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{"created":"2022-01-31T13:41:41.866947+00:00","id":"lit18319","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Ackermann, D.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 47: 366-367","fulltext":[{"file":"p0366.txt","language":"de","ocr_de":"Nachweis von Guanidin.\nVon\nD. Ackermann.\n(Aus dem physiologischen Institut zu Heidelberg.) (Der Redaktion zugegangen am 5. M\u00e4rz 1906.)\nSeitdem durch die Untersuchung von F. Kutscher und J. Otori nachgewiesen ist, da\u00df manche Eiwei\u00dfk\u00f6rper bei der Spaltung durch S\u00e4uren oder Enzyme neben dem Arginin auch noch freies Guanidin liefern, ist es* *wichtig, eine Methode zu besitzen, welche den Nachweis des Guanidins neben dem Arginin erm\u00f6glicht. Kutscher und Otori benutzten hierzu die Pikrins\u00e4uref\u00e4llung1) der * Argininfraktion\u00bb, nachdem sie vorher das Arginin fast v\u00f6llig durch Pikrolons\u00e4ure entfernt hatten. Doch l\u00e4\u00dft dies Verfahren nach einer Angabe von Kutscher gelegentlich in Stich.2) Auf Grund folgender Beobachtungen \u00fcber das Benzolsulfoguanidin glaube ich diese Verbindung f\u00fcr den Nachweis des Guanidins empfehlen zu k\u00f6nnen.\nDas Benzolsulfoguanidin ist bisher noch nicht beschrieben und wird auf folgende Weise gewonnen: Man erw\u00e4rmt 3 g Guanidincarbonat in einem Fl\u00e4schchen mit 30 ccm Wasser. 6 ccm 330/oiger Natronlauge nnd 4 ccm Benzolsulfochlorid unter Sch\u00fctteln. Beim Abk\u00fchlen scheiden sich schon aus der alkalischen L\u00f6sung wei\u00dfe Krvstallnadeln aus, die nach dem Umkrystalli-sieren aus kochendem Wasser und kochendem Alkohol f\u00fcr Benzolsulfoguanidin stimmende Analysenwerte geben:\n0,1930 g Substanz liefern 0,2288 g BaS04\n0,1980 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t35,8 ccm N bei p = 75,6 und t = 15\u00b0\nBerechnet f\u00fcr CeH6SO,NHCNHNH,:\tGefunden:\n16,09 \u00b0/o S\t16,28 \u00b0/o S\n'\t__ 21,14\u00b0/\u00ab N\t21,06#/o N\n') Emich, Monatshefte f. Chem., Bd. XII, S. 23 (1891).\n\u2022) Otori, Diese Zeitschrift, Bd. XLII, S. 458, Bd. XLII1, S. 74 Kutscher und Otori, Diese Zeitschrift, Bd. XLIII, S. 93.","page":366},{"file":"p0367.txt","language":"de","ocr_de":"Nachweis von Guanidin.\n367\nDie Verbindung schmilzt bei 212\u00b0. Bei Zimmertemperatur l\u00f6sen sich in 100 ccm Wasser 0,02 g. Der K\u00f6rper ist also schwer l\u00f6slich, was in \u00dcbereinstimmung steht mit dem Verhalten der meisten Benzolsulfoverbindungen, die von Hinsberg,1 *) Hedin,*) Schotten und Schl\u00f6mann,3) sowie von E. Fischer4) dargestellt wurden.\nMit Arginin gelingt es nicht, auf die oben angegebene Weise eine schwerl\u00f6sliche Benzolsulfoverbindung zu bekommen, soda\u00df man also mit dieser Methode sehr wohl imstande ist, Guanidin auch noch in kleinen Mengen neben Arginin nachzuweisen. So erhielt ich aus einer L\u00f6sung von 0,155 g Guanidincarbonat (entsprechend 0,1 g Guanidin) und 0,5 g feuchtem Arginincarbonat in 20 ccm Wasser mit Benzolsullochlorid bei alkalischer Reaktion Krystalle, die nach dem Umkrystallisieren den Schmelzpunkt des Benzolsulfoguanidins zeigten.\nF\u00fcr die Anwendung dieses Verfahrens wird es sich empfehlen, die durch Silber und Baryt f\u00e4llbare \u00abArgininfraktion* der Eiwei\u00dfspaltungsprodukte darzustellen und, falls gr\u00f6\u00dfere Mengen Arginin zu erwarten sind, diese als Pikrolonat zu entfernen, ehe man das Benzolsulfochlorid einwirken l\u00e4\u00dft.\n') Liebig\u2019s Annalen d. Ch. u. Ph., Bd. CXLXV, S. 178 (1891).\n*) Ber. d. Deutsch, chem. Ges., Bd. XXIII, S. 3196.\n3)\tEbenda, Bd. XXIV, S. 3687.\n4)\tEbenda, Bd. XXXIII, S. 2380.","page":367}],"identifier":"lit18319","issued":"1906","language":"de","pages":"366-367","startpages":"366","title":"Nachweis von Guanidin","type":"Journal Article","volume":"47"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:41:41.866952+00:00"}