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{"created":"2022-01-31T14:07:49.630320+00:00","id":"lit18292","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Steensma, F. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 47: 25-27","fulltext":[{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"Ober Farbenreaktionen der EiweiOk\u00f6rper, des Indols und des Skatols mit aromatischen Aldehyden und Nitriten.\nVon\nF. A. Hteensma, Assistenten.\n(Aus 'lern pathologischen Laboratorium der Universit\u00e4t von Amsterdam.)\n(Der Redaktion zugegangcn am Januar l\u2018J(M5.)\nFarbenreaktionen der Eiwei\u00dfk\u00f6rper mit p-Dimethylaminobenzaldehyd, mit Vanillin und p-Nitrobenzaldehyd sind vor kurzem von Erwin Rohde*) publiziert. Als diese Publikation erschien, war ich mit \u00e4hnlichen Versuchen besch\u00e4ftigt. Es h\u00e4tte also keinen Zweck, meine Untersuchungen noch zu ver\u00f6ffentlichen, wenn sich nicht herausgestellt h\u00e4tte, da\u00df man durch eine kleine Modifikation sehr charakteristische Reaktionen bekommt. Die Modifikation besteht im Hinzuf\u00fcgen von Nitrit und eignet sich auch f\u00fcr die Farbenreaktionen des Indols und Skatols mit aromatischen Aldehyden.\nBeschreibung der Reaktionen.\nI. Reaktionen mit p-Dimethylaminobenzaldehyd.\nDie Reagentien bestehen aus einer 2\u00b0/oigen L\u00f6sung von p-Dimethylaminobenzaldehyd in Alkohol (9\u00df\u00b0/o) und einer L\u00f6sung von Natriumnitrit in Wasser (0,o\u00b0/o).\nA. Auf Eiwei\u00df.\nMan kocht das Eiwei\u00df bezw. die Eiwei\u00dfl\u00f6sung mit Salzs\u00e4ure (25\u00b0/o) und einer gen\u00fcgenden Menge des Reagens. Die Fl\u00fcssigkeit nimmt eine rote Farbe an (Rohde 1. c.). Jetzt f\u00fcgt man einige Tropfen Natriurnnitritl\u00f6sung hinzu und bekommt dann eine intensiv blaue Farbe. Der blaue Farbstoff geht nicht in Chloroform \u00fcber. Rohde, der den ersten Teil der Reaktion beschrieben hat, wendet konzentrierte Schwefels\u00e4ure an, weil mit Salzs\u00e4ure leicht T\u00e4uschung durch die eintretende Lieber-\n*) Diese Zeitschrift, Bd. XLIV. S. l\u00df|.","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"F. A. S teens ma.\n20\nmann\u2019sehe Reaktion entstehen kann. Ich fand, dal) die Reaktion mit Salzs\u00e4ure gew\u00f6hnlich sch\u00f6ner ausf\u00e4llt als die mit Schwefels\u00e4ure. T\u00e4uschung mit der Liebermann\u2019sch\u00e9n Reaktion ist durch den zweiten Teil der Reaktion, das Hinzuf\u00fcgen von Na-triumnitritl\u00f6sung, ausgeschlossen.\nWenn ein Kiwoi\u00dfk\u00f6rper mit p-Dimethylaminobenzaldehyd und Salzs\u00e4ure keine rote Farbe gibt, so unterbleibt auch die blaut* * Farbe nach Hinzuf\u00fcgen von Natriumnitrit. So gibt z. R. Leim keim* Reaktion. Dieselbe Gruppe, welche mit dom Aldehyd reagiert, reagiert also wahrscheinlich auch mit dem Nitrit. Nach Rohde ist diese Gruppt* das Tryptophan:\nR. Auf Indol.\nZu zwei Teilen tier Fl\u00fcssigkeit, welche man aut Indol pr\u00fcfen will, setzt man einen Teil des ersten Reagens hinzu und dann tropfenweise Salzs\u00e4ure ('2\u00f6\u00b0/o), bis eine rote Farbe auf-tritt. .letzt f\u00fcgt man vorsichtig ein oder einige Tropfen einer Natriumnitritl\u00f6sung (0,r>\u00b0/o) hinzu: die Farbe geht in ein sch\u00f6nes dunkles Rot \u00fcber. Diese rote Farbe verschwindet ziemlich bald. Die Reaktion ohne Natriumnitrit ist schon von Ehrlich1) beschrieben. Man konnte denken, da\u00df durch die Modifikation die Nitrosoindolreaktion entstanden sei. Das ist aber nicht der Fall, denn die beschriebene Reaktion ist immer intensiver als die Nitrosoindolreaktion und kann auch in sehr verd\u00fcnnten Indoll\u00f6sungen, wo die Nitrosoindolreaktion schon ein negatives Resultat gibt, noch positiv ausfallen.\n\u00c7. Auf Skatol.\nDer Nachweis geht in analoger Weise wie bei Indol beschrieben vor sich. Die Farbe ohne Nitrit ist blauviolett (schon von Ad. Schmidt beschrieben):*) sie geht nach Hinzuf\u00fcgen von Natriumnitrit in eine reine tiefblaue Farbe \u00fcber. Der blaue Farbstoff ist in Chloroform l\u00f6slich und unterscheidet sich dadurch von dem blauen Farbstoff, der bei der Eiwei\u00dfreaktion gebildet wird. Leider gelingt es nicht immer, dieblaue Farbe hervorzurufen ; es scheint, da\u00df dies von der Konzentration des Skatols und des Reagens abh\u00e4ngt.\n'i Medizinische Woche, Aprilheft 1901. zitiert nach Hohde.\n*) M\u00fcnch. Med. Wochenschr., 1903, S. 721.","page":26},{"file":"p0027.txt","language":"de","ocr_de":"! ber Farbenreaktionen der Kiwcif'k\u00fcrpcr usw.\t27\nII. Reaktionen mit Vanillin.\nDie Reagentien bestehen aus einer f>\u00b0/oigen L\u00f6sung von Vanillin in Alkohol i90\u00b0/o) und einer L\u00f6sung von Natriumnitrit in Wasser (O,\u00f6\u00b0/ob Die Reaktionen werden in analoger Weise wie bei p-Dimethylaminobenzaldehyd beschrieben angestellt.\nA. Auf Eiwei\u00df.\nDie Farbe ohne Hinzuf\u00fcgen von Nitrit ist rot (Rohdei, nach Hinzuf\u00fcgen der Nitritl\u00f6sung sch\u00f6n blau.\nR. Auf Indol.\nFarbe ohne Nitrit orangerot: diese Farbe wird durch Hinzuf\u00fcgen von Nitrit nicht ge\u00e4ndert.\nC. Auf Skatol.\nFarbe ohne Nitrit rotviolett, nach Hinzuf\u00fcgen der Nitritl\u00f6sung blauviolett. Diese Reaktion wird durch Indol beeintr\u00e4chtigt. Es gelingt also nicht, mit Vanillin Skatol neben Indol nachzuweisen.\nIII. Reaktionen mit p-Nitrobenzaldehyd.\nDas p-Nitrobenzaldehyd wird in Substanz angewendet. Eiwei\u00df mit p-Nitrobenzaldehyd und Salzs\u00e4ure gekocht gibt eine gr\u00fcne Farbe (Rohde). Diese F\u00e4rbt* geht nach Hinzuf\u00fcgen von Natriumnitritl\u00f6sung in ein sch\u00f6nes dunkles Blau \u00fcber. Mit Indol und Skatol bekommt man keine Reaktionen.","page":27}],"identifier":"lit18292","issued":"1906","language":"de","pages":"25-27","startpages":"25","title":"\u00dcber Farbenreaktionen der Eiwei\u00dfk\u00f6rper, des Indols und des Skatols mit aromatischen Aldehyden und Nitriten","type":"Journal Article","volume":"47"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:07:49.630326+00:00"}