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{"created":"2022-01-31T13:43:33.751988+00:00","id":"lit18355","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Inouye, Katsuji","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 48: 181-184","fulltext":[{"file":"p0181.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Nucleins\u00e4ure aus den Spermatozoen des Hamo\n(Muraenoesox cinereus Forsk).\nVon\nKatsuji Inouye.\n(Aus dem- medizinisch-chemischen Institut der Universit\u00e4t zu Kyoto.)\n(Der Redaktion zugegangen am 16. Mai 1906.)\nIm Anschlu\u00df an die vor kurzem von mir publizierte Arbeit, ') die Zusammensetzung und die Spaltungsprodukte der Darm-nucleins\u00e4ure betreffend, teile ich die Untersuchungen mit, welche an der Hamonucleins\u00e4ure\u00e4) angestellt wurden.\nZur Darstellung der Nucleins\u00e4ure bediente ich mich der reifen Spermatozoen des Hamo, Muraenoesox cinereus Forsk. Das Verfahren war das gleiche wie bei der Darmnucleins\u00e4ure.* * 3) Die gereinigte Nucleins\u00e4ure stellt eine wei\u00dfe amorphe, in Wasser fast unl\u00f6sliche Masse dar. Sie lest sich in Wasser bei Gegenwart von Nat\u00efiumacetat, besonders leicht in Alkalien. Eine 5\u00b0/oige L\u00f6sung, die mit Hilfe von Natriumaeetat hergestellt ist, erstarrt beim Erkalten zu einer festen Gallerte.\nDie Hamonucleins\u00e4ure l\u00e4\u00dft sich aus der alkalischen L\u00f6sung nicht durch Essigs\u00e4ure, wohl aber durch Salzs\u00e4ure ausf\u00e4llen. Mit Metallen bildet sie Salze ; die neutralen Alkalisalze sind in Wasser leicht l\u00f6slich, w\u00e4hrend die Schwermetalle meist unl\u00f6sliche Verbindungen geben. Die L\u00f6sung der Alkalisalze und die durch Zusatz von Natriumacetat hergestellte L\u00f6sung der freien S\u00e4ure drehen die Ebene des polarisierten Lichtes nach rechts.\nDie Hamonucleins\u00e4ure gibt nicht die Farbenreaktionen der Eiwei\u00dfk\u00f6rper. Sie erzeugt einen wei\u00dfen Niederschlag in sauren L\u00f6sungen von Albumosen, welcher in verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure fast unl\u00f6slich ist.\n') Diese Zeitschrift, Bd. XLVI, S. 201.\n*) Ich will die S\u00e4ure der K\u00fcrze wegen Hamonucleins\u00e4ure nennen.\n3) a. a. 0.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XLVIII.\t^","page":181},{"file":"p0182.txt","language":"de","ocr_de":"182\nKatsuji Inouye,\n1. Analyse der Hamonucleins\u00e4nre.\nDie Ausf\u00fchrung der Analyse erfolgte in derselben Weise wie bei Darmnucleins\u00e4ure.\n0,1581 g Substanz gaben 0,0620 g H\u201e0 = 4,40 \u00b0/o H und 0,2169 g C02 = 37,42 \u00b0/o C 0,1757 g Substanz gaben 0,0658 g H,0 = 4,19 \u00b0/o H und 0,2418 g C02 = 37,53 \u00b0/o C 0,2162 g Substanz gaben 0,0863 g H,0 = 4,47 \u00b0/o H und 0,2967 g C02 = 37,43 > C 0,3532 g Substanz gaben 0,1358 g HsO = 4,31 \u00b0/o H und 0,4873 g C02 = 37,62 \u00b0/o C 0,2336 g Substanz gaben 0,0921 g H,0 = 4,42 \u00b0/o H und 0,3211 g CO, = 37,49 \u00b0/o C\n0,1777 g Substanz gaben 23,5 ccm feuchten Stickstoffs bei 5,5 0 C. und 759 mm B., entsprechend 16,13 \u00b0/o N.\n0,2085 g Substanz gaben 28 ccm feuchten Stickstoffs bei 70 C.\nund 748,7 mm B., entsprechend 16,06 \u00b0/o N.\n0,2053 g Substanz gaben 27 ccm feuchten Stickstoffs bei 5,50 C.\nund 765 mm B., entsprechend 16,16 \u00b0/o N.\n0,2422 g Substanz gaben 31,5 ccm feuchten Stickstoffs bei 5\u00b0 C.\nund 760 mm B., entsprechend 15,91 c/o N.\n0,1521 g Substanz gaben 20 ccm feuchten Stickstoffs bei 50 C. und 759 mm B., entsprechend 16,06 \u00b0/o N.\n0,2445 g Substanz gaben 0,0858 g Mg2P207 = 9,77 \u00b0/o P\n\t0,2697 \u00bb\t\u00bb \u00bb\t0,0929 *\t>\t= 9,59 \u00b0/o \u00bb\t\n\t0,1748 \u00bb\t\u00bb \u00bb\t0,0622 \u00bb\t\u00bb\t= 9,90 \u00b0/o \u00bb\t\n\t0,3126 \u00bb\t\u00bb \u00bb\t0,1088 \u00bb\t\u00bb\t= 9,69 \u00b0/o \u00bb\t\n\t0,3203 \u00bb\t\u00bb \u00bb\t0,1114 \u00bb\t\u00bb\t= 9,68 \u00b0/o \u00bb\t\n\t\tEs wurden gefunden:\t\t\t\t\n\t1\t2\t3\t4\t5\tMittel\n\t0/o\t\u00b0/o\t\u00b0/o\t\u00b0/o\t\u00b0/o\t\u00b0/0\nc\t37,42\t37,53\t37,43\t37,62\t37,49\t37,50\nH\t4,40\t4,19\t4,47\t4,31\t4,42\t4,36\nN\t16,13\t16,06\t16,16\t15,91\t16,06\t16,04\nP\t9,77\t9,59\t9,90\t9,69\t9,68\t9,73\nVergleicht man die gefundenen Analysenwerte mit den Zahlen: C 37,54\u00b0/o, H4,82\u00b0/o, M 15,53\u00b0/o, P 9,37\u00b0/o, welche ich bei den Analysen der Darmnucleins\u00e4ure erhalten habe, so l\u00e4\u00dft sieh nicht verkennen, da\u00df die Zusammensetzung der Hamo-nucleins\u00e4ure die weitgehende \u00c4hnlichkeit mit derjenigen der Darmnucleins\u00e4ure zeigt.","page":182},{"file":"p0183.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Nucleins\u00e4ure aus den Spermatozoen des Hamo. 183\n2. Spaltung der Hamonucleins\u00e4ure.\n70 g hamonucleinsaures Natron wurden, wie bei Darm-nucleins\u00e4ure vorgegangen war, mit 700 ccm 20-volumprozentiger Schwefels\u00e4ure 12 Stunden auf dem Sandbade erhitzt, sodann von der abgeschiedenen Huminsubstanz abfiltriert und zu wiederholten Malen mit \u00c4ther ausgesch\u00fcttelt.\nDer \u00e4therl\u00f6sliche Teil wurde nicht weiter untersucht, da ich bereits erwiesen hatte,x) da\u00df die L\u00e4vulins\u00e4ure den wesentlichen Bestandteil desselben bildet.\nDer \u00e4therunl\u00f6sliche Teil wurde mit \u00fcbersch\u00fcssigem Baryum-earbonat gekocht, filtriert, das Filtrat auf den Gehalt von 5-volumprozentiger Schwefels\u00e4ure gebracht und mit Phosphorwolframs\u00e4ure ausgef\u00e4llt.\nA. Phosphorwol fr ams\u00e4ur eniederschlag.\nDer Niederschlag wurde nach der Zerlegung mit Barythydrat und der Entfernung des \u00fcbersch\u00fcssigen Baryts durch Kohlens\u00e4ure genau nach dem bei der Darmnucleins\u00e4ure beschriebenen Verfahren*) auf Purinbasen und Cytosin verarbeitet. Es wurden gefunden: 0,8231 g Guanin, 1,6238 g Adenin, 0,1211 g Xanthin, 0,2410 g Hypoxanthin und 2,3911 g Cytosin.\n1.\tGuanin. Das Guanin wurde als Sulfat analysiert.\n0.1288 g Substanz gaben 36,6 ccm feuchten Stickstoffs bei 5,50 C.\nund 768,8 mm B., entsprechend 35,10 \u00b0/o N.\nBerechnet f\u00fcr (C.H,N50)jHjS04:\tGefunden:\n35,05 \u00b0/o N.\t35,10 \u00bb/O N.\n2.\tAdenin. Das durch Umkrystallisation gereinigte Adenin-pikrat, welches die charakteristische Krystallform zeigte, lieferte bei den Analysen die folgenden Zahlen:\n0.1862 g Substanz gaben 47,3 ccm feuchten Stickstoffs bei 5,50 C. und 756 mm B., entsprechend 30,85 \u00b0/o N.\n0.1800 g Substanz gaben 0,0370 g H,0 = 2,30 \u00b0/o H und 0,2400 g CO, = 36,36 \u00b0/o C.\nBerechnet f\u00fcr C6H6N6 \u2022 CsHsXsO,:\tGefunden:\n36,26 \u201c/O C, 2,30 \u00b0/o H, 30,82 \u00b0/o N. 36,36\u00b0/o C, 2,30\u00b0/o H, 30,85\u00b0/o N.\n3.\tXanthin. Die Substanz, die die charakteristischen Reaktionen f\u00fcr das Xanthin gab, wurde in der bekannten W eise ins Nitrat \u00fcbergef\u00fchrt und dann zur Analyse verwendet.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. XLII, S. 117. \u2014 *) a. a. 0.\n13*","page":183},{"file":"p0184.txt","language":"de","ocr_de":"184\nKatsuji Inouy6, \u00dcber die Ndcleins\u00e4ure usw.\n0,1744 g Substanz- gaben 46 ccm feuchten Stickstoffs bei 50 C. und 769 mm B., entsprechend 32,66 \u00b0/o N.\nBerechnet f\u00fcr CgHiNtOjj \u2022 HK0S.:\tGefunden:\n32,56 o/o N.\t32,65 o/o N.\n4.\tHypoxanthin. Das Hypoxanthinnitrat krystallisierte in Wetzsteinformen und erwies sich bei der Analyse als rein.\n0,1722 g Substanz gaben 49 ccm feuchten Stickstoffs bei 5,40 C. und 767,3 mm B., entsprechend 35,08 \u00b0/o N'.\nBerechnet f\u00fcr C6H4N40 \u2022 HNOs :\tGefunden :\n35,23 \u00bb/O N.\t35,08,0/0 N.\n5.\tCytosin. Die Substanz war rein wei\u00df und krystallisierte in Bl\u00e4ttchen. Die Analysen lieferten die folgenden Werte :\n0,2512 g Substanz gaben 0,1035 g H20 = 4,62 \u00b0/o H und 0,3968 g C02 = 43,11 \u00b0/o G\n0,1753 g Substanz gaben 54 ccm feuchten Stickstoffs bei 6\u00b0 C. und 764 mm B., entsprechend 37,74 \u00b0/o N.\nBerechnet f\u00fcr C4HeNB0:\tGefunden:\n43,18 o/o C, 4,54 o/o H, 37,89 \u00b0/o N 43,11 \u201c/o C, 4,62 \u00b0/o H, 37,74 \u00b0/o N.\nB. Das Filtra.t der Phosphorwolframs\u00e4uref\u00e4llung.\nNach der Entfernung der Phosphorwolframs\u00e4ure und Schwefels\u00e4ure durch Barythydrat und des \u00fcbersch\u00fcssigen Baryts durch Durchleiten von C02 wurde die Fl\u00fcssigkeit auf dem Wasserbade stark eingeengt und stehen gelassen. Aus dieser Fl\u00fcssigkeit lie\u00df sieh ein in Bl\u00e4ttchen krystallisierter K\u00f6rper gewinnen, der alle Eigenschaften des Thymins besa\u00df. Die Ausbeute an diesem K\u00f6rper betrug 2,0188 g. Die Analysen gaben die folgenden Werte:\n0,2012 g Substanz gaben 0,0886 g H20 = 4,93 \u00b0/o H und 0,3497 g G02 = 47,40 \u00bb/o C\n0,2277 g Substanz gaben 41,5 ccm feuchten Stickstoffs bei 5 \u00b0 G. und 758,5 mm B., entsprechend 22,25 \u00b0/o N.\nBerechnet f\u00fcr G6H6N202:\tGefunden:\n47,57o/o G, 4,80 0/0 H, 22,26 o/ft K 47,40 \u00bb/o C, 4,93 \u00b0/o H, 22,25 \u00bb/o N.\nDer von mir erhaltene K\u00f6rper war demnach das Thym in.\nBei der Hydrolyse mit Schwefels\u00e4ure1) lieferte die Hamonucleins\u00e4ure: L\u00e4vulins\u00e4ure, Guanin, Adenin, Xanthin, Hypoxanthin, Cytosin und Thymin.\n'/ Da\u00df unter den Spaltungsprodukten die Phosphors\u00e4ure vorhanden war, habe ich durch einen besonderen Versuch festgestellt.","page":184}],"identifier":"lit18355","issued":"1906","language":"de","pages":"181-184","startpages":"181","title":"\u00dcber die Nucleins\u00e4ure aus den Spermatozoen des Hamo (Muraenoesox einereus Forsk)","type":"Journal Article","volume":"48"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:43:33.751994+00:00"}