nut dem gleichen \\ olumen absoluten (Uycerins versetzt Die Anwendung der Olyeerinausz\u00fcge bildet noch den gro\u00dfen \\ \"i tcil. dab man sich gr\u00f6bere Mengen davon vorbereiten und also mehrere \\ ersuche mit gleichm\u00e4\u00dfigem Material ausf\u00fchren kann.\nihezu untersuchenden Substanzen wurden auch in \u00f6OSniTem\n(\u00fcycerin gel\u00f6st und zwar in solcher \u00abQuantit\u00e4t, da\u00df ihre schlier,-\nKonzentration nach dem Zusatz der Knzyml\u00f6sung l\"/oig war: im Falle einer geringen L\u00f6slichkeit wurden die .Substanzen in entsprechender Ouuntit\u00e4t als solche zugesetzt.\nDie Oxydation mit Luft wurde unter fortw\u00e4hrendem >< hiitteln und bei erh\u00f6hter Temperatur (\u00d6S \"i ausgef\u00fchrt. Dazu benutzte ich die m dieser Zeitschrift1! beschriebene Vorrichtung. Die Flaschen waren von dunklem (ilase und die Versuche wurden haupts\u00e4chlich w\u00e4hrend der Nacht ausgef\u00fchrt, um die Wirkung* des Lichtes, welche speziell untersucht werden soll, zu climi-ii cien. Die Versuche dauerten gew\u00f6hnlich Di\u2014ts Stunden. Vergleichbar sind gewi\u00df nur die Versuche eines und desselben lages. Ich f\u00fchre die Beschreibung eines Versuchs an. um die Anordnung und Berechnung der Versuche an einem Beispiel zu erl\u00e4utern, in der Folge werde ich nur die Resultate angeben.\n\u00f6o ccm t1 *\".\u00bbiger Pyrogalloll\u00f6sung in 50\u00b0 oigem (ilycerin wurden mit SO ccm Auszug aus lufttrockenem Malz versetzt. Volumen der Reaktionsflasche : \u00d405 ccm. Anfang des Versuchs - I hr nachmittags. Druck 760,0 mm, Temperatur 18,7\". Schlu\u00df des Versuchs s Fhr fr\u00fch, Druck 707.7 mm. Temperatur 18,0\".\nI nterschied der niiecksilberh\u00fchen. in beiden Schenkeln des Manometers \u2014 \u00d6O mm.\nZur Analyse wurden tO.\u00f4\u00f4 ccm Das genommen: gefunden:\nKohlens\u00e4ure - o.9 ..\u2022cm = 2.21%. Saucrstoir _ 5 85 ccm i ; \u25a0> \",\n1 BO XL1I. S. 1 plop","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"33 f\nW. Issajew.\nAnfangsvolumen der Luft in der Flasche bei 0\u00b0 und T\u00f6n mm ;VM)S) ccm. Sauerstoff S2,M ccm. Volumen der Luft nach der Reaktion 37\u00d6.H ccm, Sauerstoff \u00d4L3 ccm, Kohlens\u00e4ure x.,\\ ccm.\nKs wurden also 2H.fi ccm Sauerstoff absorbiert und H.3ccm Kohlens\u00e4ure entwickelt. Die Farbe der Fl\u00fcssigkeit war dunkelbraun. undurchsichtig.\nDie Ausz\u00fcge, welche zur Ausf\u00fchrung der unten beschriebenen Versuche dienten, wurden gr\u00f6\u00dftenteils aus lufttrockenem Malz durch Kxtraktion mit \\ Teilen \u00f6O\u00b0,'\u00ab\u00bbigen Glycerins bei 2.r>\u00fc im Thermostaten zubereitet. Nach iS Stunden wurden sie filtriert, neutralisiert und iS Stunden lang in meinem \"beweglichen Thermostaten gesch\u00fcttelt, um den gr\u00f6\u00dften Teil der \u00abreduzierenden K\u00f6rper wegzuoxydieren. Die Fl\u00fcssigkeit f\u00e4rbt sich dabei dunkel und es scheidet sich ein (lockiger Niederschlag aus. KM) ccm Malzauszug absorbieren dabei etwa i ccm Sauerstoff und entwickeln etwa 2 ccm Kohlens\u00e4ure. Die oxydierte .Fl\u00fcssigkeit wurde mittels Kieselgur klar filtriert und zu den Haupt versuchen verwendet.\n\u2018\t\u25a0\t' '\t\\\ti\n2. Qualitative Keaktion en.\nF\u00fcr qualitative Reaktionen benutzte ich Guajactinktur, - Tetrareagens \u2014 Tetramethylparaphenylendiaminchlorhydral-l\u00f6siing und alkoholische Guajacoll\u00f6sung. Die (\u00bbersten- und Malz-ausziige verhalten sich gegen diese Keagentien durchaus gleich.\nMit frisch bereiteter Guajactinktur und mit Guajacol bc-kommt man keine F\u00e4rbung: mit Tetral\u00f6sung eine schwache violette F\u00e4rbung: setzt man aber ein paar Tropfen schwachen Wasserstoffsuperoxyds hinzu, so tritt sofort eine intensiv blaue F\u00e4rbung mit Guajac. eine braune mit Guajacol und eine violette mit Tetrareagens ein: zugleich wird eine starke Wasserstoff-supemxydkatalyse beobachtet, was auf die Anwesenheit einer Katalase hindeutet, Mit einen Tag alter Guajaktinktur bekommt man auch ohne II./)., eine schwache gr\u00fcne F\u00e4rbung.\nMan sollte auf Grund dieser qualitativen Reaktionen die Malzoxvdase in die Klasse der sogenannten indirekten \u00bb Qxvdasen.","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"1 Ihm dir Malzoxvdase.\nMO-\n\u00ab!\u00ab)\u2022)\n\u00df-Oxydasen. Peroxydasen1) einreihen, aber wir werden weiter sehen, dal\u00bb Malzausz\u00fcge auch direkte Oxydationen verschiedener Substanzen beschleunigen. Wir \u00bbiahen wahrscheinlich in Malzausz\u00fcgen beide Arten von Qxydasen und au\u00dferdem noch eine Katalase.\nt)i< Ausz\u00fcge, P) 1 o Minuten im \\\\ asserbadc erw\u00e4rmt, \"elMMi keim* Farbreaktionen, obgleich ihre oxydativen Kigen-sehaften auch bei h\u00f6herer Temperatur nicht vernichtet werden, wenigstens in (ilvcerinl\u00f6sungen\nLabt man den Malzauszug in ollenem Reagonscylinder einige.' l\u00e4ge stehen, so l\u00fcrbt sich die Fl\u00fcssigkeit dunkeL indem diese F\u00e4rbung sich allm\u00e4hlich von oben nach unten verbreitet. Sie deutet aut die.Anwesenheit leicht oxydierbarer Substanzen, deren Natur uns vorl\u00e4ufig unbekannt ist ; wir k\u00f6nnen sie nach Liiiss' Vorschl\u00e4ge unter dem Namen reduzierende K\u00f6rper* zusammenfassen.\nd. Lin fl uh der Konstitution autoxvdabler Substanzen.\nIm die untersuchte Oxydase n\u00e4her zu charakterisieren, l'rii,to ich eine Reihe, von Substanzen in bezug aut ihre Oxydierbarkeit durch Luit in Gegenwart von Malzauszug. Ilabei zeigte Hch, wie dies von Gertraud2) bei Laecase gefunden wurde, dal\u00bb die Malzoxydase sehr spezifisch wirkt und der Laecase \u00e4hnlich ist.\nI-ntor den vielen von mir gepr\u00fcften Stollen wurden folgende gar nicht oder ziemlich schwach oxydiert: Phenol, Krosole, m-XvlenoL Oarvacrol, (\u00efuajacol, Orcin, Galluss\u00e4ure, Gerbs\u00e4ure' \\anillin, Acetaldehyd, Rutylaldehyd, Renzaldehyd. Salicylal-dehyd.3) Terpinhydrat, Terpineol, Glykokoll, Asparagin, Tyrosin, Leucin. Glukose, Fruktose, Maltose, Cliinon, Glutamins\u00e4ure' t-allein, Morphin, Anilin, Renzoylphenylhydrazin, Dimethylliydro-\u00ab binon. Gimethylresorcin, Ameisens\u00e4ure. Milchs\u00e4ure und arsenige S\u00e4ure i Kaliumsalze).\n*\u25a0' (,PJ,enliei mer. Di\u00bb* Fermente. S. :>\u00df.l. H\u00f4O u. HUU.\n') (\u2022*\u00bbin|\u00bbtes rendus. IM. ( IXX11. S. Ildg.\n' im die S\u00e4uren abzustumpfen. wurde bei Aldehyden CaCO zu-\ngesetzt.\tJ","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":"W. Issajew.\nFolgende? Substanzen dagegen oxydierten sich merklich und zum Teil ziemlich stark: p-Amidophenol, Brenzkatechin, I \u00bbesorein, Hydrochinon, Pvrogallol, PhIorogludn,Uxyhydr<>ehinon, gallussaures Kalium.\nDie Versuche* wurden folgenderweise angestellt.\n1. \u00f6d ccm 11 V\u2019.o iger L\u00f6sung des untersuchten K\u00f6rpers -f- 2\u00f6 ccm Malzauszug.\n- r>() <\t11 Y\"/oiger L\u00f6sung des untersuchten K\u00f6rpers\n-f- *2f> ccm Glycerin (oOo/0)..\n:i0 ccm \u00d400/(Ligen Glycerins ;-f- 25 ccm Malzauszug.\nT\u00e4glich wurde nur ein K\u00f6rper untersucht: da aber alle Versuche mit demselben Malzauszug und bei ann\u00e4hernd gleichen Bedingungen ausgef\u00fchrt wurden, so sind die Versuche verschiedener 'l\u00e4ge bis zu gewissem Grade unter sich vergleichbar.\nDie Resultate sind in folgender Tabelle zusammengestellt.\nl'nlersuehter Stoff\tAbsorbierter 0 in ccm\t\tKnt-wickelte CO. in ccm\tKarbe der\tL\u00f6sung\n\t1\t2 a\t1 2 a\t1\t2\np-Amidophenol . .\t\ti 2U.f) 2.0\tt.\" '\t\u00ablunkelbraun. Niel.\tdo.\nHreii/.kateehin . .\t(!.S\tLS 0.0 1\t\u25a0 \u2014 \u2014 \u2014\tdunkelrot\tbei ln >t\nPesorein\t\tH.f)\t1.0 1,0\t1 \u2019\tfast unver\u00e4ndert\t\nHydrochinon . . .\t4.2\t2.0 1. \u00e0 1\t\trosa\tunver\u00e4ndert\nPyrogallol ....\tl\u00f4.\u00d9\t2.7 2.5\t2.0 \u2014 \u2014\tdunkelbraun\tgelb\nPhloroglucin \u2022 . .\t4.1\t0,4 1,4\t\u2014 \t\tunver\u00e4ndert\t\nOxyhydrocliinon\tiS.7\t17.0 1. a\t\t\tdunkelbraun\trot\nGallussaures Kalium\t\u00ab2.0 2K.2 l.K\t\ta2.o -\t*\tbraun\nGalluss\u00e4ure . . .\t2.4\t1.0 1.4\t\tunver\u00e4ndert\t\nKs folgt aus den oben angef\u00fchrten negativen Versuchen und aus dieser labeile, da\u00df nur K\u00f6rper von ganz bestimmtem Charakter und Konstitution durch die Malzoxvdase oxydiert werden. Sie alle sind autoxydabel, d. h. mehr oder weniger leicht an der Luit oxydierbar, und diese Autoxvdation wild durch die Malzoxvdase nur beschleunigt: diese Beschleunigung","page":336},{"file":"p0337.txt","language":"de","ocr_de":"I ber die Malzoxydase.\t*\t#37\nbt vcixhieden ^tark, je nach der Konstitution der Stolle Sie\nli,*t !,ile zu de\u00bb l'olyplienolen: |>-Amido|>hcnol oxydiert >ich leichter als Hydrochinon, so dal! die Amidgruppo die Oxydierbarkeit der lienzolderivate erlidht: im Gegensatz dazu erniedrigt die Methylgruppe dieselbe, was aus dem Beispiel des Oreins leigt. Je mehr Hydroxyle vorhanden sind, desto energischer wenlen die Phenole oxydiert, (ialluss\u00e4ure wird am st\u00e4rksten oxydiert, aber nur in (lestait von Salz, freie S\u00e4ure wird nicht oxydiert. Aus den Stellungisoniereu werden, wie es scheint, am st\u00e4rksten Orthoverbindungen oxydiert, dann die Para-, am schw\u00e4chsten die .Meta-, liertrand fand l\u00f6r die l.accasb etwas abweichende Anordnung: para, ortho, meta. Ks muli allerdings bemerkt werden, dal! die Malzoxydase bei einiger \u00c4hnlichkeit '1er Uircase auch wesentlich abweichende Kigensehaflen besitzt '\"e vun lnil> erhaltenen Oxydalionsellekte sind viel schw\u00e4cher als die von liertrand beobachteten, besonders bei Hydrochinon; 'he- kann allerdings durch einen geringeren Gehall an Knzym erkl\u00e4rt werden, obgleich wir gleichzeitig mit einer schwachen \u00abixvdation des Hydrochinons eine starke Oxydation des Pyro-gallols, dann des Brenzkatechins beobachteten. Viel wichtiger Ist die Kmplindliehkeit der Malzoxydase gegen saure Beaktioir Galluss\u00e4ure wird von derselben gar nicht oxvdierl von der baeease dagegen sehr energisch. Wir werden weiter den lnler-hied im Verhalten gegen Mangansalze sehen.\nKs mul! bemerkt werden, rial! der Krsatz des Wasserstoffs der Hydroxyle durch Methylgruppen die Oxydierbarkeit aufhebt 'Ihinelhylhydroehinon, Dimethylresoreim. Charakteristisch ist auch das negative Verhalten gegen Tyrosin - die Malzoxydase '\u25a0I also von der Tyrosinase Bertrands'; verschieden, (legen majaeol verh\u00e4lt sich dieselbe auch indifferent, nach dem Zusatz von H/>2 tritt, wie wir oben gesehen haben, eine Oxydation ein.\nHte Produkte der Oxydation bed\u00fcrfen noch der Krforsclmng Was z. I!. PyrogaHol betrim, so beobachtete ich niemals charakteristische rote Kristalle von Purpurogallin: f\u00fchrt man aber die Imaktion in Gegenwart von Wasserstoffsuperoxyd aus, so Q heidet sich sofort Purpurogallin ab. Ks ist m\u00f6glich, da\u00df in\n\u25a0\u2019 Comptes rendus tld. CXXII. S. Id|\u00f4; n,|. CXXIII. S. \u00ab;).","page":337},{"file":"p0338.txt","language":"de","ocr_de":"W. I s.s a jew.\n55s\nbeulen F\u00e4llen die Reaktion nach verschiedenen Richtungen verl\u00e4uft.\n\\. KinlInh der Temperatur.\nWir haben oben gesehen, dull 10 his 15 Minuten Kr-\u2019 w\u00e4rmung hei 100\u00b0 gen\u00fcgen, um gewisse qualitative Farb-reaktionen zu vernichten\u00bb Ks ist aber viel schwieriger, di\u00ab* nxvdativ.cn Kigonsehal'len \u00ab1er Ausz\u00fcge zum Verschwinden zu bringen. Vielleicht erkl\u00e4rt sich diese Stabilit\u00e4t d<*r Oxydase damit, dal\u00bb ich mit konzentrierten Glycerinl\u00f6sungcn arbeitete': bekanntlich erh\u00f6ht die Abwesenheit von Wasser die Stabilit\u00e4t der Knzyme.\n(lleiche Ouantit\u00e4len des Malzauszuges wurden erw\u00e4rmt. 1. 50 Minuten im siedenden Wasserbad. 2. 1 Stunde im Wasserbad. 5. 5o Minuten im'Autoklaven hei ll 2 Atmosph\u00e4re. Nach dem Krkalten wurde das verdampfte Wasser ersetzt und die abgeschiedenen Niederschl\u00e4ge abliltriert. Zum K\u00f6ntrollversuch wurde der unver\u00e4nderte Malzauszug genommen. .1\u00ab; 25 ccm Auszugs wurden zu 50 ccm l1 ,\u2022>\" >iger Kyrogalloll\u00f6sung in 50\" oigem (ilveerin M zugesetzt.\n\t1 I .. \u25a0\ti. 2 !\t5\tKoni roll-versueb\nAbsorbierter 0 in ccm . .\tlo.l\t10.5\tIj.H\t55.5\nKntwickelte 00\u201e\t....\t2.0\tl.S\t.\u2014\t0.0\nFarbe der Fl\u00fcssigkeit . .\thellbraun\thellbraun\tgelb\tdunkelbraun\nWir sehen, \u00ablall erh\u00f6hte Temperatur die oxydative Wirkung bedeutend vermindert, aller auch best\u00e4ndiges Krhitzen hei l1 j Atmosph\u00e4re dieselbe nicht vollkommen vernichtet.\nWird Gr\u00fcnmalz einer h\u00f6heren Temperatur ausgesetzt, so tritt auch bedeutende Abschw\u00fcehung des Knzyms ein (siehe weiter unten).\nKs soll bei weiteren Versuchen untersucht werden, oh\n1 All\u00bb* unten beschriebenen Versuche wurden mit Pyrogallol aus-\n\u00fc\u00ab\n\u25a0f\u00fchrt.","page":338},{"file":"p0339.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a1ht dir* Mal/.uxvdasr*.\nwir hier nicht mit verschiedenartigen Substanzen zu tun haben, von welchen einige, welche einfacherer Natur sind, hohen Temperaturen widerstehen und auch die Autoxydation beschleunigen.\nKinflud der S\u00e4uren und Alkalien.\nSetzt man bei der Malzextraktion 0.1 o;\u00ab von Schwefels\u00e4ure hinzu, so bekommt man Ausz\u00fcge, die nach der Neutralisation der S\u00e4ure keine qualitativen Reaktionen gehen. Nimmt man statt Schwotels\u00e4ure Soda, so bleiben die Farbreaktionen erhalten. Man k\u00f6nnte vermuten, dal\u00bb die Malzoxydase besonders gegen S\u00e4uren empfindlich ist. Dies wird durch quantitative Versuche best\u00e4tigt: bei kurzer S\u00e4ureeinwirkung wird die Oxydast* nicht vernichtet, sondern nur gebunden, denn nach der Neutralisation erlangt die oxydasische Wirkung ihn\u00bb urspr\u00fcngliche St\u00e4rke.\n1.\t\u00f6occm Malzauszugs wurden mit 2 ccm n/io-H.,S04 versetzt und nach HO Minuten mit NaOll neutralisiert.\n2.\t\u00f6o ccm Malzauszugs wurden mit entsprechender Menge Na2SOt versetzt.\nJe 2f> ccm dieser Ausz\u00fcge wurden mit \u00f6o ccm I1 a\u2019Voiger Fvrogalloll\u00f6sung vermischt.\nJ i i ... : '\t1 1\t2\ni\t\u00ee Absorbierter 0\t Entwickelte 008 . . . .\t\u25a0 \u25a0 ao.r> i \u00ab).H\t80S !U\nDie H/afio-Scliwefels\u00e4ure zerst\u00f6rt also die Oxvdase nicht.\n#\n1.\tMalzauszug in n/s>\u00ab-NaCI.\n2.\tMalzauszug 1 Stunde mit \"oi-HCI behandelt.\nH. Malzauszug 1 Stunde mit 'V.dK\u2019J behandelt, i. Malzauszug 1 Stunde mit n 26-1 KJ behandelt.\nIn 2 und 8 bildet sich nach dem S\u00e4urczusatz eine Tr\u00fcbung, die nach der Neutralisation verschwindet: in \u00ee entsteht dagegen die Tr\u00fcbung erst nach der Neutralisation: sie wurde abliltriert.","page":339},{"file":"p0340.txt","language":"de","ocr_de":"340\nW. Issajvw.\nAbsorbierter 0.............\nKntwickelte CO.............\n38,2\n12>i\n37.0\n12.2\n3H.K\n12.0\n31,7\n11.1\nWir sehen, dal\u00ee die Zerst\u00f6rung \u00ab1er Oxydase allm\u00e4hlich ein-Iritt und erst bei \"/*.<\u2022,-HCl merklich wird. L\u00e4\u00dft man aber die S\u00e4ure nicht neutralisiert, so ist die Wirkung der Oxydase paralysiert.\n1.\tDer Malzauszug wurde 2 Stunden mit n ro-HCl behandelt, der gebildete Niederschlag abliltriert.\n2.\tSalzs\u00e4ure war 1 /1i normal: es bildete sich kein Niederschlag.\n3.\tSalzs\u00e4ure war 1 \u00fci normal; nach 2 Stunden wurde der Niederschlag abliltriert und die S\u00e4ure' neutralisiert.\n4.\tKontrollversuch mit dem urspr\u00fcnglichen Malzauszug.\n\t1 1 '\t2\t3\t1\nAbsorbierter ()....\t!/,\t2.1\t2b.il\t32.2\nKntwickelte CO, . . \u2022\t\u2014\t\u2014\t, so\t10.\u00ab\nFarbe der Fl\u00fcssigkeit .\thellgelb\thellgelb\tdunkelbraun \u2022\tdunkelbraun\nPr\u00fcft man die Knzyml\u00f6sung 2 mit Guajaktinktur und II,02 vor der Neutralisation der S\u00e4ure, so bekommt man keine F\u00e4rbung, nach der Neutralisation tritt eine blaue F\u00e4rbung ein, die etwas schw\u00e4cher ist als sonst.\nIn \u00e4hnlicher Weise wurde die Wirkung der Alkalien untersucht.\n1.\tDer Malzauszug wurde Vk Stunden mit n/.i-NaOH behandelt, dann neutralisiert.\n2.\tKontrollversuch.\n1\nAbsorbierter O...........i\ni\nKntwickelte CO...........'\n7.1\n2.1\n8.3\n1.1\ni","page":340},{"file":"p0341.txt","language":"de","ocr_de":"I\u2019hcr die Mal/.oxvdase.\n341\nDie \"/.-.i-Natronlauge ist also ohne Wirkung auf die Malz-oxydase: qualitative Reaktionen werden auch nach 21st\u00fcndiger Reliandlung des Auszuges mit n 5i-Na()II beobachtet.\n1.\t\u00f6O ccm Ryrogalloll\u00f6sung in \u00b0*M,,rv \u201e - NaOII -f 25 ccm Malzauszuges -die Konzentration von NaOII also n.moo).\n2.\tStatt des Auszuges wurden 25 ccm 50\u00b0 \u201eigen Glycerins zugesetzt.\nH. Ryrogalloll\u00f6sung ohne NaOII -f 25 ccm Auszuges\n50 ccm 50\u00b0/oigen Glycerins in \u00b000,r\u00bb/n-NaOII -|- 25 ccm Auszuges.\nAbsorbierter 0 .\nEntwickelte CO,\nMan sieht, dal) die 11 iooo-Natronlauge keim* wesentliche Wirkung auf die Oxydase aus\u00fcbt. \u00c4hnliche Resultate wurden mit konzentrierterer Lauge erhalten.\n1.\tRyrogalloll\u00fcsung in \" loo-KOH mit Malzauszug (die schlie\u00dfliche Konzentration der Kalilauge \u00bb'/eooi.\n2.\tStatt des Auszuges wurde 50\u00ab/\u00bbiges Glycerin zugesetzt.\n3.\tRyrogalloll\u00f6sung ohne KOH mit dem Malzauszug.\nL Statt der Ryrogalloll\u00f6sung wurde 50\u00b0/oiges (dycerin in n,4oo-K()H mit dem Malzauszug genommen.\n\u25a0\t1\to \u2022 \u2014\t3 \t\tj\t1\tSumma von 2.3 und 1\nAbsorbierter 0\t3S.1\tV>.7\t.23,*\u00bb\t3,1\t3*1.7 .\nEntwickelte C02\t12.7\t3.2\t5.1\t\u2014\t\nWir sehen hier, ebenso wie bei NaOII. einen merklichen 1 nterschied in bezug auf den Kohlens\u00e4uregehalt: vielleicht gebt ,|,e Oxydation in Gegenwart von Lauge etwas anders, die Sauer-Sollabsorption bleibt jedenfalls die urspr\u00fcngliche. Weiter mit Konzentration der Lauge hinaufzugohen, schien nicht ratsam, W(\u2018!l\tunseren Konzentrationen eine merkliche \u00dcxv-\n,ia,lon des Dyrogallols allein statttindet.","page":341},{"file":"p0342.txt","language":"de","ocr_de":"\\V. Is sa jew.\n342\nMan konnte vermuten, da\u00df hei der Fxtraktion des Malzes mit schwachen Alkalien mehr Oxydase in die L\u00f6sung \u00fcbergeht, wie dies z. R. hei den Katalasen der Fall ist. Diese Vermutung wurde jedoch durch Versuche nicht best\u00e4tigt.\n\u00bb Portionen lufttrockenen Malzes wurden 24 Stunden extrahiert mit 100 ccm.: 1. Chloroformwasser, 2. n/ioo-Kali-lauge, 3. \u00bb \u00e4o-Kalilauge und 4. \u00bb\u2018/^-Kalilauge. Die Ausz\u00fcge wurden nach der Filtration neutralisiert, mit gleichem Volumen wasserfreien Glycerins versetzt, mit Luft in gew\u00f6hnlicher Weise behandelt und wieder filtriert. 25 ccm jeden Auszugs wurden mit f>0 ccm Pyrogalloll\u00f6sung vermischt.\n\u2022\t1\t2\t3\tt\nAbsorbierter 0 .\t- L-\tHU\tgl.S\t' 22M\nEntwickelte (Kh .\t\t\t\tt>,2\nAlkalische Fxtraktionsmittel ziehen also eher weniger Oxydase aus. Aus allen oben angef\u00fchrten Versuchen folgt, da\u00df die Malzoxydase am besten in neutralem Medium funktioniert. Fnsere Ausz\u00fcge sind freilich immer sauer wegen der Anwesenheit von Phosphaten, aber dies bedeutet keinesfalls, da\u00df die Oxydase auch in Samenzellen bei saurer Reaktion funktionieren soll. In dieser Hinsicht sind die Versuche von Roidin und Moussin1) interessant: sie zeigen, da\u00df die Getreidesamen eher alkalisch als sauer sind.\n0. Kiiif 1 ii\u00df auf die Reaktion fremder Substanzen.\nDie Malzoxydase wird von der Knochenkohle, wenigstens bei gew\u00f6hnlicher Temperatur, nur teilweise absorbiert.\nDer Malzauszug wurde 15 Minuten mit Knochenkohle behandelt und dann mittels Kieselgur abfiltriert. Vom Filtrate wurden 3n cem 30 Minuten in kochendem Wasserbade gleichzeitig mit 3\u00d4 cem urspr\u00fcnglichen Auszuges erw\u00e4rmt : das verdampfte Wasser wurde ersetzt und die Niederschl\u00e4ge abfiltriert.'\n') Hull, dt\u00bb ,f Assoc, dt* chimistes de distill.. Oktober 11)04.","page":342},{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ee ber die Malzoxydase.\nJe 25 com des so behandelten Auszuges wurden mit 50 ccm l\u2019yrogalloll\u00f6sung vermischt.\n1. Der Auszug ohne Knochenkohle und unerw\u00e4rmt; 2. der Auszug erw\u00e4rmt : 3. der Auszug mit Knochenkohle behandelt, unerw\u00fcrmt: 4. der Auszug ebenso behandelt und erw\u00e4rmt.\n' 1\t\t! 2\ta !\tI\nAbsorbierter 0 .\t27.2\t11.1 18.0\t8.7\nEntwickelte (.0, .\t9.0\t1.8\t\u00f6,0\t2.8 \u25a0\nHgCI2 vernichtet die Oxydase vollst\u00e4ndig: dieselbe wird wahrscheinlich mit dem nach HgCI2-Zusatz sich bildenden Niederschlag mitgerissen.\n1. Kont roll versuch (ohne HgCl,); 2. Gehalt an HgCl, etwa o.lH\u00b0/o: 3. 5(>\u00b0/oiges Glycerin mit Auszug und HgCl.,; 4. Dyro-g\u00e4llollbsung mit HgCl2 ohne Auszug.\nAbsorbierter 0 .\t22.2\t1,7\t2.0\t0.0 \u2022\nEntwickelte (\u2019.0, .\t7.8 !\t\t.\t\n\t\t\u25a0 .\t\u2022\t-\nGerbs\u00e4ure schl\u00e4gt die Malzoxydase auch nieder; das ist wahrscheinlich die Ursache, warum sie vom Malzauszug nicht oxydiert wird (siehe S. 335).\nAlkohol bei nicht zu gro\u00dfer Konzentration wirkt auf die Reaktion g\u00fcnstrg ein.\nKs wurden folgende Versuche angestellt: 1. in 50\u00b0,.\u00abigein Glycerin wie gew\u00f6hnlich: 2. in 20\u00b0/oigem Alkohol und 3. in H>\u00b0 nigem Alkohol.\n\t1 '\t2\tH\nAbsorbierter 0 . .\t20.1\u00bb\t85.0\t14,9\nEntwickelte C02. .\tn.6\t12.2 . \u2022 \u2022\t2.8 \u2022 \u25a0 .\nMan sieht, da\u00df in 20\u00b0/oigem Alkohol die Reaktion viel","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"341\t\\V. Issajew,\nenergischer verl\u00e4uft als in Glycerin, es bildet sich ein reichlicher Niederschlag: aber schon 10\u00b0,oiger Alkohol schw\u00e4cht die Oxydase bedeutend ah.\nIch versuchte das Glycerin bei der Malzextraktion durch Alkohol verschiedener Konzentration oder durch Wasser zu ersetzen.\n3 Portionen des Malzes zu je 50 g wurden extrahiert: 1. mit 200 ccm 50\u00b0 eigen Glycerins: 2. mit 200 ccm 20\u00b0 eigen Alkohols: 3. mit 200 ccm Chloroform wasser. Nach 48 Stunden wurden die Ausz\u00fcge abliltriert und versetzt: 1. mit gleichem Volumen von 50'\\<>igem Glycerin: 2. vein wasserfreiem Glycerin und 3. von 2o\u00b0/oigem Alkohol. Die Ausz\u00fcge wurden neutralisiert und mit Luft behandelt. Die Versuche wurden in gew\u00f6hnlicher Weise, angestellt. Mit dem Auszuge 3 wurde noch ein Versuch \\ ausgef\u00fchrt: mit Pyrogai loi, nicht in Glycerin, sondern in 20\u00b0/oigem Alkohol gel\u00f6st.\ni\t1\t\t2\t8\t4\nAbsorbierter 0\t27.8\t82.:\u00bb\t22.2\t45.1\nKntwickelte C( .\t7.0\t0.8\t5.\u00ab\t\nIn den Flaschen 2 und 4 bildete sieb ein ziemlich reichlicher Niederschlag. Am besten wirkt also alkoholischer Auszug, besonders in alkoholischer L\u00f6sung. I Malzportioncn zu je 50 g wurden extrahiert : 1. mit 150 ccm Chloroformwasser, 2. mit l\u00f6O ccm 50\u00b0/oigen Glycerins, 3. mit 150 ccm 20\u00b0/oigen Alkohols und 4. mit 150 ccm 50\u00b0/oigen Alkohol'. Nach iS Stunden wurden die Ausz\u00fcge abgesaugt, mit gleichen Volumina entsprechender Fl\u00fcssigkeiten versetzt und mit Luft behandelt (ohne vorherige Neutralisation),\n' i ' ' \u25a0\tt\t\" i\t\t0 mt\t8\t4 1\t\nAbsorbierter 0 .\t12,0\t5.0\t4.4\t8,2\nKntwickclte C.O, .\t2.0\t0.8\t. 0.8\t\u2014\nKarbe \t\tbraun\thellbraun\thellbraun\tdunkelg'-ll)","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Malzoxydase.\nDieselben Ausz\u00fcge wurden dann neutralisiert.\n345\n\t1\t- 2 i i : i- !\t\n\u2022 Absorbierter 0 .\t28.(>\t13,8\t24.0 \u25a0* !\t11,8\nEntwickelte CO., . \u201c\t8.3\t4.9\t5.4\t1.9\nKarbe \t\tdunkelbraun\theller als 1\theller als 1\tbraun 1 \u25a0\nAus diesen Versuchen folgt, wie wesentlich die Neutralisation der Ausz\u00fcge ist; wir sehen weiter, da\u00df auch 50%iger Alkohol die Oxydase extrahiert. Es mu\u00df noch bemerkt werden, da\u00df Pyrogallol in Glycerinl\u00f6sung angewandt wurden. Die qualitativen Reaktionen gelangen mit dem Auszuge 4 schwach, mit Guajaeol zeigte sich sogar keine Reaktion.\nSehr charakteristisch und unerwartet war die Wirkung \u00bblei Mangansalze (vorl\u00e4ulig habe ich nur Mangansullat gepr\u00fclt). Man setzt oft, wie bekannt, die oxydativen Eigenschaften der Pllanzenextrakte in Abh\u00e4ngigkeit von deren Gehalt an Mangun-salzen. Bertrand1) zeigte durch direkte Versuche, da\u00df Laecase-pr\u00e4parate mit geringem Mangangehalt die Polyphenole schwach exulieren, ihre Wirkung aber durch Zusatz minimaler Mengen \\on Mangansullat bedeutend verst\u00e4rkt werden kann. Ich stellte \\ ei suche mit zwei verschiedenen Konzentrationen von Mangan-Hilfat an. einerseits mit sehr geringen, etwa den von Bertrand angewandten gleichen, anderseits mit viel st\u00e4rkeren. Man bekommt aber in beiden F\u00e4llen Resultate, die von den Angaben Bertrands ab weichen.\n1. 50 ccm Pyrogalloll\u00fcsung -f 25 ccm Malzauszuges: 2. 50 ccm Pyrogalloll\u00fcsung + 25 ccm Malzauszuges, mit Zusatz von MnS()4, soda\u00df der Mn-Gehalt 300 mg pro 100 ccm der Versuchsfl\u00fcssigkeit betrug: 3. 50 ccm Pyrogalloll\u00fcsung. mit MnS04 und 25 ccm Glycerins statt des Malzauszuges; 4. 50 ccm Glycerins statt der Pyrogalloll\u00fcsung mit MnS04 und 25 ccm des Malzauszuges.\nl) Comptes rendus. IUI. OXXIV. S. 1032. 1355.\n23\nHoppe-Seyler'g Zeitschrift f. physiol. Chemie. XLV.","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":"W. Issajew.\n340\n\t1 '\t2\t3\t4\nAbsorbierter 0\t\t2G.7\t7.4\t4.4\t1.5\nEntwickelte C02\t\t9.9\t2.2\t0,9\t\u2014\nDie zweite Versuchsreihe wurde mit viel geringerem Gehalt an Mangan, n\u00e4mlich 4 mg pro 100 ccm Versuchsfl\u00fcssigkeit ausgef\u00fchrt.\n'\u25a0 \u2022; \u2022 _ . . ... . .. :\t1\t0 mt\t3\t4 !\t\nAbsorbierter 0\t\t27.7\t20.5\t2.3\t3,1\nEntwickelte CO,\t\t8.9 .\t8,8\t| _\t\u2014\nAus diesen Versuchreihen folgt, da\u00df schwache Mangan-konzentrationen keinen wesentlichen Einflu\u00df auf den Oxydationseffekt der Oxydase aus\u00fcben, die st\u00e4rkeren dieselben bedeutend abschw\u00e4chen, obgleich Pyrogallol allein von Mang\u00e4nsulfat etwas oxydiert wird. Es mu\u00df bemerkt werden, da\u00df im letzten Fallt1 (bei viel Mangan) sofort nach dem Salzzusatz sich ein reichlicher Niederschlag bildet, die Oxydase wird wahrscheinlich mitgerissen.\nWir sehen hier also einen wesentlichen Unterschied zwischen Bertrands- Laccase und der Malzoxydase. Diese Frage beabsichtige ich n\u00e4her zu studieren.\n7. Verhalten der Oxydase bei der Keimung.\nIch habe schon erw\u00e4hnt, da\u00df auch Rohgerste Oxydase enth\u00e4lt: es war von Interesse, zu untersuchen, wie sich die Oxydase w\u00e4hrend der Keimung verh\u00e4lt. Um m\u00f6glichst vergleichbare Resultate zu erhalten, wurde in folgender Weise verfahren. Es wurden 000 g sortierte Gerste f\u00fcr neun Proben genommen, die erste Portion, d. h. 100 g, wurde unmittelbar zerkleinert und der Extraktion mit 400 ccm 50ft/'oigen Glycerins unterworfen, die \u00fcbrige Gerste wurde eingeweicht. Nach drei lagen wurde 1 s der eingeweichten Gerste (158 g) im M\u00f6rse","page":346},{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"1 her die Malzoxvdase.\no-f./\nzerkleinert und der Extraktion mit 'um ecm 50\" \u201eigen Glycerins unterworfen: nach weiteren zwei Tagen wurde ',j der schon \u2022 gespitzten, Gerste zerkleinert usw., d. h. es wurde immer cme den urspr\u00fcnglichen too g tierstc entsprechende Portion\n1(>S ^ a,zes <iir (,en Versuch entnommen. Von den letzten zwel Malzportionon wurde die eine an der Lull bei gew\u00fchn-l'cher Temperatur getrocknet <Luftmalzi, die zweite erst 2T Stunden bei gew\u00fchnlicher Temperatur vorgetrocknet, dann 4 Stunden hei 90-11\u00ab\u00ab getrocknet (Darrmalz). Die Extraktion icier Malzportion dauerte iS Stunden und deren weitere Behandlung und Versuchsanordnung waren die \u00fcblichen.\nEs wurden somit neun Ausz\u00fcge erhalten: 1 aus Roh-erste\n- \u00aeUS *<'w,;khU\u2018r\t\u00bb, \u00bb, \u00bb, \u00ab und 7 aus zwei-,\"vier-\u2019\nsechs-, acht- und zehnt\u00e4gigem Malz, s aus Luftmalz und <! aus Darrmalz. T\u00e4glich wurden immer zwei Ausz\u00fcge verglichen \u2022 >) man untersuchte die Autoxydation der Ausz\u00fcge seihst und deren erhalten gegen Pyrogallol, d. h. an einem Tage wurden z II\n'\tA,'szu*\"' 1 lln'1 - untersucht, am folgenden Tage die Aus-\nzuge 2 und 3, dann die Ausz\u00fcge il und i usw., so da\u00df man schlie\u00dflich aus der ganzen Kette der Beobachtungen ein Ge-samtbdd bekommen konnte. Ich will nicht behaupten, da\u00df die\nv\"\" gew\u201clllle Methode einwandfrei und die einzig m\u00f6gliche Ist. sie erlaubt jedenfalls allgemeine Schl\u00fcsse zu ziehen Die Resultate sind in folgender Tabelle zusammengestellt. Was die Selbstoxydalion der Ausz\u00fcge selbst bctrillt, so ist sie gering und\nbetragt pro 25 ccm Auszugs etwa 1 bis 2.5 ccm absorbierten NlIKTStoi\u00efs.\nMan sieht aus den Versuchen I und 2. dal! der Aiozu\"\n: energischer wirkt als der Auszug 1 : aus den Versuchen 2 3> dal! flpr Al|szug 3 energischer wirkt als der Auszug 2 a\"fh als dpr A,,szug 1 usw. Die Oxvdasewirkung w\u00e4chst , ,\"n \u00ab\"\u00ab''\u00bb'einen w\u00e4hrend der Keimung bis zum achten Tu\u00bb\n\u2019 ei\"t dann konstant. Schon das Sei,welken, an der Luft schw\u00e4cht etwas diese Wirkung ab und das Trocknen bei hoher J^nperatur erniedrigt dieselbe sehr bedeutend. |>i(. Malzoxydast?\nm%rlich\n1 Mohr als vier Versuche an einem Tage auszuf\u00fchren, war nicht\n","page":347},{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":"W. Issajew.\nist in diesem allgemeinen Verhalten anderen Malzenzymen, z. 1! Diastase \u00e4hnlich.\n\t1\t2\t2\t3\ti 3 i\t4\t* ! \u2022 -1\t5\nAbsorbierter 0\t20.0\t9.L 9 M\t\u25a0 10,7\t21.7\t22.4\t28,7\t34,2\t31.0\nEntwickelte (10*\t5.1\ttu\t4.(5\t(>.()\t/ .7\t8.5\t11,8 \u2022 \" ; ' \u2022 *1\t10.3\n\t5\t0 .\tC\u00bb\t/ '\t7\t8\t8 .\t0\nAbsorbierter 0\t31.9\t43.2\t13.2\t43.2\t38.1\t32.5\t31.\u00ab\t7.0\nEntwickelte CO*\t10.3\t14.4\t11,1\t| 11.1 1\t13.0\t9.2\tIO.\u00ab\t1.4\nS. Reduzierende K\u00f6rper.\nEs wurde schon \u00f6fters erw\u00e4hnt, da\u00df in der Gerste und Malz leicht oxydierbare Substanzen vorhanden sind. Ihre Menge ist nicht allzu gro\u00df, oder vielmehr sie werden verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig langsam durch Luitwirkung oxydiert und es gelingt nicht, sie auf diesem Wege vollkommen zu entfernen. Dei der Extraktion des Malzes aus verschiedenen Keimungsstadien bestimmte man immer die Mengt1 von Sauerstoff, die erstens der vorherigen Behandlung mit Luft und zweitens gleichzeitig mit dem Haupt-versuch absorbiert wurde. So z. B. absorbierten 150 ccm <lcs Auszuges (aus Rohgerste) bei der ersten Oxydation 1,1 ccm Sauerstoff und entwickelten 1.1 ccm Kohlens\u00e4ure, bei der zweiten absorbierten 25 ccm desselben Auszuges 2 ccm Sauerstolt. Diese Zahlen haben allerdings keine quantitative Bedeutung, weil bei geringen Gasquantit\u00e4ten die Versuchsfehler sehr gro\u00df siml. Die Ausz\u00fcge f\u00e4rben sich so bei dieser Oxydation dunkel uii'l es bildet sich ein (lockiger Niederschlag.\nIch versuchte diese Substanzen durch Behandlung ib*r Gerste oder des Malzes vor der eigentlichen Extraktion mit KO\u00b0 uigem Alkohol zu ent fernen. In der Tat wurden in dieser Weise viel hellere Ausz\u00fcge erhalten, welche sich nach \u00ab1er","page":348},{"file":"p0349.txt","language":"de","ocr_de":"Lber die Malzoxvdase.\n349\nOxydation wenig \u00e4nderten. Leider schw\u00e4chte <iie Einwirkung des Alkohols auch die Oxydase.\nF)ie n\u00e4here Natur des \u00ab reduzierenden - K\u00f6rpers ist vorl\u00e4ufig unbekannt : es sind weitere Versuche in dieser Richtung geplant.\nOxydation in Gegenwart von ll20,.\nMan konnte auf Grund der Guajacreaktion, welche nur in Anwesenheit von ll202 erhalten wird, vermuten, dal\u00bb diese Reaktion von einem besonderen Enzym. Peroxydase, bewirkt wird oder dal! die Malzoxvdase au\u00dfer der Oxydation verschiedener Substanzen durch Lullsauerstoll' auch deren Oxvdation durch Wasserstoffsuperoxyd beschleunigen kann. Ich stellte in dieser Richtung einige qualitative Vorversuche an und ge,lenke diese Krage n\u00e4her zu untersuchen.\nDie Versuche wurden folgenderma\u00dfen ausgefnhrt.\n1.\toll ccm w\u00e4sseriger L\u00f6sung des untersuchten K\u00f6rpers wurden mit *> ccm schwachen [\u00bb\u25a0\u00bb\u2022* Y| Wasserstoffsuperoxids und dann mit o ccm des Malzauszuges versetzt.\n2.\tIler Malzauszug wurde vorher im W'asserbad erw\u00e4rmt:\n\u2022i. Der Milizauszug wurde nicht zugesetzt, um das Verhalten des K\u00f6rpers zu HS0S allein zu pr\u00fcfen.\nPie Reaktion wurde in schmalen kleinen Zylindern von gleicher Gr\u00f6\u00dfe ausgefiihrt. Sie wurde abends angestellt und \u00fcber Nacht stehen gelassen.\nI.\tPyrogollol. 1. Die'Fl\u00fcssigkeit wird nach kurzer Zeit rot. es scheiden sich Kristalle von Purpurogallin aus: 2. und 3 Hie Fl\u00fcssigkeit f\u00e4rbt sich nur gelblich.\nII.\tHydrochinon. Nach 14 Stunden 1. Die Fl\u00fcssigkeit war kirschrot ohne Niederschlag; 2. hellrosa: 3. gelb.\nIII.\tp-Amidophenol. 1. Reichlicher braunvioletter Nieder-*;hlag: 2. geringer Niederschlag, Fl\u00fcssigkeit dunkel: 3. geringer Niederschlag, Fl\u00fcssigkeit gelb.\nIV.\tBrenzkatechin. 1. Die Fl\u00fcssigkeit war dunkelbraun-\n-\u2022 die F\u00e4rbung sehr schwach: H. farblos.\n\u00c4hnliche Resultate wurden mit Resorcin, Oxvhvdrochinon und anderen Substanzen erhalten. Bei l\u00e4ngerem Stehen bildet","page":349},{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":":*r>( >\nW. Issajew. 1 her die Malzoxvdase.\nsich an der Oberfl\u00e4che der Fl\u00fcssigkeiten ein dunkler Ring, was auf dit* Wirkung der Oxydase hindeutet. Der Fall des Pyro-gallols ist unter gewissen Redingungen besonders charakteristisch : an der Oberfl\u00e4che bildet sieh ein dunkelbrauner Ring, am Roden sammelt sich der rote Niederschlag. Dies deutet auf zwei verschiedene, gleichzeitig verlautende Reaktionen hin, wobei zwei verschiedene Enzyme mitwirken: eine Oxydase und eine Peroxydase-.\nMan darf wohl aus allen oben angef\u00fchrten Versuchen den Sehluh ziehen, da\u00df in Gerste wenigstens ein Stoff mit allen Eigenschaften eines oxydaseartigen Enzyms vorhanden ist: seine F\u00e4higkeit, die Oxydationen zu beschleunigen, sein Verhalten gegen Temperatur und gegen verschiedene Reagentien, seine Spezifit\u00e4t etc., alles dies deutet auf die enzymatische Natur dieses Stoffes hin. Seine Rolle bei verschiedenen Prozessen, besonders bei der Keimung ist zweifellos sehr wichtig.\nDie Untersuchung wird fortgesetzt.\nWarschau, den 1. Juni 190\").","page":350}],"identifier":"lit18217","issued":"1905","language":"de","pages":"331-350","startpages":"331","title":"\u00dcber die Malzoxydase","type":"Journal Article","volume":"45"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:49:13.211463+00:00"}