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{"created":"2022-01-31T13:30:45.816114+00:00","id":"lit18417","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Carlson, C. E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 49: 410-432","fulltext":[{"file":"p0410.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das verschiedene Verhalten organischer und anorganischer Arsenverbindungen Reagenzien gegen\u00fcber, sowie \u00fcber ihren Nachweis und ihre Bestimmung im Harn nach Einf\u00fchrung in\nden Organismus.\nVon\n('. E. Carlson, Lurul.\n/iii'etNihjrcii am T, \u00bb *kt *1 \u2022\u2666T P.MMi.i\nDer vielleicht am meisten auffallende Enterschied zwischen anorganischen und der Mehrzahl der organischen Verbindungen kommt in ihrem verschiedenen Verhalten gegen\u00fcber dem galvanischen Strome zum Ausdruck. W\u00e4hrend die S\u00e4uren. Hasen und Salze der erstgenannten (iruppe in w\u00e4sseriger L\u00f6sung mehr oder weniger dissoziiert sind, lassen zahlreiche organische Verbindungen nicht einmal in w\u00e4sseriger L\u00f6sung eine melibare Dissoziation erkennen. Sie leiten .daher nicht den elektrischen Strom und sind auch nicht in Ionen /erf\u00fcllen.\nDieselbe Verschiedenheit tritt auch scharf zutage, sobald man den Versuch macht, ein chemisches Element in organischen bezw. anorganischen Verbindungen mittels (dues und desselben Heaktionsmitlels naehzuweisen. Dit* Theorie der elektrolytischen Dissoziation gibt eine befriedigende Auskunft \u00fcber die Ersuchen dieser Erscheinungen und macht begreiflich, warum z. H. das C.hlor in (Chloroform, (CIHCL. nicht mit Silbernilral. das Eisen in Eerrocyankalium. Kj(!NTrEe. nicht mit Schwefelaminoi\u00fcmn reagiert usw.\nDie in nicht dissoziierten organischen Verbindungen enthaltenen Elemente lassen sich anderseits meistens ziemlich leicht, z. H. bei Einwirkung einer starken Hase oder S\u00e4ure, in elementare oder komplexe* lernen \u00fcberf\u00fchren, die sich nachher durch die gew\u00f6hnlichen Keaktioncn zu erkennen geben.","page":410},{"file":"p0411.txt","language":"de","ocr_de":"Das Verhalten organischer und anorganischer Arsenvcrhmdungcn. Ml\nhs war daher von vornherein wahrscheinlich, dali sieh das Arsen einer in Wasser aufgel\u00f6sten organischen Verbindung\n.m'* (^\u201cn \"blichen Arscnreageuzien nachweiscn lassen w\u00fcrde. Weniger allgemein hekannl d\u00fcrfte aber der l instand sein, dali eine grolle (iruppe derartiger Verbindungen eine ganz aiibergewohnliche Resistenz gegen die kr\u00e4ftigsten sowohl Oxydations- wie Reduktionsmittel besitzt sowie, dal) die Kin-wirkung der oxydierenden resp. reduzierenden K\u00f6rper auf die betreffenden Arsenverbindungen gar keine mit den gew\u00f6hu-,'r,,<in l\u00bbcakt ionsmittein nachweisbaren Arsenionen erzeugt werden. Die folgende kurze Zusammenstellung dieser .Kriseheinungen d\u00fcrfte daher nicht unwillkommen sein.\nInter den organischen Arsenverbindungen sind die Alkyl-derivato des Arsens, die Dimethyl- oder Kakodylverbindungen wohl als die wichtigsten anzusprechen. Sic enthalten s\u00e4mtlich das einwertige Radikal f(ill,Us- (Kakodvl). Sowohl die l'me Kakodyls\u00e4ure, iOII;l)., AsOOll. als ihre Salze mit K, Na, Mg, Ca, Mn und Fe sind als gut kristallisierte K\u00f6rper im Handel erh\u00e4ltlich und das Kakodvlat des Chinins ist ebenfalls dargestellt worden. Linsen* Kenntnisse von den Kakodylver-hmdungen r\u00fchren haupts\u00e4chlich von einer in den Jahren 1\u00ab37 \u20144\u00e4 ausgef\u00fchrten umfassenden Untersuchung Runsens her. S\u00e4mllielie obenerw\u00e4hnte Verbindungen,, vor allein die Alkalikakodylate. werden seit kurzer Zeit ziemlich h\u00e4utig als Arzneimittel verwendet, wohl zun\u00e4chst hei den Versuchen,\n\u00bb inen Krsatz f\u00fcr die bedeutend giftigeren Arsenite und Alternate zu linden. Ich habe aus ihnen als Uni ersuchungsgegen-\u2022stand das Natriumkakodylat oder dimethvlarsensaure Natrium. (0H3)2 AsO( )Na-f-3HsO, herausgegrilTon.\nDieses Pr\u00e4parat besteht aus einem weihen kristallinischen, in Wasser leicht l\u00f6slichen Pulver. Revor ich auf sein Verhalten den gew\u00f6hnlichen Arsenreagenzien gegen\u00fcber n\u00e4her eingehe, m\u00f6chte ich nur beil\u00e4ufig die Rcmerkung einschiehen. \u00bblut; es selbstverst\u00e4ndlich mit keinen gr\u00f6beren' Schwierigkeiten verkn\u00fcpft ist. das Vorhandensein des Arsens in den organischen Verbindungen nachzuweisen, sofern man im voraus wei\u00df, dali eine derartige organische Verbindung vorliegt, hi","page":411},{"file":"p0412.txt","language":"de","ocr_de":"412\nF. Carlson.\ndiesem Kalle gen\u00fcgt es. eine Schmelzung mit Kalihydrat auszuf\u00fchren, um das Arsen sogleich in eine leicht nachweisbare Verbindung \u00fcberzuf\u00fchren.\nDie Fntersuelmngen bezwecken vielmehr, zu zeigen, dal) das Arsen derartiger K\u00f6rper bisweilen \u00fcbersehen werden kann, besonders in den F\u00e4llen, wo f\u00fcr Identifizierung des Arsens bestimmte Fntersuchungsmethoden vorgesrhrieben worden sind, so z. L. bei der Pr\u00fcfung von Arzneimitteln auf Arsen oder bei dessen Nachweis in Waren.\nFine 2\u00b0>igo L\u00f6sung des Natriumkakodylats war von indifferentem (ieschmaek und geruchlos. Die L\u00f6sung leitet schwach den elektrischen Strom. Ihr Leitungsverm\u00f6gen d\u00fcrfte zum Teil einer hydrolytischen Spaltung des Molek\u00fcls zuzuschreiben sein, denn die L\u00f6sung halle eine deutlich alkalische Reaktion. Lei der Kathode trat indessen beim Durchleiten des Stromes kein Arsenwasserstoff auf. Die von den meisten modernen Pharma-kopoeen (den deutschen, schwedischen und d\u00e4nischen) als alleiniges Reagens auf Arsen vorgeschriebene Lei ten d\u00f6rfische /imn hlor[irl\u00f6sung wurde durch das Natriumkakodylat nicht im geringsten ver\u00e4ndert. Auch durch Hinzuf\u00fcglmg von dem Salze in Substanz und beim Erhitzen konnte keine Deduktion mit begleitender Arsenf\u00e4llung oder Dunkelwerden der Fl\u00fcssigkeit beobachtet werden. Nach Eindampfen mit IKU + K(l!().$ lie\u00df sich ebensowenig das Arsen mittels der Bettendorffsehen Probe im R\u00fcckstand naehweisen. Hierbei ist jedoch zu bemerken, da\u00df beim Erhitzen mit 11(11 und Zinnchloriir eine Deduktion der Kakodyls\u00e4ure statttindet, wobei das tliichtige, \u00fcbelriechende Kakodvloxvd. (i( 1H..)2As),0, g(*bildet wird. Diese Verbindung d\u00fcrfte, falls sit* nicht in geringer Menge vorhanden ist. und die Reaktion, wie es gew\u00f6hnlich der Fall ist, nicht im Abzug ausgef\u00fchrt wird, die betreffende Kakodylverbindung verraten.\nIm allgemeinen hegt man wohl die berechtigte Ansicht, da\u00df bei der Schneiderschen Probe das Arsen, in welcher Verbindung es auch Vorkommen mag, mit dem Destillat als Triehlorid \u00fcbergehen soll, sofern man gewisse Vorsichtsma\u00dfregeln beobachtet. Leim Natriumkakodylat ist dieses indessen\nI","page":412},{"file":"p0413.txt","language":"de","ocr_de":"f)as Verhallen organischer und .inorganis\u00e9lui A'rsemvrhindimgeii. 413\niiielit der hall. Das Arsen gehl hierbei zwar mit dem (Ililor-wasserstoff teilweise \u00fcber, jedoch nicht als Trieldorid. und >ein Nachweis im Destillat, z. H. durch F\u00e4llung mit Sehwefel-wasserstoff. l\u00e4\u00dft sich infolgedessen unter \u00e4hnlichen Verh\u00e4lt-nissen nicht ausf\u00fchren. Nach dein Kindampfen des Destillats auf dem Wasserbade unter Zusatz von Salpeters\u00e4ure,'wobei durch Oxydation die teste nicht fl\u00fcchtige Kakodvls\u00e4urc gebildet uird. labt sich allerdings das Arsen auch hier in gewohnter Weise durch Deduktion mit Soda-(iyankalium nachwciscn.\nDie wertvolle Arseuheslimmungsmelhode11 von II. Th. Monier ist in diesem Falle ebenfalls nicht verwendbar. Die Kakodvls\u00e4urc lallt sich nicht durch die st\u00e4rksten Oxydat.alio.iis-' mittel, sogar nicht einmal durch rauchende Salpeters\u00e4ure derartig ver\u00e4ndern, da\u00df arsenige S\u00e4ure1 oder Arsens\u00e4ure erzeugt wird. So ergab der Verdampfungsr\u00fceksland einer Mischung aus 2 ccm HNO:.-j \u2018t ccm MCI (sp. G. l.D.h bei vorschriftsm\u00e4\u00dfiger Behandlung nach der M\u00f6rncrsehen Methode beim Thioessigs\u00e4urczusatz eine v\u00f6llig klare L\u00f6sung. Bekanntlich tritt Gelbf\u00e4rbung bezw. F\u00e4llung der klaren Fl\u00fcssigkeit ein bei Vorhandensein einer reagierenden Arsenverbindung, auch wenn das Arsen nur in Bruchteilen von Milligrammen vorhanden ist. Line andere organische Arsenverbindung, die ich hier erw\u00e4hnen will, und die ebenfalls in der Medizin Verwendung findet, ist das Nat riummethy larseniul, das Arrhenal des Handels. Dieses Fr\u00e4parat soll die Zusammensetzung (GH^AsOtONa)., -j-\u00f6il.,0 besitzen und wird-bei der Kinwirkung von lodmethvl auf arsen-saures Natrium bei Vorhandensein von \u00fcbersch\u00fcssigem Alkali ei Indien. Ls wird von Adrian et (io. in Daris hergestelll und besonders von tranz\u00f6sischen D(\u00bbrmatologen empfohlen. Das Arrhenal besteht aus wei\u00dfen Kristallen, die in Wasser sehr leicht l\u00f6slich sind. Die L\u00f6sung ist geruchlos und von schwach salzigem Geschmack. Auch diese Verbindung d\u00fcrfte vom Wasser hydrolysiert werden, denn die w\u00e4sserige L\u00f6sung zeigt alkalische Deaktion. Sie leitet den elektrischen Strom. Bei Klekj-roly.se \u00bb\u2022hier 2(\\oigen L\u00f6sung unter Hinzuf\u00fcgung eines guten Leiters ilaten nach einst\u00fcndiger Kinwirkung nur Spuren von Arscn-\n\u2022i l psala I.\u00fckarefbrenings F*.rtiamll.. ltd. VI.. 11. 8. piot.","page":413},{"file":"p0414.txt","language":"de","ocr_de":"(1 E. Carlson.\n41 \u00ee\nWasserstoff an der Kathode auf, die vielleicht aut eine minimale Verunreinigung. anorganische Arsenoxyde zur\u00fcckzuf\u00fchren sind. Im (\u00abejiensatz zu den Kakodylverhindungen h\u00e4lt das Arrhenal das Arsen weniger lest gebunden. So wird mit Schwefelwasserstoff ein gelber Niederschlag aus As.,S;l .erhalten, und hei Destillation mit konzentrierter 11(11 geht Arsen als Triehlorid \u00fcber. Mit Metlendorl\u2019fs Meagcns wurde bei kleinen Mengen eine schone rot violette F\u00e4rbung erzielt, die bei Verwendung gr\u00f6berer Mengen in (\u2018inen -rotbraunen Niederschlag .\u00fcberging.\nZuletzt ist Atoxyl zu nennen, das aus Melaarsen-s\u00fcureanilid. (ylbNAsO.,. folglich aus einer zur aromatischen Reihe geh\u00f6rigen Verbindung besteht. Dieses Pr\u00e4parat findet ebenfalls in der Medizin Verwendung. Hei Tierversuchen hat man es als lOmal weniger giftig als (\u2018ine entsprechende Menge Arsen befunden. Das Atoxyl besteht aus weihen, geruchlosen.- in Wasser leicht l\u00f6slichen Kristallen von schwach salzigem lieschmack. Fs wird von den Vereinigten chemischen Werken zu (Iharlnltenburg durch Finwirkung von arsetiiger S\u00e4ure auf Anilin dargestellt. also in ganz analoger Weise wie das Antifebrin. das durch die Finwirkung von Fssigs\u00e4ure auf Anilin erhallen wird.\nDiese Verbindung h\u00e4lt das Arsen im Vergleich zu den \u00fcbrigen oben erw\u00e4hnten organischen Arsenverbindungen ziemlich labil gebunden. Mit Schwefelwasserstoff entsteht Sehwefel-arsen; durch konzentrierte HOI tritt Zersetzung ein: mit Mettendorffs Hcagens wird ein zitronengelber Niederschlag erzeugt. Hei Kicktrolyse entweicht reichlich Arsen Wasserstoff an der Kathode.\nWie aus obiger Meschreibung der als Arzneistoffe verwendeten organischen Arsenverbindungen erhellt, -zeigen einige derselben abweichende Meaktinnen im Vergleich zu den anorganischen. i berdies lassen viele eine gro\u00dfe Resistenz sowohl Oxydations- wie Meduktionsmitteln gegen\u00fcber erkennen, bevor es einem gelungen ist. sie in eines derjenigen Ionen \u00fcberznf\u00fchren, -die die f\u00fcr die unorganischen Verbindungen in w\u00e4sseriger L\u00f6sung charakteristischen Meaklionen bedingen.","page":414},{"file":"p0415.txt","language":"de","ocr_de":"Das\t\u00ab>r\u00abrams< lier und nn'irgaiiisclm- Ai s.mivi l\u00bb:i .iun^r\u00ab n ( 1 \u00d6\nn<\u2018i\tVergleich habe ich besonders die arsenic S\u00e4ure\nund die Arsens\u00e4ure und deren Salze ber\u00fccksichtigt. die wj0 die organischen Verbindungen mehr oder weniger in Wasser leichtl\u00f6slich sind und welche wohl aiisschliellJieh in der Me-dizin Verwendung finden.\nDie obenerw\u00e4hnten organischen Arscnverbindiingen haben wi< gesagt \\iellach als Arzneimittel Verwendung gefunden und sind ausschlielllich f\u00fcr diesen Zweck dargeslellt worden. Nach der Erkenntnis der Best\u00e4ndigkeit dieser Verhindungen gegen\u00fcber rheinischen Agenzien kann man jedoch nicht um-Mn. die Frage aufzuwerfen. ob der Organismus in der Tat die F\u00e4higkeit besitzt. diese Verbindungen etwa durch Enzym-wirkungen oder in anderer Weise derartig zu zersetzen, dal\u00bb Ionen gebildet werden, die mit den von den anorganischen Verbindungen erzeugten seit alters her anerkannte, wohl kaum abzuleugnende, medizinische Wirkung bedingenden Ionen gleichwertig sind. Da die betreffenden SlolTe als Heilmittel Verwendung linden, d\u00fcrft** eine Untersuchung hier\u00fcber f\u00fcr\n,,l\u00b0 K(\u2018n,lhlis ]h]vr Wirkung im Organismus von praktischer Bedeutung sein und auch ein gewisses theoretisches Interesse beanspruchen k\u00f6nnen.\nDurch eine spezielle Fntersuehungsmethode habe ich festst (\u2018lien k\u00f6nnen, dal! wenigstens die Kakodvlverbindungcm. obschon in ziemlich grollen t\u00e4glichen Dosen eingenommen, den Organismus passieren, ohne in eine der Ionen AsO,\"' oder ASO, zu zerfallen. Diese Ionen d\u00fcrfen wohl als diejenigen Ionen1 ) zu betrachten sein, die sowohl die Heil- wie 'he OitlWirkung der anorganischen Verbindungen bedingen. Da diese Unlcrsuehungsmethode sicherlich in vielen F\u00e4llen mit Krfolg verwendet werden kann, so gebe ich unten eine n\u00e4here Beschreibung davon.\nUnter den unzweifelhaft empfindlichsten Method*\u00ab zum Nachweis des Arsens geh\u00f6rt, die Hager-Outzeitsehe Probe. <h<\u2018 sich auf die Einwirkung von Arsenwasscrstolf auf ein mit Silbornitratl\u00f6sung i l-J-l ) angefeucliles Papier gr\u00fcndet. Bekarmt-\n>ich<* je.DicJr Ostwald. Grundlinien der anorganischen <17 (Lciji:'.ig 11*00).","page":415},{"file":"p0416.txt","language":"de","ocr_de":"K. Carlson.\n;i<;\nlieh trill schon bei Einwirkung kleinster Mengen Arsenwasser-slofT eine besonders charakteristische und leicht zu beobachtende Gelbf\u00e4rbung des Silbernitratpapieres ein. Die hierbei entstehende eigent\u00fcmliche Verbindung soll sieh nach Erd-iiiami durch die Eormcl Agr>As(.N(.-);lt;j darslellen. Diese gelbe Verbindung zersetzt sich mit Wasser unter S< hwarzf\u00e4rbung, wobei Arsensilber gebildet wird.\nI \u00bbci der I \u2018rohe sind Zink und verd\u00fcnnte Schwefel- bezw. Salzs\u00e4ure zu verwenden, und da es mit grollen Schwierig-keiteii verkn\u00fcpft ist. die betreffenden S\u00e4uren und vor allein das Zink v\u00f6llig arsenfrei zu erhalten \u2014 letzteres soll auller-dem schwele!-. phosphor- und antimonfrei sein, sonst wird die Ueaklion getr\u00fcbt \u2014.so-ist es einleuchtend, dal\u00bb hierdurch die Zuverl\u00e4ssigkeit der Probe ganz bedeutend vermindert wird.\nKin Vorschlag, in die zur (\u00bbasentWickelung verwendete Bohre einen mit Bleiessig angefeuehteten BaumwoUpfropfcn einzuf\u00fchren, um II.,S zuriiekzuhalten. l\u00e4\u00dft sich nicht l\u00e4nger empfehlen. Lockeniann hat neulich1) nachgewiesen, dal\u00bb fein-laserige Stolle, sowohl aus (das wie aus Baumwolle und Leinwand in feuchtem Zustande auf ArsenwasserstolV zersetzend einwirken, indem das Arsen sich unter Braunf\u00e4rbung darauf niederschl\u00e4gt. I )ie I laumwolle soll hierbei nach der O s t w a l d sehen Belinition als positiver Katalysator wirken und die Erscheinung aulierdem von Autokatalyse abh\u00e4ngig sein, da die Abscheidung des Arsens wesentlich schneller verl\u00e4uft, sobald sich eine Braunf\u00e4rbung zeigt ( Lockeniann i.-i Mehrere von diesen Kelilenjiiellen werden beseitigt. wenn man \u00bblas Arsen auf analoge Weise durch Elektrolyse der die eventuell arsen-hallige-\u25a0 Substanz enthaltenden L\u00f6sung nachweisl. Hierzu l\u00e4\u00dft sich ein gew\u00f6hnliches L-Bolir mit eingeschmolzenen Elektroden aus Platina. das man sieh bei einiger \u00dcbung im Glasblasen selbst herstellen kann, verwenden. Im Handed sind indessen L-K\u00f6hren mit einge\u00e4chmolzencn Platinblechon, in 1/o-Kubikzentimeter gradiert .und wo jeder der mit eingesehliffenen Glasst\u00f6pseln versehenen Schenkel 2f)ecm fallt, zu billigem Preise (2 M. f>0Pf.)\n1 Zeitschrift f\u00fci angewandte Chemie, 11. 1 S. dUl (lnOol\ntbid.","page":416},{"file":"p0417.txt","language":"de","ocr_de":"Da^ Verhalt, n \u00ab.panischer und anorganischer Aisenwrj.iruiungen. \u00ab17\nerh\u00e4ltlich. Diese erscheinen fiir den vorliegenden Zweck am geeignetsten und d\u00fcrften au\u00dferdem in vielen F\u00e4llen im Labo-ratoriuni von grobem Nutzen sein, wenn es gilt, gewisse Verbindungen schnell mit Hille des elektrischen Stromes naeh-zuweisen.\nWird in ein derartiges Voltameter die L\u00f6sung eines Elektrolyten. das an der Kathode kein Metall abselieidel. ein-gef\u00fchrt, so entweicht das etwa vorhandene Arsen als Arsen-wassersloJT mit dem an der Kathode abgeschiedenen Wasser-stolf und labt sieh durch ein \u00fcber die M\u00fcndung dos Kalhodeu-schenkels gebogenes, mit Silbernilratl\u00f6sung d-fl) angeleneli-\u00bbotes Filtrit rpapicr naehweisen. Genauere Angaben \u00fcber die Empfindlichkeit der Probe und die angewandte Stromst\u00e4rke werden weiter unten gemacht werden.\nDiese Methode erscheint f\u00fcr den Nachweis des Arsens der anorganischen Verbindungen in organischen Sekreten, z. I\u00bb. im Harn, besonders geeignet und d\u00fcrfte gleichfalls f\u00fcr die Aufgaben der gerichtlichen Medizin von grobem Nutzen sein k\u00f6nnen, um Arsen -oder Phosphor z. H. in einem Mageninhalt\u00ab* schnell und bequem nachzuweisen. Die Unterscheidung der beiden Elemente labt sich auch bei dieser Methode leicht ausf\u00fchren, wenn man den Kalhodenschonkel der U-K\u00f6lire mit einem gl\u00fchend gehaltenen Ableitungsrohr verbindet, worin das Arsen auf gew\u00f6hnliche Weise als Anllug erkannt werden, kann.\nIhn die Verwendbarkeit der Methode zu pr\u00fcfen/ nahm ich t\u00e4glich eine Dosis von Kl Tropfen Fowlerseher L\u00f6sung ein. welche 1\" o As,0;J enth\u00e4lt. Nach Verlauf von f\u00fcnf Tagen heb sich das Arsen direkt im Harn naehweisen. indem ich dO ccm in den Voltameter eingo\u00df und die Urinprobe oloklro-lysierte. wobei sich nach kurzer Zeit eine Gelbf\u00e4rbung des Papi eres einstellte. Wird der Harn durch Eindampfen konzen-iriert. so erh\u00e4lt man selbstverst\u00e4ndlich noch st\u00e4rkere Einwirkung auf das Silbernitratpapier. Dali die Gelbf\u00e4rbung wirklich von Arsenik herr\u00fchrte, fand ich in der Weise, dal! ich die Kathodenr\u00f6hre mit einem Ableitungsrohre versah, in dem sich ein Arsenspiegel bildete, wenn es bis zur Glut *\u25a0 erhitzt wurde.","page":417},{"file":"p0418.txt","language":"de","ocr_de":"H*\nC. K. Carlson\nZur Kontrolle wurde vor dom Versuche sowohl mein eigener wie der Harn von drei anderen Personen in derselben Weise gepr\u00fcft, ohne dull es nach Verlauf einer Stunde m\u00f6glich war. die geringste Ver\u00e4nderung des w\u00e4hrend der Ver-siiehszeil vor dem Lieht gesch\u00fctzten Papiers zu entdecken.\nIch besehlob nunmehr, die als Arzneimittel verwendeten organischen Arsenverbindungen in der gleichen Weise zu pr\u00fcfen.\nVor der Ausf\u00fchrung dieser Versuche wurde der Harn nochmals untersucht. Obgleich f\u00fcnf lagt' verflossen waren, seitdem ich mit der Kinnahme der F'nw 1er sehen L\u00f6sung aufgeh\u00f6rt halte, war doch im konzentrierten Harn das Arsen noch deutlich nachzuweisen. Die Kliminierung des Arsens verl\u00e4uft somit sehr langsam: ich habe ihren Verlauf nicht analytisch -verfolgt. Nach 1 i Tagen wurde der Harn aber v\u00f6llig arsenfrei befunden.\nIch ling jetzt an Nah iumkakodylat einzunehmen, und zwar unter Verwendung einer PVoigen L\u00f6sung. Anf\u00e4nglich wurde eine Dosis von 20 Tropfen t\u00e4glich w\u00e4hrend \\ Tagen und darauf in den folgenden 0 'lagen eine Dosis von 30 bis io Tropfen t\u00e4glich eingenommen. Am zehnten Tage wurde der Harn mittels Klektrolyse auf Arsen gepr\u00fcft und zwar sowohl ohne vorhergehende Konzentrierung als konzentriert, wobei 2\u00f6o ccm Harn eingedampft wurden. Nach einst\u00fcndiger Kinwirkung des Stromes war in beiden F\u00e4llen nicht die geringste (ielbf\u00e4rbung des Silbernitratpapiers wahrzunehmen. Als Stromquelle wurde eine Batterie mit einer elektromotorischen'Kraft von 7 -S Voll gebraucht. Das Natriumkakody-lat war folglich unzersetzt durch den Organismus durchgegangen. Das Vorhandensein von Kakodyls\u00e4ure im Urin konnte leicht nachgewiesen werden durch Behandlung mit Unter-phosphoriger S\u00e4ure (sp. (i. 1,150), wobei das \u00fcbelriechende Kakodyloxyd sich scharf bemerkbar machte.\nHierauf nahm ich Arrhenal in P'.oiger L\u00f6sung ein. und zwar t\u00e4glich eine Dosis von 30 Tropfen w\u00e4hrend 10 Tagen. Dieses Pr\u00e4parat verh\u00e4lt sich \u00e4hnlich wie die KakodylVerbindung. Das Arsen lieh sich nicht durch Klektrolyse im Harn nachweisen. und cs hatte sich folglich innerhalb des Organis-","page":418},{"file":"p0419.txt","language":"de","ocr_de":"Pas \\ ri hait. M organischer und anorganischer Ar>. iiv, rl.in<luii!r.-n. iltl\n\"ms\tursi-ni\u00bbrc Saure noch Arscns\u00fcurc tn-l.ildol, wenigstens\nmu-lt Kinnahmc der erw\u00e4hnten Dosis. Wie oben erw\u00e4hnt, worden weder die Kakodyls\u00e4ure iioel, das Arrhenal durch Kiektrolyse zersetzt. In Deznjr aid das .Melasiiureanilid [Aloxyll lioi; sich dasselhe Verfahren wie hei den obenerw\u00e4hnten Verlandungen nicht verwenden, denn das Anilid wird schon an und liir sieh vom elektrischen Strome unter llildung von ArsenwasserstidT gespalten. Seine geringe (iillwirkiing seheint indessen daf\u00fcr zu sprechen, daii es ebenfalls den Organismus\npassieren kann, ohne irgend eines der Ionen Ast).,'\" oder As(), zu erzeugen,\nNitchdeni ich (liest* I ntersucliimjrwi schon abgeschlossen liait\u00ab*, land ich hei Durchmusterung der Lilcralnr eine von A. lielTleri) ausgef\u00fchrte Untersuchung \u00fchcr \u00ablie Kakodvls\u00fcure mal ihr Verliullen im Organismus vor. \u00ablie ich tun so weniger stillschweigend \u00fci)ergch\u00ab*n darf, als ihre Krgelmisse mit den mehligen nicht in Kinklang zu bringen sind.\nHeiller meint \u00ablurch seine ljutersiiehung feslgeslelll zu hahen. das die Kakodyls\u00e4ure im Organismus durch Oxydation\nteilweise in arsenige Saure oder Arsens\u00e4ure.il,ergef\u00fchrl wird, und\ndali diese Stolle sieh hierbei im liant nachweisen lassen sollen.\nDie Untersuchung ist an Haiti von l'soriasiskranken der dermatologischen Klinik zu Ilern ausgefiihrl worden. Die l\u00e4g-lielie Dosis 1,einig 0,20-0.21 Nalriumkakodylal. das subkutan injiziert wurde. Jedoch wenn lleffters Untersuchungen stieli-lutllig w\u00e4ren, w\u00fcrde man geneigt sein, anzunehinen. dal! das Schicksal der Kakodyls\u00e4ure sieh nach Injektion anders als nach Kinnahnie per os stellte. Wie sich aus lleffters eigenen Destillaten ergibt, ist der vollg\u00fcltige Ileweis hierf\u00fcr nicht goliclcrl worden. Denn seine Delege f\u00fcr das angebliche Vorkommen von arseniger S\u00e4ure oder Arsens\u00e4ure in dem l,e-Iteilenden Harne sind schon durch die Art und Weise, wie er seine liestiinmungen ausgefiihrl hat. keineswegs \u00fcl,erzeugend.\nHeiller gehl in seiner ohenerw\u00e4lmlep Ahhandhing. nachdem er seine Zweifel \u00fcber den wirklichen Wert der sm sehr gepriesenen Kigensehaften der Kakndylverbindiingen f\u00fcr\nArfli. f. \u00abwperiineiit. Path. u. I\u2019harm.. Bd. XII. S. 2dO (it*01)","page":419},{"file":"p0420.txt","language":"de","ocr_de":"\u00bb20\nf.. K. Carlson.\ndir Arsentherapie ausgesprochen hat. zu einer Darlegung derjenigen (iriinde \u00fcber. woraus er glaubt schlichen zu k\u00f6nnen, dull die arsenige S\u00e4ure bezw. Arsens\u00e4ure gleichzeitig mit der Kakodyls\u00e4ureverbindung im Harn vorhanden ist. Kr \u00e4ndert hier\u00fcber:\nIch habe mehrfach reine Kakodyls\u00e4ure mit Brom oder mit Salzs\u00e4ure und Kaliumchlorat l\u00e4ngere Zeit behandelt und in die erw\u00e4rmte, von Brom resp. (Ihlor befreite L\u00f6sung 21 Stunden Schwefelwasserstoff eingeleitet. Der dabei entstehende geringe weilte Niederschlag wurde in Ammoniak gel\u00f6st und die L\u00f6sung mit Salzs\u00e4ure unges\u00e4uert, wodurch sich ein sehr geringer Niederschlag von Schwefel abschied. Dieser wurde mit rauchender Salpeters\u00e4ure vorsichtig oxydiert und die von Salpeters\u00e4ure befreite L\u00f6sung in den Marshschen Apparat gebracht. Bei sorgf\u00e4ltigem Arbeiten und Verwendung arsen-freier Kcagenzien erh\u00e4lt man keinerlei Anflug in der K\u00f6hre ein Beweis daf\u00fcr, dalv keine Spur von Kakodyls\u00e4ure angegriffen und zersetzt worden ist. >\nliegen diese Versuchsanordnung ist zun\u00e4chst die Hinwendung zu machen, dal\u00bb es schwerlich gelingen wird, die L\u00f6sung ohne Verlust der Kakodylverhindung von (ililor und Brom zu befreien. Wie ich oben gezeigt habe, werden erhebliche Mengen davon Ihm der Destillation mit Salzs\u00e4ure verfl\u00fcchtigt. Auberdem wird beim Kinleiten des Schwefelwasserstoffs in eine mit 11(11 anges\u00e4uerte Kakodyls\u00e4urel\u00f6sung tats\u00e4chlich Kakodylsullid in nicht geringer Monge gebildet. Dieses wird auch von IIelfter zugegeben, der eine \u00e4hnliche von Schultz1! gemachte Krfahrung erw\u00e4hnt. Indessen f\u00e4hrt cf fort: In verd\u00fcnnten mit Salzs\u00e4ure unges\u00e4uerten L\u00f6sungen, wir sie bei diesen Lnlersuchungen zur Verwendung kamen, wird das Kakodylsullid gar nicht oder nur in Spuren gef\u00e4llt und kann von anf\u00e4llig vorhandenem Arscnsulfid durch seine L\u00f6slichkeit in starker Salzs\u00e4ure getrennt werden. Durch Aufl\u00f6sen dos SchwofolwassorstolTniodorschlags in wenig Ammo-niakll\u00fcssigkeit und starkes Ans\u00e4uern mit Salzs\u00e4ure lallt sich das Arsensulfid oder der ausgefallene Schwefel < vgl. den oben\n\u2018) (imclin-Kraut. Handbuch Y, S. 1U8.","page":420},{"file":"p0421.txt","language":"de","ocr_de":"Has Verhalten organisch\u00ab.* un,I anoipmisrlmr Arsenverbindungen. 421\nbfachri'Wi, Versuch mil reiner Kako.iylsiiurel frei von organischen Arsenverbindungen gewinnen. Die zur Untersuchung kommenden Urine werden demgem\u00e4\u00df entweder na.li vorheriger /erst,',rung lnj, Kaliumchloral und Salzsiiure oder direkt mil Schwefelwasserstoff Itehandell und der entstandene Niedersei,lag zur Entfernung des Kakodvlsnlfids in Ammoniak gel\u00f6st und mit Salzs\u00e4ure gef\u00e4llt. Das ausgefallene Arsensulfid, halte iel, durch Sehmelz\u00e8n' mit Salpeter und Nalriumcarbonul (von mir kursivirrt) in Arsens\u00e4ure \u00fchergeffihrt und diese nach der Methode von\nl\u2019nlenske durch W\u00e4gung des Arsenspiegels quantitativ he-\u00abstimmt.\nDie hei dieser I nlersuelnmg begangenen Irrtiimer d\u00fcrften am deutlichsten durch die nachfolgende Hesrlireihung einiger zur Nachpr\u00fcfung aiisgel\u00fchrlen Reslimmungen klargelegt werden.\nl-.s wurden O.I\u00ceO g Nalriumkakodylal (von K. Merck)') in 10 ccm Wasser aufgel\u00f6st uml mit Io coin Salzs\u00e4ure ll,P\u2019/n) und Wccm ges\u00e4ttigter Sehwefelwassersloflliisung versetzt. Nach :.f\twar \"''ringer, sehr schwach grlhgrf\u00e4rhler\nNiederschlag entstanden. Dieser wurde auf einem kleinen Kilt, um von :> eu, l\u00eeadius aufgesammelt und mit \u00f6iKi ccm Wasser, das in kleinen I\u2019orlionen aufgegossen wurde, gewaschen. Der Auslaut des Trichters wurde verschlossen und das Killer \"\"I \u2022> Prozentigem Ammoniak angef\u00fclll. Nach Verlauf einiger Minuten wurde die Kliissigkeil in ein imlcrgeslclllcs lleeherglas rinnen gelassen, worauf starke Ans\u00e4iirung mit MCI slatlfaud. Ks entstand nunmehr eine milchige Tr\u00fcbung, die anscheinend nur aus Schwefel bestand. Die Mischung wurde sodann auf ein kleines doppellgelalteles Killer gegossen und wiederum mit destilliertem Wasser gr\u00fcndlich gewaschen. Das Killer wurde nachtr\u00e4glich wieder verschlossen, mit einer kleinen Menge Ammoniak behandelt und das Kill rat in eine kleine Schale \u201euf-gelangen, mit einigen Zentigramm Soda versetzt und zur I rockenheil eingcdampfl. Ilei Deduktion der Mischung nach der\n') fieses Pr\u00e4parat war vollkommen frei von arwitigcr S\u00e4ure und Arsens\u00e4uro.","page":421},{"file":"p0422.txt","language":"de","ocr_de":"C. K. Carlson.\n122\nMethode von Frescnius-Bubo wurde nunmehr ein stark undurchsichtiger Arsenspiegel erhalten.\nWie aus diesem Versuch hervorgoht. ist das Kakodylsulfid, wenn \u00fcberhaupt nur solches gebildet wird, nicht in Salzs\u00e4ure l\u00f6slich \u2014 auch konzentrierte Salzs\u00e4ure war wirkungslos auf den durch Behandlung der Kakndyls\u00e4ure mit Schwefelwasserstoff gewonnenen Niederschlag - und kann folglich nicht auf diese Weise von Schwefelarsen getrennt werden.\nDie Besuche des Irrlumes liegt also darin, \u00ablat) lleffter bei der Ausf\u00fchrung der Blindprobe den seiner Ansicht nach nur aus Schwefel bestehenden Niederschlag, der hei der Behandlung der Ammoniakl\u00f6sung mit IIC.I entstand, nachher mit rauchender Salpeters\u00e4ure oxydiert und im Marshschen Apparat behandelt hat. Hierbei ist eint? Oxydation des Kakodyl-sullids zustande gekommen' und Kakodvls\u00e4tiro entstanden. Diese\n*r\nVerbindung ergibt mil/ink und verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure \u00fcberhaupt keinen ArsenwasserslolV (.Wasserslol\u00efgas in statu naseendi gab wie oben erw\u00e4hnt keinen Arsenwasserstolf in Voltameter), aber wohl Kakodvloxyd : dieses d\u00fcrfte sich im Marshschen Apparat nicht gerade so wie Arsenwasserstolf verhalten. Bei der Ausf\u00fchrung der Origiualprohe mit dem Harn macht lleffter indessen die. Abweichung von der Blindprobe, dal\u00bb er den entstandenen Sch welchliederschlag mit Salpeter und Soda sch milzt. Dali hierbei Beaklion auf Arsens\u00e4ure erhalten wird, ist v\u00f6llig begreilheh. l uter denselben Bedingungen wurde ja. wie oben erw\u00e4hnt, auch nach Schmelzen mit Soda-C.yankalium von dem durch Behandlung der Kakndyls\u00e4ure mit Schwefelwasserstoff gewonnenen Niederschlag ein Arseuspiegel erhalten!\nWie aus meinen Ausf\u00fchrungen hervorgeht, fehlt uns bis jetzt noch der Beweis, dal) Kakndyls\u00e4ure subkutan in den Organismus eingespritzt in arsenige S\u00e4ure oder Arsens\u00e4ure \u00fcbergold. Wegen fier Wichtigkeit der Frag\u00ab\u00bb, wegen des grollen Interesses, das man ihr in Dharmaknlogenkreison entgegenhringt, entschloll ich mich, um Klarheit zu schallen, direkte Versuche an1 mir selbst durch subkutane Kinspritzung von Natriumkako-\u00ablyhit vorzunehmen.\nDie unter \u00e4rztlicher Kontrolle vorgenommenen Injektionen","page":422},{"file":"p0423.txt","language":"de","ocr_de":"423\nDas Verhallen omanischer und anorganischer Arsenverhindum'en.\nwurden fast durch einen ganzen Monat hindurch fortgesetzt hei einer t\u00e4glichen Dosis von 0.20 g. Da diese aus einem oder dem anderen Gesichtspunkte von Interesse sein k\u00f6nnten, gebe ich hier in leigender Tabelle eine genaue \u00dcbersicht dar\u00fcber:\n1900\tTag\tIn brummen\t\tbesamt menge ir n\nJuni\t13. 1\t0,10\tlinker Arm\t\n\t14.\t0,20\trechter *\u2022\t\n\t1\t0.20\tlinkes Dein\t\n\u25a0>\tio. \u25a0\tO\t\t\n\u00bb\t17.\t0\t\u2014\t\n\tIS.\t0,20\trechtes Dein\t\np\t19.\t0,20\tlinker Arm\t\n\u00bb\t20.\t0.20\trechter *\t1,10\n\t21.\t0,20\tlinkes Dein\t\n\u00bb\t22\t0,20\trechtes *\t\n\u00bb\t23.\t0.20\tlinkes\t\n\u00bb\t24\t0,20\trechtes\t\n*>\t25.\t0,20\tlinkes\t2,10\n$\t2(1.\t0,20\trechtes\t\n> \u25a0\t27.\t0,20\tlinker Arm\t- \u2022 :\n\u00bb\t28.\t0\t\u2014\t.\n\u25a0\t20.\t0.20\tlinkes Dein\t\n)>\t30.\t0,20\trechtes\t\nJuli \u25a0-\t1.\t0\t\u2022 - '\t*\nV\t2\t0.20\tlinkes Dein\t3,60\nx>\t3.\t0,20\trechtes -\t\n\u00bb\t4.\t0\t\u2014\t\n> j\t5.\t0,20\tlinkes Dein\t\nI\t0.\t0,20\tlinker Arm\t\n1 1\t/.\t0,20\trechter\t\ni j\t8.\t0,20\tlinkes Dein\t\np\t0.\t0,20\trechtes\t\n\tNafriumkakodyl-besamtmenge\t\t\t4,30\nHoj.pc Soylcrs Zeitschrift. I. physiol. Chemie XI.IX\n27","page":423},{"file":"p0424.txt","language":"de","ocr_de":"C. K. Carlson.\nVl\\\n/um V\u00abTjflt\u2018icli wurden hier unten llefTlers1> Angaben \u00fcber diu (iesamlmenge des eingespritzten Natriumkakodylats und dir durch rrinunlersuchung gewonnenen Besultale milgeteilt.\n1. Taliunl Sa. T\u00e4gl. Dosis 0.21. ( iesamlmenge des injizierten Nah\", kukodyl.\nIlarnmenge 1 loo rrm.\nDiirkt f\u00e4llbares Arsen 0.2o mg.\nKakndvk\u00e4urearsen\t1 A.hmg = it:\u00bb.\u2018.hng Nalr. kakodyl,\n2. Batienl Srlia. T\u00e4gl. Dosis 0.21. (iesamlmenge 2.\u00f6S Nah;, kakodyl.\nIlarnmenge 1 IAO rrm.\nDirekt f\u00e4llbares Arsen o.:\u00bbo n^. si\nKakodvD\u00e4urearsen \u2014 5.\u00e4 inji\u2019 \u2014 (U> mg Nah*, kakndyl. -Hirr/.n mul) lirmrrkl wrrdun. dal) llel\u00ef! er imlrr direkt f\u00e4llbarem Arsrn die Arsenikmenge vrrslelil. von der er glaubte, dal) sir im I\u2019rin al> ar>enige S\u00e4ure oder Arsens\u00e4ure vurkommr.\nUrvnr i< h nun zu dun Krgehnissen meiner Untersuchungen am I rin nach den Kakodylcinsprifzungen \u00fcbergehe, seien hier zun\u00e4chst einige Angaben gemacht \u00fcber die Sch\u00e4rfe der Methode iKlrklmlysr des Frinsi. dir zur Anwendung kam. um zu entscheiden, ob arsenige S\u00e4ure oder Arsens\u00e4ure vorhanden war oder nicht. Wir bereits zuvor ungedeiitet. ist din liraklion in holteni tirade von der Stromst\u00e4rke abh\u00e4ngig. Hui diesen l\u2019nler-siu-hungen kamen als Stromquelle zur 'Anwendung N llellesen-elemeule von je 1,0 Voll. Bei Kinkoppelung eines Voltmessers in die- Sirombahn wurden 7 Voll angezeigt.\nVersurb I: tooo rrm destillierten Wassers wurden mit ! rrm einer L\u00f6sung .versetzt, die O.O\u00f6 mg As als Kaliumarsenit enthielt. 20 rrm hiervon wurden zusammen mit 2 eem konzentrierter II.,SO, in ein Voltameter von obenbeschriebenem Aussehen gef\u00fcllt. Zugleich wurden in ein anderes Voltameter von gleicher Form und (ir\u00f6l)e 2o eem destillierten Wassers nebst 2 rrm konzentrierter ll,S04 gef\u00fcllt.. Heide Voltameter wurden miteinander vereinigt durch (\u201cinen Kupierdraht und so\n1 I. c.\n* huivli t.inlriU'ii von Si liui*ft\u2018l\\vass(\u201crstott in ih n Harn ohne vor-h\u00bb-n/.\u00ab\u2022r>t'iiiing mit Sal/.s\u00e4uiv und Kaliumclilor.'il.","page":424},{"file":"p0425.txt","language":"de","ocr_de":"Das Verhalten organisrlier und anorgamsehei Arsenverluncltmg.n; 425\nin leitende Verbindung mit der Malleric gesetzt. Vorher war mit Silbernitratl\u00f6sung il -| I ) befeuchtetes Filtrierpapier \u00fcber die M\u00fcndungen der Kalhodenr\u00e4ume gebogen worden. Nach ein-stiindiger Elektrolyse konnte deutlich eine Gelbf\u00e4rbung des 1\u2018apicres wahrgenommen werden. das sich \u00fcber der mit Arsenik versetzten Frohe befand. Das andere Fapier war hingegen unver\u00e4ndert. Mithin h\u00e4tte \u2018/im.o m\" As nach (-inst\u00e4ndiger Kiektroly.\u00bbe naehgewiesen werden k\u00f6nnen.\nV\t(o~ ne h II: 2000 ccm Wasser werden. 0.05 mg As zu-\"(\u2018selzl. 20 ccm hiervon liehst. 2 ccm konzentrierter ||,SO, wuideri in oben angegebener 'Weise elektrolysiert. Nach I1, bis 2 Stunden konnte die Gelbf\u00e4rbung wahrgenommeo werden an dem Silbernilratpapier des Voltameters, der die \u00c0rsenik-l\u00f6siing (\u2018nlhiell. Das Fapier an der Kontrollprobc war v\u00f6llig\nun\\(\u2018r\u00e4ndert. Mithin Indien \u2022* i.hmo mg As nachgowieseii werden k\u00f6nrnm.\nV\te r s ne h III: Der F rin von 2 Fersoncn. Momn von jeder,\nwurde* \"(\u2018mischt. :!0 ccm hiervon wurden \u00bb\t,\u201eg a's als\narseniksaures Natrium nebst \u00d4 ccm konzentrierter D SU, zu-gesetzl. Die Mischung wird in ein Voltameter gef\u00e4llt. Als Koiitrollprohe wurden die reslierenden MO ecm Urin verwendet. Sic\u00ab wurden mit einer gleich grollen Menge II,SO, versetzt und die Mischung wurde gleichfalls in ein Voltameter gelullt.\u00ab) Meide Voltameter wurden vereinigt und in leitende Verbindung mit der Mallerie gesetzt. Nach (\u2018inst\u00e4ndiger Klcktrolyse konnte Gelbf\u00e4rbung des Silbernil rat papieres b(\u2018obachlet werden, das sich \u00fcber der mit Arsenik versetzten Frobe befand: das andere Fapier war dagegen v\u00f6llig unver\u00e4ndert. Ks i-| klar, dal\u00bb die Gelbf\u00e4rbung des Silbernilralpapieres von dem im I rin enthaltenen Arsenik herr\u00fchrte.\nNach (\u2018inst\u00e4ndiger Elektrolyse halte also durch die unter v\u00f6llig gleichen Verh\u00e4ltnissen ausgef\u00e4hrlc Konirollprobe 1 iom, mg As in MO ccm Urin oder \u2014 0J0 mg As in MiKMi ,(1\u201e I rin nachgewiesen werden k\u00f6nnen.\n) Im 1-ropftMi zu hin.l.-ni, auf <las Si Ihornit rat[\u00bba|*ior \u00bbinzuwirken.\n\"*1 * 1 \u00abn \u2018\u00fce M\u00fcndung \u00bbFr Katlio.lrnli\u00f6hrc rin wenig Ir.Mkr.ne Watt\u00bb* gesteckt.","page":425},{"file":"p0426.txt","language":"de","ocr_de":"42\u00f6\n(!. K <!ai\u2019Ison.\nKommen also, wie Heitler gezeigt zu haben glaubt, 0,*jn (>,:gimg As als arscnige S\u00e4ure oder Arsens\u00e4lire in 1 '\u00bb.\u201d>()ccm I rin vor. so werden sie nach dieser Methode leicht nachgewiesen werden k\u00f6nnen. Ich habe auch L\u00f6sungen des Natrium-arseniats, wie oben erw\u00e4hnt, verwende! und einen Unterschied in der Wirkung auf das Silhernilratpapier nach der Klcklrolvse nicht heohachlen k\u00f6nnen.\nIndessen kann die Klektrolvse des Urins nicht mehrere Stunden hindurch fort gesetzt werden, ohne daP> die Gelbf\u00e4rbung des- Silbernitralpapiores (\u2018intreten w\u00fcrde, auch wenn kein Arsenik im t rin befindlich ist. Die Dildung von Schwefel wasserst! >1f hei der Klektrolvse verursacht n\u00e4mlich ebenfalls eine (leih- oder Hraunf\u00e4rbung des \u00fcber die Kathodenarme gebogenen Papiers. Doch tritt di(kse, wie sich aus den weiter unten besprochenen Versuchen ergibt, erst auf, wenn der elektrische Strom drei bis vier Stunden hei oben angegebener Stromst\u00e4rke auf den I rin gewirkt hat.\nVon dem I rin f\u00fcnf verschiedener Personen verhielt sich nur der einer einzigen abweichend. W\u00e4hrend der Urin der 4 Personen die Klektrolvse \u2014i Stunden aushiell, ohne datt eine Gelbf\u00e4rbung cintrai, zeigte die f\u00fcnfte Probe bereits nach Verlauf einer Stunde eine Keaktion auf dem Silberpapier. Hin \u00fcber den Kathodenarm gebogenes, mit lllciessig getr\u00e4nktes St\u00fcck Kiltrierpapier wies eine scharfe Keaklion f\u00fcr Schwefelwasserstoff auf. Da gleichwohl das Vorhandensein von Arsenik nicht ausgeschlossen erscheinen konnte, wurde der Kathodcn-ahn mit einer Ableitungsrohre versehen und dann in der gleichen Weise verfahren, wie bei Nachweis des Arseniks im Mars tischen Apparate. Nachdem die K\u00f6hre 2 Stunden gegl\u00fcht worden war, konnte dessenungeachtet nicht die geringste Spur eines Arsenikspiegels wahrgenommen werden. Der ungemein h\u00f6here Schwefelgehalt in dieser Prinprobe fand sp\u00e4ter seine Krkl\u00e4rung darin, dal\u00bb die betreffende Person eine reichliche Mahlzeit Kohl eingenommen hatte, der ja bekanntlich reich an Sehwefelver-bindungen ist.\nWohl zu beachten ist somit, dal\u00bb eine Gelbf\u00e4rbung des Silbernilratpapieres nicht allein mit absoluter Sicherheit erweist,","page":426},{"file":"p0427.txt","language":"de","ocr_de":"Ihis \\ erhallen <>i^uniM'licr und ;i\u00eei*iiis<\u2018ln*c Aiseiiveihmdiui'ien 4li /\n(lall anor<ranischc Arsonverhinduu^cn im ( rin vorhanden sind. Tritt dajregcn nach einer kleinen Weile h hon < ielhlarhnn\u00ab' ein. so li< \"t mit \u00abdlei Wahrscheinlichkeit urscmkhulli<.rer (\u2019rin vor dieses kann dann aullerdem noch kon>latiert werden, indem man den I rin stark konzentriert durch Ahdainplun;r im Wasser-had(i. ihn mit konzentrierter II >0, versetzt, die .Mischuiijf in (\u2018in Voltameter f\u00fcllt und den Kalhodenarm mit einem Ablei-lunjfsmhre versieht. Verl\u00e4lul man nun. wie hei der Mnrsli-selum IM-ohe an<re^ehen ist. so wird sich uadi einem Durch-\"l'il'en von 1 - 2 Stunden auch die j!erin<rsle Spur von arscnijrer Saure oder Arsens,-iure im ll\u00f6hrehen als Spiegel ahsclzen.\nAnderseits ist durch die Vorprohe konstatiert worden, dal\u2019, sieh, wenn nach < insl-iindijrer Kiektrolvse des l'rins idn eein - o eem ll3SOf) keine Ver\u00e4nderunjr mit dem-Silberpapier vor sieh irehl. weniger als 0.10 mjr As in :;ooo (em I rin befindet: vorausgesetzt ist. dal! .man als Stromquelle eine llalterie mit einer elektromotorischen Krall von 7- s Voll anwendet. Durch Konzenlrienuijr des I iins und durch l\u00e4ngere Kinw'irki.mjr des Stromes kann die Sch\u00e4rfe der drohe offenbar wesentlich jre-sleifert werden.\nhh jM'he nun dazu \u00fcber. nach meinen I a<feh.uehnotizen \u00abil\u00bber die Krjrehnissc meiner rrimmlersiu-hun^en nach Kin-sprilzun\u00ab: des Nalriumkakodylals zu beriehlen.\nIh'i qualitative Nachweis von Kakodvls\u00e4ure im Harn ist ja leicht aiiszul'\u00fchren. hie meisten reduzierenden Stolle ergehen hierbei das durch seinen charakteristischen < icrucli leicht erkenn-hart1 Kakodyloxyd. I\u2019hosphoriyc S\u00e4ure. unlerphosphnri;ro S\u00e4ure, Zink und Zinn -j- IM.I sind am jreci<rnetstcn zu diesem Zwecke.\nDa diese Stolle doch in mehreren K\u00e4lten an und f\u00fcr sieh dem drin einen widerw\u00e4rtigen (icrucli jrehen. der der Kon-Ia-li(\u2018rim<r der Kakodvls\u00e4ure hinderlich sein kann, so d\u00fcrfte es zuweilen xwcckm\u00e4hi<r sein, die organischen \\ crhindun<rcn des Harns durch Kaliumpcrmanjranat zum jrr\u00f6lUen Teile zu zerst\u00f6ren.\nAm 2n. VI. ((iesamtmen<re des injizierten Natr. kakodyl. Kitt 15) winde die Kakodvls\u00e4ure loljrendermalien naehjjcwicsen: 2;> ccm Urin j- 2f> ccm ll.,0 wurden mit liinfprozenlijrcr KMnOrK\u00f6sun<i' unterZusalzvon |0ccni2\u00f6\u25a0\u00bb ,i\u00abrcrX\u00e4triumhvdrat-","page":427},{"file":"p0428.txt","language":"de","ocr_de":"12*\n11. (\u2019.arlson\nInsung aufgekocht. bis ein geruch- und fast farbloses Filtrat gewonnen war. In einigen Kubikzentimetern hiervon konnte der kakodylgeruch deullieli wahrgenommen werden, naelidem HOI iSp. (i. 1.1b) nebst Xinnfeilsp\u00e4nen zugesetzl und die \u00abranze Mischung im Wasserlinie erhitzt worden war.\n. Am 2\u00d6. VI. ilicsamlmenge des injizierten Xatr. kakodyl. 1.70 g. wurde die erste Kb'klrolyse des l\u2019rins folgenderma\u00dfen aiisjrefiihrl : booeem wurden bis auf 100 ccm verdampft : 2b ccm hiervon 2 eem konzentrierter ILSO, wurden in das Voltameter gef\u00fcllt. Nach zweist\u00fcndiger Kb'klrolyse == o.\nAm 2. VII. ((iesamtmenge Na. kakodvl. b,tO g). \u00f6oO g\ni\t*\nwurden zu too g cingedampft. 2b ccm hiervon -|- b ccm II.,SO, 'konz.i. Klektrolyse von b 7 I hr \u2014 o.\nAm b. VII. tOesamtmenge )\u00bb..\u2019>() g) wurde in derselben Weist\u00bb wie am 2. VII. verfahren und eb(*nfalls mit negativem Krgebnis.\nAm 7. VII. (tiesamlmenge b.OO gi wurden .\u2018\u00bb0 g Urin -j deem konzentrierter ILSO, von 1 >2 \u2014 i l'hr clektrolysiert mit ebenfalls negativem Krgebnis.\nAm IO. VII. (tiesamlmenge i-,.*io g) wurden \u00d6O g I rin b eem konzentrierter fl2S(von 1 J \u2014VA Uhr aueh mit negativem I\u00eeesullal.\u00ab\u00bbelektrolysierl.\nha es nicht ausgeschlossen war, dal\u00bb das Vorhandensein der Kakodyls\u00e4ure oder irgend eines anderen Stoffes die vic\u00bbl-leiebt arsenige S\u00e4ure oder Arsens\u00e4ure hindern konnte, zu reagieren, so wurden \u00d6O eem des kakodylhaltigen Harnes mit \u00f6 eem II..SO, ;! '/jono mg As als Kaliumarsenil versetzt. Nach oinstiindiger Kb'klrolyse konnte die ob(*n besprochene Ueaktion des Silberniti'atpapieres wahrgenommen vv(*rden.\nSehlielllieh k\u00f6nnte aueh die Vermutung gehegt werden, dal\u00bb eine ziemlich langt' Zeit dazu geh\u00f6re, um Kakodyls\u00e4ure im Organismus in eines der anorganischen Oxyde des Arseniks \u00fcborzufiihren. Dies schien jedoeh nicht der Fall zu sein, wenigstens zeigten fortgesetzte Untersuchungen bis zum lb. VIII., da also \u00fcber 2 Monate seit der ersten Kinspritzung verflossen waren, dal\u00bb keim* anorganischen .Verbindungen sieh gebildet hatten, die im l rin nachweisbar waren.","page":428},{"file":"p0429.txt","language":"de","ocr_de":"iKis \\oi halten orgiuuschvr iiikI atioi^anix'licr Ai >\u2666*11vi*11mri< 111nfr\u00ab\u25a0 n.\tiJ\nIch gehe imnniclir dazu Ober. einige Angaben \u00fcber \u00ablie qiianlitativ<\u2018 Mestimmung des Arseniks im Harn zu machen. Ni< lit \\K le um den Methoden. (Ja* sonst l\u00fcr die IScstmimumr der Arsenikmenge anwendbar sind, d\u00fcrften him- am l\u2018laize sein, da es sich nat\u00fcrlich heim I rin nur um einen geringen (iehalt au As handeln kann. Da man stets H\u00fccksichf darauf nehmen muh. dall sowohl organische wie anorganische Verbindungen Vorlieben k\u00f6nnen. kann die Heslimmung nicht slallliuden ohne hindunslung und darauf lotsendes Schmelzen mil l\\alilivdral od(,r Salpeter. Diese Operation erforderl ja an und f\u00fcr sich schon gewisse Vorsiehtsmaliregeln, damit kein eventuell vorhandenes Arsenik verloren gehe.\nDie ({liantitativc Heslimmungsmelhode. die nach meiner Kiialnun\u201c l\u00fcei die lallen Destillate liefert, isI eine Kombination mit der M\u00f6 rn ersehen Methode1 durch Titrierung mit Kalium-permanganall\u00f6sung. Khe diese Methode zur Anwendung kommen konnte. muhte jedoch zuerst ermittelt werden. <>1\u00bb <fi\u00e8 durch Schmelzen mit. Salpeter gebildete Arsensaure sich v\u00f6llig mit Sehwelelwasserstolf niederschlagen lieb, und welche/eil hierzu erforderlich war. Hierbei zeigte es sich, dal\u00bb erst nach Verlauf von iS Stunden das Arsenik so vollst\u00e4ndig ausgef\u00fclJl war, dal) die entsprechende Menge zugeselzlen Arseniks wiedergefunden wurde. Der Versuch wurde in der Weise ausgef\u00fchrl, dal\u00bb 0.10 injr As als arsensaures Xatrium mit -\u00f6 ccm HUhJ.Y' .,) ~\\~\t1 (-(\u2019in ges\u00e4ttigtem SchwefeKvasserslotfwasser versetzt\nwurde, worauf die Mischung hei einer Temperatur von Jo his ,)()'\u2019 iS Stunden stehen muhte. Dann wurde der Versuch mit Harn unbestellt, loo ccm von diesem wurden mit 0.|o mg As als arsensaures Natrium versetzt: der I rin wurde un AVasser-hade bis aut einen kleinen liest eingedampH. Da I rin stets auch nacli langwieriger Kirtdampfung keinen v\u00f6llig trockenen Kest hinlerhibl, wurden .\u00bbb wasserfreies Nalrumcarbonal damit vermischt. So ent hielt ich hei Hmr\u00fchren und fortgesetztem Kindampfen einen trockenen sandigen R\u00fcckstand. I)a<Schmelzen dies(T Masse mit .Salpeter nullit\u00e9 vorsichtig vorgciiommeji werden, um (\u2018inen allzu grollen Verlust zu vermeiden. Ich verfahre in folgender \\\\ eise: 10 g arsenikfreies Nalriumnitr.it wurde voll-","page":429},{"file":"p0430.txt","language":"de","ocr_de":"0. K. Carlson,\nm\nst\u00eeiinli<r peschmotzeu in <*in\u00ab*m 100 ocin lassenden Platinticgel. Dir Kl amm<* wurde entfernt und eine M\u00ab*ss<*rspilz<* dor einge-trockueten Mis\u00abhung wurde hiuzugeselzl, dei'eu YVrkohlung dann eint rat. Auls neun wurde dann die Klamm\u00ab* gen\u00e4hert, ^odali nur ein kleiner I eil <h*s Ti\u00ab*gels von ihr ber\u00fchrt wurde. Na< h cjngetrelrnrr Sehmclzung IlieRt allm\u00e4hlich dur \u00fcbrig\u00ab! kohl\u00ab*nhaltig\u00ab* teil dur S<hmelz<* in die gl\u00fchende Masse und die Verbrennung gehl ruhig und olme Kunk<Mig\u00ab*knist<*r vor sich. Naelidem uiue vollst\u00e4ndige Verbrennung slatlg\u00ab*fun\u00abten, wird di(\u00bb Klammu wiudur einen Au\u00abrcMiJ\u00bb.li\u00ab*k entlernl und eine nein* Portion I roekensubslanz wird hinzugesetzl. In dieser Weise* f\u00e4hrt man lorl l\u00bbis alles verb raunt ist. Mau erh\u00e4lt (*ndlieh eine* weille Mass\u00ab* als Il\u00fccksland.\nDuirli eine solche Verbrennung entstehen, wie ich gefunden tiabu. nur g\u00bb*ring<* Verluste und d(*r widerw\u00e4rtige* (J<*ruch, der die Krmv<*rbrennung zu b\u00ab*g\u00efeilcn plient, erscheint in hohem tirade vermindert.\nDas durch di\u00ab* Schmelzung erhaltene Produkt wird in verd\u00fcnnter Schweieisaure ( |0\" ) aufg\u00ab*losl. wob\u00ab*i Kohhuisaur\u00ab* und salpetrige S\u00e4ur\u00ab* sich veriliichligen. Die Mischung wird erhitzt, bis ein h<*rnusg<*hommener Troplen. mit .loftkaliumst\u00e4rke-l\u00f6sunjr vermischt, diese nicht oder nur schwach gelb lurbt. Darauf werden etwa In nm HCl (2.')\u00b0;.\u00bb) sowie das dreifache. Volumen g\u00ab\u2018s\u00e4l tiglon SchwcfclwasserslolTwussers hinziigelugl. Narb Verlauf von \u00ees Stunden wurde der Niederschlag auf einem kh*in\u00ab;n Killer gesaummll.'gewas\u00abdien und in einiget) Kuhikzenti-melern O.o\".<,igor Kalihydralldsuug aufgel\u00f6st. Diese L\u00f6sung wurd\u00ab* dann nach M\u00f6rners M\u00ab*ltiod\u00ab* behand\u00ab*ll. Ks wurden l>\u00ab\u2018i der Titrierung O.ns mg leslgesl\u00bb*\u00ef|t : also waren 0,02 mg As verhuvn gt*gang\u00bb*n.\nDaraul wurd\u00ab* \u00ab*in \\ \u00ab*rsu\u00ab*11 mit Kakodvls\u00e4un* gemacht. o..\u2018l.) mjjT As als Nalriunikakodylat wur\u00abl\u00ab*n mil loo g Drin ver-s\u00ab*tzt. Das Kindafnpf\u00ab*n und V\u00ab*rs\u00ab*lzen mit Soda geschah. wie \u00abdn*n angegeben. I!<*i \u00ab1er Schmelz\u00ab* \u00abti\u00ab*s\u00ab*r Mass\u00ab* mit Salpeter inachl\u00ab* si\u00ab h der Cernoli von Kakodvl s\u00ab*hr d\u00ab*ullich bemerkbar. Ih\u00ab's<*r war \u00abmistenden inl\u00f6lg\u00ab* von (Induktion durch b\u00ab*i dein tiliitu n gehihtete Kohle, trotzdem der SchmelzprozeR mit grober","page":430},{"file":"p0431.txt","language":"de","ocr_de":"Das Verhallen or\u00e7nmiseher im.l an...-;,nis. her Arsei,vcrl,i,\u201e|\u201e\u201esc,,. Ml\nVorsicht an\u00abesiellf worden war. Von .l. i, zu\u00e7\u00eecselzi, \u201e ,me As wurden l>ej <!<\u25a0\u25a0- Tilrierimjr 'diu m\u00ab voiyolimdon.\nNachdem diese Versuche \"ernaelil waren. wurde der (Jc-ludl des Urins an Knkodyls\u00fcure naidi Kins|iritzurur von Natrimn-kakodylal am 7. Juli (siehe uDeii die Tal.ellei |M->liinml. /.u dieser Zeil niultle-n\u00e4mlich. wie mau. amiehmen kminle. der I rill die Krollte Men\u00e7re an den Ur-raiiisinus zii\u00e7rcl\u00ef\u00efhrlcu.Arseniks enlliallen. Da der Arsetiik;relialt also vcrhallm-m\u00e4hi\" tx\u00bb-!, sein niul'ile, wurden nur \u2022\">'! <r des \"csaminellcn Taj/esurins eenem,men.\nIiesiillat: 1.01 me As in .'ill e I rin l'ii.j nt\" As in 101,(1 \u00ab Urin -- f>7.(> imr Xalr. kakedyl.\nDa etwas aliweieheude Aiijralien rnrlicKcn filier die tiil'li\u00bb-keil l(<,r Kakodyls\u00e4urc. lil.er den Cerueli des | lins naeli Kin-\n,|('''soll\"\u2018\" \"\u00ab\u00ab\u2022\u2022\u2022 \u2022\"'* l'ilire ich liier zur Vervcllsi\u00e4ndiKunK des Asirliereel,enden die lieoliaeliluiifren an. die ich \u201eueirden Kuispril/.linken mil diesem Slolfe j\u00e7emarhl lial.e.\nZun\u00e4ehsl miiee erw\u00e4hnt sein, ilall iel, weder wahrend\n'Irr Zeil '1er Kinsprilziiiureii in,el. nachher das Kerin\u00e7rslr f hel-Im'IhkIch <>vsp\u00fcrl\nDer I rill wies, eijreiiliiiiilieh jn-nusf. nur in einem einzigen l'alle. n\u00e4mlic h nac h Aul'hewahrimj; desselhen in einem ull'eneri \"\"d Verlauf eines Tajres. eine,, slarken lieruel, nach kakodylcxyd auf. Smisl wurde niemals ein den,rimer (ierneji wahrpi'ii,\u201e\u201emen. sell,si nh hl na. I, l\u00e4njrcrer AulI\u201e\u2022 wahrinij; <i(- I rin\u00ab in ollViinm (ielala*.\n\\V \u00abihroml iiK'limv l\u2018Y)r\u00abHi<T crw\u00e4lmon, dal! \u00abich |Mj Km-\"ahme per \u201es der Kakodyl\u00e7\u00e7eruc I, shirk in der lAspiralimisliill hemerkhar mache, heliaiiplen andere, dall dieses |\u201e.j subkutaner Injektion nic hl der Kall sei. Selbst konnte id, derarlijres nicht konstatieren. Andere l\u2019crsonen. mil denen ich u, Der\u00fchrun\u00e7! kam. Klaubten jede,el, an mir w\u00e4hrend der Kin-prilzuni:r\u201e deul-11,11 ,'ill('\" ''i-enarliyen. an Zwiebel ............rnden (Jeruch zu\nhemerkeil, der besonders in der K.yspiraliousliifl wahrnebln-Kar war.\nK\u00fcr Mndizim r d\u00fcrfte folgende l\u00eeeokaelilung an ,\u201eir M.]]>st micros: anl sein. Soil meiner .lugend lial.e ich am Kopie und 51,1 d(\u2018ii Kllliogen IVairiasisausschlnge gel.al.l, Diese iialien sich","page":431},{"file":"p0432.txt","language":"de","ocr_de":"vu\n(\u2019. K. ('.arisen. i\u2019Ii.or .Arsetiverbindunge'n.\nbis zum heutigen Tage bei den Dosen, die ieli mir einspritzte, unver\u00e4ndert erhalten.\nDie Ergebnisse meiner Knlersuchungen glaube ich in folgende S\u00fclze ziisainmcnfasson zu k\u00f6nnen:\n1. Dei Kntcrsuclumg von sowohl Handelswaren wie Arzneimitteln auf das Vorhandensein von Arsenik null\u00bb auch auf orga-nisclie Arsenikverhindimgen Diicksicht benommen werden.\n1. Liegt der'Verdacht einer Arsenikvergiftung durchGegenst\u00e4nde der Lmgehung wie Tapeten, Zcugstoffc u. a. vor, so muH eine llarnunlersiieiiunjr das beste Desultat ergehen. Zu diesem Kalle d\u00fcrfte eine Kntcrsueliung vermittelst Elektrolyse am bequemsten auszul\u00dchren sein, wie anderseits auch die Sch\u00e4rfe der Drohe als zureichend betrachtet werden kann. Als h\u00f6chst wahrscheinlich ist n\u00e4mlich anzunclimen. daH Arsenik in diesem Kalte im I rin als arsenide S\u00e4ure oder Arsens\u00e4ure vorkommt. Versuche an Tieren dadurch. daH man sie ArsenwnsserslolT einalmen l\u00fcHt. sollten augestclll werden..1)\nH. Die organischen ArscmkYvrhiudungen \u2014 wenigstens die als Medikamente ungewandten - scheinen den Organismus zu passieren, ohne in eine der giftigen unorganischen Verbindungen des Arseniks \u00fcberzugehen : dies hat konstatier! werden k\u00f6nnen, soweit es die Kakodvls\u00e4urc und ihre Salze betrifft.\ni. Die pharmakologische Wirkung der Kakodyls\u00e4ure ist aus diesem (Irunde nicht auf die Dildung von anorganischen Arsenoxyden zur\u00fcckzuf\u00fchren. Ihr Schicksal innerhalb des Organismus ist etwa das folgende: Der grollte 'Teil wird unver\u00e4ndert mit dem I rin nusgeschieden. Hin anderer Teil wird von einer grollen Zahl von Organen zu fl\u00fcchtigem Kakodyloxyd reduziert, und zwar in erster Linie von Magen, Darm und Leber;*) als solche werden sie dann vom Organismus ausgescliicden, zum grollen Teil durch die Kxspiralionsluft, und dies besonders, wenn Oie Einnahme per os st all gefunden hat.\nV Verla smt dieses wird, soweit es seine /.eit erlaubt, derartige Vei suelie Vornehmen.\n-) Konstatiert von A IIefiter.' a. a. O.","page":432}],"identifier":"lit18417","issued":"1906","language":"de","pages":"410-432","startpages":"410","title":"\u00dcber das verschiedene Verhalten organischer und anorganischer Arsenverbindungen Reagenzien gegen\u00fcber, sowie \u00fcber ihren Nachweis und ihre Bestimmung im Harn nach Einf\u00fchrung in den Organismus","type":"Journal Article","volume":"49"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:30:45.816120+00:00"}