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{"created":"2022-01-31T13:37:46.215051+00:00","id":"lit18389","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Kiesel, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 49: 72-80","fulltext":[{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Beitrag zur Kenntnis der Ver\u00e4nderungen, welche die stickstoffhaltigen Bestandteile gr\u00fcner Pflanzen infolge von Lichtabschlu\u00df erleiden.\nVon\nA. Kiesel.\nt\\u.- <i.m anrikultnr rli.-imM li. il LaV.raforinm des l\u2019olyte. hnikums in Z\u00fcrich.i (l)\u00ab r Iti.-iluklion /ni:, ^untren am i:j. August l'.toti !\nDah in gr\u00fcnen Bilanzen und Pflunzentoilen, denen das l/u lit entzogen wird, eine Anh\u00e4ufung von Asparagin stattiindet, wurde schon im Jahre 1S7S von Borodin1) gefunden. Sp\u00e4tei wiesen E. Schulze und E. Bosshard2) nach, da\u00df diese As-paraginanh\u00e4ufung bei gleichzeitigem Eiwei\u00dfzerfall sehr rasch erfolgt; sie wurde sowohl durch Bestimmungen nach Sachsses Methode als auch durch W\u00e4gung der aus den Extrakten durch F\u00e4llung mit Mercurinitrat gewonnenen Asparaginmengen nachgewiesen. Aus jungen, dicht \u00fcber dem Boden abgeschnittenen Both kl ec-, Hafer- und Hraspllanzen, die mit den unteren Enden in Wasser gesteckt und eine Woche Jang in einem verdunkelten Zimmer gelassen worden waren, konnte auf dem angegebenen W ege leicht Asparagin in betr\u00e4chtlicher Quantit\u00e4t dar-gestcllt worden,3)' w\u00e4hrend die frischen, nicht verdunkelten Bilanzen bei gleicher Behandlung Asparagin entweder gar nicht, oder doch nur in ganz unbedeutender Menge lieferten.4) \u00dcbereinstimmende Besullate erhielten sp\u00e4ter auch E. Schulze und\n') botanische Zeitung, 1878, 8. 802.\n*1 Diese Zeitschrift, Bd. IX (1885), S. 452.\n') Aus 000 g frischen llaferpflanzen wurden 3,1 g, aus 800 g fnschen ltntkleepllan/.en 1.7 g Asparagin in Krystallen erhalten.\nh 1 kg frischer Kotkleepllanzen lieferte nur 0,25 g Asparagin: aus dem Hafer und dem Gras lieh sich kein Asparagin gewinnen.","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis d.Vcriindci unj'on.stiokstomialti^erPlIanzonbe.standteile: 7B\nK. Kisser1 ) an nicht abgesehnittenen, noch im Boden wurzelnden llaferpflanzen, sogar bei k\u00fcrzerer, n\u00e4mlich nur 3t\u00e4giger Dauer der Verdunkelung.\nIn neuerer Zeit f\u00fchrte W. Dutke witsch2) in der gleichen Weise an Beguminoscnpllanzen Versuche aus, in denen auch eine Ver\u00e4nderung des Aminos\u00e4urengehalts der IMIanzen zu Tage trat. Butkewitsch konstatierte das stetige Anwachsen der Asparaginmenge w\u00e4hrend der Verdunkelung und fand zugleich, da\u00df die Aminos\u00e4urenmenge im Anfang der Verdunkelung anstieg. .'pater aber sich wieder verringerte. Diese Ver\u00e4nderungen waren von stets fortschreitendem Kiwei\u00dfzerfall begleitet : der Kiuei\u00dfzerfall reichte aber f\u00fcr sich allein sp\u00e4ter nicht hin, um die neu. gebildete Asparaginmenge zu decken, soda\u00df letztere teilweise auf Kosten anderer Produkte stattgefunden haben mu\u00df. Die von Dutke witsch gemachten Befunde best\u00e4tigen al'O die von F. Schulze zuerst ausgesprochene Ansicht \u00fcber die sekund\u00e4re Asparaginbildung.\nWas die durch Phosphorwolframs\u00e4ure f\u00e4llbaren Verbindungen anbelangt, so hat Dutke witsch nur in einem Ver-'U<:he den Stickstoff in dieser F\u00e4llung quantitativ bestimmt, wobei er folgende Resultate erhielt:\nDauer der Verdunkelung\nVor der Verdunkelung\tH Tage\t0 Tage\t\u00bb Tag.-\n\u00b0\u201910V\t0,1.3\u00b0/\u00ab\t0,11V\t0,12%\nAus diesen Zahlen ist zu schlie\u00dfen, da\u00df die dureh Phos-phorwolframs\u00e4ure f\u00e4llbaren Stickstolfverbindungen sich \u00e4hnlich\nnimmt anfangs zu,\nspater aber wieder ab.\tAllerdings\tzeigen die\tbei\tden quantitativen Bestimmungen\terhaltenen Zahlen nur\trelativ geringe\nl ntersehiede.\nAuf Vorschlag von Professor K. Schulze stellte ich einige \\ ersuche an, deren Hauptzweck die Kntscheidung der Frage war, ob die in verdunkelten Pflanzen vorgehenden Ver\u00e4nde-\n*i Landwirtschaftl. Versuchsstationen, IHM!). Bd. XXXVI. S. 1\nS> ,,ie regressive Metamorphose der EiweiOstoffe in h\u00f6heren F>llanzen und die Beteiligung eines proteolytischen Ferments bei derselben Russisch) <nc Moskau.","page":73},{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"74\nA. Kiesel.\nrungen dor stickstoffhaltigen Bestandteile mit einer Bildung von Hexonbasen verbunden sind. Zum Vergleich mit den frischen Bilanzen untersuchte ich Bilanzen, die sich nur wenige Tage in einem verdunkelten Baume befunden hatten; denn man durfte annehmen, da\u00df w\u00e4hrend der Verdunkelung anfangs eine Zunahme, dann aber wieder eine* Abnahme der genannten Basen erfolgen* werde. Zugleich untersuchte ich auch die Bilanzen vor und nach der Verdunkelung auf Aminos\u00e4uren. Die Methoden, die ich zur Abscheidung und Isolierung der genannten Stiekstoffvei bindungen anwendete, waren diejenigen, deren man sich bei \u00e4hnlichen Untersuchungen im oben genannten Laboratorium bedient hat. Kndlich habe ich auch noch quantitativ zu bestimmen gesucht, wie grob die den verschiedenen Stoffgruppen angeh\u00f6renden Stickstoffmengen waren.\nAls Versuchsobjekte verwendete ich junge, dem Felde entnommene, dicht \u00fcber dem Boden abgeschnittene Bilanzen von Bolkleo (Trifolium pratensei, die eine L\u00e4nge von 30\u201435 cm besa\u00dfen. Sie wurden in 2 Bortionen geteilt, von denen die eine i Bortion I) sofort verarbeitet wurde. Die andere (Bortion II) wurde mit den abgeschnittenen Stengeln in Wasser gesteckt und sodann 05 Stunden lang in einem verdunkelten Baume gelassen (das Wasser wurde an jedem Tage durch Irisches ersetzt). Nach Beendigung des Versuches hatten die Bilanzen ein vollkommen frisches Aussehen.\nVon jeder Bortion wurde ein Teil frisch verarbeitet, der andere vor der Untersuchung im Trockenschranke entw\u00e4ssert. Von dem letzteren wurde der gr\u00f6\u00dfere Teil auf Aminos\u00e4uren verarbeitet; der kleinere Teil diente zur Ausf\u00fchrung quantitativer Bestimmungen.\nA. Untersuchung der Botklcepflanzen auf B\u2019asen.\nZun\u00e4chst teile ich die Besultate mit, die bei Untersuchung der frischen, nicht verdunkelten Bilanzen erhalten wurden. Von diesem Material wurden 5 kg1) mit hei\u00dfem Wasser be-\n*) 100 Toile ilor frischen Pflanzen lieferten 14,7\u00b0/o lufttrockene Substanz.","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"ZurKenntnisd. Ver\u00e4nderungen stickstoffhaltiger Pflanzenbe.standteile' 75\nhandelt, das Extrakt von den durch Bleiessig f\u00e4llbaren Substanzen befreit, sodann mit Schwefels\u00e4ure unges\u00e4uert und mit Phosphorwolframs\u00e4ure versetzt. Ben durch dieses Reagens hervorgebrachten Niederschlag verarbeitete ich in bekannter Weise.1) Die bei Zerlegung des Niederschlages erhaltene, mit Salpeters\u00e4ure neutralisierte Basenl\u00f6sung gab mit Silbernitrat eine ziemlich starke F\u00e4llung, aus welcher Alloxurbasen erhalten wurden. Letztere gaben mit Salzs\u00e4ure in Nadeln krystalli-sierende Verbindungen. Die Quantit\u00e4t derselben war nicht so gro\u00df, da\u00df sich feststellen lie\u00df, welche Glieder der vorhandenen Stoffgruppe vorhanden waren : ihre L\u00f6sung gab mit Silbernitrat eine in Ammoniakfl\u00fcssigkeit unl\u00f6sliche F\u00e4llung. Histidin, Arginin und Lysin konnten in der bei Zerlegung des Phosphor-wolframs\u00e4ureniederschlags erhaltenen Basenl\u00f6sung nicht nach-urewiesen werden: auch die Pr\u00fcfung auf Guanidin gab ein negatives Resultat.\nVon den Pflanzen, die w\u00e4hrend eines Zeitraumes von 65 stunden sich in einem verdunkelten Raume befunden hatten, wurden 4 kg in der gleichen Weise auf Basen untersucht. Auch hier konnten in der bei Zerlegung des Phosphor wo! frain-s\u00e4ureniederschlages erhaltenen L\u00f6sung Alloxurbasen nachgewiesen werden: doch schien ihre Quantit\u00e4t geringer zu sein, als bei den nicht verdunkelten Pflanzen. Aus dem durch Silber-nitrat und Barytwasser hervorgebrachten Niederschlage suchte ieh Histidin und Arginin zu isolieren. Die Histidinfraktion des Niederschlages wurde mit Schwefelwasserstoff zerlegt : aus der dabei erhaltenen L\u00f6sung suchte ich das Histidin durch F\u00e4llung mit Quecksilbersulfat reiner zu gewinnen. Bei Verarbeitung des Niederschlages erhielt ich in kleiner Menge Krystalle, welche >alzsaures Histidin zu sein schienen (die Base gab F\u00e4llung mit ammoniakalischem Silbernitrat) : doch reichte die Quantit\u00e4t der Krystalle zur sicheren Identifizierung nicht hin. Dagegen gelang der Nachweis von Arginin. Letzteres wurde in das Nitrat \u00fcbergef\u00fchrt: das Gewicht des Rohproduktes betrug 1,5 g. Ich stellte daraus nach bekanntem Verfahren Argininkupferni-\n\u2018) Ich verweise auf die Angaben, die in der von E. Schulze in bd XLVII1 dieser Zeitschrift ver\u00f6ffentlichten Abhandlung sich finden","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"7 t)\nA. Ki\u00bb'sel,\ntrat dar. Diese Verbindung krystallisierte in der charakteristischen Form; die Krystalle schmolzen bei 111\u2014113\u00b0. Das daraus dargestellte Nitrat gab die Argininreaktionen.\nAus der vom Argininsilber abfiltrierten Fl\u00fcssigkeit suchte ich Lysin darzustellen; doch gelang es nicht, diese Hase in einer zu ihrer Identifizierung gen\u00fcgenden Quantit\u00e4t zu isolieren.\nWie aus den im vorigen gemachten Angaben zu ersehen ist, konnte sicher nachgewiesen werden, da\u00df in den Kotkleepflanzen w\u00e4hrend der Verdunkelung Arginin sich bildete. Dieses Kesultat steht in Fbereinstimmung mit der vor kurzem von K. Schulze1! ver\u00f6ffentlichten Beobachtung, da\u00df eine Bildung von Arginin in Pflanzen von Medicago sativa, die 2 Tage lang der Verdunkelung ausgesetzt worden waren, sich nach-weisen lie\u00df.\nAus den weiter unten mitgeteilten Zahlen ist zu ersehen, da\u00df w\u00e4hrend der Verdunkelung die Quantit\u00e4t der durch Phos-phorwolframs\u00e4ure f\u00e4llbaren StickstofTverbindungen in den Pflanzen zugenommen hatte.\nH. Untersuchung der Kotkleepflanzen auf\nAminos\u00e4uren.\nIch teile zuerst die Resultate mit, die ich bei Untersuchung der nicht verdunkelten Pflanzen erhielt. Von diesem Material wurden 5,1) kg\u2018getrocknet, die dabei erhaltene lufttrockene Masse, deren Gewicht S70 g betrug, fein zerrieben und sodann mit kochendem ca. 92\u00b0/oigem Alkohol extrahiert: das Extrakt verarbeiten' ich in fr\u00fcher beschriebener Weise2) auf Aminos\u00e4uren, leb erhielt eine nicht bedeutende Quantit\u00e4t eines Produktes, welches das Aussehen und Verhalten von unreinem Leucin bzw. Aminovalerians\u00e4ure zeigte. Dieses Produkt wurde aus einem Gemisch von Alkohol und Ainmoniakll\u00fcssigkeit umkrystallisiert : dann f\u00fchrte ich die S\u00e4uren in Kupferverbindungen \u00fcber. Letztere l\u00f6sten sich gr\u00f6\u00dftenteils in Methylalkohol; cs schien also vorzugsweise Aminovalerians\u00e4ure vorhanden zu sein, doch kann neben letzterer auch Isoleucin sich vorgefunden haben. Der in Methylalkohol unl\u00f6sliche Teil der Kupferverbindungen gab hei der\n\\i Landwirtschaftliche Jahrb\u00fccher, Hd. XXXV, S. G5;V Ich verweise auf die Abhandlungen E. Schulzes.","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis (1. Ver\u00e4nderunsen stirkstofflial-tigorPHanzenliostandteilr.\n/ /\nZerleguns durch Schwefelwasserstoff ein Produkt, .las wahrscheinlich Leucin war. Doch gab seine w\u00e4sserig\u00bb. Liisim\u00ef beim Erhitzen mit Kn|iferaeetat nur eine schwache l allung. Der Gehalt der nicht verdunkelten l\u2019llanzen an Leucin ist demnach jedenfalls nur (*in\tgewesen^\nVon den Pflanzen, die der Verdunkelung ausgesetzt worden waren, verarbeitete ich in der gleichen Werse 525 g lufttrockenes Material, erhalten aus 5,75 kg frischer Pflanzen. Ich erhielt in diesem Falle trotz der Anwendung einer geringeren Material-men^ eine gr\u00f6\u00dfere Quantit\u00e4t von Aminos\u00e4uren. Letztere wurden nach dem l mkrystallisieren in Kiipfervorbindungen ii berget f\u00fchrt. Kitt Teil dieser Kupferverhindungen l\u00f6ste sieh in Methylalkohol: die daraus wiedergewoimene Aminos\u00e4ure verhielt sich gegen Kupferacetat wie Aminovulerians\u00e4ure. Der in Melliylalkoliol unl\u00f6sliche Teil der Kupferverhindungen gab hei der Zerlegung durch Schwefelwasserstoff ein Produkt, welches das Verhalten des Leucins zeigte. Heim Erhitzen im Lilasr\u00f6hrchen gab es ein wei\u00dfes wolliges Sublimat: seine w\u00e4sserige L\u00f6sung gab beim Erhitzen mit Kupferacetat eine dem Leucinkupfer gleichende Ausscheidung. Sodann wurde noch konstatiert, da\u00df dieses Produkt sich in einer ges\u00e4ttigten w\u00e4sserigen Leueinl\u00fcsung nicht l\u00f6ste.\nDiese Versuchsergebnisse f\u00fchren zu der Schlu\u00dffolgerung, da\u00df in den Rotkleepflanzen w\u00e4hrend der Verdunkelung die Aminos\u00e4uren an Menge zugenommen hatten und da\u00df insbesondere eine Vermehrung des Leucins eingetreten war.\n(\u00ab. Quantitative Bestimmungen.\nHei Ausf\u00fchrung der Analyse wurden sowohl in den nicht der Verdunkelung ausgesetzten, wie in den verdunkelten Pflanzen Portion I und Portion II) neben dem Hesamtstickstoff die den Liwei\u00dfstoflen angeh\u00f6rende Stickstollmenge nach Stutzers Me-diode, der.Asparaginstickstoff nach Sachsses Methode und die im Phosphorwolframs\u00e4iireniederschlage enthaltene Stickstolf-menge bestimmt. Die dabei erhaltenen Zahlen sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt, angegeben sowohl in Prozenten der lufttrockenen Pflanzensubstanz, als des (iesamt-stickstoffs.","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78\nA. Kiesel,\n\tI. Portion\t\tII. Portion\t\n\t\u00b0/\u00ab\u00bb der lufttrockenen Substanz\t\u00b0/o des Gesamtes\tV der lufttrockenen Substanz\t\u00b0/0 des Gesamtes\nGesamtsliekstolT\t\t2,97\t\u201cT\" 100,0\t3,06\t100,0\nEiwei\u00dfstickstoff ......\t2.11\t71,0\t2,00\t65,6\nN im Phosfiliorwolfrarnsaure-nied erschlag\t\t0,1\u00ab\to,3\t0,21\t\u2022 7,0\nAsparaginsliekstotT ....\t0,31\t10,3\t0,41\t13,4\nN in arideren Verbindungen . (Di IT.)\t0,39\t13,1 \u2022 '' \u2022 i.\t0,43\t14,1 ;\nSubtrahiert man vom \u00abGesamtstickstolf\u00bb den \u00abEiwei\u00dfstick \u00abtoll , so ergibt sich die im ganzen auf nicht eiwei\u00dfartige Verbindungen fallende Stickstoffmenge ; sie betr\u00e4gt bei Portion I\n0,8t) o/o oder 29,0 \u00b0/o des Gesamtstickstoffs, bei Portion II 1,05 (\u00bb;t. oder 34,4 \u00b0/o des Gesamtstickstoffs. W\u00e4hrend des Verweilens der Pflanzen in einem verdunkeltenRaum hat sich also tlu Gehalt an nicht eiwei\u00dfartigen Stickstolfverbindungen vergr\u00f6\u00dfert: da\u00df die Zunahme keine sehr starke gewesen ist, erkl\u00e4rt sich daraus, da\u00df die Verdunkelung nur 05 Stunden dauerte. Sodann ist aus den obigen Zahlen zu ersehen, da\u00df sowohl das Aspa-ragin, als auch die in die Phosphorwolframs\u00e4ureniederschl\u00e4ge eingehende Stickstoffmenge w\u00e4hrend der Verdunkelung zuge-nommen haben. Eine Zunahme zeigt auch die aus der Differenz berechnete Stickstoffmenge, die den bei der Analyse nicht bestimmbaren Verbindungen angeh\u00f6rte : die betreffenden Zahlen schlie\u00dfen auch den Aminos\u00e4urenstickstoff ein.\nZum Schl\u00fcsse spreche ich Herrn Professor E. Schulze f\u00fcr die Unterst\u00fctzung, die er mir bei Ausf\u00fchrung dieser Arbeit gew\u00e4hrte, meinen verbindlichsten Dank aus.\nAnalytische Belege.\nBeim Abdestillieren des Ammoniaks wurden in der Regel 10 ccm halbnormale Salzs\u00e4ure, in einigen F\u00e4llen (bei den A*-","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis d. Ver\u00e4nderungen stickstoffhaltiger Pflanzenbestandleile. 79\nparaginbestimmungen) 10 ccm halbnormale Schwefels\u00e4ure vor-gelegt. Diesen 10 ccm S\u00e4ure entsprachen 14,1)0 cem der zum Titrieren verwendeten Natronlauge. In der zweiten Vertikalkolumne der nachfolgenden Tabelle gebe ich die Kubikzentimeter Natronlauge an, die den durch das \u00fcberdestillierte Ammoniak ges\u00e4ttigten S\u00e4urequantit\u00e4ten entsprechen. Die Stickstot\u00eemengen, welche bei Ausf\u00fchrung der Asparaginbestimmungen in den mit Salzs\u00e4ure gekochten Extrakten in Ammoniakform vorgefunden wurden, bezeichne ich in der Tabelle als \u00abAmidostickstoff -|~ AmmoniakstickstofD. Subtrahiert man davon den Ammoniak-stickstoff, so bleibt die aus dem Asparagin in Amtnoniakform abgespaltene StickstofTmenge \u00fcbrig: letztere mu\u00df bekanntlich verdoppelt werden, um den < AsparaginstiekstolD zu erhalten.\nI. Portion.\n\tAngewen-deto luft-t rock ont* Substanz K\tNatron- lauge ccm\tStickstoff gefunden i in \u00b0/o in ir\tin 0\u2019 Mittel , \u2022n g\tm %\t. i des > N\u2019s\n\t\t\t\t\u25a0\tT\t*\nGesamtstickstoff '\tf 1,7106 I 2,0097\t32,26 39,88\tO,(0)72 tm\t|mft 0,00270 2.0K0\tl\u00fc\u00fc\u2019\u00b0\nEiweiflstickstoff\t1.9107 { 1,9791\t25,70 26,65\t0.0*01 2,1 H O.IHliK) 2.117\t!. l\u2019\u2019\n\u2022Stickstoff im Phosphor-wolframs\u00e4ureniederschlage Ammoniakstiekstoff | Amidostickstoff + Ammoniakstickstoff\t\u2019 5,0913 1 5,0913\t5.29 4,99\t0,0083170.163 ....J . 0.007M\u00d40.1M 1\n\t4,2863 , 5,5628\t1.10 1\t0.001720 0,(0) 0,002437 0,044 \u2019\t\u2019 i\t1\n\t4.8332 4 8332 4.9655\to,8.) 6.02 6.19\t0,009197 0.193 i\t>\ti\t\u00ee 0,009465 0,196 0.195; 0,009732 0.196\nAmidostickstoff\t\u2014\t\u2014\tt \u2014\t\u2014 0,153 \u2014\nAsparagin-N nach Sac h sse\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t- 0,306 10,3 \u25a0 J","page":79},{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"80\nA. Kiesel, ( ber stickstoffhaltige Wlanzenbestandteile\nII. Portion.\nLult- t'roekene\tNatron- lauge ccm\tStickstoff gefunden\t\t\nSubstanz in g\t\tin g in 0 \u25a0\tMittel \u00b0,0\tin des X s\n1.6889\t33.05\t0,05100 3.077\t\t\u25a0 - .\n2.055(5\t30,87\t0.00208 3.013\t3.058 100.0\t\n1.816!\u00bb\t35.20\t0.0555\t3.051\t;\t.\n2.2107 [ 2.0112\t28.13 25,70\t0,01123 1.005 0.(4055 2.010\t. 2.000\t05.0\n| 0.1701 \\ 0,1701 1 1 5.3118 \\ \u00d6,0010 1 5.1230\t7.18 0.81 \u00bb\t0.011280 0.218 0.010707 0.207 -\t0.213\t' 7.0\n\t2.20 2.51\t\u2022 . | . \u2022 0.003155(0.005 0,003010 0,007\t0.086\t2.1\n\t8.55\t\u25a0 0.013142 0.202\t\t\n5.1230\t8.01\t0,0135810,205\t0.271\t\n5.5533\t10.02\t0.0157510.281\t\u25a0\t\n\t\u2014\ti\t0,205\t\u2014\n\u2014\t\u2014\t\t0,110 .\t134\nGesamtst ickstoff\nEiwei\u00dfstickstuff\nAmidostiekstoff 4 Amrnoniakstickstoff\nAmidostiekstoff Asparagin-N nach S a e hs s e","page":80}],"identifier":"lit18389","issued":"1906","language":"de","pages":"72-80","startpages":"72","title":"Ein Beitrag zur Kenntnis der Ver\u00e4nderungen, welche die stickstoffhaltigen Bestandteile gr\u00fcner Pflanzen infolge von Lichtabschlu\u00df erleiden","type":"Journal Article","volume":"49"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:37:46.215057+00:00"}