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{"created":"2022-01-31T13:35:35.573927+00:00","id":"lit18394","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Mochizuki, J.","role":"author"},{"name":"R. Arima","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 49: 108-112","fulltext":[{"file":"p0108.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Bildung von Rechtsmilchs\u00e4ure bei der Autolyse der\ntierischen Organe.\nI. Mitteilung.\nVon\nJ. Mocliizuki und R. A rima.\n(Aus <l<iu 111< \u2022 \u2022 1 i / i n i - < li -111 * \u25a0 111 i.- < \u2022 11 \u00ab * n Institut der L*niv< r-itiit /u Kyoto.\u00bb\n(Der lte<laktiou zu^c^un^cii am 2H. August 11)00.)\nDurch eingehende Untersuchungen hat Adolf Magnus Levy l) d(\u2018n Nachweis erbracht, da\u00df bei der Autolyse der Leber von Hunden und Hindern sich ein Gemenge von Hechtsnulcli-siiure und inaktiver Milchs\u00e4ure in reichlicher Menge bildet. Die Mengenverh\u00e4ltnisse der beiden Milchs\u00e4uren variieren erheblich je nach du* Versuchsanordnung, und zwar derart, dal) bei der aseptischen Autolyse die Keehtsmilchs\u00fcure bis zu im Gemisch vorkommt, w\u00e4hrend bei antiseptischer Aulol\\>e sie nur IO0/\u00bb der gesamten Milchs\u00e4ure betr\u00e4gt. \u00dcber die Herkunft \u00bb1er neu gebildeten Milchs\u00e4uren \u00e4u\u00dferte sich A. Magnus Levy 'folgenderma\u00dfen: Nach dem Gesagten darf man in jenen F\u00e4llen, wo reichlich Kohlenhydrat vorliegt, auf eine Umwandlung dieses zu Milchs\u00e4ure schlie\u00dfen: aus welchem Anteil diese S\u00e4urt* entsteht, wenn vorgebildete Kohlenhydrate fehlen, so beim Phloridzintier, kann blo\u00df vermutet werden.\u00bb\nDie Hefunde von A. Magnus Levy veranlassen uns, \u00abhe autolytischen Produkte einiger tierischen Organe auf Milchs\u00e4ure zu untersuchen. Wir haben zun\u00e4chst Stierhoden als Untcr-suohungsmatorial gew\u00e4hlt.\nDie Milchs\u00e4urebildung bei der Autolyse der St i erb \u00f6den.\nDie Stierboden, die so frisch als m\u00f6glich vom Schlaeht-hause geholt wurden, wurden von der Kapsel betreit, zei-\nh Adolf Magnus Levy. Hofmeisters Beitr.. Bd. II. S. 201.","page":108},{"file":"p0109.txt","language":"de","ocr_de":"I her die Bildung von Rerhlsmilchs\u00e4urc bei der Autolyse usw. I 100\nkleinort, mit der doppelten Menge\u00bb Wasser durchger\u00fchrt und unter Zusatz von Toluol und Chloroform hei 87\u20143K\u00b0 C. digeriert. Die digerierte Hodenmasse wurde erst dann auf Milchs\u00e4ure verarbeitet, nachdem die Sterilit\u00e4t derselben festgestellt war.\nDie Darstellung der Milchs\u00e4ure erfolgte nach der bekannten' Methode: Die digerierte Fl\u00fcssigkeit, \u00ablie noch ungel\u00f6st gebliebene Hodenmasse enth\u00e4lt; wird unter Zusatz von wenig Schwefels\u00e4ure zum Sieden erhitzt, nach dem Erkalten mit Darytwasser schwach alkalisch gemacht, durch Durchleiten von Kohlens\u00e4ure von \u00fcbersch\u00fcssigem Raryt befreit und filtriert. Die filtrierte Fl\u00fcssigkeit wird auf dem Wasserbade zum Sirup eingedampft und mit Alkohol ersch\u00f6pft. Nach dem Abdestillieren des Alkohols wird der R\u00fcckstand mit Phosphors\u00e4ure stark unges\u00e4uert und wiederholt mit \u00c4ther ausgesch\u00fcttelt : der beim Abdestill-ieren des \u00c4thers zur\u00fcckbleibende Sirup wird mit wenig Wasser und Hleiearbonat gekocht, filtriert und gr\u00fcndlich gewaschen. Aus den vereinigten Filtralen entfernt man das Riei durch Schwefelwasserstoff. konzentriert stark auf dem Wasserbade und extrahiert mit \u00c4ther die Milchs\u00e4ure, die nach dom Verdunsten des \u00c4thers durch Kochen mit Wasser und Zinkoxyd ins Zinksalz\niibergefiihrt wird.\t. . \u25a0\u25a0\tr\n*\n1.\tVersuch.\nVon der zerhackten Ilodenmasse wurden 2 Portionen zu g abgewogen, 1. Portion sofort, 2. Portion nach 2t\u00e4giger Digestion auf Milchs\u00e4ure verarbeitet. Es wurden gefunden:\n0,101 f g Zinksal/. aus der frischen Ilodenmasse 0.3810 \u2022\u00bb\t.*\ti autoh sierten \u00bb\n2.\tVersuch.\nVon der zerkleinerten Hodenmasse wurden 2 Portionen z i \u00bb24 g abgewogen, 1. Portion sofort. 2. Portion nach 2t\u00e4giger Digestion auf Milchs\u00e4ure verarbeitet. Es wurden gefunden*\n0.2090 g Zinksalz aus der frischen Hodenmasse 0,0351\t\u00bb autolvsierten\n3.\tVersuch.\nVon der zerkleinerten Hodenmasse wurden 2 Portionen zu 230 g entnommen, von denen die erste sofort auf Milch-","page":109},{"file":"p0110.txt","language":"de","ocr_de":"110\nJ. Moehizuki und R. Arima,\nsiiuro verarbeitet wurde, die zweite erst nach ^t\u00e4giger Digestion. Es wurden gefunden :\n\u00abU loi\tZinksalz\taus\t<h*r\tfrischen\tHodenmasse\n0.2*120\t\u00bb' .\t\u00bb\t\u00bb\tautolysierten\t*\n4. Versuch.\nVon der zerkleinerten llodenmas.se wurden 2 Portionen zu RR7 g abgewogen, die erste sofort wie in den vorigen Versuchen verarbeitet, die zweite, nachdem sie 12 Stunden bei \u2022d\"\u00b0 gelullten worden war. Es winden gefunden:\n0.1-12\tg Zinksalz\taus\tder\tfrischen\tIlodemnasse\nO.oSll\t.\t,\tautolysierten\nf). Versuch.\nVon der zerkleinerten Ilodemnasse wurden 5 Portionen /u 4P) g abgewogen, die erste sofort verarbeitet, die \u00fcbrigen zur Digestion angesetzt. Die Ergebnisse des Versuchs sind in der folgenden labeile zusammengestellt.\n1\tTabelle 1.\t\t\nDauer\t(icwicht\t(\u00ab\u00bb\u2022wicht des\t\nder\t... der\tgewonnenen\tRemerkungen\nAwtol\\ sc\tIlodemnasse g\tZinksatzes f\t\nT\t\ttti)\ti \u00bb.2\u00bb \u00bb:!.{\tvor der Digestion\n2 Tage\tnt\u00bb\to.:\u00bbi ;;\u00bb.j\t\u2014\nt\tlitt\t1.0:585\t\u2014\ns \u2022\tnt\u00bb\t0.8812\t\u2014-\ni;>\tMt\u00bb\t0.8750\t\nDii\u2018 rntersuchung des Zinksalzes aus den frischen\nSt ierhoden.\nDie einzelnen Portionen des Zinksalzes wurden vereinigt und durch l mkrystallisation aus beiliem Wasser unter Zusatz 'on I icrkohle gereinigt. Das so gepeinigte Zinksalz zeigte die charakteristischen Formen des Zinklaktates.","page":110},{"file":"p0111.txt","language":"de","ocr_de":"Iber die Bildung von Rechtsmilchs\u00e4ure beider Autolyse usw. 1.\t111\n0.8088\tg Substanz verloren\tbei\t110\"\tC.\t0,0800\tg\t||*0 __ 12.82\u00b0 o\tH O\n'\tgaben\t0,00tKt\t.\tZnO\t20,88%\tZn\n0.2281\tverloren\tbei\t110\u00b0\tC.\t0,0200\t\u00bb\tH.O\t12.0!>\u00b0/o\tHO\n01141\tgaben\t0,0050\t\u00bb\tZnO\t20.87\u00b0 ,>\tZn\nBerechnet\tGefunden :\nf\u00fcr (C3H.O3 ,,Zn -f- 2 H/J :\t1.\t2.\nILO \u2014 12,9\"..\t12.82\u00b0 ,.\t12.00\u00b0,0\nZn ~ 20.74%\t20,80\u00b0, \u201e\t20.80%\nZur Bestimmung der spezifischen Drehung des Zinksalzes in w\u00e4sseriger L\u00f6sung bedienten wir uns eines Landoltschen l'olarisationsapparales mit dreiteiligem Gesichtsfeld.\nGehalt an wasserfreiem Zinksalz in 100 com L\u00f6sun<*\nF5\n= M1- r'\u2022 Bohrl\u00e4nge = 1 dm: beobachtete Drehung hei 10,ti\u00b0C. \u2014 \u2014 0,84\u00b0. Daraus ergab sich:\ni\u00ab]D = \u2014\na\nj-\"0 f\u00fcr wasserfreies rechts-\nI)\n! iuu>\"\n!aIj, f\u00fcr unser Zinksalz:\nliiilchsaiires Zink : 11\n\u2014 8,0\u00b0 \u2014 8.45\u00b0\nDie analytischen Daten und die optischen Kigensehaften lassen es zweifellos erscheinen, da\u00df das Zinksalz aus den frischen Stierhoden mit dem reehtsmilchsauren Zink identisch ist.\nI ntersuchung des Zinksalzes aus den autolvsierten\nStierhoden,\nDie gewonnenen Zinksalzmengen wurden vereinigt und Hindi ( mkrystallisation aus hei\u00dfem Wasser unter Zusatz von lierkohle gereinigt. Das so gereinigte Zinksalz schied sich in Krusten aus, welche aus gut ausgebildeten kurzen Prismen mit jederseits 2 Lndfl\u00e4ehen von verschiedener (ir\u00f6\u00dfe bestanden. \u00b0--815 g Substanz verloren\thei\t110\u00b0\tC.\t0.0200\tg\t11,0\t12.0.1\u00b0\u00bb\tHO\n\u00b0201,\u00ee \u2019\t'\tgaben\t0,0078\t>\tZnO\t=\t20,78\u201c;\u00bb\tZn\n,,:1l-8 \u00bb\tverloren\tbei\t110\u00b0\t0.\t0.0800\t\u00bb\tH,0\t==\t12.08\u00b0 \u00bb\t|| 0\n\"\u20222727\t*\tgaben\t0,0017\n\"\u2022\u25a0-520\tverloren\tbei\t110\u00b0\t0.\t0,0828\n-\t>\t\u00bb 110\u00b0 .\t0.0408 , \u00bb\n\u00b02S17 *\tgaben\t0.0050\t*\tZnO\n\u00b0-171\t> verloren bei 110v 0. 0.0288 \u00bb\nZnO\nH,0\n20,08 % Zn 12.07\u00b0, 11,0 12.05\u00b0,\t\u00bb\n27.00% Zn 11,0 = 18.08\u00b0, 11,0\ngaben\t0,0084 ZnO 20,05\u00b0 , Zn\n1 ) Landolt, Das optische Drebungsvcrm\u00f6gen. 2. Aull.. S. 17o.","page":111},{"file":"p0112.txt","language":"de","ocr_de":"112 J. Mochizuki und H. Arima. \u00dcber Rechtsmilchs\u00e4ure.\nBerechnet f\u00fcr (CsH/V,Zn 211,0: 11,0 = 1*2.0\u00b0..\nZn = 20,7 \u00ee \u00b0..\t2f\u00bb.7S\u00b02<\u00ee,h8 'J \u00ab\nGefunden :\n1.\t2.\t8. i. 5. Mittel\n12.01 \u00b0 o 12.08\u00b0 o. 12,07\u00b0,-\u00ab 12,05\u00b0 \u00ab 1:1,03%- 12,K*,%\n27,OH \u2019 r, 20,.0\u00f4'\t20.0 \u00ee\nGehalt an wasserfreiem Zinksalz in 100 ccm L\u00f6st ma\n. \u25a0 i\tr\n- \u20221,90 jr; Kohri\u00fcnge = 1 dm; beobachtete Drehung bei 20\u00b0 (1. ~ \u2014 0,v)R\u00b0. Daraus berechnete sich:\n: \u2014 8.:i3\u00b0\na\n!U!|) f\nj-\u00b0 f\u00fcr wasserfreies rechts-! milctisaures Zink:\n8.0 \u00b0\n,20\nu| f\u00fcr unser Zinksalz \u2014 K.:tao\nWie aus den Analysenwerten und der optischen Eigenschaft hervorgeht, erwies sich das Zinksalz aus den autolv-siort(\u2018ti Stierhoden vollkommen identisch mit dem rechtsmilch-saUren Zink.\nVergleicht man die Ergebnisse der geschilderten Versuche miteinander, so f\u00e4llt vor allem auf. da\u00df bei der Autolyse der Stierhodeu die Kechtsmilchs\u00fcure eine gewaltige Zunahme (u-faliren hat. Da nun die autolytisehen Prozesse durch Enzyme bedingt sind, so glauben wir annehmen zu d\u00fcrfen, da\u00df cm Enzym im Stierhoden vorhanden ist, welches die F\u00e4higkeit besitzt, Ueclitsmilchs\u00e4nre aus irgend einer Substanz zu bilden. Welcher Natur diese Substanz ist, bleibt vorl\u00e4ufig-dahingestellt.\nDie Untersuchung \u00fcber die \u2019Milchs\u00e4urebildung bei der Autolyse des Pankreas, der Milz und der Thymus ist in hiesigem Institut bereits im Gang.","page":112}],"identifier":"lit18394","issued":"1906","language":"de","pages":"108-112","startpages":"108","title":"\u00dcber die Bildung von Rechtsmilchs\u00e4ure bei der Autolyse der tierischen Organe","type":"Journal Article","volume":"49"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:35:35.573933+00:00"}