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{"created":"2022-01-31T15:11:26.955999+00:00","id":"lit18336","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Scheunert, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 48: 9-26","fulltext":[{"file":"p0009.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Celluloseverdauung im Blinddarm und des Enzymgehaltes des Caecalsekretes.\nVon\nArthur Scheunert.\n(Au\u00ab der physiologisch-chemischen Abteilung der kgl. tier\u00e4rztlichen Hochschule zu Dresden.) (Geh. Med.-Rat Prof. Dr. Ellenberger.)\n(Der Redaktion zugegangen am 29. M\u00e4rz 1906.)\nDie Untersuchungen, welche von Ustjanzew1 * 3 *) imZuntz-schen Institut unter Zuntz\u2019 Leitung vor kurzer Zeit \u00fcber die Bedeutung des Blinddarms des Kaninchens vorgenommen worden sind, haben unsere Kenntnis vom Orte der Celluloseverdauung erweitert und die Aufmerksamkeit von neuem auf die Frage der Celluloseverdauung gelenkt.\nDie Tatsache, da\u00df gewisse Tiere, und zwar speziell die Wiederk\u00e4uer, Cellulose verdauen, ist, wie bekannt, zuerst in unserem Institute 1855 durch Haubner8) festgestellt worden. Sp\u00e4ter haben sich verschiedene Forscher (Henneberg, Stoh-mann, Hoppe-Seyler, Tappeiner, Weiske u. a. m.) mit dieser Frage besch\u00e4ftigt; auch in unserem Institute sind immer von neuem Untersuchungen \u00fcber die Celluloseverdauung bei den verschiedenen Haustieren angestellt worden. Es wurde dabei auch versucht, die Frage zu l\u00f6sen, wo, d. h. in welchem Abschnitte des Verdauungskanales die L\u00f6sung der Cellulose stattfindet. So sind Ellenberger8) und sein Mitarbeiter V. Hofmeister zu der \u00dcberzeugung gekommen, da\u00df beim Pferde die Celluloseverdauung vorwiegend im Caecum, daneben aber auch im gro\u00dfen Colon abl\u00e4uft.\n*) Archiv f\u00fcr (Anat. u.) Physiol., 1905, S. 403.\n*) Zeitschrift f\u00fcr deutsche Landwirte, 1855, S. 177.\n3) Archiv f. wissenschaftl. u. prakt. Tierheilkunde, Bd. V, S. 399\nund Bd. VII\u2014XII.","page":9},{"file":"p0010.txt","language":"de","ocr_de":"10\nArthur Scheunert,\nAuch bei den anderen S\u00e4ugetieren mit gro\u00dfem Caecum sehen sie dieses als den haupts\u00e4chlichsten Ort der Celluloseverdauung an, w\u00e4hrend bei den Wiederk\u00e4uern die Vorm\u00e4gen f\u00fcr diese Vorg\u00e4nge von gr\u00f6\u00dferer Bedeutung sind, als das Caecum. In neuester Zeit scheinen seit einer l\u00e4ngeren Reihe von Jahren Untersuchungen \u00fcber die hier zu behandelnde Frage nicht gemacht worden zu sein, wenigstens fehlt es an einschl\u00e4gigen Publikationen, und so ist bis vor kurzem noch keine -Best\u00e4tigung der Ellenbergerschen Anschauung \u00fcber den Ort der Celluloseverdauung beim P. ;rde erfolgt. Verschiedene, in neuerer Zeit erschienene Arbeiten \u00fcber die Funktionen des Blinddarmes enthalten hier\u00fcber irgendwie entscheidende Angaben nicht.\nErst die neuesten Untersuchungen von Zuntz und Ust-janzew, welche eine Nachpr\u00fcfung der Versuche von Bergmann und Huetgren1) \u00fcber die Funktionen des Caecums des Kaninchens bezwecken, haben f\u00fcr die Ellenberg er sehe Ansicht eine neue St\u00fctze geliefert.\nUstjanzew fand, da\u00df bei Kaninchen mit ausgeschaltetem Blinddarm die Verdauung der Cellulose eine viel geringere war, als bei Tieren mit Blinddarm, an denen Kontrollversuche unter sonst gleichen Bedingungen vorgenommen wurden. Dadurch ist einwandfrei bewiesen, da\u00df das Caecum des Kaninchens eine gro\u00dfe Bedeutung f\u00fcr die Celluloseverdauung besitzt und als Hauptort derselben anzusehen ist, und es liegt die Annahme nahe, da\u00df auch beim Pferde, bezw. allen Einhufern, die, wie das Kaninchen, ein unverh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig gro\u00dfes und eigenartig eingerichtetes Caecum haben, die CelluloseVerdauung vorwiegend in diesem Darmabschnitte abl\u00e4uft und somit die Ellenberger-sche Anschauung zutreffend ist.\n\u00dcber die Verdauung von Cellulose durch\taifl\u00fcssig-\nkeit des Pferdes, Schweines und Kaninchens ha*je ich in den letzten Jahren, sowohl bei Gelegenheit anderer Untersuchungen Beobachtungen gemacht, wie auch lediglich zu dem fraglichen Zwecke Versuche angestellt, deren Ergebnisse zu ver\u00f6ffentlichen, mir schon im Hinblick auf die neuesten Beobachtungen von Zuntz und Ustjanzew angezeigt erscheint.\n*) Skand. Arch, f, Physiologie, Bd. XIV, S. 188.","page":10},{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Celluloseverdauung usw.\n11\nZugleich aber m\u00f6chte ich mit diesen Mitteilungen andere verbinden, die sich auf den Enzymgehalt und die verdauende Kraft der Caecalfl\u00fcssigkeit (der aus dem Caecalinhalte durch Kolieren und Filtrieren zu gewinnenden Fl\u00fcssigkeit) und des Caecalsekretes (bzw. der Extrakte der Caecalschleimhaut) beziehen.\nI. Untersuchungen \u00fcber die Celluloseverdauung im Caecum und \u00fcber den Enzymgehalt und die verdauende Kraft der Caecalil\u00fcssigkeit.\nFr\u00fcher ist in unserem Institute festgestellt worden, da\u00df die Caecalfl\u00fcssigkeit des Pferdes recht betr\u00e4chtliche Mengen von Cellulose zu l\u00f6sen vermag, gleichviel ob dieselbe aus Heu oder Gras hergestellt oder als Papiercellulose aus einer Fabrik bezogen worden war. Alle Versuche, die darauf hinzielten, ein cellulosel\u00f6sendes, cytohydrolytisches Enzym, etwa durch F\u00e4llen mit Alkohol aus der Caecalfl\u00fcssigkeit zu isolieren, schlugen fehl, hingegen war es m\u00f6glich, der Caecalfl\u00fcssigkeit ihre Wirksamkeit auf Cellulose dadurch zu nehmen, da\u00df man sie einige Minuten zum Sieden erhitzte. Da anderenteils auch durch Extraktion der Caecaldr\u00fcsen ein cellulosel\u00f6sendes Enzym nicht gewonnen werden konnte, und, wie ich mich \u00fcberzeugt habe (vgl. folgende Abhandlung), in den in Betracht kommenden Futtermitteln ein solches nicht vorhanden ist, so d\u00fcrfte nach meiner Ansicht die cellulosel\u00f6sende Kraft des Caecalsaftes vor allem den in ihm zahlreich lebenden Mikroorganismen zuzuschreiben sein. Da\u00df Mikroorganismen bei der L\u00f6sung von Cellulose eine bedeutende Rolle spielen k\u00f6nnen, geht schon aus den Untersuchungen von Hoppe-Seyler, *) Tappeiner,* 2) Omelianski3) u. a. m. hervor; da\u00df sie auch im Darmkanal bei der L\u00f6sung der Cellulose beteiligt sein d\u00fcrften, wird durch das Vorkommen gleicher Arten von Mikroorganismen in den f\u00fcr die Celluloseverdauung in Betracht kommenden Ab-\n*) Diese Zeitschrift, Bd. X, S. 409.\ns) Zeitschrift f. Biol., Bd. XX, S. 52; Bd. XXIV, S. 105.\n3) C. R. A., Bd. CXXI, S. 653; Bd. CXXV, S. 970, 1131.\nArch, de scienc. biol., St. Petersburg, Bd. VII, S. 423, Bd. IX, S. 251.","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"12\nArthur Scheunert,\nschnitten des Verdauungsschlauehs1) (Pansen und Haube der Wiederk\u00e4uer, Blinddarm und Colon anfang der anderen Herbi-voren und Omnivoren) wahrscheinlich gemacht. Von Ellenberger und von anderer Seite ist diesen Lebewesen, und zwar nicht allein den Bakterien, sondern besonders den Protozoen eine gro\u00dfe Bedeutung f\u00fcr die Celluloseverdauung zugeschrieben worden.\nAuf die eigenartige Anschauung, da\u00df gewisse Protozoen in den ersten M\u00e4gen der Wiederk\u00e4uer zum Teil von Cellulose leben, und da\u00df diese Individuen dann im Labmagen durch dessen salzs\u00e4urehaltigen Magensaft get\u00f6tet und verdaut werden und da\u00df dadurch die Cellulose indirekt als Nahrungsmittel der Ru-minantien dient, soll hier nicht eingegangen werden.\nUm der Frage der Mitwirkung der Mikroorganismen bei der Celluloseverdauung im Caecum n\u00e4her zu treten, stellte ich mit den Caecalinhalten von Pferd, Schwein und Kaninchen neue Versuche an und w\u00e4hlte folgende Versuchsanordnung:\nZun\u00e4chst versuchte ich ein von Bakterien und Mikroorganismen freies Filtrat der Caecalinhalte zu gewinnen. Zu diesem Zwecke wurde der Caecalinhalt zun\u00e4chst koliert und dann durch Berkefeldfilter filtriert. Infolge der langwierigen Filtration ist es aber nur in wenigen F\u00e4llen, und zwar beim Pferde, gelungen, gen\u00fcgende Mengen des Filtrates zu erhalten. Weiterhin wurden gew\u00f6hnliche Filtrate unter Anwendung von feinstem Filtrierpapier hergestellt, deren mikroskopische Untersuchung die Abwesenheit von Protozoen ergab. Au\u00dferdem wurden die einfachen Kolate, in denen noch s\u00e4mtliche Mikroorganismen vorhanden waren, f\u00fcr die Versuche verwandt. Von den so gewonnenen Fl\u00fcssigkeiten gelangte eine abgemessene Menge mit je 1 g einer aus Heu nach dem Weender Ver-\n*) Bundle, Ciliate Infusorien im Caecum des Pferdes, Zeitschrift f\u00fcr wissenschaft.1. Zoologie, Bd. LX, S. 284.\nG\u00fcnther, Weitere Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des feineren Baues einiger Infusorien im Wiederk\u00e4uermagen und im Caecum des Pferdes, Ibid., Bd. LXVn, S. 640.\nSchuberg, Zentralbl. f. Bakteriologie, Bd. III, Nr. 23 Eber lein, Inaug.-Diss. Leipzig, 1895.","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Celluloseverdauung usw.\n13\nfahren hergestellten und mit Alkohol und \u00c4ther von Farbstoffen befreiten Cellulose auf 65\u201472 Stunden bei 39\u201440\u00b0 in den Br\u00fctofen. Die Verdauungsfl\u00fcssigkeit stellte am Ende des Versuches eine dunkle, schmierige, dickliche Fl\u00fcssigkeit dar. Sie wurde in Schalen gesp\u00fclt und mit je 100 ccm einer l,25\u00b0/oigen KOH 15 Minuten zum Sieden erhitzt, dann die \u00fcbrig gebliebene Cellulose auf gewogenen Filtern gesammelt, mit hei\u00dfem Wasser, verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure, Alkohol und \u00c4ther gewaschen, bei 1050 getrocknet und dann gewogen. Durch das Kochen in schwach alkalischer L\u00f6sung werden einesteils die etwaigen, die Filtration hemmenden F\u00e4ulnisprodukte zerst\u00f6rt, w\u00e4hrend anderenteils die noch vorhandene Cellulose nicht angegriffen wird, so da\u00df eine Beeintr\u00e4chtigung des Resultates nicht zu bef\u00fcrchten war. Im nachfolgenden sind kurz die diesbez\u00fcglichen Versuche aufgef\u00fchrt.\n1. Versuche an Pferden: Pferd I wurde sofort nach der letzten Mahlzeit, die aus Hafer und Heu bestand, get\u00f6tet. Der Caecuminhalt reagierte alkalisch.\na)\t40 ccm Berkefeldfiltrat des Caecalinhaltes gelangten mit 1 g lufttrockener Cellulose auf 65 Stunden bei 38\u00b0 C. in den Br\u00fctofen.\nAngewandte\tCellulose als Trockensubstanz\t0,9290\tg\t0,9290\tg\nDavon ungel\u00f6st zur\u00fcckgewonnen\t0,8470\t\u00bb\t0,8530\t\u00bb\nGel\u00f6ste Cellulose\t0,0820\tg\t0,0760\tg\nCellulose gel\u00f6st in Prozenten\t8,8 \u00b0/o\t8,2\t\u00b0/o\nb)\t50 ccm Filtrat durch feuchtes Filtrierpapier gelangten mit 1 g lufttrockener Cellulose auf 65 Stunden in den Thermostaten.\nAngewandte Cellulose als Trockensubstanz\t0,9290\tg\nDavon ungel\u00f6st zur\u00fcckgewonnen\t0,8330\t\u00bb\nGel\u00f6ste Cellulose\t0,0960\tg\nCellulose gel\u00f6st in Prozenten 10,3 \u00b0/o\nc)\t50 g Kolat gelangten mit 1 g lufttrockener Cellulose auf 65 Stunden in den Br\u00fctofen.\nAngewandte Cellulose als Trockensubstanz\t0,9290\tg\nDavon ungel\u00f6st zur\u00fcckgewonnen\t0,6940\t\u00bb\n,\tGel\u00f6ste Cellulose 0,2350 g\nCellulose gel\u00f6st in Prozenten 25,3 \u00b0/o\nPferd II, mit Hafer und Heu gef\u00fcttert, wurde 2 Stunden nach der letzten Mahlzeit get\u00f6tet. Caecuminhalt reagiert alkalisch und ist von br\u00e4unlicher Farbe.\na) 100 ccm Papierfiltrat gelangen mit 1 g lufttrockener Cellulose auf 72 Stunden bei 38\u00b0 in den Thermostaten.","page":13},{"file":"p0014.txt","language":"de","ocr_de":"14\nArthur Scheunert,\nAngewandte Cellulose als Trockensubstanz\t0,9105\tg\t0,9105\tg\nDavon ungel\u00f6st zur\u00fcckgewonnen\t0,6728\t\u00bb\t0,6866\t\u00bb\nGel\u00f6ste Cellulose\t0,2377\tg\t0,2239\tg\nCellulose gel\u00f6st in Prozenten\t26,1 \u00b0/o\t24,6 \u00b0/o\nb) 100 ccm Kolat gelangten mit 1 g lufttrockener Cellulose auf 72 Stunden in den Thermostaten.\nAngewandte Cellulose als Trockensubstanz\t0,9105\tg\t0,9105\tg\nDavon ungel\u00f6st zur\u00fcckgewonnen\t0,6192\t>\t0,6595\t\u00bb\nGel\u00f6ste Cellulose\t0,2913\tg\t0,2510\tg\nGel\u00f6ste Cellulose in Prozenten 32,0\u00b0/o\t27,6\u00b0/o\nDie vorstehenden Versuchsergebnisse zeigen deutlich, da\u00df der normale Caecalinhalt in seiner cellulosel\u00f6senden Wirkung durch die Filtration erheblich beeintr\u00e4chtigt wird. In allen F\u00e4llen war die Verdauung der Cellulose bei den nur durch Kolieren von groben Beimengungen befreiten Fl\u00fcssigkeiten am gr\u00f6\u00dften. Bei Pferd I war die Celluloseverdauung des Kolates sogar mehr als doppelt so gro\u00df als die des durch Papier filtrierten Inhaltes. Den niedrigsten Wert zeigt das mikroorganismenfreie Berkefeldfiltrat. Der Unterschied zwischen diesem und dem Papierfiltrat ist nur unbedeutend. Da infolge der schleimigen Beschaffenheit und ihres Gehaltes an Kolloiden die zu filtrierende Fl\u00fcssigkeit die Poren des Filtrierpapiers sehr rasch verstopft, was sich schon dadurch anzeigt, da\u00df die Filtration nur sehr langsam vonstatten geht, werden auf dem Filter die Mikroorganismen, vor allem die Protozoen, zur\u00fcckgehalten oder gelangen wenigstens nur in verschwindender Anzahl in das Filtrat. Ich glaube infolgedessen aus den vorliegenden Resultaten zu dem Schl\u00fcsse berechtigt zu sein, da\u00df vor allem Mikroorganismen bei der L\u00f6sung der Cellulose im Caecum eine wichtige Rolle spielen, und da\u00df besonders das Vorhandensein von Protozoen f\u00fcr die Betr\u00e4chtlichkeit der Celluloseverdauung von Wichtigkeit ist. Beim einfachen Kolieren des Caecuminhaltes durch T\u00fccher gelangen diese durch die weiten Maschen des Koliertuches in das Kolat; dieses entfaltet dann die gr\u00f6\u00dfte verdauende Wirkung auf die Cellulose. Besonders instruktiv scheint mir ein weiterer Versuch zu sein, den ich mit der Caecal-fi\u00fcssigkeit eines dritten Pferdes anstellte. Dieses war von mir mit Mais f\u00fcr andere Zwecke gef\u00fcttert worden und wurde 9 Stunden","page":14},{"file":"p0015.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Celluloseverdauung usw.\n15\nnach der letzten Mahlzeit get\u00f6tet; sein Caecalinhalt reagierte sauer, zeigte also eine abnorme, nur bei sehr amylaceenreicher Nahrung auftretende Reaktion (Ellenberger,1) Scheunert und Grimmer2).\n50 ccm Berkefeldfiltrat verdauten in 0,2\u00b0/oiger Sodal\u00f6sung von 1 g vorgelegter Cellulose in 54 Stunden nur 2,3 \u00b0/o und 50 ccm Papierfiltrat unter denselben Bedingungen nur 6,6 \u00b0/o. Durch die saure Reaktion, die das Gedeihen gewisser Mikroorganismen hindert bezw. diesen die Lebensbedingungen entzieht, wird also eine Minderung der cytohydroiytischen Wirkung des Caecalinhaltes verursacht.\n2. Versuche am Schwein: Der Caeealinhalt eines Schweines, welches, wie die Untersuchung des Magendarminhaltes ergab, mit Mehl und Hafer gef\u00fcttert worden war, wurde kotiert und durch Papier nitriert Da es infolge der Beschaffenheit des Caecuminhaltes nicht m\u00f6glich war, ein Berkefeldfiltrat zu erhalten, mu\u00dfte auf dieses verzichtet werden\na) 25 ccm Papierfiltrat gelangten mit 1 g lufttrockener Cellulose auf 72 Stunden in den Brutofen und wurden dann, wie oben geschildert,\nweiter behandelt.\nAngewandte\tCellulose\tals Trockensubstanz\t0,9290\tg\nDavon ungel\u00f6st\tzur\u00fcckgewonnen\t0,8475\t\u00bb\nGel\u00f6ste Cellulose\t0,0815\tg\nIn Prozenten\t8,8\t\u00b0/o\nb) 25 ccm Kolat wurden unter denselben Bedingungen behandelt. Angewandte Cellulose als Trockensubstanz 0,9290 g 0,9290 g 0,9290 g Davon ungel\u00f6st zur\u00fcckgewonnen\t0,7980\t0,7780 \u00bb 0,8090 js\nGel\u00f6ste Cellulose 0,1310 g 0,1560 g 0,1200 g ln Prozenten\t14,1 \u00b0/o\t16,8 \u00b0/o\t12,9 \u00b0/o\nAuch beim Schwein hatte also der filtrierte Caecalinhalt nur etwa die H\u00e4lfte der Cellulose gel\u00f6st, die der kolierte unter gleichen Bedingungen zu l\u00f6sen imstande war.\n3. Versuche am Kaninchen: Auch bei diesen Tieren war es nicht m\u00f6glich, ein Berkefeldfiltrat zu erhalten. Es machte sich sogar n\u00f6tig, den dicken Caecuminhalt mit dem gleichen Volumen Wasser zu verd\u00fcnnen, um eine Filtration zu erm\u00f6glichen.\nI. Von zwei Kaninchen, die mit Heu, R\u00fcben und Kraut gef\u00fcttert worden waren, wurden 50 ccm Filtrat aus der Caecalfi\u00fcssigkeit erhalten.\n\u2018) Archiv f. wissenschaftl. u. prakt. Tierheilkunde, Bd. XIV, S. 129. *) Diese Zeitschrift, Bd. XLVII, S. 98.","page":15},{"file":"p0016.txt","language":"de","ocr_de":"16\nArthur Scheunert,\nJe 25 ccm hiervon gelangten w\u00e4hrend 68 Stunden mit 1 g lufttrockener Cellulose in den Br\u00fctofen.\nAngewandte\tCellulose als Trockensubstanz\t0,9290\tg\t0,9290\tg\nDavon ungel\u00f6st\tzur\u00fcckgewonnen\t0,8518\t\u00bb\t0,8582\t\u00bb\nVerschwundene Cellulose\t0,0772\tg\t0,0708\tg\nIn Prozenten\t8,8 \u00b0/o\t7,6\t\u201c/o\nII. Von einem Kaninchen, welches mit Hafer gef\u00fcttert worden war, gelangten Filtrate und Kolate der 1:1 mit Wasser verd\u00fcnnten Caecalfl\u00fcssigkeit mit je 1 g lufttrockener Cellulose auf 72 Stunden in den Brutofen.\na)\tFiltrat : Angewandte Cellulose als Trockensubstanz 0,9290 g\nDavon ungel\u00f6st zur\u00fcckgewonnen\t0,8590 >\nVerschwundene Cellulose 0,0700 g In Prozenten 7,5 \u00b0/o\nb)\tKolat: Angewandte Cellulose als Trockensubstanz 0,9290 g 0,9290 g\nDavon ungel\u00f6st zur\u00fcckgewonnen\t0,7765 \u00bb 0,7590 >\nVerschwundene Cellulose 0,1525 g 0,1700 g In Prozenten 16,4\u00b0/o\t18,3\u00b0/o\nAuch beim Kaninchen wird also die F\u00e4higkeit des Caecalsaftes durch Filtration desselben durch feinstes Filtrierpapier um die H\u00e4lfte verringert.\nDie im vorstehenden geschilderten Versuche zeigen, da\u00df die Caecalfl\u00fcssigkeiten von Pferd, Schwein und Kaninchen eine cellulosel\u00f6sende Wirkung auszu\u00fcben verm\u00f6gen und da\u00df diese durch die Filtration der Fl\u00fcssigkeiten durch Bakterienfilter oder feinstes Filtrierpapier ganz erheblich beeintr\u00e4chtigt wird. Eine Erkl\u00e4rung dieser merkw\u00fcrdigen Erscheinung d\u00fcrfte dadurch gegeben sein, da\u00df die in dem Blinddarm vorhandenen Mikroorganismen haupts\u00e4chlich die L\u00f6sung der Cellulose bewirken, und da\u00df die Caecalfl\u00fcssigkeit in ihrer celluiosel\u00f6senden Wirkung erheblich geschw\u00e4cht wird, wenn diese Mikroorganismen aus ihr entfernt werden (durch Filtration oder Abt\u00f6tung). Die Berechtigung zu dieser Annahme ist um so gr\u00f6\u00dfer, als, wie eingangs erw\u00e4hnt, weder aus der Caecalfl\u00fcssigkeit noch aus den Extrakten der Caecalschleimhaut ein cytohydrolytisches Enzym gewonnen werden konnte, und da festgestellt worden ist, .da\u00df die gekochte Caecalfl\u00fcssigkeit Cellulose nicht mehr zu l\u00f6sen vermochte.","page":16},{"file":"p0017.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Celluloseverdauung usw.\t17\nAuffallend bleibt immerhin, da\u00df das B e r k e f e 1 d filtrat bei alkalischer Reaktion des Caecalinhaltes Cellulose l\u00f6st, wenn auch erheblich weniger als das an Mikroorganismen reiche Kolat. Da die Berkefeldfiltrate bekanntlich Mikroorganismen nicht enthalten, mu\u00df man annehmen, da\u00df K\u00f6rper durch das Filter hindurch gehen, die Cellulose zu l\u00f6sen verm\u00f6gen. Da weiterhin nachtr\u00e4glich von au\u00dfen voraussichtlich keine Mikroorganismen in die Verdauungsgef\u00e4\u00dfe gelangt sind (Verschlu\u00df derselben durch Watte usw.), k\u00f6nnte es sich hier um Sekrete der Mikroorganismen handeln, die enzymatisch auf Cellulose zu wirken verm\u00f6gen.\nSollte dies der Fall sein, so bleibt es immerhin auff\u00e4llig, da\u00df diese Stoffe bisher nicht isoliert werden konnten. Wichtig f\u00fcr die L\u00f6sung der Frage nach der Ursache der Cellulosel\u00f6sung erscheint die Tatsache, da\u00df die Caecalfl\u00fcssigkeit in ihrer F\u00e4higkeit, Cellulose zu l\u00f6sen, bedeutend beeintr\u00e4chtigt wird, wenn ihre Reaktion (infolge von sehr st\u00e4rkereicher Kost) sauer ist. Die saure Reaktion hindert die L\u00f6sung der Cellulose, vielleicht dadurch, da\u00df die dabei beteiligten Mikroorganismen unter diesen Verh\u00e4ltnissen nicht gedeihen, sich nicht fortpflanzen oder die von ihnen produzierten Enzyme durch die S\u00e4ure wirkungslos oder zerst\u00f6rt werden.\nEs mag hier auch noch darauf hingewiesen werden, da\u00df bei den fr\u00fcheren, in unserem Institute (mit Kolaten und durch grobes Filtrierpapier unter h\u00e4ufigem Filterwechsel gewonnenen Mikroorganismen enthaltenden Filtraten) ausgef\u00fchrten Versuchen bedeutend mehr Cellulose gel\u00f6st wurde als bei den neueren Versuchen. Dies erkl\u00e4rt sich daraus, da\u00df damals gr\u00f6\u00dfere Mengen Caecalsaft und zum Teil anders hergestellte, zartere, weniger widerstandsf\u00e4hige Cellulose angewandt worden ist. Vor allem haben die fr\u00fcheren Versuche ergeben, da\u00df die Menge der gel\u00f6sten Cellulose von der Dauer des Versuches, also von der Zeit abh\u00e4ngt, die die cellulosehaltigen Nahrungsmittel in den betreffenden Darmabschnitten verweilen.\nZur Untersuchung auf die in der Caecalfl\u00fcssigkeit enthaltenen Enzyme wurden Caecalfl\u00fcssigkeiten von Pferden verwendet. Die Tiere wurden vorher mit Hafer gef\u00fcttert (Heu ist wegen der darin enthaltenen, die Versuche st\u00f6renden Farbstoffe zu vermeiden) und dann einige Zeit nach der letzten Mahlzeit get\u00f6tet. Der Caecuminhalt wurde zun\u00e4chst koliert und dann filtriert. Die Farbe des Filtrates war zun\u00e4chst hellbraun, ver\u00e4nderte sich aber bald, indem sie nach einigen Stunden in dunkelbraun umschlug. Die Reaktion war stets alkalisch. Zucker und Pepton waren nie deutlich nachzuweisen, ersterer quantitativ nie bestimmbar.\nAuf diastatische Enzyme wurde in der Weise gepr\u00fcft, da\u00df 25 ccm Caecalfl\u00fcssigkeit mit St\u00e4rkekleister (bereitet aus\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XLVIII.\t2","page":17},{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"18\nArthur Scheunert,\n1 g Kartoffelst\u00e4rke -f- 30 ccm Hs0) auf 6 Stunden bei 39\u201440\u00b0 in den Thermostaten eingestellt wurden. Nach Ablauf dieser Zeit wurden die die Zuckerbestimmung st\u00f6renden Eiwei\u00dfk\u00f6rper mit Salzs\u00e4ure und Phosphorwolframs\u00e4ure gef\u00e4llt und nach dem Abfiltrieren und Alkalisieren des Filtrates die Zuckerbestimmung ausgef\u00fchrt.\nJe 25 ccm von 3 verschiedenen Caecalfl\u00fcssigkeiten hatten in 6 Stunden gebildet: 1. 0,113 g, 2. 0,166 g, 3. 0,144 g Zucker (berechnet als Dextrose).\nDie Anwesenheit eines diastatischen Enzyms wird durch diesen und meine andern Versuche von neuem best\u00e4tigt.\nDie Pr\u00fcfung auf ein proteolytisches Enzym erfolgte in der Weise, da\u00df die Einwirkung der Caecalfl\u00fcssigkeit auf Fibrin und koaguliertes H\u00fchnereiwei\u00df beobachtet wurde. Nach k\u00fcrzerem oder l\u00e4ngerem (8\u201424 Stunden) Aufenthalt im Br\u00fctofen trat stets g\u00e4nzliche oder teilweise L\u00f6sung der vorgelegten Eiwei\u00dfk\u00f6rper ein, soda\u00df auf die Anwesenheit eines proteolytischen Enzyms ebenfalls geschlossen werden mu\u00df.\nAuf ein Milchs\u00e4ureenzym wurde in der Weise gepr\u00fcft, da\u00df 25 ccm der filtrierten Caecalfl\u00fcssigkeit mit 5 g Glukose auf 24 Stunden in den Thermostaten eingestellt wurden; ebenso gelangten zur Untersuchung auf ein invertierendes Enzym 5 g Rohrzucker mit 25 ccm Caecalfl\u00fcssigkeit auf 5 Stunden in den Br\u00fctofen. In allen F\u00e4llen konnte die Anwesenheit eines Milchs\u00e4ure bildenden und eines Rohrzucker invertierenden Enzyms festgestellt werden. In v\u00f6lliger \u00dcbereinstimmung mit den fr\u00fcheren Versuchsergebnissen von Ellenberger und Hofmeister konnte nach dem vorstehenden ein diastatisches, proteolytisches, milchs\u00e4urebildendes und invertierendes Enzym im Caecalsaft des Pferdes nachgewiesen werden.\nII. Untersuchungen \u00fcber den Enzymgehalt der Cr.ecalschleimhaut.\nDer Enzymgehalt der Caecalschleimhaut ist schon bei fr\u00fcheren Arbeiten in unserem Institute Gegenstand der Untersuchung gewesen. Es wurde damals aber nur die Caecalschleimhaut einer Tierart, des Pferdes, und zwar durch Herstellung","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Celluloseverdauung usw.\n19\nverschiedener Extrakte derselben, genauer untersucht. Im folgenden sollen die Resultate meiner Versuche, die sich auf den Enzymgehalt der Caecalschleimhaut von Pferd, Kaninchen und Schwein erstreckten, mitgeteilt werden. Bei diesen sind au\u00dfer Extrakten auch die Pre\u00dfs\u00e4fte der frischen Schleimh\u00e4ute verwendet worden.\nZur Methodik ist folgendes zu bemerken: Die Caeca wurden den Tieren lebenswarm entnommen, die Schleimhaut vom Inhalte sorgf\u00e4ltig befreit und, falls die T\u00f6tung der Tiere nicht im Institut selbst geschah, w\u00e4hrend des Transportes in Flaschen mit physiologischer Kochsalzl\u00f6sung eingelegt. Dann wurde bei den Caeca des Pferdes die Schleimhaut abpr\u00e4pariert, w\u00e4hrend es bei den Caeca der anderen Tiere aus praktischen Gr\u00fcnden unterblieb. Zur Entfernung etwa imbibierter Enzyme wurden dann die Schleimh\u00e4ute resp. die Caecalw\u00e4nde w\u00e4hrend 24 Stunden in flie\u00dfendem Wasser gewaschen und der aus den Dr\u00fcsen und dem Oberfl\u00e4chenepithel austretende Schleim von Zeit zu Zeit durch Abstreifen entfernt. Nach dieser Vorbereitung wurden die Schleimh\u00e4ute und Caeca zu den Extrakten und Pre\u00dfs\u00e4ften verarbeitet. Im allgemeinen wurde hierbei das Material in zwei Portionen, die Schleimhaut des blinden Endabschnittes und die des Caecumk\u00f6rpers oder des Caecumkopfes, getrennt. Die Schleimhaut der Caecumspitze besitzt beim Pferd zahlreiche dicht gelegene, gro\u00dfe Lymphkn\u00f6tchen, die eine f\u00f6rmliche Platte bilden, welche nach Ellenberger (Arch, f\u00fcr Anat. u. Physiol., 1906, S. 139) als Anologon des Processus vermiformis anzusehen ist. Beim Kaninchen ist dies noch ausgesprochener, soda\u00df man bei diesem Tiere von einem echten Wurmfortsatz mit einer total cytoblastischen Schleimhaut sprechen mu\u00df. Beim Schwein ist weder ein Wurmfortsatz noch eine gr\u00f6\u00dfere Anh\u00e4ufung von cytoblastischem Gewebe im blinden Ende des Caecums vorhanden, hingegen finden sich in dem Anfangsteile des Caecumk\u00f6rpers und vor allem an der Ileocaecalklappe Follikelplatten. Zur Extraktion und Gewinnung von Pre\u00dfs\u00e4ften verwandte ich stets einesteils die Schleimhaut des Caecumk\u00f6rpers und -kopfes beim Pferd und den Caecumk\u00f6rper beim Schwein und Kaninchen, anderenteils die die Lymphkn\u00f6tchen enthaltende Schleimhautportion der Caecumspitze des Pferdes, das blinde Caecum-ende des Schweines und die cytobiastische Schleimhaut des Wurmfortsatzes vom Kaninchen. Zur leichteren Orientierung sind im folgenden die zuerst erw\u00e4hhten Extrakte und Pre\u00dfs\u00e4fte als solche des K\u00f6rpers und die zuletzt erw\u00e4hnten als solche der Spitze bezeichnet worden.\nDie betreffenden Blinddarmteile wurden fein zerhackt und zur Extraktion beim Pferd mit der doppelten Gewichtsmenge l\u00b0/oiger Sodal\u00f6sung und Chloroformwasser, beim Pferd, Schwein und Kaninchen mit der anderthalbfachen Menge Glycerin, welches im Verh\u00e4ltnis 2 Glycerin : 1 Wasser verd\u00fcnnt war, angesetzt. Die Dauer der Extraktion\n2*","page":19},{"file":"p0020.txt","language":"de","ocr_de":"20\nArthur Scheunert,\nbetrug mit Sodal\u00f6sung und Chloroformwasser nur 24 Stunden, mit Glycerin wurde sie auf 6 Tage und mehr ausgedehnt. Die Extrakte waren nach der Filtration leicht gelblich bis r\u00f6tlich gef\u00e4rbte Fl\u00fcssigkeiten von mehr oder weniger schleimiger Beschaffenheit, je nachdem sie aus dem K\u00f6rper oder der Spitze des Caecums hergestellt worden waren. In keinem Falle zeigten sie eine Pepton- oder Zuckerreaktion.\nZur Herstellung der Pre\u00dfs\u00e4fte wurden die fein zerhackten Blinddarmteile mit Quarzsand innig verrieben und dann bei 300 Atmosph\u00e4ren Druck ausgepre\u00dft. Nach dem Filtrieren waren die Pre\u00dfs\u00e4fte leicht r\u00f6tlich gef\u00e4rbte, meist d\u00fcnnfl\u00fcssige und bei l\u00e4ngerer Aufbewahrung sich tr\u00fcbende Fl\u00fcssigkeiten, die weder Zucker noch Pepton enthielten.\na) Pr\u00fcfung auf proteolytisches Enzym. Die Pr\u00fcfung wurde derart vorgenommen, da\u00df 2, 3 oder 2,5 ccm der Extrakte und Pre\u00dfs\u00e4fte auf Fibrin, koaguliertes H\u00fchnereiwei\u00df und Mett sehe R\u00f6hrchen, die mit koaguliertem Ochsenblutserum, welches mit 50 o/o Wasser verd\u00fcnnt war, gef\u00fcllt waren, w\u00e4hrend 6 und 24 Stunden im Br\u00fctofen bei 40\u00b0 einwirkten. Zur Verd\u00fcnnung wurden meist 10 ccm 0,2\u00b0/oige Sodal\u00f6sung oder nur 10 ccm destilliertes Wasser gew\u00e4hlt, so da\u00df die Einwirkung bei neutraler und alkalischer Reaktion, letztere entspricht der normalen Reaktion des Caecalinhalts, studiert werden konnte. In einigen F\u00e4llen wurde auch durch Zusatz von 5 ccm 0,2\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure eine saure Reaktion des Verdauungsgemisches hergestellt. Nach Ablauf der Digestionszeit wurde mit dem Auge festgestellt, ob eine Verdauung der vorgelegten Eiwei\u00dfk\u00f6rper eingetreten war, und eine Pr\u00fcfung der Filtrate der Verdauungsfl\u00fcssigkeiten auf Pepton vorgenommen.\nDie zahlreichen, mit den Extrakten des Caecums vom Pferde unter den mannigfaltigsten Variationen angestellten Versuche einzeln hier aufzuf\u00fchren, w\u00fcrde zu weit f\u00fchren; bez\u00fcglich ihrer Resultate sei erw\u00e4hnt, da\u00df ich nur in zwei F\u00e4llen eine proteolytische Wirkung eines Sodaextraktes und eines Giycerinextraktes bei alkalischer Reaktion feststellen konnte. Andere derartige Extrakte sowie die Chloroformwasserausz\u00fcge und die Pre\u00dfs\u00e4fte hatten hingegen niemals, weder eine L\u00f6sung noch eine Peptonisierung der vorgelegten Eiwei\u00dfk\u00f6rper bewirkt. Gerade diese Unstimmigkeit war die Veranlassung, die Versuche in m\u00f6glichst gro\u00dfer Anzahl unter allen m\u00f6glichen Variationen der Versuchsbedingungen anzustellen. Au\u00dferdem versuchte ich eine Aufkl\u00e4rung dadurch zu erlangen,","page":20},{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Celluloseverdauung usw.\n21\nda\u00df ich mit der Caecalschleimhaut des Pferdes einen Autodigestionsversuch unternahm.\nDie wie oben geschildert pr\u00e4parierte und vorbereitete Schleimhautportion von K\u00f6rper und Follikelplatte wurden fein zerhackt, mit Quarzsand innig zerrieben und in neutraler L\u00f6sung unter Toluol 8 Wochen im Brutschrank bei 40\u00b0 sich selbst \u00fcberlassen. Das Toluol wurde, wenn eine Verminderung bemerkt wurde, ersetzt. Nach dieser Zeit wurde abfiltriert ; dabei wurden klare d\u00fcnnfl\u00fcssige, dunkelfarbige Filtrate von neutraler Reaktion erhalten, die sich durch ihr Aussehen nicht voneinander unterschieden. Auch in bezug auf ihre chemischen Reaktionen zeigten sie sich v\u00f6llig gleich, sie zeigten keine Tryptophanreaktion, enthielten kein Pepton, gaben eine schwach positive Reaktion mit Milions Reagens und eine ebenfalls geringe F\u00e4llung mit Phosphorwolframs\u00e4ure. Zur Pr\u00fcfung auf proteolytische Wirkung gelangten je 2,5 ccm mit je 25 ccm Wasser, 0,25\u00b0/oige HCl- und 0,2\u00b0/\u00f6ige Na2C03-L\u00f6sung mit je 1 g W\u00fcrfeln aus koaguliertem H\u00fchnereiwei\u00df in den Brutofen. Nach 21 Stunden war noch keine Peptonisierung des Eiwei\u00dfes eingetreten.\nAuch auf Grund dieses Versuches erscheint der Schlu\u00df berechtigt, da\u00df von den Caecaldr\u00fcsen des Pferdes ein proteolytisches Enzym nicht produziert wird, und da\u00df die gegenteiligen Resultate auf Zuf\u00e4lligkeiten (Art und Weise und Zeit des Auswaschens usw.) beruhen.\nDiese Anschauung wird noch weiter durch die Ergebnisse der Untersuchungen von Pre\u00dfs\u00e4ften und Extrakten der Caeca vom Schwein und Kaninchen wesentlich unterst\u00fctzt.\nDie Versuchsanordnung war folgende:\nVon den auf die oben geschilderte Weise (aus K\u00f6rper und Spitze) hergestellten Extrakten und Pre\u00dfs\u00e4ften wurden je 3 ccm mit 10 ccm einer 0,2\u00b0/oigen Sodal\u00f6sung und 1 g W\u00fcrfeln aus koaguliertem H\u00fchnereiwei\u00df bei 40\u00b0 in den Thermostaten eingestellt. Nach 24 Stunden, w\u00e4hrend welcher Zeit \u00f6fter umgesch\u00fcttelt worden war, wurde der Versuch unterbrochen, gepr\u00fcft, ob schon der Augenschein eine L\u00f6sung von Eiwei\u00dfw\u00fcrfeln ergab, dann abfiltriert und mit dem Filtrat die Peptonreaktion angestellt.\nAuch hier konnte weder in den Glycerinextrakten noch in den Pre\u00dfs\u00e4ften aus Caecumk\u00f6rper und Follikelplatte (Proc. vermiformis) die Anwesenheit eines proteolytischen Enzyms nachgewiesen werden, da in allen F\u00e4llen die Peptonreaktion negativ war.\nEin proteolytisches Enzym scheint demnach von den Caecaldr\u00fcsen der untersuchten Tiere nicht produziert zu werden.","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"22\nArthur Scheunert,\nb) Diastatisches, Milchs\u00e4ure- und andere Enzyme. Die Untersuchung auf diese Enzyme erfolgte zuerst in der Weise, da\u00df einige Kubikzentimeter der Extrakte und Pre\u00dfs\u00e4fte auf 1 g verkleisterte St\u00e4rke einwirken gelassen wurden. Es stellte sich hierbei aber bald heraus, da\u00df einesteils die diastatische Wirkung zu gering war, um in der zu einem einwandfreien Versuche n\u00f6tigen kurzen Zeit (10 Stunden wurden nicht \u00fcberschritten) die vorgelegte St\u00e4rke bis zu reduzierenden Produkten abzubauen. Auf l\u00e4ngere Zeit, etwa auf 24 Stunden, einen Versuch auszudehnen, erschien unzweckm\u00e4\u00dfig, da dann leicht von au\u00dfen in das Digestionsgef\u00e4\u00df hineingelangte Keime und Fermente einen Abbau der St\u00e4rke herbeif\u00fchren k\u00f6nnen, wie das von Goldschmidt bei seinen Untersuchungen \u00fcber die diastatische Wirkung des Speichels in unserem Institut nachgewiesen worden ist. Es wurden infolgedessen nur wenige Kubikzentimeter eines ganz verd\u00fcnnten und zwar l\u00b0/oigen St\u00e4rkekleisters vorgelegt. Die Pr\u00fcfung auf die durch etwaige diastatische Wirkung entstandenen Spaltungsprodukte der St\u00e4rke erfolgte au\u00dfer mit Fehlingscher L\u00f6sung auch noch durch Anstellung der Jodreaktion. Ebenso wurde in allen F\u00e4llen auf das Vorhandensein von Milchs\u00e4ure vermittelst des Uffelmannsehen Reagenses gepr\u00fcft. S\u00e4mtliche Versuche wurden bei neutraler Reaktion vorgenommen. Die Versuchsergebnisse sind in der folgenden \u00dcbersicht tabellarisch geordnet.\nAus der nebenstehenden Tabelle geht mit Sicherheit hervor, da\u00df die Caecaldr\u00fcsen ein amylolytisches Enzym enthalten. Allerdings scheint dasselbe teilweise nur in schwacher Wirksamkeit vorhanden zu sein, so da\u00df es z. B. in den Glycerinextrakten des Caecums des Kaninchens nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden konnte. Die geringe saccharizierende Wirkung der Extrakte und Pre\u00dfs\u00e4fte lie\u00df die Vermutung auf-kommen, da\u00df es sich hier nicht um ein in den Caecaldr\u00fcsen produziertes Enzym, sondern um die amylolytische Wirksamkeit handele, die fast alle K\u00f6rperextrakte auszu\u00fcben imstande sind.1)\n\u2018) Ellenberger, Die Verbreitung des saccharifizierenden Fermentes im Pferdek\u00f6rper, Archiv f. wissenschaftl. u. prakt. Tierheilkunde, Bd. VIII, S. 91.","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Celluloseverdauung usw.\t23\nEs sind daher Kontrollversuche mit Extrakten aus der Caecalmuskulatur, der Skelettmuskulatur u. a. m. angesetzt worden. Hierbei hat sich ergeben, da\u00df die amylolytische Wirkung derartiger Extrakte viel geringer als die der Extrakte und Pre\u00df-s\u00e4fte der Caecalschleimhaut ist; denn in keinem Falle konnte schon in 6 Stunden eine deutliche Verzuckerung des vorgelegten Kleisters festgestellt werden. Die Extrakte der gekochten Caecalschleimhaut waren v\u00f6llig wirkungslos.\nTierart\tArt der untersuchten Fl\u00fcssigkeit\t\tEx- trakt ccm\tDi- gestions- dauer in Stunden\tAnzahl des vorgelegten St\u00e4rkekleisters ccm\tJod- reaktion\tFehling- sche L\u00f6sung\tMilch- s\u00e4ure\nPferd\tChloro- form- extrakt\tK\u00f6rper\t2\t5\t10\trot\twird nicht reduziert\tnicht vorhanden\n\t\tSpitze\t2\t5\t10\tAchroo- dextrin? farblos\twird nicht reduziert\tnicht vorhanden\n\tPre\u00dfsaft\tK\u00f6rper\t2\t6\t20\trot\twird reduziert\tvor- handen\n\t\tSpitze\t2\t6\t20\trot\twird reduziert\tvor- handen\nSchwein\tGlycerin- extrakt\tK\u00f6rper\t3\t6\t25\trot\twird reduziert\tvor- handen\n\t\tSpitze\t3\t6\t25\trot\twird reduziert\tvor- handen\n\tPre\u00dfsaft\tK\u00f6rpeT\t3\t6\t25\tblau\twird reduziert\tvor- handen\n\t\tSpitze\t3\t6\t25\tblau\twird reduziert\tvor- handen\nKaninchen\tGlycerin- extrakt\tK\u00f6rper\t3\t6\t25\tblau\twird nicht reduziert\tvor- handen\n\t\tSpitze\tO u\t6\t25\tblau\twird nicht reduziert\tvor- handen\n\tPre\u00dfsaft\tK\u00f6rper\t3\t6\t25\trot\twird reduziert\tvor- handen\n\t\tSpitze\t3\t6\t25\trot\twird reduziert\tvor- handen\nEbenso wie das Vorhandensein eines amylolytischen Enzyms in dem Caecalsekret mu\u00df auch das eines Milchs\u00e4ureenzyms angenommen werden, da wir","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"24\nArthur Scheunert,\nin allen in Betracht kommenden F\u00e4llen das Auftreten freier Milchs\u00e4ure feststellen konnten, wie die umstehende Tabelle zeigt.\nDie bei der Autolyse der Caecalschleimhaut des Pferdes gewonnenen Extrakte zeigten ebenfalls eine amylolytische Wirkung, indem sie bei der Einwirkung auf St\u00e4rkekleister eine Umwandlung dieses in reduzierende Substanzen bewirkten; ebenso war auch in ihnen ein Milchs\u00e4ure bildendes Enzym vorhanden.\nIm Anschlu\u00df an diese Versuche sind auch Untersuchungen der Extrakte und Pre\u00dfs\u00e4fte auf ihren Gehalt an Erepsin und Enterokinase angestellt worden.\nZur Pr\u00fcfung auf Erepsin wurden die Extrakte und Pre\u00dfs\u00e4fte, die kein Eiwei\u00df verdauten, mit stark verd\u00fcnnter Peptonl\u00f6sung, die nach Cohn-heim *) hergestellt worden war, auf 24 Stunden in den Br\u00fctofen eingestellt. Dann wurden die Eiwei\u00dfk\u00f6rper mit Na2S04 und CHsCOOH in der Siedehitze gef\u00e4llt und im Filtrat die Biuretreaktion ausgef\u00fchrt. In allen F\u00e4llen trat eine starke Peptonreaktion auf, Erepsin war demnach nicht zugegen.\nZur Pr\u00fcfung auf Enterokinase wurden Mett sehe R\u00f6hrchen verwendet, die nach dem Vorschlag von Prym*) mit Gelatine (100 H20, 5 g Gelatine, 5 ccm 5\u00b0/oiges Formalin, 1 Tropfen Methylenblau) gef\u00fcllt waren. Ferner wurde ein Extrakt vom Pankreas des Pferdes derart hergestellt, da\u00df die Dr\u00fcse lebenswarm unter Glycerin gebracht, daselbst zerkleinert und dann 8 Tage der Extraktion \u00fcberlassen wurde. Der Extrakt zeigte nach 6 Stunden noch keine Einwirkung auf die Mettschen R\u00f6hrchen, enthielt also das Trypsin nur in seiner unwirksamen Vorstufe. 2 ccm Pankreasextrakt und 2 ccm Extrakt resp. Pre\u00dfsaft der Caecalschleimhaut des Pferdes gelangten dann verd\u00fcnnt mit 5 ccm Wasser mit den Mettschen R\u00f6hrchen auf 6 Stunden in den Br\u00fctofen.\nNach dieser Zeit war eine Aufl\u00f6sung der Gelatine noch nicht erfolgt. Wurde der Aufenthalt im Br\u00fctofen auf 21 Stunden ausgedehnt, so war allerdings eine teilweise Aufl\u00f6sung der Gelatine eingetreten und zwar war von den Extrakten und Pre\u00df-s\u00e4ften der die Follikelplatten enthaltenden Teile der Caecalschleimhaut am meisten Gelatine gel\u00f6st worden. Bei 21 Stunden Verdauungszeit war aber auch bei den Kontrollversuchen ohne Zusatz von Caecalextrakten eine L\u00f6sung der Gelatine eingetreten, was nicht verwunderlich erscheint, da infolge der langen Versuchsdauer wohl infolge \u00e4u\u00dferer Einfl\u00fcsse eine \u00dcberf\u00fchrung\n\u2018) Diese Zeitschrift, Bd. XXXIII, S. 451.\n2) Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. CIV, S. 440.","page":24},{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Celluloseverdauung usw.\n25\ndes Protrypsins in Trypsin stattgefunden haben d\u00fcrfte. Dieses Resultat d\u00fcrfte also wohl kaum einwandfrei sein und es findet auch nur deshalb hier eine Erw\u00e4hnung, weil nach der Anschauung von Delezenne1) gerade die cytoblastischen Gewebe der Darmschleimhaut die Tr\u00e4ger der Enterokinase sein sollen. Diese Behauptung ist nicht ohne Widerspruch von anderer Seite geblieben; stellt man sich aber trotzdem auf Delezennes Standpunkt, so ist es nicht unm\u00f6glich, da\u00df durch das bei den im vorstehenden geschilderten Versuchen zur Entfernung im-bibierter Enzyme unbedingt erforderliche lange Auswaschen und W\u00e4ssern der Schleimh\u00e4ute gerade die gegen derartige Einfl\u00fcsse sehr empfindlichen Lympfkn\u00f6tchen zerst\u00f6rt, mazeriert und entfernt worden sind. Nach obigem Versuch scheint es zum mindesten sehr unwahrscheinlich zu sein, da\u00df Enterokinase in den cytoblastischen Geweben des Caecums enthalten ist.\nSchlie\u00dflich sei noch erw\u00e4hnt, da\u00df \u00fcbereinstimmend mit den fr\u00fcheren in unserem Institute ausgef\u00fchrten Untersuchungen die Anwesenheit eines lipolytischen Enzyms in der Caecalschleimhaut nicht festgestellt werden konnte.\nAus den Ergebnissen der im vorstehenden kurz skizzierten Versuche folgt, da\u00df die aus dem alkalischen Caecuminhalt des Pferdes, des Schweines und des Kaninchens zu gewinnende Fl\u00fcssigkeit Cellulose in nicht unerheblicher Menge l\u00f6st. Beim Kochen b\u00fc\u00dft sie diese F\u00e4higkeit ein, doch ist durch F\u00e4llen mit Alkohol aus ihr ein Cellulose l\u00f6sender Niederschlag nicht zu gewinnen. Die Menge der gel\u00f6sten Cellulose ist abh\u00e4ngig vom Reichtum an Mikroorganismen, von der Dauer der Einwirkung und von der Quantit\u00e4t der zu den Digestionsversuchen benutzten Caecalfl\u00fcssigkeit, sowie von der Art und der Herstellung der Cellulose. Die an Mikroorganismen reiche Caecalfl\u00fcssigkeit l\u00f6st mehr Cellulose als die an Mikroorganismen arme; aber auch bei v\u00f6lliger Abwesenheit dieser werden noch gewisse Mengen von Cellulose gel\u00f6st. Die aus saurem Caecalinhalte gewonnene Fl\u00fcssigkeit l\u00f6st nur sehr wenig Cellulose. Einfaches Wasser und l\u00b0/o Sodal\u00f6sung verm\u00f6gen unter denselben Versuchsbedingungen Cellulose nicht\nl) C. r. de la soc. de Biol, de Paris, 1901\u20141902.","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"26 A. Scheunert, Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Celluloseverdauung usw.\nzu l\u00f6sen, ebenso ist in den in Frage kommenden Nahrungsmitteln ein Cellulose l\u00f6sendes Enzym nicht vorhanden. In den Extrakten und Sekreten der Caecalschleimhaut und der Caecaldr\u00fcsen ist ebenfalls ein Cellulose l\u00f6sendes Enzym nicht zugegen.\nDie Blinddarmfl\u00fcssigkeit enth\u00e4lt ein proteolytisches, ein amylolytisches, ein Milchs\u00e4ure- und ein invertierendes, aber kein lipolytisches Ferment.\nIm Sekret bzw. Extrakt oder Pre\u00dfsaft cler Caecalschleimhaut ist dagegen kein proteolytisches Enzym vorhanden, wohl aber ein schwach wirkendes, saecharifizierendes Enzym. Dextrose wird in Milchs\u00e4ure gespalten. Erepsin und Enterokinase sind darin nicht enthalten.\nNachschrift.\nDie Untersuchungen von Bergmann (Skand. Arch, f\u00fcr Phys., Bd. XVIII, S. 119) sind mir leider erst nach der Absendung dieser Arbeit an die Redaktion bekannt geworden, weshalb dieselben im vorstehenden eine Ber\u00fccksichtigung nicht erfahren haben.\tScheunert.","page":26}],"identifier":"lit18336","issued":"1906","language":"de","pages":"9-26","startpages":"9","title":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Celluloseverdauung im Blinddarm und des Enzymgehaltes des Caecalsekretes","type":"Journal Article","volume":"48"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:11:26.956005+00:00"}