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{"created":"2022-01-31T15:24:44.624737+00:00","id":"lit18364","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Ascoli, Alberto","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 48: 315-330","fulltext":[{"file":"p0315.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der aktiven Substanz des Milzbrandserums.\nVon\nAlberto Ascoli.\n(Aus dem Serotherapeutischen Institut in Mailand.) (Der Redaktion zugegangen am 11. Juni 1906.)\nUnsere Kenntnisse \u00fcber die immunisierende Substanz des Milzbrandserums sind ziemlich d\u00fcrftig. Sobernheim1) meint, da\u00df es sich um einen sehr widerstandsf\u00e4higen Antik\u00f6rper handeln m\u00fcsse, denn derselbe beh\u00e4lt beim Erw\u00e4rmen auf 60\u201470\u00b0 seine Wirksamkeit bei und b\u00fc\u00dft dieselbe nicht einmal im Laufe der Jahre betr\u00e4chtlich ein, selbst wenn man auch bei der Konservierung jene Vorsichtsma\u00dfregeln au\u00dfer acht l\u00e4\u00dft, welche, wie Schutz vor Luft und Licht und die niedere Temperatur, die Haltbarkeit der Sera zu beg\u00fcnstigen scheinen. Wenn man das Serum gefrieren und wiederauftauen l\u00e4\u00dft, so scheint sein Wert abzunehmen und in demselben Sinne soll nach Sobernheim auch die Filtrierung durch Kerzen wirken. Ottolenghi2) suchte, unter Herbeiziehung der genialen Ehrlichschen Anschauungen \u00fcber die H\u00e4molysine, festzustellen, ob die bakterizide Substanz des Milzbrandserums aus einem thermolabilen Anteile (Alexin Komplement) und einem thermostabilen (Ambozeptor) zusammengesetzt sei. Obwohl seine Versuche keine sicheren Schl\u00fcsse zulassen, so sprechen dieselben doch gegen die Auffassung, da\u00df die Immunsubstanzen des Milzbrandserums eine \u00e4hnliche Struktur besitzen m\u00f6gen wie andere bakterizide\nl) Sobernheim, \u00dcber das Milzbrandserum und seine praktische Anwendung, Deutsche med. Wochenschrift, 1904, Nr. 26.\ns) Ottolenghi, Sul carbonchio sperimentale nelle cavie e sul valore protettivo del Siero Sclavo contro tale infezione. Atti R. Accad. Fisiocr., S. IV, Vol. XIV.","page":315},{"file":"p0316.txt","language":"de","ocr_de":"316\nAlberto Ascoli\nund h\u00e4molytische Sera. In der Tat gelang es auch Sobernheim1) bei seinen Versuchen, das Pfeiffersche Ph\u00e4n\u00f6men durch Einspritzung von Milzbrandserum und Bacillengemischen ins Peritoneum bei Kaninchen und Meerschweinchen hervorzurufen, nicht, eine Verschiedenheit zwischen spezifischem und nichtspezifischem Serum nachzuweisen noch insbesondere eine ausgesprochenere Bakteriolyse unter dem Einfl\u00fcsse des Milzbrandserums zu beobachten. Bemerkenswert ist'es, da\u00df nach den Erfahrungen von Sobernheim2) kein Parallelismus zwischen immunisierender und agglutinierender Wirkung des Milzbrandserums besteht, w\u00e4hrend Carini3) fand, da\u00df unter bestimmten Bedingungen Sera, welche etwa denselben Immunisierungswert besitzen, auch ungef\u00e4hr dasselbe Agglutinationsverm\u00f6gen aufweisen. Nach Sobernheim4) unterscheidet sich die bakterizide Wirkung des Milzbrandserums nicht von jener des Normalserums, nach Ottolenghi5) soll hingegen die Bakterizidie des normalen Eselsserums weniger ausgesprochen und prompt sein als beim Immunserum, bei beiden Serumarten durch ein-st\u00fcndiges Erw\u00e4rmen auf 57\u201458\u00b0 zerst\u00f6rt und durch Zusatz normalen Serums wiederhergestellt werden. Das bakterizide Verm\u00f6gen des Milzbrandserums, welches Ottolenghi auf die kombinierte Wirkung des spezifischen Ambozeptors und des Alexins zur\u00fcckf\u00fchrt, soll weder durch \u00c4therzusatz noch durch Altern oder Filtrierung durch \u00dferkefeldsche Kerzen verloren gehen. Unl\u00e4ngst fand Cler,6) nach der Methode der Komplementabsorption von Bordet arbeitend, im Milzbrandserum spezifische Ambozeptoren f\u00fcr Anthrax, die er im Normalserum der Serumtiere vermi\u00dfte.\n\u2018) Sobernheim, Weitere Untersuchungen \u00fcber Milzbrandimmunit\u00e4t, Zeitschr. f. Hyg., Bd. XXXI, S. 117.\ns) Sobernheim, I. c. und Deutsche med. Wochenschr., 1904, Nr. 41.\ns) Carini, \u00dcber die Agglutination des Milzbrandbacillus, Deutsche med. Wochenschr., 1904, Nr. 33.\n4)\t1. c.\n5)\tOttolenghi, Sopra alcune propri\u00e9t\u00e9 del siero anticarbonchioso. Atti R. Accad. Fisiocr., 1904, Sitzung vom 26. M\u00e4rz.\n6)\tCler, Intorno a qualche propri\u00e9t\u00e9 del siero anticarbonchioso Sclavo. Giornale R. Accad. di Medic, di Torino. Anno 68, 1905, Nr. 5\u20146.","page":316},{"file":"p0317.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der aktiven Substanz des Milzbrandserums. 317\nWenn man demnach berechtigt ist, unsere chemischen Kenntnisse \u00fcber die wirksame Substanz des Milzbrandserums als recht d\u00fcrftige zu bezeichnen, so sind die Ergebnisse, welche bei Erforschung ihrer Struktur nach den Ehr lieh sehen Hypothesen erzielt wurden, erst recht ungenau, wenn nicht geradezu einander widersprechend.\nEs wollte mir scheinen, als ob die Unsicherheit der bisher erzielten Ergebnisse in erster Linie von den Schwierigkeiten abhing, denen bisher eine exakte Bestimmung der Immunsubstanz begegnete; nachdem es mir unl\u00e4ngst gegl\u00fcckt war, eine Wertbestimmungsmethode des Milzbrandserums auszuarbeiten, *) konnte ich nunmehr an die L\u00f6sung einiger Fragen schreiten, deren Studium ich schon vor \u00fcber drei Jahren begonnen hatte.\nSolange in der Tat der Zweifel zu Recht besteht, da\u00df das eventuelle Agglutinationsverm\u00f6gen und etwaige bakterizide Eigenschaften des Milzbrandserums von der Immunwirkung unabh\u00e4ngig einfach neben derselben im Serum existieren k\u00f6nnen, d\u00fcrfte nur das direkte Studium letzterer imstande sein, uns \u00fcber die aktive Substanz des Milzbrandserums aufzukl\u00e4ren. Um die Frage in Angriff zu nehmen, ob die Immunsubstanz zur Gruppe der Ambozeptoren im Sinne Ehrlichs geh\u00f6rt, mu\u00dfte zuerst bestimmt werden, ob die Immunsubstanz durch Ton-filter hindurchgeht, umsomehr als nach Sobernheim durch die Filtration der Wert des Serums herabgesetzt werden soll.\nIn einer ersten Versuchsreihe wurde demnach vor allem der Schutzwert dreier Milzbrandsera vom Esel vergleichend vor und nach der Filtrierung durch Berkefeldsche Filter bestimmt. Die Titrierungen wurden am Meerschweinchen nach meiner Methode vorgenommen, indem das Serum intraperitoneal und die Kultur 24 Stunden sp\u00e4ter ins Peritoneum eingespritzt wurden oder Serum und Kultur beide subkutan mit einem Abstande von dreimal 24 Stunden zwischen den beiden Einspritzungen. Die Tiere wurden eine Woche lang in Beobachtung gehalten; denn obgleich auch nach diesem Zeitr\u00e4ume noch Tiere ein-\n\u20181 As coli, \u00dcber die Wertbestimmung des Milzbrandserums, Zeitschrift f\u00fcr Hygiene und Infektionskrankheiten, 1906.","page":317},{"file":"p0318.txt","language":"de","ocr_de":"318\nAlberto Ascoli,\nzugehen pflegen, so ist diese Beobaehtungsdauer f\u00fcr Titrierzwecke ausreichend, umsomehr als die Meerschweinchen, welche nach diesem Termin sterben, gew\u00f6hnlich das charakteristische \u00d6dem vermissen lassen und mehr die visceralen Ver\u00e4nderungen aufweisen, ja in einigen F\u00e4llen fehlen auch diese und ist die Diagnose auf Milzbrand nur durch eine genaue mikroskopische und kulturelle Untersuchung zu stellen.\nTafel I.\nWertbestimmungen desselben Serums vor der Filtrierung\tI\tnach der Filtrierung\ndurch Berkefeldsche Kerze. | durch Berkefeldsche Kerze.\nMilzbrandserum von Esel Nr. 4.\nMenge des Serums ccm\tGe- wicht des Tieres g\tAus- gang\tBe- merkungen\tMenge des Serums ccm\tGe- wicht des Tieres g\tAus- gang\tBe- merkungen\n2\t300\tlebt\t\t\t2\t320\tlebt\t\u2014\n2\t300\t\u00bb\t\u2014\t2\t300\t\u00bb\t\u2014\n1\t350\t\u00bb\t\u2014\t1\t310\t\u00bb\t\u2014\n1\t310\t\u00bb\t\u2014\t1\t320\t+ 3 'h\tMilzbrand\n1\t300\t\u00bb\t\u2014\t7*\t300\tf23/4\t\u00bb\n1\t370\t+ 5s/a\tMilzbrand\tKontrolle\t280\t1-27*\t\u00bb\nV*\t330\tlebt\t\u2014\t\u00bb\t290\t127\u00ab\t\u00bb\n7*\t370\tf \u00d6'/\u00fc\tMilzbrand\t\u00bb\t280\t+ 27'\u00bb\t-\nV2\t300\t*j* 41/\u2018-i\t\u00bb\t\u00bb\t500\t+ 27,\t\u00bb\nKontrolle\t330\t+ 2 >/.\t\u00bb\t\t\t\t\n\u00bb\t800\t*j*4l/2\t\u00bb\t\t\t\t\n\u00bb\t280\t1-272\t\u00bb\t\t\t\t\n\u00bb\t290\t12V,\t\u00bb\t\t\t\t\n\u00bb\t280\tf27*\t\u00bb\t\t\t\t\n\u00bb\t500\t12 V*\t\t\t\t\t","page":318},{"file":"p0319.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der aktiven Substanz des Milzbrandserums. 319\nMilzbrandserum von Esel Nr. 3.\nMenge des Serums ccm\tGe- wicht des Tieres g\tAus- gang\tBe- merkungen\tMenge des Serums ccm\tGe- wicht des Tieres g\tAus- gang\tBe- merkungen\n4\t280\tlebt\t\u2014\t2\t270\tlebt\t\u2014\n2\u2018/s\t300\t\u00bb\t\u2014\t2\t260\t\u00bb\t\u2014\n2\t360\t\u00bb\t\u2014\t1\t260\t\u00bb\t\u2014\n2\t370\t\u00bb\t\u2014\u25a0\t7*\t280\t+ 3 V*\tMilzbrand\n2\t270\t\u00bb\t\u2014\tKontrolle\t480\t+ 2\t\u00bb\n2\t270\t\u00bb\t\u2014\t\u00bb\t320\t+ 2\u2018/.\t\u00bb\n1\t340\t\u00bb\t\u2014\t\t\t\t\n1\t300\t\u00bb\t\u2014\t\t\t\t\n1\t300\t\u00bb\t\u2014\t\t\t\t\n1\t290\tf 7\tMilzbrand\t\t\t\t\n7\u00ab\t400\t13 V*\t\u00bb\t\t\t\t\nKontrolle\t480\t12\t\u00bb\t\t\t\t\n\u00bb\t400\t+ 3\u2018/*\t*\t\t\t\t\n\u00bb\t320\t12 7*\t\u00bb\t\t\t\t\n\u00bb\t300\t+ 27.\t\u00bb\t\t\t\t\n\u00bb\t280\t+ 27\u00ab\t\u00bb\t\t\t\t","page":319},{"file":"p0320.txt","language":"de","ocr_de":"320\nAlberto Ascoli,\nMilzbrandserum von Esel Nr. 6.\nMenge des Serums ccm\tGe- wicht des Tieres g\tAus- gang\tBe- merkungen\tMenge des Serums ccm\tGe- wicht des Tieres g\tAus- gang\tBe- merkungen\n2\t280\tlebt\t\u2014\t2\t410\t\u2018lebt\t\u2014\n2\t280\t>\t\u2014\t2\t360\t\u00bb\t\u2014\n2\t300\t\u00bb\t\u2014\t2\t340\t\u00bb\t\u2014\n2\t260\t131/*\tMilzbrand\t2\t310\t\u00bb\t\u2014\n1\t390\tlebt\t\u2014\t2\t310\t\u00bb\t\u2014\n1\t290\t\u00bb\t\u2014\t2\t310\t\u00bb\t\u2014\n1\t260\tf 8\tMilzbrand\t2\t310\t\u00bb\t\u2014\n1\t300\tlebt\t\u2014\t2\t310\t\u00bb\t\u2014\nKontrolle\t270\tta*/.\tMilzbrand\t2\t310\t\u00bb\t\u2014\n\u00bb\t280\t13 Vs\t\u00bb\t2\t310\tt 5\tMilzbrand\n\t\t\t\t2\t300\tt 6\t\u00bb\n\t\t\t\t1\t400\tlebt\t\u2014\n\t\t\t\t1\t340\tf 5\tMilzbrand\n\t\t\t\tV*\t330\tf 4 y*\t\u00bb\n\t\t\t\tV*\t400\tf 3 7*\t\u00bb\n\t\t\t\tKontrolle\t530\t13\t\u00bb\n\t\t\t\t\u00bb\t500\t+ 8\t\u00bb\n\t\t\t\t\u00bb\t530\t1-3 V.\t\u00bb\n\t\t\t\t2\t570\t+ 3 SA\t\u00bb\nDie Versuche, welche \u00fcber die Filtrierbarkeit der aktiven Substanz des Serums durch Berkefeldsche Kerzen zu entscheiden hatten, sind in Tafel I zusammengestellt, aus welcher in unzweideutigerWeise hervorgeht, da\u00df die Immunsubstanz das Berkefeldsche Filter zu passieren vermag. Es ist zwar nicht absolut auszuschlie\u00dfen, da\u00df der Immunisierungswert des Serums nicht um etwas abgenommen hat, schon weil die Filtrierung an sich eine geringe Verd\u00fcnnung des Serums bewirkt, doch war jedenfalls der geringe Verlust an Immunsubstanz nicht imstande, den Gang der folgenden Versuche zu st\u00f6ren.","page":320},{"file":"p0321.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der aktiven Substanz des Milzbrandserums. 321\nTafel II.\nWertbestimmungen von Milzbrandserum Nr. 6 a)\" nach einfacher Filtrierung durch b) nach mehrst\u00fcndiger Ber\u00fchrung Berkefeld\tmit Milzbrandbakterienleibem und\nnachfolgender Filtrierung durch Berkefeld.\nMenge des Serums ccm\tGewicht des Meerschweinchens g\tAus- gang\tBemer- kungen\tMenge des Serums ccm\tGewicht des Meerschweinchens g\tAus- gang\tBemer- kungen\n4\t390\tlebt\t\t\t4\t410\tlebt\t\n4\t320\t\u00bb\t\u2014\t4\t380\t\u00bb\t\u2014\n3\t400\t\u00bb\t\u2014\t3\t330\t\u00bb\t\t\n3\t320\t141/*\tMilzbrand\t3\t340\t\u00bb\t\u2014\n2\t410\tlebt\t\u2014\t2\t450\t\u00bb\t\t\n2\t310\t+ 5\tMilzbrand\t2\t310\t\u00bb\t\t\n1\t400\tlebt\t\u2014\t1\t380\t\u00bb\t\u2014\n1\t340\t+ 5\tMilzbrand\t1\t460\t+37.\tMilzbrand\nV*\t330\t14Vs\t\u00bb\t7.\t490\t13 V*\t\u00bb\n'1*\t400\tf3 V.\t\u00bb\t\t\t\t\nKontrolltier\t530\t+ 2 V4\t\u00bb\t\t\t\t\n-\t500\t+ 2 s/4\t\u00bb\t\t\t\t\n\u00bb\t530\tf3\u2018/s\t\u00bb\t\t\t\t\n\u00bb\t570\tf3S/4\t\u00bb\t\t\t\t\nIn einer zweiten Versuchsreihe konnte nunmehr dazu geschritten werden, in einfacher Weise festzustellen, ob die Immunsubstanz des Milzbrandserums sich wie ein Ambozeptor an ihr Antigen verankere; wenn dies der Fall war, so mu\u00dfte das Serum den Immunk\u00f6rper unter geeigneten Bedingungen bei Ber\u00fchrung mit einer Milzbrandbacillenemulsion an die Bakterienleiber abgeben und mithin einerseits das Serum an Schutzwert eingeb\u00fc\u00dft haben, andererseits der Milzbrandbacillus sensibilisiert worden sein. Zur Entscheidung dieser Frage wurde eine Agarplatte unseres Milzbrandvaccins, gegen welchen das Milzbrandserum Meerschweinchen zu sch\u00fctzen vermag, in 70 ccm Milzbrand-","page":321},{"file":"p0322.txt","language":"de","ocr_de":"322\nAlberto Ascoli,\nserum fein verteilt, so da\u00df eine homogene Emulsion der Bakterienleiber im Serum entstand, welche einige Stunden lang im Brutschrank und hierauf \u00fcber Nacht im Eisschrank gehalten wurde. Hierauf wurde auf der einen Seite das mit den Bakterien in Ber\u00fchrung gelassene Serum, auf der anderen eine entsprechende Menge desselben in keiner Weise vorbehandelten Serums durch Berkefeldsche Filter geschickt. Die Wertbestimmungen der beiden Filtrate wurden parallel ausgef\u00fchrt und sind in Tafel II zusammengestellt : es ergab sich, da\u00df die beiden Filtrate etwa denselben Schutzwert besa\u00dfen, w\u00e4hrend die auf dem Filter zur\u00fcckgebliebenen vom Serum befreiten Milzbrandbacillen ihre Virulenz beibehalten hatten.\nEszeigte demnach die aktive Substanz des Serums nicht das Verhalten eines Ambozeptors und durfte sich demnach von den spezifischen Zwischenk\u00f6rpern unterscheiden, welche von Ottolenghi und Cler im Milzbrandserum gefunden wurden; und ebenso ist sie von den bakteriziden Substanzen des Normalserums zu trennen, welche Bail1 *) eingehend studiert hat.\nIn einer dritten Versuchsreihe wurde zur Charakterisierung der Immunsubstanz der Versuch gemacht, zu bestimmen, ob dieselbe in eine der Fraktionen \u00fcbergehe, die durch verschiedene S\u00e4ttigung des Serums mit Ammonsulfat erhalten werden. Diese Fraktionierung mit Ammonsulfat wurde zuerst von Belf anti und Carbone8) zum Studium des Diphtherieantitoxins verwendet, das sie in eine bestimmte Serumfraktion hineinlokalisierten, welche sp\u00e4ter von Pick,3) dem wir breit angelegte Untersuchungen \u00fcber die Fraktionierung normaler und Immunsera verdanken, als Pseudoglobulin angesprochen wurde. Weiterhin \u00fcbertrugen Pick selbst und Ide und Lemaire4) die Fraktionierung\n') Bail, Zentralblatt f\u00fcr Bakteriologie, Parasitenkunde, Infektionskrankheiten, I. Abteil., Orig.-Bd. XXXIV u. XXXVI.\n*) Belfanti e Carbone, Contributo alla conoscenza della anti-tossina difterica. Archivio per le scienze mediche 1898, Vol. XXII, N. 2.\n3)\tPick, Zur Kenntnis der Immunk\u00f6rper, Beitr\u00e4ge zur chemischen Physiologie und Pathologie, Bd. I.\n4)\tIde et Lemaire, Arch, internation, depharmakodynamie, 6,1899.","page":322},{"file":"p0323.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der aktiven Substanz des Milzbrandserums. 323\nauf das Studium des Choleraserums, Pick auf das Tetanus- und Typhusserum, Fuhrmann1 2) auf pr\u00e4zipitierende und h\u00e4molytische Sera, Rodhain*) auf das Streptococcenserum, indem es ihnen gelang, die Antik\u00f6rper in der einen oder in der anderen Fraktion wiederzufinden. Zu entgegengesetzten Resultaten gelangte hingegen Wolff,3) welcher auf Grund seiner auf das Choleraserum beschr\u00e4nkten Untersuchungen annimmt, da\u00df das Ammonsulfat wegen seiner delet\u00e4ren Wirkung auf die Immunsubstanzen sich zum Studium derselben gar nicht eigne und da\u00df die Antik\u00f6rper an keine bestimmten Fraktionen der Sera gebunden seien. Proescher4) soll es zwar gegl\u00fcckt sein, das Diphtherieantitoxin vom Pseudoglobulin zu trennen, und Belfanti5) gelang es, das an die Pseudoglobulinfraktion verankerte H\u00e4molysin von den roten Rlutk\u00f6rperchen absorbieren zu lassen, ohne erstere zu ver\u00e4ndern, doch widersprechen diese Ergebnisse nicht der Annahme, da\u00df zwischen beiden eine durch die \u00fcblichen chemischen Reagentien nicht angreifbare Bindung vorliege.\nEs mag an dieser Stelle noch erw\u00e4hnt werden, da\u00df nach Galeotti6) durch fraktionierte Ammonsulfatf\u00e4llungen die Trennung von Eiwei\u00dfk\u00f6rpern verschiedener Natur nicht zu erreichen ist, sondern da\u00df man nur verschiedene Mengen einer und derselben Mischung erh\u00e4lt. Aus dem verschiedenen physiologischen Verhalten der durch derartige F\u00e4llungen erhaltenen Fraktionen geht hervor, da\u00df der Satz in dieser allgemeinen Form wohl nicht ohne weiteres auf Immunsera \u00fcbertragen werden kann.\nSchon im Jahre 1903 hatte ich mir die Frage vorgelegt, ob die Immunwirkung des Milzbrandserums vorwiegend einer\n*) Fuhrmann, \u00dcber Pr\u00e4cipitine und Lysine, Hofmeisters Beitr\u00e4ge, Bd. Ill, S. 417.\n2)\tRodhain, Beitrag zur Kenntnis der wirksamen Substanzen des Antistreptococcenserums, Hofmeisters Beitr\u00e4ge, Bd. III.\n3)\tA. Wolff, \u00dcber den Gehalt der einzelnen Eiwei\u00dffraktionen des Serums an Choleraimmunk\u00f6rpern, Zentralbl. f. Bakteriol., Bd. XXXIII, 1903.\n4)\tProescher, M\u00fcnchener med. Wochenschrift, 1902, Nr. 28.\n5)\tS. Belfanti, Sui legami dell\u2019emolisina. Primo Congresso dei Patologi italiani Torino, 2.\u20144. Oktober 1902.\n6)\tGaleotti, \u00dcber die Gleichgewichte zwischen Eiwei\u00dfk\u00f6rpern und Elektrolyten, I. Mitteilung, Diese Zeitschrift, Bd. XLIV, H. 5 u. 6.","page":323},{"file":"p0324.txt","language":"de","ocr_de":"324\nAlberto Ascoli\nFraktion desselben zuk\u00e4me. Ich bereitete mir damals nach dem gew\u00f6hnlichen Verfahren aus einem Milzbrandserum vom Esel drei Fraktionen, (Pseudoglobulin, Euglobin, Serumalbumin), deren Titrierung Herr Prof. Selavo am Kaninchen vornahm. Die Resultate, welche in Tafel III niedergelegt sind, sprechen zwar f\u00fcr eine gewisse Wirksamkeit des Pseudoglobulins und f\u00fcr eine geringere des Serumalbumins, doch schienen dieselben nicht eindeutig genug, so da\u00df von weiteren Untersuchungen Abstand genommen wurde, bis mich die von mir ausgearbeitete Methode instand setzte, eine ziemlich exakte Wertbestimmung am Meerschweinchen vorzunehmen.\nTafel III.\nWertbestimmungen.\na) des Ausgangsserums I b) der Pseudoglobulinfraktion (Milzbrandserum vom Esel). |\t2 ccm = 1 ccm Ausgangsserum.\nMenge des Serums ccm\tGewicht des Kaninchens g\tAus- gang\tMenge des Pseudo- globulins ccm\tGewicht des Kaninchens g\tAus- gang\tBemer- kungen\n5\t1050\tlebt\t10\t1400\tlebt\t\u2014\n5\t1150\t\u00bb\t10\t1300\t\u00bb\t\u2014\n5\t1220\t\u00bb\t10\t1250\tt 4\tMilzbrand\nc) der Serumalbuminfraktion 2 ccm = 1 ccm Ausgangsserum\t\t\t\tKontrollkaninchen\t\t\nMenge des Serum- albumins ccm\tGewicht des Kaninchens g\tAus- gang\tBemer- kungen\tGewicht g\tAusgang\tBe- merkungen\n10\t1300\tt 2\tMilzbrand\t1250\tt 3\tMilzbrand\n10\t1150\tt 4\t\u00bb\t1380\tt 2 V*\t\u00bb\n10\t1250\tlebt\t\u2014\t950\tt 2\t\u00bb\nZu meinen gegenw\u00e4rtigen Studien verwendete ich Milzbrandserum vom Esel und von der Ziege, aus denen drei","page":324},{"file":"p0325.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der aktiven Substanz des Milzbrandserums. 325\nFraktionen, Pseudoglobulin, Euglobulin und Serumalbumin, gewonnen wurden, deren Immunisierungswert unter einander vergleichend bestimmt wurde, woran sich eine parallele Wertbestimmung zwischen der aktiven Fraktion und dem Ausgangsserum anschlo\u00df.\nTafel IV.\nWertbestimmungen an den Fraktionen eines Milzbrandserums vom Esel.\nPseudoglobulin 1,25 ccm = 1 ccm Ausgangsserum.\t\t\t\t13/o ccm\tEuglobulin = 1 ccm Ausgangsserum.\t\t\nMenge ccm\tGewicht des Meerschweinchens g\tAus- gang\tBer. erklingen\tMenge ccm\tGewicht des Meerschweinchens g\tAus- gang\tBemer- kungen\n10\t270\tlebt\t\u2014\t10\t270\tf 4\tMilzbrand\n10\t280\t\u00bb\t\u2014\t10\t200\tt 3*/*\t>\n8\t270\t\u00bb\t\u2014\t8\t270\t+ 8\u2018/\u00bb\t\u00bb\n8\t260\t\u00bb\t\u2014\t8\t260\tf 38/.\t\u00bb\n6\t290\t>\t\u2014\t6\t260\t+ 37\u00bb\t\u00bb\n6\t280\t\u00bb\t\u2014\t6\t270\t+ 3\t>\n4\t260\t\u00bb\t\u2014\t4\t260\t+ 27\u00bb\t\u00bb\n4\t260\t\u00ab\t\u2014\t4\t280\t+ 15\t\u00bb\n4\t260\tf 51/*\tMilzbrand\t4\t300\t+ 3 Vs\t\u00bb\n4\t280\t+ 4\t\u00bb\t4\t260\t+ 27\u00bb\t\u00bb\n2\t290\tlebt\t\u2014\t2\t300\t+ 2 \u00bb/\u00ab\t\u00bb\n2\t280\t13 Vs\tMilzbrand\t2\t270\t+ 2\u2018/3\t\u00bb\n1\t260\t+ 3V\t\u00bb\t1\t260\t+ 27s\t\u00bb\n1\t270\t+ 3\t\u00bb\t1\t260\t+ 2*/.\t\u00bb\nKontrolltier\t280\t+ 2\t\u00bb\tKontrolltier\t340\t+ 2\t\u00bb\n\u00bb\t280 .\t+ 2\t\u00bb\t\u00bb\t320\t+ 2 7a\t\u00bb\n\u00bb\t330\tfl Vs\t\u00bb\t\u00bb\t280\t+ 23A\t\u00bb\n\u00bb\t340\tt2\u2018/s\t\u00bb\t\u00bb\t330\t+ 2\u00bb/\u00ab\t\u00bb\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XLVIII.","page":325},{"file":"p0326.txt","language":"de","ocr_de":"826\nAlberto Ascoli,\n1 ccm\tSerumalbumin = 1 ccm Ausgangsserum.\t\t\tDialysat des nach Halbs\u00e4ttigung erhaltenen Filtrates.\t\t\t\nMenge ccm\tGewicht des Meerschweinchens g\tAus- gang\tBemer- kungen\tMenge ccm\tGewicht des Meerschweinchens g\tAus- gang\tBemer- kungen\n15\t260\t+ 27\u00ab\tMilzbrand\t20\t370 \u2022\t+ 2 Vs\tMilzbrand\n10\t280\t+ 67*\t\u00bb\t10\t275\t+ 2\t\u00bb\n10\t320\tlebt\t\u2014\t10\t275\t+ 27*\t\u00bb\n6\t270\t+ 2 \u2022/*\tMilzbrand\t6\t280\t+ 2*/*\t\u00bb\n6\t290\t+ 273\t\u00bb\t4\t270\t+ 27*\t\u00bb\n4\t270\t+ 2 Vs\t\u00bb\t2\t280\t+ 27*\t\u00bb\n4\t270\t+ 2 Vs\t\u00bb\tKontrolltier\t280\t+ 2\t\u00bb\n2\t270\t+ 2*/s\t\u00bb\t\u00bb\t270\t+ 2\t\u00bb\n\t\t\t\t\u00bb\t290\t+ 2\t\u00bb\nDie derart erzielten Ergebnisse sind in den Tafeln IV\u2014VII zusammengestellt. Den Wertbestimmungen der drei aus Milzbrandserum vom Esel gewonnenen Fraktionen ist in Tafel IV noch die Pr\u00fcfung des Schutzwertes des nach Halbs\u00e4ttigung erzielten Filtrates hinzugef\u00fcgt worden. Aus der Betrachtung der Tafel ergibt sich ohne weiteres, da\u00df die aktive Substanz des Milzbrandserums vom Esel in der Pseudoglobulinfraktion enthalten war. Deshalb wurde zu einer vergleichenden Wertbestimmung zwischen dem Pseudoglobulin und dem Ausgangsserum \u00fcbergegangen, welches ein Gemisch dreier von Eseln gewonnener Milzbrandsera darstellte, um \u00fcber die Menge der in der Pseudoglobulinfraktion wiedergefundenen Immunsubstanz orientiert zu sein; die bez\u00fcglichen Resultate, welche in Tafel V wiedergegeben werden, sind zwar f\u00fcr das Serum etwas g\u00fcnstiger ausgefallen als f\u00fcr das Pseudoglobulin, doch ist der Unterschied zwischen den Werten beider gering, so da\u00df wohl anstandslos behauptet werden kann, es sei der gr\u00f6\u00dfte Teil der aktiven Substanz in die Pseudoglobulinfraktion \u00fcbergegangen.\nBei der fraktionierten F\u00e4llung eines Milzbrandserums, welches von einer hochimmunisierten Ziege stammte, erwies sich","page":326},{"file":"p0327.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der aktiven Substanz des Milzbrandserums. 327\nwieder die Pseudoglobulinfraktion als die wirksamste, doch schien auch die Euglobulinfraktion bei hohen Dosen einen leichten Schutzwert zu entfalten, wie aus Tafel VI hervorgeht. Es erinnert dies Verhalten an einen von Pick1) erhobenen Befund, dem zufolge das Diphtherieantitoxin des Ziegenserums an die Euglobulinfraktion gebunden sein soll. Diese Verteilung der Immunsubstanz zwischen zwei Fraktionen d\u00fcrfte die aus Tafel VII sich ergebende geringere Wirksamkeit der Pseudoglobulinfraktion gegen\u00fcber dem Ausgangsserum erkl\u00e4ren.\nTafel V.\nVergleichende Wertbestimmungen zwischen der Pseudoglobulinfraktion und dem entsprechenden Ausgangsserum (Milzbrandserum vom Esel).\n1 ccrr\tPseudog = 1 ccm\tobulin Ausgangsserum\t\tj\tAusgangsserum\t\t\t\nMenge ccm\tGewicht des Meerschweinchens g\tAus- gang\tBemer- kungen\tMenge ccm\tGewicht des Meerschweinchens g\tAus- gang\tBemer- kungen\n2\t260\tlebt\t\t\t2\t260\tlebt\t\t\n2\t290\t\u00bb\t\u2014\t2\t260\t\u00bb\t\u2014\n2\t260\tt 6\u2018/.\tMilzbrand\t2\t260\t>\t\u2014\n2\t280\tt 41/*\t\u00bb\t2\t310\tt 5\u2018/s\tMilzbrand\n1\t260\tlebt\t\u2014\t2\t300\tlebt\t\u2014\n1\t370\t>\t\u2014\t1\t260\t\u00bb\t\u2014\n1\t370\tt 6\tMilzbrand\t1\t260\tt 3*/\u00bb\tMilzbrand\n1\t300\tt 5\u2018A\t\u00bb\t1\t320\t+ 3\u2018/*\t>\n1\t260\tt*V*\t\u00bb\t1\t260\t+ 27*\t\u00bb\nKontrolltiere.\nGewicht g\tAusgang\tBemerkungen\n450\t+ 27*\tMilzbrand\n450\t+ 17*\t\u00bb\n260\tfi3/<\t\u00bb\n250\t+ 27*\t\u00bb\n\u2018) Pick, 1. c.\n22*","page":327},{"file":"p0328.txt","language":"de","ocr_de":"328\nAlberto Ascoli,\nTafel VI.\nWertbestimmungen an den Fraktionen eines Milzbrandserums von der Ziege.\n2\tPseudoglobulin ccm == 1 ccm Serum.\t\t\t*/\u00bb ccm\tEuglobulin = 1 ccm Ausgangsserum.\t\t\n\tGewicht\t\t\t\tGewicht\t\t\n\tdes Meer-\tAus-\tBerner-\t\tdes Meqr-\tAus-\tBerner-\nMenge\tschwein-\t\t\tMenge\tschwein-\t\t\n\tchens\tgang\tkungen\t\tchens\tgang\tkungen\nccm\tg\t\t\tccm\tg\t\t\n10\t260\tlebt\t\u2014\t10\t340\t1-3*/*\tMilzbrand\n9\t260\t\u00bb\t\u2014\t8\t260\tlebt\t\u2014\n8\t260\t>\t\u2014\t6\t270\tt 6\tMilzbrand\n7\t260\t\u00bb\t\u2014\t4\t260\tlebt\t\u2014\n6\t260\t1-6*/*\tMilzbrand\t2\t290\tf2\u2018/*\tMilzbrand\n5\t260\tlebt\t\u2014\t1\t260\t1-27*\t>\nKontrollier\t370\t1-2*/.\tMilzbrand\tKontrollier\t400\t+ 27-\t\u00bb\n>\t250\t12*/\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t250\t117\u00ab\t\u00bb\nSerumalbumin\n1 ccm = 1 ccm Ausgangsserum\nMenge\tGewicht des Meerschweinchens\tAusgang\tBemerkungen\nccm\tg\t\t\n10\t260\tt 3\tMilzbrand\n8\t260\tt 3\t\u00bb\n6\t260\tt 3\t\u00bb\n4\t260\tt 3\t\u00bb\n2\t260\tf 3\t\u00bb\n1\t260\tt 3 */s\t\u00bb\nKontrollier\t400\tt 23/4\t\u00bb\n\u00bb\t250\tt 17*\t\u00bb\nF\u00fcr die Frage nach der Haltbarkeit der Immunsubstanz des Milzbrandserums bot es ein gewisses Interesse, zu erforschen, ob ein vor drei Jahren aus Milzbrandserum vom Esel dargestelltes","page":328},{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der aktiven Substanz des Milzbrandserums. 329\nPseudoglobulin, welches in w\u00e4sseriger L\u00f6sung im Dunkeln und im Eisschrank aufbewahrt worden war, seinen Immunisierungswert beibehalten hatte. Tafel VIII zeigt nun ohne weiteres, da\u00df der Schutzwert gleich Null war, ebenso wie jener des unter \u00e4hnlichen Bedingungen aufbewahrten Euglobulins.\nTafel VII.\nPseudoglobulin 2 ccm = 1 ccm Serum\t\t\t\tAusgangsserum (Ziege)\t\t\t\nMenge ccm\tGewicht des Meerschweinchens g\tAus- gang\tBemer- kungen\tMenge ccm\tGewicht des Meerschweinchens g\tAus- gang\tBemer- kungen\n4\t270\tlebt\t\t\t2\t260\tlebt\t\n4\t280\t\u00bb\t\u2014\t2\t270\t>\t\u2014\n4\t260\t\u00bb\t\u2014\t2\t270\t>\t\u2014\n4\t260\t16\tMilzbrand\t2\t280\t\u00bb\t\u2014\n2\t260\tf 4 Vs\t\u00bb\t1\t260\t\u00bb\t\u2014\n2\t260\tf4\t\u00bb\t1\t270\t>\t\u2014\n2\t260\tt 4a/a\t>\t1\t310\tt 6\u2018/*\tMilzbrand\n2\t280\tt 6\u2018/s\t\u00bb\t1\t280\tt 63/<\t\u00bb\nKontrolltiere.\nGewicht g\tAusgang\tBemerkungen\n260\tt 2*/.\tMilzbrand\n260\t123/4\t>\n280\t+ 23/4\t\u00bb\n270\tf 33/4\t\u00bb\nDie erzielten Ergebnisse lassen sich kurz in folgenden Schlu\u00dfs\u00e4tzen zusammenfassen :\n1.\tDie Immunsubstanz des Milzbrandserums geht durch Berkefeldsche Kerzen hindurch.\n2.\tDie aktive Substanz des Milzbrandserums wird nicht wie ein Ambozeptor an die Milzbrandbacillen verankert.","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"330 Ascoli, Zur Kenntnis der aktiven Substanz des Milzbrandserums.\n3.\tBeim Milzbrandserum vom Esel und der Ziege wird die Immunsubstanz zum gr\u00f6\u00dften Teile in der Pseudoglobulinfraktion, bei der Ziege zum geringeren Teile auch in der Euglobulinfraktion wiedergefunden.\n4.\tDas wirksame Pseudoglobulin des Eselsserums b\u00fc\u00dft in w\u00e4sseriger L\u00f6sung mit der Zeit seinen Schutzwert ein.\nTafel VIII.\nVor drei Jahren fraktioniertes Serum.\nPseudoglobulin\tI\tEuglobulin\n2 ccm = 1 ccm Ausgangsserum [\t1 ccm = 1 ccm Ausgangsserum\nMenge ccm\tGewicht des Meerschweinchens g\tAus- gang\tBemer- kungen\tMenge ccm\tGewicht des Meerschweinchens g\tAus- gang\tBemer- kungen\n8\t660\t+ 47*\tMilzbrand\t8\t630\t+ 2 V\u00ab\tMilzbrand\n6\t660\tt 5'/\u00bb\t\u00bb\t4\t260\t+ 2 Vs\t\u00bb\n4\t260\t+ 4\u2018/*\t\u00bb\t2\t260\t+ 2\u2018/*\t\u00bb\n3\t260\t+ 274\t\u00bb\t1\t300\t+ 2 7*\t\u00bb\n2\t260\t+ 2 */.\t\u00bb\t\t\t\t\n2 ccm\tSerumalbumin = 1 ccm Ausgangsserum\t\t\tKontrolliere\t\t\nMenge ccm\tGewicht des Meerschweinchens g\tAus- gang\tBemer- kungen\tGewicht g\tAus- gang\tBemer- kungen\n8\t690\t+ 47*\tMilzbrand\t370\t+ 17*\tMilzbrand\n3\t600\t+ 47*\t\u00bb\t700\t+ 57s\t\u00bb\n2\t300\t+ 17*\t\u00ef>\t320\t+ 17 \u00ab\t\u25a0\u00bb\n\t\t\t\t530\t+ 473\t\u00bb","page":330}],"identifier":"lit18364","issued":"1906","language":"de","pages":"315-330","startpages":"315","title":"Zur Kenntnis der aktiven Substanz des Milzbrandserums","type":"Journal Article","volume":"48"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:24:44.624743+00:00"}