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{"created":"2022-01-31T14:59:19.606384+00:00","id":"lit18296","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Scheunert, Arthur","role":"author"},{"name":"Walther Grimmer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 47: 88-125","fulltext":[{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verdauung des Pferdes bei Maisf\u00fctterung.\nVon\nArthur Scheunert und Walther Grimmer.\n(Aua .1er physinlot'isch ch.'mi\u00fcfhfin Abteilung der tier\u00e4rztlichen Hochschule zu Dresden\n\u2022 tii\u2019h. Med.-Hat Prof. Dr. hl len berger.)\n(Der Redaktion zugegangen am 18. Januar lyoti.)\nVor ungef\u00e4hr 20 Jahren sind in dieser Zeitschrift (Bd. X und XI) einige Abhandlungen von Goldschmidt erschienen, die die Art des Fort schreite ns und die Ausgiebigkeit der Verdauung im Magen des Pferdes behandelten. Die diesen Arbeiten zugrunde liegenden Untersuchungen sind von Goldschmidt seinerzeit auf Anregung und unter Leitung von Ellenberger im hiesigen physiologischen Institut ausgef\u00fchrt worden und sollten einen Teil jener gro\u00dfen Reihe von Experimentaluntersuchungen bilden, die im Laufe der HOiger Jahre \u00fcber die Verdauungsvorg\u00e4nge, Verdauungss\u00e4fte und den Bau der Verdauungsorgane der Haustiere von Ellenberger1) und seinen Mitarbeitern, unter denen besonders V. Hofmeister zu nennen ist, sowohl in histologischer, wie in physiologischchemischer Hinsicht durchgef\u00fchrt worden sind und als grundlegend in diesen Fragen angesehen werden m\u00fcssen.\nDie l ntersuchungen sind im Laufe der Jahre fortgesetzt worden, wobei aber bei den Pferden als Versuchsfutter fr\u00fcher nur Hafer zur Anwendung gelangte. Da nun hei \u00e4hnlichen Untersuchungen in unserem Institute \u00fcber die Verdauung-Vorg\u00e4nge der anderen Haustiere stets mehrere Futtermittel als Versuchsfutter verwendet worden sind. z. B. heim Schweine: Hafer. Fleisch, Kartoffeln, beim Hunde: Reis und Fleisch, und hierbei erkannt wurde, da\u00df eine genaue Kenntnis der Ver-dauungsvorg\u00e4nge nur durch m\u00f6glichst zahlreiche Untersuchungen\n*' Arch, f Wissenschaft!, und prakt. Tierheilkunde, \u00dfd. VII\u2014XII","page":88},{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verdauung des Pferdes hei Maisf\u00fctterung\n89\nan vielen Individuen und unter Anwendung verschiedener Nahrungsmittel erzielt werden kann, erschien es zweckm\u00e4\u00dfig, auch die Verdauungsvorg\u00e4nge des Pferdes noch bei Futtermitteln mit einer von der des Hafers verschiedenen chemischen Zusammensetzung zu studieren. Auf Veranlassung von Herrn Geheimrat Kllenberger w\u00e4hlten wir hierzu den Mais, dessen Wahl auch noch dadurch begr\u00fcndet erschien, da\u00df er in den meisten Gegenden S\u00fcd- und Osteuropas als Futtermittel f\u00fcr Werde verwendet wird und in neuerer Zeit auch bei uns als K\u00f6rnerfutter Anwendung findet.\nSchon die vergleichende Betrachtung der chemischen Zusammensetzung von Mais und Hafer zeigt deutlich, da\u00df eine gleichartige Verarbeitung und Verwertung beider im Verdauungs-kan\u00e4l nicht erwartet werden kann. Wenngleich beide Futtermittel einen ann\u00e4hernd gleichen Fettgehalt (i\u20145\u00b0/o) besitzen, so sind die Unterschiede in den Mengenverh\u00e4ltnissen der \u00fcbrigen Itestandteile doch na ht erheblich. Der Hafer enth\u00e4lt an Protein-stuflen 1 \u2014 l,l2\u00b0/o mehr, an Kohlehydraten hingegen 10\u00b0/o weniger als Mais. Ganz erheblich ist endlich der Unterschied im Roh-fasergehalt, von welchem Bestandteil der Hafer im allgemeinen s\" \" moj,r enth\u00e4lt. Dieser Reichtum an Kohlehydraten, die Almut an Rohhafer und F\u00e4wei\u00dfstoflen lassen es wahrscheinlich erscheinen, da\u00df die Verdauungsvorg\u00e4nge bei Maisf\u00fctterung in anderer Weise als bei Haferf\u00fctterung ablaufen werden.\nI nsere I ntersuchungen sollten dar\u00fcber Aufschlu\u00df geben, oh dies wirklich der Fall ist, und wodurch sich die Verdauungs-vni gange bei Maisf\u00fctterung von denen bei Haferf\u00fctterung unterscheiden. Ferner sollten sie zeigen, ob die bei den Untersuchungen in unserem Institute zuerst festgestellten zeitlichen und region\u00e4ren Verschiedenheiten der VerdauungsVorg\u00e4nge im Magen, die Reaktionsverh\u00e4ltnisse und anderes auch bei Maisf\u00fctterung vorhanden sind, und weiterhin klarlegen, wie bei Maisf\u00fctterung \u00ab1er \u00dcbergang vom Magen in den Darm und das Fort r\u00fccken daselbst stattfindol und wie sich die Dauer und Ausgiebigkeit der \\ erdauung von Mais gegen\u00fcber der von Hafer gestaltet, hs ist selbstverst\u00e4ndlich und bedarf keiner besonderen Krw\u00e4h-i ung, da\u00df wir nebenbei auch anderen Fragen, die sich bei","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"Arthur Scheunert und Walthur Grimmer.\nunseren Versuchen ergaben, nachgegangen sind. So haben wir auch versucht, einen VVTeg zu finden, um die im Gefolge fier Maisf\u00fctterung h\u00e4ufig auftretenden Krankheitserscheinungen zu erkl\u00e4ren, die sich unter anderem in die Leistungsf\u00e4higkeit beeintr\u00e4chtigenden Ern\u00e4hrungs- und Verdauungsst\u00f6rungen \u00e4u\u00dfern, di** oft zu Koliken, welche mit Magen- und Darmzerrei\u00dfungen verbunden sind, f\u00fchren.\nGang der Untersuchung.\nUnsere Untersuchungen wurden nach der von Ellon-berger und Hofmeister1) ausgearbeiteten und in unserem Institute immer angewandten Methode ausgef\u00fchrt und besondere \u00c4nderungen schon deshalb vermieden, um mit den fr\u00fcheren Versuchen bei Haferf\u00fctlerung vergleichbare Resultate erhalten zu k\u00f6nnen. Zur Verwendung kamen insgesamt 10 Pferde, f\u00fcr deren Auswahl eine m\u00f6glichst \u00fcbereinstimmende K\u00f6rper-besehaffenheit (Ern\u00e4hrungszustand) und nahezu gleiches Alter ausschlaggebend waren. Diese Vorsicht erwies sich als notwendig, da, wie der eine von uns an anderer Stelle gezeigt hat,2) die individuellen Differenzen der einzelnen Tiere von ganz erheblichem Einfl\u00fcsse auf die VerdauungsVorg\u00e4nge sind. Die Pferde erhielten zun\u00e4chst eine Probemahlzeit von 1500 g Mais (der gleichen Menge, die beim eigentlichen Versuche vorgelegt wurde), wobei genau auf die Art und Dauer der Nahrungsaufnahme geachtet wurde. Solche Tiere, die, wie es sehr h\u00e4ufig vorkam. den Mais nur widerwillig oder nur zum Teil fra\u00dfen, wurden ausgeschaltet und nur die Pferde zu den Versuchen verwendet, bei denen irgendwelche Abnormit\u00e4ten (zu langsames Fressen, \u00fcberm\u00e4\u00dfiges Speicheln, Abneigung gegen das Maisf\u00fctter) nicht beobachtet werden konnten. Diese Tiere wurden zun\u00e4chst einige Tage bei normaler F\u00fctterung, Hafer und Heu, gehalten, um etwa von fr\u00fcher her bestehende, akute Verdauungsst\u00f6rungen zu beseitigen. Dann wurde ebenso lange nur Heu in reichlichen Mengen gereicht, um den V erdauungskanal von Resten fr\u00fcherer\n') \\erdauun;,r und Yerdauungss\u00e4fte des Pferdes, Archiv f\u00fcr wissenschaftliche und praktische Tierheilkunde, Bd. Vll\u2014XII.\n*) Pfl\u00fcger s Archiv. Bd. CIX. S. Uh","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ee\u2019ber die Verdauung des Pferdes bei Maisf\u00fctterung.\n91\nMahlzeiten zu befreien, und um nach der T\u00f6tung der Tiere genau feststellen zu k\u00f6nnen, wie weit der Mais im Verdauungs-traktus vorgedrungen war: denn Heu und Mais lassen sieh leicht von einander unterscheiden. Es folgte dann ein HGst\u00fcndiges fasten. Diese Zeit ist nach den Heobachtungen von Ellenberger und Hofmeister1) n\u00f6tig, um Magen und D\u00fcnndarm vollst\u00e4ndig zu entleeren. W\u00e4hrend dieser Periode stand den Tieren nur Wasser in beliebigen (Quantit\u00e4ten zur Verf\u00fcgung, auch wurde ihnen ein besonderer, isolierter Stand angewiesen, dessen llolzteile s\u00e4mtlich mit Eisenblech beschlagen waren. Die Streu wurde aus dem Stande entfernt. Diese Vorsichtsma\u00dfregeln sind unbedingt erforderlich, da die 1 iere sonst stets Dinge aufnehmen, die die Versuche und die Analysen der Magen- und Darminhalte st\u00f6ren.\nNach der Periode des Fastens erhielten die Tiere die Versuchsmahlzeit, die aus 1500 g Mais bestand und die sie in durchschnittlich 20\u201430 Minuten, selten in l\u00e4ngerer Zeit auf-nahmen. Die Zusammensetzung des Versuchsfutters' (Mais) war nat\u00fcrlich vorher durch mehrfach kontrollierte Analysen ermittelt worden.\n]l2i 11,2> \u201cj 3, i, t>, 8, 9 Stunden p. pab., w\u00e4hrend welcher Zeit die Tiere kurz geh\u00e4ngt waren, erfolgte ihre T\u00f6tung durch Erschie\u00dfen mit dem Apparate nach Stahel-Stoff mit sofort nachfolgendem Verbluten. Um das \u00fcbertreten von Mageninhalt nach dem D\u00fcnndarm und von D\u00fcnndarminhalt nach dem Coecum w\u00e4hrend der Agonie m\u00f6glichst zu verhindern\u2019 wurde hei den erschossenen Tieren die Bauchh\u00f6hle so rasch als irgend m\u00f6glich ge\u00f6ffnet, der Magen am Pylorus und der D\u00fcnndarm am distalen Ende des Ileums sofort unterbunden. Den D\u00fcnndarm teilten wir hierauf durch weitere Unterbindungen in ca. 1 m lange Abschnitte. Dann wurden Magen und Darm exenteriert und zur Hemmung der weiteren Verdauung in Eiswasser gelegt. Sodann wurde der Magen gewogen, hiernach ge\u00f6ffnet, der Inhalt auf seine Reaktion gepr\u00fcft und dann in ein tariertes Gef\u00e4\u00df entleert. Dann wurde der leere Magen zur\u00fcckgewogen und zur Kontrolle auch das Gewicht des Inhaltes f\u00fcr sich bestimmt. In\n\u2018) Arch f. Wissenschaft 1. u. prakt. Tierheilkunde, Bd. V, S. 134.","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"92\nArthur Scheunert und Walther Grimmer.\ngleicher Weise stellten wir dann das Gewicht d\u00e9s D\u00fcnndarminhaltes und die Reaktion der Inhalte seiner durch die Unterbindungen hergestellten Abschnitte fest.\nVon den Magen- und Darminhalten wurde zun\u00e4chst die Gesamttrockensubstanz und das Verh\u00e4ltnis des Gel\u00f6sten zum Ungel\u00f6sten bestimmt. Weiterhin ermittelten wir im Gesamtinhalte Kohlehydrate, Eiwei\u00df und Rohfaser. Ein Teil der Gesamtinhalte wurde zur Trennung in gel\u00f6ste und ungel\u00f6ste Bestandteile verwendet, in den ungel\u00f6sten ebenfalls Kohlehydrate, Eiwei\u00df und Rohfaser, in den gel\u00f6sten Zucker, andere Kohlehydrate und Eiwei\u00df bestimmt. Die Menge der in Magen und Daim gel\u00f6sten Stolle berechneten wir aus dem Wassergehalte des Gesamtinhaltes einerseits und der fl\u00fcssigen Anteile andrerseits. War n\u00e4mlich die Gesamtmenge W asser des Magen- bezw. Darminhaltes aus der I rockensubstanzbestimmung des Gesamt-mhaltes bekannt, ebenso die eines aliquoten Teiles der L\u00f6sung, so lie\u00df sich die Gesamtmenge\u00bb der gel\u00f6sten Stufte leicht finden durch die Gleichung:\na : m == b : x\nwobei (u : int eine bekannte Gewichtsmenge der L\u00f6sung, a die Menge des darin enthaltenen Wassers, m die der Trockensubstanz dieser .Menge, b die Gesamtmenge Wasser des Magen-, bezw. Dannirihaltos vorstellt.\nZur Bestimmung der \u00fcbrigen Bestandteile wurden einesteils Milteiproben des- Gesamtmagen- bezw. Darminhaltes auf dem W asserbade zur Trockne gebracht, anderenteils durch Filtrieren ungel\u00f6ste und gel\u00f6ste Bestandteile von einander getrennt. Die gel\u00f6sten Bestandteile analysierten wir sofort, w\u00e4hrend die ungel\u00f6sten ebenso wie die Gesamtinhalte zun\u00e4chst getrocknet und dann auf einer Maerkerschon M\u00fchle gemahlen wurden.\nEiwei\u00df wurde nach Kjeldahl bestimmt, die Kohlehydrate \u2018lurch Aufschlie\u00dfen im Soxhlet\u2019schen Dampftopf mit nachfolgender Inversion durch 2\u20142.:VVoige Salzs\u00e4ure in Dextrose verwandelt und deren Menge nach All ihn bestimmt. Die Kohlehydrate brachten wir in allen F\u00e4llen als Dextrose in Rechnung. Zur Bestimmung der Rohfaser bedienten wir uns des bekannten Verfahrens von Henneberg und Stohmann, welches bei \u00e4hn-","page":92},{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"I ber die Verdauung des Pferdes bei Maisf\u00fctterung.\t93\nlullen Untersuchungen in unserpm Institute stets \u00eeing\u00e9wcndet worden ist und welches in der von dem einen von uns geschilderten Weise1) zur Anwendung gelangte.\nUnseren Untersuchungen stellten sieh recht erhebliche Schwierigkeiten in den Weg, die einerseits in der Individualit\u00e4t der Versuchstiere, andrerseits in der chemischen Zusammensetzung des Versuchsfutters zu suchen sind. Infolge der Erfahrung, die bei den fr\u00fcheren Versuchen gemacht worden ist, da\u00df Pferde nach l\u00e4ngerem Hungern im allgemeinen 1500 g Hafer ohne weiteres aufnehmen, 2000 g aber \u00f6fter nicht v\u00f6llig verzehren, bestimmten wir auch 1500 g Mais als Versuchsmahlzeit. Es gelang jedoch nicht immer, Tiere zu bekommen, die den Mais ohne weiteres gutwillig fra\u00dfen, da die uns zur Verf\u00fcgung stehenden Pterde offenbar andere Nahrung gew\u00f6hnt waren. Da es au\u00dferdem im letzten .lahre sehr schwierig war, die gen\u00fcgende Anzahl Pterde zu erhalten, waren wir \u00f6fters gen\u00f6tigt, unsere Versuchs-liferde erst an das Maisfutter zu gew\u00f6hnen, was meist auch gelang. Anfangs versuchten wir, um eine m\u00f6glichst reichliche Speichelsekretion und damit eine g\u00fcnstige Beeinflussung der St\u00e4rkeverdauung zu veranlassen, und um den wirklichen, in jenen L\u00e4ndern, in denen Mais vorzugsweise als Futtermittel f\u00fcr Pferde dient, herrschenden Verh\u00e4ltnissen nahe\u2018zu kommen, den Mais ungebrochen zu verabreichen. Hiermit erzielten wir aber sehr schlechte Resultate. Die Pferde verweigerten die Annahme \u00fcberhaupt, oder fra\u00dfen nur wenig, oder brauchten eine sehr lange Zeit zur Aufnahme. Die ungemein harten Maisk\u00f6rner bieten dem Kauen sehr gro\u00dfe Schwierigkeiten. Auch die Zugabe einer\ngeeigneten Menge H\u00e4cksel vermochte hieran nichts zu \u00e4ndern. Ferner stellte sich heraus, da\u00df verschiedene Tiere den Mais deshalb nicht fra\u00dfen, weil sie die harten K\u00f6rner infolge von Zahnfehlern nicht zermalmen konnten. Wir reichten den Mais daher angebrochen, soda\u00df zwar die einzelnen K\u00f6rner noch zusammenh\u00e4ngend, wohl aber gebrochen waren, da\u00df also ein\n') Pfl\u00fcger s Archiv, Bd. C1X, S. 151.","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"U\nArthur Seheunert und Walther (iri\nni m e r,\ngr\u00fcndliches Kauen und die vorbedachte Einspeichelung gew\u00e4hrleistet waren. Au\u00dferriem wurden die Pferde auf die Beschaffenheit ihres (\u00abebisscs hin untersucht, und etwaige Schieferz\u00e4hne in der \u00fcblichen Weise durch Abraspeln beseitigt. Trotz aller dieser Vorbereitungen und Vorsichtsma\u00dfregeln ist es verschiedentlich vorgekornmen, da\u00df die Versuchsmahlzeit schlie\u00dflich doch verweigert oder nur zum Teil aufgenommen wurde.\nWeiten? Schwierigkeiten ergaben sich aus der Zusammensetzung des Vorsuchsfutters. Wie schon oben hervorgehoben. zeichnet sich der .Mais durch einen geringen Inhalt an Cellulose und durch einen besonderen Reichtum an Kohlehydraten aus. Infolgedessen erschien der Mageninhalt meist als eine d\u00fcnnbreiige Masse, ganz im (\u00abegensatz zu den relativ festen und dicken Mageninhalten bei Haferf\u00fctterung. W\u00e4hrend, wie der eine von uns feststollen konnte, bei Haferf\u00fctterung nach unserer Versuchsanordnung, also nach \u00df\u00dfstiindiger Karenz, der Mageninhalt immer frei von Kesten der vorhergehenden Mahlzeit (Heu) war, konnte dies bei Maisf\u00fctterung nicht immer beobachtet werden. Vielmehr fanden sich h\u00e4ufig Heureste im Mageninhalte vor. Offenbar sind die eollulosearmen, st\u00e4rkebreiartigen, bei Maisf\u00fctterung in den Magen gelangenden Massen nicht imstande, geringe etwa noch vorhandene Heurestehen vor sich her aus dem Magen zu schieben, w\u00e4hrend bei Haferf\u00fctterung infolge der verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig fe>ten Konsistenz der abgeschluckten Massen dies bewirkt wird. Hie Rohfaser spielt als im Magen und D\u00fcnndarm in der kurzen Zeit ihres dortigen Aufenthaltes absolut unverdaulicher Bestandteil eine ganz besonders wichtige Rolle bei unseren Untersuchungen, und es ist klar, da\u00df bei dem geringen Cellulosegehalte des Mais auch geringf\u00fcgige Beimengungen von cellulosereichem Heu eine exakte Bestimmung der Rohfaser im Magen- und Darminhalt zur Unm\u00f6glichkeit machen. Von den 19 Versuchstieren konnten daher nur 11l) zu den genaueren Untersuchungen herangezogen Averden. Bei einem Teile der anderen Pferde sind die l ntersuchungen zwar auch durchgef\u00fchrt worden, lieferten\n*'\tH Pferde sind in den folgenden Tabellen mit den fort-\nlaufenden arabischen Ziffern I \u201411 bezeichnet worden, w\u00e4hrend die \u00fcbrigen Tiere unter a. b. c. d bei den betreffenden Stunden eingef\u00fcgt worden sind.","page":94},{"file":"p0095.txt","language":"de","ocr_de":"95\n\u00dcber die Verdauung des Pferdes bei Maisf\u00fctterune\n\u00a9 *\naber bez\u00fcglich der festgestellten Rohfasermenge Ergebnisse, die es unm\u00f6glich erscheinen lie\u00dfen, die Versuchsresultate als einwandfrei anzusehen. Auch bei einem Pferde, welches mit einem anderen Mais als dem mehrfach analysierten gef\u00fcttert worden war, waren die Untersuchungsergebnisse derart, da\u00df sie nicht verwendet werden konnten.\nAus r\u00e4umlichen Gr\u00fcnden erscheint es zweckm\u00e4\u00dfig, von der Wiedergabe der Versuchsprotokolle der einzelnen Tiere abzusehen, doch sei hierzu folgendes bemerkt: 2 Pferde (l u. 2) wurden Stunde nach beendigter Mahlzeit, 0 Pferde (3, 4, ia\u20144d) 1 Stunde, 3 Pferde (5, ti, 7\u00bb PI* Stunde, je 1 Pferd (Tb, 8, 9, 10,11) 2, 3, 4, 6, 8 und 2 Pferde f 1 la, 11b) 9 Stunden nach Beendigung der Mahlzeit get\u00f6tet. Ein Pferd verweigerte die Aufnahme der Versuchsmahlzeit \u00fcberhaupt und wurde nicht zum Versuche verwendet. In bezug auf die zu den genaueren Berechnungen nicht herangezogenen Pferde ist folgendes zu erw\u00e4hnen : bei 4a und 4b fanden sich lleureste im Magen und im Darm vor. 4c nahm nur 025 g Mais von 1500 g auf und zeigte krankhafte Ver\u00e4nderungen der Magenschleimhaut. 4d\nerhielt ein Gemisch aus Mais und H\u00e4cksel, nahm hiervon aber ebenfalls nicht alles auf, soda\u00df die aufgenommenen Mengen der beiden Futterkomponenten nicht bestimmt werden konnten. Tb hatte noch Heureste in Magen und D\u00fcnndarm. 111) hatte eine Stenose mit nachfolgender Dilatation im Duodenum, nahm nur 1300 g auf und zeigte eine bedeutende Auftreibung des Magens. her\\ orgerufen durch Ansammlung v< >n ( lasen 11 ympanitis i. liei 11a waren krankhafte Ver\u00e4nderungen der Magenschleimhaut\nvorhanden, soda\u00df sich fast noch die gesamte Futtermenge un verdaut im Magen vorfand.\nAllgemeine Betrachtungen \u00fcber den Mageninhalt, seine Beschaffenheit\nund die Reaktionsverh\u00e4ltnisse des Inhaltes des Magen- und Dannkanals.\nDie von uns beobachtete Tatsache, da\u00df im Mageninhalte sich h\u00e4utig Beste fr\u00fcherer Mahlzeiten trotz \u00dfbst\u00fcndiger Karenz vorfanden, und die d\u00fcnnbreiige Beschaffenheit desselben verfa\u00dfte uns, im Wassergehalte des 'Mageninhaltes eine Erkl\u00e4rung fl eser Verh\u00e4ltnisse zu suchen.","page":95},{"file":"p0096.txt","language":"de","ocr_de":"%\nArlhur Scheunert und Walther Grimmer.\nTabelle I. Wassergehalt des Mageninhaltes.\nNr. des Pferdes\tVerdauungs- stunde\tGewicht des Mageninhaltes \u2022 8\t\u25a0 Gewicht des Wassers g\tWasser >\tMittel- wert >\n1\t\u25a0/\u00ab\u201411\t2650\t1608,5\t60,7\t\n2\t\t3500\t2374\t\u00ab7,8\t\u2666>4.4\n3\t\t2365\t1428,4\t\u00ab0,4\t~~\n4\t1-1', *\t2040\t1373 \u2022\t67,3\t\n4 a 4 h\t\t2100 3630\t1444,8 2443\t\u00ab8.8 \u00ab7,3\tna.u\nf\u00bb\t\u25a0\t2745\t1692\t\u00ab1,\u00ab\t\n6\tIV*-2 \u25a0\t3135\t2126\t67,8\t66.5\n7\t'\t1100\t771\t70,1\t\nX. | / b\t2\u20142 '/>\t2200\t1511\t68,7\t68,7\n\u00ab\t3-3'/.\t330\t242,8\t73,6\t73,6\n9 ;\t\u2022 i\t4\u20144* %\t3460 \t\t2422.4\t70'\t70\n10\t6\u20146* t\t1250\t806,4\t64,5\t64.5\nH\t\t1900\t1486\t78,2\t78.2\nlia\t3-0'/*\t1540\t1018\t66,1\t66.1\nDie labelle zeigt, da\u00df im allgemeinen, abgesehen von 2 Individuen, der Wassergehalt zwischen 60 und 70\u00b0/o schwankt, gleichg\u00fcltig, in welcher Verdauungsstunde sich das Tier befindet. Kin besonderer Wasserreichtum l\u00e4\u00dft sich also nicht feststellen, denn der eine von uns2) fand bei 12 mit Hafer gef\u00fctterten Pferden ebenfalls ein Schwanken des Wassergehaltes von 60\u201470\u00b0/o.\nDit' anscheinend d\u00fcnnbreiige Beschaffenheit des Mageninhaltes bei Maisf\u00fctterung ist demnach wohl durch die Zusammensetzung des Mais, durch seinen hohen Inhalt an Kohle-\nDie erste Zahl zeigt im folgenden stets die Stundenzahl an. nach welcher das Tier nach beendeter Mahlzeit get\u00f6tet worden ist, die zweite Zahl gibt die Verdauungsstunde mit Einschlu\u00df der Mahlzeit an.\n*) Scheunert. Pfl\u00fcger\u2019s Archiv, Bd. CIX, S. 163.","page":96},{"file":"p0097.txt","language":"de","ocr_de":"\\ \\>n- dit* Verdamm\" des Pferdes hei Maisf\u00fctlerun\u00ab'.\n97\nhydraten und vor allem seinen geringen Gehalt an Cellulose zu erkl\u00e4ren.\nDiesei- erw\u00e4hnte Reichtum an Kohlehydraten veranla\u00dfte mis. eine genaue Rr\u00fclung der jeweiligen Reaktionsverh\u00e4ltnisse der Inhalte der einzelnen Magenport innen (Vormagen [pars ot sophageaj, Fundiisdr\u00fcsenregioii und Pylorusdriisenregion). so-wie der Inhalte des D\u00fcnndarms, des Goeeums und des Colons vorzunehmen. Ellenberger und Hofmeister1) hatten n\u00e4m-deh gefunden, dal) Pferde, die mit reiner St\u00e4rke gef\u00fcttert worden waren, eine saure Reaktion des Inhaltes des gesamten Yer-daiiungssehlauches aufwiesen. Da der Mais ca. 4>f> \u2014 7()\u00b0/o Kohlehydrate enth\u00e4lt, konnten wir \u00e4hnliche Reaktionsverh\u00e4llnisse erwarten, und vielleicht schon durch diese zu Schl\u00fcssen \u00fcber die h<i Maisf\u00fctterung auftret enden pathologischen Erscheinungen berechtigt werden.\nDie Tabelle II auf Seite 98 stellt die Refunde der einzelnen Versuche zusammen. Aus ihr geht zun\u00e4chst hervor, da\u00df sieh die durch den abgeschluckten Speichel bedingte alkalische Reaktion des Mageninhaltes am l\u00e4ngsten in der Pars oesophagea bezw. in der n\u00e4chsten Nachbarschaft der Cardia des Pferdemagens h\u00e4lt. Das ist auch ganz nat\u00fcrlich, da die Pars oesophagea keine eine S\u00e4ure produzierenden, bezw. \u00fcberhaupt keine Dr\u00fcsen enth\u00e4lt und lediglich als eine Fortsetzung der beim Pferde dr\u00fcsenfreien Speiser\u00fchre aufgefa\u00dft werden kann, und da sich dort au\u00dferdem die zuletzt aus der Mundh\u00f6hle in den Magen gelangenden Futterteile befinden. Am raschesten (schon nach einer Stunde) verschwindet die alkalische Reaktion in der Fundus-di\u00fcsenregion des Magens, da dort, durch die Hnzvme (1er Rr\u00fcsen-sokrete beg\u00fcnstigt, sein* bald eine lebhafte Amylolyse verbunden mit erheblicher Milehs\u00e4ureproduktion stattlindet. Au\u00dferdem 1'induzieren bekanntlich die Rclcgzcllon der Fundusdr\u00fcsen freie >alzs\u00e4ure, doch da diese nach den Untersuchungen von Kllen-berger und Hofmeister*; erst in den sp\u00e4teren Verdauungs-stundon in betr\u00e4chtlichen Mengen im Mageninhalte zu finden lst\u00bb mu\u00df die so fr\u00fchzeitig auftretende saun* Reaktion' freier\n') Arcl\u2018- f. WissenschaftI. u. prakt. Tierheilkunde, Bd. XIV, S. 129.\n*) Arc,\u2018- f- Wissenschaft!. u. prakt. Tierheilkunde. IM. XU. S. ;U:>. jloppe-Seylcr's Zeitschrift f. physiol. Chemie. XLVII.\t-","page":97},{"file":"p0098.txt","language":"de","ocr_de":"Arthur Scheunert und Walther Grimmer,\nMilchs\u00e4ure zugeschrieben werden. Es mu\u00df hier jedoch erw\u00e4hnt werden, da\u00df das Gesagte sich auf den gemischten Inhalt der Fundusdr\u00fcsenportion des Magens bezieht.\nTabelle II.\nReaktionsverh\u00e4ltnisse im Vordauungskanal.\nReaktion des Inhaltes von\ndes Pfer- des'\tStunde\tPars Fundus* oeso- dr\u00fcsen-phagea region\tPylorus- driisen- . \u25a0 \u25a0 \u25a0 region\tD\u00fcnn- darm\t. Coeeum\tColon\nJ 2\t\u2018*-1 \u25a0 \u2018-y\talkalisch alkalisch\talkalisch\talkalisch\talkalisch \"<>\talkalis h \u00bb\n;* 4 4 a ih\t\tsauer *\tschwach sauer\tl m neutral\t\t\n\tl\u2014l V*\t\u2666 ' 1 . . sauer\talkalisch neutral sauer\talkalisch\t\u00bb :** \u2022 * .-\u2022 \u2022 \u2022\u2022 \u2022 \u2022\t\u2022\n4 c\t\talkalisch alkalisch\talkalisch\t.\t\u2022\t\u2022\n\u00f4\t\tsauer\tsauer\t\u2018\t\t4\n<;\t1'*\u20142\t-atirr \u2019\u2022\u25a0\u25a0\u25a0 \u2022 \u2022\t. i\t\tanfangs neutral\t*\t-\n7\t\t\t4\talkalisch\tf>\t4\n/bi\t2 2'jt .\t..\t\t\t.\t. \u25a0\n8 ' \u25a0 i\t^ \" .\t1 * i\t: ' \u25a0\tanfangs neutral\t\t\n\u00ab\ti-4'h\ti\t\u25a0 \u25a0 ' 1 \u201c\t\u25a0 1* \u25a0\u25a0\tanfangs sauer\t\t\ntu\t\u2014\u2666;\u2022/*\t\\ -r \u2022\tr\tsauer\t! . I \u2022 !\t\n11\tS\u2014S\u2019/s\t, :\tV\t\u2022 '\tsauer\tsauer\nlia\t\u00ee)\u2014in 2\t!\tV\\ \u25a0 ' ' '\t, *\tneutral\t' alkalisch\n11h\t\tI\t. . \u25a0* \u25a0 t\t\tsauer\tsauer\nIn der N\u00e4he der Schleimhaut findet man in dieser Regien schon ganz kurz nach dem Fressen saure Reaktion des Mageninhaltes, die von der von den Dr\u00fcsen sezernierten HCl herriihrt. Diese dringt aber erst langsam und ganz allm\u00e4hlich tiefer in den Mageninhalt ein, soda\u00df dessen saure Reaktion, soweit sie schon eine halbe oder 1 Stunde nach der Mahlzeit beobachtet wird, von","page":98},{"file":"p0099.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verdauung des Pferdes bei Maisf\u00fctterun*\t99\nMilchs\u00e4ure herr\u00fchrt. Zur Kontrolle bestimmten wir in einem Falle illord *c, t Stunde p. pah. get\u00f6tet) die freie Salzs\u00e4ure nach Sj\u00f6qvist, konnten aber nur Spuren davon nachweisen. Zur Erkl\u00e4rung der Reaktionsverh\u00e4ltnisse im D\u00fcnndarm seien hier zun\u00e4chst kurz die daselbst bei Haferf\u00fctterung herrschenden V erh\u00e4ltnisse geschildert. Mit Ausnahme der Z(*it w\u00e4hrend der Nahrungsaufnahme und kurz nach ihrer Beendigung, sicher nach der ersten Verdauungsstunde ist mindestens der. Inhalt des ersten Drittels bezw. die H\u00e4lfte des D\u00fcnndarmes schwach sauer, w\u00e4hrend die beiden letzten Drittel bezw. die distale H\u00e4lfte alkalische Reaktion zeigen. Die saure Reaktion des Inhaltes im Anfang des D\u00fcnndarms erkl\u00e4rt sich durch das infolge des geringen Fassungsverm\u00f6gens des Pferdemagens sehr fr\u00fchzeitig erfolgende \u00dcbertreten von Mageninhalt. Einerseits wird dieser durch seinen S\u00e4uregehalt (bei Hafer!utterung reagiert eine halbe Stunde p. pab. schon die rechte H\u00e4lfte, nach l Stunde schon der gesamte Inhalt sauer), andererseits durch seinen (iehalt an Kohlehydraten, die im Darm teilweise der Milchs\u00e4ureg\u00e4rung anheimf\u00e4llen, eine saure Reaktion seines Inhaltes hervorrufen. Der Inhalt des Iloums reagiert jedoch stets alkalisch und geht in die unter normalen Verh\u00e4ltnissen ebenfalls stets alkalisch reagierenden Inhalte des Coecums und Colons \u00fcber.\nWie unsere Tabelle lehrt, liegen bei Maisf\u00fctterung die Verh\u00e4ltnisse ganz anders. Infolge der oft bis zum Region der zweiten Verdauungsstunde im gesamten Mageninhalt herrschenden alkalischen Reaktion reagiert innerhalb dieser Zeit auch der gesamte D\u00fcnndarminhalt alkalisch. Erst 2 Stunden p. pab., wenn der Mageninhalt sauer geworden ist, treten \u00e4hnliche Verh\u00e4ltnisse wie bei Haferf\u00fctterung ein, indem die Reaktion im Anfangsteil des D\u00fcnndarms sauer wird. V\\ \u00e4hrend aber bei Haferf\u00fctterung die alkalische Reaktion im Ileum stets erhalten bleibt, reagiert bei Maisf\u00fctterung (*> Stunden nach dem Fressen schon der gesamte D\u00fcnndarminhalt sauer. Noch sp\u00e4ter, 8\u20149 Stunden nach der Mahlzeit, ist dies sogar bei den Inhalten des Coecums und Colons der Fall. Diese saure Reaktion der Darminhalte wird neben anderen G\u00e4rungss\u00e4uren haupts\u00e4chlich durch freie Milchs\u00e4ure, die wir stets qualitativ nachweisen konnten, hervorgerufen.","page":99},{"file":"p0100.txt","language":"de","ocr_de":"1(H)\nArthur $cln*iniert und Walther Grimmer\n\u00ef>if* Wlton Verschiedenheiten \u00ab1er Heaktionsvcrh\u00fcltnisse von den bei Haferf\u00fctterung herrschenden sind wohl durch den gr\u00f6beren Kohlehydratgehalt und das raschere Fortr\u00fccken des Chvrnus innerhalh des Darmes zu erkl\u00e4ren, da durch laide Imstande s\u00fcurehddende (i\u00e4rungsvorgiinge beg\u00fcnstigt werden.\nliegt \u00abtut \u00ab1er Hand, dal\u00bb dies\u00ab* Ii(?akti<>nsv(*!*li;tltiii._<\u25a0\n\u00ab1er sp\u00e4teren Verdauungsstunden ganz erhebliche Einfl\u00fcsse aut I erislaltik. S\u00ab*krelions- und Absorptionst\u00e4tigkeit der Darmschlciin-liaut und ihrer Dr\u00fcsen und auf die .Magenentleerung auszu\u00fcben imstande sind. Die \u00ab\u00bbbon erw\u00e4hnten, Hand in Hand mit der fortschreitenden Verdauung des Mais gellenden G\u00e4rungsvor\u00ab\u00e4ii\"e sind die I rsache von sehr betr\u00e4chtlichen (\u00eeasmengen. dit* im Magendarmkanal auttn*ten. I ber dit* Natur dieser G\u00e4rungen und die dabei entstellenden. Gase-, die noch einer genaueren I ntersuchung unterzogen worden sollen, sind wir leider no<-h nicht imstande, genauert*s mitzuteilen. Es sei nur erw\u00e4hnt, dal! wir stets, auch schon bei 1 .* st\u00e4ndiger V(*rdauung seihst im Magen Hase fanden. Diese waren teils brennbar, teils erstickten sie die Klamme: so landen wir bei Pferd 11 gr\u00f6bere ( \u00eeasmengen im Magen. D\u00fcnndarm und Coccum,dio mit explosionsartigem Knall beim Anz\u00fcnden verpufften, w\u00e4hrend bei anderen Tieren dies nicht der Fall war.\nF\u00fcr \u00ablie Beurteilung dieser Verh\u00e4ltnisse bietet Pferd III\u00bb einen besonders interessanten Fall. Dieses hatte anfangs, d. h. bei den \\ orversuchen. den Mais sehr gut aufgenommen, frail aber vom eigentlichen Versuchsfutter trotz vorherigem Hungern-nur 1.XI0 g. Nach dem F\u00f6ten und Fxeuteriereu st(*llt(* sich heraus, dal\u00bb das lier im Anfang\u00ab* des Duod\u00e9nums eine Stenose mit nachfolgender Dilatation besall, welche die normale Bef\u00f6rderung des D\u00fcnndarminhaltes und den normalen fbertritt d\u00ab*s Mageninhaltes in den D\u00fcnndarm verhindert und vielleicht sogar antiperistaltische H(*w\u00ab*gnngen des Darmes veranla\u00dft, hatte. Der Magen war prall mit Hasen gef\u00fcllt, deren (Quantit\u00e4t mehrere Liter betrug. Ks silauncn \u00abilso in relativ kurzer /eit erhebliche (\u00eeasmengen durch G\u00e4rungsvorg\u00e4ng\u00ab* zu entstehen, womit nach unserer Meinung die schweren, mit Magen-und Blinddarmzerreibungen oft verbundenen Koliken nach Maisf\u00fctterung in Verbindung zu bringen sind.","page":100},{"file":"p0101.txt","language":"de","ocr_de":"I h\u00f6r rlio Verdauung des Pferdes hoi Maisf\u00fctterung.\n101\nMagenverdauung\nI'm zun\u00e4chst einen \u00dcberblick \u00fcber die im M\u00e4hren ablaufcnden Vorg\u00e4nge zu gewinnen, stellten wir fest, wieviel von einem bestimmten N\u00fchrstolle nach den betreffenden Verdammgsstunden aus dem Magen verschwunden war. betrachteten also die \\ erlmltnisse, die durch die\u00bb Summe \u00bb1er w\u00e4hrend der betrclfcnden Stunden abgclaulenen Desorptions- und Kortbewegungsvorg\u00e4nge geschallen worden waren. Wir w\u00e4hlten zu dieser Betrachtung die Kohlehydrate des \\ ersuehslulters, da bei den noch in Betracht zu zielienden Protcinstolfen und hei der die Summe beider N\u00e4hrstolle (stickstofffreie und stickstoffhaltige) einsehliellenden I rockensnhstanz Komplikationen insofern eintrelen, als die tat-sichlieh vom Versuehsfutter noch herriihrenden Trockcnsub-'lanz und kiwoi\u00dfmengen sich im Magcndarmkanal nicht mehr ohne weiteres feststellen lassen, denn beide erfahren eine Vermehrung durch die Sekrete der Verdauungsdr\u00fcsen und des Oherll\u00e4ehcnepithels. Bei den Kohlehydraten ist dies nicht der fall. Die nachstehende Tabelle III gibt also in der Differenz aus im Kutter enthaltenen verf\u00fctterten und im Magen tats\u00e4chlich Vorgefundenen die Menge Kohlehydrate an, die aus dem Magen verschwunden ist. gleichg\u00fcltig ob sie in den D\u00fcnndarm \u00fcbergetreten oder noch im Magen absorbiert worden ist.\nDie Zusammenstellung zeigt, welche au\u00dferordentlich groben Verschiedenheiten bei den einzelnen Individuen Vorkommen. I>ei Pferd 8 sind nach 3 D st\u00e4ndiger Verdauung schon :Vio der gesamten Kohlehydrate aus dem Magen verschwunden, w\u00e4hrend bei Pferd 9, das eine Stunde l\u00e4nger verdaute, die Hauptmasse bis auf 3 io noch im Magen verblieben ist. Diese gro\u00dfen Schwankungen seitens der einzelnen Individuen werfen wiederum ein interessantes Lieht auf die eigenartige Wirkung der Maisf\u00fctterung auf den Verdauungskanal. Hei Hafer konnten derartige Unregelm\u00e4\u00dfigkeiten bez\u00fcglich des \u00dcbertritts des Mageninhaltes in den Darm weder von Kllenberger noch von Scheunen1) festgestellt werden.\nM Pfl\u00fcger\u2019s Archiv, ltd. CIX. S. 1T>7.","page":101},{"file":"p0102.txt","language":"de","ocr_de":"102\nArthur Scheunert und Walther Grimmer.\nTabelle 111.\nNr. des Pfer- des\tYer- dauungs- stunde\tAn Kohlehydraten sind\t\t\t\tIm Mittel 0 \u2022\u00bb\n\t\tim Magen gefunden g\tgef\u00fcttert g\taus dem Magen verschwunden g\t\t\n1\t1 \u2022 -1\t788.2\t1134\t345.8\t30,5\t241;\n\t\t783\t903\t180\t18,7\t\n3\t\t702.3\t903\t200,7\t27.1\t\u25a0 \u25a0\n4\t\t402,5\t963 ,\t500,5\t52\t. \u2022 .\n4 a\t1 \u2014l't\t497\t1134\t637\t56,2\t39.9\nn.\t\t88t;\t1134\t248\t21.9\t\nf t V\t! \u25a0 . \u25a0 . .\t20!)\t.V20\t221\t42,5\t. _\n5\t-,\t763,3\t903\t199,7\t20,7\t\n6\tP* 2\t719,5\t963\t243.5\t25,3\t2!),7\n7\t\t240\t425\t17!)\t42.1\t- ;\n7 b\t\u20222-2'/.\t534.0\t1134\t599,4\t52,9\t52.9\n8\t3-3 V\u00ab\t61,4\t915\t853.0\t93,3\t93,3\n9\t1 .\t71W\t903\t248.6\t29.6\t29,0\nio\t6-G1*\t300\t903\t603\t08,8 \u2019\t08,8 .\n11\t8 -8\u2018/t\t310.5 \u25a0\t963\t052.5\t07,8\t07.8\nIl a\t\u2022\u2019 \u2022 /*\t415\t931.5\t510.5\t55,5 \u25a0\t55,5\nIn Anbetracht dieser Verh\u00e4ltnisse scheint es ganz besonders interessant, die tats\u00e4chliche Verdauung der einzelnen N\u00e4hrstoffe im Magen zu betrachten und festzustellen, ob diese \u00e4hnlichen Schwankungen unterworfen ist oder vielleicht unabh\u00e4ngig vom schnelleren oder langsameren Transporte der Inhalte eine Steigerung gem\u00e4\u00df der Verdauungszeit erf\u00e4hrt. Wir betrachten nach Kllenberger als verdaut diejenige Menge eines N\u00e4hrstoffes, weicht\u00bb von der tats\u00e4chlich im Magen theoretisch zu erwartenden Gesamtmenge dieses N\u00e4hrstoffes als gel\u00f6st anzusehen ist. Wir erhalten dieselbe rechnerisch, indem wir die im Magen durch die Analyse festgestellte, ungel\u00f6ste Menge des N\u00e4hrstoffes von der Gesamtmenge desselben abziehen. Die Gesamtmenge wiederum berechnen wir aus der im Magen befind-","page":102},{"file":"p0103.txt","language":"de","ocr_de":"103\nI ber die Verdauung des Pferdes bei Maisf\u00fctterung.\nliehen, analytisch bestimmten Rohfaser, die w\u00e4hrend ihres kurzen Aufenthaltes daselbst nach Fllenbcrger absolut unverdaulich ist und somit im Vereine mit der Analyse des verabreichten Futtermittels stets eine genaue Berechnung der im Magen theoretisch zu erwartenden Mengen seiner N\u00e4hrstoffe erm\u00f6glicht. Vorausgesetzt wird hierbei, da\u00df das Vorr\u00fccken des Mageninhaltes in den D\u00fcnndarm gleichm\u00e4\u00dfig erfolgt, und nicht etwa die leicht verdaulichen Stoffe schneller als die schwer verdaulichen (Rohf'user) vorr\u00fccken. Zu dieser Voraussetzung sind wir aber durch die Untersuchungen von Kllenberger, Tangl1) und Scheunert,2) die diese Tatsachen bis in die sp\u00e4teren Verdau-ungsstunden experimentell und rechnerisch bewiesen, berechtigt.\na) Verdauung der Trockensubstanz.\nTabelle IV.\nVerdauung der Trockensubstanz im Magen.\nNr. des Pfer- des3)\tMenge Ver- 1 der ,\tj Roh- dauungs- , faser stunde \\,*rn j Magen\tAus der Bohfaser berechnete Trocken- substanz\tIm Magen gefundene Trocken-Substanz\tr- \u2022 Verc Trocken- substanz g\tlaut Trocken- substanz 0 G\tMittel \u2022/. \u2022\n1 2\t*> t 7 V*\u20141\tM ! 23,0\t!)KH 112H\t814,8 1030,2\t143.2 77.8\t14.5\t10,75\n3 4\tl-l V* 2\u00dc\u20197 14.0 1\t996,7 674\t856 605.1\t140.7 (>8.9\t14.1 10.2\t12.15\n5\t24,0\t1160\t944.7\t165,3\t14,3\t\n6\t1V*\u20142\t22,9\t1103\t920.7\t182.3\t16,5\t16.3\ni\t9,7\t387.9\t317.4\t70.5\t18,2\t\n8 l\t3\u201437*\t2.5\t102\tK-t/>\t1 / \u00ff )\t17,2\t17.2\nI 9 |\t4\u20144 7* : 25.4\t1224\t912.3\t311,7\t25,5\t25,5\n10 |\t6\u201407*\t12.4\t599.1\t420.2\t17K.9\t29,9\t29,9\n11 j\t8\u20148\u2018 * : 12.9 ;\t621.3\t383.8\t237,5\t38.9 \u25a0\t38,9\nl) Pfl\u00fcge r's Archiv. 1kl. LXII1, S. .r)70.\n\u2018) ibidem, Bd. CIX. S. 107.\nj Bei den nicht erw\u00e4hnten Pferden wurden Rohfaserbestiinmungen aus den eingangs erw\u00e4hnten Gr\u00fcnden nicht ausgef\u00fchrt.","page":103},{"file":"p0104.txt","language":"de","ocr_de":"Arthur Scheunert und Walther Grimmer.\nIn vorstehender Tabelle IV sind die in der oben geschilderten Weise erhaltenen Resultate \u00fcber die Verdauung der Trockensubst an/ im Magen zusammengestellt.\nI)a in der Irockensubstanz die f\u00fcr unsere Untersuchungen\nm Betracht kommenden N\u00e4hrstoffe (stickstoffhaltige und stick-stofl freie) enthalten sind, kann aus den Zahlen f\u00fcr die Ausgiebigkeit ihrer Verdauung ohne weiteres auf den Verlauf der Verdauung beider erw\u00e4hnter N\u00e4hrstoffe geschlossen werden. Die Tabelle zeigt, da\u00df trotz der gro\u00dfen Schwankungen in der Menge des Mageninhaltes und in der Schnelligkeit seines Forf-r\u00fcckens in den D\u00fcnndarm ein langsames, aber stetiges Anwachsen der Verdauungsgr\u00f6\u00dfe mit fortschreitender Verdauungs-zeil lest gestellt werden kann. Stellt man die hierbei gewonnenen Zahlen in Vergleich zu denen, die bei der Ilaferverdauung unter ganz \u00e4hnlichen Versuchsbedingungen von Ellenberger, Goldschmidt U I anglG und Scheunert3) in unserem Institute gefunden worden sind, so zeigt die folgende Tabelle V an, da\u00df bei der F \u00fctterung von Mais bedeutend geringere Mengen verdaut werden als bei llaferf\u00fclterung. W\u00e4hrend sich in den ersten Verdauungs-Stunden die Ausgiebigkeit der Trockensubstanz Verdauung bei beiden Futtermitteln ungef\u00e4hr gleich bleibt, gelangt sie bei Hafer f\u00fct-terung in den sp\u00e4teren Stunden sehr rasch zu hohen Werten, die bei der Verdauung des Mais \u00fcberhaupt nicht erreicht werden\nTab (die V.\t\t\nStunde\tIlaferverdauung\tMaisverdauung\n\t%\t\u00b0/o\n1 * 1\t\u2014\t10,75\n1 -\u2022]*\u25a0\u00bb\t0,0!)\t12.15\n1\u2018.\u00bb\u20142\u2018*\t15.0\t10,8\n:-i\u2014:*V\u00ab\t20.1\t17,2\ni-Vt\t\u2022 \t\t25,5\nf) -r\u00bb v*\t12,8\t\u25a0 -\n0\u20140' \u00bb\t\t2!),!)\n8 8 '/*\t(\t88,0\nh Biese\tZeitschrift, Bd. XI, S. 280.\t\n*) Pfl\u00fcger\u2019s Arch., Bd. LXUI. S. 572.\n') Landwirtschaft!. Jahrb\u00fccher 1!H)5. S. 820.","page":104},{"file":"p0105.txt","language":"de","ocr_de":"L'ber die Verdauung des Pferdes bei Maisf\u00fctterung. 105\nbi Kohlehydrat Verdauung\nDie* Verdauung: der Kohlehydrate bietet, wie die folgende Zusammenstellung zeigt (Tab. VI), fast genau dasselbe Hild wie die Verdauung der Trockensubstanz, (ir\u00f6liere Mengen des X\u00e4lir-slolles werden scheinbar \u00fcberhaupt nicht verdaut, denn nach b Stunden ist erst etwa */3 der noch im Magen vorhandenen Kohlehydrate gel\u00f6st, d. h. verdaut worden. Auch hier f\u00e4llt beim Vergleich mit den bei fr\u00fcheren Versuchen im hiesigen Institute ermittelten Zahlen f\u00fcr die Kohlehydratverdauung bei Hafert\u00fctlerung aul, da\u00df das Ansteigen der Verdauung viel langsamer als dort vor sich gebt und die daselbst schon nach 5 st\u00e4ndiger Verdauung erreichten hohen Werte selbst nach 8 bis \u00df Stunden bei weitem noch nicht erreicht werden\nTabelle VI.\nVerdauung der Kohlehydr\u00e4te im Magen.\nKr. des Pfer- des\tVerdau- uiigs- stunde\tMenge der Roh faser\tRerecli- nete Kohle- hydrate\t| Ungel\u00f6ste Kohlehydrate\tVerdaute Kohle- ...\t. In, Ir.-,1e \u2022 i % !\tMittel hei llufer Verdau- ung\n1 \u2022>\t; 1 \u00bb \u20141 \u2022\t21.7 23.0\t700.3 802.5\t732 727.5 1 .\t58 8\t\u201d1 1 \u2019\u2019\t8,35 75.2j 0,3\t-\u2014\n3 {\u2022\t1- l\u2018 s\tW u,o\t722.3 488.5\t(5(52 430,4 1\tx.:i \u00d4X.I 11,<* !\t10,74\n5\t\t24, y\t840.5\t741\t00.5 11.8\t*\n<;\tl\u2018*-2\t<)\t700\t\u2666571,4\t127,(5 1(5\t17.2\t21.5\n/ \u2022 ' \u2022\u2022 \" , ' >\t\u2022 .\t0.7 . .\t310.3\t23(5,2\t74.11 23.8 1 t\t\n8\t3-3*.\t2,5\t80,0\t(50,0\t20 24,7 24,7\t30.2\na\t\t25,4\t88(5.2\t(528,8\t257.4 20.0 20*< )\t\ntu\t\t12,4\t438,7\t205.3 -\t143.4 32.7 32,7\t5(5,5\nn\t8\u20148 V*\t12,0\t185.3\t3( (5,5\t170,8 37.1 5 37 1\t5(5,1\nDie geringe Ausgiebigkeit der Kohlehydratverdauung erscheint vielleicht in Anbetracht des gro\u00dfen St\u00e4rkereichtums des Mais auff\u00e4llig. Man bedenke aber die Tatsache, da\u00df wir auf Grund unserer Reaktionsbefunde im D\u00fcnndarm und im Dick-","page":105},{"file":"p0106.txt","language":"de","ocr_de":"lOfj\nArthur Scheunert und Walther Grimmer.\ndarin, und auch im Magen eine sehr lebhafte Milchs\u00e4urebildung annehrnon m\u00fcssen. Demzufolge wird im Magen, zumal in den sp\u00e4teren Verdauungsstunden, eine durch gro\u00dfe Mengen freier Milchs\u00e4ure haupts\u00e4chlich bedingte und durch die Salzs\u00e4ure der Magensekrete vermehrte, stark saure Reaktion herrschen, woran auch eine sicher anzunehmende Absorption von Milchs\u00e4ure durch die Magenschleimhaut nichts zu \u00e4ndern vermag. Die in den sp\u00e4teren Verdauungsstunden nur noch geringe Kohlehydratverdauung ist demnach leicht dadurch zu erkl\u00e4ren, da\u00df infolge der erheblichen S\u00e4urekonzentration im Mageninhalt eine Verminderung, Schw\u00e4chung oder Sistierung der amylolvtischen Wirkung der nur bei alkalischer, neutraler und schwach saurer Reaktion wirksamen diastatisehen Enzyme des Mageninhaltes (Ptyalin des Speichels, Nahrungsmittelenzym im Mais und diastatisehes Enzym des Magensekretes) bewirkt wird. Nach den Untersuchungen von Ellenberger und Hofmeister1) werden diese bekanntlich bei einer Konzentration von 0,4\u00b0/o Milchs\u00e4ure und 0,02 Salzs\u00e4ure wirkungslos gemacht, beziehentlich zerst\u00f6rt.\ne) Verdauung des Eiwei\u00dfes.\nIn Anbetracht der soeben geschilderten Verh\u00e4ltnisse (der erheblichen, die Amylolyse sistierenden S\u00e4urekonzentration im Mageninhalt) erscheint die Eiwei\u00dfverdauung von ganz besonderem Interesse. Die proteolytischen Enzyme des Mageninhaltes, das Pepsin der Sekrete der Fundus- und Pylorusdriisen entfalten ihre Wirksamkeit bekanntlich bei saurer Reaktion und werden nach den Untersuchungen von Ellenberger und Hofmeister2) erst durch eine verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig hohe Konzentration vonO,6\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure oder noch h\u00f6here Konzentration von Milchs\u00e4ure in. ihrer Wirkung gehemmt resp. zerst\u00f6rt. Nach unseren Untersuchungen kommt hier f\u00fcr die Peptonisierung der Proteinsubstanzen des Mais (\u2018in in ihm selbst enthaltenes proteolytisches Enzym nicht in Frage, da dieses wohl vorhanden ist, aber nur bei schwach alkalischer Reaktion seine Wirksamkeit entfaltet. Nach vorstehendem ist also die Annahme berechtigt, da\u00df infolge\nArch. f. wissen&chaftl. u. prakt. Tierheilkunde, Bd. XII. S.\n*) ibid. S. m","page":106},{"file":"p0107.txt","language":"de","ocr_de":"liber die Verdauung des Pferdes bei Maisf\u00fctterung. '\t107\ndes baldigen Auftretens von freier Milchs\u00e4ure im Mageninhalte eine lebhafte I rotcolvse stattfinden, die Ausgiebigkeit der-Eiwei\u00df-verdauung also bedeutend sein wird.\nTabelle VII.\nVerdauung des Kiwei\u00dfes iin Magen.\nNr. des Pferdes\tVerdau- ungs- stunde\tMenge der Rohfaser im Magen\tberech- netes Eiwei\u00df\tUnge- Verdautes Eiwei\u00df bistos\tb\u00bb . Mittel Eiwei\u00df\tg\to \u201e | o 0\t\t\t\tMittel bei Haler- Verdau- ung\n1\tV*\u2014i 2\t!\t\t24,7 23,0\t118.5 117,3\t108,8\t1 9,7\t8.2 103,4\t13,9 14,0\t\t\tlu\t\u201c\n. 3 4\t1-1V* .\t20,7 14,0\t105,3\t|\t85.1 71,4\t!\t57,9\t\t20,2 ! 19,2 13,5 j 18,9\t\t. \" 19,05\t31,25\n5 8 7\t17*-2\t24.9 22.9 9,7\t122,8 118,7 48,8\t94.2\t; 28,8 89\t27,7 36.2\t; 10,4 !\t\t23.3 23.7 22.3\t23,1\t26,1\nX :\t8-3v|\t2.5\t\t\tim\t8,97\t2,13 19,2\t\t19.2 \u2022\t32,9\n0 I 4-47* 1\t\t25,4\t129.5\t1\t83,8\t\t45,9 35,4\t\t35,4\t52,2\n10\t6\u20148 7*1 12,4\t\t\t83,4\t30\t\t33,4 ! 52,7\t\t52,7\t\ntt\t8\u20148 7* i\t12,0 1\t\t85,8\t25.3\t\t40.5 ! 61,5\t\t61,5\t\nDie vorstehende Tabelle beweist die Richtigkeit dieser Annahme. Die Ausgiebigkeit der Eiwei\u00dfverdauung betr\u00e4gt fast das Doppelte der Kohlehydratverdauung. Das Anwachsen der 1 rozentzahlen erfolgt hier ganz im Gegensatz zu den liir die Kohlehydrate geltenden Regeln, vor allen Dingen in den sp\u00e4teren Stunden mit hoher S\u00e4urekonzentration rasch, und f\u00fchrt zu hohen Werten. Beim Vergleiche mit den bei Haferf\u00fctterung gewonnenen Zahlen zeigt sich, da\u00df die Verdauung der Proteinsubstanzen ebenso gro\u00df wie die der stickstoffhaltigen Bestandteile des Hafers\nist, in den sp\u00e4teren Stunden (4\u20148) dieselbe sogar \u00fcberschreiten kann.\nUber die aus dem Magen verschwundenen, gel\u00f6sten N\u00e4hrstoffmengen bezw. die im Magen stattfindende N\u00e4hrstoffabsorption.\nNachdem im vorhergehenden Kapitel die Ausgiebigkeit der Verdauung der einzelnen N\u00e4hrstoffe genau betrachtet worden ist,","page":107},{"file":"p0108.txt","language":"de","ocr_de":"lOH\nArthur S ( Im* u ihtI und Walt h \u00abr r firimmcr.\nem-hcint CS zweckm\u00e4\u00dfig, zur Kenntnis der gesamten im Magen herrschenden Verh\u00e4ltnisse auch lestzuslcllcn, wieviel von den verdanlen und gelosten N\u00e4hrst\u00ab>fl'rrt\u00ab\u2018ii^\u00ab\u2018ii im Magen noch vor-l,:i,'d<*n und wieviel davon verschwunden ist. und \u00bblahci auf \u00ablie I* ra<rc elwa im Magen ahlnnfcndcr Absorptions Vorg\u00e4nge n\u00e4her oinzugehcii. Als im Ma^en absorbiert hezw. aus iluu vorseliwiuulen wird diejenige N\u00e4hrsloffmonge anzuselien sein, die von \u00ablei theorelisi.li aus der llolilaser hcreelmeten, im Magen noch vorhanden -ein killenden Monge des N\u00e4hrst\u00ab\u00bblies im Magen nicht mehr gefunden wird: sic wird sieh also als Differenz aus dieser Iheorvlisrhen Menge und der durch die Analvse gefundenen gleichm\u00e4\u00dfig ermitteln lassen. Diese Differenz wird aber nur \u00ablann als tats\u00e4chlich absorbiert, von der Magenschleimhaut aul-^esau^l zu helrachlen sein, wenn \u00abtin gleichm\u00e4\u00dfiges 'Kortr\u00fccken des Magoninhalh's nach dem D\u00fcnndarm slatllindel. oder anders ausgodni\u00ab kt, wenn \u00ablie gel\u00f6sten Destandteile des Mageninhaltes nicht etwa schneller hui r\u00fccken als du; unver<lauliehen.\nWie schon oheri erw\u00e4hnt, sind wir auf Grund fr\u00fcherer rnleisucliungon des einen von uns berechtigt, dus gleichm\u00e4\u00dfige V(\u00bbrrii\u00ab'k\u00ab*n der ungel\u00f6sten Deslandteile des Mageninhaltes mit veiler Sicherheit hei llafcrf\u00fcttorimg als feststehend anzimehmeii. Auf ( irund dieser Feststellungen ist auch aul ein gleichm\u00e4\u00dfiges Vorr\u00fccken \u00ables gesamten Mageninhaltes (also mit Kinsehluli des verdauten und -gel\u00f6sten Materials] mit Wahrscheinlichkeit zu schlie\u00dfen. Wir bemerken aber, da\u00df ein einwandfreier Beweis liir \u00abjiese Behauptung nur durch vivisektoriseho Kingritfo gef\u00fchrt WJ,,,den kann, welche his jetzt aus \u00e4u\u00dferen Gr\u00fcnden noch nicht ausgef\u00fchrt werden konnten.\na) Desorption der Trockensubstanz.\nW ir betrachten zun\u00e4chst wieder die Desorption der Trockensubstanz als desjenigen Destandteiles des Versuchsfutters, welcher s\u00e4mtliche in Detrachl kommenden N\u00e4hrstoffe enth\u00e4lt. Die. Berechnung gestaltet sich hier insofern verwickelter, als die Trockensubstanz des Mageninhaltes nicht allein vom Versuchsfutter herr\u00fchrt, sondern daneben auch noch die Trockensubstanz des Speichels und die der Magensekrete enth\u00e4lt. Die Trockensubstanz","page":108},{"file":"p0109.txt","language":"de","ocr_de":"I lu r die Verdauung des Pferdes lu i Maisfullerun-\n\nder Magensekieto entzieht sich unserer Kenntnis und Rerechnung, da wir deren Monge und jeweilige Zusammensetzung heim Pferde nicht fcslziistollon verm\u00f6gen. Die Vermehrung' durch die Trockensubstanz des Speichels liiiit sieh hingegen ;mf lullende Weise in Rechnung bringen. Nach Seheunert und Illing1 > schluckt ein IMerd heim Pressen von Mais last genau das doppelte (ie-wield des verzehrlen Mais an Speichel ah. 1st nun die un Magen zu einer bestimmten Slunde noc h vom Versia hsl'uller vorhan-dene Menge bekannt, so sieht auch die mil ihr in den Magen gelangte Menge; dos Speic hels lei. Pine derartige l\u00eeeroehnung erm\u00f6glicht sic h bekanntlich, wie; mehrfach erw\u00e4hnt, mit Hille der durc h die* Analyse* bekannten Rohf\u00e4sermenge. ps wird 'i' h also in je*de*m Palle aus \u00abli<*ser die noch im Magen theoretisch zu erwartende Spoicholmougo Ir rec hnen lassen. Da andererseits der Speichel des Ple*rde*s nach Plleuhcrger und Hofmeister2) einen Troekonsubslanzgohalt von durehselmitllieh 1 \u201cK besitzt, Iaht sich elic eini*e*ti <le*n Speichel hervdrgerufone Vermehrung der I roekensubstan/ des Mageninhaltes berechnen. Da wir gen\u00f6tigt sind, bei diesen Hereehnungen Paktoren zu ber\u00fccksichtigen, deren genaue Postslclliing in jedem einzelnen Palle unm\u00f6glich ist und die individuellen Schwankungen unterworfen sein werden, so sind auch die von uns erhaltenen Zahlen nicht absolut richtig. Dadurch aber, dal! alle Verh\u00e4ltnisse, \"oweit es irgend m\u00f6glich ist, ber\u00fccksichtigt .worden, d\u00fcrften sie den absoluten Werten immerhin ziemlich nahe kommen. Keinesfalls h\u00fcben dadurch die aus dem Vergleiche der einzelnen Ver-siielisresultato gezogenen Schl\u00fcsse an Rewoiskrafl ein, da die unvermeidlichen hohler der Hereehnungen bei jedem einzelnen Versuche wieder begangen werden und somit an dem relativen Worte der Resultate nichts zu \u00e4ndern verm\u00f6gen.\nDie nach den oben erw\u00e4hnten Grunds\u00e4tzen ausgerechnete I a belle VIII zeigt, dab \u00bblie Resorption im Magen in erheblichen Mengen erst im Verlaufe der 2. Verdauungsstunde .beginnt, wie dies auch fr\u00fcher bei Haferf\u00fctterung gezeigt worden ist. Ranz analog der Verdauung nimmt auch die Resorption lang-\n') Physiolng. f\u2019.entralblatt, Bd. XIX. It. Nr. g:t.\n*) Ar(d'- f- wissenschaftl. und prakt. Tierheilkunde*. Bd. VII. S 10.","page":109},{"file":"p0110.txt","language":"de","ocr_de":"110\nArthur Scheunert und Walther Grimmer,\nsam mil dor L\u00e4nge der Verdauungszeit zu. Im Verh\u00e4ltnis zur Verdauung wuchst sie anfangs nur sehr langsam, erreicht aber in sp\u00e4teren Stunden eine recht bedeutende H\u00f6he, indem w\u00e4hrend der 6.-9. Verdauungsstunde von der gesamten als verdaut bezeichnet en Menge zugleich 92\u20149f>\u00b0/o als resorbiert, bezw. aus dem Magen verschwunden, angesehen werden m\u00fcssen.\nTabelle VIII.\nTroekensu bstanzresorption.\nNr. des Pfer- des\tStunde\tIm Magen gefun- dene Trocken* suhsf.\tIm Magen gefun- dener Spei- chel\tTrOfU- Trocken-. ,\t,\t\u00ab\u00dcbst. Mhvt.\tnach \u00ab...\tAbzug Speichel*\t,i,.s Speichels\tAus der Hohfaser berechnete Trorken- suhst.\t' Resorbiert P J \u00f6/o\tIm Mit- tel \u2022V\n1\t11\u20141 \u2022\t1011,5\t2822\t28\t1018,5\t088\t' 1 \u2022\t\n2\t\t112\u00ab\t2500\t25\t1101\t1128\t27 | 2.4\t\u2022\n\u00ab\t\u2022 11\u201c\t080,0\t2250\t28 018,0\t000,7\t88.1 g,S\t\n4\t\t\u00ab\u00ab7\t1522\t15\t052\t074 '\t22 2,2\t\u2022 ).H\nT> \u00ab\t11 *\u20142\t1058 looo\t2708 24! M)\t- ! 27\t1020 25\t084\t1100 1108\t184 11,0 110 ! 10.8\t18.2\n.1\t\t880\t012 \u25a0\t0 821\t887,0\t00,0 17,8 l\t\n8\tH- V.t\t87.2\t\u201c,i')\t\u00e4 .\t85.2\t102\t10.810,5\t10.5\n0\t4-1'*\t1087,1\u00bb\t2702\t28 1000,0\t1224\t214,li 17,5\t17.5\n10\t0\u20140\u2018 \u00ef'\t4 \u00bb8.0\t1818\t18 ,i 480,0\t500,1\t108,5,28,8\t28,8\n11\tX\u2014X'/r\t418,7\t1402\t14\t800.7\t821,8\t221.0 85,0\t85.0\nln Resorption. der Kohlehydrate.\n\u00ab7\nDie in Tabelle IX zusammengestellten Werte der Kohlehydrat rest \u00bb'ption zeigen dasselbe Bild, wie die der Trocken-suh*tanz. Der Beginn der Resorption nennenswerter Mengen f\u00e4llt ersl in die 2. Verdauungsstunde, von dieser Stunde an beginnt mit .wachsender Verdauungszeit auch eine langsame Zunahme der Resorption. Im Verh\u00e4ltnisse zur Verdauung ist die Resorption in den ersten'Stunden verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig gering, in >p\u00e4teier Zeit betr\u00e4gt sie hingegen ca. 9f)-0/o der verdauten Kohlehydratinengen. Bez\u00fcglich der absoluten Werte sei hierbei","page":110},{"file":"p0111.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verdauung des Pferdes bei Maisf\u00fctterung. 111\nerw\u00e4hnt, (hi\u00df dieselben als etwas zu hoch un/uscheu sind, und zwar aus dem Grunde, weil die Milchs\u00e4ure, die im M\u00e4gen aus den Kohlehydraten entsteht, bei der von uns innegehaltenen Yersuchsanordnung nicht quantitativ bestimmt wird. Die \u00fcbrigens nicht bedeutenden Kohlehydratmengen, die der im Magen noch vorhandenen Milchs\u00e4ure entsprechen, werden bei unserer Bisrechnung ebenfalls als resorbiert angesehen, w\u00e4hrend sie tats\u00e4chlich als Milchs\u00e4ure noch vorhanden sind.\nDie der Tabelle noch beigegebene Zusammenstellung der Mengen des gel\u00f6sten Zuckers zeigt, da\u00df dieser nur bei einem Pferde (Pferd 9), welches eine sehr niedrige Resorption zeigt, \u00f6\u00b0/rt der Gesamtkohlehydrate \u00fcbersteigt. Die langsame Abnahme des Zuckergehaltes des Mageninhaltes mit der L\u00e4nge der Verdauungszeit korrespondiert vollkommen mit dem im Verh\u00e4ltnis zur Verdauung schnellen Ansteigen der Resorption, die in der I).\u20148. Stunde so betr\u00e4chtlich ist, da\u00df nur noch 0,(5\u20140,8\u00b0/o Zucker in L\u00f6sung zu linden sind.\nBerechnet man den im Magen Vorgefundenen, gel\u00f6sten Zucker in Prozenten des Gesamtmageninhaltes, so sind im Durchschnitt gel\u00f6st vorhanden : in der 1. Verdauungsstunde 1,23%, in der 2. 0,84%, nach 4 Stunden 1,01%., nach \u00f6 Stunden 0,31\u00b0/\u00ab und nach 8 Stunden 0,17% Zucker. Es zeigt sich deutlich, da\u00df dieses Verdauungsprodukt niemals zu einer besonders erheblichen Menge anw\u00e4chst, 2% des Mageninhaltes nicht erreicht und mit der Dauer der Verdauung <\u00bbe-ringer wird. Die Resorption wirkt hier offenbar regulierend ein. so da\u00df eine gewisse Konzentration der Zuckerl\u00f6sung nie \u00fcberschritten wird. Die geringen Zuckermengen in den sp\u00e4teren Verdauungsstunden erkl\u00e4ren sich daraus, da\u00df infolge der gro\u00dfen S\u00e4uremenge die Amylolyse sehr gest\u00f6rt ist und in der rechten Magenh\u00e4lfte nach Kl len berger \u00fcberhaupt nicht mehr stattfindet. Ks sei auch noch erw\u00e4hnt, da\u00df ein sehr schneller Zerfall des Zuckers in Milchs\u00e4ure anzunehmen ist, doch wird diese ebenfalls sehr rasch und in erheblichen Mengen resorbiert, denn Ellenberger und Hofmeister fanden nie mehr als 0,3% dieser S\u00e4ure (auf HCl berechnet) im Magen vor.","page":111},{"file":"p0112.txt","language":"de","ocr_de":"112\nArthur Scheu nert und Walther Grimmer.\nTabelle IX.\nK o h 1 e h y d r a t r e s o 1 p t i o n.\nNr. des\tVerdau-\tAus der Ib.hfaser h\u00ab*reeh-\tGefun- dene\tResorbiert\u00ab* Kohle-\t\tMit-\tRe- sorp- tion\nl'fer-\tungs-\tnet\u00ab*\tKohle-\thydrate\t\ttel\thei Hafer-\ndes\tstunde\tKohle-\tliy-\t\t\t\tver-\n\t\thydrate\t\u00abtr\u00e4te\t\t\t\t\u00ablau-\n\t\t\t\tif C\t0 ,\t>\tung\n1 2\tv*-l\t700.3 SI \u00bb2..')\t788.2 783\t2.1 10.3\t0.3 j 2.4\t1.4\t\u2014 '\n3\t1-1 S\t722.3\t702.3\t20\t2.7\t4\t3 '>\n4\t\t188.3\t402.3\t20\t3.3\t\t\n3\t\t840.3\t703.3\t77.2\t0,2\t\t\n\u00f6\t1 ' 3\u20142\t7oo\t710.3\t70.3\t0.0\t13.3\t10\ni\t\t310.3\t240\t01.3\t20.7\t\t\ns\t3\u20143' ,\t80.0\t01.4\t10.3\t24.1\t24.1\t28\n0\t1\u20144\u2018 *\t881 ;.2\t714.4\t171,8\t10.4\t10.4\t23\n10\t0\u20140 \u2019/*\t438.7\t300\t138.7\t31,0\t31.0\t43\n11\t8 \u2014 8' a\ti8.').3\t310.3\t174.8\t30.0\t30,0\t31\nIm Magen gefundener gel\u00f6ster Zucker\nauf <iio th\u00bb o-! rc\u00dcM'h t \u2022>. r<-ctmc||. Kntilcliy-ilratnentr-\nI bfriMluict\n<r\nr*\n3\u00ab,3\n33,8\nI\n20.3\n10.0\n17.4\n30.4 \u00ceU\n4.07\n4.21\n3.04\n3.4\n33,0\n2.08\n3.81\n2.t*2\n0,27\n3.2 (Mit!\nI\n\u2022 e> Fiwei\u00dfresorption.\nHei der Rerochnung der Fiwei\u00dfresorption ist zu beachten, da\u00df d;ts im Mageninhalte analytisch lostge.ste.llte Fi wei\u00df nicht allein aus dem Nahrungsmittel herstammt, sondern auch noch di(\u2018 a,,s 'km K\u00f6rper stammenden, in den Sekreten enthaltenen Hroteinstn\u00df'e enth\u00e4lt. Nach V. Hofmeister1) enth\u00e4lt der Pferdemageninhalt bei mittlerem F\u00fcllungsgrade (8000\u20144000 g) dos Magens ca. o.(>\u20140,H\u00b0 .\u00bb K\u00f6rpereiwei\u00df. Wir brachten daher stets O.G 'o der durch die Analyse bestimmten Gesamteiwei\u00dfmenge als aus dem K\u00f6rper stammend in Abrechnung.\nDie nachfolgende Iabolie zeigt ebenfalls, da\u00df der Hegiun einer nennenswerten Resorption erst in den Verlauf der 2. Ver-\n'\u2022 wissenschaftl. u. prakt. Tierheilkunde. Rd. XIV. S\n17.","page":112},{"file":"p0113.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ce her die Verdauung des Pferdes bei Maisf\u00fctterung. 118\ndauungsstundo f\u00e4llt. Auch beim Eiwei\u00df verl\u00e4uft die Resorption ganz analog der Verdauung.\nTabelle X.\nKiwei\u00dfresorption im Magen.\nNr. des Pfer- des\t(iewieht Stunde\tdes Mageninhalts\tMenge i,ft des .... Magen Kur-\tr per- eiwei\u00df fund\u00ab*n\t\t(\u25a0cfundcn nach Al'ZIlf! des K\u00f6rper- eiwei\u00df\tAus der Huhfuser tlle\u00fc-retiscti berechnet\t! \" ! . j\u00dfesorbiert ! \u25a0 9 I \u2022*/\u2022\tMit- tel >\nI\t,\t.\t;\t21 mO xm\t15,9\t132.5\t110.0\t118,5\t1.9\t1.0\t0.0\n2\t\t21.0 \u2019\t124,7\t103.7\t117.3\t: 13.0 11.0 1 . '\t\n\u00bb \\\t1-1. , 2:1115 2040\t14,0 12.2 '\t105,3 74.0\t91.3 02.4\t105,3 71.4\t14.0\t! 13.3 9.0\t12.0\t12.9\n\t2/4o\t10,5\t109,5\t93.0\t122,8\t29,8 24.2\t.\nH\tIV*-2 ! 3135\t18,8\t112,0\t93.8\t110.7\t22.5)1 19,0\t23\n7\t1100 1 i\t0.0 !\t41,4\t34.8 \u2022\t40,0\t11.8 25,3 1\ti\t\n8\t3\u20143 '/*!\t330\t1.13*)' 1\t10.1\t8.97\tH,1\t! \u20182,131 151,2\t19,2\n9\tt\u20144* *i 3400 \u2022 f\t20,8\t114,0\t5)3.8\t129.5 \u25a0\t35;7 27,0\t27,6\n10\t\u00df-6\u00bb/r\t1250 .\ts 7.5 i\t42.1\t34.0\t03.4\t! 28,h j kt ir. t\t\n11\t8\u2014H1/*\t15H)0\t8.0* jj\t33.9 \u2022\t25.3\t05.8\t40,3 1 0<),5) 00.9\t\n*) Hei Pferd 8 und 11 wurden nur diese Mengen als gel\u00f6stes Eiwei\u00df tm Mageninhalt gefunden und als K\u00f6rpereiwei\u00df angenommen.\nFortbewegung, Verdauung und Resorption im D\u00fcnndarm.\nBevor wir zur Betrachtung der Verdauungs-und Resorptionsvorg\u00e4nge im D\u00fcnndarm \u00fcbergehen, erscheint es zweckm\u00e4\u00dfig, die Aufenthaltsdauer der Nahrungsmittel in demselben und den Zeitpunkt ihres \u00dcbertritts in das Coecum zu betrachten. Bei Haferf\u00fctterung erfolgt nach Ellenbergerl) und seinen Mitarbeitern ein \u00dcbertreten dieses Nahrungsmittels in das Coecum erst ungef\u00e4hr nach \\st\u00e4ndiger Verdauung. Wir linden bei Maisf\u00fctterung, da\u00df hier ein viel schnellerer Transport des D\u00fcnndarminhaltes stattlindet. indem sich schon im Verlauf der 2. Verdauungsstunde Spuren, sp\u00e4ter aber nicht unerhebliche Quantit\u00e4ten des Versuchsfutters im Coecum vorfanden, die mit dem Auge als\n'i Arch. f. wissenschaftl. u, prakt. Tierheilkunde, \u00dfd. V. S. 434.\nUoppe-Sf-yler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. X'LVII.\nX","page":113},{"file":"p0114.txt","language":"de","ocr_de":"114\nArthur Scheunert und Walther trimmer,\nsolche festjrostcllt werden konnten und die sich auf Grund der im Magen- f D\u00fcnndarminhalt von der im Futter enthaltenden fehlenden Rohf\u00e4scimenge auch quantitativ berechnen lassen. So fanden wir, da\u00df /. B. nach 8st\u00e4ndiger Verdauung von 1200 g Mais 282 g, nach 0 Stunden von 1500 g des Versuchsfutters 57(1 g und nach 8 Stunden 521 g als in den Blinddarm \u00fcbergetreten anzusehen sind. Der Aufenthalt des Mais im Magen und D\u00fcnndarm ist also viel k\u00fcrzer als \u00ab1er des Hafers. Um diese Befunde noch an einem der im Mais enthaltenen N\u00e4hrstoffe zu kontrollieren, stellten wir fest, wieviel sich in den einzelnen. Stunden von den Kohlehydraten in den Inhalten des Magens und D\u00fcnndarms ungel\u00f6st vorfanden. Hierbei zeigte sich, dali in den beiden ersten Verdauungsstunden noch 3/4 der gesamten verf\u00fctterten Kohlehydrate daselbst ungel\u00f6st vorhanden waren. In der 8. und 1. Verdauungsstunde fanden sich nur no\u00ab h 8/s, in den sp\u00e4teren Stunden nur noch 1 3 vor. Dadurch, dali so betr\u00e4chtliche Mengen von Kohlehydraten in den Dickdarm gelangen, werden dort neben den daselbst (namentlich im Coeeuin) noch ablaufenden Verdauungsvorg\u00e4ngen auch lebhafte G\u00e4rungen' vor sich gehen. Die sich bei diesen G\u00e4rungen entwickelnden S\u00e4uren und Gasmengen k\u00f6nnen leicht die Ursachen von Darmkatarrhen, Tympanitis usw. sein.\nDie im D\u00fcnndarm ablaufenden VerdauUngs- und Resorp-tionsvorg\u00fcnge sind nicht mit derselben Sicherheit zu verfolgen wie \u00ablie im Magen stattlindenden. Zun\u00e4chst liegt dies darin begr\u00fcndet, da\u00df dit\u00bb Gr\u00f6\u00dfe \u00ab1er aus dem K\u00f6rper stammenden Fl\u00fcssigkeitsund Sekretmengen au\u00dferordentlich betr\u00e4chtlichen individuellen Schwankungen unterworfen, stets aber im Verh\u00e4ltnis zu den aus dem Magen in den Darm \u00fcbergetretenen unverdauten N\u00e4hrstoffen sehr gro\u00df ist. Da, wie auch wir wiederum feststellen konnten, stets nur geringe Mengen derselben im D\u00fcnndarm anzutreffen sind, so werden diese stets einer sehr gr\u00fcndlichen Verdauung unterliegen, deren Gr\u00f6\u00dfe sich wiederum nach den individuellen Schwankungen in weitestem Ma\u00dfe unterworfenen enzymhaltigen Sekreten der Darmschleimhaut und ihrer Anhangsdr\u00fcsen richtet. W eiterhin stellen aber die gro\u00dfen schleimigen D\u00fcnndarminhalte, die in ihrem Gewichte zwischen 4000 un\u00abl","page":114},{"file":"p0115.txt","language":"de","ocr_de":"115\n\u00dcber die Verdauung des Pferdes bei Maisf\u00fctterung.\nlOOOO g schwanken und meist nur 3\u20144\u00b0/o Trockensubstanz enthalten, der chemischen Verarbeitung und einer zuverl\u00e4ssigen Berechnung derartige Schwierigkeiten in den Weg, da\u00df vor allem bei Bestimmungen von Bestandteilen, die sowohl aus den Nahrungsmitteln als aus den Darmsekreten stammen, die Fehlergrenzen \\iel zu weit werden, als da\u00df eine einigerma\u00dfen befriedigende Genauigkeit erzielt werden k\u00f6nnte. Wir beschranken uns demnach nur darauf, die Verdauung und Resorption der Kohlehydrate anzugeben. Die St\u00e4rke ist der wichtigste Bestandteil des Versuchsfutters, kann nur aus diesem stammen und l\u00e4\u00dft sich infolgedessen, abgesehen von den bei der Analyse und Berechnung st\u00f6renden gro\u00dfen Inhaltsmengen usw., einwandfrei bestimmen. Um aber einen \u00dcberblick \u00fcber die gro\u00dfen Verschiedenheiten der Inhaltsmengen, des Wassergehaltes und die daraus der analytischen Verarbeitung erwachsenden Schwierigkeiten zu geben, sind in der folgenden Tabelle XI die einzelnen\nInhaltsmengen, deren Trockensubstanz-und Rohfasergehalt, sowie diejenige Menge Wasser angegeben, die auf l g Trockensubstanz zu rechnen ist.\nTabelle XI.\nNr. des Pfer- des\t'* Stunde der Verdauung\tMenge des D\u00fcnn- darm- inhaltes K\t\u2022 Trocken- substanz- gehalt K\tHohfaser- gehalt \u00a3\tAuf t g Trockensubstanz kommen g Wasser\tWassergehalt des D\u00fcnndarminhaltes \u00ae/o\n1\tV\u00ab\u20141\t6050\t178\t0,9\t30,4\t90,2\n2\t\t5808\t1\u00ab2 .\t4,4 \u2022\t35\t97,0\n3\t' 1 \u2014 11/\t3800\t254,0\t0.9\t14\t* 93,3\n4\t1 1 /*\t7520\t480 \u2022\t13,0\t14,0\t93,0\n0\t\t6065\t243\t3.2\t2i;,4\t90,4\n6\t1V\u00ab\u20142\t10300\t295\tt>,4\t34.1\t%.\u00ab\n7\t\t4300 \u2022\t120\t5.4\t33,1\t97,1\n8\ta\u201431/*\t9800\t700\t17.2\t13,1\t92,9\n9\t4-4-:,\t3715\t89,0\t3\t40.7\t97,!\u00bb\n10\tG\u20146't\t5790\t197.0\t4.0\t28,3\t90,0\na\t8-8'/,\t7430\t200.3\t5.1\t35\t\t97,1\n8*","page":115},{"file":"p0116.txt","language":"de","ocr_de":"Arthur Scheunert und Walther Grimmer.\nai Verdauung der Kohlehydrate.\nDie Verdauung ist genau in der heim Magen geschilderten Weist* berechnet worden, indem die von den im D\u00fcnndarm aus der lloht'aser berechneten Kohlehydraten als gel\u00f6st zu betrachtenden Anteile als verdaut angesehen wurden.\nTabelle XII.\nNr des Pferdes\tVerdauungs- stunde\tIm D\u00fcnndarm ungel\u00f6st\tAus der ltolifaser berechnet\tVerdaut *\t\n1\t. j- .. *2-1\t90,5\t220.8\t130,3\t59\n2\t\t1(5,2\t1 o3,o\t137.3\t89.4\n3\t1-1 V, ,1\t7\u00bb;.h\t240.8\t104\t(58.1\n4\t\t155.3\t474,5\t319.2\t07.3\n5\t\t30.9\t111,7\t80,8\t72,4\n(i\t11\t35.0\t233.3\t197,7\t84.7\n4\t:\t58.7\t170.8\t118.1\t02.3\nS\t3\u20143> 2\t501,4\t011,4\t110\t21.9\ntt\td-o;,\t15.0\t104.7\t89.1\t85.1\ntu\t0 \u201461/*\t3/ .7\t100.5\t122.8\t' 7(5.5\nII\t. S 8\u2018\u00bb\t39,0\t170,1\t130.5\t77.5\nDer Vergleich der Prozentzahlen zeigt, da\u00df von einer Regelm\u00e4\u00dfigkeit der VerdauungsVorg\u00e4nge nach Verdauungsstunden wie im Magen nicht geredet werden kann. Die Verdauung ist schon anf\u00e4nglich recht bedeutend und sinkt nur in einem Falle t.Pferd HP) weit unter 60%. Im allgemeinen sind immer ca. 60 bis HO0/\u00ab der im D\u00fcnndarm anwesenden Kohlehydrate als verdaut anzusehen, nur in vereinzelten F\u00e4llen wird diese Menge \u00fcberschritten. Offenbar h\u00e4ngt die Gr\u00f6\u00dfe der Verdauung nicht von\n1 Die l rsache dieser abnorm niedrigen Verdauung hei Pferd s konnte nicht festgestellt werden, doch h\u00e4ngt dieselbe sicherlich mit irgend einei krankhaften \\eranlagung zusammen, worauf auch das hei diesem Tiere stattgehabte \u00fcberaus rasch\u00ab* Vorr\u00fccken des Inhaltes hindeutet. Eine Nachpr\u00fcfung durch einen Kontrollversuch mu\u00dfte aus \u00e4u\u00dferen Gr\u00fcnden unterbleiben.","page":116},{"file":"p0117.txt","language":"de","ocr_de":"117\n(\u2019ber die Verdauung des Pferdes bei Maisf\u00fctterun*'\ndor V erdauungsstunde, sondern von anderen, durch die Individualit\u00e4t des I ieres oder andere Umst\u00e4nde bedingten Verh\u00e4ltnissen ab. Es liegt nahe, eine solche Ursache in dem Wasserreichtum des Inhaltes, der wohl mit dem Enzymreichtume zusammenh\u00e4ngt, zu suchen. Ein Blick auf die Tabelle XJ zeigt, da\u00df tats\u00e4chlich in den F\u00e4llen, in denen die gr\u00f6\u00dften Mengen Wasser auf 1 g Trockensubstanz zu rechnen sind, auch die Kohlehydrat Verdauung am weitesten fortgeschritten ist (cf. Uferd -, \u00df, B), und da\u00df bei dem oben erw\u00e4hnten IMerd 8 mit niedrigster Kohlehydratverdauung auch der Wassergehalt des D\u00fcnndarminhaltes offenbar am geringsten ist. Irgendwelche bindende Schl\u00fcsse, die neue (irunds\u00e4tze im Ablauf der Darmverdauung erkennen lassen, kann man nat\u00fcrlich aus diesen unsicheren Vermutungen nicht ziehen. Ein Fortschreiten der Verdauung im D\u00fcnndarm nach Verdauungsstunden ist schon deshalb nicht zu erwarten, da immer neuer Mageninhalt austritt. der schon mehr oder weniger verdaut ist. Auch im D\u00fcnndarm ist wie im Magen die Verdauung der Kohlehydrate geringer als bei Haferf\u00fcltorung, bei der nach Scheunen1) meist 80\u201490\u00b0/\u00ab der im Darm befindlichen Kohlehydrate verdaut sind. Ganz abgesehen von dem rascheren Fortr\u00fccken des Darminhaltes kommen also schon hierdurch viel gr\u00f6\u00dfere Mengen, etwa 10\u201420\u00b0/o mehr. Kohlehydrate in den Dickdarm, bezw. es befindet sich bei Maisf\u00fctterung der aus dem D\u00fcnndarm austretende Chymus in einem bedeutend geringeren Grade der Verdauung.\nb) Desorption der Kohlehydrate.\nDie Aufstellung der Zahlen f\u00fcr das Ma\u00df der Desorption der Kohlehydrate im D\u00fcnndarm ist ebenfalls nach den oben genauer auseinandergesetzten Prinzipien erfolgt.\nDie Zusammenstellung zeigt, da\u00df die Desorption- genau so, wie wir beim Magen feststellen konnten, im allgemeinen der Verdauung proportional verl\u00e4uft, indem bei einer hochgradigen Verdauung auch eine bedeutende Desorption und umgekehrt angenommen werden darf. Allerdings tritt bei der Betrachtung der Prozentzahlen der Desorption mehr die Neigung\n\u2018) loc. cit.","page":117},{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"11H\nArthur Scheunert und Walther Gri\nm mer.\nhervor, mit dem Kortschreiten der Verdauungsstunden allm\u00e4hlich anzuwachsen.\nTabelle XIII.\nKohlehydrat resorption ini D\u00fcnndarm.\nNr. des Pferdes\tStunde\tGe- fundene Kohle- hydrate\tAus der Rohfaser berechnete Kohlehydrate\tResorbiert .\ti\t\u2018 j S ! \u00b0/o\t\tZucker | berechnet : auf die im \u2022 Darm ! gefundenen Kohlehydrate 6 i \u00b0A>\t\n1\t11- 1\t113.1\t> 220.8\t107,7\t48,8\t25,1\t11,4\n2\t\t35,5\t1\t118,0\t7(5.9\t12,5\t8,1\n\tI\u20141 v\u00ab\t118.8\t!\t240.8\t122\t50,7\t33,6\t14,0\n4\t\t218.5\tj 474.5\t256\t54\t4-1,6\t9.4\n5\t\t80.2\t111.7\t31.5\t28,2\t43,6\t39.0\n(i\t11 f -2\t108.0\t233,3\t124,7\t53,5\t59,6\t25,(5\n4\t\tmmm * / /\t170.8\t09,3\t5(5.2\t20,9\t11.8\n... \u2022 , 1 8 1\t3-8 V\u00bb\t570.5\t\u00ab11,4\t40,9\t6.7 |\t69,9\t11,4\n9\t4 \u2022{\u25a0'/\u00bb\t10.5\t!.\t88.2\tX4.2\t0,9\t0,8(5\n10\to i\u00bb1,*\t\u2022 1\u00ab ^ /,/\t1(50,5\t122.8\t76,5\t%%\t0\n\" ,\t8\u20148\u00ab/*\t38.\u00ab\t17(5.1\t136,5.\t77.5\t0\t0\nDie> geht auch deutlich aus der der Tabelle beigegebenen Rubrik, welche die Gr\u00f6\u00dfe der im Darm bei jedem einzelnen Versuche Vorgefundenen gel\u00f6sten Zuckermenge angibt, hervor. Diese zeigt anfangs ein Anwachsen bis zur 2. Verdau-ungsstunde. in den sp\u00e4teren Stunden einen deutlichen, raschen Abfall. Rei der Rerechnung der im Darm Vorgefundenen gelosten Zuckerrnenge in Prozenten des gesamten Inhaltes zeigt sich, da\u00df dieselbe nur eine ganz geringe H\u00f6he erreicht. Kine\nhalbe Stunde p. pab. betrug sie durchschnittlich 0,8 \u00b0/o, nach 1 Stunde 0,71 \u00b0/o, nach 1 Vs Stunden 0,52%, nach 8 Stunden 0,7% und nach \\ Stunden nur noch 0,02% des Gesamtinhaltes. In den sp\u00e4teren Verdauungsstunden fanden wir Zucker \u00fcberhaupt nicht mehr, dann sind also s\u00e4mtliche verdaute Kohle-.\tei e 11 s als resorbiert oder als teilweise in G\u00e4rungs-","page":118},{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verdauung des Pferdes bei Maisf\u00fctterung.\n119\ns\u00e4uren, besonders Milchs\u00e4ure, \u00fcbergef\u00fchrt anzusehen, die, wie schon erw\u00e4hnt, von uns nicht bestimmt worden ist, bekanntlich\naber ebenfalls resorbiert wird. Im allgemeinen glauben wir annehmen zu d\u00fcrfen, da\u00df im D\u00fcnndarm von den in ihn gelangten Kohlehydraten des Futtermittels nach 4 Stunden 70\u201480'Vo als aufgesaugt aufgefa\u00dft werden k\u00f6nnen. Zum Vergleiche sei erw\u00e4hnt, da\u00df die Resorption der Kohlehydrate bei Haferf\u00fctterung als betr\u00e4chtlicher anzusehen ist, indem in den ersten 2 Ver-\ndauungsstunden 70\u201480\u00b0/\u00ab, sp\u00e4ter sogar ca. 90\u00b0/o als resorbiert aufzufassen sind.\nDie Verdauung und Resorption der gesamten Mahlzeit.\nTabelle XIV.\nNr. des Pferdes\tYer- \u2022dauungs-stunde\tIm Magen -f- D\u00fcnndarm berechnete Kohlehydrate\tIm Magen verdaut g | >\t\tIm D\u00fcnndarm verdaut g ; \u00abo 1 \u2022\t\t(iesamt- ver- dauung g j >\t\tMittel . >\n1 2\t\u2018\u2022-1\t1123 356\t58,3 75,2\t5,2 7.9\t130.3 137.3\t11.6 14,3\t188,(5 212.5\t16,8 22,2 23,3 39,2\t19,5 31,3\n3 4\t1\u20141\u00bb/\u00ab\t963 963\t60.3 58.1\t6,3 6\t164 319.2\t17,0 33,2\t224.3 377.3\t\t\n5 \u00ab 7\tiy\u00bb\u20142\t363 1032 487.1\t99.5 127.6 74,1\t10.3 12.4 15.2\t80.8 197,7 118.1 \u25a0 \u2022\t8,4 19.2 24.3\t180.3 325.3 192.2\t18,7 31,6 39,5\t29,9 *\n\u00ab\t3-3 V* 1\t632,3\t\t\t20\t*\u25a0\u00bb\t110\ti\u00ab\t130\t18,9\tk lK'\u00bb\n3\t4\u20144'/*\t392.3\t257,4 25,9\t\t89.1\t\u00bb\t364,5\t\t34,9\n10\t6-6'*\t599,2\t\t143,4\t23.9\t122.8\t20.5\t266,2| 44.4\t\t\n11\t8\u20148',*\t661,4\t17\u00ab,h| 27.2!\t\t136,5 20,6\t\t31(5,3 47,(5\t\t47.(5\nZum Schl\u00fcsse unsrer Ausf\u00fchrungen erscheint es berechtigt, noch einen \u00dcberblick \u00fcber den Ablauf der Verdauungs- und Resorptionsvorg\u00e4nge in ihrer (iesamtheit, soweit sie im M\u00e4gen und D\u00fcnndarm vor sich gehen, zu gewinnen. Wir haben zu diesem Zwecke die Berechnung im folgenden in der Weise angestellt, da\u00df wir die jeweilig im Magen und D\u00fcnndarm verdauten","page":119},{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"120\nArthur Schi*uru*rt und Walther Grimmer.\nMenken in Prozenten dor gesamten durch die Analyse in diesen Darmahschnitten Vorgefundenen N\u00e4hrstoflmenge zum Ausdruck brachten. Aus den bei der Darmverdauung n\u00e4her geschilderten Gr\u00fcnden beschr\u00e4nkten wir uns auch hier nur auf die Darstellung der t\u00fcr die Kohlehydrate geltenden Verh\u00e4ltnisse, wobei aus Tabelle XIV die Gesamtverdauung und in Tabelle XV die Gesamtresorption zu ersehen ist.\nDie vorstehende Tabelle lehrt, da\u00df bis zur ;\u00bb. Verdauungsstunde die Verdauung im D\u00fcnndarm, in den sp\u00e4teren dagegen die im Magen die ausgiebigere ist. Bez\u00fcglich der Gesamtver-dauiuig zeigt sieh, da\u00df ein deutliches, langsames Anwachsen der \\ erdauungsgrb\u00dfe mit fortschreitender \u2022Verdauungsstunde angenommen werden mu\u00df. Irgendwelche besondere Unregelm\u00e4\u00dfigkeiten treten nicht mehr hervor, au\u00dfer bei Pferd 8, das nach d Stunden eine auffallend geringe Verdauung zeigt, die wohl durch das abnorm schnelle Vorr\u00fccken des Chymus im Verdauungskanal eine Erkl\u00e4rung findet. Mit der Verdauung bei Halcrf\u00fctterung verglichen, sind die die Ausgiebigkeit angebenden IW.cntza.hlon, wie schon mehrfach erw\u00e4hnt, sehr gering. W\u00e4hrend vom Mais im Verlauf der 2. Verdauungsstunde etwa HO0,.\u00bb und erst in der 8.- 0. Stunde knapp \u00f60\u00b0 o als verdaut angesehen werden m\u00fcssen, sind bei Halerf\u00fctterung ca. f>oft.'o schon in der 2.\u2014\u00df. Stunde verdaut. Genau, wie bei Ifaferf\u00fctterung festgestellt werden konnte, bildet aber auch die gesamte Verdauung des Mais trotz der Betr\u00e4chtlichkeit der D\u00fcnndarmverdauung in ihrem\nlangsamen Ansteigen zu nur geringer H\u00f6he ein Bild der . bei der Magenverdauung festgestellten Verh\u00e4ltnisse dar.\n\\\\ ie schon mehrfach erw\u00e4hnt, zeigen die Besorptions-vorg\u00e4ngc ein genaues Bild der Verdauung. Dies ist auch bei der (lesamtrcsnrption der Fall. Anfangs \u00fcberwiegt die Menge der als aulgesaugt aufgefa\u00dften Kohlehydrate im D\u00fcnndarm, in den sp\u00e4teren Stunden im Magen. Die Gesamtresorption steigt langsam, aber doch schneller wie die Verdauung an. indem von den verdauten N\u00e4hrstoffen anfangs nur wenig, in den sp\u00e4teren Stunden iti\u20140) fast ihre gesamte Menge als resorbiert zu betrachten ist. Beim Vergleich mit der Resorption bei Haterf\u00fctterung ist es interessant, hervorzuheben, da\u00df 2","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verdauung; des Pferdes bei Maisfiitterung.\n1*21\nStunden nach der Verabreichung beider Futtermittel ca. 2<>\u00b0/o ihrer Kohlehydrate als resorbiert anzusehen sind. Hei Haferf\u00fctterung wird allerdings in den sp\u00e4teren Stunden die Ke-sorption insofern betr\u00e4chtlicher, als nach b Stunden ca. f>00/o aufgesaugt sind, w\u00e4hrend beim Mais diese Gr\u00f6\u00dfe der Aufsaugung erst sp\u00e4teren Stunden (8\u20149) Vorbehalten zu sein scheint.\nTabelle XV.\nGesamt resorpt ion der Kohlehydrate.\n1\nNi.\tStunde\tKohle- hydrate\tResorption\t\tResorption\t\tGesamt-\t\tMittel\nd\u00e8s\t' der Ver- \u25a0\tbe-\t\t\t\t\t\t\t\nPfer-\t\trechnet in\tnn Klagen\t\tim Darm\t\tresorption\t\t\ndes\tdauung\tMagen u. Darm\tif )r\tV\tt-r\t\u00ae/o\tit\t.\t\u00b0,,U\n1\t\u2018.-1\t1123\t2.1\t0.2\t107.7\t51.(1\t1051,8\tH.8\t12,1\n\u2022)\t\t515G\t151.5\t\u2022j\t1 18.0 i\t12,3\t137.5\t14.3\t\no .\u25a0>\t1\u201411 \u00ab\t51(13\t20\t2.1\t122\t12.7\t142\t14,8\t22,1\n1\t\t\u00dcG3\t2(1\t2.7\t25(1\t20.(1 \u2022\t282\t251,3\t\n\t\t51(13\t77.2\t8\t31.5\t3.3\t108.7\t11.3\t\nG\t17*\u2014-\t1023\t711.5\t7.7\t124.7\t12,1\t204.2\t151,8\t21.(1\n4\t\t487,1\t(14,3\t13,2\t5)51.3\t20.4\tK 13.(1\t33.(1\t' \u2022 - ' . \u2022\ns\t\u201431/*\tC512.3\t151.5\t2.8\t141.5)\t5.5)\t(10.4\t8.7 ; 8.7\t\n\u00bb\t1-41,\t515)2.3! 1\t171 .H\t17.S\t' 88.2\t8.5)\t2(10.0\t2(1.2\t2(1,2\nIO\t0\u2014G\u2018,\t05)51,2 i\t138.7\t23,2\t122.8\t20.5\t\u25a0 2(11.5\t43.7\t43,7\n11\tS\u2014s\u00bb *\t(1(11.4! i\t174,8\t2(1.4\t' 13(1.5\t20,(1\t311.3\tt \u2014 >/\t47\nSchlu\u00dfbetrachtung.\nUnsere Versuche bezweckten, die bei Maisf\u00fctterung der Pferde im Verdauungskanale herrschenden Verh\u00e4ltnisse kennen zu lernen, die Gr\u00f6\u00dfe der Ausgiebigkeit der Verdauung dieses Futtermittels beim Pferde zahlenm\u00e4\u00dfig festzulegen und die Gesetzm\u00e4\u00dfigkeiten zu erkennen, nach denen Verdauung und Absorption Her N\u00e4hrstoffe abl\u00e4uft. Nebenbei bezweckten unsere Untersuchungen, auf Grund der hrkeuntnis aller der oben erw\u00e4hnten Vorg\u00e4nge,-eine Erkl\u00e4rung f\u00fcr die hei Maisf\u00fctterung h\u00e4ufig eintretenden Krankheiten zu finden. W\u00e4hrend uns die L\u00f6sung der zuerst erw\u00e4hnten Fragen zweifellos gelungen ist, m\u00fcssen wir","page":121},{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"122\nArthur Scheunert und Walther Grimmer,\ndie* zweite I* rage noch offen lassen, da sieh zu ihrer Beantwortung weitere, von anderen Gesichtspunkten aus anzustellende Untersuchungen als unbedingt notwendig erwiesen haben.\nDie von uns in bezug auf beide Fragen gewonnenen Be-sultate lassen sich in folgenden S\u00e4tzen kurz zusammenfassen:\n1.\tDas Vorriioken der Inhalte bei Maisf\u00fctterung innerhalb des Verdauungskanals ist sehr gro\u00dfen Unregelm\u00e4\u00dfigkeiten ausgesetzt und findet innerhalb der in den Versuchsbereich gezogenen Stunden, insbesondere der \u00dcbertritt aus dem D\u00fcnndarm in das Caecum, viel rascher als bei Haferf\u00fctterung statt. Der \u00dcbertritt von Mageninhalt in den D\u00fcnndarm beginnt auch bei relativ kleinen Mahlzeiten schon sehr fr\u00fchzeitig, denn wir fanden schon li2 Stunde nach Beendigung des Fressens bedeutende Mengen im D\u00fcnndarm vor.\n2.\tDie scheinbar d\u00fcnnbreiige Beschaffenheit des Mageninhaltes ist nicht etwa einem besonders erheblichen Wassergehalte, sondern dem gro\u00dfen Keichtume des Futtermittels an Kohlehydraten und seiner Armut an Cellulose zuzuschreiben.\n\u2022U Die Reaktion der Digesta des Magens ist nur anfangs im ganzen Magen, abgesehen von der der Fundusdr\u00fcsenschleimhaut direkt anliegenden Schicht, alkalisch. Bald tritt eine saure Reaktion und zwar zun\u00e4chst in den Inhalten der rechten und bald auch in denen der linken, card inseitigen Partie des Magens auf. Nach der Cardia zu besteht die alkalische Reaktion am l\u00e4ngsten. Die Reaktion des R\u00fcmidarminhaltes verh\u00e4lt sich anders als bei Haferf\u00fctterung. Sie ist in der ersten Vcrdauungsstuiide durchg\u00e4ngig alkalisch: schon im Verlauf der folgenden Stunde beginnt im Anf\u00e4nge des D\u00fcnndarmes eine neutrale Reaktion zu herrschen, die sich mit fortschreitender Zeit immer weiter ausdehnt. Schlie\u00dflich tritt saure Reaktion ein, die nach ist\u00fcndiger Verdauung im Anlang und nach (ist\u00fcndiger in der ganzen L\u00e4nge des D\u00fcnndarmes herrscht. Dies trifft man bei Heu- und Haferf\u00fctterung last nie. hei denen der Inhalt des Kndabschnittes, meist der Kndh\u00e4llle des D\u00fcnndarmes alkalisch reagiert. In noch sp\u00e4teren Stunden (#\u2014in ist bei Maisf\u00fctterung sogar die Reaktion des","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"123\nUber die Verdauung des Pferdes bei Maisf\u00fctterung.\nInhaltes des Blinddarmes und des Colons sauer geworden, die bei Haferf\u00fctterung stets alkalisch ist.\nDie Ursache dieser s\u00e4uern Reaktion ist in dem \u00fcberaus gro\u00dfen Reichtume des Mais an Kohlehydraten zu suchen, die einer ausgiebigen .Milchs\u00e4ureg\u00e4rung unterliegen. In allen fraglichen F\u00e4llen konnte freie Milchs\u00e4ure im Magen und im Darm nachgewiesen werden. Die saure Reaktion des Dickdanninhaltes. die normalerweise nicht Vorkommen darf, wird verursacht durch die gro\u00dfe Menge von nicht absorbierten und nicht verdauten Kohlehydraten, die in den Dickdarm gelangen. Die Ansammlung von G\u00e4rungsprodukten dieser Kohlehydrate \u2022 G\u00e4rungss\u00e4ure und \u2022 Gase) d\u00fcrfte schwere St\u00f6rungen der Verdauungsvorg\u00e4nge bedingen.\n4.\tBei Maisf\u00fctterung finden im Verdauungskanu le ganz unabh\u00e4ngig von der Reaktion des Inhaltes stets neben Milchs\u00e4ureg\u00e4rung auch andere G\u00e4rungen unter KntWickelung teils brennbarer, teils nicht brennbarer Gase statt.\nNach Beobachtung an einem Pferde treten diese Gase in verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig kurzer Zeit in sehr gro\u00dfen Mengen auf, und verm\u00f6gen demnach leicht bei vorhandener Disposition schwere Koliken, Magen- und Darm-zerrei\u00dfungen herbeizuf\u00fchren.\n5.\tDer \u00dcbertritt von D\u00fcnndarminhalt in das Caecum beginnt bei Maisf\u00fctterung sehr fr\u00fch, schon in der zweiten Verdauungsstunde, w\u00e4hrend bei Haferl\u00fctterung dieser Zeitpunkt erst nach 4 Stunden eintrilt.\nNach Maisf\u00fctterung war nach 3 Stunden etwa ein Drittel, nach \u00ab und 8 Stunden etwas mehr als die H\u00e4lfte des Versuchsfutters \u00fcbergetreten.\n6.\tEine Durchmischung des Mageninhaltes durch die Magenbewegungen findet trotz der d\u00fcnnbreiigen Beschaffenheit desselben nicht statt, da noch in den sp\u00e4teren Stunden die chemische Verschiedenheit der Inhalte der einzelnen Magenabteilungen nachgewiesen werden konnte.\nSo fanden wir noch in der 2. Verdauungsstunde verschiedene Reaktion und einige daraufgerichtete Analysen ergabep stets verschiedene Werte an Wasser und Zucker. Fine genauere Bestimmung bei zahlreichen Individuen hielten wir f\u00fcr unn\u00f6tig, da zahlreiche fr\u00fchere Versuche dar\u00fcber Vorlagen und auch in neuerer Zeit diesbez\u00fcgliches von dem einen von uns berichtet worden ist.\n7.\tDie Kohlehydrat Verdauung im Magen steigt mit der Zeit sehr langsam an und ist weniger ausgiebig als bei Haferf\u00fctterung. W\u00e4hrend im Verlaufe der zweiten Verdauungsstunde durchschnittlich 1 \u00f6\"/,, verdaut werden, sind nach","page":123},{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"124\nArthur Scheunert und Walthor Grimmer,\nG Stunden nur HO'Vo und in der 8, his 9. Stunde erst 400/0 der N\u00e4hrstoffe der im Magen verbliebenen Nahrung als verdaut an fzu fassen.\nDiese in den sp\u00e4teren Stunden auffallend geringgradige Verdauung der Kuhlehydrate kann nur durch eine Hemmung der Wirksamkeit der amylolytischen Knzymo infolge des reichlichen Auftretens freier Milch-und Salzs\u00e4ure erkl\u00e4rt werden.\n8. Die Verdauung der \u2022)>roteinsubstanzen ist hingegen recht lebhaft und bedeutend und \u00fcbersteigt sogar die Verdauung desselben N\u00e4hrstoffes bei Hafer-fiitlerung in den sp\u00e4teren Stunden, w\u00e4hrend sie anf\u00e4nglich ungef\u00e4hr gleich mit ihr verl\u00e4uft. Nach \u00f6\u2014G Stunden sind von beiden Futtermitteln durchschnittlich \u00f6tP/\u00ab des von ihnen im Magen verbliebenen Eiwei\u00dfes verdaut.\nDm- grobe Ausgiebigkeit' der Kiwe-i\u00dfverdauung h\u00e4ngt ebenfalls mit dem erheblichen Auftreten freier S\u00e4ure in den sp\u00e4teren Stunden zusammen.\nD. Die im Magen statthabende Resorption scheint viel hot r\u00e4chl lieber zu sein, als vielfach angenommen wird und beginnt in nennenswerter Weise erst im Verlaufe der zweiten Verdaiiungsstunde. Sie verl\u00e4uft im allgemeinen ganz analog der Verdauung, nur zeigt ihre Gr\u00f6\u00dfe in den sp\u00e4teren Stunden ein viel schnelleres Anw\u00fcchsen. W\u00e4hrend n\u00e4mlich in den ersten Stunden nach der Nahrungsaufnahme nur etwa die Hallte der verdauten N\u00e4hrstoffe als resorbiert anzusehen ist. i>t sp\u00e4ter in der G. bis 9. Stunde bis zu 90\u00b0/o und mehr alles Verdauten aulgesaugt worden bezw. aus dem Magen verschwunden.\n1\u00b0 Von den Kohlehydraten der im Magen verbliebenen Nahrungsmenge sind nach 8 Stunden ca. Hb\u201440\u00b0/o, von Eiwoi\u00df-k\u00f6rpern in derselben Zeit ca. GO\u00b0/o aus dem Magen ver-schwunden bezw. von seiner Schleimhaut aufgesaugt.\n11. Der Zuckergehalt ist im Magen immer gering und scheint f>'V\u00ab der im Inhalte enthaltenen Kohlehydrate im allgemeinen nicht zu \u00fcberschreiten. Auf den Gesamt ma<*en-inhalf berechnet betr\u00e4gt die gel\u00f6ste Zuckermenge seilen mehr wie 1,5 Vo, meist weniger wie 1 \u00b0/\u201e und sinkt nach 8 Stunden auf 0,17%, der Zuckergehalt korrespondiert mit dem Anwachsen der Desorption (bezw. des Verschwindens","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 l>**r die Wr'daming \u00ables Pferdes bei Maisf\u00fcttrnmj\u00ef.\n. t2r>\n.1er gel\u00f6sten Teile des Mageninhaltes), durch die ein allzu hohes Anwachsen der Verdauungsprodukte verhindert wird.\n12. Die Verdauung der irn D\u00fcnndarm vorhandenen Nahrungsmengen ist immer sehr betr\u00e4chtlich und schwankt f\u00fcr die Kohlehydrate meist zwischen \u00f6O und HO0/,,.\nSie scheint weniger von der Verdauungsstunde als vielmehr von anderen Verh\u00e4ltnissen, H. dem Wasser- und Sekrctgehalt des D\u00fcnn-\ndarminhaltes, dem I hertritt aus dem Magen und dergleichen abh\u00e4ngig zu sein.\nDT Die Desorption im D\u00fcnndarm w\u00e4chst mit zunehmender Dauer der Verdauung an. W\u00e4hrend sie f\u00fcr die Kohlehydrate in den beiden ersten Stunden ca. 500A> betr\u00e4gt, sind sp\u00e4ter nach \u00f6\u20149 Stunden ungef\u00e4hr M)\u00b0/o der Kohlehydrate der daselbst vorhandenen Nahrungsmenge aufgesaugt worden.\nZucker ist im D\u00fcnndarminhalt nur sehr wenig vorhanden und lindet sieh \u00fcberhaupt nur bis zur 4. Stunde, in der* noch i*,02\u00b0,o vorhanden sind. Durchschnittlich schwankt er zwischen und 0,7% des gesamten Inhaltes.\n14. Bei Maisf\u00fctterung sind die im D\u00fcnndarm verdauten und resorbierten Kohlehydratmengen etwas geringer als hei Hafer-fiitterung.\nir>. Die Betrachtung der Ausgiebigkeit der Verdauung und Resorption der Kohlehydrate in bezug auf die gesamten im Magen und Darm ahlaufenden Vorg\u00e4nge ergibt, da\u00df in den ersten beiden Verdauungsstunden durchschnittlich 20 bis 30\" o verdaut und ea. 20\u00b0/o der mit der Mahlzeit aufgenommenen Kohlehydrate aufgesaugt worden sind. In der 8. bis 9. Stunde ist sowohl Resorption wie auch Verdauung auf ca. f)0\u00b0/o dieses N\u00e4hrstoffes angestiegon.","page":125}],"identifier":"lit18296","issued":"1906","language":"de","pages":"88-125","startpages":"88","title":"\u00dcber die Verdauung des Pferdes bei Maisf\u00fctterung","type":"Journal Article","volume":"47"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:59:19.606390+00:00"}