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{"created":"2022-01-31T13:40:07.378746+00:00","id":"lit18397","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Mays, Karl","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 49: 188-201","fulltext":[{"file":"p0188.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Trypsinwirkung.\nIII. Mitteilung.\nDie Wirkung des frischen Hundepankreassaftes.\nVon\nDr. Karl Mays.\n(0<*r Ke.laktion zugpgangen am 30. Juli lUOtf.i.\nOie Entdeckung der i'aw low sehen Schule, da\u00df der Pan-kreassalt in bezug auf seinen Enzymgehalt mit der Nahrung sich \u00e4ndert\u00bb, oder da\u00df (\u00bbr sieh wenigstens einer bestimmten, l\u00e4ngere Zeit dargcrcichten Nahrung, einem bestimmten Nahrungsregime unpasse* bedarl vielleicht durch die weitere Entdeckung der gleichen Schule, da\u00df ein inaktiver Saft durch eine Substanz, die im Darm, namentlich im Duodenum enthalten ist, die Enten \u00bb-kinase. aktiviert wird, eine gewisse Korrektur, wobei allerdings zu beilenken ist,da\u00df es auch als (\u00bbine Anpassung an die Nahrung aulzulassen w\u00e4re, wenn der Saft zwar nicht Trypsin bei Fleisch-nahrung enthielte, wohl aber das Zymogen, aus dem dieses hervorgeht. I brigcns fanden Dawlow und seine Sch\u00fcler gerade bei l\u00e4ngerer Fleischkost nur Trypsin im Pankreassaft.l)\nDagegen stellten D\u00e9l\u00e9zenne und Frouin2) und Bavlili\n/\t4\nund Marling3) den Satz auf, da\u00df frischer Pankreassaft \u00fcberhaupt niemals Trypsin'-enthalte* sondern nur ein anderes, auf genuine Eiwei\u00dfk\u00f6rper sehr schwach wirkendes Enzym, da? Dayli\u00df und Starling ungerechtfertigter Weise mit dem Erepsin identifizieren. Die apodiktische Behauptung vom Fehlen de? lrypsins im Pankreassaft h\u00e4tte aber doch eine Kritik der fr\u00fcheren Erfahrungen erfordert, bei denen das Gegenteil behauptet wird; Diese Forscher haben zwar gemeint, da\u00df in den Versuchen\nV' Vergl. Cohnlieim. Biorhem..Zentralblatt, 15. Febr. 1903, S. 172 *) Die Zitate s. b. Cohnln \u2022im. a. a. 0. s) Journ. of Physiol., vol. XXX. p. Ul.","page":188},{"file":"p0189.txt","language":"de","ocr_de":"189\nBeitr\u00e4ge /.ur Kenntnis der Trypsinwirkung. III.\nmit Pawlowscher Fistel das minimale St\u00fcck Duodenum die Enteiokinase geliefert h\u00e4tte, was indessen noch nicht bewiesen ist. Aber wenn man ihnen auch in dieser Erkl\u00e4rung folgen wollte, so bleiben doch noch viele andere Versuche \u00fcbrig, wo aus der in den Ausl\u00fchrungsgang eingebundenen Kan\u00fcle ein direkt tryptisch wirksamer Saft floh. Au\u00dfer den alten, aber kaum zu mi\u00dfdeutenden Angaben von Corvisart und deren Best\u00e4tigung durch K\u00fchne hat auch ein Sch\u00fcler Pawlows, B. B. Kudrewetzkv,1) bei seinen I nlersuchungen \u00fcber den Einflu\u00df der Nervenreizung auf das Pankreassekret, nicht nur bei dieser, sondern auch spontan, wirksamen Saft aus der Kan\u00fcle erhalten. Jedermann wei\u00df heute, da\u00df wenigstens der Hund h\u00e4ufig einen wenig wirksamen Saft sezerniert, und die Tatsache der Aktivierung durch Knterokinase wird in den Vorlesungen \u00fcber Physiologie demonstriert, aber damit ist nicht gesagt, da\u00df die Abwesenheit von Trypsin im 'Pankreassafte eine ganz allgemeine Tatsache w\u00e4re. Nach Bayli\u00df und Starling wird das Trypsinogen des Pankreassaftes durch gar kein anderes Mittel aktiviert, als durch die Knterokinase, und auch spontan wird kein Trypsin daraus gebildet. Wenn dies richtig ist, so liegt hier ein gro\u00dfer Unterschied zwischen dem Saft und dem Extrakt der Dr\u00fcse vor, der eine n\u00e4here Besprechung erfordert. Da\u00df Knterokinase auch auf das Extrakt der Dr\u00fcse wirkt, hat Cohnheim2) gezeigt, aber von dem Dr\u00fcsenextrakt wissen wir seit Heidenhain, da\u00df sein Zymogen sich spontan \u2014 sogar bei alkalischer Reaktion \u2014 in Enzym verwandelt, wenn auch nicht so rasch wie durch gewisse Mittel, und da\u00df es besonderer Vorsichtsma\u00dfregeln bedarf, n\u00e4mlich sofortigen \u00dcbergie\u00dfens der\nPankreasst\u00fccke mit Glycerin,3j um ein direkt unwirksames Ej\ntrakt zu erhalten. Da\u00df die spontane Spaltung des Zymogens jedenfalls keine sehr schnelle zu sein braucht, sieht man daraus, dal) \\ ernon4) aus Rindspankreas, wie es vom Schlachthause\n\\\u00bb Arch. f. Anat. u. Physiol., physiol. Abteil.. 1891.\n) Arch, des sc. biol. publ. par linst, imp\u00e9r. d.e m\u00e9d. oxp\u00e9r. \u00e0 St- l\u2019\u00e9ttrsbourg. Tom. XI. Suppl\u00e9ment 1.904, p. 11g.\n) Hermanns Handhueh d. Physiol,, Bd. V, I., S. 188. Anmerkung. 4 Journ. of Physiol., vol. XXVI, 1901, p. 105.","page":189},{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"190\nKarl Mavs.\nkam, durch geeignete Extraktionsmittel, wie Glycerin oder verd\u00fcnnten Alkohol, Extrakte erhielt, die erst allm\u00e4hlich ihre tryp-tische \\\\ irkung entfalteten. Ich habe dagegen, wenn ich Rindspankreas, wie sie vom Schlachthause kommen, mit Wasser oder indifferenten Salzl\u00f6sungen ansetzte, nach wenigen Tagen Extrakte von maximaler Wirkung erhalten1) und auch schon in k\u00fcrzerer Zeit recht erhebliche Wirkung beobachtet. Es ist aber damit nicht gesagt, da\u00df dies immer so sein m\u00fcsse, und ich kann hier nur wieder darauf hinweisen, da\u00df beim Pankreas immer Verschiedenheiten erwartet werden m\u00fcssen; so hat z. R. Sachs-) beobachtet, da\u00df in einem Falle das Extrakt eines solchen Pankreas nach 17 st\u00e4ndiger Extraktion eine Fibrinflocke in (> Stunden nicht angrilf, w\u00e4hrend ein anderes (sogar etwas verd\u00fcnn teres) nach 18.st\u00e4ndiger Extraktion eine Fibrinflocke in einer Stunde l\u00f6ste.\n\\\\ ieder anders scheint die Sache beim Katzenpankreas zu liegen. Diese Dr\u00fcsen sind im Anfang, auch bei Extraktion mit Wasser, meist wenig oder direkt gar nicht wirksam: auch hier habe ich zwar ein spontanes W7irksamervverden beobachtet, aber die W irksamkeit war oder wurde gew\u00f6hnlich l\u00e4ngst nicht so giob wie beim Rindspankreasextrakt. Ausnahmsweise habe ich aber auch aus frischem Katzenpankreas ein direkt sehr gut wirkendes Extrakt erhalten.\nRei Hunden erhielt K\u00fchne,3) wenn er sie in der sechsten Stunde nach der letzten F\u00fctterung schlachtete, meist sehr gut wirksame Extrakte und bemerkt, da\u00df unwirksame Extrakte \u00fcberhaupt selten sind: auch nach sechs Tagen Hunger lieferten Hunde noch trefflich wirkende Extrakte; nur bei lange schlecht gehaltenen und durch Vivisektion herabgekommenen Tieren stie\u00df er- gelegentlich auf unwirksame Infuse, die aber durch einige Stunden langes Behandeln in der W\u00e4rme unter leichtem Ans\u00e4uern wirksam wurden, und er hat schon damals den Satz ausgesprochen: \u00abNach meinen Beobachtungen mu\u00df es\n') Diese Zeitschrift, Bd. XXXVIII, S. 128.\n*' Inaugural-Dissert. Heidelberg 1005, J. Horning, und Diese Zeitschrift. Bd. XLYI, S. 337.\n*> Virchows Archiv, Bd. XXXIX, S. 130, 18(57.","page":190},{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"Boitr\u00e4ge* zur Kenntnis der Trypsinwirkung. III.\n191\nscheinen, als ob die unwirksame Dr\u00fcse eine Substanz enthalte, welche erst bei Digestion mit S\u00e4uren zerfalle unter Abspaltung des Fermentes\u00bb. Obwohl Heidenhain1) hier\u00fcber bemerkt: Was K\u00fchne f\u00fcr eine Eigent\u00fcmlichkeit nur eines besonderen Dr\u00fcsenzustandes h\u00e4lt, hat Allgemeing\u00fcltigkeit f\u00fcr jedes Pankreas\u00bb, so m\u00f6chte ich doch die M\u00f6glichkeit betonen, da\u00df hier wieder etwas anderes vorliegt, indem diese Infuse K\u00fcb ties' nicht spontan Enzym lieferten, sondern nur bei Behandlung mit Sauren.\nDen Enter schied zwischen Pankreasextrakt und Pankreas-saft hat schon K\u00fchne zu einer besonderen Lehre entwickelt.*; Auch er nahm, gest\u00fctzt aut das h\u00e4ufige Vorkommen eines direkt wenig wirksamen Saftes beim Hunde, an, da\u00df dieser (\u2018ine Vorstufe dos Irypsins enthalte; aber er unterscheidet zwischen einem Zv-\n\u00abJ\nm\u00f6gen des Extraktes und einem Trypsinogen des Saftes. Die Unterschiede bestellen nach ihm darin, da\u00df Zymogen nur durch S\u00e4uren gespalten werde (bei der spontanen Aktivierung machte er auch die S\u00e4uerung verantwortlich : dies stimmt aber nicht mit der Beobachtung Heidenhains, da\u00df diese auch in.alkalischer L\u00f6sung stattfindet) und durch Alkohol bei Temperaturen, die wesentlich \u00fcber 0\u00b0 C. liegen (jedoch schon bei Zimmertemperatur). Bereite man dagegen aus frischen Dr\u00fcsen ein eiskaltes Extrakt, so k\u00f6nne man mit kaltem Alkohol daraus das Zvmomm f\u00e4llen, das, gel\u00f6st, unwirksam sei und nur durch S\u00e4uren gespalten werde. Das Trypsinogen werde dagegen auch durch kalten Alkohol gespalten, da die L\u00f6sung des dadurch entstandenen Niederschlages sofort wirksam sei: au\u00dferdem werde es au<h gespalten in alkalischer L\u00f6sung durch Sauers toll\u2019, was bei Zymogen nicht der Pall sei. (Im Gegensatz dazu nimmt Ileiden-liain nach den Arbeiten Podolinskis an, da\u00df der Sauerstoff zu \u00ablen Mitteln geh\u00f6re,, die das Zymogen spalten.) K\u00fchne meint, das trypsinogen werde aus dem noch komplizierten Z\\ m\u00f6gen abgespalten, und aus ihm erst geh\u00ab' \u00ablas Trypsin hervor. nicht direkt aus dem Zymogen, wie Heiden ha in annimmt. Liese Untersuchungen K\u00fchnes werden noch eingehende Bo-\nl) Pfl\u00fcgers Arcl\u00bb., Bel. X. S. f>S7.\n*) Verhau dl. d. naturh.-med. Vereins zu Heidelberg. X. V \u2022\u00bb u. 4; z. Teil auch nicht publiziert.\nI Heft","page":191},{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"102\nKarl Ma vs,\narbeitunr\u00e7 bed\u00fcrfen : da\u00df aber zwischen dem Extrakt und dem Saft ein Unterschied zu machen ist, <relit auch aus den neueren Versuchen von E. fischer und 1\\ Hergell hervor,1) bei denen gefunden wurde, da\u00df gewisse Peptide, z. H. Leucyl-AIanin, durch ein Extrakt der Pankreasdr\u00fcse partiell gespalten werden.2) w\u00e4hrend sie sowohl f\u00fcr den durch Darmsaft aktivierten als auch 'f\u00fcr \u00ab-spontan aktiv\u00bb gewordenen Saft ganz unzug\u00e4nglich sind.\nDa diese forscher von \u00abspontan aktiv\u00bb gewordenem Salt sprechen, steht auch ihre Ansicht in Widerspruch zu den Angaben von Dolczeune und Frouin und von Bayli\u00df und Starling.\nDa mir mehrere Proben von frisch sezerniertem Pankreas-suft des Hundes zu Gebote standen, habe ich dieselben benutzt. um die Destillate der genannten Forscher zu kontrollieren.\nVersuch 1.\nV\"n\tKollegen Plonge erhielt ich einige Kubikzentimeter\nI .uikieassitl vom Hund, \u00ablen er aus der Kan\u00fcle gesammelt hatte, na< h-dem etwas verd\u00fcnnte Salzsaure ins Duodenum gebracht worden war. Der Saft ist ganz klar und reagiert kr\u00e4ftig alkalisch.\nDamit wurden folgende Versuche angestellt :\n1 tibrin war der Saft von geringer Wirkung : in einer Stunde war an einer Flocke frischem Bindslibrin bei 10\u00b0 0. keine Ver\u00e4nderung zu bemerken. Nach einigen Stunden war die Flocke teilweise und am n\u00e4chsten Morgen ganz gel\u00f6st.\n1. 1 ccm Saft wurden mit .\u2018/* ccm Peptonl\u00f6sung (Plasmonpepton., welches Cohnheini verwendet hat :,i versetzt und warm gestellt. Nach '1 lagen war noch eine sehr gute Biuretreaktion nach dem Auskoagulieivn der Probe zu konstatieren.\nd. Nachdem der Saft einen Monat unter Toluol gestanden hatte, wobei sieh Tyrosin ausgeschieden hatte, aber keine Spur von F\u00e4ulnis zu erkennen war. griff er eine Flocke gekochtes Fibrin \u00fcber Nacht bei 4om:. so an. da\u00df sie beim Sch\u00fctteln in sehr kleine Partikel zerfiel. Ebenso wurde in der gleichen Zeit gekochtes Eierwei\u00df bis auf kleine St\u00fccke und nach weiteren 24 Stunden klar gel\u00fcst.\nIch habe erst nach Beendiguug dieses Versuches gesehen, da\u00df Pa\\lih und Starling die Nichtl\u00f6slichkeit von koaguliertem Albumin\n:i Diese Zeitschrift. Bd. XLV1, S. f>2.\nV B, r \u00fc. Deutsch, ehern. Gesellsch., Bd. XXXVII, S. 310:4.\n3 Diese Zeitschrift, Bd. XXXV. S. 410.","page":192},{"file":"p0193.txt","language":"de","ocr_de":"Hei trage zur Kenntnis der Trypsinwi: kung. III.\n193\nnur f\u00fcr Versuche bei Zimmertemperatur behaupten, und deshalb den\n:olgenden Versuch viel sp\u00e4ter, mit dem aber jetzt immer noch tadellos konservierten Satte angestellt.\nr. Nachdem der Saft 4 Monate gestanden hatte, wurde eine Probe desselben mit gekochten Eierwei\u00dfw\u00fcrfeln bei Zimmertemperatur stehen gelassen und daneben eine gleiche Probe, bei der aber der Saft gekocht war. Schon am folgenden Tag zeigten sich \u00e4u\u00dferlich Verschiedenheiten. W\u00e4hrend die Eiwei\u00dfw\u00fcrfel im gekochten Saft unver\u00e4ndert erschienen. waren die R\u00e4nder der in dem wirksamen Saft befindlichen abgerundet und durchsichtig und die W\u00fcrfel zerfielen beim Sch\u00fctteln das auf die in dem gekochten Safte ganz ohne Einflu\u00df war; in feine huiiKel. Nach weiteren 10 Tagen war das Eierwei\u00df im wirksamen >Hae klar gel\u00f6st, im gekochten unver\u00e4ndert.\nAus diesen Versuchen geht hervor, dal) ' frischer Hunde-punkreassaft mindestens keine hervorragende creptisehe Eigenschaft besitzt, wenigstens nicht immer besitzt, da zugesetz-t<> lepton in 2 tagen bei 40\u00b0 C. nielit wesentlich zerst\u00f6rt wurde: ferner, dal! der Saft in seiner proteolytischem Wirkung Hch wie eine schwache Trypsinl\u00f6sung verh\u00e4lt auch in bezug ;iut Losung koagulierten Eiwei\u00dfes bei Zimmertemperatur. Aller-\u00fciigs war letzteres erst konstatiert worden, nachdem der Saft l\u00e4ngere Zeit gestanden hatte und vielleicht dies Verm\u00f6gen ( ist 'iluugl hatte1 ; dann l\u00e4ge aber gegen die Anschauung von\nbuyli\u00df und Starling mindestens eine spontane Trvpsinbil-\u00bblimg vor.\nVersuch 2.\n*\nHerr f rouin war einige Zeit Gast des hiesigen Instituts. Von ilnn ' Inell ich 10 ccm Hundepankreassaft, den er aus der Kan\u00fcle nach kretininjeklion erhalten hatte. Der Saft war nicht ganz klar und wurde ;l,s \u00e4u\u00dferen Gr\u00fcnden nicht sofort untersucht, aber sogleich tohiohsiert.\nAm folgenden Tag wurde der Saft filtriert. Er lief nicht ganz klar \u00e4in lis Filter. Irgend welche Raklerien waren, wie die mikroskopische ! nt. rsuchung erwies, nicht darin zu entdecken. Mit diesem Safte wurden 'olgende Versuche angestellt;\n1.\tAuf eine Flocke Fibrin wirkte der Saft (am 2. Tage) hei 40'Ml. olgenderma\u00dfen :\n\u202220 Min. - 0; 30 Min. : hg. Z.; 40 Min.: ma\u00df. R. ; 70 Mm.: ger. R.; -Vlin. : min. R. ; nachmittags: gel\u00f6st.\n2,\tAm 3. Tage wurde eine Probe des Saftes mit W\u00fcrfeln von ganz :isch \u2018^gekochtem H\u00fchnereierwei\u00df hei Zimmertemperatur Eingestellt. Am Agenden Tage erschienen die W\u00fcrfel verkleinert und zeigten heim\nHoj.pp-Svylrr g Zeitschrift f. physiol. Chemie XLIX.\n13","page":193},{"file":"p0194.txt","language":"de","ocr_de":"Karl Ma vs.\nIDi\nSch\u00fctteln starken Zerfall : nach 2 weiteren Tagen waren sie ganz geins: und in der Probe land sich Tyrosin ausgeschieden, was in dem Safte allein bis dalrin nicht der Fall war.\nNach weiteren 20 Tagen wurde dies Gemisch filtriert und mit Kochsalz und Essigs\u00e4ure auskoaguliert. Das Filtrat gab eine sehr intensive. sch\u00f6n purpurne Biuretreaktion.\n\u00d6. Nachdem der Saft 23 Tage gestanden hatte, war seine Wirkung auf frisches Fibrin entschieden besser.\n15 Min.: hg. Z.; HO Min.: kl. R.\n1. Zu dieser Zeit wurden zwei Proben des Saftes mit etwas Extrakt aus je einem Katzendarm (a und b) versetzt. Dadurch wurde sein. Wirkung nicht gebessert.\n5 Nach 5 Monaten l\u00f6ste der Saft eine frische Fibrinflocke noc! auf. aber in l\u00e4ngerer Zeit, so da\u00df er in dieser Beziehung entschieden wieder geschw\u00e4cht war: n\u00e4mlich:\nHO Min.: ?: (50 Min.: zieml. Z. : 00 Min.: ger. R.\nAuch hoi \u00abliesein Versuch, in welchem der Saft in der gleichen Weise gewonnen wurde, wie dies von Bay 1 i\u00df und Starling geschah, zeigte sich, und zwar sehr bald, eine entschiedene Wirkung auf gekochtes Eierwei\u00df bei Zimmertemperatur. Da in der L\u00f6sung dieses Eiwei\u00dfes nach 25 Tagen die liiurelreaktion noch so intensiv war, konnte also auch hier von einer wesentlichen ereptischen Wirkung nicht die Red.* sein. Der Saft wirkte mit der Zeit spontan besser librinl\u00f6send, b\u00fc\u00dfte aber im weiteren Verlaufe an dieser Kraft wieder ein. wie dies auch bei Trypsinl\u00f6sungen der Fall ist. Eine Besserung des Stilles zu einer Zeit, wo er schon an und f\u00fcr sich besser wirkte, durch Entcrokinase, die man in den Darmextrakten der Katze erwarten durfte, war aber auch nicht zu konstatieren\nVersuch H.\nEbenfalls von Herrn Frouin erhielt ich 25 ccm ganz klaren Hund. -pankreassaft, den er in der gleichen Weise nach Sekretininjektion ei-lialten hatte.\nI Derselbe wirkte sofort recht schwach auf Fibrin, da eine frisch.* Flocke in HO Min. keine Spur von Zerfall zeigte. Eher Nacht wurde sie hei Zimmertemperatur auch nicht angegriffen. Nun wieder auf 10' C. gebracht, zeigte die Flocke nach einigen Stunden Zerfall und war an: n\u00e4chsten Tage, nachdem die Probe \u00fcber Nacht wieder hei Zimmertemperatur gestanden hatte, gel\u00f6st.\n2. Sofort nachdem ich den Saft erhalten hatte, setzte ich eine Probe davon mit einigen W\u00fcrfeln gekochtem Eierwei\u00df hei Zimme:-","page":194},{"file":"p0195.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis del Trypsimvirkun,r. ill.\n1B5\ntemp\u00e9raiur an. Zwei Tage lang zeigte dasselbe keinen Zerfall. Nach weiteren 2 lagen zerfiel es bei starkem Sch\u00fctteln. Eine Probe dieses Gemisches gab nach der Filtration beim Koagulieren ein m\u00e4\u00dfiges Koagulum mul im Filtrat davon war keine Biuretreaktion zu erkennen.\nW ir haben also hier einen sofort sehr wenig wirksamen Saft vor uns, wie dies schon aus der sehr geringen Wirkung auf Fibrin hervorgeht. Da diese aber so gering ist, ist die gelinge Wirkung auf koaguliertes Fierwei\u00df bei Zimmertemperatur nicht auffallend, alter das Vorhandensein dieser Wirkung bedeutungsvoll. da sich eben auch hier kein Unterschied gegen Trypsin konstatieren l\u00e4\u00dft. Merkw\u00fcrdig ist nur der negative Ausfall der Biuretreaktion. Da nicht alles Eiwei\u00df gel\u00f6st war und etwas gel\u00f6stes bei der Koagulation ausfiel, so k\u00f6nnte man annehmen, da\u00df die ganze Wirkung des Saftes eben nur in einer Losung eines leiles des Eiwei\u00dfes bestanden habe und es noch gar nicht zur Bildung von unkoagulablen K\u00f6rpern gekommen sei. Da aber, wie wir gleich sehen werden, der Saft allein sein eigenes Pepton nur schwer bew\u00e4ltigt, so h\u00e4tte doch das aus ihm selbst stammende Pepton sich hier erkennen lassen m\u00fcssen. Eine zureichende Erkl\u00e4rung hierf\u00fcr linde ich nicht.\na. Es wurde am vierten Tage folgender Parallelversuch gemacht:\nI Eine Probe des Saftes allein, 2. 2,2 ccm Saft -f 0,8 ccm einer I Vpton-k-un8 ,ai,t tl, r,\u2018n Gewinnung ich unten zur\u00fcekkommen werde) wurden in den W\u00e4rmeschrank gebracht. Nach 3 Tagen war in beiden Proben n\"rh eine sohr deutliche Biuretreaktion (nach dem Koagulieren) zu er-kennen und zwar war sie in beiden Proben auflallend gleich.\n\\<\u00bbn da an \u00abfanden die beiden Gemische bei Zimmertemperatur. Xadi neun Tagen wurden die Beste koaguliert, wobei nur eine ganz klinge Tr\u00fcbung entstand. In den Filtraten war noch Biuretreaktion zu erkennen; auffallenderweise fiel sie in der Probe, in der das Pepton zugesetzt war. deutlich geringer aus als in dem Saft allein.\nDer Versuch war angestellt worden, um zu sehen, ob in ganz frischem, nicht aktiviertem Hundepankreassaft sich etwa Erepsin f\u00e4nde. Eine sehr energische Wirkung auf Pepton war jedoch sicher nicht vorhanden. Nach l\u00e4ngerer Zeit wurde aber doch ziemlich viel Pepton zerst\u00f6rt; es scheint aber in dem Sal( selbst ein K\u00f6rper zu sein, der ein recht schwer angreifbares Pepton liefert, wodurch das Urteil \u00fcber die Spaltung ,i(;s zugesetzten Peptons erschwert wird.\n13*","page":195},{"file":"p0196.txt","language":"de","ocr_de":"m\nKarl Mays,\nIch versuchte nun, oh dieser recht wenig wirksame Salt\ndurch geeignete Mittel besser wirksam gemacht werden k\u00f6nne.\n\u25a0I Eine Probe des .Saftes wurde am 3. Tage nach der Gewinnung einige Stunden auf 40\u00b0 C. erhalten, dann abgek\u00fchlt und mit gekochtem Eierwei\u00df bei Zimmertemperatur stehen gelassen. Am folgenden Tage waren die Eiwei\u00dfw\u00fcrfel auffallend weich und leicht zerdr\u00fcckbar, wurden aber dann in l\u00e4ngerer Zeit kaum weiter ver\u00e4ndert.\nW enn hier auch b\u00e4lder als bei ganz frischem Saft eine Erweichung des koagulierten Eierwei\u00dfes eingetreten war, so war doch die weitere Wirkung so gering, da\u00df man den Saft durch die Erw\u00e4rmung auf 40\u00b0 C. als nicht viel gebessert betrachten durfte.\n5. 1 ccm Saft wurde am 4. Tage mit 0.\u00ab ccm Plasmonpepton versetzt. Diese Mischung hatte in 30 Minuten bei 40\u00b0 C. keine Wirkung auf eine frische Fibrinilocke. Nachdem die Probe \u00fcber Nacht hei Zimmertemperatur gestanden halte, war die Flocke gel\u00f6st.\nDiese Wirkung auf Fibrin ist entschieden besser als die des frischen Saftes. Ich glaubte zuerst eine Wirkung des Peptons erkennen zu sollen, welches ja auch, wie ich fr\u00fcher beschrieben habe, wenig wirksame Katzenpankreasextrakte bessert; es ist aber in diesem Falle nicht ausgeschlossen, da\u00df es sich um eine spontane Aktivierung des Pankreassaftes handelte, da er est am 4. Tage zu dieser Probe benutzt wurde.\nNach K\u00fchne soll Trypsinogen durch Alkohol gespalten werden und es war zu versuchen, ob auf diesem Wege aus\ndem Saite eine wirksamere L\u00f6sung zu gewinnen war. Es wurden deshalb\n0. am folgenden Tage nach der Gewinnung 5 ccm Saft mit viel Alkohol versetzt. Merkw\u00fcrdigerweise entstand dabei nur eine geringe flockige F\u00e4llung. Am Nachmittage sa\u00df diese am Boden, wurde auf ein Filter gesammelt und dies mit \u00f6 ccm 0,5\u00b0/oiger Natriumbicarbonat-losung extrahiert. Diese L\u00f6sung wirkte in 30 Min. bei 40\u00b0 C. nicht auf frisches Fibrin. \u00dcber Nacht stand die Probe bei Zimmertemperatur. Am folgenden Tage war die Fibrinilocke auch noch nicht angegriffen am dritten Tage war sie geh\",st. Einige jetzt in die Probe eingebrachte W\u00fcrfel von gekochtem Eierwei\u00df wurden bei Zimmertemperatur in einem l\u00e4ge nicht ver\u00e4ndert, nach weiteren 2 Tagen waren sie beim Zerdr\u00fccken auffallend weich. Wurden aber dann nicht weiter ver\u00e4ndert.\nAuch dieser \\ ersuch, Irvpsinogen in Trypsin zu verwandeln, war also vergeblich: aber dennoch enthielt dieser","page":196},{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"197\nBeitr\u00e4ge zur Kenntnis der Trypsinwirkung. III.\nSalt die Vorstufe des Enzyms und zwar in reichlicher Menge, wie der folgende Versuch lehrt :\n'\u2022 Am dritten Tage nach der Gewinnung des Saftes wurden 3 rem nut 1 ccm des S. m erw\u00e4hnten Extraktes aus Katzendarm b versetzt, das allein in 45 Minuten keine Wirkung auf frisches Fibrin zeigte. Diese Mischung wirkte sehr gut auf Fibrin ; n\u00e4mlich auf eine frische Flocke :\n5 Min : zieml. 2.; 10 Min.: ger. H.; 15 Min : gel\u00f6st. \u2022\nEs war von Interesse, zu untersuchen, oh dieser gut wirkende aktivierte llundepankreassaft eine besonders gute ereptische .Wirkung habe ; deshalb wurde in die Probe, in der die Flocke Fibrin gel\u00f6st war\" etwas mehr Hin in hineingebraeht und warm gestellt Am folgenden Tag entstand heim Koagulieren ein geringes bockiges Koagulum: im Filtrat davon war die Biuretreaktion noch sehr stark. Da eine Probe dieses Filtrates mit Ammonsulfat kaum eine Tr\u00fcbung gab, war hier vorzugsweise echtes Pepton gebildet.\nEine besonders gro\u00dfe ereptische Wirkung hat also der aktivierte Saft auch nicht, obwohl er Fibrin rasch l\u00f6st und rasch in echtes Pepton verwandelt.\nDies Verdauungsgemisch wurde nun gekocht und stellte so die Peptonl\u00f6sung dar, die zu dem oben unter 8. S. 195 erw\u00e4hnten \\ ersuch benutzt wurde.\nV ie wirgesehen haben, haben E. Fischer undO. Bergeil gefunden, dal\u00bb, auch durch Enterokinase, aktivierter Hunde-pankreassaft Peptide nicht angreift, die durch ein Extrakt der Dr\u00fcse gespalten werden. Da nun verschiedene ihrer Peptide die Biuretreaktion gehen, so m\u00fc\u00dfte, wenn diese bei der Verdauung auf treten, ein Eiwei\u00dfverdauungsversuch entscheiden, ob auch diese K\u00f6rper wie das Eeucyl-Alanin von aktiviertem Pankreassaft nicht angegriffen werden, oderobeine Verdauung mit solchem schlie\u00dflich zu nur abiureten Produkten f\u00fchrte. Wenn ich auch gezeigt habe, da\u00df eine besonders rasche pepton-^1 \u00bbaltende Wirkung auch hei dem aktivierten Safte nicht nachweisbar ist, so konnte sie doch mit der Zeit eine vollst\u00e4ndige H'iii. Ich habe einen solchen Versuch angestellt, der aber mider wegen der Knappheit des Materials nur unvollst\u00e4ndig \u2022s\u2018*in konnte.","page":197},{"file":"p0198.txt","language":"de","ocr_de":"IHK\nKarl Mays,\nVersuch A.\nHerr Kollege Plonge gab mir 10 ccm ganz klaren Hundepankreas-sa\u00fc. \u00ablen er nach Sekretininjektion aus der Kan\u00fcle erhallen hatte. Zun\u00e4chst wurde sein\u00bb* verdauende Wirkung gepr\u00fcft.\n1. Ks wurden deshalb angesetzt bei Zimmertemperatur:\n;i) Saft -p Fibrin.\nb) Saft -f- ganz frisch koaguliertes Eier\\veif>.\n( Kontiollprohe : Salt gekocht -j- koaguliertes Eierwei\u00df.\nNacli 2 Tagen schien das Fibrin teilweise erhalten, zerging aber beim Sch\u00fctteln in feinste Partikel. Auch das Eierwei\u00df in b. war scheinbar unver\u00e4ndert, zerfiel aber beim Zerdr\u00fccken leicht zu einem feinen Detritus. Nach weiteren neun Tagen zerfielen die Eiwei\u00dfw\u00fcrfel in b. leicht beim Sch\u00fctteln und nach weiteren lf> Tagen war nichts mehr davon zu sehen und die ganze Probe in eine milchige Fl\u00fcssigkeit verwandelt (zu der milchigen Beschaffenheit solcher Verdauungsgemische tr\u00fcgt eine Emulsion des Toluols wesentlich her), w\u00e4hrend die Eiwei\u00dfw\u00fcrfel in der Kontrollprobe er g\u00e4nz unver\u00e4ndert waren.\nVon dem gleichen Hunde wurde ein St\u00fcck Darm .da das Duodenum zu anderen Zwecken gebraucht war, mu\u00dfte ich ein St\u00fcck des J\u00e9junum nehmen) mit alkalischer Kochsalzl\u00f6sung extrahiert.\nEs wurden nun angesetzt:\na)\tEo ccm des Saftes -f- 2 Tropfen des Darmextraktes -f 1 ccm Fibrinpepton (das Pepton war erhalten durch Einlegen von gekochtem Fibrin in Rindspankreasextrakt. wobei es sich mit Trvpsin belud und Digestion dieses Fibrins in alkalischer L\u00f6sung, die. nachdem reichlich Pepton in L\u00f6sung war, unges\u00e4uert und abgekocld wurde.\nb)\tEine Probe des gleichen Gemisches -f eine Flocke frisches Rindsfibrin.\nc Der Rest des Saftes = 2 ccm wurde gekocht und wieder angekohlt. dazu ein Tropfen des Darmextraktes gesetzt und ccm des gleichen Peptons.\nDie X Proben wurden warm gestellt.\nDas Fibrin in b) zeigte nach einigen Stunden Zerfall und war am anderen Morgen gel\u00f6st)\nNach 7 lagen wurden a) und c) gekocht, wobei nur ganz geringe Tr\u00fcbung eintrat, und die Biuretprobe gemacht. Leider hatte ich kein Material mehr, um eine frisch bereitete Probe eines solchen Gemisches mit den digerierten zu vergleichen, und kann deshalb nur sagen, da\u00df die Biuretprobe zwar noch vorhanden war. aber so schwach ausfiel, da\u00df eine Zerst\u00f6rung von Pepton kaum zu bezweifeln war. Die Farbe der Biuretreaktion war aber in beiden Proben nahezu gleich. Die Kontroll-probe c war damit ersch\u00f6pft ; at blieb noch weitere 7 Tage im W\u00e4rmeschrank. Nun fiel die Biuretreaktion nach dem Kochen und Filtrieren","page":198},{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"licitr\u00e4ge zur Kenntnis der i'rypsinwirkung. III.\nHM\nvollst\u00e4ndig negativ aus und bei Zusatz von 10 Tropfen Kupferl\u00f6sting ersehien die'Probe nur blabblau.\nDieser Saft war von m\u00e4\u00dfiger, aber deutlicher l\u00f6sender \\\\ irkung auf Eiweihk\u00f6rper. Eine sehr wesentliche Resscrung durch Darin- (allerdings Jejunum-) Extrakt war nicht zu kon-statieren. Dagegen hat so behandelter Saft Pepton nach einiger Z(*it vollst\u00e4ndig zerst\u00f6rt. Da aber eine Kontrollprobe mit gekochtem Saft und wirksamem Darmextrakt auch Anzeichen von Peptonzerlegung gab, ist dieses Resultat mit Vorsicht aufzunehmen. Aullallend ist, eine wie geringe Menge des Darmextraktes (1 Tropfen auf im ganzen 21 2 ccm) gen\u00fcgte, um diese Peptonspaltung zu bewirken, aber es bedurfte dazu doch l\u00e4ngere Zeit. Man k\u00f6nnte denken, da\u00df eine Peptonzerst\u00f6rung ohne Enzyme vorl\u00e4ge; ich habe indessen h\u00e4utiger Pepionl\u00f6sungen l\u00e4ngere Zeit im \\\\ \u00e4rmeschrank stehen lassen und nie eine Abnahme der Riuretreaktion bemerkt. Vernon,1) der eine solche spontane Zersetzung in Sodal\u00f6sung beobachtet haben will, setzte doch selbst einigen Zweifel in die Sicherheit der Hochachtung, luegt aber hier eine enzymatische Wirkung vor, so ist auch der Versuch, in dem der Pankreassaft wirksam war. in welchem sehlieblich das ganze Pepton bew\u00e4ltigt wurde, noch nicht beweisend. Allerdings wurde dieser Saft durch das Darmextrakt m f>e;mg auf seine l\u00f6sende Wirkung wenig gebessert, so dull in diesem Extrakt vielleicht nnr wenig Kinase vorhanden war, iber man hat eben bei Darmextrakten immer mit zwei Dingen /.u rechnen: mit Enterukinase und mit Erepsin. Die Versuche in t spontan aktiv > gewordenem Pankreassaft w\u00e4ren beweisender.\nI berblickcn wir diese Versuche, so sehen wir daraus, lab der Hundepankreassaft, wie er aus der-Kan\u00fcle der tempor\u00e4ren b is tel flie\u00dft, h\u00e4ufig direkt, von sehr geringer proteolytischer Wirksamkeit ist: aber auch bei solchen S\u00e4ften gibt cs schon ein gewisses Mehr oder Weniger dieser Wirkung. Ein Saft, i' i dje Eigenschaft bes\u00e4\u00dfe, wie sie Rayli\u00df und Starling beschreiben, der nur Fibrin, nicht aber koaguliertes Eiwei\u00df l\u00f6se, M mir nicht vorgekommen, womit aber nicht gesagt sein soll, Do cs nicht auch solche S\u00e4fte g\u00e4be oder vielleicht sogar direkt\nJ'juin. of Physiol., Hel! XXX, S. :M7.","page":199},{"file":"p0200.txt","language":"de","ocr_de":"2(Kl\nKarl M a v s.\n{M\"z unwirksame : aber ich kann daraus nicht auf ein besonderes Enzym des Pankreassaftes schlie\u00dfen, sondern w\u00fcrde dann bei den schwach wirkenden nur eine sehr schwache Irypsiuwirkung erblicken, die es eben nicht mehr zu der L\u00fcsuiw des schwerer angreifbaren Eierwei\u00dfes br\u00e4chte/ Dem Versuch 'on HaVlij; u,)d Starling, da\u00df ein auf Fibrin auch bei iijo schwach wirksames Pankreasextrakt doch noch aut Gelatine l\u00f6send wirke und sich dadurch als tryptiseh dokumentiere, kann ich nur meine Erfahrungen gegen\u00fcber halten, da\u00df auf Fibrin auch sehr schwach wirkender Hundepankreassaft eben\ndoch auch deutlich, wenn auch langsam auf koaguliertes Eierwei\u00df wirkt.\nWenn Hayli\u00df und Starling sagen, da\u00df das Trypsinogen. da* ja zweifellos in diesen schwach wirkenden S\u00e4ften neben den geringen Trypsinmengen vorhanden ist, nur durch Entero-kinase aktiviert werde, so kann ich nicht unerw\u00e4hnt lassen, da\u00df ich \u00abloch auch durch andere Mittel oder spontan eine, uenn auch nicht sehr bedeutende Besserung der tryptischen W irkung des Saftes gesehen habe. Zweifellos steht jedoch die Entcrokinase diesen Mitteln weit voran. Es ist auch die M\u00bb\".g-lichkeit nicht ausgeschlossen, da\u00df im Pankreassafte verschiedene Vorstufen des Trypsins Vorkommen, von denen vielleicht eine nur durch Enterokinase gespalten wird, andere auch in anderer Weise. Ich darf dabei vielleicht an die Verschiedenheiten eiinnern, die in K\u00fchnes und Heiden bains Erfahrungen \u00fcber die Aktivierung der Dr\u00fcsenextrakte liegen.\nW ir haben keinen Grund gefunden, bei schwach eiweiil-losenden S\u00e4lten ein anderes Enzym als Trypsin anzunehmen. das wohl gelegentlich in so geringer Menge vorhanden sein kann, da\u00df das schwer angreifbare koagulierte Eiwei\u00df nicht mehr bei Zimmertemperatur angegriffen wird, oder das auch vielleicht ganz fehlen kann, ohne da\u00df dieses Fehlen von Trypsin in Irischem Safte prinzipiell w\u00e4re. Dann ist aber nicht ein-zuseben. warum auf der anderen Seite unter geeigneten Bedingungen nicht auch direkt sehr gut tryptiseh wirkende S\u00e4fte sezerniert werden sollten, wie es fr\u00fchere Beobachter angegeben haben, und der Satz von Dcl\u00e9zenne und Frouin und von","page":200},{"file":"p0201.txt","language":"de","ocr_de":"201\nBeitr\u00e4ge zur Kenntnis der Trypsinwirkung. III.\n\u00fcnylili und Starling, dal! der Hundepankreassaft nie Trypsin enthalte, kann nicht zu Recht bestehen.\nIn bezug auf die Frage, ob ein Pankreasdr\u00fcsenextrakl brepsin enthalte, und in Anbetracht der namentlich von Fischer und Borgen beobachteten Verschiedenheit von Kxtrakt und Saft, war von Interesse zu sehen, wie sich letzterer in bezu\u00ab auf ereptische Wirkung verhielte. Diese Versuche sind noch auf nicht aktivierte S\u00e4fte auszudehnen in der Art, da\u00df diese l\u00e4ngere . e\" auf PeP,0l\u2018 einwirken gelassen werden. In k\u00fcrzerer Zeit ist jedenfalls keine besonders grolle ereptische Wirkung, weder bet nicht aktiviertem noch hei durch Darmextrakte aktiviertem Saite vorhanden. L\u00e4ngere Zeit mit durch Darmsaft aktiviertem I ankreassalt angestellte Versuche m\u00fcssen die ereptischeWirkung des Darmextraktes seihst in Rechnung ziehen.","page":201}],"identifier":"lit18397","issued":"1906","language":"de","pages":"188-201","startpages":"188","title":"Weitere Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Trypsinwirkung. III. Mitteilung: Die Wirkung des frisches Hundepankreassaftes","type":"Journal Article","volume":"49"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:40:07.378752+00:00"}