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{"created":"2022-01-31T13:25:46.982683+00:00","id":"lit18328","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"},{"name":"Alfred Schittenhelm","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 47: 458-465","fulltext":[{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"Vergleichung der Zusammensetzung des Caseins aus Frauen-.\nKuh- und Ziegenmilch.\nVon\nEmil Abderhalden und Alfred Scliittenhelm.\n(Aus dem I. Chemischen Institut der Universit\u00e4t Berlin.)\n(Der Bedaktinn zugegangen am 15. M\u00fcrz laoti.)\nDurch die biologische Reaktion ist erwiesen, dall das Casein der Milch verschiedener Tierarten offenbar ein verschiedenes ist. Die Beweisf\u00fchrung ist allerdings keine zwingende. Wir wissen vorl\u00e4ufig nicht, welche Produkte die Pr\u00e4cipitin-bildung ausl\u00f6sen, und k\u00f6nnen uns wohl denken, da\u00df die zu den Injektionen verwendeten Proteine Stoffe beigemengt enthielten, welche die Ursache der so au\u00dferordentlich empfindlichen, spezifischen Reaktionen sind. Von den verschiedenartigen Caseinen ist bis jetzt nur das der Kuhmilch1) eingehender untersucht worden. Sein Gehalt an Aminos\u00e4uren ist ann\u00e4hernd durch zahlreiche* Abbau versuche festgestellt. Wir legten uns die Frage vor, oh die Caserne anderer Tierarten verschieden vom Kuhcasein sind, oder aber dieselben Hausteine besitzen und auch in denselben Mengenverh\u00e4ltnissen. Selbstverst\u00e4ndlich k\u00f6nnen derartige Probleme hei Verbindungen so komplizierter Struktur nicht mit Hille von Elementaranalysen gel\u00f6st werden. Diese sagen gar nichts aus, und es k\u00f6nnen ohne Zweitel die heterogensten Ki-wei\u00dfsubstanzen genau dieselben Analysenwerte geben. Wir sind auch weit davon entfernt, behaupten zu wollen, da\u00df zwei Ui wei\u00dfarten identisch sind, wenn sich nachweisen lie\u00dfe, da\u00df sic genau dieselben Aminos\u00e4uren in genau denselben Mengenver-\n*) U,n*l t isolier, Hydrolyse des Caseins mit Salzs\u00e4ure. I)i<\u2018s<' Zeitschrift, Hd. XXXIII. S. loi, l!H)l,und Finit Abde rhalden, Aufbau und Abbau der Kiwci\u00dfk\u00f6rper im tierischen Organismus, Diese Zeitschrift. Hd. XFIY. S. 21, 1005.","page":458},{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"Vergleichung der Zusammensetzung des Caseins usw. 459\nhiiltnissen enthalten. Selbstverst\u00e4ndlich k\u00f6nnen die einzelnen Bausteine in ganz verschiedener Reihenfolge sich aneinanderreihen, ganz abgesehen von den isomeren Formen, die aus Gr\u00fcnden der Stereochemie denkbar sind. Von biologischen Gesichtspunkten aus hat der Nachweis, da\u00df die Caseine verschiedener Milcharten gleiche Bausteine und in \u00e4hnlichen Mengenverh\u00e4ltnissen besitzen, wohl Interesse', denn wir wissen, da\u00df im Darmkanal ein weitgehender Zerfall der Proteine .stattfindet, und der ()rganismus sein Eiwei\u00df von Grund aus neu aufbaut. \\ ou diesem Gesichtspunkt aus kann ein ganz verschieden konstituiertes Protein doch biologisch gleichartig sein, sofern es nur bei der Aufspaltung die einzelnen Aminos\u00e4uren in gleichen \\ erh\u00e4ltnissen liefert und dem tierischen Organismus damit die M\u00f6glichkeit gibt, sein K\u00f6rpereiwei\u00df in derselben Weise ohne Yoim hleuderung von Material zu bilden. Auch hier m\u00fcssen wir stets daran denken, da\u00df das Gesetz des Minimums auch f\u00fcr den tierischen Organismus gilt, und da\u00df die Eiwei\u00dfsynthese sich unter l mst\u00e4nden nachdem im Minimum sieh befindenden Baustein im Nabrungseiwei\u00df richtet, wenn man nicht annehmen will, da\u00df die tierische Zelle imstande ist, aus einer Aminos\u00e4ure andere zu bilden. Die M\u00f6glichkeit einer derartigen Umwandlung ist nicht von der Hand zu weisen, dagegen mu\u00df betont werden,\nda\u00df ein einwandfreier Beweis f\u00fcr derartige Prozesse noch aussteht.\nWir betonen die Schwierigkeit, oder klarer ausgedr\u00fcckt die Unm\u00f6glichkeit, zwei Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach unseren jetzigen Kenntnissen zu vergleichen oder gar f\u00fcr identisch in ihrem Aufbau zu erkl\u00e4ren deshalb, weil trotz aller Fortschritte in der Eiwti\u00dft hernie jetzt noch Behauptungen von der Umwandlung Non zitier Eiwei\u00dfart in eine andere auf Grund einiger physikalischer Beobachtungen auftreten.1) *\nDie folgende Tabelle gibt die erhaltenen Resultate wieder. Zum Vergleich sind die bei der Hydrolyse des Gaseins aus Kuhmilch gewonnenen Werte mit angef\u00fchrt.\nl) Es sei z. B. verwiesen auf: Leopold Moll, Zur k\u00fcnstlichen Lmwandlung von Albumin in Globulin. Hofmeisters Beitr\u00e4ge Bd VII\ns. all, 1905.\t\u2019","page":459},{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"Km il Abderhalden und Alfred Schittenhelm,\n\t\tCasein aus\t\t\t\n\tKuhmilch\tZiegenmilch\tFrauenmilch\nTyrosin\t\t1.5\t1,95\t1.71\nLeucin ... \t\t10,5\t7.4\t\u25a0\nAlanin\t\t\t0,9\t1.5\t\nProlin\t\t3,1\t1,62\t\nPhenylalanin\t\t8,2\t2.75\t\u2014\nAsparajons\u00e4ure ......\t1,2\ti,i\t\t\nGlutamins\u00e4ure\t\t10.7\t11,25\t\u2014\nDiaminotrioxydodekans\u00e4ure .\t0,75 .\tvorhanden\t\u2014\nKin Blick auf die Gegen\u00fcberstellung zeigt, da\u00df zwischen der Zusammensetzung des Kuh- und Ziegenmilchcaseins eine weitgeliende \u00c4hnlichkeit besteht. Auch der Tyrosingehalt des Caseins aus Frauenmilch entspricht dem , aus den beiden genanten Milcharten gewonnenen Casein.\nExperimenteller Teil.\n1. Casein aus Ziegenmilch. Dasselbe wurde nach der \u00fcblichen Methode durch F\u00e4llung mit Essigs\u00e4ure aus der 8\u2014lOfach mit Wasser verd\u00fcnnten Milch und darauf folgendem Kolieren gewonnen. Die so erhaltene Substanz wurde noch zweimal mit Hilfe einiger Iropten Natronlauge gel\u00f6st und mit Essigs\u00e4ure wieder gef\u00e4llt, endlich mit Wasser gewaschen und mit Alkohol und \u00c4ther extrahiert. Das Pr\u00e4parat enthielt nunmehr 9,7\u00b0/.* Wasser und l,4\u00b0/o Asche. Zur Hydrolyse wurden 220 g benutzt oder rund 2(H) g trockenen Materials. Dasselbe wurde mit 1 1 25\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure 12 Stunden am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler gekocht, dann die Schwefels\u00e4ure quantitativ mit Baryt entfernt, und das F iltrat bis zur Kristallisation eingeengt. Der Baryum-sulfatniederschlag wurde nun so lange mit Wasser ausgekocht, bis das Filtrat keine Reaktion mit Millon'schem Reagens mehr gab, und die Waschwasser mit dem urspr\u00fcnglichen Filtrat von Baryumsultat vereinigt eingeengt. Es Wurden auf diese Weise 0,0 g Tyrosin erhalten.","page":460},{"file":"p0461.txt","language":"de","ocr_de":"Vergleichung der Zusammensetzung des Caseins usw. 4\u00dfl\n10,H\u00fc g Substanz gaben 0,4020 g CO, und 0,1015 g 11,0 Berechnet f\u00fcr C9HuNOs:\tGefunden:\n50,(i0\u00b0\u00ab C und 0.07\u00b0/\u00ab 11.\t50,55\" \u00bbC und (>,18% II.\nDie Hauptmenge des Tyrosins wurde zum Nachweis etwa beigemengter Diaminotrioxydodekans\u00e4ure in 5oo<cni ca. fWoiger Sc h\\\\( fels\u00e4uie gel\u00f6st und mit 5\u00b0,oiger Phosphorwollrams\u00e4urc gef\u00e4llt. Der gesammelte und getrocknete Niederschlag wog 2,6 g. Kr wurde in Wasser suspendiert, mit 5 g Baryt zusammen l\u00e4ngere Zeit gesch\u00fcttelt, und dann filtriert. Nach <|uantitalivcrKnt-fernung des Baryums durch Schwefels\u00e4ure wurde das Filtrat zur trockene eingeengt. Ks resultierte eine geringe Menge einer nach dem Uml\u00f6sen in Wasser unter Anwendung von Tierkohle, gegen 270\u00b0 unter teilweiser Zersetzung sublimerenden Substanz. Sie bildete ein in mikroskopisch kleinen N\u00fcdelchen kristallisierendes salzsaures Salz. Die Schwerl\u00f6slichkeit des Kupfersalzes spricht mit den erw\u00e4hnten Eigenschaften daf\u00fcr, da\u00df h\u00f6chst wahrscheinlich die von Emil Fischer und Emil Abderhalden1) im Casein aus Kuhmilch aufgefundene Diaminotrioxydo-dekans\u00e4ure, C12H26N2(h, vorlag.\nDie vereinigten Filtrate von Tyrosin wurden unter vermindertem Druck bei 40\u00b0 des Wasserbades zur Trockene eingeengt, der R\u00fcckstand mit konzentrierter Salzs\u00e4ure aufgenommen und bis zur S\u00e4ttigung Salzs\u00e4uregas eingeleitet. Bald erfolgte Kristallisation. Sie war jedoch recht unvollst\u00e4ndig und dunkel gef\u00e4rbt. Wir l\u00f6sten sie deshalb durch Zugabe von Wasser auf und kochten die L\u00f6sung unter Zugabe von Tierkohle, bis sie nunmehr hellgelb gef\u00e4rbt war. Nun engten wir sie -vorsichtig ein und s\u00e4ttigten sie ann\u00e4hernd mit Salzs\u00e4uregas. Es erstarrte bald die ganze Masse, die sich sehr leicht auf Koliertuch ab-*augen lie\u00df. Sie wurde mit kalter konzentrierter Salzs\u00e4ure und mit Alkohol gewaschen. Die \u00fcber Kalk und Schwefels\u00e4ure getrocknete Masse wog 20,0 g. 2 g wurden durch Kochen mit Bleioxyd in die freie S\u00e4ure \u00fcbergef\u00fchrt.\n0,1872 g Substanz gaben 0,279\u00ab g C02 und 0,1042 g H2<) Berechnet f\u00fcr C6H9N04:\tGefunden:\n40,81 \u00b0/o C und 6,12\u00b0/o H. 40,73\u00b0/\u00ab G und 6,l\u2018*\u00b0/0 H.\n') Emil Fischer u. Emil Abderhalden, Notizen \u00fcber Hydrolyse von ProteinstofTen. Diese Zeitschrift, Bd. XUI, S. 540, l!M>f.","page":461},{"file":"p0462.txt","language":"de","ocr_de":"462\nEmil Abderhalden und Alfred Schittenhelm,\nDir Mutterlauge des Glutamins\u00e4urechlorhydrates schied im Verlauf der n\u00e4chsten Tage beim Stehen auf Eis noch 3,0 g des salzsauren Salzes ab. Sie wurde nach dessen Entfernung zum Sirup eingeengt und in der gewohnten Weise mit Alkohol und gasf\u00f6rmiger Salzs\u00e4ure verestert. Die Ester wurden mit Alkali und Kaliumcarbonat in Freiheit gesetzt. Ihre fraktionierte Destillation ergab folgendes Resultat:\n1\tFraktion bis 100\u00b0 (Temperatur des Wasserbadesj bei 11 mm Druck 30* K\n2\t*\t*\u00bb\u2022 i \u2022\t..\t*\t\u00bb \u00bb 0,5 >\t>\t15.0 :\n*\t'*\t* 200\u00b0 (\t- \u00d6lbados ) \u25a0\u00bb 0.5 \u00bb\t\u00bb\t17.0 ,\nDie Untersuchung der einzelnen Fraktionen geschalt in der \u00fcblichen Weise.\n1.\tFraktion.\nSie wurde durch 8 st\u00e4ndiges Kochen mit der 7 fachen Menge \\\\ asscr am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler verseift und lieferte nach dem Eindampfen und Auskochen mit Alkohol eine Kristallisation von 11,6 g, welche zum gr\u00f6\u00dften Teil aus Leucin bestand. Davon wurden 1,8 g Alanin abgetrennt.\nDas isolierte Alanin hatte folgende Zusammensetzung:\n0.1717 g Substanz lieferten 0,200.\u00bb g co. und 0,1251 g 11.,0 Berechnet f\u00fcr C3HTXO.,;\tGefunden:\n10,45\u00b0 V. C und 7.S7U \u2022\u00bb H. 40,63 C, und 8.03 V H.\n2.\tFraktion.\nSh\u00ab wurde wie die erste verseift, fraktioniert und die ein-zelnon fraktionell mit Alkohol ausgekocht. Danach betrug die letzte Iraklion 1.2 g und bestand aus Alanin. Die Ilauptmenge (6,0 g) war Leucin (F. 297\u00b0 korr.i.\nDas isolierte Leucin hatte folgende Zusammensetzung:\n0,DI70 g Substanz lieferten 0,3371 g C0\u201e und 0,1404 g II20 Berechnet f\u00fcr G^II^NO, :\tGefunden:\n:>L02\u00b0,u C und 0,00\" .. II. 54.70 ',\u25a0\u00bb C und 0,88V II.\nDie aus Fraktion 1 und 2 erhaltenen vereinigten alkoholischen Ausz\u00fcge wurden zur Gewinnung der Fyrrolidinearbon-siiure im Vakuum zur Trockene verdampft und wiederholt mit absolutem Alkohol aufgenommen. Der R\u00fcckstand der alkoholischen Ausz\u00fcge gab mit \\\\ asser und \u00fcbersch\u00fcssigem, frisch","page":462},{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":"Vergleichung der Zusammensetzung des Caseins usw 463\ngef\u00e4lltem Kupferoxyd gekocht, eine tiefblaue L\u00f6sung, welche nach dem Abfiltrieren des ungel\u00f6sten Kupferoxyds bei 14 mm Druck zur Trockene verdampft wurde. Die Trennung des aktiven ( 10,0 g) vom racemisehen (2,0 g) Kupfersalz wurde durch Auskochen des R\u00fcckstandes mit Alkohol bewirkt.\nDas bei 120\u00b0 getrocknete racemische Kupfersalz zeigte folgende Zusammensetzung:\n0.1955 g Substanz lieferten 0.2915 g CO, und 0,0990 g || <) Berechnet f\u00fcr CluHl604NtCu:\tGefunden:\n4L1(>\u00b0 \u25a0* C und 5,490'o H. f4),\u00dfd0/<> C und 5,(18 > H.\n0,27 40 g derselben Substanz hinterlie\u00dfen beim Veraschen 0,0755 g Kupferoxyd.\nBerechnet f\u00fcr CloHl#04N,Cn :\tGefunden :\n21.8\u00b0/o Cu.\t22,0\u00b0/o Cu.\n3. Fraktion.\nZur Darstellung des Phenylalanins wurde diese Fraktion mit der f\u00fcnffachen Menge Wasser versetzt und mit \u00c4ther aus-gesch\u00fcttelt. Der mit \\\\ usser gut gewaschene Alherauszug wurde durch Abdestillieren vom \u00c4ther befreit, und der im R\u00fcckstand befindliche Phcuylalaninester durch FbergieHen mit rauchender Salzs\u00e4ure und Einengen in das Phenylalauinchlorhydrat \u00fcbergef\u00fchrt. Auf diese Weise wurden 0,4 g erhalten. Aus dem salzsauren Salz wurde in der gewohnten Weise durch Einengen mit Ammoniak die freie S\u00e4ure gewonnen.\n\u2022 0.122(1 g Substanz gaben 0.294t g CO, und 0,073(1 g 11,0 Berechnet f\u00fcr C,llIIX0,:\tGefunden:\n05.45\u00b0;\u00ab C und 0,00\u00b0/., 11.\t05.49' C und 0,07\u00b0 - II.\nDie nach dem Aus\u00e4thcm zur\u00fcckgebliebene w\u00e4sserige L\u00f6sung der Ester wurde durch zweist\u00fcndiges Kochen auf dem Wasserbad mit 20 g Raryl verseift und nach mehrt\u00e4gigem Stehen die vom abgeschiedenen Baryt abfiltrierte L\u00f6sung mit Schwefels\u00e4ure quantitativ vom Baryt befreit. Der beim Eindampfen des Filtrates verbleibende R\u00fcckstand wurde mit rauchender Salzs\u00e4ure anger\u00fchrt und eingeengt. Daraus kristallisierten \u00f4,0 g Glutamins\u00e4urechlorhydrat aus.\nDas Filtrat des Glutamins\u00e4urechlorhydrats wurde durch Kochon mit Bleioxyd von der Minerals\u00e4ure befreit, und das ge-","page":463},{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"464\nEmil Abderhalden und Alfred Schittenhelm,\nl\u00f6ste Blei aus dem Filtrat mit Schwefelwasserstoff entfernt Aus der filtrierten L\u00f6sung gewannen wir 2,2 g Asparagins\u00fcure\n020,9 K Substanz gaben 0,2072 g CO, und 0,0973 g 11,0 Berechnet f\u00fcr C.4H7N< )4 ;\tGefunden :\n30,09\u00bb/o C und 5,20% H. 30,09\u00b0/o C und 5,35 \u00b0/o II.\nDie Gesamtmenge der isolierten Monoaminos\u00e4uren betrug f\u00fcr 200 g Ziegencasein:\nAlanin\t3,0\tg\nLeucin\t14,8\t\u00bb\nProlin\t9,24 *\nPhenylalanin 5,5 \u00bb\nGlutamins\u00e4ure 22,5 \u00bb\nAsparagins\u00fcure 2,2 >\nTyrosin\t9,9\t\u00bb'\n2.\tCasein aus Frauenmilch. Die Ausf\u00fcllung des Caseins aus der sehr stark verd\u00fcnnten Frauenmilch geschah durch Ans\u00e4uren mit Fssigs\u00e4ure und Einleiteu von Kohlens\u00e4ure, indem wir nach .1, Schmidt1) dahei eine Temperatur von 40\u00b0 inne-hielten. Da die Frauenmilch in gro\u00dfen Mengen schwer erh\u00e4ltlich ist, und noch dazu die Ausbeute an Casein sehr gering ist, so konnten wir uns nur etwas \u00fcber 8 g darstellen. Das Pr\u00e4parat \u2022 hatte einen Wassergehalt von ll,8o/0, so da\u00df wir also nur mit rund 7 g wasserfreier Substanz arbeiteten. Der Aschengehalt war 0,71 ft/o. Das Casein wurde mit der 6fachen Menge 25\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler mehrere Stunden gekocht und danach wie beim Casein aus Ziegenmilch verfahren. Es konnten so 0,33 g Tyrosin isoliert werden.\nDas Filtrat wurde auf wenige Kubikzentimeter eingeengt, diese mit gasf\u00f6rmiger Salzs\u00e4ure ges\u00e4ttigt und weiter eingeengt! Auf diese Weise wurden 0,35 g Glutamins\u00e4urechlorhydrat (= 0,28 g freier S\u00e4ure) isoliert.\n3.\tAlbumin aus Frauenmilch. Dasselbe wurde aus den Filtraten des Caseins durch Fandampfen gewonnen. Nach Behandlung mit Alkohol und \u00c4ther betrug die erhaltene Menge 18 g. Das Pr\u00e4parat hatte einen Wassergehalt von 9,61 \u00b0/0 und enthielt 3,42 \u00b0/o Asche. Auch dieses wurde wie das Casein aus\n') Tbierfclder-Hoppe-Seyler, 1903, S. 543.","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"Vergleichung der Zusammensetzung des Caseins usw. 'i\u2019\u00df\u00ab)\nFrauenmilch hydrolysiert. Erhalten wurden 0,2 g Tyrosin und 0.2 g Glutamins\u00e4urechlorhydrat (= 0,1(> g freier S\u00e4ure). Es entsprechen diese Mengen 1,26 \u00b0/o Tyrosin und 0,98 \u00b0/0 Glutamins\u00e4ure, wenn man das wasserfreie Pr\u00e4parat in Rechnung zieht.\nJedenfalls sind die Werte f\u00fcr die Glutamins\u00e4ure ganz erheblich zu niedrig. Wir hoffen nach dieser Richtung unsere Versuche erg\u00e4nzen zu k\u00f6nnen. Jedenfalls ist der Tyrosingehalt des Caseins der Frauenmilch ein \u00e4hnlicher wie der der Kuh-und Ziegenmilch.","page":465}],"identifier":"lit18328","issued":"1906","language":"de","pages":"458-465","startpages":"458","title":"Vergleichung der Zusammensetzung des Caseins aus Frauen-, Kuh- und Ziegenmilch","type":"Journal Article","volume":"47"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:25:46.982689+00:00"}