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{"created":"2022-01-31T13:43:54.355013+00:00","id":"lit18349","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Jones, Walter","role":"author"},{"name":"C. R. Austrian","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 48: 110-129","fulltext":[{"file":"p0110.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verteilung der Fermente des NucleinstoffWechsels.\nVon\nWalter Jones und C. R. Austrian..\n(Aas dem physiologisch-chemischen Laboratorium der Johns Hopkins-Universit\u00e4t.) (Der Redaktion zugegangen am 25. April 1906.)\nIm Jahre 1878 wies Salomon1) in Muskeln, Pankreas und Leber ein Ferment nach, das Xanthinbasen in Freiheit setzen konnte, und meinte, da\u00df die so gebildeten Basen durch die hydrolytische Wirkung eines Fermentes auf die in den Geweben vorhandenen Nucleinstoffe entst\u00fcnden. Zw\u00f6lf Jahre sp\u00e4ter zeigten E. Salkowski und seine Sch\u00fcler, da\u00df dieses Ferment in filtrierten, zellfreien, w\u00e4sserigen Extrakten von Dr\u00fcsen und Hefe2 3) vorkam, da\u00df die Wirkung des Ferments durch die Gegenwart von Alkalien verlangsamt wurde und da\u00df das Ferment nicht Trypsin sein konnte, da Trypsin keine \u00e4hnliche Wirkung auf Nucleoproteide8) hatte. Vor kurzem fand ferner Iwanoff,4) da\u00df mehrere Schimmelpilze (Aspergillus niger und P\u00e9nicillium glaucum) ein Ferment enthalten, das Thymusnucleins\u00e4ure rasch hydrolytisch spaltet, wobei Xanthinbasen und Phosphors\u00e4ure entstehen; das Ferment konnte nicht Trypsin sein, da es Gelatine nicht verfl\u00fcssigte. W\u00e4hrend also seine Vorg\u00e4nger klar bewiesen hatten, da\u00df die Xanthinbasen in den Dr\u00fcsen durch besondere fermentative Wirkung entst\u00e4nden, f\u00fcgte Iwanoff der Kette der Beweise das wichtige Glied hinzu, da\u00df die so enstandenen Xanthinbasen der Zersetzung der Nucleins\u00e4ure ihren Ursprung verdankten. Er nannte das Ferment daher \u00e4u\u00dferst folgerichtig \u00ab Nuclease\u00bb.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. II, S. 65.\n2)\tSchwiening, Virchows Archiv, Bd. CXXXVI, S. 444.\n3)\tBiondi, Virchows Archiv, Bd. CXLIV, S. 373.\n4)\tDiese Zeitschrift, Bd. XXXIX, S. 31.","page":110},{"file":"p0111.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verteilung der Fermente des Nucleinstoffwechsels. 111\nWenige Monate sp\u00e4ter entdeckte Jones,x) da\u00df das Nucleo-proteid der Thymusdr\u00fcse, von allen anderen Bestandteilen der Dr\u00fcse befreit, enzymhaltig ist und bei K\u00f6rpertemperatur unter Bildung von Xanthinbaseu und Phosphors\u00e4ure sich zersetzt. Es wurde sodann gezeigt, da\u00df diejenige Alkalescenz, die das Optimum der Trypsinwirkung bildete, sehr schnell das in Frage stehende Ferment zerst\u00f6rte. In darauffolgenden Mitteilungen zeigten Jones,* 2) Partridge3) und Winternitz4) das Vorkommen der Nuclease in Milz, Nebennieren, Pankreas und Leber an und fanden, vorausgesetzt, da\u00df kein Ferment vorhanden war, das sekund\u00e4r auf die zun\u00e4chst gebildeten Xanthinbasen weiter einwirkte (Bedingungen, wie sie bei der Bildung von Guanin w\u00e4hrend der Selbstverdauung von Schweineleber und -milz gegeben sind), da\u00df die durch Nucleasewirkung entstandenen Xanthinbasen dieselben sind wie die, die durch die Wirkung siedender Minerals\u00e4uren entstehen. Es scheint daher h\u00f6chst wahrscheinlich, da\u00df Nuclease und siedende S\u00e4uren die Nucleine an denselben Stellen angreifen.\nNach den bisher ver\u00f6ffentlichten Tatsachen und nach der gro\u00dfen Menge Originalmaterials, das in unserem Besitze ist, d\u00fcrfte es scheinen, da\u00df die Nuclease ganz allgemein in den Dr\u00fcsen der S\u00e4ugetiere ohne R\u00fccksicht auf die Art verbreitet ist.\nGew\u00f6hnlich sind indessen die Xanthinbasen, die aus den Nucleoproteiden durch Nucleasewirkung entstehen, nicht die gleichen, die man in w\u00e4sserigen Dr\u00fcsenextrakten findet, die der Selbstverdauung \u00fcberlassen Worden sind, weil in den Dr\u00fcsen andere Fermente Vorkommen, die die zuerst gebildeten Basen weiter umwandeln. So wurden die Aminopurine (Guanin und \u00c4denin) in die entsprechenden Oxypurine (Xanthin und Hypoxanthin) durch w\u00e4sserige Extrakte von Kalbsthymus,5) durch Nebennierenextrakte vom Schaf und Rind6) und durch Pankreas-\n') Proc. of the Amer. Physiol. Soc., 1903.\nDiese Zeitschrift, Bd. XLI, S. 101.\ns) Jones, Diese Zeitschrift, Bd. XLII, S. 35.\n3)\tJones und Partridge, Diese Zeitschrift, Bd. XLII, S. 343.\n4)\tJones und Winternitz, Diese Zeitschrift, Bd. XLIV, S. 1.\n5)\tJones, loc. cit. Bd. XLI.\n6)\tJones, loc. cit. Bd. XLII.","page":111},{"file":"p0112.txt","language":"de","ocr_de":"112\nWalter Jones und C. R. Austrian,\nextrakte1) vom Schwein und Rind2) verwandelt. Soweit es nur diese Beobachtungen allein anlangt, ist es nicht notwendig, sich eine bestimmte Meinung dar\u00fcber zu bilden, ob diese Fermente, die die Umwandlung der beiden Aminopurine bewirken, zwei voneinander verschiedene sind oder nicht. Eine solche Notwendigkeit ergab sich erst, als Jones und Winternitz entdeckten, da\u00df bei der Selbstverdauung von Schweinemilz und -leber das zuerst entstandene Adenin in Hypoxanthin verwandelt wurde, w\u00e4hrend die entsprechende Umwandlung des Guanins in Xanthin ausblieb. Diese zwei Beobachtungen schienen klar und deutlich den von Jones und Winternitz gezogenen Schlu\u00df zu beweisen, da\u00df hier zwei verschiedene Fermente in Betracht kommen, die von ihnen \u00ab Guanase \u00bb und *Adenase\u00bb genannt wurden. Es ist uns vollkommen klar, wie jemand, der die auf die Schweinemilz und -leber sich beziehenden Befunde nicht glauben wollte, den Beweis bezweifeln konnte, da\u00df die zwei Fermente voneinander verschieden w\u00e4ren; aber wie einer nur auf der Grundlage eines solchen Zweifels sogar die Identit\u00e4t der beiden Fermente aussprechen konnte, das ist ein Vorgehen, das sich nicht so leicht verstehen l\u00e4\u00dft.\nMan mu\u00df im Auge behalten, da\u00df die Schl\u00fcsse von Jones und Winternitz urspr\u00fcnglich nicht aus einer Untersuchung gezogen waren, die sich auf die Wirkung von Schweineleber und -milz auf hinzugesetztes Guanin bezog, sondern aus einer solchen, in der die Produkte der Selbstverdauung dieser Dr\u00fcsen n\u00e4her erforscht waren, eine Versuchsbedingung, unter der die Guanase, wenn vorhanden, nur ein Minimum von Arbeit zu leisten hat und deshalb ihre gr\u00f6\u00dftm\u00f6gliche Wirksamkeit entfalten kann. Andererseits war das reichliche Vorhandensein von Adenase in den Dr\u00fcsen durch ihr Verm\u00f6gen bewiesen, relativ gro\u00dfe Mengen von hinzugef\u00fcgtem Adenin umzubilden. Da sie aber sehr wohl die Unm\u00f6glichkeit einsahen, das vollkommene Fehlen eines Fermentes streng zu beweisen, und da sie ihre allgemeinen Schlu\u00dffolgerungen so verstanden zu\n*) Jones und Partridge, loc. cit.\n2) In einigen F\u00e4llen war die Tierart an den zitierten Stellen nicht namhaft gemacht.","page":112},{"file":"p0113.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verteilung der Fermente des Nucleinstoffweehsels. 113\nsehen w\u00fcnschten, da\u00df sie nicht im mindesten von dem vollkommenen Fehlen eines der Fermente in den fraglichen F\u00e4llen abh\u00e4ngig waren, so schlossen Jones und Winternitz ihre Arbeit folgenderma\u00dfen:\nWir haben zu zeigen versucht, da\u00df Guanase, Adenase und Oxydase drei voneinander verschiedene Fermente sind, und Bedingungen angef\u00fchrt, die der Wirkung eines oder zweier von diesen Fermenten besonders g\u00fcnstig sind, unter denen aber das dritte aufh\u00f6rt, irgend einen bemerkenswerten Erfolg zu haben. W\u00e4hrend somit die Unabh\u00e4ngigkeit der Fermente voneinander erwiesen ist, k\u00f6nnen unsere Resultate nat\u00fcrlich nicht zu der Meinung f\u00fchren, da\u00df irgend eines der Fermente in einer der Dr\u00fcsen v\u00f6llig fehlte, oder da\u00df man nicht vielleicht doch durch gen\u00fcgend lange dauernde Digerierungen die Anwesenheit von Oxydase im Pankreas und von Guanase in Leber und Milz erweisen k\u00f6nnte. Diese Annahme w\u00fcrde in der Tat einige der unerheblichen Differenzen zwischen unsem und den neuerdings von Levene bei der Dr\u00fcsen autodigestion erhaltenen Resultaten erkl\u00e4ren, in welchen die Digestion mehrere Wochen fortgesetzt wurde.\nFreilich stellte Jones sp\u00e4ter fest, da\u00df Schweinemilz nicht die leiseste Spur von Guanase enth\u00e4lt (und wir werden diese Feststellung in dieser Arbeit bekr\u00e4ftigen), trotzdem wird man bei einer Betrachtung des zitierten Passus erkennen, da\u00df es nicht die Absicht war, als sollte die strenge Formulierung der Tatsachen irgend etwas dem Befunde hinzuf\u00fcgen, da\u00df Guanase und Adenase zwei verschiedene Fermente seien.\nMan mu\u00df bedauern, da\u00df Jones und Winternitz (denen die \u00c4hnlichkeit der Fermentverteilung im Pankreas des Rindes und des Schweines und in den Nebennieren des Rindes und des Schafes vorschwebte) es nicht f\u00fcr wichtig genug hielten, die Tierspezies zu nennen, mit deren Milz und Leber sie ihre Resultate erhielten \u2014 ein Vers\u00e4umnis, das sich in einer ung\u00fcnstigen Kritik einiger ihrer Versuchsresultate ger\u00e4cht hat.l) Die Ber\u00fccksichtigung der Tierspezies ist aber von fundamentaler\n*) Schittenhelm, Diese Zeitschrift, Bd. XLV, S. 152.","page":113},{"file":"p0114.txt","language":"de","ocr_de":"114\nWalter Jones und C. R. Austrian,\nBedeutung, da Jones1) in einer neuerlichen Mitteilung gezeigt hat, da\u00df Guanase (ebenso wie Xanthinoxydase) reichlich in der Rindermilz vorkommt, aber in der Schweinemilz nicht nachweisbar ist. Diese Beobachtung ist auch nach Schittenhelm2) jetzt nicht ganz unbegr\u00fcndet, da er zugibt, da\u00df Schweinemilz viel rascher und vollst\u00e4ndiger das Adenin als das Guanin umwandelt. Er behauptet indessen, da\u00df Schweinemilz eine geringe Menge guaninzerst\u00f6render Wirkung habe, weil bei der Selbstverdauung der Dr\u00fcse Guanin durch Xanthin ersetzt wird. Nimmt man dies als richtig an, so w\u00fcrde man zu dem merkw\u00fcrdigen Schlu\u00df gef\u00fchrt, da\u00df Jones\u2019 urspr\u00fcngliche Entdeckung von Guanin unter den Produkten der Selbstverdauung der Sehweinemilz ein Irrtum gewesen w\u00e4re, ein Irrtum, der uns indessen auf sonderbare Pfade der Wahrheit gef\u00fchrt hat. Wir erlauben uns anderer Meinung zu sein.\nSchittenhelm gibt zu, da\u00df die Jonessche Beobachtung von der Verschiedenheit der Fermente der beiden Milzen richtig ist, aber er kann in dieser Entdeckung nichts besonders Bemerkenswertes finden, da er selbst fr\u00fcher gefunden hatte, da\u00df die Xanthooxydase reichlich in Rindermilz vorhanden ist, der Hundemilz aber fehlt. Nun gr\u00fcnden sich aber diese Folgerungen auf eine einzige Untersuchung, die mit einer Hundemilz angestellt wurde, welche unter einem Konservierungsmittel \u00fcber anderthalb Jahre gestanden hatte,3) und unsere Absicht ist, zu zeigen, da\u00df frische Hundemilz sowohl Xanthooxydase enth\u00e4lt als auch keinen leicht beobachtbaren Unterschied in bezug auf die in Frage kommenden Fermente gegen\u00fcber der Rindermilz zeigt.\nNachdem Schittenhelm ferner die Ansicht zur\u00fcckgewiesen hat, da\u00df das merkw\u00fcrdige Verhalten der Schweineleber und Milz nur erkl\u00e4rt werden k\u00f6nnte, indem man die Existenz zweier unabh\u00e4ngiger Amidasen annimmt, gibt er daf\u00fcr folgende, seiner Ansicht nach richtige Erkl\u00e4rung: Es gibt nur ein Ferment, aber Adenin ist gegen seine Wirkung empfindlicher wie Guanin.\n*) Jones, Diese Zeitschrift, Bd. X'LIV, S. 1.\n*) Schittenhelm, Bd. XLVI, S. 354.\na) Schittenhelm, Diese Zeitschrift, Bd. XLVI, S. 355.\nSchittenhelm, Diese Zeitschrift, Bd. XLV, S. 151.","page":114},{"file":"p0115.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verteilung der Fermente des Nucleinstoffwechsels. 115\nWir werden dagegen zeigen, da\u00df in der Hundeleber die Verh\u00e4ltnisse gerade umgekehrt liegen. Hier wird regelm\u00e4\u00dfig ein verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig gro\u00dfer Betrag hinzugesetzten Guanins unter den verschiedensten Bedingungen und mit erstaunlicher Leichtigkeit in Xanthin verwandelt, w\u00e4hrend die analoge Umwandlung von Adenin in Hypoxanthin nur durch lange fortgesetzte Selbstverdauung der Dr\u00fcse, und dann nicht einmal regelm\u00e4\u00dfig erreicht werden kann. Werden diese Tatsachen zusammen mit der j\u00fcngsten Entdeckung Jones\u20191) erwogen, da\u00df in der Schweinemilz keine Bedingungen vorhanden, die die Wirkung der Guanase merklich verz\u00f6gern k\u00f6nnen, wenn dies Ferment aus einer anderen Dr\u00fcse hinzugef\u00fcgt wird, so wird man gezwungen, Guanase und Adenase als zwei unabh\u00e4ngige Fermente anzusehen, oder wir m\u00fc\u00dften leugnen, da\u00df \u00fcberhaupt jemals zwei Fermente als von einander verschieden nachgewiesen w\u00e4ren.\nSpitzer2) und Wiener3) haben in den Geweben, besonders in der Milz und der Leber des Bindes, die Gegenwart eines Fermentes nachgewiesen, das Xanthin oder Hypoxanthin in Harns\u00e4ure \u00fcberf\u00fchren kann, vorausgesetzt, da\u00df gen\u00fcgende Mengen von Luft,4) zugegen sind. Spitzer fand ferner eine teilweise Umwandlung von Guanin und Adenin in Harns\u00e4ure durch Rindermilz und Leber,und Schittenhelm5) zeigte, da\u00df dieseUm-wandlung quantitativ erfolgte. Dieses Spitzersche Oxydationsferment ist k\u00fcrzlich von Burian6) einer genauen Untersuchung unterworfen worden und \u00abXanthooxydase\u00bb genannt worden.\nWir haben nun eine ausgedehnte Untersuchung unternommen \u00fcber die Verteilung der Fermente \u00abGuanase\u00ab, \u00abAdenase\u00bb und \u00abXanthooxydase\u00bb in den Organen verschiedener S\u00e4ugetiere und haben gefunden, da\u00df zwar jede bisher untersuchte S\u00e4ugetierart alle drei Fermente enth\u00e4lt, da\u00df aber die Verteilung\n\u2018) Jones, lpc. cit. Bd. XLIV.\n*) Spitzer, Arch. f. Physiol., 1899, Bd. LXXVI, S. 192.\ns) Wiener, Arch. f. experim. Pathol, u. Pharmak., Bd. XLII, S. 373.\n4) Siehe Horbaczewski, Monatshefte f\u00fcr Chemie, 1891, Bd. XII,\nS. 221.\n6) Diese Zeitschrift, Bd. XLII, S. 251.\n6) Diese Zeitschrift, Bd. XLIII, S. 494.","page":115},{"file":"p0116.txt","language":"de","ocr_de":"116\nWalter Jones und C. R. Austrian,\nin den Organen verschieden und f\u00fcr jede Art charakteristisch ist. Wir werden in der vorliegenden Arbeit die Organe des Schweines, des Hundes und des Kaninchens vergleichend untersuchen und wir werden sehen, da\u00df somit die chemische Funktion in Betracht kommt, die anatomische Struktur in viel geringerem Ma\u00dfe ein bestimmter Faktor ist wie die Tiergattung. So sind z. B. die histologischen Kennzeichen der Leber vom Hunde, Schwein, Kaninchen und Rind im wesentlichen gleiche, aber jede dieser 4 Lebern hat ihre besondere charakteristische Verteilung der Fermente. Andererseits sind die anatomischen Charaktere von Hundepankreas und Schweinemilz \u00e4u\u00dferst verschieden, aber diese zwei Dr\u00fcsen haben dieselbe Verteilung der Fermente.\nDie Organe des Schweines.\nDie Milz.\nIn seinen fr\u00fcheren Untersuchungen hatte Jones unter den Produkten der Selbstverdauung dieses Organes Guanin und Hypoxanthin gefunden, aber weder Xanthin noch Adenin. In einer sp\u00e4teren Reihe von Forschungen teilten Jones und Winternitz eine teilweise Oxydation von Hypoxanthin zu Xanthin mit, wenn die Verdauung \u00fcber eine lange Zeit fortgesetzt wurde ; sie konnten jedoch hinzugef\u00fcgtes Guanin wieder finden und wiesen nach, da\u00df das Auftreten von Xanthin regelm\u00e4\u00dfig von einer Verminderung von Hypoxanthin begleitet war und deshalb garnicht mit der Ver\u00e4nderung des Guanins zusammenhing. Trotz einer gro\u00dfen Anzahl von Versuchen mit Extrakten dieser Dr\u00fcse hat Jones aber nicht die Gegenwart einer Oxydase nachweisen k\u00f6nnen, soda\u00df die Existenz eines solchen Fermentes als normaler Bestandteil der Schweinemilz verneint werden mu\u00df. Nur in einem einzigen Falle konnte es in Spuren nachgewiesen werden, w\u00e4hrend sein Fehlen in Dutzenden von Versuchen beobachtet wurde. Von den in Frage kommenden Fermenten enth\u00e4lt die Schweinemilz normalerweise nur Adenase. Nat\u00fcrlicherweise ist es m\u00f6glich, da\u00df Individuen derselben Art kleine Unterschiede im Vorkommen von Fermenten in ihren Organen zeigen, daf\u00fcr sprechen verschiedene Resultate, die wir erst k\u00fcrzlich beobachtet haben. Dies w\u00fcrde das einmalige Vorkommen einer","page":116},{"file":"p0117.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verteilung der Fermente des Nucleinstoffwechsels. 117\nSpur von Oxydase, wie oben erw\u00e4hnt, gen\u00fcgend erkl\u00e4ren, ebenso wie gewisse Unregelm\u00e4\u00dfigkeiten, denen wir gelegentlich der Untersuchung von Hundeleber begegnen werden.\nIn seiner letzten Mitteilung gibt Schittenhelm zu, da\u00df Schweinemilz eine Ausnahmestellung unter den Dr\u00fcsen einnimmt wegen der relativen Leichtigkeit, mit der hier Amidopurine in Oxypurine \u00fcbergehen. Er r\u00e4umt ein, da\u00df die Umwandlung von Adenin mit gro\u00dfer Leichtigkeit vor sich geht, w\u00e4hrend Guanin nur sehr schwierig angegriffen wird, behauptet aber, da\u00df trotzdem eine langsame, fermentative Umwandlung des Guanins statthat, da man bei der Selbstverdauung Xanthin, aber kein Guanin findet. Wir w\u00fcrden mit gro\u00dfem Vergn\u00fcgen dem beitreten (besonders da diese Frage nichts mit unseren allgemeinen Schl\u00fcssen zu tun hat) und so die Diskussion beenden, aber zu unserem Bedauern k\u00f6nnen wir unm\u00f6glich solch ein Zugest\u00e4ndnis machen. Es waren in unserem Laboratorium eine Reihe der verschiedensten Organe der Selbstverdauung unterworfen und auf die dabei gebildeten Amidopurine untersucht worden und es war gleichm\u00e4\u00dfig das Fehlen von Guanin und Adenin gefunden worden, w\u00e4hrend Xanthin und Hypoxanthin nachgewiesen werden konnten. Als dann auch die Schweinemilz untersucht wurde, fand sich zu unserer gro\u00dfen \u00dcberraschung Guanin unter den Reaktionsprodukten. In der Vermutung, da\u00df in die fr\u00fcheren Untersuchungen sich vielleicht ein Fehler ein-geschlichen habe, wurden die anderen Organe noch einmal bearbeitet mit besonderer R\u00fccksicht auf das Vorkommen von Guanin, doch konnte dieser K\u00f6rper nicht gefunden werden, trotzdem Methoden angewandt wurden, die sicherlich seine Gegenwart angezeigt haben w\u00fcrden. Dann wurde die Untersuchung der Schweinemilz wieder aufgenommen und es fand sich wiederum Guanin wie fr\u00fcher. Das Guanin wurde in das salzsaure Salz verwandelt, das charakteristische, makroskopische Nadeln bildet, dieses in die freie Base \u00fcbergef\u00fchrt und deren Analysen mitgeteilt. Da die Resultate in Zweifel1) gezogen wTaren, so wurden die Untersuchungen des Organes noch einmal wiederholt, aber obwohl die Digestionen unter den ver-\n') Schittenhelm, Diese Zeitschrift, Bd. XLV, S. 152.\nHoppe-Seylers Zeitschrift f. physiol. Chemie. XLVIII.\n9","page":117},{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"118\nWalter Jones und C. R. Austrian,\nschiedensten Bedingungen ausgef\u00fchrt wurden und kein Mittel unversucht gelassen wurde, die Guanase zu aktivieren, so fehlte doch niemals das Guanin unter den Reaktionsprodukten.J) Jones und Winternitz stellten diese Tatsache, da\u00df Guanin w\u00e4hrend der Selbstverdauung von Schweinemilz nicht angegriffen wird, fest, als sie es fast f\u00fcr sicher hielten, da\u00df sie sich sp\u00e4ter oder fr\u00fcher gegen die ausgezeichneten und allgemein anerkannten Versuche von Horbaczewski, Spitzer und Wiener wenden m\u00fc\u00dften. Da das jetzt aber durchaus nicht n\u00f6tig ist, sind wir nicht geneigt, irgend einen Abstrich an den Schl\u00fcssen von Jones und Winternitz zu machen. Unsere Stellung in dieser Frage wird durch die folgenden Versuche vollkommen klargelegt werden.\nVor etwa einem Jahre wurden mehrere fein zerkleinerte Schweinemilzen mit dem 5 fachen ihres Gewichtes an Wasser und der n\u00f6tigen Menge Chloroform in ein verschlie\u00dfbares Gef\u00e4\u00df gebracht und bei Zimmertemperatur unter \u00f6fterem Umsch\u00fctteln 18 Stunden stehen gelassen. Dann wurde die Fl\u00fcssigkeit abgegossen und 4 Liter davon mit mehr Chloroform bei K\u00f6rpertemperatur im Thermostaten neun Monate lang in gut verschlossenen Flaschen sich selbst \u00fcberlassen. Die Masse wurde darauf zum Sieden gebracht, tropfenweise mit Essigs\u00e4ure versetzt, bis sich ein schwerer flockiger Niederschlag gebildet hatte, die klare Fl\u00fcssigkeit hei\u00df abfiltriert und der R\u00fcckstand mit hei\u00dfem Wasser behandelt, das, mit dem ersten Filtrat vereinigt, auf dem Wasserbade bis auf ungef\u00e4hr 400 ccm abgedampft wurde. Da eine kleine Probe der Fl\u00fcssigkeit mit wenig Salzs\u00e4ure keinen Niederschlag gab, konnte keine irgendwie betr\u00e4chtliche Menge unzersetzter Nucleins\u00e4ure mehr vorhanden sein. Die ganze Masse wurde darauf mit 8 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure versetzt, auf die H\u00e4lfte eingeengt und 80 Minuten lang gekocht, dann nach dem Erkalten stark verd\u00fcnnt, kr\u00e4ftig alkalisch mit Ammoniak gemacht und es wurden die Xanthinbasen mit ammoniakalischer Silbernitratl\u00f6sung vollkommen ausgef\u00e4llt. Der Silberniederschlag, gut ausgewaschen, wurde mit Salzs\u00e4ure zersetzt und das saure Filtrat vom Chlorsilber auf dem Wasserbad zur Trockne gebracht. Der R\u00fcckstand wurde noch einmal\n\u2018) Jones, loc. cit. Bd. XLIY.","page":118},{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verteilung der Fermente des Nucleinstoffweehsels. 119\nmit Wasser, zum Schlu\u00df, um die letzten Reste freier Salzs\u00e4ure zu entfernen, mit Alkohol abgedampft.J) Das nunmehr Verbleibende l\u00f6ste sieh bei 40 \u00bb fast augenblicklieh vollkommen in Wasser bis auf eine geringe Spur flockiger Substanz, die zu wenig f\u00fcr eine Identifizierung war, aber nicht die empfindliche Farhenreaktion des Xanthins mit Salpeters\u00e4ure und Natronlauge gab. Nach Neutralisation mit Ammoniak wurde zur Fl\u00fcssigkeit noch weiter soviel davon zugegeben, da\u00df sie im ganzen 2*1* 0/o Ammoniak enthielt. Der dabei entstehende reichliche Niederschlag (der kein Xanthin enthalten konnte) wurde abgetrennt, mit 2V*\u00b0/o Ammoniak gewaschen, in eine Flasche gebracht und 18 Stunden lang mit 2V*\u00b0/o Ammoniak bei 40\u00b0 digeriert. Das Ungel\u00f6ste, das nun nur noch Spuren von anderen Nucleinbasen au\u00dfer Guanin enthalten konnte, wurde abfiltriert, mit 2 Vs0/\u00bb Ammoniak ausgewaschen und mit hei\u00dfer 2V20/\u00bbiger Natronlauge digeriert. Die L\u00f6sung wurde von geringen Mengen Phosphaten durch Filtration befreit und dann aus ihr das Guanin durch Zusatz von Essigs\u00e4ure niedergeschlagen. Der Niederschlag wurde in hei\u00dfer 5\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gel\u00f6st, die beim Erkalten charakteristische, makroskopische Nadeln von salzsaurem Guanin absetzte. Auf Filtrierpapier an der Luft getrocknet, wog die Ausbeute 0,450 g, nach dem Umkrystallisieren aus hei\u00dfer 2\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure unter Zusatz von wenig Tierkohle 0,410 g. Diese vollkommen wei\u00dfen Krystalle wurden in die freie Base \u00fcbergef\u00fchrt, die analysiert wurde.\n0,1352 g verbrauchten 8,04 ccm Schwefels\u00e4ure (1 ccm = 0,007768 g N) 0,1049 \u00bb\t\u00bb\t6,21 \u00bb\t\u00bb\nBerechnet :\tGefunden :\nN = 46,36 >\t46,19 und 45,99 \u00b0/o\nDie Fl\u00fcssigkeit, aus der das Guanin mit Ammoniak ausgef\u00e4llt war, wurde wieder mit ammoniakalischer Silbernitratl\u00f6sung behandelt und der Silberniederschlag, wie oben beschrieben, weiter behandelt. Der endliche R\u00fcckstand l\u00f6ste sich wiederum spielend in Wasser von 40\u00b0 und lie\u00df nur eine Spur flockiger Substanz zur\u00fcck, die zu gering zur Identifizierung war. Da dieser R\u00fcckstand jedesmal wieder auftrat, so oft die Operation\n*) Kr\u00fcger und Salomon, Diese Zeitschrift, Bd. XXVI, S. 350.\n9*","page":119},{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"120\nWalter Jones und C. R. Austrian,\nwiederholt wurde, so ist es m\u00f6glicherweise eine Silberverbindung oder eine Substanz, die von den benutzten Glasgef\u00e4\u00dfen herr\u00fchrt. Es ist nur eine Spur und jedenfalls kein Xanthin. Eine kleine Menge der Fl\u00fcssigkeit, die nur Adenin und Hypoxanthin enthalten konnte, wurde mit Pikrins\u00e4ure versetzt, es entstand aber nicht einmal eine Tr\u00fcbung, so da\u00df das Fehlen von Adenin bewiesen war; und es wurde nun das Hypoxanthin in wohlbekannter Weise als Nitrat isoliert, das unter dem Mikroskop vollkommen gleichm\u00e4\u00dfig in Wetzsteinform erschien.\nDie erhaltenen 0,510 g Hypoxanthinnitrat wurden in die freie Base verwandelt und analysiert.\n0,0975 g erfordern 5,13 ccm Schwefels\u00e4ure (1 ccm = 0,007768 g N) Berechnet :\tGefunden :\nN = 41,17 \u00b0/o\t40,87 \u00b0/o\nMan kann also nach 9 monatlicher Selbstverdauung von Schweinemilz Guanin finden, w\u00e4hrend Xanthin fehlt.\nDie Leber.\nJones und Winternitz haben bewiesen, da\u00df bei der Selbstverdauung dieses Organes Guanin hinterbleibt, w\u00e4hrend hinzugef\u00fcgtes Adenin rasch in Hypoxanthin verwandelt wird, das seinerseits durch eine reichlich vorhandene Oxydase weiter zu Xanthin oxydiert wird. Schittenhelm1) wiederholt diese Untersuchung und obwohl ihm diese Resultate nicht ganz gen\u00fcgten, schlo\u00df er, da\u00df hinzugef\u00fcgtes Guanin gr\u00f6\u00dftenteils unver\u00e4ndert wieder erhalten werden kann. Wir sind nun in der Lage gewesen, die Resultate von Jones und Winternitz zu best\u00e4tigen, und k\u00f6nnen weiter hinzusetzen, da\u00df bei gen\u00fcgendem Zutritt von Luft w\u00e4hrend der Digestion Xanthin weiter zu Harns\u00e4ure oxydiert wird. Schweineleber enth\u00e4lt Adenase und Xanthooxydase, aber keine Guanase und unterscheidet sich von der Milz nur durch das Vorhandensein des Oxydationsfermentes.\nEs wird nicht n\u00f6tig sein, hier die Methode genau zu beschreiben, nach der das Guanin aus der Zersetzungsfl\u00fcssig-\n*) loc. cit. Bd. XLVI.","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verteilung der Fermente des Nucleinstoffwechsels. 121\nkeit gewonnen wurde, da sie sieh nicht wesentlich von der oben bei der Milz angewandten unterscheidet. Die Digestion wurde ohne Luftzutritt 6 Wochen bei 40\u00b0 fortgesetzt und das endlich als salzsaures Salz erhaltene Guanin in die freie Base verwandelt und analysiert.\n0,1280 g erfordern 7,6 ccm Schwefels\u00e4ure (1 ccm = 0,007768 g N) Berechnet :\tGefunden\t:\nN = 46,36 >\t46,12\t\u00b0/o\nDie Xanthinfraktion wurde nach Horbaczewskis Methodex) auf Harns\u00e4ure mit negativem Resultat untersucht und das erhaltene Xanthin \u00fcber das Nitrat gereinigt und als freie Base analysiert :\n0,1731 g erfordern 8,2 ccm Schwefels\u00e4ure (1 ccm = 0,007768 g N) Berechnet :\tGefunden\t:\nN = 36,84 o/o\t36,81\t\u00b0/o\nDie Ausbeute von Xanthin und Guanin unterscheidet sich nicht wesentlich von der von Jones und Winternitz angegebenen. Hypoxanthin und Adenin fehlten.\nIn einem zweiten Versuch wurden 2 1 w\u00e4sserigen Extraktes von Schweineleber (1:5) 6 Tage bei 40\u00b0 gehalten und w\u00e4hrend der H\u00e4lfte der Zeit ein Luftstrom durch die Fl\u00fcssigkeit geleitet, der vorher eine Waschflasche mit Chloroform durchstrich. Nach der oben beschriebenen Methode behandelt, wurde zum Schlu\u00df eine Xanthinfraktion von 0,550 g erhalten. Diese wurde in 10 ccm warmer konzentrierter Schwefels\u00e4ure gel\u00f6st und mit 40 ccm Wasser verd\u00fcnnt. Beim Abk\u00fchlen erschienen charakteristische Krystalle von Harns\u00e4ure, die nach 2 st\u00e4ndigem Stehen abfiltriert, mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure, Alkohol und \u00c4ther gewaschen wurden. So wurden 0,260 g erhalten, die die f\u00fcr Harns\u00e4ure typische Murexidprobe gaben, umkrystallisiert wurden und folgenden Analysenwert gaben:\n0,1001 g erfordern 4,3 ccm Schwefels\u00e4ure (1 ccm = 0,007768 g N) Berechnet :\tGefunden :\nN = 33,33 >\t33,36 \u00b0/o\n) Diese Zeitschrift, Bd. XVIII, S. 341.","page":121},{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"122\nWalter Jones and C. R. Austrian,\nDas Pankreas.\nOber dieses Organ haben Jones und Partridge eine besondere Mitteilung gemacht, in der sie schrieben, da\u00df durch die Selbstverdauung w\u00e4sseriger Extrakte Xanthin und Hypoxanthin entstehen, aber weder Guanin noch Adenin, und da\u00df zugesetztes Guanin langsam in Xanthin verwandelt wird. Vergleicht man die Mengen Xanthin und Hypoxanthin, die bei der Selbstverdauung des Organes erhalten werden, mit dem Quantum Guanin und Adenin, das hei der Hydrolyse des Nucleoproteids mit siedenden S\u00e4uren entsteht, so ergibt sich daraus die Abwesenheit eines oxydierenden Fermentes, das betr\u00e4chtliche Mengen von Hypoxanthin in Xanthin bei der Selbstverdauung h\u00e4tte verwandeln k\u00f6nnen. Die in der erw\u00e4hnten Abhandlung beschriebenen Resultate hatten sie mit Organen vom Schwein erhalten, die in gleicher Weise mit Organen vom Rinde gewonnenen Resultate hatten sie nicht der M\u00fche f\u00fcr wert gehalten zu ver\u00f6ffentlichen. Nun hat aber in der Folge Sehenck1) Guanin, aber kein Xanthin unter den Produkten der Selbstverdauung von Rinds- und Schweinepankreas gefunden und wir entnehmen aus seiner Beschreibung, da\u00df er die Dr\u00fcsen beider Tierarten vor der Digestion vereinigte. Kurz nach der Schenckschen Ver\u00f6ffentlichung hat W. W. Duke in diesem Laboratorium eine Reihe von Versuchen ausgef\u00fchrt, um zu finden, ob durch Mischung der beiden Dr\u00fcsen eine Wirkung der Guanase verhindert werden k\u00f6nnte. Aber seine Resultate waren ganz eindeutig, einerlei, in welchem Verh\u00e4ltnis er die beiden Dr\u00fcsen vereinigte : in k\u00fcrzere Zeit dauernden Versuchen (2\u20143 Tage) fand sich eine kleine Menge Guanin neben viel Xanthin, wurde die Digestion aber 8 \u2014 12 Tage fortgesetzt, so verschwand das Guanin vollkommen und das Xanthin war dementsprechend vermehrt.\nUnsere Versuche, Harns\u00e4ure bei der Selbstverdauung dieses Organes unter Luftdurchleitung zu gewinnen, sind erfolglos geblieben. Schweinepankreas enth\u00e4lt also Guanase und Adenase, aber keine Xanthooxydase. Es unterscheidet\n4) Diese Zeitschrift, Bd. XLIII, S. 406.","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verteilung der Fermente des Nucleinstoffwechsels. 128\nsich von der Milz durch die Gegenwart der Guanase und vom der Leber sowohl durch das Vorkommen der Guanase als auch das Fehlen der Xanthooxydase.\nDie Versuchung liegt nat\u00fcrlich nahe, \u00fcber die Guanin-gicht der Schweine Hypothesen aufzustellen auf Grund des Fehlens der Guanase in Milz und Leber, wir haben aber davon Abstand genommen, weil Guanase im Pankreas vorkommt. Der Schweineorganismus enth\u00e4lt dieselben Fermente wie die anderen Organismen, nur ihre Verteilung in den einzelnen Organen ist anders.\nDie Organe des Hundes.\nDie Milz.\nMit diesem Organe wurde bisher nur ein Versuch angestellt. Sehittenhelm hat gefunden, da\u00df beide Ami\u00fcopurine in Oxypurine verwandelt waren, konnte aber keine Oxydation von Xanthin zu Harns\u00e4ure feststellen. Er benutzt diesen Versuch *) als Beispiel, um zu zeigen, da\u00df dasselbe Organ bei verschiedenen Arten verschiedene Fermente enthalten k\u00f6nne, denn w\u00e4hrend hier die Milz keine Xanthooxydase enthielt, w\u00e4re sie reichlich in der Rindermilz vorhanden. Aber Sehittenhelm hat die Versuchsbedingungen nicht so gew\u00e4hlt, da\u00df die Xanthooxydase in den beiden Milzen die gleiche Gelegenheit zur Wirkung hatte, wie aus dem folgenden Zitat2) ersichtlich ist: \u00abEine steril eingelegte Hundemilz wurde \u00fcber ein halbes Jahr lang der Antolyse im Eisschrank unterworfen und dann ca. 1 Jahr unter Alkohol aufgehoben. Das Endprodukt wurde nunmehr fein zerkleinert, durch Kochen mit 2\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure wie \u00fcblich aufgeschlossen und die Purinbasen, wie oftmals beschrieben, isoliert. Es wurden gefunden 0,18 g Xanthin und 0,12 g Hypoxanthin. Adenin und Guanin konnten nicht aufgefunden werden. Es waren also in diesem Versuch Oxypurine als Endprodukte gefunden worden, ganz analog den Befunden bei meinen Fermentversuchen mit Rindermilz.\u00bb\nUnsereExperimente unterscheiden sich von diesem S c h i11 e n-helmschen dadurch, da\u00df wir frische Milz von eben get\u00f6teten\n') Diese Zeitschrift, Bd XLVI, S. 355.\ns) Diese Zeitschrift, Bd. XLV, S. 151.","page":123},{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"124\nWalter Jones und C. R. Austrian,\nHunden nahmen und Luft durch die Digestionsfl\u00fcssigkeit leiteten. Unsere Resultate lehren, da\u00df Hundemilz f\u00e4hig ist, sowohl Guanin wie Adenin in Harns\u00e4ure \u00fcberzuf\u00fchren. Zwei Versuche aus einer gro\u00dfen Reihe m\u00f6gen hier angef\u00fchrt werden:\nI.\t400 ccm w\u00e4sserigen Milzextraktes (1 : 5) werden mit 0,400 g salzsaurem Guanin versetzt, das in der n\u00f6tigen Menge Natronlauge gel\u00f6st war, und bei K\u00f6rpertemperatur 6 Tage gehalten und die H\u00e4lfte der Zeit Luft durchgeleitet, die durch eine Waschflasche mit Chloroform strich. Chloroform wurde von Zeit zu Zeit zur Verdauungsfl\u00fcssigkeit hinzugesetzt. Die L\u00f6sung wurde dann nach einer kombinierten Methode von Kr\u00fcger-Salomon und Horbaczewski, wie oben beschrieben, untersucht und es wurden zum Schlu\u00df gefunden 0,120 g Harns\u00e4ure, die die charakteristische Krystallform hatten und typische Murexidreaktion gaben. Guanin war vollkommen verschwunden und von Xanthin wurde nur eine kleine Menge wiedergefunden. Die Harns\u00e4ure wurde mit folgendem Resultat analysiert :\n0,1031 g erfordern 4,4 ccm Schwefels\u00e4ure (1 ccm = 0,007768 g N) Verlangt :\tGefunden\t:\nN = 33,33 \u00b0/o\t33,15\t>\nII.\t250 ccm desselben w\u00e4sserigen Extraktes von Hundemilz wurden mit 0,250 g Adeninsulfat versetzt, die in der erforderlichen Menge Natronlauge gel\u00f6st waren. Behandlung und Verarbeitung wie oben. Das Adenin war vollkommen verschwunden, daf\u00fcr wurde eine geringe Menge Xanthin erhalten und 0,110 g Harns\u00e4ure, die durch Krystallform, Murexidprobe und Analyse identifiziert wurde.\n0,0941 g erfordern 4,0 ccm Schwefels\u00e4ure (1 ccm = 0,007768 g N)\nVerlangt :\tGefunden\t:\nN = 33,33 \u00b0/o\t33,01\t\u00b0/o\nDie normale Hundemilz enth\u00e4lt Guanase, Adenase und Xanthooxydase und unterscheidet sich hierin nicht von der Rindermilz.\nDas Pankreas.\nHinzugesetztes Guanin kann man gr\u00f6\u00dftenteils nach der Digestion des w\u00e4sserigen Extraktes des Organes wiederfmden, dagegen wird Adenin unter denselben Bedingungen in Hypo-","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verteilung der Fermente des Nucleinstoffwechsels. 125\nxanthin verwandelt. Bisher haben wir noch nicht das vollkommene Fehlen der Guanase durch eine Untersuchung der Produkte der Selbstverdauung bewiesen, ebenso wenig haben wir Versuche mit Luftdurchleitung gemacht; da aber Hypoxanthin durch die Xanthooxydase immer in Xanthin verwandelt wird, auch ohne Luftdurchleitung, so ist der vorl\u00e4ufige Schlu\u00df wohl erlaubt, da\u00df das Pankreas vom Hunde Adenase enth\u00e4lt, aber weder Guanase noch Xanthooxydase.\nDie Leber.\nDie Untersuchung dieses Organes ist von ganz besonderem Interesse, da sie in direkter Beziehung steht zur Frage, ob es wirklich zwei verschiedene Fermente \u00abGuanase\u00bb und \u00abAdenase\u00bb gibt; oder richtiger steht sie in Beziehung zu gewissen Einw\u00fcrfen, die gegen die Annahme der Individualit\u00e4t der beiden Fermente gemacht sind. Schittenhelm1) behauptet, da\u00df die leichte Umwandlung des Adenins durch Schweinemilz (w\u00e4hrend Guanin widerstandsf\u00e4higer ist) daher kommt, nicht weil hier die Guanase fehlt, sondern weil die eine Base gegen das Ferment empfindlicher ist wie die andere; er setzt also notwendigerweise voraus, da\u00df Adenin empfindlicher ist als Guanin. Die folgenden V\u00e9rsuche w\u00fcrden ihn aber ebenso klar zu dem Schl\u00fcsse f\u00fchren, da\u00df Guanin empfindlicher ist als Adenin.\nI. 400 ccm w\u00e4sserigen Extraktes von Hundeleber (1:5) werden mit 0,350 g salzsauren Guanins versetzt, gel\u00f6st in der n\u00f6tigen Menge Natronlauge, gen\u00fcgend Chloroform hinzugef\u00fcgt, um F\u00e4ulnis zu verh\u00fcten, und das Ganze 5 Tage lang in einer wohlverschlossenen Flasche bei 40\u00b0 gehalten. Untersuchung der Produkte wie gew\u00f6hnlich. Das Guanin war verschwunden und das endlich erhaltene Xanthin, 0,170 g, gab folgenden Analysenwert :\n0,l081 g erfordern 5,1 ccm Schwefels\u00e4ure Verlangt:\tGefunden:\nN = 36,84\u00b0/o\t36,64 \u00b0/o\nIn der Hypoxanthinfraktion wurde mit Pikrins\u00e4ure ein gelber Niederschlag erhalten, der bei 270\u2014274\u00b0 schmolz. Es\n>) loc. cit. Bd. XLVI.","page":125},{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"126\nWalter Jones und G. R. Austrian,\nwar also nicht gen\u00fcgend Adenase vorhanden gewesen, um die geringe Menge Adenin aus der Dr\u00fcse zu zersetzen, w\u00e4hrend die Guanase selbst das in betr\u00e4chtlicher Menge hinzngesetzte Guanin verwandelt hatte.\nII.\t400 ccm vom selben Extrakt wie in I werden mit 0,350 g Adeninsulfat, gel\u00f6st in der ausreichenden Menge Natronlauge, versetzt und wie in I behandelt. Guanin wurde nat\u00fcrlich nicht gefunden, dagegen in der Xanthinfraktion eine kleine Menge Substanz, die die typische Farbenreaktion f\u00fcr Xanthin gab. Die Hypoxanthinfraktion gab mit Pikrins\u00e4ure einen reichlichen gelben Niederschlag von Adeninpikrat, der trocken 0,500 g wog und bei 279\u2014282\u00b0 schmolz. Aus dem Filtrate vom Adeninpikrat wurde die Pikrins\u00e4ure mit Schwefels\u00e4ure und \u00c4ther entfernt und das nun erhaltene Filtrat, mit Ammoniak alkalisch gemacht, gab mit ammoniakalischer Silbernitratl\u00f6sung keinen Niederschlag mehr, enthielt also auch kein Adenin mehr.\nIII.\tUm jeden Einflu\u00df zu verh\u00fcten, den die Alkalescenz der L\u00f6sung etwa aus\u00fcben konnte, wurden die beiden Versuche wiederholt mit dem Unterschiede, da\u00df die Basen als Chlorid, resp. als Sulfat eingef\u00fchrt wurden ohne Zusatz von Alkali. Der Versuch mit Guaninchlorhydrat gab dasselbe Resultat wie I, desgleichen entsprach der Versuch mit Adeninsulfat dem Versuch Nr. II, nur gab nach der Entfernung des Adenins mit Pikrins\u00e4ure die von der Pikrins\u00e4ure wieder befreite Fl\u00fcssigkeit noch einen geringen Niederschlag mit Silbernitrat und Ammoniak.\nIV.\tDiese Versuche wurden angesetzt wie Nr. I und II, nur wurde das Alkali durch den \u00e4quivalenten Betrag an Salzs\u00e4ure ersetzt. Die Resultate waren aber durchaus dieselben wie oben beschrieben, Guanin wurde prompt in Xanthin umgewandelt, Adenin konnte gr\u00f6\u00dftenteils unver\u00e4ndert wiedergewonnen wetden.\nV.\tEndlich wurden noch zwei Versuche gemacht wie in Nr. III, aber im selben Gef\u00e4\u00df, also unter m\u00f6glichst gleichen Bedingungen. Resultate wie in III.\nAlle Xanthinfraktionen dieser f\u00fcnf Versuche wurden vereinigt, \u00fcber das Nitrat gereinigt und als freie Base analysiert.","page":126},{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verteilung der Fermente des Nucleinstoffwechsels. 127\n0,1314 g erfordern 6,2 ccm Schwefels\u00e4ure (1 ccm *= 0,007768 g N)\nGefunden : 36,65 >\nVerlangt :\nN = 36,84\u00b0 /\u00bb\nEbenso wurde s\u00e4mtliches Adeninpikrat der 5 Versuche vereint, in das Sulfat \u00fcbergef\u00fchrt, einmal aus l\u00b0/o H2S04 utr.-krystallisiert und analysiert.\n0,1268 g verloren bei 110\u00b0 0,0112 g 0,1016 g gaben 0,0586 g BaS0\u201e\n0,1723 g erfordern 7,7 ccm Schwefels\u00e4ure (1 ccm \u2014 0,007768 g N)\nGebinden :\nVerlangt;\nH,0\t=\t8,91\t\u00b0/o\nH,S04 = 24,25 \u00b0/o N = 34,65 \u00b0/o\n8,83 \u00b0/o 24,29 \u00b0/o 34,71 \u00b0/o\nWenn man diese f\u00fcnf Versuche ansieht, kann man wohl den Schlu\u00df ziehen, da\u00df Guanase in der Hundeleber reichlich vorhanden ist und Adenase fehlt Dem ist auch wirklich so und das gelegentliche Vorkommen einer kleinen Menge Adenase kann nur durch protrahierte Selbstverdauung w\u00e4sseriger Extrakte gezeigt werden. Unser in dieser Richtung g\u00fcnstigster Versuch ist in der folgenden Tabelle wiedergegeben. Wir gingen von 2000 ccm Wasserextrakt aus (1: 5) und entnahmen zu den angegebenen Zeiten je 400 ccm.\nVolumen\tDauer der Digestion\tAdenin\tNiederschlag mit ammoniak. Silber in der Hypoxanthinfraktion\n400\t5 Tage\tvorhanden\tkeiner\n400\t7 \u00bb\t\u00bb\tganz gering\n400\t9 \u00bb\tzweifelhaft\tbetr\u00e4chtlich\n400\t11 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\nAlle Hypoxanthinsilberniederschl\u00e4ge vereint, wurden auf die freie Base verarbeitet und diese ins Nitrat verwandelt; so wurden 0,025 g erhalten, die die charakteristische Krystallform zeigten und nur eine Andeutung von Farbe bei der Behandlung mit Salpeters\u00e4ure und Natronlauge gaben. Es war also unzweifelhaft Hypoxanthin.","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"128\nWalter Jones und C. R. Austrian\nDa zahlreiche Versuche, die eine \u00dcberf\u00fchrung von Xanthin in Harns\u00e4ure erweisen sollten, resultatlos verliefen, so m\u00fcssen wir den Schlu\u00df ziehen, da\u00df die Hundeleber zwar reichlich Guanase enth\u00e4lt, nur eine Spur von Adenase, aber keine Xanthooxydase.\nDie Organe des Kaninchens.\nDie Leber.\nEine Untersuchung dieses Organes ist aus zwei Gr\u00fcnden von Interesse: erstens liefert es ein schlagendes Beispiel f\u00fcr das Vorkommen von Guanase beim Fehlen von Adenase und es ist das einzig bekannte Beispiel der Gegenwart von Xanthooxydase, w\u00e4hrend Adenase nicht vorhanden ist, und zweitens zeigt es eine andere Fermentverteilung wie die Lebern der anderen untersuchten Tierarten. Es w\u00e4re zwecklos, hier noch einmal die genaue Angabe s\u00e4mtlicher Methoden zu wiederholen, die sich \u00fcbrigens im wesentlichen mit den vorherbeschriebenen decken, wir teilen also kurz unsere Resultate mit:\nEingef\u00fchrtes Adenin kann fast quantitativ wiedergefunden werden, w\u00e4hrend Guanin schnell und vollst\u00e4ndig in Harns\u00e4ure verwandelt wird. In Anbetracht der \u00e4u\u00dferst reichlichen Menge von Xanthooxydase ist es etwas gewagt, das g\u00e4nzliche Fehlen der Adenase zu leugnen, da, falls ein wenig Hypoxanthin gebildet w\u00fcrde, dieses sofort zu Harns\u00e4ure oxydiert werden w\u00fcrde. Merkw\u00fcrdigerweise geht bei diesem Organ die Umwandlung des Guanins in Harns\u00e4ure ebenso rasch vor sich ohne Luftzutritt wie mit Luftdurchleitung und au\u00dferdem auch bei Zimmertemperatur mit betr\u00e4chtlicher Geschwindigkeit. Soweit unsere Versuche sich also erstrecken, enth\u00e4lt Kaninchenleber Xanthooxydase und Guanase, aber keine Adenase.\nDie auffallenden Unterschiede in der Fermentverteilung der Leber der vier bisher untersuchten Tierarten sind in der folgenden Zeichnung graphisch dargestellt; die ausgezogenen Linien bezeichnen die Gegenwart eines Fermentes, die punktierten das Fehlen oder nur spurenhaftes Vorkommen.","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verteilung der Fermente des Nucleinstoffwechsels. 129\nRindsleber Guanin Adenin\nos\n3\nc\u00f6\n3\nC5\n3\n\u0153\n\u00ab3\nHarns\u00e4ure <\u25a0 Xanthin Hypoxanthin Xanthooxydase\nSchweinsleber\nGuanin\tAdenin\n: \u00a9\t1 \u00a9\n1 02\t\n: g\t1\t03 \u00f6\n! 0\t1 \"\u00f6\n; \u00b0\t\u25bc <\nHarns\u00e4ure Xanthin Hypoxanthin Xanthinoxydase\nKaninchenleber Guanin Adenin\nHundsleber Guanin Adenin\nl\nO m c\u00f6 g\n0\nir O\nHarns\u00e4ure Xanthin 41 Hypoxanthin Harns\u00e4ure - - Xanthin- - Hypoxanthin Xanthooxydase\tXanthooxydase\nEs kann also die Rindsleber Harns\u00e4ure sowohl aus Guanin wie aus Adenin bilden, die Schweinsleber nur aus Adenin, die Kaninchenleber nur aus Guanin, w\u00e4hrend die Hundeleber weder aus Guanin noch aus Adenin Harns\u00e4ure bilden kann.\nW\u00e4hrend die hier beschriebenen Resultate meistens auf oft wiederholten Versuchen beruhen und wahrscheinlich keine wesentlichen \u00c4nderungen mehr erfahren werden, ist es vielleicht m\u00f6glich, da\u00df andere Forscher auf diesem Gebiete nicht in jedem einzelnen Falle zu demselben Resultate kommen werden. M\u00f6glicherweise wird der eine vergeblich ein Ferment nachzuweisen suchen, das wir in Spuren gefunden haben, der andere geringe Mengen eines Fermentes finden, dessen Fehlen wir konstatiert haben; dies wird um so eher geschehen k\u00f6nnen, als Differenzen in einer gro\u00dfen Reihe von Versuchsresultaten vieler einzelner Forscher darauf hinzudeuten scheinen, da\u00df selbst bei den einzelnen Individuen derselben Art geringe Unterschiede in der Fermentverteilung Vorkommen k\u00f6nnen.","page":129}],"identifier":"lit18349","issued":"1906","language":"de","pages":"110-129","startpages":"110","title":"\u00dcber die Verteilung der Fermente des Nucleinstoffwechsels","type":"Journal Article","volume":"48"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:43:54.355018+00:00"}