Open Access
{"created":"2022-01-31T15:08:47.935246+00:00","id":"lit18227","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Wells, H. Gideon","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 45: 412-419","fulltext":[{"file":"p0412.txt","language":"de","ocr_de":"Versuche \u00fcber den Transport von jodiertem Fett bei\nPhosphorvergiftung.\nV on\nH. Gideon Wells (University of Chicago).\n(Aus dom t h<*misiheii Laboratorium des Pathologischen Instituts der Universit\u00e4t Berlin.i (Der Redaktion zugegangen am 2. Juli 1005.)\nHei den Untersuchungen \u00fcber den Ursprung des Fetts in fettig degenerierten Organen ist die von Lebedeff im Jahre 188)1 erfundene Methode in letzter Zeit mehr in Anwendung gekommen. Diese Methode gr\u00fcndet sich auf das Prinzip, dal\u00bb man in den Fettdepots eines Tieres eine anormale Fettart einf\u00fchrt, durch Phosphor oder analog wirkende Mittel das Tier vergiftet und das anormale Fett in den degenerierten Organen aufsucht. Lebedeff gebrauchte Lein\u00f6l (Ol. Uni). Rosenfeld dagegen, der diese Untersuchungsmethode anwandte, haupts\u00e4chlich Hammelfett. Der Fetttypus ist durch den Schmelzpunkt und die Jodzahl bestimmt worden. Andere Beobachter haben sich ziemlich genau an den alten Plan gehalten und im allgemeinen gefunden, da\u00df der Schmelzpunkt und die Jodzahl des von degenerierten Organen extrahierten Fettes eher dem fremden, in die Fettdepots des Tieres eingef\u00fchrten Fett entspricht. als dem normalerweise in den Geweben des Tieres enthaltenen.\nDa Leber und Niere, die gew\u00f6hnlich studierten Organe, normalerweise eine erhebliche Menge Fett enthalten, welche durch Hungern sich nicht entfernen l\u00e4\u00dft, enth\u00e4lt das nach der fettigen Degeneration gefundene Fett stets einen gr\u00f6\u00dferen oder geringeren Teil dieses normalen Fettes. Hierdurch wird die Zusammensetzung des erhaltenen Fettes betr\u00e4chtlich modifiziert und verhindert, da\u00df die Resultate so entscheidend sind, wie erw\u00fcnscht.\n\u2019f","page":412},{"file":"p0413.txt","language":"de","ocr_de":"Versuche \u00fcber den Transport von jodiertem Fett usw. 413\nProf. Salkowski wies mich auf die M\u00f6glichkeit hin, diesen Gegenstand durch Anwendung von einer Jodfett Verbindung aufzukl\u00e4ren, da dieses sich viel leichter erkennen l\u00e4\u00dft als Hammelfett oder vegetabile Fette. Diese Methode ist in gewisser Beziehung analog den Versuchen von Cavazza, welcher Hunde und M\u00e4use mit Fett f\u00fctterte, das durch Sudan III gef\u00e4rbt war, und dann nach der Phosphorvergiftung kleine Fetttr\u00f6pfchen in den Leberzellen naehweisen konnte, welche diesen Farbstoff enthielten. Gegen die Methode von Cavazza spricht die M\u00f6glichkeit, da\u00df Fett ungef\u00e4rbt sein kann, wenn es urspr\u00fcnglich in den Leberzellen gebildet oder abgelagert wird, und dann den Farbstoff, der mit der Nahrung hineingebrachtOder von den Fettdepots abgegeben aufgenommen haben kann.\nDurch Anwendung eines jodierten Fettes wird die quantitative Bestimmung des fremden Fettes durch eine chemische Methode erm\u00f6glicht. Bei diesen Versuchen wurde das Hundeisprodukt Jodipin, das therapeutisch als Jodzuf\u00fchrungsmittel benutzt wird und etwa 10\u00b0/o Jod enth\u00e4lt, Kaninchen subkutan eingespritzt. Letztere hatte man so lange hungern lassen, da\u00df m\u00f6glichst viel von dem K\u00f6rperfett verschwunden war. Sie wurden dann mit Phosphor vergiftet und zwar mit m\u00f6glichst gro\u00dfen Dosen, um die Fettdegeneration und den Fetttransport so rasch wie m\u00f6glich zu bewerkstelligen, weil das Jod nat\u00fcrlich nach kurzer Zeit durch den ganzen K\u00f6rper verbreitet wird. Die Vermeidung dieses nat\u00fcrlichen Transports soweit wie m\u00f6glich war deshalb erw\u00fcnscht, weil man die Befunde in dieser Weise keiner Komplikation aussetzen wollte. Bei jedem Versuch wurde ein Kontrolltier genau in derselben Weise behandelt, jedoch ohne es mit Phosphor zu vergiften. Die Leber Und Niere eines jeden Kaninchens wurden gewogen, fein zerhackt und getrocknet, zu einem Pulver gemahlen und das Jod kolorimetrisch bestimmt nach der von Baumann bei seinen Thyreoidanalysen angewandten Methode. Diese wurde gew\u00e4hlt, weil sie die Auffindung und quantitative Bestimmung von \u00e4u\u00dferst kleinen Jodmengen gestattet. Sogar Mengen und Differenzen von 0,00002 g Jod lassen sich hiermit naehweisen. Die erhaltene Jodmenge wird so bestimmt, da\u00df man vergleicht mit einer F\u00e4rbung, die","page":413},{"file":"p0414.txt","language":"de","ocr_de":"414\nH. Gideon Wells.\nerzeugt wird in 5 oder 10 ccm Chloroform durch Jod, das aus einer bekannten .lodkaliuml\u00f6sung frei gemacht wird.\nLetztere enth\u00e4lt 0,0001 g .lodkali pro Kubikzentimeter. In der aufgestellten Tabelle der Resultate beziehen sich die Zahlen f\u00fcr Jodgehalt auf die Menge der bekannten Jodkalium-l\u00f6sung, welche n\u00f6tig ist, einen gleichen Grad der F\u00e4rbung hervorzurufen.\nI. Versuch (18 Stunden).\nZwei Kaninchen, die urspr\u00fcnglich 3250 und 3570 g wogen, wurden sehr wenig gef\u00fcttert, bis sie stark abgemagert waren\nund nur 2420 g und 2510 g Gewicht hatten. Jedes erhielt dann eine subkutane Injektion von 25 ccm Jodipin und das eine noch 5 Pillen von je 0,0002 g Phosphorgehalt. Das vergiftete Tier starb nach 18 Stunden, das Kontrolltier wurde nach dieser Zeit get\u00f6tet. Die Autopsie zeigte, da\u00df beide Tiere fast g\u00e4nzlich frei von Fett waren hinsichtlich des normalen Felt-depots, und da\u00df in der Leber des vergifteten eine geringe fettige Degeneration in der Peripherie der L\u00e4ppchen, dagegen keine in der Leber des Kontrolltieres eingetreten war.\nDas Gewicht der getrockneten Organe zeigte ein relatives Defizit an festen Restandteilen in der Leber des vergifteten Tieres, ein Zustand, der durchweg bei diesen Versuchen best\u00e4tigt wurde.\nTrockensubstanz:\nLeber\tNiere\nVergiftetes Tier\t20,5 \u00b0/o\t21\u00b0('o\nKontrolltier\t28.1 \u00b0/o\t20,1 \u00b0/o\nDie Jodbestimmung zeigte nur eine Spur Jod, weniger als\n0,05 mg pro Gramm des getrockneten Organs. In beiden F\u00e4llen\nwar die Reaktion etwas st\u00e4rker in der Niere als in der Leber.\nII. Versuch (48 Stunden).\nDrei durch Hungern abgemagerte Kaninchen erhielten je eine subkutane Einspritzung von 20 ccm Jodipin, und zwei von ihnen je zwei Pillen mit je 0,002 g Phosphor. Nach 24 Stunden erhielten sie alle je 10 ccm Jodipin und die beiden vergifteten je 5 weitere Pillen. Nach 48 Stunden wurden alle 3 get\u00f6tet.","page":414},{"file":"p0415.txt","language":"de","ocr_de":"Versuche \u00fcber den Transport von jodiertem Fett usw. 415\nKaninchen A. Gewicht 20,oO g? sehr abgemagert. Die Leber zeigte eine schwache fettige Degeneration und wog 115 g. Die Nieren zeigten keine groben Ver\u00e4nderungen und wogen 18 & Das Trockengewicht der Leber betrug 19,4\u00ab/o, das der Niere 22,9\u00b0,o. Die Bestimmung ergab pro Gramm Lebersubstanz eine .lodmenge, die 0,7 ccm Jodkaliuml\u00f6sung, pro Gramm Nieren-substanz eine solche, dit* 1 ccm Losung entsprach.\nKaninchen B. Gewicht 2250 g, abgemagert, jedoch noch etwas Fett enthaltend. Die Leber war m\u00e4\u00dfig degeneriert. Das Gewicht derselben betrug 76 g. Die Nieren wiesen keine deutlichen Ver\u00e4nderungen auf und wogen l\u00df g. Das Trockengewicht der Leber war 26,l\u00ab/o, das der Nieren 25,1\u00ab\u00ab. Das gefundene Jod pro Gramm Substanz f\u00fcr die Leber entsprach 0,8 ccm Jodkaliuml\u00f6sung, f\u00fcr Niere 1 ccm L\u00f6sung.\nKaninchen C (Kontrolle). Gewicht 1900 g. Eine geringe Mengt* des K\u00f6rperfetts war noch vorhanden. Die Leber batte keine Anzeichen einer Degeneration und wog 08 g. Die Nieren waren normal und wogen l\u00df g. Trockengewicht der Leber \u00dfl,9\u00b0/o, der Nieren 23,6\"/\u00ab. Das Jod der Leber entsprach 0,7 ccm Jodkaliuml\u00f6sung, das der Nieren 0,9 ccm.\n.III. Versuch (72 Stunden).\nW\u00e4hrend 48 Stunden erhielten 2 abgemagerte Kaninchen von 2500 resp. 2900 g Gewicht 40 ccm Jodipin subkutan eingespritzt, und das eine 17 Dillen von je 0,(X)2 g Phosphorgehalt. Beide wurden nach Ablauf von 72 Stunden get\u00f6tet.\nVergiftetes Tier. Gewicht 2450 g, sehr abgemagert und fast lrei von K\u00f6rperfett. Die Leber zeigte eine deutliche Degeneration und wog 90,5 g: die Nieren waren ebenfalls sehr lettig und wogen 16,05 g. Trockengewicht der Leber 20,6\u00ab/\u00ab, Nieren 20,4\u00ab/\u00ab. In beiden Organen eine merkliche Spur Jod* aber weniger als 0,5 com Jodkaliuml\u00f6sung entsprechend, daher zu gering, um es genau bestimmen zu k\u00f6nnen.\nKontrollier. Gewicht 2700 g, K\u00f6rperfett noch vorhanden. Die Leber schien eint* sehr geringe Degeneration auf her Peripherie der L\u00e4ppchen aufzuweisen. Gewicht 99 g. Die Nieren waren normal im Gewicht: 22,65 g. Trockengewicht:","page":415},{"file":"p0416.txt","language":"de","ocr_de":"H. Gideon Wells.\n41 6\nLeber 33,4 \u00b0/o, Nieren 24,4\u00ae;'\u00ab\u00bb. In der Leber war nur eine Spur Jod, in den Nieren eine Menge, die 1,4 ccm Jodkaliuml\u00f6sung entsprach.\nIV. Versuch (6 Tage).\nZwei Kaninchen, stark abgemagert, von 1G50 resp. 1770 g Gewicht erhielten je 53 ccm Jodipin subkutan eingespritzt in geteilten Dosen w\u00e4hrend 4 Tagen. Eines erhielt au\u00dferdem 37 Pillen von je 0,005 g Phosphorgehalt w\u00e4hrend derselben Zeit. Leide wurden nach 0 Tagen get\u00f6tet. Das vergiftete Tier war sehr krank.\nVergiftetes Tier. Fast frei von K\u00f6rperfett. Die Leber zeigte eine deutliche fettige Ver\u00e4nderung und wog 58,5 g. Die Nieren waren ebenfalls sehr fettig und wogen 14,8 g. Trockengewicht: Leber 23,7%, Nieren 18,5 \u00b0/o. Das Jod der Leber entsprach 2 ccm Jodkaliuml\u00f6sung, das der Niere 2,8 ccm. Die fein gepulverte Lebersubstanz wurde mit \u00c4ther in einem Soxhlet-apparat extrahiert: das < Fett\u00bb betrug 24,2\u00b0/o Gewicht der getrockneten Substanz. Die Untersuchung auf Jod ergab eine Menge pro Gramm, die 4,5 ccm Jodkaliuml\u00f6sung entsprach.\nKonirolltier, gleich stark abgemagert. Die Leber zeigte keine Degeneration, dagegen eine starke Dunkelt\u00e4rbung und wog 47,5 g. Die Nieren waren ebenfalls frei von einer fettigen Degeneration und wogen 10.0 g.\nTrockengewicht: Leber 28,2\u00b0/o, Niere 24,8\u00ae/o. Jodgehalt der Leber 1,4 ccm, der Niere 2,0 ccm Jodkaliuml\u00f6sung entsprechend: Der \u00e4therische Auszug betrug nur 7,1% des Gewichtes der Trockensubstanz und enthielt pro Gramm eine Jodmenge, welcher 2,4 ccm Jodkaliuml\u00f6sung entsprach.\nEs ist ersichtlich, da\u00df wir keine Anzeichen eines Transports von Jodipin in irgend welchen erheblichen Mengen von der Injektionsstelle zu den fettigen Organen haben. Die gefundene Jodmenge in den stark fettigen Organen bei den Versuchen III und IV betrug nur eine Spur, h\u00f6chstens 20 mg in der ganzen Leber bei Versuch IV: ferner ist kein wesentlicher Unterschied zwischen der Jodmenge der Leber der vergifteten Tiere und der der Kontrolliere, welche keine makro-","page":416},{"file":"p0417.txt","language":"de","ocr_de":"Versuche \u00fcber den Transport von jodiertem Fett usw\n417\nskopischen fettigen \u00c4nderungen zeigten. W\u00e4re alles Fett in der Leber Jodipin gewesen, so h\u00e4tte man ungef\u00e4hr 350 mg Jod gefunden. In \u00dcbereinstimmung mit den Versuchen von Winternitz scheint es, als ob ein Teil des Jods von dem Jodipinmolek\u00fcl abgespalten wird und in anorganischer Form zirkuliert, w\u00e4hrend nur ein Teil als jodiertes Fett zirkuliert. Denn ein Teil des Jods in der Leber wurde leicht durch Kx-traktion mit \u00c4ther entfernt, w\u00e4hrend ein Teil ungel\u00f6st blieb. Das extrahierte Fett war sicherlich zum gr\u00f6\u00dften Teil nicht Jodipin, denn es enthielt nur 0,35 mg Jod pro Gramm, w\u00e4hrend Jodipin 100 mg pro Gramm enth\u00e4lt.\nFolgende Tabelle gibt eine Zusammenstellung der Resultate:\n\tLeber 0;0 Trocken- gewicht\tNieren ! Trocken- 1 1 gewicht\t1 Leber Jodgehalt l)\tNieren Jod- gehalt\t\u00c4therischer Auszug in \u00b0/o\nVergiftetes Tier .\t20,5\t21,0\tSpur\t* Spur\t\n1 Kontrollier . . 18 Stunden\t28,1\t20,1\t\u00bb\ty> .\t\u2014\nVergiftetes Tier .\t19,4\t22.\u00bb\t0.7\t1,0\t\n\u00bb \u00bb\t2(J,1\t25,1\t0.8\t1.0\t\n2 Kontrollier . . 48 Stunden\t31,9\t23,(5\t0,7\t0.9\t\u2014\nVergiftetes Tier .\t20.(5\t20.4\t' Spur\tSpur\t\n3 Kontrolltier . . \"2 Stunden\t33,4\t24.4\t>\t>\t\u2014-\nVergiftetes Tier .\t23,7\t18,5\t2,0\t28\t24 2\n4 Kontrolltier . .\t28,2\t24.8\t1.4\t2.(5 ;\t7,1\n(5 Tage\t.\t' |\t\t*\t\nWeshalb diese Versuche keinen Transport von jodiertem ImU zeigten, kann man auf verschiedene Weise erkl\u00e4ren, ohne\ni Die Zahlen dieser Reihe beziehen sich auf die Anzahl von Kubikzentimetern einer L\u00f6sung, die 0,0001 g Jodkalium pro Kubikzentimeter enth\u00e4lt, welche n\u00f6tig sind, eine gleich starke F\u00e4rbung in Chloroform zu erzeugen wie 1 g des getrockneten Organs.","page":417},{"file":"p0418.txt","language":"de","ocr_de":"418\nH. Gideon Wells,\ndamit don scheinbar positiven Resultaten bei Lein\u00f6l und Hammelfett zu widersprechen.\nZun\u00e4chst k\u00f6nnte man anf\u00fchren, da\u00df sich jodiertes Fett beim Stoffwechsel vielleicht ganz anders verh\u00e4lt als normales K\u00f6rperfett, und da\u00df deshalb ein Vergleich beider unberechtigt ist. Zweitens mu\u00df die Art der Aufnahme und Ablagerung der Fette im K\u00f6rper in Betracht gezogen werden. Nach Versuchen von Castle und Loewenhart1) wird wahrscheinlich das Fett aus den Depots in Gestalt einer S\u00e4ure und das Glycerin als solches in die Zellen aufgenommen. Hierbei wird es vielleicht abwechselnd gespalten und aufgebaut nach den Gesetzen des chemischen Gleichgewichts, infolge der reversiblen Reaktion der Lipase.\nWinternitz2) fand, da\u00df Blut und Galle und eine alkalische Pankreasl\u00f6sung, die s\u00e4mtlich Lipase enthalten, Jod aus Jodipin abspalten. Die Jodabspaltung kann der alkalischen Wirkung dieser Fl\u00fcssigkeiten auf die frisch getrennten Fetts\u00e4uren zugeschrieben werden. Denn man fand, da\u00df saurer Pankreassaft Jodipin in Glycerin und jodierte Fetts\u00e4uren spaltet, ohne Jod in Freiheit zu setzen.\nDaher ist es wohl m\u00f6glich, da\u00df das injizierte Fett, selbst wenn es zu den Zellen, die eine Fettdegeneration erleiden, fortgef\u00fchrt wurde, diese nicht als jodiertes Fett erreicht, sondern, nachdem es das Jod verloren, infolge der Spaltung durch Lipase in den alkalischen Fl\u00fcssigkeiten. \\\\ internitz stellte fest, da\u00df der gr\u00f6\u00dfte Teil des Jods im Urin sich wiederfinde, haupts\u00e4chlich in Form von anorganischen Salzen, allerdings teilweise in organischen Verbindungen. Man sieht, da\u00df bei fast jedem Versuch die Nieren mehr Jod enthielten als die Leber, ln der Niere eines vergifteten Tieres (Versuch 111) war viel weniger Jod als in der des Kontrolltieres, obwohl sie eine starke Degeneration zeigte. Dies k\u00f6nnte man auf die durch die Erkrankung herabgesetzte sekretorische Funktion der Niere zur\u00fcckf\u00fchren.\nDer gr\u00f6\u00dfere Jodgehalt der Niere ist ferner ein Anzeichen daf\u00fcr, da\u00df jodiertes Fett nicht als solches transportiert wird.\nChemical News 1901. IM. LXXXIIl, S. 2150-50.\n*) Diese Zeitschrift, IM. XXl\\. S. 42a.\n!","page":418},{"file":"p0419.txt","language":"de","ocr_de":"Versuche \u00fcber den Transport von jodiertem Feit usw\n419\ndonn Rosenthal und Rosenfeld haben gezeigt, da\u00df ein ver-h\u00fcltnism\u00e4\u00dfig kleiner oder gar kein Zuwachs an Fett in degenerierten Nieren von Tieren stattlindet, die mit verschiedenen fettige Degeneration erzeugenden Mitteln vergiftet waren. Die Abnahme der Organe an festen Bestandteilen w\u00e4hrend der Degeneration zeigt sieh deutlich bei diesen Versuchen, denn sie ist konstant bei den degenerierten Organen, dagegen fehlt sie bei den nicht degenerierten. Der hohe Wassergehalt ist oft direkt wahrnehmbar, wenn die degenerierten Organe zerkleinert werden.","page":419}],"identifier":"lit18227","issued":"1905","language":"de","pages":"412-419","startpages":"412","title":"Versuche \u00fcber den Transport von jodiertem Fett bei Phosphorvergiftung","type":"Journal Article","volume":"45"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:08:47.935252+00:00"}