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{"created":"2022-01-31T13:32:19.507353+00:00","id":"lit18425","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Levene, P. A.","role":"author"},{"name":"J. A. Mandel","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 50: 1-9","fulltext":[{"file":"p0001.txt","language":"de","ocr_de":"Darstellung und Analyse einiger Nucieins\u00e4uren.\nXII. Mitteilung.\nNucleins\u00e4ure der Spermatozoen des Maifisches (Alosa).\nVon\nP. A. Levene und J. A. Mandel.\n(Aus dem Rockefeiler Institute for Medical Research, New-York, und aus dem Chemischen Laboratorium der New-York University und Bellevue-Hospital\nMedical College).\n(Der Redaktion zugegangen am 3. September 1906.)\nDie Untersuchungen \u00fcber die Nucieins\u00e4uren der Fisch-spermatozoen sind sehr eingehende und sorgf\u00e4ltige gewesen, doch liegen nur wenige Arbeiten vor, in welchen eine quantitative Bestimmung der Spaltungsprodukte durchgef\u00fchrt war. Angaben \u00fcber den Puringehalt finden sich in der Mitteilung von Schmiedeberg1) \u00fcber die Lachsmilchnucleins\u00e4ure, und Kossel und Steudel2) erw\u00e4hnen, da\u00df es ihnen gelungen ist, aus 800 g Testikeln 5 g Uracil zu gewinnen. Nun ist aber der prozentische Gehalt dieses Organs an Nucleins\u00e4ure nicht bekannt, au\u00dferdem ist es durch die Arbeiten von Jones3 4) und von einem von uns (Levene)3) klargelegt worden, da\u00df in \u00fcberlebenden tierischen Organen Cytosin in Uracil umgewandelt wird.\nEs ist also ersichtlich, da\u00df unsere Kenntnis \u00fcber die quantitative Zusammensetzung der Spermatozoennucleins\u00e4ure mangelhaft ist.. In der vorliegenden Arbeit versuchten wir quantitativ die Spaltungsprodukte der Nucleins\u00e4ure der Maifisch-testikeln zu bestimmen.\n0 Arch. f. exp. Pathol, u. Pharm., Bd. XLIII, S. 57, 1900.\n2)\tDiese Zeitschrift, Bd. XXXVII, S. 245, 1903.\n3)\tDiese Zeitschrift, Bd. XLI, S. 100, 1904.\n4)\tDiese Zeitschrift, Bd. XLI, S. 393, 1904; Amer. Journ. of Physiol., Vol. XII, S. 276, 1904.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. L.\n1","page":1},{"file":"p0002.txt","language":"de","ocr_de":"2\nP. A. Levene und J. A. Mandel,\nDie Substanz wurde nach dem Verfahren von einem von uns (Levene) dargestellt und als Kupfersalz analysiert.\nDie Zusammensetzung war die folgende:\n0,1971 g der Substanz, im Vakuumexsikkator getrocknet, gaben bei Verbrennung 0,2339 g C0.2 und 0,0791 g H20.\nC == 32,3 o/o, N = 4,46 >\n0,3853 g der Substanz wurden f\u00fcr eine Stickstoffbestimmung nach Kjeldahl verbraucht. Es verlangte zum Neutralisieren 39,6 ccm Schwefels\u00e4ure (1 ccm = 0,001382 g N), N \u2014 14,20 \u00b0/o.\n0,2016 g der Substanz gaben 0,0520 g Mg2P207, P = 7,22 \u00b0/o.\nDie Substanz enthielt 27,53 \u00b0/o Asche (Kupfer und Phosphors\u00e4ure mitgerechnet).\nF\u00fcr kupferfreie Substanz berechnet:\n\tMilz\tMilchdr\u00fcse\tNiere\tMaifischtestikeln\nc\t37,78\t34,67\t\u2014\t36,27 \u00b0/o\nH\t4,86\t4,39\t\u2014\t5,00 \u00b0/o\nN\t16,51\t15,60\t15,13\t15,96 \u00b0/o\nP\t8,99\t8,48\t8,66\t8,11 \u00b0/o\nBasen\t7,35\t7,00\t4,56\tll,00\u00b0/o\nDie Substanz war biuretfrei und besa\u00df alle Eigenschaften der Nucleins\u00e4uren.\nPurinbasen.\nBei den mehrfachen Analysen der Nucleins\u00e4uren ver-schiedener Herkunft hat einer von uns (Levene) den Eindruck gewonnen, als ob die Resultate, die man bei Anwendung von Kupfersalzen erh\u00e4lt, keine zuverl\u00e4ssige Auskunft \u00fcber den Gehalt der Substanz an Guanin gaben. In einigen Versuchen, in welchen m\u00e4\u00dfige Quantit\u00e4ten des Salzes zur Analyse kamen, war die Ausbeute minimal. Um Klarheit \u00fcber diese Erscheinung zu gewinnen, wurden zur Analyse der Purinbasen in der vorliegenden Nucleins\u00e4ure zwei Pr\u00e4parate in Anwendung genommen, ein Kupfersalz und die freie S\u00e4ure. \u2014 Die Spaltung der beiden Pr\u00e4parate wurde in ganz \u00e4hnlicher Weise ausgef\u00fchrt. Um den Einflu\u00df der Anwesenheit des Kupfers auf die Ausbeute an Guanin bei der hydrolytischen Spaltung der Nucleins\u00e4ure genauer zu studieren, wurde in einem Versuche reines Guanin mit Schwefels\u00e4ure und Kupfersulfat in Anwesenheit von Zucker in derselben Weise erhitzt, wie die zur Gewinnung der Purinbasen angewandte Nucleins\u00e4ure.","page":2},{"file":"p0003.txt","language":"de","ocr_de":"Darstellung und Analyse einiger Nucleins\u00e4uren.\n3\nWie zu erwarten, war die Ausbeute an Guanin viel bedeutender bei Anwendung von freier S\u00e4ure, und im dritten Experimente konnte nur eine ganz geringe Quantit\u00e4t von dem angewandten Guanin zur\u00fcckgewonnen werden. Die Einzelheiten der Versuche folgen.\nExperiment I. 95,0 g des Kupfersalzes wurden mit 500 ccm 10\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler im kochenden Wasserbade 8 Stunden erhitzt. Am Ende dieser Zeit bestand das Reaktionsprodukt aus einem braunen Niederschlage und einer braunen L\u00f6sung. Diese wurden durch Filtration getrennt, das Filtrat diente zur weiteren Analyse. Es wurde mit einer 10\u00b0/oigen Phosphorwolframs\u00e4ure so lange behandelt, als sich noch ein Niederschlag bildete. Dieser wurde in \u00fcblicher Weise mit Barythydrat zersetzt und die alkalische L\u00f6sung mit Schwefels\u00e4ure so lange behandelt, bis die L\u00f6sung auf Lackmus sauer, auf Congo aber neutral reagierte. Das Filtrat von Baryumsulfat wurde bis zum ganz kleinen Volumen eingedampft und der Krystallisation \u00fcberlassen. Nach l\u00e4ngerem Stehen bei etwa -f- 2\u00b0 C. bildete sich ein reichlicher krystalli-nischer Niederschlag. Dieser wurde in einem gro\u00dfen \u00dcbersch\u00fcsse von Wasser erhitzt. Ein kleiner Teil blieb unl\u00f6slich, und der gr\u00f6\u00dfere schied sich nach Eindampfen der L\u00f6sung wieder in Krystallform aus. Die Mutterlauge von dem letzten Niederschlage wurde mit einem \u00dcbersch\u00fcsse von Ammoniak eingedampft, und der entstandene Niederschlag wieder in das Sulfat umgewandelt.\nDas umkrystallisierte Sulfat wurde lufttrocken der Analyse unterworfen und erwies sich als Adeninsulfat. Der unl\u00f6sliche Teil bestand aus Guanin.\nDie Ausbeute an Adenin betrug 2,0 g, an Guanin 0,95 g.\nDie Analyse des Adeninsulfats ergab die folgenden Zahlen:\n0,1581 g Substanz gaben bei Verbrennung 0,1748 g CO* und 0,0605 g H20.\nF\u00fcr (C5H5N5)2S04 + 2 H20\nBerechnet :\nGefunden : 30,15 \u00b0/o 4,25 \u00b0/o\nC = 29,70 \u00b0/o H = 3,96 \u00b0/o\n1*","page":3},{"file":"p0004.txt","language":"de","ocr_de":"4\nP. A. Levene und J. A. Mandel,\nDie Analyse des Guanins ergab die folgenden Zahlen:\n0,1489 g der Substanz gaben 0,2132 g C02 und 0,0500 g H20.\nF\u00fcr C5HoN50\nBerechnet :\tGefunden :\nC = 39,73 \u00b0/o\t39,05 \u00b0/o\nH = 3,31 \u00b0/o\t3,72 \u00b0/o\nDie Mutterlauge wurde dann mit einer ammoniakalischen L\u00f6sung von Silberchlorid behandelt. \u2014 Der Niederschlag der Silberpurine wurde mit Salzs\u00e4ure zersetzt und das Filtrat von Silberchlorid nach Zugabe eines \u00dcberschusses von Ammoniak auf dem Wasserbade eingedampft. \u2014 Es bildete sich ein amorpher Niederschlag, welcher durch Filtration entfernt wurde. Die zur\u00fcckbleibende L\u00f6sung wurde erw\u00e4rmt und mit einer w\u00e4sserigen Pikrins\u00e4urel\u00f6sung behandelt, so lange sich ein Niederschlag bildete. \u2014 Die Mutterlauge wurde von Pikrins\u00e4ure in \u00fcblicher Weise befreit und wieder mit einer ammoniakalischen L\u00f6sung von Silberchlorid behandelt; es bildete sich dabei ein nur ganz unbedeutender Niederschlag, der nicht weiter untersucht wurde. Der braune Niederschlag, der vermutlich aus Guanin bestand, wurde in Salzs\u00e4ure aufgel\u00f6st, mit Tierkohle gekocht, und wieder mit \u00fcbersch\u00fcssigem Ammoniak bis zu kleinem Volumen eingedampft; \u2014 beim Erkalten bildete sich ein Niederschlag, der zur Analyse verbraucht wurde.\n0,1280 g im Xylolbad getrocknete Substanz gaben beim Verbrennen 45,8 ccm Stickstoff (\u00fcber 50\u00b0/o KOH) bei T. = 24\u00b0 G. und P. = 760 m. N = 28,44\u00b0/o.\nDie Substanz war also kein Guanin.\nDas unl\u00f6sliche Pikrat, welches als Adenin erhalten wurde, lieferte beim Umkrystallisieren nur eine ganz unbedeutende Menge einer Substanz, welche die Beschaffenheit des Adenin-pikrates besa\u00df.\nDas Filtrat vom Phosphorwolframs\u00e4ureniederschlage wurde in \u00fcblicher Weise mit Barythydrat zersetzt, vom \u00dcbersch\u00fcsse des Baryts mittels Schwefels\u00e4ure befreit und zu kleinem Volumen eingedampft. Es schied sich dabei ein Niederschlag aus, der aus Schwefels\u00e4ure umkrystallisiert alle Eigenschaften des Thymins besa\u00df. \u2014 Die Mutterlauge von Thymin wurde wieder mit Phosphorwolframs\u00e4ure behandelt, es bildete sich aber kein Niederschlag.","page":4},{"file":"p0005.txt","language":"de","ocr_de":"Darstellung und Analyse einiger Nucleins\u00e4uren.\n5\nDie Analyse des Thymins ergab die folgenden Zahlen: 0,1623 g der Substanz gaben 0,2837 g C02 und 0,0711 H20.\nF\u00fcr C5H6N20\nGefunden :\nBerechnet :\nC = 47,62 \u00b0/o H = 4,76 \u00b0/o\n47,67 \u00b0/o 4,87 o/o\nExperiment II. 50 g der kupferfreien Substanz (enth\u00e4lt 40 g der freien S\u00e4ure) wurden auf demselben Wege wie in vorigem Experimente hydrolysiert.\nDie Ausbeute an Guanin betrug 2,0 g, die an Adenin 1,4 g. Aus dem Filtrate vom Phosphorwolframs\u00e4ureniederschlage lie\u00df sich nur eine ganz unbedeutende Menge von Thymin gewinnen.\nEs schien also aus diesen zwei Versuchen, da\u00df beim Erhitzen mit verd\u00fcnnten S\u00e4uren in Anwesenheit von Kupfer das sich bildende Guanin weitere Ver\u00e4nderung erleidet, vielleicht unter Bildung von sekund\u00e4ren komplizierten Substanzen durch synthetische Vereinigung mit anderen Bestandteilen der Nucleins\u00e4ure. Um den Vorgang genauer zu erforschen, wurde folgender Versuch angestellt.\nExperiment III. 2,0 g Guanin und 20 g Gulose wurden mit 150 ccm 10\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure, in welcher 4,0 g Kupfersulfat aufgel\u00f6st waren, im Wasserbade mit B\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler erhitzt. Es bildete sich sofort ein kleiner heller flockiger Niederschlag. Am Ende des Tages wurde die Operation unterbrochen. W\u00e4hrend der Nacht schied sich der gr\u00f6\u00dfte Teil des Guanins in Form des Sulfates aus. Die blaue Fl\u00fcssigkeit nahm allm\u00e4hlich eine braune F\u00e4rbung an, anstelle des amorphen flockigen Niederschlags schied sich eine braungef\u00e4rbte krystal-linisehe Masse aus, die aus langen prismatischen Nadeln bestand. Die Krystalle l\u00f6sten sich nicht in hei\u00dfem Wasser, in m\u00e4\u00dfig verd\u00fcnnten S\u00e4uren, wohl aber in Alkalien und in konzentrierten S\u00e4uren. Die Krystalle enthielten Schwefels\u00e4ure und Kupfer, doch nach Zugabe von Ammoniak zu einer Suspension der Substanz in Wasser f\u00e4rbte sich dasselbe blau nur nach l\u00e4ngerem Stehen.\nDie Substanz hatte die folgende Zusammensetzung :\n0,1952 g der Substanz gaben bei Verbrennung 0,1732 g C02 und 0,0486 g H20 ; C = 19,01 ; H = 2,76.","page":5},{"file":"p0006.txt","language":"de","ocr_de":"6\nP. A. Levene und J. A. Mandel,\n0,4423 g der Substanz wurden f\u00fcr eine Kjeldahlsche Stickstoffbestimmung gebraucht. Es verlangte zum Neutralisieren 78.7 ccm Schwefels\u00e4ure (1 ccm = 0,00133), N = 26,1 \u00b0/o.\n0,4515 g der Substanz, beim Schmelzen mit Natronhydrat (aus Natrium dargestellt), mit Salpeter \u00fcber einer Gasolinflamme, gaben 0,2018 g BaS04 ; H2S04 = 18,79 \u00b0/o.\n0,1364 g der Substanz gaben beim Schmelzen 0,040 g CuO ; Cu = 23,35 \u00b0/o.\nEin Teil der Substanz wurde in m\u00e4\u00dfig konzentrierter Salzs\u00e4ure aufgel\u00f6st. Ein kleiner brauner Niederschlag blieb ungel\u00f6st. Aus der L\u00f6sung wurde auf \u00fcbliche Weise mittels ammoniakalischen Silberchlorids Guanin gewonnen. Diese Substanz ist also auch kein Guaninkupferoxydul. Die genauere Natur der Substanz wird eingehend untersucht werden.\nDie Mutterlauge von den Krystallen wurde auf ein Volumen von 225 ccm gebracht, und 12,5 ccm von diesen wurden f\u00fcr eine Bestimmung des freien Ammoniaks angewandt. 0,012 g Stickstoff oder 1,39 \u00b0/o des gesamten Stickstoffs waren in dieser Form vorhanden. Die Hauptmenge des Filtrates wurde mit einer 10\u00b0/oigen L\u00f6sung von Phosphorwolframs\u00e4ure behandelt. Der Niederschlag wurde auf \u00fcbliche Weise auf Purin und Pyrimidinbasen untersucht. Es gelang, 0,150 g Guanin, aber keine merkliche Quantit\u00e4t von Pyrimidinbasen zu gewinnen. Ebensowenig war es m\u00f6glich, Pyrimidinbasen aus dem Phos-phorwolframs\u00e4urefiltrat zu gewinnen.\nEs geht aus diesem Versuche hervor, da\u00df bei der Spaltung des Kupfersalzes mittels verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure nur ein Teil des in der Nucleins\u00e4ure vorhandenen Guanins wieder aufgefunden wird, und da\u00df das \u00fcbliche Verfahren zur Darstellung der Purinbasen keine Auskunft \u00fcber den wirklichen Gehalt an Guanin geben kann, wenn das Kupfersalz zur Analyse angewendet wird.\nPyrimidinbasen.\nObwohl die vorherige Erfahrung uns keinen Anla\u00df zur Vermutung gab, da\u00df die Anwesenheit des Kupfers einen Einflu\u00df auf die Bildung von Pyrimidinbasen besitzt, war es doch w\u00fcnschenswert, die Besultate der Analyse des Kupfersalzes mit denen der freien S\u00e4ure zu vergleichen.","page":6},{"file":"p0007.txt","language":"de","ocr_de":"Darstellung und Analyse einiger Nucleins\u00e4uren.\n7\nExperiment I. 61 g der freien S\u00e4ure und 500 ccm 25\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure wurden 5 Stunden im Autoklaven auf 160\u00b0 C. erhitzt. Das Reaktionsprodukt wurde einige Tage stehen gelassen. Die Melaninbildung war sehr sp\u00e4rlich. Das Melanin und das Thymin wurden abfiltriert und das Filtrat nach dem Verfahren von einem von uns auf die Pyrimidinbasen weiter verarbeitet. Die Ausbeute an Thymin betrug 5,5 g ; in der Cytosinfraktion wurden 10 g eines unl\u00f6slichen Pikrates erhalten. Beim Versuche, das Pikrat in Sulfat \u00fcberzuf\u00fchren, erhielt man eine Substanz, die das typische Aussehen des Cytosinsulfates nicht besa\u00df. Die Ausbeute an dieser Substanz betrug 2,9 g. Bei der Analyse erwies sich, da\u00df Adeninsulfat vorlag.\n0,1631 g der Substanz gaben bei der Analyse 0,1812 g C02 und 0,0679 g H,0.\nF\u00fcr (C5H5N5)2H2S04 \u2022 2 H20 Berechnet :\tGefunden :\nC = 29,70 \u00b0/o\t30,29 \u00b0/o\nH == 3,96 \u00b0/o\t4,16 \u00b0/o\nDie Mutterlauge von Adeninsulfat wurde mit ammonia-kalischer L\u00f6sung von Silberchlorid behandelt. Es bildete sich ein ganz sp\u00e4rlicher Niederschlag von Adeninsilber. Das Filtrat von diesem wurde mit Salpeters\u00e4ure anges\u00e4uert, von Silberchlorid abfiltriert und das Filtrat nach Kossel-Jones auf Pyrimidinbasen untersucht. Es gelang dabei, Cytosinsulfat darzustellen, welches in das Chloroplatinat \u00fcbergef\u00fchrt und als solches analysiert wurde.\n0,1658 g der Substanz gaben 0,0506 g Pt.\nF\u00fcr 2 (C4H5N30)PtCl4 \u2022 2 HCl Berechnet :\tGefunden :\nPt = ,30,84 \u00b0/o\t30,52 \u00b0/o\nExperiment II. 85,0 g des Kupfersalzes wurden auf \u00e4hnliche Weise wie im vorigen Experimente behandelt. Es bildete sich dabei 5,0 g Thymin, 2,5 g Adeninsulfat und eine unbedeutende Menge von Cytosin.\nDie Melaninbildung war in diesem Experimente viel bedeutender.\nDie Filtrate der unl\u00f6slichen Pikrate wurden vereinigt, von","page":7},{"file":"p0008.txt","language":"de","ocr_de":"8\nP. A. Levene und J. A. Mandel,\nPikrins\u00e4ure befreit, mit Barythydrat neutralisiert und auf ein ganz kleines Volumen eingedampft. Die L\u00f6sung wurde wieder mit Schwefels\u00e4ure anges\u00e4uert und mit einer 5\u00b0/oigen Phosphorwolframs\u00e4ure behandelt. Ein Versuch erwies, da\u00df der Niederschlag aus Purin und Pyrimidinbasen bestand. Die Trennung derselben wurde auf \u00fcbliche Weise ausgef\u00fchrt. Die Ausbeute an Purinbasen war sehr sp\u00e4rlich; in der Pyrimidinfraktion konnte Cytosinsulfat nachgewiesen werden.\nDas Phosphorwolframs\u00e4urefiltrat wurde nach Kossel-Jones auf Pyrimidinbasen untersucht. In dieser Fraktion wurde bei der Analyse von Nucleins\u00e4uren anderer Herkunft Uracil aufgefunden; in dem vorliegenden Versuche konnte aber nur etwa 1 g Thymin, aber gar kein Uracil erhalten werden.\nKohlehydrate.\nIn ihrem Gehalt an Kohlehydraten unterschied sich diese Substanz von anderen Nucleins\u00e4uren nicht. Die freie S\u00e4ure gab eine positive Orcinreaktion, und bei der Hydrolyse mit 30\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure bildete sich eine sehr betr\u00e4chtliche Menge von L\u00e4vulins\u00e4ure. Diese wurde in Form ihres Silbersalzes isoliert und identifiziert.\n0,2190 g der Substanz gaben 0,1056 g Ag.\nF\u00fcr G5H703Ag\nBerechnet:\tGefunden:\nAg = 48,43 \u00b0/o\t48.22 \u00b0/o\nDie Resultate der vorliegenden Analyse unterscheiden sich von denen der anderen Nucleins\u00e4uren wesentlich. Am meisten auffallend sind die Unterschiede im Gehalt an Pyrimidinbasen. Die Ausbeute an Cytosin war sehr sp\u00e4rlich und Uracil konnte \u00fcberhaupt nicht nachgewiesen werden. Auch ist auffallend, da\u00df beim Erhitzen auf 160\u00b0 C. mit 30\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure noch eine sehr betr\u00e4chtliche Menge von Adenin unangegriffen bleibt, was bei den anderen S\u00e4uren nicht der Fall ist. Nun ist es denkbar, da\u00df das Intaktbleiben des Adenins durch Versuchsbedingungen verursacht war und nicht durch die abweichende Zusammensetzung dieser S\u00e4ure. Doch w\u00e4re es eigent\u00fcmlich, da\u00df sie gerade bei diesen zwei Versuchen zum Vorschein kamen, und da\u00df sie niemals vorher bei der Analyse","page":8},{"file":"p0009.txt","language":"de","ocr_de":"Darstellung und Analyse einiger Nucleins\u00e4uren.\n9\nanderer Nucleins\u00e4uren animalischer Herkunft beobachtet worden. Sollte aber die kleinere Ausbeute an Cytosin wirklich mit dem Vorkommen von Adenin in Zusammenhang stehen, dann w\u00fcrde man zur Annahme gezwungen sein, da\u00df das Cytosin nicht pr\u00e4formiert im Molek\u00fcl vorhanden ist, sondern da\u00df es ein sekund\u00e4res Zersetzungsprodukt ist. Weitere Untersuchungen sollen eine Aufkl\u00e4rung dieser Frage geben.\nEs ist auch bemerkenswert, da\u00df beim Erhitzen der S\u00e4ure im Wasserbade mit einer 10\u00b0/oigen Schwefels\u00e4ure die Bildung von Thymin zum Vorschein kam. Auf Grund dieses Befundes darf man jedem Zweifel wegen der Zugeh\u00f6rigkeit des Thymins zu den prim\u00e4ren Zersetzungsprodukten des Nucleins\u00e4uremolek\u00fcls fallen lassen.\nDie maximale Ausbeute an den einzelnen Spaltungsprodukten, auf 100 g der freien S\u00e4ure berechnet, war die folgende :\n\tIn Grammen\tIn Prozenten\tdes Gesamtstickstoffs\nAdenin\t4,6\t\t14,4\nGuanin\t5,0\t\t14,4\nThvmin \u00abi\t10,0\t\t13,9\nCytosin\tquantitativ nicht berechnet.\t\t\nDoch darf man auch diese Zahlen nur als ann\u00e4hernde annehmen. Es werden weitere Versuche gemacht, die sekund\u00e4ren Ver\u00e4nderungen der Basen zu verhindern.\nAn der Ausf\u00fchrung der Analysen hat auch Dr. W. A. B e atty teilgenommen, wof\u00fcr wir ihm unseren besten Dank aussprechen.\nAls diese Arbeit schon vollendet war, ist diejenige von Katsuji Inouye erschienen, in welcher eine quantitative Analyse der Spaltungsprodukte der Nucleins\u00e4ure aus den Sperma-tozoen des Hamo ausgef\u00fchrt wurde. Die Besultate dieser Untersuchung weichen von den unsrigen ziemlich betr\u00e4chtlich ab.","page":9}],"identifier":"lit18425","issued":"1906-07","language":"de","pages":"1-9","startpages":"1","title":"Darstellung und Analyse einiger Nucleins\u00e4uren. XII. Mitteilung: Nucleins\u00e4ure der Spermatozoen des Maifisches (Alosa)","type":"Journal Article","volume":"50"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:32:19.507359+00:00"}