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{"created":"2022-01-31T13:37:09.384860+00:00","id":"lit18268","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Leo, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 46: 286-292","fulltext":[{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wirkungsweise von Salzs\u00e4ure und Pepsin bei der\nEiweiOverdauung.\nVon\nH. Leo in Bonn.\n(Aus i|<T medizinischen Universitiitspoliklinik in Honn.)\n(l\u00bber Redaktion zuRegangen am 20. September 1905.)\nBringt man Fibrin in eine HCl-L\u00f6sung, so zieht es bekanntlich schon hei gew\u00f6hnlicher Temperatur die HCl an sich, und man kann durch Zuf\u00fcgen von reichlich Fibrin zu verd\u00fcnnter HCl die letztere v\u00f6llig extrahieren, soda\u00df die Fl\u00fcssigkeit neutrale Reaktion annimmt, w\u00e4hrend das aufgequollene Fibrin stark sauer reagiert. Diese sauere Reaktion des aufgequollenen Fibrins wird bedingt durch eine chemische Verbindung von Fibrin und HCl. Das ergibt sich aus dem negativen Ausfall der G\u00fcnzburgsehen und der Kongo-Reaktion sow ie daraus, da\u00df inan das mit HCl beladene Fibrin energisch mit \\\\ asser absp\u00fclen kann, ohne da\u00df es seine sauere Reaktion\neinb\u00fc\u00dft und ohne da\u00df die Sp\u00fclfl\u00fcssigkeit bemerkenswerte Mengen von S\u00e4ure aufninunt. *)\nSohr anschaulich l\u00e4\u00dft sich dies Verhalten in folgender Weise demonstrieren. Man nimmt eine Schicht von mehreren Flie\u00dfpapierstreifen, in deren Mitte ein Streifen blauen Lakmuspapiers sich befindet. Obenauf legt man ebenlalls einen Lakmusstreifen. Pre\u00dft man nun auf diesen oberen Lakmusstreifen das mit 11,0 angefeuchtete mit HCl beladene Fibrin, so tritt R\u00f6tung des Lakmus durch das Fibrin ein. Der in der Mitte liegende Lakmusstreifen wird aber durch die das Flie\u00dfpapier durchdringende Fl\u00fcssigkeit nur angefeuchtet, ohne seine blaue Farbe zu verlieren.\nIch hatte die Absicht, diese Eigenschaft des Fibrins zum Nachweis kleiner Mengen von HCl im Mageninhalt (analog der\nV Geringf\u00fcgige S\u00e4uremengen werden allerdings zumal bei l\u00e4ngerer Einwirkung von Wasser, offenbar infolge von Dissoziation, von diesem aufgenommen.","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Wirkungsweise von Salzs\u00e4ure und Pepsin usw.\n287\nauf der fermentabsorbierenden F\u00e4higkeit des Fibrins beruhenden Methode zum Nachweis kleiner Pepsinmengen) in der Weise zu benutzen, da\u00df ich eine Fibrinflocke in der HGl-L\u00f6sung resp. dem Mageninhalt sich mit HCl beladen und nach dem Absp\u00fclen mit Wasser der verdauenden Wirkung einer w\u00e4sserigen Pepsin-l\u00f6sung ausseizen lassen wollte. Denn ich glaubte, und in dem Sinne sprachen auch die Angaben in der Literatur, da\u00df die aufgequollene HCl-Eiwei\u00dfverbindung besonders gut bef\u00e4higt sei,\ndurch Pepsin verdaut zu werden.\nEs zeigte sich jedoch bei den Versuchen, die ich mit w\u00e4sserigen HCl-L\u00f6sungen von verschiedenem Gehalt umstellte, da\u00df eine in der beschriebenen Weise behandelte Fibrinflocke in einer w\u00e4sserigen Pepsinl\u00f6sung, die nat\u00fcrlich keine HCl enthalten darf,1) selbst nach mehrst\u00fcndigem Aufenthalt im Brut-\nolen anscheinend v\u00f6llig unver\u00e4ndert bleibt. Selbst nach 24st\u00fcn-digem Aufenthalt im Brutofen ist, wenn nicht schon F\u00e4ulnis eingetreten, keine wesenlliehe Verkleinerung der Fibrinflocke\nzu sehen. Pre\u00dft man die Fibrinflocke nach Absp\u00fclen mit Wasser auf blaues Lakmuspapier, so tritt ebenso wie vorher deutliche rote F\u00e4rbung des Lakmus ein. Die HCl-Fibrinverbindung ist also der Pepsinwirkung gegen\u00fcber resistent geblieben!\nEine geringf\u00fcgige Peptonisierung des Fibrins macht sich\nallerdings trotzdem bei mehrst\u00fcndigem Aufenthalt im Brutofen und bei Verwendung einer gr\u00f6\u00dferen Fibrinmenge bemerkbar, indem die Pepsinl\u00f6sung bei Anwendung einer sehr verd\u00fcnnten alkalischen CuS04-L\u00f6sung mit Glycerin2) schwache, aber deutliche Biuretreaktion gibt. Da\u00df es sich hierbei nur um eine h\u00f6chst\ngeringf\u00fcgige Peptonisierung handelt, ergibt sich daraus, da\u00df die Fl\u00fcssigkeit neutral reagiert oder h\u00f6chstens eine ganz niedrige\n\u2019) Zu allen Versuchen wurde das au\u00dferordentlich wirksame Pep-sinum siccum puriss. (Gr\u00fcbler) benutzt. Das von mir verwandte Pr\u00e4parat reagiert neutral, gibt keine Biuretreaktion und tr\u00fcbt sich nicht merklich beim Kochen. Ich erw\u00e4hne dies besonders, weil ein sp\u00e4ter von derselben Firma bezogenes Pr\u00e4parat sauer reagierte und starke Biuretreaktion gab, auch beim Kochen einen betr\u00e4chtlichen Niederschlag von Eiwei\u00df ausfallen lie\u00df.\n*) Leo, Diagnostik der Krankheiten der Bauchorgane, Berlin 1895 H. Aufl., S. 438.","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"288\nH. Leo,\nAcidit\u00e4t zeigt, sowie da\u00df sie bei Zuf\u00fcgung von AgNOs klar bleibt oder h\u00f6chstens ganz schwach opalesziert. Die geringe Peptonisierung, um die es sich hier handelt, ist jedenfalls auf eine Dissoziation eines kleinen Teils des HCl-Fibrins zur\u00fcckzuf\u00fchren (siehe oben), w\u00e4hrend der bei weitem \u00fcberwiegende Teil desselben unver\u00e4ndert bleibt.\nF\u00fcgt man zu der Verdauungsprobe weitere Salzs\u00e4ure, so tritt sofort Peptonisierung des Fibrins ein, wodurch bewiesen wird, da\u00df das Pepsin wirksam gewesen.\nNimmt man das Fibrin aus der Pepsinl\u00f6sung, w\u00e4scht es mit Wasser gr\u00fcndlich ab und bringt es nun in verd\u00fcnnte HCl, so wird es ebenfalls verdaut. Die HCl-Verbindung des Fibrins war also in der Pepsinl\u00f6sung zwar nicht peptonisiert worden, sie hatte sich darin aber, ebenso wie es das nicht mit HCl verbundene Fibrin tut, mit Pepsin zu einer festen Verbindung beladen. Erst als ein \u00dcberschu\u00df an HCl auf das mit HCl und Pepsin beladene Fibrin einwirkte, erfolgte die L\u00f6sung.\nAus den mitgeteijten Beobachtungen geht also hervor, da\u00df die mit dem Fibrin ohne Vermittlung des Pepsins bei gew\u00f6hnlicher Temperatur gebildete HCl-Verbindung nicht geeignet ist, das Pepsin so anzuketten, da\u00df es seine peptonisierende Wirkung auf das Fibrin entfalten kann. Diese Wirkung erfolgt, abgesehen von der durch Dissoziation des HCl-Fibrins auftretenden geringf\u00fcgigen Peptonisierung, erst dann, wenn \u00fcbersch\u00fcssige HCl hinzugef\u00fcgt wird d. h. mehr HCl, als durch das Fibrin allein ohne Beihilfe des Pepsins gebunden werden kann.\nEs dr\u00e4ngte sich weiter die Frage auf, ob diese direkte ohne Mitwirkung des Pepsins erfolgende Bindung der HCl mit dem Fibrin \u00fcberhaupt notwendig ist f\u00fcr die Peptonisation, d. h. ob sie auch dann immer sich bildet, wenn man zuerst das Pepsin und dann die HCl auf das Fibrin einwirken l\u00e4\u00dft.\nZur Entscheidung dieser Frage war es zun\u00e4chst erforderlich, diejenige HCl-Menge zu bestimmen, welche von einer genau abgewogenen Fibrinmenge ohne Beihilfe des Pepsins bei gew\u00f6hnlicher Temperatur gebunden werden kann. Diese HCl-Menge war dann mit der gleichen Fibrinmenge der Bruttein-peratur auszusetzen, nachdem das Fibrin vor dem HCl-Zusatz","page":288},{"file":"p0289.txt","language":"de","ocr_de":"i\u2019ber die Wirkungsweise von Salzs\u00e4ure und Pepsin usw. 289\nmit einer Pepsinl\u00f6sung zur Absorption gestanden, sich also mit Pepsin beladen halte und hierauf mit Wasser a by e waschen worden war.\nDas Fibrin wurde in verschiedener Form angewandt, teils roh teils gekocht und nur mit Flie\u00dfpapier getrocknet, ferner getrocknet und danach pulverisiert. In einigen Versuchen wandte ich auch H\u00fchnereiwei\u00df an. Um die vom Fibrin absorbierte HCl-Menge zu bestimmen, ging ich in verschiedener Weise vor, fand aber schlie\u00dflich die folgende Methode am brauchbarsten. Das genau abgewogene Fibrin wurde mit einer abgemessenen Menge Vio-HGl-L\u00f6sung versetzt und damit bis zu 24 Stunden stehen gelassen. Hierauf wurde die \u00fcberstehende Fl\u00fcssigkeit abgegossen und das aulgequollene und immer mehr aufquillende Fibrin mit einer abgemessenen Menge H20 abgewaschen, bis das letzte Sp\u00fclwasser neutral reagierte. Das gesamte Sp\u00fclwasser wurde nun zusammengegossen und mit Vio-NOH titriert. Die Differenz zwischen der Anfangs zugef\u00fcgten und der im Sp\u00fclwasser gefundenen Acidit\u00e4t ergab die von dem Fibrin gebundene HCl.\nDie gleiche Menge Fibrin wurde nunmehr mit einer wirksamen Pepsinl\u00f6sung mehrere Stunden zur Absorption aufgestellt, hierauf das Pepsin abgegossen und meist noch mit I\u00c7O abgesp\u00fclt und daraul mit der oben bestimmten Menge 1 lo-HGl in den Brutoien gestellt.\nFs zeigte sich hier, da\u00df besonders bei Anwendung von rohem Fibrin sehr leicht L\u00f6sung eintrat, wenn die zugef\u00fcgte HCl-Menge nur um ein weniges zu gro\u00df war. Wenn man aber in der Zul\u00fcgung der HCl vorsichtig war und lieber etwas weniger nahm, als durch den Vorversuch festgestellt'war, so blieb eine ohne weiteres nachweisbare L\u00f6sung aus. Biuret-reaktion war freilich auch hier fast immer in der Fl\u00fcssigkeit nachweisbar, zuweilen reagierte sie auch ganz schwach sauer, in der Regel aber neutral. Offenbar ist die hierdurch sich dokumentierende geringe Peptonisierung auch auf eine partielle Dissoziation des gebildeten HCl-Fibrins zur\u00fcckzuf\u00fchren.\nDas ungel\u00f6ste Fibrin verhielt sich stets, selbst nach gr\u00fcndlichstem Auswaschen, ebenso wie das nicht mit Pepsin vorbehandelte, d. h. es f\u00e4rbte blaues Lakmuspapier beim Auf-\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XLVI.\t1\u2018)","page":289},{"file":"p0290.txt","language":"de","ocr_de":"290\nH. Leo,\npressen intensiv rot. Da\u00df diese saure Reaktion in der Tat durch eine Verbindung des Fibrins mit HCl bedingt war, ergab sich daraus, da\u00df die Verdanungsfl\u00fcssigkeit so gut wie frei von CI war. Reim Zuf\u00fcgen von AgN03 trat entweder gar keine Ver\u00e4nderung, oder h\u00f6chstens ganz schwache Opaleszenz der Fl\u00fcssigkeit ein.\nEs ergibt sich also, da\u00df auch das mit Pepsin vorbehandelte Fibrin die zugef\u00fcgte HCl zun\u00e4chst in einer Weise an sich kettet, die nicht geeignet ist, bei Abwesenheit von \u00fcbersch\u00fcssiger HCl eine Peptonisierung zu bewirken.\nWas die Menge I1C1 betrifft, welche von dem Fibrin ohne Beihilfe des Pepsins gebunden werden kann, so ist sie nicht gro\u00df. - Es binden durchschnittlich:\n1 g rohes nur mit Flie\u00dfpapier getrocknetes Fibrin 1,4 ccm \u2018/to-IKH\n= 0,005 g HCl.\n1 g rohes bei 37\u00b0 w\u00e4hrend mehrerer Tage getrocknetes und dann\npulverisiertes Fibrin 1,0 ccm \u2018/to-HCl 0,00305 g HCl.\n1 g gekochtes nur mit Flie\u00dfpapier getrocknetes Fibrin 2,5 ccm \u2018/\u00bbo-HCl\n= 0,009 g HCl.\n1 g gekochtes bei 37\u00b0 getrocknetes und gepulvertes Fibrin 3,1 ccm\n\u2018/io-HCl = 0,013 g HCl.\nFassen wir das Resultat meiner Untersuchungen zusammen, so ergibt sich, da\u00df das Fibrin in zweifacher Weise mit HCl in Reaktion tritt. Die eine Weise besteht darin, da\u00df sich das Fibrin mit der HCl zu der bekannten, verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig festen, gallertig-glasigen Verbindung vereinigt, welche durch blo\u00dfes Absp\u00fclen mit H20 nicht in bemerkenswerter Weise getrennt wird und welche deutlich sauren Charakter hat, indem sie Lakmus r\u00f6tet und CaC03 neutralisiert, w\u00e4hrend sie G\u00fcnzburgs Reagens und Kongorot nicht ver\u00e4ndert.\nDiese Verbindung ist stets das erste Produkt, welches entsteht, wenn man HCl mit Fibrin bei gew\u00f6hnlicher Temperatur z\u00fcsammenbringt, gleichg\u00fcltig ob Pepsin zugegen ist oder nicht. Sie mu\u00df also erst gebildet sein, ehe das Pepsin seine l\u00f6sende Wirkung entfalten kann. Sie ist jedoch selbst nicht imstande, das Pepsin derartig zu verketten, da\u00df eine Peptonisierung erfolgt.\nUm diese zu erm\u00f6glichen, ist das Vorhandensein von weiterer \u00fcbersch\u00fcssiger HCl erforderlich. Hierdurch wird die","page":290},{"file":"p0291.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wirkungsweise von Salzs\u00e4ure und Pepsin usw. 291\nzweite Art der Reaktion zwischen HCl und Fibrin bewirkt, welche zur Peptonisierung f\u00fchrt, und diese zweite Art der HC1-Bindung erfolgt, wenigstens bei gew\u00f6hnlicher Temperatur, nur dann, wenn die Vereinigung des Fibrins mit dem Pepsin vorangegangen ist.\nDer Deutung dieses Vorganges stehen Schwierigkeiten entgegen. Der Annahme, da\u00df das Pepsin im Sinne Bordets eine Sensibilisierung des Fibrins und dadurch die zweite Art der HCl-Bindung bewirkt, widerspricht der mitgeteilte Versuch, bei dem das mit Pepsin vorbehandelte Fibrin mit der nur f\u00fcr die erste HCl-Bindung ausreichenden Men^e HCl versetzt wurde. Wenn das Pepsin als Sensibilisator wirken w\u00fcrde, so m\u00fc\u00dfte man erwarten, da\u00df die HCl hierbei die zur Peptonisierung f\u00fchrende Bindung mit dem Fibrin eingehen w\u00fcrde, ln Wirklichkeit wirkt aber nur ein geringf\u00fcgiger Teil der HCl peptoni-sierend, w\u00e4hrend der bei weitem \u00fcberwiegende Teil zur HC1-Fibrinbindung verwandt wird. Die Avidit\u00e4t des Fibrins zur ersteren Art der HCl-Bindung ist also erheblich gr\u00f6\u00dfer als zur peptonisierenden Bindung, tFotzdem das Pepsin bereits an das Fibrin gefesselt ist. Von einer sensibilisierenden, d. h. die Anziehungskraft des Fibrins zur HCl steigernden Wirkung durch das Pepsin ist demnach hier nichts zu merken.\nViel mehr hat die Annahme f\u00fcr sich, da\u00df das Pepsin die Vermittlerrolle zwischen Fibrin und HCl bildet. Wir w\u00fcrden dann einen Vorgang haben, welcher grade entgegengesetzt ist der Vorstellung, die man sich bisher von dem Modus der Pepsinsalzs\u00e4urewirkung auf das Fibrin gebildet hat. Danach soll bekanntlich die HCl die Vermittlerrolle zwischen Pepsin und Fibrin bilden. Meine obigen Versuche, wonach die an das Fibrin gekettete HCl nicht imstande ist, die fermentative Wirkung des Pepsins auszul\u00f6sen, beweisen, da\u00df jedenfalls die erste HCl, welche zur Quellung des Fibrins f\u00fchrt, nicht als Vermittlerin zwischen Eiwei\u00df und Pepsin wirkt. Auch der Annahme, da\u00df die weitere \u00fcbersch\u00fcssige HCl die Vermittlung \u00fcbernimmt, steht der gewichtige Umstand entgegen, da\u00df das Pepsin bereits vor Zuf\u00fcgung von \u00fcbersch\u00fcssiger HCl und \u00fcberhaupt von HCl sich fest an das Fibrin kettet. Es bleibt also nichts anderes \u00fcbrig\n19*","page":291},{"file":"p0292.txt","language":"de","ocr_de":"292 H. Leo. \u00dcber die Wirkungsweise von Salzs\u00e4ure und Pepsin usw.\nals die Annahme, da\u00df die zweite, die eigentlich peptonisierende Bindung der HCl an das Fibrin durch das am Fibrin haftende Pepsin indirekt vermittelt wird.\nZu dieser Annahme wird man sich allerdings nicht leicht entschlie\u00dfen, denn wir h\u00e4tten dann unter Zugrundelegung des Khrlichschen Schemas einen thermolabilen Amboceptor (das Pepsin) und ein thermostabiles Komplement (die Salzs\u00e4ure), w\u00e4hrend das Verh\u00e4ltnis bekanntlich sonst stets umgekehrt ist. Dieser Umstand veranla\u00dft mich, die dargelegte Erkl\u00e4rungsweise meiner Beobachtungen noch mit einer gewissen Reserve abzugeben, obgleich ich zur Zeit keinen anderen Ausweg sehe.\nIch bemerke schlie\u00dflich, da\u00df ich mit Versuchen besch\u00e4ftigt bin. um den geschilderten Vorgang bei gel\u00f6sten Acidalbuminen sowie bei der Wirkung des Trypsins zu pr\u00fcfen.","page":292}],"identifier":"lit18268","issued":"1905","language":"de","pages":"286-292","startpages":"286","title":"\u00dcber die Wirkungsweise von Salzs\u00e4ure und Pepsin bei der Eiwei\u00dfverdauung","type":"Journal Article","volume":"46"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:37:09.384865+00:00"}