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{"created":"2022-01-31T13:39:44.608331+00:00","id":"lit18287","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Maillard, Louis C.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 46: 515-517","fulltext":[{"file":"p0515.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Chromogen des sogenannten Skatolrotes.\n(Berichtigung.)\nVon\nLouis (\u2019. Maillard.\nProfesseur abr\u00e8ge \u00e0 la Facult\u00e9 .le M\u00e9decine de U niversit\u00e9 de Paris. (Der Redaktion zugegangen am tl. November\nln einer j\u00fcngst in dieser Zeitschrift1) erschienenen, sehr interessanten Arbeit \u00ab\u00fcber das Chromogen des sogenannten Skatolrotes im normalen Menschenharn\u00bb gibt Herr J. Ph. Staal eine Kritik der Annahmen seiner Vorg\u00e4nger auf diesem Gebiete und z\u00e4hlt mich zu denjenigen, die die Skatoxyltheorie f\u00fcr unberechtigt halten. ' Dies ist in der Tat meine Ansicht, die ich mit Argumenten, die auch Herr Staal f\u00fcr \u00abbeachtenswert\u00bb h\u00e4lt, zu begr\u00fcnden gesucht habe. Meine Behauptung ging zwar nicht dahin, das Vorhandensein von Farbstoffen zu leugnen, die dem Skatol ihren Ursprung verdanken, sondern ich habe nur bestritten, da\u00df im Harn ein Farbstoff vorkomme, der die sogenannte S k a t o x y 1-gruppe enthalte, wie z. B. eine Skatoxylschwefels\u00e4ure, wenn auch eine solche Annahme durch die Analogie mit dem Indoxyl resp. der Indoxyl-schwefels\u00e4ure etwas Verlockendes hatte. Ich habe ja gezeigt, da\u00df ein solches, mit dem Indoxyl homologes Skatoxyl, mit der bekannten Stuiktur der ganzen Indolgruppe unvereinbar w\u00e4re.\nIn bezug auf einen andern Punkt indessen ist Herrn Staal ein Mi\u00dfverst\u00e4ndnis begegnet, das ich mich gen\u00f6tigt sehe, aufzukl\u00e4ren, wenn er n\u00e4mlich schreibt:*) \u00abSo auch Maillard: alle derartigen Farbstoffe seien Indigorot (ungeachtet der Unl\u00f6slichkeit in Chloroform),, so mu\u00df ich bemerken, da\u00df ich nicht nur weit entfernt war, jemals das Indirubin mit den andern roten Harnfarbstoffen zu identilizieren, sondern da\u00df ich meines Wissens auch der erste gewesen bin, der gerade diesen Unterschied scharf betont hat. Als Beweis hierf\u00fcr gen\u00fcgt ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis der von mir im Juli 1903 publizierten zusammenfassenden Arbeit 3i in der es hei\u00dft:\nKapitel IX. Die blauen und roten Farbstoffe des menschlichen\nHarns.............................................. .\t89\nA.\tDie blauen Harnfarbstoffe . \u2022........................ #\nB.\tDie mit dem Indirubin identischen roten Harnfarbstoffe .\t97\nC.\tDie vom Indirubin verschiedenen roten Harnfarbstoffe .\t104\n*) Diese Zeitschrift, Bd. XLVI, S. 230.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. XLVI. S. 244.\n') L. C. Maillard, L\u2019indoxyle urinaire et les couleurs qui en d\u00e9rivent. \u2014 1 vol. in 8\u00ab, 120 p. Paris. Schleicher fr\u00e8res, 1903.\nIloppe-Seylor's Zeitschrift f. physiol. Chemie. XLVI.\t;i t","page":515},{"file":"p0516.txt","language":"de","ocr_de":"516\nLouis C. Maillard,\nUm meinen Standpunkt in betreff der vom Indirubin verschiedenen roten Harnfarbstoffe n\u00e4her pr\u00e4zisieren zu k\u00f6nnen, lasse ich den Abschnitt C des Kapitels IX der betreffenden Arbeit hier folgen'):\n\u00abC. die vom Indirubin verschiedenen roten Harnfarbstoffe.\nMan hat scharf zu unterscheiden zwischen dem Indirubin, das in Chloroform l\u00f6slich ist und aus dem Chloroformextrakt nicht mehr in Wasser, welche Reaktion dieses auch habe, \u00fcbergeht, und zwischen einer Reihe anderer Farbstoffe, die, zwar in Wasser l\u00f6slich, von Chloroform aber nicht aufgenommen werden.\nDiese letzteren Substanzen, zu denen das Uroerythrin von Simon, das Purpurin von Golding Bird, das Uromelanin von Thudichum, das lirorubroh\u00e4matin von Baumstarck, das Urorosein von Nencki und Sieber, der Giacosa\u2019sche und andere Farbstoffe geh\u00f6ren, haben einen andern Ursprung, und wahrscheinlich w\u00fcrde eine sorgf\u00e4ltige Yer-gleichung der einzelnen Produkte zu einer weit einfacheren Benennungsart f\u00fchren k\u00f6nnen, wie ich eine solche ja f\u00fcr die in Chloroform l\u00f6slichen Farbstoffe erreicht habe, doch liegt dies au\u00dferhalb des Rahmens der vorliegenden Untersuchung.\nM\u00f6glicherweise w\u00e4ren der besagten Gruppe auch noch gewisse ungen\u00fcgend definierte Harnfarbstoffe beizugesellen, die von verschiedenen Autoren nach Verabreichung von Skatol per os und subkutan beobachtet wurden und f\u00e4lschlicherweise als Sk a toxyl -Farbstoffe bezeichnet sind.\nDie obengenannten, in Wasser l\u00f6slichen Substanzen m\u00f6gen ja auch gleichfalls mehr oder weniger direkt vom Skatol oder doch wenigstens vom Indolkern abstammen, haben aber dann jedenfalls keine Formel, in der die sogenannte Skatoxylgruppe vorhanden ist. \u2014 Der Untersuchung er\u00f6ffnet sich hier noch ein weites Feld.\u00bb\nln den eben zitierten S\u00e4tzen gab ich am Schl\u00fcsse einer Arbeit \u00fcber die physiologischen Indolderivate ein kurzes Untersuchungsprogramm, dessen Bearbeitung f\u00fcr eine zweite Publikation \u00fcber die Skatolderivate vorgesehen war; hier sind diese Zeilen nur angef\u00fchrt, um meine Auffassung klar zu stellen und zu zeigen, da\u00df ich stets scharf unterschieden habe*) zwischen dem chloroforml\u00f6slichen Indirubin und den andern wasserl\u00f6slichen Harnfarbstoffen. Gerade mit der Extraktion durch Chloroform habe ich ein Trennungsverfahren3) geschaffen, das sich den sch\u00e4rfsten quantitativen Methoden an die Seite stellen kann. Diese Richtigstellung wird, wie ich hoffe, gen\u00fcgen. Unerkl\u00e4rlich bleibt mir nur, wie ein solcher Irrtum hat aufkommen k\u00f6nnen, und ich kann ihn h\u00f6chstens auf unachtsames Lesen meiner Abhandlungen zur\u00fcckf\u00fchren; vielleicht ist aber auch die falsche Auffassung meiner Ansichten aus der Arbeit\n') Dieser Abschnitt ist aus dem Franz\u00f6sischen m\u00f6glichst wortgetreu \u00fcbersetzt worden.\n*) L. C. Maillard, 1. c., S. 88\u2014105.\n*) L. C. Maillard, 1. c., S. 28, 72, 82 usw.","page":516},{"file":"p0517.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ee ber das Chromogen des sogenannten Skatolrotes. T) 17\nzweier franz\u00f6sischer Chemiker, der Herren Ch. Porcher und Ch Her-v.eux.') \u00fcbernommen worden, die ich auf ihren Irrtum bereits hm-weisen mu\u00dfte und die keinen Ansland genommen haben, ihn iuzugeben\u00bb)\n,\t\u2018\th ,u<'11 st,m\u2019 Abstammung vom Skatul bestritten, nur gegen\n(he Auffassung es sei ein Skatoxyldcrival. etwa eine Skatoxylschwefel-sauie habe ich mich gewandt. Ihn so interessanterm\u00fcssen mir letzt die\nResultate Staats sein, der beweist, daf> dieses Chromogen weder eine gepaarte S, wefelsiiure (bezw. Gluknrons\u00e4ure) ist, noch auch \u201em SJot [in semer chemischen Struktur wenigstens] eine direkte Beziehung hat Meine Auffassung ferner, daft die von Bringe,-, Otto, L,\u00abb,' Mes er 1 ormahlen und anderen beschriebenen Farbstoffe unreine\u2019 \" 1\"\" >n< tr\u00fcb,n enthaltende l>r,Hinkte seien,*, wird von l-\u201ercher und\u2019\no\u00ab mir damals \u00fcber Vcrf\u00fctterung von Skalol nur die \u00e4lteren Ar-beilen ,on 'Ineger bekannt waren, der ein mit Indirubin vermischtes . .. tcsclmeh. SO kam ich naturgem\u00e4\u00df zu dem Schlu\u00df, das Skalol onne v,eile,eh, zum Teil in Indoxyl \u00fcbergehen, jedoch mit der Ein-l\"n \u00ab ainit soll mellt gesagt sein, da\u00df nicht ein Teil des Skatols\nderivute Tnikn k \"' \"> ',l\" 'S<\u2018he untl da* \"la\" ,lichl Harn Skat.,1-d n at finden kann..*, Nun ist hierin von Porcher und Hervieux\nla. heit geschaffen, die streng erwiesen, da\u00df die Verbitterung von *<kat\u00bbl\n\"be,-hau,,, \u201eich, zum Auftreten von Indoxyl im Harn f\u00fchrt\nDer Auffassung des Ilern J. B. Staal, betreffs des Skatolrotes\n, '\t\u2019 WIC n',Ch\tbeevorgehoben sei, vollst\u00e4ndig zu wie ja\n\u25a0\t' kein,, meiner Arbeiten in einen, Widerspruch zu ihm steht- war\nv i !h hoir T l'I der Tde'' lli0W ba'crauelumgen anbahnle\u2019, die, wicjchjiolle, bald zu v\u00f6lliger Aufkl\u00e4rung f\u00fchren werden.\nscatolhpie \"et\t'de S\u2122'* '! c!f \u201c\nBd. XXI, S. 55 (1905).*\th,mn- vl Gh,ni-,\n! L. C. Maillard, Sur les pigments d'ori<>ine sratulimiP u question diiscatoxyle. Journ\u00e9e Pharm. etChmi., Hd. XXI, S. 187 (1905)\ns 4\u2018M* Vi\tUn\u2018 Gh\u2019 IIerv,eux\u00bb Biese Zeitschrift, Hd XLV\n- \u00ab.K\u00ef^und Journ. de Physiol., Hd. VII, S. 815 < 1905).\n) L.\u2022 C. Maillard, iVindoxyle urinaire etc., S. 99, KH>, 1J1 Usw\nBd. Xx/,\tCh\t^\nJ L. (.. Maillard, Lindoxyle urinaire etc.. S. Ill","page":517}],"identifier":"lit18287","issued":"1905","language":"de","pages":"515-517","startpages":"515","title":"\u00dcber das Chromogen des sogenannten Skatolrotes. (Berichtigung)","type":"Journal Article","volume":"46"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:39:44.608337+00:00"}