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{"created":"2022-01-31T13:30:44.060517+00:00","id":"lit18253","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"},{"name":"Peter Rona","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 46: 179-186","fulltext":[{"file":"p0179.txt","language":"de","ocr_de":"Oie Zusammensetzung des \u00abEiwei\u00df- von Aspergillus niger bei verschiedener StickstofTquelle.\nV on\nKniil Abderhalden und Peter Kona.\n(Aus don\u00bb I. Chemischen Institut der Universit\u00e4t Berlin.)\n(Der Redaktion zugegangen am l\u00bb. August\nEs ist schon wiederholt die Frage aufgeworfen worden, ob das K\u00f6rpereiwei\u00df* durch \u00e4u\u00dfere Einfl\u00fcsse, wie Hunger etc.| >o beeinflu\u00dft werden k\u00f6nne, da\u00df es seine Zusammensetzung \u00abindert, d. h. mit anderen Worten, es ist die M\u00f6glichkeit erwogen worden, ob das Eiwei\u00dfmolek\u00fcl unter bestimmten Bedingungen gewisse Gruppen oder auch einzelne seiner Bausteine abgeben kann, ohne da\u00df das gesamte Molek\u00fcl v\u00f6llig zerf\u00e4llt. Die M\u00f6glichkeit eines derartigen partiellen Abbaues ist a priori besonders im Hinblick auf die von dem einen von uns in Gemeinschaft mif Bola Reinbold1) ausgef\u00fchrten Untersuchungen wohl zuzugeben. Andrerseits mu\u00df hervorgehoben werden, da\u00df ein einwandfreier Beweis eines solchen nur einzelne Aminos\u00e4uren betreffenden Abbaues bis jetzt nicht erbracht ist. Gegen alle Schlu\u00dffolgerungen dieser Art ist stets einzuwerfen, da\u00df eine \\ erarmung eines Organes an bestimmten Aminos\u00e4uren ihre Erkl\u00e4rung darin findet, da\u00df von den verschiedenen Eiwei\u00dfarten eines Organes gerade diejenigen abgebaut worden sind, welche die betreffenden Aminos\u00e4uren in besonders reichlichem Ma\u00dfe enthalten hatten. Erst wenn es gelingt, aus bestimmten Organen wohl charakterisierte Eiwei\u00dfarten zu isolieren und dann deren Verhalten unter verschiedenen Bedingungen zu verfolgen, wird man die Frage, ob tats\u00e4chlich ein partieller Eiwei\u00dfabbau in den Geweben statthat, einwandfrei entscheiden k\u00f6nnen.\nDiese Zeitschrift. M. XLIV. S. 281. 1905, und Bd LXVI 159. 1905.\n12*","page":179},{"file":"p0180.txt","language":"de","ocr_de":"iso\nKinil Abderhalden und Peter Rona.\nOei der vorliegenden Untersuchung Imt uns die Frage besch\u00e4ftigt, ob es m\u00f6glich ist. die Eiwei\u00dfbildung von Pilzen dadurch zu beeinflussen, da\u00df die Stickstofhjuelle verschieden gew\u00e4hlt wird. Bestimmte Aminos\u00e4uren lassen sich quantitativ bestimmen, so das Tyrosin und die Glutamins\u00e4ure. Diese beiden batten wir auch gew\u00e4hlt, um in die Zusammensetzung der Fiwei\u00dfsubstanzen einen Hinblick zu erhalten. Leider stellten sich der Bestimmung dieser Aminos\u00e4uren un\u00fcberwindliche Schwierigkeiten entgegen. Tyrosin bildete der zur Kultur verwendete Pilz Aspergillus niger \u00fcberhaupt nicht. Die Abscheidung der Glutamins\u00e4ure als Chlorhydrat aus der Hydrolvsonlliissigkeit war wegen der kleinen Mengen gegen\u00fcber den gro\u00dfen Salzmassen und den \u00fcbrigen organischen Substanzen unm\u00f6glich. \\\\ ir mu\u00dften uns deshalb begn\u00fcgen, mit Hilfe der Estermethode mehr qualitativ die einzelnen Aminos\u00e4uren zu bestimmen. Die \u00e4 u liai lende \u00dcbereinstimmung der Mengen der einzelnen isolierten Aminos\u00e4uren bei den drei verschiedenen Kulturen macht es sehr wahrscheinlich, da\u00df Aspergillus niger stets dieselben Ei-wei\u00dfsubstanzen gebildet hat, und somit die Eiwei\u00dfbildung durch die Art der Stickstotlquelle sich nicht beeinflussen l\u00e4\u00dft.\nDie nachfolgenden Versuche sind mit Aspergillus niger ausgel\u00fchrl worden. Als allgemeine N\u00e4hrl\u00f6sung verwandten wir die von F. Czapek1) angegebene: 1000 g destilliertes Wasser, O.f) g Magnesiumsulf\u00fct, 1,0 g KH2POt, 0,0 g Kaliumchlorid\u2019 0,01 g Ferrosulfat und \u00df\u00b0/o Rohrzucker. Zu dieser L\u00f6sung kam nun als Stickstollquelle: 1. 1 % Kaliumnitrat. 2. 1% Glv-cocoll. ,1. 1 \" o Glutamins\u00e4ure. Das verwendete Glycoeoll war teils von Kahl b\u00e4um bezogen, teils aus Seide und Leim gewonnen. Die Glutamins\u00e4ure isolierten wir als Chlorhydrat aus dem Gliadin. Zur Darstellung der lreien S\u00e4ure wurde da> Chlorhydrat in Wasser gel\u00f6st, die L\u00f6sung durch Kochen mh lieikohle entf\u00e4rbt, dann die Fl\u00fcssigkeit auf ein bestimmtes Volumen gebracht, und nun in einem aliquoten Teil der Gehalt an Salzs\u00e4ure titrimetrisch bestimmt. Nun wurde zur gesamten\nK Gzapek, Lnlersuehungen \u00fcber StickstofTgewinnun;: und Ei-weibbddung der Pflanzen. Hofmeisters Beitr\u00e4ge, Bd. I, S. 542. 1902.\n","page":180},{"file":"p0181.txt","language":"de","ocr_de":"Die Zusammensetzung des \u00abEiwei\u00df\u00bb von Aspergillus niger usw 1 Hl\nFl\u00fcssigkeit die berechnete Menge von zehnfach Normal natron-lauge gtsetzt und durcli fraktionierte Kristallisation (lie freie Glutamins\u00e4ure gewonnen.\nDie Kulturen setzten wir in mit Wattepfropfen abgeschlossenen Erlenmever-Kolben an, nachdem die N\u00e4hrl\u00f6sung durch wiederholtes langes Aufkochen zuvor sterilisiert worden war. Nach 2 - \u00df t\u00e4gigem Verweilen im Rrutraum erschienen bei allen drei Kulturen die ersten zarten Rasen, die innerhalb einer Woche zu einer die ganze Oberfl\u00e4che bedeckenden dichten Decke Zusammenfl\u00fcssen, ln einzelnen F\u00e4llen erfolgte kein Wachstum. Es ist uns nicht gelungen, die Ursache dieses Mi\u00dferfolges gen\u00fcgend exakt aufzukl\u00e4ren. Wir vermuten, da\u00df in diesen F\u00e4llen die Sterilisation keine gen\u00fcgende war. In einigen f\u00fcllen gen\u00fcgte eine Erneuerung der Filzkulturen, um das Wachstum anzuregen.\nZeigten sich somit alle drei N\u00e4hrb\u00f6den f\u00fcr geeignet, so ergaben sich doch, je nach der Art der StickstofT(|uelle, bestimmte Untei schiede im Wachstum. Auf dem Glycoeoll wuchs der Filz am besten. Aut 1 g Glycoeoll kam etwa 1 g Filztrockensubstanz. Das Mycel war dick, hornartig, oft gelblich gef\u00e4rbt und stark gewulstet, w\u00e4hrend auf der Glutamins\u00e4ure- und dem Kalium-nitrat-N\u00e4hrboden das Mycel d\u00fcnner und glatt blieb. Die Ausbeuten an Filz waren auch geringer (etwa 1/2\u20142 s g Pilztrockenr\u00fcckstand auf l g Glutamins\u00e4ure resp. 1 g Kaliumnitral). Genauere Restimmungen haben wir nicht ausgef\u00fchrt, weil verschiedene Umst\u00e4nde diese Unterschiede bedingen konnten. Vor allem h\u00e4tte auch der verschiedene Stiekstoflgehalt der einzelnen N\u00e4hrl\u00f6sungen in Retracht gezogen werden m\u00fcssen.\nNach 7\u201410 Tagen wurden jeweils die Filzrasen entfernt, sehr gr\u00fcndlich mit destilliertem Wasser abgewaschen, im Trockenschrank bei 100\u00b0 getrocknet, dann zerkleinert und .je einen lug mit Alkohol und dann im Soxhlet mit \u00c4ther extrahiert. Die so vorbereitete Pilzmasse wurde nun an der Luft und dann zwei Stunden bei 100\u00b0 getrocknet mal nach genauer Wi.guug in einem alhjuoten i eil der Stiekstoflgehalt nach Kjeidahl bestimmt. Die mehrlach ausgef\u00fchrten Restimmungen gaben wenig abweichende Zahlen:","page":181},{"file":"p0182.txt","language":"de","ocr_de":"1K2\nFmil Abderhalden und Peter Rona.\n1.\tNitratpilz:\n2.\tGlycocollpilz :\n3.\tGlutamins\u00e4urepilz\n3.68 V N 8,850 \u25a0\u00bb .. 3.52% ...\n1. Hydrolyse der Nitratpilze.\no(K)g Aspergillus niger wurden mit der lOfachen Menge 2.')\u00b0 oiger Schwefels\u00e4ure 10 Stunden am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler gekocht, dann unter Zusatz von Tierkohle noch eine Stunde weiter erhitzt, tiltriert und im Filtrat nach wiederholtem Auskochen der ungel\u00f6sten Massen und der Tierkohle und Vereinigung dieser Ausz\u00fcge mit diesem die Schwefels\u00e4ure quantitativ mit Baryt gef\u00e4llt. Der scharf abgepre\u00dfte Niederschlag wurde wiederholt mit Wasser ausgekocht, die vereinigten Fl\u00fcssigkeiten auf dem Wasserbade stark eingeengt, dann genau das Volumen bestimmt, und nun in einem aliquoten Teile der Trockenr\u00fcckstand und der Aschegehalt bestimmt. Festerer betrug 222.0 g, letzterer 7,2\u00b0/o. Die Fl\u00fcssigkeit gab keine Mi Hon sehe Reaktion. W\u00e4hrend des Einengens schieden sich fortw\u00e4hrend aus der zuerst ganz hellgelben Fl\u00fcssigkeit dunkelbraune Massen aus. Die Fl\u00fcssigkeit selbst f\u00e4rbte sich mehr und mehr dunkel. Eine kristallinische Ausscheidung erfolgte nicht. Auch die im Vacuum auf 200 ccm konzentrierte L\u00f6sung gab keine Spur einer Millonschen Reaktion. Zur Abscheidung der Glutamins\u00e4ure wurde in die stark eingeengte L\u00f6sung, die schon sehr z\u00e4hfl\u00fcssig war, gasf\u00f6rmige Salzs\u00e4ure bis zur S\u00e4ttigung eingeleitet. Es erfolgte Abscheidung anorganischer Salze, (ilutamins\u00e4urechlorhydrat so zu gewinnen, war bei dem reichlichen Gehalt der Fl\u00fcssigkeit an Salzen und organischer Substanz ganz aussichtslos. Wir beschlossen deshalb nach vielen vergeblichen Versuchen, die Veresterungsmethode anzuwenden. Die Ausf\u00fchrung war die \u00fcbliche. Um die Ester in Freiheit zu setzen, standen uns zwei Methoden zur Verf\u00fcgung. W \u00eer w\u00e4hlten die alte, d. h. die Befreiung der Ester mit Alkali und kahumcarbonat. Die andere Methode, die Ester durch die berechnete Menge Natrium\u00e4thylat zu befreien, war hier nicht angebracht, weil wir sonst einen gro\u00dfen Teil der Salze und der gesamten organischen Substanz der Filze mit in L\u00f6sung\n!","page":182},{"file":"p0183.txt","language":"de","ocr_de":"Die Zusammensetzung des \u00abEiwei\u00df\u00bb von Aspergillus niger usw. 1H3\nbekommen h\u00e4tten. Mit Hilfe der ersteren Methode hingegen erhielten wir durch Aussch\u00fctteln mit \u00c4ther au\u00dfer den Aminos\u00e4ureestern nur wenig andere Verbindungen. Der \u00c4ther wurde wie \u00fcblich abdestilliert, und die Ester fraktioniert destilliert.\nI. Fraktion bis 100\u00b0 des Wasserbades und 15 mm Druck -= 35 g 11\ts\t\u00bb 105\u00b0\t\u00bb\t\u00d6lbades\t\u00bb\t0,3 \u00bb\t,\t20 \u00bb\nIII.\t\u00bb\t105 \u00bb 180\u00b0\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,3 \u00bb\t,\t^ 10 r.\nDie Verarbeitung der einzelnen Fraktionen erfolgte in der bekannten Weise.\nAus Fraktion I konnte neben Alanin Glycocoll als hsterchlorhydrat vom Schmelzpunkt 144\u00b0 (korr.) abgeschieden werden.\nDas Alanin gab folgende Analysenzahlen:\n0.1771 g Substanz gaben 0.2612 g C02 und 0,1231 g 11,0 Berechnet f\u00fcr C3H7N02 :\tGefunden:\n40,45\u00b0/\u00ab G und 7,87' 11.\t44),23\u00b0 ) C und 7,72\u00b0.\u00bb H.\nAus Fraktion II wurde Leucin gewonnen. Es zersetzte sieh gegen 297\u00b0 (korr.).\n0,1650 g Substanz gaben 0,3313 g CO, und 0.1500 g H,0 Berechnet f\u00fcr C\u00f6H13NOt:\tGefunden:\n54.96 % C und 9,92% H. 54,76\u00b0\u00ab> C und 10,1\u00b0/\u00ab, H.\nu-I yrrol id incarbons\u00e4ure schien nicht vorhanden zu sein, wenigstens gelang es nicht, durch Auskochen der 2. Fraktion mit absolutem Alkohol etwas in L\u00f6sung zu bringen. Auch winde der so charakteristische Pyrrolidingeruch nicht wahrgenommen.\nIn der 3. Fraktion wurde zun\u00e4chst auf Phenylalanin gefahndet, jedoch ohne Erfolg, dagegen konnten Glutamins\u00e4ure und Asparagins\u00e4ure nachgewiesen werden. Estere war als Chlorhydrat isoliert worden. Die freie S\u00e4ure wurde durch Kochen mit Bleioxyd dargestellt.\n0,1741 g Substanz gaben 0,1030 g H,0 und 0.2595 g CO, Berechnet f\u00fcr CSH9N04 :\tGefunden:\n40,81 \u00b0/o C und 6,12\u00b0, H. 40.65\u00b0/\u00ab, C und 6.57\u00b0 \u201e II.\nDie beiden niederen Fraktionen enthielten Spuren von intensiv riechenden Produkten, die sich leicht durch Kristallineren aus Wasser entfernen lie\u00dfen. Was die Mengen der isolierten Produkte anbetrifft, so wurden von Glycocoll nur","page":183},{"file":"p0184.txt","language":"de","ocr_de":"181\nEmil Abderhalden und Peter Rona,\nSpuren aufgefunden, von Alanin 0,5 g, von Leucin 1,0 g, von 0 utamins\u00e4ure 0,o g und von Asparagins\u00e4ure 0,08\n2. Hydrolyse der Glvcocollpilze.\n'Verwendet wurden 550 g Pilze. Die Verarbeitung war ganz genau dieselbe, wie bei den vorigen Pilzen. Der gesamte iroekenrnekstand nach der Hydrolyse und Entfernung der unl\u00f6slichen Produkte betrug 2.17.2 g, der Aschegehalt 6,9 n,o Die von der Schwefels\u00e4ure befreite Fl\u00fcssigkeit gab deutliche Rot-arbung mit\tMliions\tReagens.\tReim\tEineiigen'\tder L\u00f6sung\nlarbte sie siel, mehr und mehr dunkel unter Ausscheiden\"-ramier Krusten. Xu gleicher Zeit nahm die Milionsehe Reaktion mehr und mehr ab und schlie\u00dflich verschwand sie ganz. \\\\ ir versuchten auf mannigfache Art, etwa vorhandenes yro.-in zu isolieren. Wir konnten jedoch keine Spur auf-\nAu,h ,\u2018\"\u201cr 8e1a\"8 es nicht, Glutamins\u00e4ure als Chlor-hydral zur Abscheidung zu bringen. Wir veresterten deshalb auch hier. Die einzelnen Fraktionen wurden wie folgt abgegrenzt\nPrnk\".i\u00abi I\tbfc, 100\"\tdes Wasserbaues\tund\t1\u00bb nun\tDruck a, 3H.0\t;\nII\t> \u00d6lbades\t\u00bb\t0.3 *\t>\t~ ij\u00bb (.\t\"\nIII\t!0.> IHR*'\t\u00ab\t...\t,\t0;^\t\u201e\tI8u\nAus Fraktion I wurden gewonnen: 0,8 g Glycocoll-\ne s I c r c 111 o rh y d r a I vom Schmelzpunkt 144\u00b0, ferner 0 05-,T Alanin.\t\u201d\n\u00b0-\u00b01\u201c \" Substanz gaben 0 2978 g C02 und 0.1*411 g HO\nRereelmet f\u00fcv C,H;NOt:\tGefunden: \"\t*\nC und 7.870 m H. 40,29*\u00ab C und 7.79-* H.\nFraktion II enthielt 0,2(>g Alanin und 1,2 g Leucin.\n<U/27 g Substanz gaben 0.8471 g GO* und 0.1580 g H 0\nBerechnet f\u00fcr C\u00fcHl3N02:\tGefunden: \u2018\n\u2022)i.9<;-o C und 9.92\u00b0/o II. 54.81-0 C und 10,10\u00b0 ^ H u-Frolin war nicht vorhanden. a-Ami nova leri an s\u00e4ure d\u00fcrfte h\u00f6chst wahrscheinlich vorhanden gewesen sein, wenigstens stimmen die Analysen-zahlen einiger Kristallfraktionen mit W erten der Aminovalerian-s\u00e4ute \u00fcberein. andererseits m\u00fcssen wir immer wieder darauf Hinweisen, da\u00df Analysenzahlen allein zur Identifizierung von\nO","page":184},{"file":"p0185.txt","language":"de","ocr_de":"Die Zusammensetzung des \u00abEiwei\u00df\u00bb von Aspergillus niger- usw. 18\u201d)\nAminos\u00e4uren nicht ausreichen, weil zu leicht Gemische einheitliche Substanzen Vort\u00e4uschen k\u00f6nnen.\nAus Fraktion III wurden Glutamins\u00e4ure (0,4 g) und Asparagins\u00e4ure (0,09 g) isoliert. Erstere ergab folgende Zahlen :\nO.l\u00f6l\u00f6 g Substanz gaben 0.2205 g (10., und 0,0822 g II 0 Berechnet f\u00fcr C5HaN04:\tGefunden:\nk).81\u00b0 o C und 6,12 V H. 10,78\u00b0 a 0 und 0,03% H. Phenylalanin konnte nicht nachgewiesen werden.\nd. Hydrolyse der Glutamins\u00e4urepilze.\nliier standen uns nur 300 g Pilz zur Verf\u00fcgung. Nach dem Filtrieren der Hydrolysenfl\u00fcssigkeit enthielt sie 137,8 g Trockensubstanz und einen Aschegehalt von 7,8\u00b0/\u00ab. Bei der Destillation der Ester wurden folgende Fraktionen erhalten:\nFraktion 1 bis 100\u00b0 des Wasserbades und 15 mm Druck\t-\t19,0 g\nff * 105\u00b0 \u00d6lbades\t\u00bb\t0,3 \u00bb\t.\tjgO ,\nIII 105 \u00bb 180\u00b0 \u00bb\t\u00bb\t0.3 .\t,\t.\t4\u20185 >\nAus Fraktion I konnte Glycocoll als Estemhlorhydrat abgeschieden werden, ferner Alanin (0,3 g).\n0.2024 g Substanz gaben 0,2991 g CO, und 0.1421 g II/) Berechnet f\u00fcr C.,H7N0,:\tBefunden:\t*\n40.45\u00b0... C und 7,87\u00b0., H. 40,30% C und 7.80\u00b0,, H\nFraktion II enthielt Leucin (0,75 gi und Alanin iO,2 g).\n0.1594 g Substanz gaben 0,3184 g CO, und 0,1420 g H/) Berechnet f\u00fcr C6H1SNG*:\tGefunden:\n54,9\u00ab V G und 9,92\u00b0/, H. 54,48% C und 9,94.% II.\nFraktion III bestand aus Glutamins\u00e4ure und Asparagins\u00e4ure. Ersteres wurde als Ghlorhydrat abgeschieden. Phenylalanin wurde vergeblich gesucht.\nSomit konnten aus den Pilzen !Aspergillus niger) bei \\ erschiedener Stickstofftpielle stets dieselben Aminos\u00e4uren isoliert werden. Gefunden wurden Glycocoll, Alanin, Leucin, Glutamins\u00e4ure und Asparagins\u00e4ure. Auffallend ist, da\u00df von den aromatischen Eiwei\u00dfspaltprodukten keines mit Sicherheit aufgefunden werden konnte. Weder Tyrosin noch Phenylalanin konnten isoliert werden. Es mu\u00df dahingestellt bleiben, ob diese Gruppen \u00fcberhaupt nicht gebildet werden oder aber nur","page":185},{"file":"p0186.txt","language":"de","ocr_de":"186\nAbderhalden und Rona, \u00dcber Eiwei\u00df.\nin geringer Menge vorhanden sind. Quantitative Bestimmungen konnten leider bei keinem einzigen Abbauprodukte aus den schon oben er\u00f6rterten Gr\u00fcnden durchgef\u00fchrt werden. Die Hauptfrage, ob der Pilz sein Eiwei\u00df ganz unabh\u00e4ngig von der Art der Stickstoffquelle bildet, ist nicht exakt entschieden. Die vorliegenden Beobachtungen sprechen allerdings sehr daf\u00fcr. Eine exakte Entscheidung w\u00e4re auch nur dann m\u00f6glich, wenn es gel\u00e4nge, aus den Pilzen eine bestimmte Eiwei\u00dfartzu isolieren. Ungleichheiten in der Zusammensetzung des gesamten Pilzeiwei\u00dfes k\u00f6nnten auch durch verschiedene Mengenverh\u00e4ltnisse der verschiedenen Eiwei\u00dfarten bedingt sein, denn vorl\u00e4ufig haben wir kein Recht zu der Annahme, da\u00df die Pilze nur einen einzigen Eiwei\u00dfk\u00f6rper besitzen. An diese Versuche kn\u00fcpfen sich noch mancherlei Fragestellungen in bezug auf die Kohlehydrat- und Fettbildung. Wir hoffen in B\u00e4lde unsere Beobachtungen nach dieser Richtung erweitern zu k\u00f6nnen.","page":186}],"identifier":"lit18253","issued":"1905","language":"de","pages":"179-186","startpages":"179","title":"Die Zusammensetzung des \"Eiwei\u00df\" von Aspergillus niger bei verschiedener Stickstoffquelle","type":"Journal Article","volume":"46"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:30:44.060523+00:00"}