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{"created":"2022-01-31T14:03:35.256803+00:00","id":"lit18289","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"K\u00f3ssa, Julius","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 47: 1-4","fulltext":[{"file":"p0001.txt","language":"de","ocr_de":"Die quantitative Bestimmung der Harns\u00e4ure im Vogelharn.\nV\u00ab ill\nDr. Julius K\u00f4ssa.\n(Aus \u00ablern pharmakologischen Institut der Kpl. unp. tier\u00e4rztlichen Hochschule in Rnlapest.) (Der Reduktion zugepanpen am 2*i. Dezember 1 \u2018Ki\u00f6.)\nEs ist bekannt, da\u00df im Urin der V\u00f6gel die Harns\u00e4ure \u00fcberwiegend in ungel\u00f6stem Zustand vorhanden ist; infolge dessen sind die gebr\u00e4uchlichen Harns\u00e4urebestimmungsmethoden, welche sich auf die Bestimmung der in dem Urin der S\u00e4ugetiere gel\u00f6st vorhandenen Harns\u00e4ure beziehen, unmittelbar auf den Urin der V\u00f6gel nicht anwendbar.\nFr\u00fcher wurde im allgemeinen zur Bestimmung der Quantit\u00e4t der im Darmkot der V\u00f6gel enthaltenen Harns\u00e4ure Heinz's Methode benutzt (L\u00f6sung in Kalilauge und Ausscheidung mit Salzs\u00e4ure), aber wie Kionka (Archives internat, de pharmacodynamie, VII., S. 59) richtig bemerkt, gibt diese Methode im allgemeinen kein genaues Resultat. Mizerskis Methode (Oxydation der Harns\u00e4ure mit ammoniakalischem Silbernitrat und die Bestimmung des Ag-Gehaltes) ist ebenfalls nicht genau. Kionka (1. c.) erw\u00e4hnt in seiner Abhandlung \u00fcber den Stoffwechsel der mit Fleisch gef\u00fctterten H\u00fchner, da\u00df er Versuche angestellt habe, die Harns\u00e4ure in L\u00f6sung zu bringen, und zwar versuchte er dies teils mit konzentrierter Schwefels\u00e4ure, teils mit Kalilauge. F\u00fcgte er zur schwefelsauren L\u00f6sung Wasser zu, so schied sich ein gro\u00dfer Teil der Harns\u00e4ure in sehr reinem, schneewei\u00dfem Zustande aus, aber er konnte auf diese Weise h\u00f6chstens 80 \u00b0/o der bei dem Versuche ben\u00fctzten Harns\u00e4ure erhalten. Die mit Kalilauge gemachten Versuche waren ebenfalls von sehr zweifelhaftem Erfolge: die nebeneinander an-gestellLen Versuche zeigten manchmal 2O\u00b0/0 Differenz. Alles\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XLVII.\n1","page":1},{"file":"p0002.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022)\n*\u00ea4\n.1 ul ms K \u00f4 s s a.\ndies kann ich auf Grund meiner eigenen Versuche best\u00e4tigen, obwohl ich betonen mul), dal\u00bb ich so gro\u00dfe Unterschiede nicht gefunden habe.\nKionka bediente sich bei seinen sp\u00e4terem Versuchen der Tu im ieli ITeVehen und loosen he im sehen Harns\u00e4urebest im-mungsmethode. welche darauf beruht, da\u00df die Harns\u00e4ure sich mit Piperidin in molekularem Verh\u00e4ltnis verbindet und das ent-\nstandene Salz in Wasser l\u00f6slieh ist.\nKionka mischte Harns\u00e4ure\nmit getrockneten H\u00fchneroxkrementon ; bei diesem Verfahren erhielt er in einem Versuche 07,8\". o, in dem anderen 97,0\u00b0/\u00ab der zugesetzten Harns\u00e4ure wieder. Da der Fehler hier immer noch gro\u00df ist. schien es' angezeigt, eine andere Hestimmungs-methode zu suchen.\nOben erw\u00e4hnte ich, da\u00df in kimzentrierter Schwefels\u00e4ure gel\u00f6ste Harns\u00e4ure lad.Hinzugabe von Wasser sieh nicht in ihrer ganzen Ouantit\u00e4t niederschl\u00e4gt. Ganz anders ist das Resultat, wenn wir statt Wasser WW'oigen Weingeist ben\u00fctzen: in diesem Falle scheitlet sieh nach meinen Krfahrungen die Harns\u00e4ure ijuantilativ aus, wie dies die folgenden mit reiner asehefreier Harns\u00e4ure (\u2019Merck) angestellten Versuche beweisen.\n1 Versuch\t\u00bb\u2022 Harns\u00e4ure in Scliwi \u2022l\u2019els\u00e4ure g\u00ab*l\u00ab\u00bbst ir\t111. Harns\u00e4ure hei der Best im-ihung erhallen ff r*\tIV. Versuchs- ft.'lili'r in %\tV. Mittelwert der Versuchsfelder\n,\tO.llTiO\to.\u00bb;ti5\t0.3\t\n\t0.717\u00bb;\t0,71 \u00bb >7\t0.1\t\n3\to.:\u00bbt 17\t0.5111\t0.1\t\n1\to.i75\u00bb;\t0.475 t\t0,0 t\t0.15V\n5\to.tnii)\to,t<)33\t0.3\t\ni;\t0.5 MS\t0.5Mf\t0,07\t\ni\t0,5301;\t0,5382\t0,2\t\ns\ti ).5( ) tS\t0.5012\t0.1\t\nAus dieser Tabelle ist ersichtlich, da\u00df das Verfahren sehr genaue Resultate liefert und in allen denjenigen F\u00e4llen gut anzuwenden ist, wo wir in Gemengen von festem Aggregat-","page":2},{"file":"p0003.txt","language":"de","ocr_de":"Die quantitative Bestimmung der Harns\u00e4ure im Vogelharn.\n\u2022\u00bb \u2022 >\nzustande, sn in Blasensteinen, Sedimenten, Konkrementen, gichtischen Ablagerungen, in dem Darmkot und Irin des Ge-fliigels, den Harns\u00e4uregehalt bestimmen wollen. Zu solchen Bestimmungen k\u00f6nnte man, was Genauigkeit und Kinfaehheit betriirt, kaum eine passendere Methode linden. Bei meinen Versuchen \u00fcber die Vogelgicht ben\u00fctzte ich diese Methode in zahlreichen F\u00e4llen zur Bestimmung des Harns\u00e4uregehaltes im Harn. Zu diesem Zwecke machte ich au H\u00e4hnen einen Anus praeternaturalis, um den Harn vom Dannkot gesondert aullangen zu k\u00f6nnen. Den Harn sammelte ich in dreit\u00e4gigen Perioden und indem ich diesem die gleiche Menge schwefels\u00e4urehalligen Alkohols (HO\u00b0/n) hinzuf\u00fcgte, lie\u00df ich das Ganze, nach dem Auflangen des Harnes vom dritten Tage, noch 21 Stunden lang stehen, damit sich die Harns\u00e4ure auch aus dem fl\u00fcssigen Teile des Urins vollst\u00e4ndig niederschlage.\nNachher wurde mit Hilfe eines Hebers vom llarns\u00e4ure-niederschlag die weingeisthaltige Fl\u00fcssigkeit behutsam abgehoben (filtrieren ist nicht notwendig), der Niederschlag mit (\u00bb0'\u00bb/0 igem warmen Alkohol einigemal ausgewaschen.' Den Best des Alkohols \\eidampfte ich aut dem Y\\ asserbade vollst\u00e4ndig und l\u00f6ste die trockene Harns\u00e4ure in der n\u00f6tigen Menge (10\u201420ccm) konzentrierter Schwefels\u00e4ure unter fortw\u00e4hrendem Fmr\u00fchren aut. Zu der gew\u00f6hnlich dunkelbraunen L\u00f6sung gab ich in einzelnen kleinen Dosen 200\u2014100 ccm Alkohol und lie\u00df das Ganze einige Stunden stehen. Nach dem Filtrieren wurde die Harns\u00e4ure mit OOft/oigem Alkohol (nicht mit Wasser!) sorgf\u00e4ltig gewaschen. Dieses Auswaschen ist eigentlich das Wichtigste beim ganzen Verfahren, denn das vollst\u00e4ndige Auswaschen der Schwefels\u00e4ure gelingt nur dann, wenn der zum Waschen ben\u00fctzte Alkohol nicht nur den Niederschlag, sondern auch den oberen treien Band des Filtrierpapiers bedeckt, andernfalls bleibt ein kleiner feil der Schwefels\u00e4ure im Papiere zur\u00fcck, infolge dessen der obere 1 eil desselben beim Trocknen braun und leicht rei\u00dfend wird, so da\u00df man beim W\u00e4gen vollst\u00e4ndig f\u00e4lsche Resultate, bekommt. Deshalb f\u00fchrte ich das Waschen immer so aus, da\u00df das Niveau des auf gesch\u00fctteten Alkohols >,*\u20141 cm h\u00f6her stehe als der obere Band des Filtrierpapiers. Nat\u00fcrlich","page":3},{"file":"p0004.txt","language":"de","ocr_de":"Julius K'\u00f4ssa, \u00dcber Harns\u00e4ure im Vogelharn.\nmu\u00df man daf\u00fcr sorgen, da\u00df beim Aufgie\u00dfen des Alkohols die obere Schichte des Niederschlages sich nicht aufr\u00fchre, was, wenn wir die bedeutende Differenz des spezifischen Gewichtes zwischen Harns\u00e4ure und Alkohol in Betracht ziehen, bei Anwendung einiger Vorsicht immer gelingt. Der gr\u00f6\u00dfte Teil des zur Bestimmung gebrauchten Alkohols kann durch Destillation wieder gewonnen werden und ist zu weiteren Analysen wieder verwendbar, so da\u00df dies Verfahren nicht nur in bezug auf Genauigkeit, sondern auch auf Billigkeit die \u00fcbrigen im Gebrauche stehenden Ilarns\u00e4uiebestimmungsmelhoden \u00fcbertrifft.","page":4}],"identifier":"lit18289","issued":"1906","language":"de","pages":"1-4","startpages":"1","title":"Die quantitative Bestimmung der Harns\u00e4ure im Vogelharn","type":"Journal Article","volume":"47"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:03:35.256809+00:00"}