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{"created":"2022-01-31T13:35:28.743097+00:00","id":"lit18266","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Huiskamp, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 46: 273-279","fulltext":[{"file":"p0273.txt","language":"de","ocr_de":"Bemerkungen zur Fibringlobulinfrage und Erwiderung.\nVon\nW. Huiskarap.\n(Aus dem physiologischen Laboratorium der Universit\u00e4t Utrecht.)\n(Der Redaktion zugegungen am 12. September lDO.'i.)\nAuf einige Bemerkungen Heubners1) zu meiner Arbeit \u00abZur Fibringlobulinfrage \u00bb2) sei es mir erlaubt, in aller K\u00fcrze hier zu antworten.\nDer erste Einwand Heubners betrifft die Reinheit meiner Fibrinogenl\u00f6sungen. Ich habe mich mit der einfachen Angabe, da\u00df dieselben nach Hammarsten oder auch, da\u00df sie durch dreimalige Umf\u00e4llung mit Kochsalz dargestellt wurden, begn\u00fcgt. Mit R\u00fccksicht auf die Bemerkungen Heubners scheint es mir indessen w\u00fcnschenswert, das befolgte Verfahren etwas n\u00e4her zu beschreiben.\nDas in l\u00b0/oiges Kaliumoxalat aufgefangene Pferdeblut wird m\u00f6glichst bald nach der Entnahme 12 Stunde zentrifugiert, wodurch die Hauptmasse der roten und wei\u00dfen Blutk\u00f6rperchen entfernt wird; das jetzt noch nicht vollkommen klare Plasma wird abgehebert und zur weiteren Kl\u00e4rung f\u00fcr sich noch 2\u20142lh Stunden zentrifugiert. Durch die vorherige Entfernung der Hauptmasse der Blutk\u00f6rperchen wird erreicht, da\u00df das Plasma m\u00f6glichst kurz mit diesen K\u00f6rperchen in Ber\u00fchrung bleibt, wodurch ein \u00dcbertritt von Ferment resp. Proferment nach M\u00f6glichkeit verhindert wird. Das jetzt vollst\u00e4ndig klare Plasma wird mit dem gleichen Volumen ges\u00e4ttigter kalkfreier Kochsalzl\u00f6sung versetzt, wodurch ein gallertiger Niederschlag entsteht, welcher sich somit schon \u00e4u\u00dferlich von Paraglobulin-\n*) Diese Zeitschrift, Bd. XLV, S. 355.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. XLIV, S. 182.\nHoppc-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. XLVI.\t18","page":273},{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"274\nW. Huiskamp,\nniederschliigen unterscheidet. Die Fl\u00fcssigkeit mit dem Niederschlag wird 10\u201415 Minuten zentrifugiert, wodurch sich zwar nicht alles Fibrinogen am Boden der Zentrifugenr\u00f6hrchen ansammelt, indessen doch erreicht wird, da\u00df der gallertige Niederschlag sich soweit zusammenzieht, da\u00df derselbe jetzt bequem herausgenommen und ausgepre\u00dft werden kann. Der auf diese \\\\ eise m\u00f6glichst gut von Fl\u00fcssigkeit befreite Niederschlag wird mittels des anh\u00e4ngenden Salzes in Wasser gel\u00f6st. Es gelingt dann, ohne Verlust konzentrierte L\u00f6sungen mit nicht mehr als 2 \u00df\u00b0/o Salz darzustellen. Diese L\u00f6sung wird nochmals mit einem gleichen Volumen ges\u00e4ttigter Kochsalzl\u00f6sung versetzt: der darauf entstandene Niederschlag ist so z\u00e4he, da\u00df das Zentrifugieren nicht mehr n\u00f6tig ist; nach einigen Augenblicken kann der Niederschlag z. B. mit einem Glasstabe soweit zusammen-gepre\u00dft werden, da\u00df derselbe zur weiteren Entfernung der Fl\u00fcssigkeit aus dem Gef\u00e4\u00df herausgenommen werden kann. Der Niederschlag wird wie oben mittels des anh\u00e4ngenden Salzes in Wasser gel\u00f6st, welches regelm\u00e4\u00dfig ohne Verlust stattfindet: \u2022) schlie\u00dflich wird nochmals mit dem gleichen Volumen ges\u00e4ttigter\nKochsalzl\u00f6sung gefallt ;\nnach der L\u00f6sung dieses\nNiederschlages\nwird eine nicht mehr gelblich, sondern rein bl\u00e4ulich opalisierende L\u00f6sung erhalten, welche nach Filtration f\u00fcr die Versuche benutzt wurde.\nDer Einwand Heubners kommt nun darauf hinaus, dal) vor der ersten F\u00e4llung mit Kochsalz das Plasma von mir nicht neutralisiert wurde: aus nicht neutralisiertem Blutplasma f\u00e4llt aber nach Heubner mit Kochsalz zuerst Paraglobulin und\ndarauf erst Fibrinogen aus; ich h\u00e4tte also seines Erachtens nur eine L\u00f6sung von Paraglobulin mit h\u00f6chstens etwas Fibrinogen darin erhalten k\u00f6nnen.\nAbgesehen davon, da\u00df die F\u00e4llungsverh\u00e4ltnisse des Fibrinogens und Paraglobulins sch\u00f6n l\u00e4ngst von Hammarsten zur\nM Dieses g\u00fcnstige Resultat m\u00f6chte ich vorzugsweise dem zu-schreihen, da\u00df die Blutk\u00f6rperchen m\u00f6glichst bald vom Plasma getrennt wurden und da\u00df dieses weiterhin bis zu einer vollst\u00e4ndig klaren Fl\u00fcssigkeit zentrifugiert wurde. Wenigstens hatte ich beim nicht oder nicht gen\u00fcgend Befolgen dieser Ma\u00dfnahmen immer Verluste zu verzeichnen-","page":274},{"file":"p0275.txt","language":"de","ocr_de":"Bemerkungen zur Fibringlobulinfrage und Erwiderung. 275\nKlarheit gebracht worden sind, kann man sich durch folgenden einfachen Versuch, welchen ich selbstverst\u00e4ndlich nicht als neu beschreiben w ill, von der Unrichtigkeit der Behauptung Heubners \u00fcberzeugen.\nFalls die Meinung Heubners richtig w\u00e4re, m\u00fc\u00dfte man erwarten, da\u00df, nachdem das Fibrinogen durch Gerinnung aus dem Plasma entfernt worden, das Paraglobulin, bei der Halbs\u00e4ttigung des erhaltenen Serums mit Kochsalz ganz ebenso als beim Plasma ausfallen w\u00fcrde, denn die Alkaleszenz des Serums ist gewi\u00df nicht geringer als beim Plasma. F\u00fchrt man den Versuch mit Pferdeserum aus, so ergibt sich, da\u00df die Fl\u00fcssigkeit auch nach l\u00e4ngerem Aufbewahren vollkommen klar bleibt; dasselbe gilt f\u00fcr Rinderserum.\nWas die Ausf\u00e4llung des Fibrinogens anbelangt, so liegen im Vergleich mit Pferdeplasma die Verh\u00e4ltnisse beim Rinderplasma insofern etwas anders, als hier durch den einfachen Zusatz eines gleichen Volumens oder selbst mehr ges\u00e4ttigter Kochsalzl\u00f6sung nur ein sehr geringer Niederschlag entsteht, welcher jedoch, wie die Untersuchung lehrt, jedenfalls zuin gr\u00f6\u00dften Teil aus Fibrinogen besteht. Durch vorherige Neutralisation des Plasmas l\u00e4\u00dft sich nun die Ausbeute vermehren und insofern kann die Heubner sehe Modifikation als vorteilhaft betrachtet werden: allein f\u00fcr die Ansicht, da\u00df man mittels der Neutralisation auch reinere Pr\u00e4parate als unter sonst gleichen Umst\u00e4nden ohne Neutralisation erzielt, sehe ich keinen Grund. Der Einflu\u00df der Neutralisation tritt \u00fcbrigens, wie auch Morawitz* 1) bemerkt, am Rinderplasma viel deutlicher hervor als beim Pferde, luts\u00e4chlich f\u00e4llt das Pferdefibrinogen durch Halbs\u00e4ttigung mit Kochsalz so leicht aus, da\u00df zur Erzielung einer guten Ausbeute weiter keine besonderen Ma\u00dfnahmen n\u00f6tig sind.\nDer zweite Einwand Heubners betrifft die F\u00e4llung der von mir benutzten Fibrinogenl\u00f6sungen mit Fluornatrium. \u00abAuch hier,\u00bb meint Heubner, \u00abbleibt der Beweis zu erbringen, da\u00df wirklich der ganze Niederschlag aus Fibrinogen bestand.\u00bb\nDieser Beweis wird durch die Tatsache erbracht, da\u00df\nl) P. Morawitz, Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Blutgerinnung. Dtsch. Arch. f. Klin. Medizin, Bd. LXXIX.\n18*","page":275},{"file":"p0276.txt","language":"de","ocr_de":"276\nW. Huiskamp,\nPferdeserum vollkommen klar bleibt, falls es mit dem doppelten Volumen ges\u00e4ttigter Fluornatriuml\u00f6sung, also einer der F\u00e4llung des Fibrinogens entsprechenden Menge versetzt wird. Alle Substanzen, welche neben dem Fibrinogen im Blutplasma Vorkommen, bleiben demnach beim Zusatz von NaFl gel\u00f6st, und diejenige Substanz, welche im Blutplasma dadurch ausf\u00e4llt, ist eben das Fibrinogen: \u00fcberdies mu\u00df hierbei in Betracht gezogen werden, da\u00df die F\u00e4llung mit NaFl in den von mir angef\u00fchrten Versuchen niemals unmittelbar aus Blutplasma geschah, sondern immer aus Fibrinogenl\u00f6sungen, welche auf die oben beschriebene Weise bereitet waren. Ich m\u00f6chte hier, ohne in Einzelheiten zu treten, noch die allgemeine Bemerkung hinzuf\u00fcgen, da\u00df eine etwaige Verunreinigung des mit NaFl gef\u00e4llten Fibrinogens die damit von mir erhaltenen Besultate in ung\u00fcnstigem Sinne beeinflussen w\u00fcrde und da\u00df demnach, falls meine Besultate etwa mit verunreinigtem Fibrinogen erhalten worden w\u00e4ren, gleich g\u00fcnstige Resultate* a fortiori mit reinem Fibrinogen zu erzielen sein w\u00fcrden.\nSchlie\u00dflich wendet sich Heubner gegen die Art, wie ich das Fibrinogen in einigen meiner Versuche zur Koagulation gebracht habe: er findet den von mir dabei verwendeten Salzgehalt von 4\u00b0/o f\u00fcr das Erhalten richtiger Resultate zu hoch und meint, dieser Salzgehalt k\u00f6nne den Koagulationsgrad, das Mitausf\u00e4llen usw. wesentlich modifizieren. Ich vermag nicht einzusehen, da\u00df ein Salzgehalt von 4\u00b0/\u2019o in diesem Falle so besonders hoch ist. Es w \u00fcrde, falls \u00fcberhaupt von einem wesentlichen Modifizieren des Koagulationsgrads usw. innerhalb der engen Grenzen von z. B. 1 \u2014 4 \u00b0/o Salz die Rede sein kann, der bei einem Salzgehalt von 4\u00b0/o gemachte Fehler schon besonders erheblich sein m\u00fcssen, bevor sich an den von mir erhaltenen Resultaten im wesentlichen etwas \u00e4ndern w\u00fcrde. \u00dcberdies w\u00e4re erst zu beweisen, da\u00df in diesem Falle \u00fcberhaupt ein sehr geringer Salzgehalt den Vorzug verdient h\u00e4tte. Zu bemerken ist weiter noch, da\u00df die Versuche, um welche es sich hier handelt, Pa-rallelversuche waren, wobei immer dieselbe Salzkonzentration von 4\u00b0/o verwendet w urde und wobei es weniger auf die absoluten Mengen Fibrinogen und Fibringlobulin als vielmehr auf eine Vor-","page":276},{"file":"p0277.txt","language":"de","ocr_de":"Bemerkungen zur Fibringlobulinfrage und Erwiderung. 277\ngleichung des Verh\u00e4ltnisses Fibringlobulin Fibrinogen in den verschiedenen F\u00e4llen ankam.\nFs ist zu betonen, da\u00df, abgesehen von der Meinungsverschiedenheit, hinsichtlich der Bereitungsweise des Fibrinogens die Versuchsresultate, welche Heubner in seiner Arbeit \u00fcber \u00abdie Spaltung des Fibrinogens bei der Fibringerinnung\u00bb M erhalten hat, mit den Schl\u00fcssen, welche ich auf Grund der Versuchsresultate in meiner schon erw\u00e4hnten Arbeit gezogen habe, vorz\u00fcglich \u00fcbereinstimmen. Ich werde das im folgenden etwas n\u00e4her beleuchten.\nAul Grund meiner Untersuchungen bin ich zu dem Schlu\u00df gekommen, da\u00df das Fibrinogen im Blutplasma eine Verbindung von Fibringlobulin mit der eigentlich gerinnenden Substanz (Fibrinogen in engerem Sinne) darstellt. Es mu\u00dfte dann weiter angenommen werden, da\u00df diese Verbindung zu einem allerdings nicht sehr gro\u00dfen Teil hydrolytisch gespalten ist ; es ergab sich noch, da\u00df diese Spaltung, welche schon von Wasser eingeleitet wird, durch sehr geringe Mengen-Alkali bedeutend gesteigert wird. Tritt im Blutplasma Gerinnung ein, so bleibt nach meiner Ansicht derjenige Teil des Fibringlobulins, welcher im Plasma hydrolytisch abgespalten <var, in L\u00f6sung, w\u00e4hrend der am Fibrinogen gebundene Teil auch nach der Gerinnung am Fibrin gebunden bleibt. Das Fibrin enth\u00e4lt demnach an sich gebunden eine gewisse Menge Fibringlobulin, welche indessen schon durch sehr schwaches Alkali, nicht aber oder nur spurenweise z. B. durch verd\u00fcnnte Kochsalzl\u00f6sung abzuspalten sein w\u00fcrde. Tats\u00e4chlich fand nun Heubner, da\u00df aus dem von ihm aus Blutplasma dargestellten Fibrin mit sehr verd\u00fcnntem Ammoniak, nicht aber durch 10\u00b0/oige Kochsalzl\u00f6sung ein Eiwei\u00dfk\u00f6rper ausgezogen werden konnte, welcher durch Erhitzen koaguliert und durch S\u00e4ttigung mit MgSOt ausgesalzen wurde; leider hat Heubner die weitere Natur dieses K\u00f6rpers nicht feststellen k\u00f6nnen. Zu bemerken ist noch, da\u00df diese Substanz nicht etwa durch das Ammoniak gel\u00f6stes Fibrin war; es zeigte sich n\u00e4mlich, da\u00df, falls das Fibrin gen\u00fcgend lange z. B. mit 0,02\u00b0/oigem Ammoniak ausgezogen worden war, in den\n') Arch. f. exp. Pathol, u. Pharmakol., Bd. XL1X, S. 229.","page":277},{"file":"p0278.txt","language":"de","ocr_de":"278\nW. Huiskamp,\nweiteren Ausz\u00fcgen kein Eiwei\u00df mehr aufzufinden war, selbst nicht, falls eine viel st\u00e4rkere Ammoniakl\u00f6sung benutzt wurde.\nAuch die \u00fcbrigen Versuche Heubners, wodurch gezeigt wurde, da\u00df, wenn man dem Plasma vorher eine ganz geringe Menge Ammoniak zusetzt, der erw\u00e4hnte Eiwei\u00dfk\u00f6rper nicht oder wenigstens nur in geringerer Menge aus dem entstandenen Koagulum mittels verd\u00fcnntem Ammoniak zu erhalten ist, stehen mit meiner Anschauung sehr gut im Einklang. Die Abspaltung des Kibringlobulins ist hier durch die Anwesenheit des Ammoniaks schon im Plasma wesentlich gesteigert, welches zur Folge hat, da\u00df sich im Fibrin nichts oder jedenfalls weniger von dieser Substanz vorfindet.\nGegen die von Schmiedeberg aufgestellte Formel f\u00fcr die Fibringerinnung wurde von Hammarsten der Einwand erhoben, da\u00df nach dieser Formel die Menge des Fibringlobulins im Vergleich mit derjenigen des gebrauchten Fibrinogens viel gro\u00dfer sein m\u00fc\u00dfte, als tats\u00e4chlich von Hammarsten selbst gefunden worden war. Am Schl\u00fcsse seiner Arbeit f\u00fchrt Heubner einige Versuche an. worin er die theoretische durch die Schm iede-bergsche Formel geforderte Menge Fibringlobulin auch wirklich gefunden haben soll. Ein derartiger Befund, welcher darauf hinauskommt, da\u00df die Mengen des aus dem Fibrinogen erhaltenen Fibrins und Fibringlobulins einander ungef\u00e4hr gleich sind, spricht sehr f\u00fcr die Anschauung, da\u00df im Plasma auf jedes Molek\u00fcl Fibrinogen ein Molek\u00fcl Fibringlobulin von ungef\u00e4hr derselben Molekulargr\u00f6\u00dfe vorhanden ist: allein der Befund sagt nichts aus \u00fcber die Weise, wie das Fibrinogen in Fibrin umgewandelt wird: im besonderen geht daraus keinesfalls unmittelbar hervor, (wie es Heubner auch nicht behaupten will), da\u00df das wesentliche bei der Gerinnung in einer Abspaltung des Fibringlobulins besteht. Nach meiner Anschauung ist nicht die Abspaltung des Fibringlobulins, sondern eine \u00c4nderung im Fibrinogenmolek\u00fcl selbst die Ursache der Gerinnung, und diese Anschauung kann auch ganz gut mit dem Befund, da\u00df die Mengen des Fibringlobulins und Fibrins1) einander ungef\u00e4hr gleich sind, in Ein-\n\u2018) Gemeint wird selbstverst\u00e4ndlich das reine Fibrin, also ohne etwa daran gebundenes Fibringlobulin.","page":278},{"file":"p0279.txt","language":"de","ocr_de":"Bemerkungen zur Fibringlobulinfrage und Erwiderung. -79\nklang gebracht werden. Nur will ich betonen, da\u00df, falls etwa durch sp\u00e4tere Untersuchungen doch ein \u00dcberwiegen der Fibrin-menge \u00fcber die Menge des Fibringlobulins festgestellt werden sollte, ein derartiger Befund sich auch mit meiner Anschauung vertr\u00e4gt, eben weil nach dieser Anschauung das wesentliche der Gerinnung nicht in der Abspaltung des Fibringlobulins besteht und daher die Existenz von Fibrinogenmolek\u00fclen, welche kein Fibringlobulinmolek\u00fcl an sich gebunden enthalten, m\u00f6glich bleibt.\nEinen deutlichen Hinweis aber gegen die Meinung, da\u00df die einfache hydrolytische Abspaltung des Fibringlobulins das Wesentliche bei der Gerinnung sei, erblicke ich in dem von mir gemachten Befund, da\u00df sich das Fibringlobulin mittels schwach alkalischer Fluornatriuml\u00f6sung wenigstens zum gr\u00f6\u00dften Teil aus dem Fibrinogen entfernen l\u00e4\u00dft, ohne da\u00df der zur\u00fcckbleibende K\u00f6rper Fibrin ist; es resultiert vielmehr ein l\u00f6slicher K\u00f6rper, welcher mittels Fibrinferment durch eine bisher unbekannte \u00c4nderung in seinem Molek\u00fcl in Fibrin umgewandelt werden kann.","page":279}],"identifier":"lit18266","issued":"1905","language":"de","pages":"273-279","startpages":"273","title":"Bemerkungen zur Fibringlobulinfrage und Erwiderung","type":"Journal Article","volume":"46"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:35:28.743102+00:00"}