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{"created":"2022-01-31T13:41:26.060914+00:00","id":"lit18401","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Leven, P. A.","role":"author"},{"name":"W. A. Beatty","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 49: 247-251","fulltext":[{"file":"p0247.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Spaltung der Gelatine mittels 25\" >iger Schwefels\u00e4ure.\nVon\nP. A. Levene und W. A. Beatty.\n(Aus \u00abUm Hoi-kefclkr Institute for Mtili.-al U. >e;ir\u00ab h. New-York.) i'ir Ile.Iaktio\u00bb /umgangen am :!. ScpteralXT\ni)ie Untersuchungen \u00fcber die tryptische Verdauung der lidatinc haben gezeigt, dal) dieser Vorgang ein sehr allm\u00e4hlicher ist. da\u00df die Spaltung stufenweise vonstatten geht, indem die Albumosen in Peptone, diese in Peptide, Dipeptide und endlich in Aminos\u00e4ure zersetzt werden. Ks ist aber vorl\u00e4ufig unbe-Kannt, ob das I roteidmolek\u00fcl aus einer Wettc* von Aminos\u00e4uren besteht, welche je nach den Bedingungen der Hydrolyse in eines oder das andere Peptid zerf\u00e4llt, oder ob es aus bestimmten Peptiden zusammengesetzt ist, welche bei tier Spaltung des Molek\u00fcls immer in gleicher Weist' zum Vorschein kommen. Dieses Problem k\u00f6nnte Aufkl\u00e4rung linden durch Austiihrung einer Hydrolyse, bei welcher die eiwei\u00dfart-ige Natur dos K\u00f6rpers zerst\u00f6rt, aber die Bildung der Aminos\u00e4uren m\u00f6g-ii' hst verhindert wird. Um diese Bedingungen ausfindig zu machen, wurden vor einem Jahre von einem von uns (Levene) ui Gemeinschaft mit G. L. Alsberg Versuche angestellt. Leider s,nd (Ji(J Resultate dieser Untersuchung aus \u00e4u\u00dferen Gr\u00fcnden mehl ver\u00f6ffentlicht worden.\nDas zweite Problem in der Zusammensetzung des Proteid-niolek\u00fcles ist die Aufkl\u00e4rung der Ordnung, in welcher die Aminos\u00e4uren im ganzen Molek\u00fcle, oder in jenen der Peptide Vorkommen. Nun ist es durch die Untersuchungen von L. Fischer mid seiner Mitarbeiter bekannt geworden, da\u00df die Hesistenz-l\u00e4iiigkeit verschiedener Peptide nicht nur von der Natur der Aminos\u00e4uren, sondern auch von der Ordnung, in welcher sie m Molek\u00fcl verkuppelt sind, abh\u00e4ngt. Die Ordnung, in welcher","page":247},{"file":"p0248.txt","language":"de","ocr_de":"2 is\nH A Le von 6 und W. A. Heat tv\ndir verschiedenen Aminos\u00e4uren Lei der Hydrolyse eines Fiwei\u00df-knr|*rrs abgospalten werden, kann einige Auskunft \u00fcber die Ordnung, in welcher die Aminos\u00e4uren im Molek\u00fcle dieses K\u00f6rpers vereinigt sind, geben.\nDie Resultate der vorliegenden Arbeit waren ganz unie beabsichtigt. eine vollst\u00e4ndige Spaltung der Gelatine mittels Schwefels\u00e4ure auszuf\u00fchren. Zu diesem Zwe< ke werden 100 g Gelatine in 3 Liter 2,r>\u2018\\,.iger Schwefels\u00e4urt1 aulgel\u00f6st und tun R\u00fcckllu\u00dfk\u00fchler 12 Stunden gekocht. Da vorherige Krfahrung uns belehrt hatte, da\u00df bei einer solchen Behandlung anderer Fiwei\u00dfk\u00f6rper eine vollst\u00e4ndige Spaltung (\u2018\u2022reicht wurde, wurden in diesem Falle eine Untersuchung auf die Anwesenheit der biuretgebenden Substanzen nicht angestellt. Fs erwies sich aber, da\u00df die Hydrolyse nicht vollst\u00e4ndig war, und da\u00df das Reaktionsprodukt noch viel Gela tosen enthielt.\nUm die Aminos\u00e4uren, die bei dieser Behandlung entstanden, zu analysieren, wurden erst die basischen Bestandteile mittels tO'V'figer Rhosphorwolframs\u00e4ure entfernt. Zu diesem Zwecke wurde die L\u00f6sung von einem Teile der Schwefels\u00e4ure mittels Baryimihydrat befreit, das Filtrat auf ein Volumen von \u00f6l gebracht und mit 1()%iger Rhosphorwolframs\u00e4ure gelallt. Das Filtrat des Niederschlages wurde in \u00fcblicher Weise von der S\u00e4ure befreit, auf ein kleines Volumen gebracht und mittels einer konzentrierten Rhosphorwolframs\u00e4urel\u00f6sung fraktioniert. \\\\ ir erhielten dabei drei Niederschl\u00e4ge. Der erste schied sich als Ul aus und wurde beim Stehen teigartig, der zweite k\u00f6rnig und noch klebrig, und der dritte bestand aus wei\u00dfen Krvstallen.\nAlle Fraktionen wurden auf Aminos\u00e4uren und auf Rrolin-glycylpiperacid untersucht.\nFs erwies sich, da\u00df alle Fraktionen noch eiwei\u00dfartige Substanzen enthielten. I m diese zu entfernen, wurde jede Fraktion, nachdem sie von Rhosphorwolframs\u00e4ure befreit war. mit einer (ierbs\u00e4urel\u00f6sung behandelt und bei 2\u00b0 C. einige Tage stehen gelassen. Die Gerbs\u00e4ureniederschl\u00e4ge in den einzelnen Fraktionen besa\u00dfen eine verschiedene Besclmlfenheit. In der ersten Fraktion war er hart lederartig, in der zweiten teilweise k\u00f6rnig, und schlie\u00dflich in der dritten besa\u00df er die Beschalfen-","page":248},{"file":"p0249.txt","language":"de","ocr_de":"Iber die Spaltung der Gelatine mittels 25\u201c dger Schwefels\u00e4ure. 2 \u00bb9\nheit eines \"eiben Pulvers, welches schon bei Zimmertemperatur teilweise wieder in L\u00f6sung ging.\nDie Filtrate wurden von ( lerbsiiure in \u00fcblicher Weise-befreit. eingedampft und auf Aminos\u00e4uren untersucht. Aus der ersten Fraktion konnte etwa l,n g-Leucin gewonnen werden.\nO.lKOO g der Suits tan/, galen o.HiJHo g CO, und O.IUHO g H,n\nF\u00fcr (:cMnNO,\nBerechnet :\t(iefunden:\nC \u2014 .')L9(>\t00 \u00b0/o\nU ~ 9.9-2\tKmi\u00f4\"\nAus der zweiten Fraktion konnten wir aus Wasser eine kleine Menge eines Kupfersalzes kristallisieren, welche scheinbar eine Mischung von (ilykokoll und Alanin war.\nDie Analyse ergab die folgenden Zahlen:\n9137# g der Substanz galten 0.1 HW\u00bb g COr 0,0 i 7* \u00abr HO unj n.oU\\'t g OuO.\nyr I ((L,II1NT02I.,Cu\n(C,Hf>N0j.,Cu\n( iefunden\n27,:i7\" :),7G\u00b0/o 21),SG\" it.\nDereelmet :\n(\u2019. \u2014 2r,.t)G\"o\nII = . Li4\u00b0/o\n(Ai = 2S.OO\u00b0/o\nEndlich gelang es, aus der dritten Fraktion (ilykokoll und Oxyprolin zu gewinnen. Der grollte Teil des (ilvkokolls'.schied sich beim Findampfen des Filtrates vom (ierbs\u00e4ureniederschlag ab. nuchdeni die (ierbs\u00e4ure entfernt war. Diese Ausbeute betrug 7.0 g. Die Mutterlauge von diesem Filtrate wurde mit alkoholischer Pikrins\u00e4urel\u00f6sung behandelt. Ls bildete sieh ein Pikrat von folgernder Zusammensetzung:\n0.1020 g der \u00bbSubstanz gaben bei Verbrennung 0.2225 g CO. und O.i i5 H g 11,0.\nBerechnet :\nC = dl.\u00f6K'Vo\nH = 2.li:Pn\nF\u00fcr LULNO, \u2022 CfiH3N307\n(iefunden :U.go\" o 2,97\" ...\nDie Mutterlauge vom Pikrat wurde in \u00fcblicher Weise von Pikrins\u00e4ure und nachher von der bei dem Versuch gebrauchten","page":249},{"file":"p0250.txt","language":"de","ocr_de":"2iy 1\n!'\u2022 A. Levene und W A. Beatty\nSchwefels\u00e4ure betreit, zu einem kleinen Volumen eingedampft und mit Alkohol und \u00c4ther behandelt. Beim l\u00e4ngeren Stehen bildete sich ein kristallinischer Niederschlag, der stark .still schmeckte, bei der Sublimation Pyrrol bildete und die folgende Zusammensetzung besa\u00df.\n0.1 Soi g der Substanz, gaben bei der Verbrennung 0.2772 g C() und 0,1 l\u00eeM\u00ee g 11./).\nPie Substanz enthielt\tStickstoff.\nFur C2H5XO, + C5ll\u201eN03\nBerechnet :\tGefunden :\nC \u2014 i-O.T\u00f60/.)\t10,20\u00b0 \u25a0>\nII =\tt),(S o/o\t7.170 o\nN = i ;i,\u00f6 i \u2018 o\tKU.V\u2019/m,\nbestand als\u00ab\u00bb ohne Zweifel\taus Glykok\u00f6ll und Oxyprolin\nProlinglycylpiperaeid und a-Prolin\nkonnten nicht nachgewiesen werden. Zur Gewinnung des ersten K\u00f6rpers wurde gerade so verfahren, wie es in der Mitteilung von Levene und Wallace1) angegeben ist.2) Alle Pbosphor-wollrams\u00e4ureniedersehl\u00e4ge sind in dieser Richtung untersucht worden. Zur Darstellung des u-Prolins wurden alle in absolutem Alkohol l\u00f6slichen Kuplersalze vom Kupfer b(\u00bbfreit und mit Rar y t hydra t im Autoklaven racemisiert. Aus diesem Produkte versuchten wir das Kuplersalz des inaktiven a-Prolins zu erhalten. Das gelang aber nicht, obwohl die amorphen Niederschl\u00e4ge, die aut diese Weise entstanden, alle bei der Sublimation viel Pyrrol bildeten.\nLs ist also ersichtlich, da\u00df bei der unvollst\u00e4ndigen Hydrolyse der Gelatine die Aminos\u00e4uren in derselben Ordnung\n') Diese Zeitschrift. Bd. XLVil, 15)00.\n*) ^\u2018*it dieser Artveit hat einer von uns (Levcnci das Verfahren zur Gewinnung des Piperacids viel vereinfacht. Das Verdauungsprodukt wird so weit wie m\u00f6glich konzentriert und mit 5>\u00f6%igem Alkohol extrahiert. Dieser Auszug wird zur Sirupkonsistcnz eingedampft und mit Aceton gef\u00e4llt. Die Mutterlauge zur Trockene eingedampft, der R\u00fcckst.md mit absolutem Alkohol ausgezogen, mit \u00c4ther versetzt und \u00fcber Naelit stehen gelassen. Die alkohol\u00e4therische L\u00f6sung wurde dann ah-filtriert und der. selbst\u00e4ndigen Verdunstung \u00fcberlassen: es bildet** sich eine reichliche Ausscheidung des Piperaeids.","page":250},{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"tlle SPa,lunS dt\u2018r Gelatine mittels 2.r>\u00b0.uiger Schwefels\u00e4ure. 2\u2019)1\nVorkommen, wie bei der m\u00e4\u00dfigen tryplischen Verdauung. Wie dort, erscheinen aueh hier haupts\u00e4chlich (ilykokoll und Leucim dann Oxyprolin\u00bb) und Alanin. Das ct-Prolin kommt in beiden b allen nicht vor. Erst bei tiefgreifender Verdauung und bei der Hydrolyse mittels konzentrierter S\u00e4uren kommt es /um Vorschein, Das Prolinglvcylanhydrid kommt nicht vor. m\u00f6glicherweise weil es in das Dipeptid umgewandelt wird. Wir wollen noch hinzuf\u00fcgen, da\u00df es ohne Anwendung der Phosphor-wolframs\u00e4ure bei dieser Untersuchung nicht gelang, krystal-\u00fcnische Spaltungsprodukte zu gewinnen.\nb Hei der l'nter.suchung der kryslallinischen Pliosphor^vnlfram-siurefraktion ist es einem von uns iLevene) gelungen, eine Substanz von der Zusammensetzung C = 40;\u00abU\u00abo. II - 7,13% zu erhalten, die scheinbar aus Glykokoll und Oxyprolin bestand.\n!","page":251}],"identifier":"lit18401","issued":"1906","language":"de","pages":"247-251","startpages":"247","title":"\u00dcber die Spaltung der Gelatine mittels 25%iger Schwefels\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"49"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:41:26.060919+00:00"}