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{"created":"2022-01-31T13:30:57.661288+00:00","id":"lit18415","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Arnold, V.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 49: 397-405","fulltext":[{"file":"p0397.txt","language":"de","ocr_de":"Eine neue Nitroprussidreaktion des Harnes.\nVon\nV. Arnold.\n,Au' 'l\"\t'\"r luf- ktp it-kr;u,kli. it,m. ,!<\u2022> AI!;-. K. ank.-nhatc,- m !.. r\u201e|\n<Ii< r I:. .i;ik11\u00ab.fl\tam 2 Okic,|.. r \u00fch.i, ,\nM;hi beobachtet f\u00fcr in folgendem beschriebene sein charakteristische Keaktion nach dein licnui\u00bb von Fleisch oder Fleisch-laiiho. >ie wird in tolgender \\\\ fisc uusgef\u00fchrt : Dr\u201420 ccm dns betreUcnden Harnes versetzt man in einem Kelchgl\u00e4schcn mit einem Tropfen einer I\" \u201eigen Nitroprussidnatriuml\u00fcsung mid darauf mit f> 10 eern einer \u25a0>\" ijjen Natron- oder Kalilauge. Ks tritt zuerst ein kr\u00e4ftiges'und iViolett auf. welches alsbald in purpurrot und sodann allm\u00e4hlich Om Verlauf (drier Minute etwa) durch braunrot in gelb \u00fcbergeht.\nWill man die.-c Fraktion in direr grollten Farbenreinhoit beobachten. so ist (1er Harn vorher durch Tierknhle zu ent-(at'hen. Die Intensit\u00e4t der violetten Reaktion erf\u00fchrt .dadurch keine Kmhulie: im Hcgenlcil f\u00e4llt die Fraktion mit dcm.wasser-klaren filtrat \u2014 sogar bei geringerer Intensit\u00e4t derselben \u2014 deutlicher und larbonreiner au.', da der st\u00f6rende Kinlluli des gelben Harnpigmentes wegf\u00e4llt, fbrigens f\u00e4llt diese Reaktion auch mit nativem Harn durchaus intensiv und deutlich aus. Die Kntl\u00e4rbung des Harne- darf deshalb f\u00fcr gew\u00f6hnlich als \u00fcberfl\u00fcssig entfallen: nur zum Studium der Reaktion an und f\u00fcr sich ist sie zu empfehlen.\nDie violette resp. purpurviolelte Fl\u00fcssigkeit zeigt ein Absorptionsband zwischen !) und K. welche.- bd st\u00e4rkerer Konzentration sogar \u00fcber h hinausreicht. Das Maximum der Absorption beginnt gleich hinter D und erreicht nicht F.\nDie violette resp. purpurrote Farbe dieser Heaktion geht auf Zusatz von Lssig.-\u00e4urc in blau \u00fcber, welches noch' rascher als das \\ioictt der alkalischen Lesung vcrhlaUt und schlicKlirh m einen blubgelblichen farbenton iib(,rg(,hl. Diese Fi\u00fcchtigk('it","page":397},{"file":"p0398.txt","language":"de","ocr_de":"3<*K\nV Arnold.\nder Reaktion erschwert auch die spektroskopische Untersuchung derselben, doch kann man beobachten, dal\u00bb die tiefblaue L\u00f6sung auch ein \u2014 im Vergleich zur alkalischen violetten schw\u00e4cheres \u2014 Absorptionsband besitzt; welches auf D liegt (ein wenig vor D beginnend)' und sich etwas id \u00bber I) nach rechts hin erstreckt. Has spektrale Rot ist leicht absorbiert. l)ie Fl\u00fcchtigkeit dieser Reaktion kann \u00fcbrigens durch vorherige K\u00fchlung des Harnes und der Natronlauge vermindert werden. Die Reaktion dauert dann \\ Minuten, w\u00e4hrend sie sonst in 1 Minute (bei h\u00f6herer Au\u00dfentemperatur sogar in einer 1 /\u2022> Minute) verbla\u00dft ist.\nMan kann die Natronlauge Ihm Ausf\u00fchrung dieser Reaktion auch durch Ammoniak ersetzen, jedoch gen\u00fcgt in diesem Fall nicht ein Tropten der \\\tf>\" \u00bbigen Nitropru'ssidnatriuml\u00f6surig,\nsondern eine deutliche Reaktion erh\u00e4lt man erst nach Zuf\u00fcgung von ;>\u2014t\u00ee tropfen dieser L\u00f6sung auf 5\u2014b ccm Harn; ferner mu\u00df der Harn vorher durch Tierkohle filtriert werden, da die violette Reaktion mit NH;J \u00fcberhaupt bedeutend schw\u00e4cher ausf\u00fcllt. weshalb bei Verwendung von nativem Harn das Violett unrein und matt erscheint. Das hei dieser Reaktion zuerst auf-tretende \\ iolelt verbla\u00dft nach kurzer Zeit, indem es zugleich durch das sp\u00e4ter auftretende und allm\u00e4hlich sich verst\u00e4rkende Rot der Wey Ischen Kreatininreaktion ersetzt wird. Wurde die Reaktion an einem Harn angestellt, der nur Kreatinin enthielt. so erh\u00e4lt man nur diesen zweiten Teil der Reaktion. In gleicher Weise verhalten sich reine Kreatininl\u00f6sungen. Wir sehen hier \u00fcbrigens, da\u00df die violette Reaktion zeitlich der Krea-tininreaktion vorangeht.\n(Die Angabe Weyls, da\u00df die nach ihm benannte Kreatininreaktion mit NH, nicht eintrete, ist unrichtig. Die Reaktion t\u00e4llt zwar schw\u00e4cher aus. sie persistiert daf\u00fcr aber durch l\u00e4ngere Zeit. Auch ist das Rot der Wey Ischen Reaktion bei Anwendung von NH3 reiner als bei Anwendung von Natronlauge.)\nRei geringerer Intensit\u00e4t der Reaktion kann das Violett derselben durch Purpurviolett oder Purpurrot ersetzt sein. Will man das Violett in solchen F\u00e4llen dennoch zur.. Anschauung bringen, so wird man den Harn entf\u00e4rben. Die \\\\ ey 1 sehe Kreat'ininreaklion ist \u00fcbrigens auch in diesem Falle","page":398},{"file":"p0399.txt","language":"de","ocr_de":"Km,\u2018 n,'u,> Nifr\u00ab)]\u00bbriissiih\u00bbn .1rs Haines\n3\u00cfM\u00bb\nmcht mit der nach Klcischjjcnuh aiif\u00efrclciidcn Kouktioii zu verwechseln.\n!>\u00bb\u25a0*<' so charakteristische Koalition wurde bisher trotz '1er ll\u00e4iiligkeil ihres Auftretens im Harn iihersehen. Ks jrt._ sehah 'lies 'leshall\u00bb, weil .las ghu.-hzeitig\u00ab. Auftreten ' einer mletisiveii Krealininreaklion \u00ablie violelle lieaklion. welel.e nur\num einen Moment \u00ab1er Weylschet............aktion vorangehl v\u00ab.f-\ndeckt.\t*\nKrsl Hie Ih'ohaehlunjr. \u00ablall \u00ablasOptimum hei.ler'lteak-li'men einem hesliiniuten. <lur<-haiis v.-rschiedenen Zusatz von Nitropriisstilnalrium entspricht, lu-m\u00f6glichte ,.jne Trennung '\u201c'\"lei- l\u00eeeakli.uien mul ein,. ?\u00ab's.,ii,h-rl,' IS..obu,blutig ilerselhen.\nI)\"' vo\" \"lil' l'esehriehene violett\u00ab, lieaklion \u00ab\u2018rf,\u00bbi\u00abh*rl 'clnltv geringe k>uanlil\u00e4t der feigen Nilroprussi.hiatriuni-I\"S\"\"R. \u00ableim sie tritt l>. r\u00abits in voller Intensit\u00e4t auf Zusatz eines I ropl'ens \u00ablieser l.\u00f6sung auf I.'\u00bb\t20 \u00ab \u00ab.111 Harn auf. linier\n-Ites\u00ab.\" Umsl\u00e4nden r.uigiert aher \u00ablas Kreatinin \u00ables Harnes Ihm gleichzeitiger Anwesenheit des die violelle lieaklion gehenden horpers. wenn iibcrhmipl, so i\u201e kaum sichlharer Weise, \u00abh, die violette lieaktion-der Wi yJs.-ht-n Ivrealiiiinrcaklion zeillich vorangehl ; m ktunem Kall wird aher durch dasselhc \u00ab1er Ver-laul jener lieaklion st\u00f6rend I....inlluljl.\nWird mehr Nitroprussidnalrium ziigesetzt. so bemerkt\nm'\"\u2018\t.^a,i h\u00f6rende Kinlluli ,|\u00ab r fast gleichzeilig auf-\ntrelemlen W evlsi-hen lieaklion immer mehr zur (hdlmi\" langt.\t\u2022\nV ' 1 reizt man nun 10\u2014-Io \u00ab-\u00abmu \u00ab.in\u00ab>r O.l o..V.,iigen lvreatuunliisung mit einem Tropfen eim-r feigen NHroprussid-iiatriuml\u00f6sung. so erhall man auf Zusalz von .'\u00bb |o \u00ab <M\u201e ,,.jne|.\n\"tpen Natronlauge nur eine schwach,' liolf\u00e4rhung. \u00abSo f\u00e4rbt steh eine 0,l\u00b0/..ige w\u00e4sserige Krealininl\u00f6sung mit dein lieagens sehwaeh gcihr\u00f6llieh. nur durch die r\u00f6tliehe NuaiK-c uijterseheid-, r vo\" ,l('nl Verhallen einer l.\u00f6sung von I Tropfen \u00ab.jMer '\" .ligen Nilroprussiilnalrimnliisung auf l\u00f4 ccm Wasser; last ebenso verli\u00e4ll sielTeinc 0.2'Voige l.\u00f6sung. Krsl ei,\u201e. 0. feige bosiing gibt unter diesen limsl\u00fcndcii eine deutlichere, wenn \u2022\"\" h immerhin nur sehwaeh\u00ab. liolf\u00e4rhung. \u00ablie alsbald in -gelb-","page":399},{"file":"p0400.txt","language":"de","ocr_de":";<>(>\nY Arnold.\nml und sehlieblieli in gelb \u00fcbergeht. Diese Konzentration der Kreatininl\u00fcsung d\u00fcrfte dem durclisehnittliehen, prozentisehen (Inhalt des normalen und pathologischen Harnes an Kreatinin entsprochen.) Kino intensive Kreatininreaktion erzielt man erst hei Anwendung; von etwa einem Tropfen einer 10\" \u00bbigen Nitro-prussidnatriuml\u00f6sung auf 1 cem Harn oder Kroalininl\u00f6sung unter Zusatz einer I<)\u00b0/'oigren Natronlaugri*. iKs entspricht dies also einer etwa 20 mal so groben (Quantit\u00e4t von Nitroprussid-natrium. als zur Krlangung der maximalen Intensit\u00e4t der von mir beschriebenen Heaktion notwendig erscheint.) Die Heuk-tion verl\u00e4uft dann in der Weise, dal! dir Fl\u00fcssigkeit zuerst vor\u00fchorgelrnnd rot. dann rotgelb und sehlieblieli gelb wird. I\u2019niersuelil man die Karbenreaktion des Kreatinins mit dem Spektroskop, so vermil.it man jedes Absorplionsband. Die rote L\u00f6s une absorbiert das Spektrum von violett his nahe an D. Wird die Probe mit Essigs\u00e4ure \u00fcbers\u00e4ttigt. so entf\u00e4rbt sie s'reli sogleich und die F\u00e4rbung der Mischung wird gr\u00fcnlich.\n\u2019 Diese Kreatinin renk tinn ist so g\u00e4nzlich verschieden von der von mir beschriebenen. violetten Heaktion. dal\u00bb ein Zweitel daran nicht einmal aufkonmmn kann. Harne, welelu* nur Kreatinin, wenn auch in vermebrler Ouanlil\u00e4t enthalten, verhalten sieb wie eine 0.1\t0..>/oi<re Kreatininl\u00f6sung. d. i. sie\nwerden mit einem Tropfen einer i\" oigen Nilroprussidnatrium-l\u00f6sung unter Zusatz o\", \u00bbvigor Natronlauge nur eine schwache (bei st\u00e4rkerer Eigehfarbe des Harnes oft kaum sichtbare) Hot-f\u00e4rhung zeigen, w\u00e4hrend auf Zusatz einer entsprechenden Ouanlil\u00e4t der Nitroprussidnalriuml\u00f6sung in demselben Hain oft eine intensive Krealininrcaktion zur Hoobaohlung gelangt. So verb\u00e4ll sieb gew\u00f6hnlich dm* Harn Typh\u00f6ser im Stadium der Kontinua, wenn die Kranken durch einige Z(*it Fleischbr\u00fche nicht - erhielten oder zuriiekgcwieseii batten. Ks wurden glt^en in Ai) solcher Harne untersucht, in welclien keine Spur des die violette Heaktion grobenden K\u00f6rpersgefunden werden konnte. Ks w\u00e4're daher ein\u00ab1 ..endogene\u201c Entstehung dieses K\u00f6rpers im Sfot\u00efweehsel des Organismus ausgeschlossen.\nAlkalisiert man eine llarnprobo mit Kali- oder Natronlauge. so erh\u00e4lt man bereits nach sehr kurzer.Zeit (d. i. nach","page":400},{"file":"p0401.txt","language":"de","ocr_de":"Kmc neue NiliojirussidivaktMMi .l\u00abs llarnos.\niUI\nH\\sa JO .>o Sekunden) nui- midi dit\u00bb gew\u00f6hnliehe Krt^tlinin-leaktion. da die dm violette Reaktion hervorrufende Substanz durch das Alkali zersetzt wird, w\u00e4hrend das Kreatinin in dieser kurzen /eit durch das Alkali nat\u00fcrlich nicht beemfluUf wird. Schw\u00e4cher und erst nach l\u00e4ngerer Zeit wirkt NH.t und RmiOIIi,. Man konnte diesen Entstand dazu ben\u00fctzen, um eine schwache Reaktion \\on der \\\\ eylschen Reaktion zu unterscheiden, da man letztere nach Eliminierung der die violette Heaktion gehenden Substanz liir sich gesondert vornehmen kann. \u2022\nDiese Heaktion wird ferner durch Aufkochen nach Zusatz einer Minerals\u00e4ure autgehojicn. w\u00e4hrend ein auch durch einige Minuten fortgesetztes Kochen der IVobe die Intensit\u00e4t der Reaktion nicht vermindert. Eine Verminderung der Intensit\u00e4t derselben 'wurde auch nach Ausf\u00e4llung \u00ables Harnes vermittelst basischen Rleiacefats nicht beobachtet. In das Destillat geht diese mit Nilroprussidnalrium reagieremle Substanz nidi! \u00fcber. Es gelang nicht, dem nativen oder dem mit S\u00e4ure versetzten Harm1 durch die verschiedensten L\u00f6sungsmittel i\u00c4lhyl\u00e4ther. Essig\u00e4ther, Amylalkohol. Renzo], Chloroform) diese Substanz zu entziehen. Nur von Alkohol wird sie mitgenommen. Der \u00ablurch 1 icrkohle entf\u00e4rbte Harn wird zu diesem Zwecke unter Erw\u00e4rmen mit Ammonsulfat ges\u00e4ttigt, und darauf mit Alkohol gesch\u00fcttelt. Die Heaktion tritt in diesem last farblosen oder sdiwach gelblichen alkoholischen Extrakt sehr intensiv und \u2022 \u00ab'in aut. Nach Zusatz von Nilroprussidnatriiim und Nalron-!aug(' beobachtet man ein sch\u00f6nes Hlauviolell. welche- in purpurrot und schlielllich in gelb \u00fcbergeht. Nachdem die Reak-ti\u00b0n verblaht ist. kann man durch weiteren Zusatz von Nilro-pnissidnatrium durch das Auftreten einer meist zu'inlich.intensiven \\\\ eylschen Reaktion auch die Anwesenheit von Kreatinin beweisen. .Der mit konzentrierter Ammonsulfall\u00f6sung versetzte Harn reagiert mit einem Tropfen einer E'oigen Nilroprussid-uatriumlosung auf t\u00f6 ccm Harn nicht mehr: erst nach Zusatz \u00ab\u25a0miger Tropfen dieser L\u00f6sung erfolgt eine sehr schwache Reaktion, da die (iegenwarl von Aminonsalzen sowohl die Weylsehe Kreatininreaktion. als auch die nach Eleischgenuli aultretende violette Reaktion .stark beeintr\u00e4chtigt, w\u00e4hrend der","page":401},{"file":"p0402.txt","language":"de","ocr_de":"V A Ml nid.\n}()_>\n\u00bb\nZusatz einer konz\u00bb*ntrierlen Kochsalzl\u00f6sung <einer L\u00f6sung von essigsaurem Natrium diese Reaktionen nicht verhindert. Wird der Harn durch einige /eit aufhewahrl. so hiilit die Reaktion nach und nach an Intensit\u00e4t (\u00bbin. ist aber auch nach einigen Wochen noch nachweisbar.' Nach l\u00e4ngerer Zeit erst verschwindet die Reaktion und zwar fr\u00fcher, als die W\u2019evlsehe Krealinmreaklion.\nDen bedeutendsten (iehall an dieser mit Nitroprussid-nalrium reagierenden Snhslanz enlli\u00e4lt der Harn wie ich schon eingangs erw\u00e4hnte \u2014 nach (ienuli einer kr\u00e4ftigen Fleischbr\u00fche (besonders von sog. Meeflea, welches aus t kg Fleisch bereitet wurde\u00bb, sowie..von gebratenem Fleisch. Man kann jedoch nachweisen. dal\u00bb die fragliche Substanz im Reellen nicht pr\u00e4lormierl ist. da man die charakteristische violette Reaktion mit demselben nicht erh\u00e4lt. Nach (ienuti von rohem oder nur kurze /eit einer h\u00f6heren Temperatur ausgesetztem Fleisch i Rackhuhn elc.i erreicht die Intensit\u00e4t der Reaktion nicht ann\u00e4hernd den <\u00eerad. wie nach (ienuli von gebratenem oder geschmortem Fleisch. Auch nach (ienuli von gebratener Leber war dieser K\u00f6rper an der intensiven violetten Reaktion mit Nitropriissidnalrium im Harn nachweisbar, w\u00e4hrend nach tienub von tiehirn wie vorauszusehen war nur eine schwache Reaktion erhallen -wurde.\nIn RelrelT der zeitlich\u00bb*!! Verli\u00e4llriisse der \u2019Ausscheidung dieser Substanz konnte ich .feststellen, dal\u00bb die Hauptmenge derselben in dem ersten 2\u2014Stunden nach (ienuli von Fleischbr\u00fche und Fleisch entleerten Harn enthalten ist. Doch wird dieselbe auch noch in den folgenden Stunden im Harn ausgeschieden: 2\\ Stunden nach dem (ienuli eines Fleischgerichtes war nur noch eine sehr schwache Reaktion zu konstatieren.\nDi\u00bb* Ausscheidung dieser- Substanz folgt \u00fcbrigens sehr rasch auf die Aufnahme von Fleischbr\u00fche; w\u00e4hrend 10 Minuten nach (ienuli derselben nur erst eine sehr schwache Reaktion zu erhalten ist. konnte bereits 10 Minuten sp\u00e4ter (d. i. 20 Minuten nach Aufnahme der .Fleischbr\u00fche) (\u2018im* intensive Reaktion erhalten worden. Kim* bis \u2019 4 Stunde nach (ienuli der Fleischbr\u00fche liait\u00bb* <li\u00bb* Ausscheidung bereits ihr Maximum er-","page":402},{"file":"p0403.txt","language":"de","ocr_de":"|,|r\u201c'\tNitrt\u00bbpru>si(Ju*;tktiMii ,i,-s Harms\nUt:i\nrfichl: si,. dauert aber auch vi.l k\u00fcrz,.,-. ab \u201eaal, Aufnahme (\u2018inos I4 loisdijrcriclilcs.\nItic lieaklion ist \u00fcbripens in\tHum muH, <j\u00abm Millap-\naus Kleisehbr\u00fche mal ni,,,.,,, st\u00fcck Umscl, la \u2019s I (*l,t nul timber l,onlliehkril nachweisbar ,nul \u201e\u201e.,11\n,1\"'S,'r\tl,,'i \u2022\u25a0\\ii.s|<-||iii|tr di.,. Wevlsehen Krcalininreak-\nl\"',\",'ks\"','ll*\u00eel \u00bber,len. Wird weder Kleiseh \u201eoe|, Kleiseh-l.ruhe trenossen, s\u201e vorsehwindel die Substanz vollkommen.\nWiilirend man also beim Krealinin eine exoaene und eudoaene Knlslehunt.' unlerselieiden mnli. i.-l naeh solchen Kr-'almmuei, ,|\u201e,i unserer Substanz ein endojrener Kr.-pruna der-'f*ll)cn aiisjr<\u2018sc[ih)ss(\u2018r,.\nAul!, ,\u2019 dem Kibatinin reairierl ui,1er den llarnbcsland-l,.;ll<\u2018n Ni|'-\"l\"\"ssidnalrimn mal Alkali noel, die .\\, elessia--aure und das Aeelon. Von diesen l,ei,|en K\u00fcrpern intcrcs-dcrl 'ins ui liarnanalyliselier llinsield vorziiala-l, die Aeolessios\u00fcure. \u25a0In die Aeelonreaklionen mil Nilroprussidnalrium m VhcIi-Mi\"\" \",\"'h '\"\u00ab '\"*\u2022\u00bb Kiialuunaen iZeolralbl. f. j\u201e\u201e. \u2022Med. IIHKli dureli die Aeetessias\u00e4ure bedintrl werden. I I,ripens verhallen siel, aeaen Xilroprussidnalrium heide K\u00f6rper m i'lfiilisdier\n1,,'i \\erwenduna einiger Tropfen einer In\u2019\u201eiaen Nilro-prussidnalriiiniliisuna auf ebensoviel Kubikzentimeter einer etwa \u25a0'eidonhisnna erhall ,\u201ean auf Zusatz einer |,,\u201e \u201eia,.\u201e Nalronlauge eine intensive lioll\u00fcrbunc die alsbald in oranaemt uberjjehl und allm\u00e4hlich in treib verblalll. Kbors\u00fctlitrl ,|ie lleaklionsmiseliuna. so lantre die rote Karbe noel, nicht in aelb 'erhlalil ist. nul Kssitrs\u00fcure. so wandelt sieb die Karbe in ein ralaliv besl\u00fcnditO\u2019s 1\u2018urpurrol .(Lejrals lieakliom. Von einer Abnlielikeil dieser lieaklion mil der von mir besehriebenen kann datier - - wie ersichtlich \u2014 nicht die. Hede sein.\nI\u00bbie von mir bcohaelilelo violette lieaklion wird \u00fcbriaens ''\"'eh '\u00ab'\u2022 kdeiebzeiliae Anwesenheil von Aectcssijrs\u00e4ure oder \u2022V olon im Harn nicht beeinlr\u00e4eblijrl. da diese Verbin,Inntren mil I I topfen einer r\" \u201eiaen Nilropriissidnnlriumlosuna zu -eliwaeb reagieren, um eine Sl\u00fcruna derselbe,, verursachen zu k\u00f6nnen.\nKn,Hieb era,d,en die Amnionsalze , Chlorammonium.","page":403},{"file":"p0404.txt","language":"de","ocr_de":"V. Amolli.\n\u00ce0|\nndi wcfclsaures Ammon. kohlensaures Ammon, essigsaures, milchsaures Ammon, Rhodanammonium u. a.) mit Nitroprussid-natrium um! Ammoniak (nicht aber mit Xilroprussidnatrium mut fixem Alkalii ebenfalls eine vioh'tte Karbenreaktion, welche auch ein Absorplionsband zwischen l) und b zeigt. Diese Reaktion erh\u00e4lt man am intensivsten mit Ammoniak vom spez. (1. o.KT\u00f6 bei Anwendung konzentrierter L\u00f6sungen eines Ammonsalzes (weniger intensiv erzielt man sic mit XII., vom sp. H. o.ttloi. Kine L\u00f6sung von I ccm kaltges\u00fcttigter (Ihlorammon-l\u00f6sung aut' 10 ccm aqua destillata mit XII., von O.tMO spez. (\u25a0. ergibt nur eine schwache Reaktion, w\u00e4hrend nach Verd\u00fcnnung dieses Ammoniaks mit dem gleichen Volumen Wasser eine Reaktion nicht mehr auflritt. l)i(*se Reaktion erreicht erst nach einigen Minuten ihr Intensil\u00fctsmaximum und persisticrl sodann an lichtgoschiilzlcr Slclh* durch l\u00e4ngere Zeit. w\u00e4hrend welcher das Violett allm\u00e4hlich in blauviolelt und sehlieblich in schwarzblau \u00fcbergeht. In direktem Sonnenlicht vcrblalU die Karbe rasch. Auch diese Reaktion tritt bei Anwendung von I Tropfen einer i \u2019>\" \u2022 igen Xitroprus-idnatriumlnsung auf \u00f4\u2014R) ccm einer konzcnlrieten Ammonsalzl\u00f6sung nur schwach auf. Kine intensive Reaktion wird erst bei Anwendung von etwa I Tropfen einer lO'Voigen Xitroprussidnatriuml\u00f6sung auf I ccm L\u00f6sung beobachtet. Mil XII., ivon 0,S7\u00f6 sp. (i.) allein reagiert eine Xilroprussidnalriuml\u00f6sung nicht (die L\u00f6sung ver\u00e4ndert nur ihre Karbe nach einigen Minuten in gelblich-braun). Wird aber durch Zusatz einiger Tropfen einer S\u00e4ure (z. R. konzentrierter IIKI) die Rildung eines Ammonsalzes veranla\u00df, so tritt die Reaktion sogleich in typischer Weise auf. \u2014 Im unzersetzten Harn gelangt diese Reaktion nicht zur Reobachlung.\nVon sonstigen mit Xilroprussidnatrium reagierenden Ver-bindungen w\u00e4re hier noch das (lyslein zu erw\u00e4hnen, welches nach K. .M\u00f6rner auf Zusatz von Xilroprussidnatrium und Alkali mit purpurroler Karin*, die durch rot in gelb \u00fcbergeht, reagiert. Wird Kssigs\u00e4ure im ersten Stadium zug(*setzt. so tritt Knt-f\u00e4rbung ein. Auch der Karbenton dieser Reaktion ist von der violetten Karin* der von mir beschriebenen Reaktion vollkommen verschieden.","page":404},{"file":"p0405.txt","language":"de","ocr_de":"Kmc Meile Xitinpni.ssi.liruklion <|rs H;mu.s\nUI.')\nDas Imlol. welches (\u2018ine \u00e4hnliche lleaktion mit Xitroprussid-nutrium ergibt. kommt als solches im Harn nicht vor. Die Nitroprussidreaktion d<\u00bbs Indols verl\u00e4uft in folgender Weise: iznr Verwendung \u00abrclanjrlc eine alkoholische o.|\" ..igc L\u00f6sun<r von h. Merck). Diese mil einigen Tropfen einer J\u00b0 ..igen Nilro-prussidn.atriuml\u00f6sung versetzte L\u00f6sung reagiert auf Zusatz (,'n<,|\u2018 ;) Jn\u00b0(,ihr<\u2018n Natronlauge mit purpurvioletlcr Farbe Diese Reaktion besitzt durchaus nicht, die chnrnkterislischc I lii< hligkcit der von mir hesehriehem\u2018n lleaktion. da sie unver\u00e4ndert durch lange Zeit persistierl und erst nach l\u00e4ngerer Zeit durch purpurrot in braunrot und braun \u00fcbergeht. Wird Kssigs\u00fcure zugesetzt. so wandelt sieh die purpurvioh\u00e4le har-l'ung in reinblau um. Auch dieses Dlau zeichnet sieh im (\u00abegen-sitz zu dm* Kl\u00fcchtigkeit der entsprechenden Heaktionsplm.se der von mir beschriebenen Heaklion durch grobe liest\u00e4ndig-k(\u2018it aus. da es tagelang unver\u00e4ndert persistierl. Abweichend M ebenfalls das spektroskopische Verhallen dieser lleaktion.\nZu ei w\u00e4hnen w\u00e4re noch das Methylmerkaptan. welches \u2022i(,(,n('h \">il Nitroprussidnatrium in anderer \\V. -bc reagiert, als \u00fcer uns hier interessierende K\u00f6rper, welcher auberdem in \u2022las Destillat nicht \u00fcbergeht.\nDie von mir beschriebene. Xilloprussidreaklion des Harnes i>l nach dem \\ orgcbraehlen verschieden von d(>u bisher beschriebenen Nilroprussidreaklioi.cn des Harm's, welchen sic an praktischer Hedci.it ung gcwill nicht n\u00e4chst \u00ab\u2018hl. da sie uns m den Stand setzt, objektiv den stallgefundenen (ienub von Heisch oder Fleischbr\u00fche nachzuweisen, und auf diese Weise eine \u00dcberschreitung unserer Di\u00e4t Vorschriften zu erkennen.\nLemberg, den 2s. |\\ |<)(m;","page":405}],"identifier":"lit18415","issued":"1906","language":"de","pages":"397-405","startpages":"397","title":"Eine neue Nitroprussidreaktion des Harnes","type":"Journal Article","volume":"49"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:30:57.661293+00:00"}