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{"created":"2022-01-31T13:43:35.221666+00:00","id":"lit18318","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"},{"name":"Peter Rona","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 47: 359-365","fulltext":[{"file":"p0359.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des proteolytischen Fermentes des Pylorus-\nund dos Duodenalsaftes.\nVon\nEmil Abderhalden und Peter Rona.\n(Aus dem I. Chemischen Institut der Universit\u00e4t Berlin )\nDer Redaktion zugegangen am 3. M\u00e4rz 1\u2018Joh.)\nEs ist vorl\u00e4ufig noch unentschieden, ob die Dr\u00fcsen des .gesamten Magens ein einheitliches proteolytisches Ferment abscheiden oder aber, ob den verschiedenen Teilen des Magens vor allem der Pylorusgegend und dem Fundus, verschiedenartig wirkende Fermente zukommen. Diese Frage ist deshalb so schwer zu entscheiden, weil wir die Fermente selbst nicht kennen, sondern nur ihre Wirkungen. Auch diese k\u00f6nnen gerade bei den proteolytischen Fermenten nur in recht beschranktem Ma\u00dfe verfolgt werden. Feinere Abgrenzungen nach der Art des Eiwei\u00dfabbaus und den bei der Hydrolyse sich bildenden mehr oder weniger komplizierten Spaltprodukten sind uns einstweilen unm\u00f6glich. Die Frage, ob einerseits das Pepsin und andererseits das Trypsin einheitliche Fermente darstellen, bleibt eine offene, dagegen sind wir, wie der eine von uns m Gemeinschaft mit B\u00e9la Reinbold*) und Otto Rostoski*) gezeigt hat, wohl imstande, in voller Sch\u00e4rfe wenigstens die beiden genannten proteolytischen Fermente nach ihrer Wirkung zu unterscheiden. Bei der peptischen Verdauung von Edestin\n\u25a0) Emil Abderhalden und B\u00e9la Reinbold, Die Monoamino-sauren des \u00abEdestins\u00bb aus Sonnenblumensamen und dessen Verhalten gegen Pankreassaft. Diese Zeitschrift, Bd. XUV, S. 284,1905. Der Abbau des Edestins aus Baumwollsamen durch Pankreassaft. Diese Zeitschrift Bd. XLVI, S. 159, 1905.\t\u2019\n\u2019> Emil Abderhalden und Otto Rostoski, Die Monoamino-saurer. des .Edestins\u00ab aus Baumwollsamen und dessen Verhalten gegen Magensaft. Diese Zeitschrift, Bd. XLIV, S. 284, 1905.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XLVII,\n24","page":359},{"file":"p0360.txt","language":"de","ocr_de":"360\nKmii Abderhalden und Peter Rona,\nkonnten h\u00f6chstens Spuren von Tyrosin, im \u00fcbrigen jedoch keine einfachen Eiwei\u00dfspaltprodukte nachgewiesen werden, bei dem tryptischen Eiwei\u00dfabbau lassen sich hingegen in recht kurzer Zeit lyrosin, Tryptophan und andere Aminos\u00e4uren aus der Verda\u00fcungsfl\u00fcssigkeit gewinnen. Der Unterschied zwischen den beiden proteolytischen Fermenten Trypsin und Pepsin lie\u00df sich, wie Emil Fischer und Emil Abderhalden1) gezeigt haben, durch deren Einwirkung auf die k\u00fcnstlichen Polypeptide in besonders ausgepr\u00e4gter Weise zeigen. W\u00e4hrend z. B. Trypsin das Dipeptid Glycyl-l-Tyrosin in kurzer Zeit zum weitaus gr\u00f6\u00dften Teil in seine beiden Komponenten Gl y kokoll und 1-Tyrosin zerlegt, findet unter der Einwirkung von Pepsinsalzs\u00e4ure keine nachweisbare Hydrolyse des genannten Peptides statt. Wir heben ausdr\u00fccklich hervor, da\u00df die Resultate dieser Versuche ausschlie\u00dflich\nmit den Sekreten einesteils des Magens (kleiner Magen nach Pawlow) und anderenteils der Pankreasdr\u00fcse (Pankreasfistel) erhalten worden sind. Es mu\u00df unbedingt im Interesse einer einheitlichen Auffassung der Wirkung des Magen- und Pankreassaftes und auch der \u00fcbrigen Verdauungss\u00e4fte gefordert werden, da\u00df nur diese selbst und in keinem Falle aus Extrakten der betrel\u00efenden Organe dargestellte Fermente zur. Anwendung gelangen d\u00fcrfen. Wir stehen nicht an, alle in der Literatur niedergelegten Versuche, welche mit derartigen Pr\u00e4paraten ausgef\u00fchrt worden sind, als f\u00fcr die vorliegenden Fragen ungeeignet zu bezeichnen. Da\u00df dieser Standpunkt v\u00f6llig gerechtfertigt ist, geht einesteils aus der Beobachtung hervor, da\u00df Peptide, welche von reinem, aktiviertem Pankreassaft nicht angegriffen werden, bei der Anwendung des Handelspr\u00e4parates Pankreatin Spaltung zeigten. Auch konnten wir bei der Verwendung eines von Gr\u00fcbler bezogenen Pepsinpr\u00e4parates nach recht kurzer Zeit bei dessen Einwirkung aut Casein freie Aminos\u00e4uren und speziell Tryptophan nachweisen, w\u00e4hrend bei der Anwendung von reinem Hundemagensaft, wie schon erw\u00e4hnt, h\u00f6chstens Spuren von Aminos\u00e4uren in der Verdauungsfl\u00fcssigkeit auftraten. Schlie\u00dflich\n*) Emil Fischer und Emil'Abderhalden, \u00dcber das Verhalten verschiedener Polypeptide gegen Pankreassaft und Magensaft. Diese Zeitschrift, Bd. XLVI, S. 52, 1905.\nI","page":360},{"file":"p0361.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des proteolytischen Fermentes usw.\n3ti 1\nk\u00f6nnen wir auch anf\u00fchren, da\u00df nach den Versuchen des einen von uns mit Herrn Yutaka Teruuehi1) Peptide, z. B. das Glycyl-glycin, welche vom Pankreassaft nicht angegriffen werden, vom Leberextrakt rasch in ihre^ Komponenten zerlegt werden. Nach diesen Erfahrungen m\u00fcssen wir auch die von Karl Glaessner*) zur Entscheidung der Frage, ob das von dem Pylorusteil des Magens und vom Fundusteil sezernierte Ferment identisch ist oder nicht, ausgef\u00fchrten Versuche als nicht ausschlaggebend bezeichnen, denn auch er vermied die Mitwirkung der Zoll-Fermente der Magenwand nicht,\nWir sind nun durch die gro\u00dfe Liebensw\u00fcrdigkeit von Herrn Prof. Pawlow in St. Petersburg in den Besitz gr\u00f6\u00dferer Mengen ganz reinen Duodenal- und Pylorussaftes gekommen. Wir danken Herrn Prof. Pawlow auch .an dieser Stelle herzlich f\u00fcr seine gro\u00dfe Freundlichkeit. Beide S\u00e4fte waren\n4\naus Fisteln gewonnen. Sie stellten wasserklare Fl\u00fcssigkeiten dar. Sie reagierten auf rotes Lackmuspapier ganz schwach. Der Duodenalsaft war sehr z\u00e4hfl\u00fcssig und enthielt viel Mucin. Der Pylorussaft war etwas d\u00fcnnfl\u00fcssiger. Wir suchten nun die Frage zu entscheiden, in welche Gruppe von Fermenten die in diesen beiden S\u00e4ften enthaltenen hineingeh\u00f6ren. Zu diesem Zwecke lie\u00dfen wir sie auf Glycyl-l-Tyrosin einwirken und zwar bei neutraler, saurer und alkalischer Reaktion. Das Glycyl-l-Tyrosin blieb in allen F\u00e4llen unangegriffen. In jedem Einzel versuche setzten wir zu 1 g des reinen Peptids, das in 3 ccm Wasser gel\u00f6st war, 1\u20145 ccm des Saftes und hierzu 1\u201410 ccm n-Salz-s\u00e4ure, so da\u00df der Salzs\u00e4uregehalt des Gemisches im Maximum 0,l\u00b0/o betrug. In ganz demselben Verh\u00e4ltnis wurde der Alkaligehalt gesteigert. Die Verdauungsfl\u00fcssigkeiten blieben vollst\u00e4ndig klar, und zwar auch dann, wenn einesteils der S\u00e4uregehalt durch die entsprechende Menge n-Natronlauge und umgekelirt der Alkaligehalt durch n-Salzs\u00e4ure genau neutralisiert wurde,\n\u00d6 Die Versuche werden demn\u00e4chst publiziert.\n*) Karl Glaessner, \u00dcber die \u00f6rtliche Verbreitung der Profermente in der Magenschleimhaut. Hofmeister\u2019s Beitr\u00e4ge, Bd. 1, S. 24, 1902, und \u00dcber die Funktion der Brunner\u2019schen Dr\u00fcsen. Ebenda, Bd. I, S. 105, 1902.","page":361},{"file":"p0362.txt","language":"de","ocr_de":"362\nEmil Abderhalden und Peter Rona.\nund die nun neutrale Fl\u00fcssigkeit auf 0\u00b0 abgek\u00fchlt wurde. Kontrollproben mit Pepsinsalzs\u00e4ure ergaben genau dasselbe Resultat. Wurde dagegen aktiver Pankreassaft verwendet, so lie\u00df sich schon, nach einer halben Stunde die Ausscheidung von Tyrosin nach weisen und nach 6 Stunden war die ganze Fl\u00fcssigkeit mit Krystallen dieser Aminos\u00e4ure angef\u00fcllt. Es konnten ohne Einengen der Fl\u00fcssigkeit direkt 0,4 g Tyrosin gewonnen werden.\nMan k\u00f6nnte daran denken, da\u00df das Glycyl-l-Tyrosin dennoch vom Duodenal- und Pvlorussaft gespalten worden ist, da\u00df dagegen das Tyrosin in L\u00f6sung gehalten wird. Es gelang nun allerdings nicht, Tyrosin durch Einengen der neutralisierten L\u00f6sung zur Abscheidung zu bringen, w\u00e4hrend bei einem Kontroll-versuch, bei dem Tyrosin in L\u00f6sung zugef\u00fcgt worden war, wenigstens die H\u00e4lfte aus der stark eingeengten Fl\u00fcssigkeit sich ausschied. Der direkte Nachweis, da\u00df unver\u00e4ndertes Glycyl-l-Tyrosin vorlag, stie\u00df insofern auf gro\u00dfe Schwierigkeiten, als dieses Peptid in Wasser sehr leicht l\u00f6slich ist und infolgedessen von den Beimengungen des Saftes nicht getrennt werden konnte. Wir haben deshalb den indirekten Weg eingeschlagen. In der einen H\u00e4lfte der Versuche wurde die Verdauungsfl\u00fcs*sig-keit unter vermindertem Druck v\u00f6llig zur Trockene verdampft, der R\u00fcckstand mit absolutem Alkohol \u00fcbergossen und durch Einleiten von trockenem Salzs\u00e4uregas verestert. Dieser Proze\u00df wurde zweimal wiederholt. Nun setzten wir in gewohnter Weise die Ester aus ihren Hydrochloraten mit Alkali und Kaliumcarbonat in Freiheit unter reichlichem \u00c4therzusatz. Beim Verdunsten des \u00c4thers verblieb ein nur geringer R\u00fcckstand. Er wurde in Alkohol aufgenommen und trockenes Salzs\u00e4uregas bis zur S\u00e4ttigung eingeleitet. Es gelang auch nach dem Impfen mit einem Kryst\u00e4llchen von Glykokollesterchlorhydrat nicht, Glykokoll nachzuweisen. Schlie\u00dflich haben wir in einer zweiten Reihe von Versuchen das Glycyl-l-Tyrosin als Anhydrid wiedergewonnen, indem die unter vermindertem Druck eingedampfte Verdauungsfl\u00fcssigkeit gleichfalls mit \u00c4thylalkohol und trockenem Salzs\u00e4uregas verestert, und die Ester aus den Hydrochloraten mit Natrium\u00e4thylat in Freiheit gesetzt wurden. Die nach dem Ab-","page":362},{"file":"p0363.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des proteolytischen Fermentes usw. 368\nfiltrieren des ausgefallenen Kochsalzes erhaltene klare, schwach gelb gef\u00e4rbte, alkoholische Fl\u00fcssigkeit wurde unter vermindertem Druck abdestilliert, und das Destillat unter sehr starker K\u00fchlung in w\u00e4sseriger Salzs\u00e4ure aufgefangen. Beim Verdampfen des Destillates hinterblieb nur ein \u00e4u\u00dferst geringer R\u00fcckstand. Der nicht destillierte Teil wurde m absolutem Alkohol aufgenommen und in die klare L\u00f6sung trockenes Ammoniakgas bis zur S\u00e4ttigung eingeleitet.1) Bald schied sich das Glycyl-l-Tyrosin-anhydrid in prachtvollen Krystallbl\u00e4ttchen ab. \u2019 Die bei Anwendung von 1 g Glycyl-l-Tyrosin erhaltene Menge an Anhydrid betiug 0,6 g. Aus der Mutterlauge konnte noch weiteres, jedoch recht unreines Anhydrid erhalten werden. Es zersetzte sich beim Erhitzen im Kapillarrohr gegen 285\u00b0 (korr.) und gab folgende Analysenzahlen :\n0.1K05 g Substanz gaben 0,3970 g CO* und 0,0884 g H*0.\nBerechnet f\u00fcr CuH12N80#:\tGefunden:. .\n00,00 \u00fc;o C und 5,45 \u00b0/o H.\t59,99 \u00b0/o C und 5,44 \u00b0/o H.\nSchlie\u00dflich haben wir noch folgenden Versuch ausgef\u00fchrt. 1 g Glycyl-l-Tyrosin wurde in 10 ccm Pepsinsalzs\u00e4ure gel\u00f6st und 8 Tage im Brutraume aufbewahrt. Nun wurde die gesamte Fl\u00fcssigkeit nach Neutralisation der Salzs\u00e4ure mit der berechneten Menge Normalnatronlauge unter vermindertem Druck zur Trockene verdampft. Den R\u00fcckstand \u00fcbergossen wir mit 5 ccm absolutem Alkohol und leiteten bis zur S\u00e4ttigung trockene gasf\u00f6rmige Salzs\u00e4ure ein. Das Reaktionsprodukt w\u2019urde unter Zugabe von noch 3 ccm Alkohol 10 Minuten auf dem Wasserbade gekocht. Es war v\u00f6llige L\u00f6sung eingetreten. Sehr bald schieden sich jedoch Krystalle ab. Die Veresterung wurde wiederholt, und dann das beim Abk\u00fchlen ausfallende Produkt abgesaugt. Es bestand aus kleinen, wetzsteinartigen, meist zu Gruppen vereinigten Kry-st\u00e4llchen, die \u00fcber Kalk und Schwefels\u00e4ure getrocknet gegen 246\u00b0 (korr.) unter Gasentwicklung schmolzen.*) Sie gaben mit\n') vgh Emil Fischer und Emil Abderhalden, Bildung eines Dipeptides bei der Hydrolyse des Seidenfibroins. Berichte der Deutschen ehern. Gesellsch., Bd. XXXIX, S. 752, 1906.\n*) Vgl. Emil Fischer, Synthese von Polypeptiden, II. Berichte der Deutschen ehern. Gesellsch., Bd. XXXVII, S. 2496, 1904. .","page":363},{"file":"p0364.txt","language":"de","ocr_de":"364\nEmil Abderhalden und Peter Rona,\nMi lion's Reagens Rotf\u00f6rbung und waren das Chlorhydrat des \u00c4thylesters des Glycyl-l-Tyrosins. Die Ausbeute an diesem Produkt betrug 90\u00b0/o der Theorie. Aus der Mutterlauge des ganz einheitlichen Pr\u00e4parates konnten durch Einengen noch weitere Mengen gewonnen werden. Es gelang nicht, Glykokoll nachzuweisen, und ebensowenig konnte nach der Befreiung der Ester aus der Mutterlauge der ersten Krystallisation des Glycyl-1-Tyrosinesterchlorhydrates durch Alkali und Kaliumcarbonat und deren Aufnahme in \u00c4ther Glykokoll gewonnen werden. Genau denselben Versuch haben wir auch bei den Verdauungsversuchen mit Duodenal- und Pylorussaft ausgef\u00fchrt. In allen F\u00e4llen konnte jedenfalls die Hauptmasse des Glycyl-l-Tyrosins als salzsaurer Ester wiedergewonnen werden.\n.1. P. Pawlow und S. W. Parastschukl) geben an, da\u00df der Saft des isolierten Pf\u00f6rtnerteiles des Magens und des die Brunner'sehen Dr\u00fcsen enthaltenden Abschnitts des Duodenums durch S\u00e4ure aktiviert wird. In alkalischer Reaktion, d. h. in dem Zustande, in dem die Fermente zur Ausscheidung gelangen, sind sie wirkungslos. Wir \u00fcberzeugten uns gleichfalls durch Versuche mit Casein, da\u00df weder der Duodenalsaft noch der Pylorussaft eine deutliche Wirkung zeigten, wenn sie nicht vorher mit S\u00e4ure aktiviert worden waren.\nSchlie\u00dflich benutzten wir das Glycyl-l-Tyrosin noch zur Entscheidung einer anderen Frage. Bekanntlich wirkt der Pankreassaft in alkalischer, neutraler und schwach sauerer Reaktion. Es l\u00e4\u00dft sich nun zeigen, da\u00df bereits ein Gehalt an Salzs\u00e4ure von 0,05 \u00b0/o etwas hemmend auf die Wirkung des Trypsins wirkt, bei einem Gehalt von 0,1 \u00b0/o HCl war gegen\u00fcber einer normalen Kontrollprobe nur etwa V* Glycyl-l-Tyrosin gespalten. Stieg der Salzs\u00e4uregehalt auf 0,2\u20140,25 \u00b0/o, dann schien die\nWirkung des Trypsins aufgehoben oder doch sehr verlangsamt zu sein.\n\u00dcberblicken wir das gefundene Resultat, so k\u00f6nnen wir\n*) P- Pawlow und S. W. Parastschuk, \u00dcber die ein und demselben Eiwei\u00dffermente zukommende proteolytische und milchkoagulierende Wirkung verschiedener Verdauungss\u00e4fte. Diese Zeitschrift, Bd. XL1I, S. 415, 1904.\n","page":364},{"file":"p0365.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des proteolytischen Fermentes usw.\t365\nmit Bestimmtheit sagen, da\u00df der Pylorussaft und der Duodenalsaft proteolytische Fermente enthalten, welche zu der Gruppe des Pepsins geh\u00f6ren und nicht zu ' der des Trypsins. Vorl\u00e4ufig k\u00f6nnen wir aus den oben angef\u00fchrten Gr\u00fcnden die Frage nicht entscheiden, ob die genannten Fermente mit dem Pepsin identisch sind. Es kann jedoch nicht zweifelhaft sein, da\u00df es mit Hilfe komplizierterer Polypeptide gelingen wird, auch diese Frage zu entscheiden, ein Gedanke, den bereits Emil Fischer und Emil Abderhalden1) zum Ausdruck gebracht haben.\nAnmerkung: Wir verweisen nach dieser Richtung noch ganz besonders auf die gro\u00dfe Wichtigkeit der synthetischen, nach ihrem Aufbau wohl bekannten Peptide f\u00fcr die Erforschung der Wirkung der proteolytischen Fermente und hoffen in B\u00e4lde imstande zu sein, mit Hilfe der neuen von Emil Fischer dargestellten aktiven Peptide auch den Fragen nach dem Zymogenzustand und der Aktivierung der proteolytischen Fermente n\u00e4her treten zu k\u00f6nnen, und ferner die Gesetze der Ferment-Wirkung in exakterer Weise, als es bis jetzt m\u00f6glich war, zu verfolgen. Das Glycyl-l-Tyrosin eignet sich in vorz\u00fcglichster Weise zur Demonstration der Wirkung der proteolytischen Fermente. Es w\u00e4re von gro\u00dfem Interesse, auch die im Pflanzenreich vorkommenden proteolytischen Fermente in analoger Weise zu pr\u00fcfen.\nEmil Abderhalden.\nl) 1. c.","page":365}],"identifier":"lit18318","issued":"1906","language":"de","pages":"359-365","startpages":"359","title":"Zur Kenntnis des proteolytischen Fermentes des Pylorus- und des Duodenalsaftes","type":"Journal Article","volume":"47"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:43:35.221672+00:00"}