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{"created":"2022-01-31T15:00:27.195990+00:00","id":"lit18443","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Iwanoff, Leonid","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 50: 281-288","fulltext":[{"file":"p0281.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Synthese der phosphoorganischen Verbindungen in\nabget\u00f6teten Hefezellen.\nVon\nLeonid Iwanoff.\n(Aus dem botanischen Kabinett des Kaiserl. Forstinstitutes zu St. Petersburg.) (Der Redaktion zugegangen am 22. November 1906.)\nIn meiner Arbeit \u00ab\u00dcber Umwandlungen des Phosphors in der Pflanze usw.\u00bb1) konnte ich die Tatsache konstatieren, da\u00df bei der G\u00e4rung der Pre\u00dfhefe in reinem Zucker die anorganischen Phosphate derselben in organische Verbindung \u00fcbergehen. Diese Tatsache im Zusammenhang mit der schon bekannten stimulierenden Wirkung der Phosphate auf die G\u00e4rung des Pre\u00dfsaftes f\u00fchrte mich zum Gedanken, die Umsetzungen des Phosphors bei der G\u00e4rung abget\u00f6teter Hefe ausf\u00fchrlicher zu untersuchen. F\u00fcr meine weiteren Versuche diente mir ein Zymin-Acetonpr\u00e4parat von Schroder (M\u00fcnchen) und das neue Hefepr\u00e4parat \u00abHefanol\u00bb derselben Firma.2) Zur Bestimmung der anorganischen Phosphate benutzte ich fast in allen F\u00e4llen Titrierung mit Uranacetat, wie dies in Hoppe-Seyler\u2019s \u00abHandbuch der physiologisch-chemischen Analyse\u00bb (7. Auflage, 1903, S. 423) angegeben ist. Die Uranacetatl\u00f6sungen waren der gro\u00dfen Mengen der titrierten Phosphate wegen etwas konzentrierter zubereitet. Als Indikator diente Ferrocyankaliuml\u00f6sung.\n9 S. Travaux de la Soci\u00e9t\u00e9 des Naturalistes de St. P\u00e9tersbourg. Vol. XXXIV, 1905.\n2) Aus dem Prospekt, den die Firma \u00abAnton Schr\u00f6der, Fabrik medizin. Hefe, M\u00fcnchen\u00bb, \u00abHefanol\u00bb betreffend, publiziert, k\u00f6nnte'man schlie\u00dfen, da\u00df \u00abHefanol\u00bb eine trockene, aber lebendige Hefe vorstellt. Die mikroskopische Untersuchung und sein Verhalten gegen Anilinfarben ^ t soptica zeigen aber, da\u00df \u00abHefanol\u00bb \u00e4hnlich dem Zyminpr\u00e4parat ist.","page":281},{"file":"p0282.txt","language":"de","ocr_de":"282\nLeonid I wan off,\nVersuch I: Je 25 ccm l\u00b0/oiger Dinatriumphosphatl\u00f6sung wurden in Erlenmeyersche Kolben eingegossen und zu jeder Portion 2 g Zymin und verschiedene Mengen Rohrzucker zugef\u00fcgt.\nNach eint\u00e4gigem Stehen bei Zimmertemperatur wurde zu jeder Portion 5 ccm Essigs\u00e4uremischung zugegossen, und der Niederschlag ab filtriert. 15 ccm des Filtrates oder die H\u00e4lfte des Kolbeninhaltes wurde mit Uranacetat titriert.\nEs war beim Titrieren gefunden :\nTabelle I.\n1 ccm Uranl\u00f6sung \u2014 0,006 g P205.\n\tOhne Zymin\tMit Zvmin\t\t\t\n\tZucker 12\u00b0/o\tZucker 4\u00b0/o\tZucker 12 \u00b0/o\tZucker 20% 1\tZucker 30\u00b0/o\n\tccm\tccm\tccm\tccm\tccm\na)\t5\t0,8 /\t0,7\t0,7\t0.8\nb)\t4.8\t0,7\t0,8\t0.65\t0,65\nDie Tabelle zeigt, da\u00df die mit Uranacetat reagierenden Phosphate bei der G\u00e4rung des Zymins stark abnehmen. r) Schon nach 24 Stunden geht beinahe 900/o der gegebenen Phosphate in organische Verbindung \u00fcber. Au\u00dferdem zeigt die Tabelle, da\u00df die Konzentration des Zuckers auf die Umwandlung sowie auf die G\u00e4rung selbst* 2) in weiten Grenzen ohne Wirkung bleibt.\nIn welcher Weise die Synthese von der Konzentration der Phosphate abh\u00e4ngt, zeigt der folgende zweite Versuch.\nVersuch II: Wie der vorhergehende Versuch I, wurde auch dieser Versuch angestellt, nur die Kontrolle wurde etwas umge\u00e4ndert. In die Kontrollkolben wurde, wie in alle \u00fcbrigen, 2 g Zymin zugef\u00fcgt und dann wurden sie am Anfang des Ver-\n\u00df Dasselbe scheinen Harden und Joung, soviel ich nach dem Referat im Zentralbl. f. Bakter., II, Bd. XVII, Nr. 8/10, S. 251, urteilen kann, beobachtet zu haben.\n2) S. E. Buchner, Die Zymaseg\u00e4rung, 1903, S. 150, und besonders Richter, Comptes rendus des s\u00e9ances de la Soc. des Naturalistes de St. P\u00e9tersbourg, 1904.","page":282},{"file":"p0283.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Synthese der phosphoorganischen Verbindungen usw. 283\nsuches auf siedendem Wasserbade 1U Stunde erhitzt. Die Konzentration der Saccharose war gleich 4\u00b0/o; der Versuch dauerte 20 Stunden bei Zimmertemperatur.\nTabelle II.\nKonzentration der Phosphate\t0,5 \u00b0/o\t1,2 >\t2,5 o/o\t5 o/o\na) Gekochte (Kontrolle) b)\t6.1\tccm 6.2\t\u00bb\t10,5 ccm 10,5 \u00bb\t20 ccm 20 \u00bb\t39,7 ccm 39.5 \u00bb\na) Ungekochte \u00f6\tb)\t1,2 ccm 1,1 \u00bb\t2,0 ccm 1,7 \u00bb\t1,5 ccm 1,5 \u00bb\t7,7 ccm 7,7 \u00bb\nDie synthesierte Menge P205 in mg\t60\t102\t222\t384\nDie synthesierte Menge P205 in Prozent der Anfangsmenge der Phosphate\t83\t85\t92\t90\nDie Tabelle zeigt, da\u00df die Synthese der Phosphatmenge beinahe proportional geht und in kurzer Zeit 83\u201490\u00b0/o der Anfangsmenge erreicht.\nIn den weiteren Versuchen zeigte es sich, da\u00df die Synthese auch im Extrakt von g\u00e4rendem Zymin oder Hefanol sehr heftig vor sich geht. Im Gegenteil zeigt der gleichzeitig bereitete Extrakt von nicht g\u00e4rendem Zymin evtl. Hefanol keine Spur von der genannten Reaktion.\nVersuch III. In demselben wurden: 5 g Zymin, 2,5 g Saccharose, 25 ccm Wasser und 0,5 ccm Toluol genommen. Nach 24 st\u00e4ndiger G\u00e4rung bei 14\u00b0 C. wurde die Fl\u00fcssigkeit abfiltriert und zu 20 ccm des klaren gelblichen, opalescierenden Filtrats 20 ccm 9\u00b0/oiger Na2HP04 zugef\u00fcgt. Nach 24st\u00fcndigem Stehen bei 140 G. wurde das Gemisch mit gleichem Volumen Wasser verd\u00fcnnt und 2 Proben von je 10 ccm zur Phosphatbestimmung genommen. Nach 48 Stunden wurde noch eine gleiche Probe genommen. Zur Kontrolle dienten 2 Proben von je 10 ccm Gemisch der gebrauchten Phosphatl\u00f6sung in doppelter Verd\u00fcnnung.\nHoppe-Seylers Zeitschrift f. physiol. Chemie. L.\n20","page":283},{"file":"p0284.txt","language":"de","ocr_de":"4\n284\tLeonid Iwanoff,\nTabelle III.\n\tGebrauchtes Uranacetat ccm\tccm\t\nKontrolle b)\t15 15\t\u00bb\na) Filtrat b)\tnach 1 Tage 7,8 7,0\tnach 2 Tagen 5,6\nAus diesen Zahlen ist ersichtlich, da\u00df 50\u00b0/o der zum Filtrat zugef\u00fcgten Phosphatmenge in organische Form umgewandelt wurde. Dieselbe Reaktion geht auch im Hefanol, wie der folgende Versuch zeigt.\nVersuch IV. Es wurde genommen : 1. 2 g Hefanol, 2 g Saccharose, 25 ccm Wasser und 0,5 ccm Toluol: 2. 2 g Hefanol, 25 ccm Wasser und 0,5 ccm Toluol. Nach 20 Stunden wurden das g\u00e4rende und nicht g\u00e4rende Gemisch filtriert und zu 10 ccm eines jeden 10 ccm 9\u00b0/oiger Na2HP04-L\u00f6sung und je 0,4 ccm Toluol zugef\u00fcgt.\nNach 24 Stunden gab die Titrierung von 10 ccm der beiden Fl\u00fcssigkeiten folgendes:\n\tVerbrauchtes Uranacetat\n\tccm\nFiltrat ohne G\u00e4rung\t\t16,4\nFiltrat nach G\u00e4rung\t\t3,0\nDieser Versuch zeigt auch, da\u00df die Synthese sogar ohne G\u00e4rung nur bei Anwesenheit der G\u00e4rungsprodukte geht. Da\u00df nicht Zucker selbst, sondern seine Zersetzungsprodukte die Rolle dabei spielen, zeigt folgender Versuch:\nVersuch V. Es wurde genommen: 10 g Hefanol und 100 ccm Wasser. Nach 24st\u00fcndigem Stehen bei 12\u00b0 C. wurde die Fl\u00fcssigkeit abfiltriert und das Filtrat auf solche Weise behandelt :","page":284},{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Synthese der phosphoorganischen Verbindungen usw. 285\n10 ccm des Filtrates fordern folgende Mengen Uranacetats nach 2 Tagen nach 6 Tagen\nccm\nccm\n1. 10ccm Filtrat, 10ccm9\u00b0/oigerNa2HP04-L\u00f6sung, 2 g Saccharose, 0,4 ccm Toluol\n15,8\n16,0\n2.10 ccm Filtrat, 10ccm9\u00b0/oigerNa2HP04-L\u00f6sung, 0,4 ccm Toluol..............\n16,0\n3. 10 ccm Filtrat, 10 ccm Wasser, 0,4 ccm Toluol..........................................\n1,8\n2,0\nFolglich findet keine Synthese statt, wenn die Zersetzungsprodukte des Zuckers, die bei alkoholischer G\u00e4rung gebildet werden, fehlen.\nDie Natur der fraglichen Verbindung, die aus Phosphors\u00e4ure und Zuckerzersetzungsprodukten synthesiert wird, betreffend, kann ich nur folgende bis jetzt erhaltene Resultate mit-teilen. Zur Ausscheidung der synthesierten phosphororganischen Verbindung benutzte ich die Methode, die Posternak1) zur Ausscheidung von Inositphosphors\u00e4ure beschrieben hat. Ich f\u00fchrte das auf folgende Weise aus; ich nahm: 50 g Saccharose, 10 g Na.2HP04-pl2 H.20, 40 g Zymin, 1 1 Wasser.\nNach 1 t\u00e4gigem Stehen bei Zimmertemperatur verbrauchten 10 ccm dieses Gemisches nur 2,3 ccm Uranacetat. Nach 4 Tagen gab die Probe von 10 ccm schon beim Zusatz von 0,2 ccm Uranacetat die rote F\u00e4rbung mit Ferrocyankaliuml\u00f6sung. Mit Magnesiamixtur gab die Probe statt der sehr charakteristischen Kry-stalle von Ammoniummagnesiumphosphat einen schwerfallenden Niederschlag, der unter dem Mikroskop als unregelm\u00e4\u00dfig abgerundete K\u00f6rnchen erschien.\nEs zeigte sicji also, da\u00df der anorganische Phosphor nur in Spuren zur\u00fcckgeblieben war und die ganze Menge desselben in organische Verbindung synthesiert wurde.\nDann wurde die Fl\u00fcssigkeit abfiltriert und zum Filtrat eine ges\u00e4ttigte L\u00f6sung von Kupferacetat im \u00dcberschu\u00df zugef\u00fcgt. Es\nl) S. Comptes rendus, Vol. 137, 1903, p. 202 und Patten and Hart, Bulletin Nr. 250, New-York Agricultural Experim. Station 1904.\n20*","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"286\nLeonid Iwanoff,\nfiel dabei ein bl\u00e4ulicher, volumin\u00f6ser Niederschlag, der beim Kochen mit Molybd\u00e4nmischung eine Reaktion auf Phosphors\u00e4ure zeigte.\nDas Filtrat vom ersten Kupferniederschlag gab beim Erhitzen noch einen Niederschlag, der beim Erkalten sich wieder aufl\u00f6sen kann. Das Filtrat von dieser beim Erhitzen ausgeschiedenen Kupferverbindung zeigte nur noch geringe Spuren der Phosphors\u00e4urereaktion beim Kochen mit Molybd\u00e4nmischung.\nAlso geht beinahe die ganze Menge der organischen Phosphors\u00e4ure bei einer solchen F\u00e4llungsmethode in den Niederschlag \u00fcber.\nDer so erhaltene Kupferniederschlag wurde mit Schwefelwasserstoff zersetzt und dann vom Kupfersulfid durch Filtration und von Schwefelwasserstoff durch Lufteinleiten befreit. Auf solche Weise erhielt ich eine Fl\u00fcssigkeit von gelblicher Farbe, s\u00fc\u00dflichem Geruch und saurem Geschmack. Sie war spezifisch schwerer als Wasser und gab fast keinen Niederschlag mit \u00c4theralkoholgemisch. Eine mehr oder minder leichte, dabei entstandene Tr\u00fcbung scheint von Albumosen zu stammen, die dem Kupferniederschlag beigemengt waren. Die Fl\u00fcssigkeit ist optisch inaktiv, beim Erhitzen wird sie gelblichbraun und beim Abdampfen auf hei\u00dfem Wasserbade geht sie in eine schwarze harzige Masse \u00fcber. Die in diesem Zustande analysierte Verbindung zeigte nur Spuren von N und 14,4\u00b0/o P.\nBeim Trocknen im Vakuum \u00fcber Schwefels\u00e4ure wandelt sich die Fl\u00fcssigkeit in eine dicke sirup\u00f6se Masse um, die bei Luftzutritt allm\u00e4hlich erst eine gelblich-gr\u00fcne, nachher eine dunkelbraune Farbe annimmt. Die Fl\u00fcssigkeit reduziert etwas Fehlingl\u00f6sung und Kupferacetat schon in der K\u00e4lte. Beim Erhitzen geht die Reduktion sehr schnell vor sich.\nBeim Erw\u00e4rmen auf dem Wasserbade mit Phenylhydrazin in essigsauerer L\u00f6sung und beim nachherigen Abk\u00fchlen scheiden kleine B\u00fcschel gelber Nadelchen aus, die bei 140\u2014142\u00b0 unter Braunf\u00e4rbung schmelzen. Sie l\u00f6sen sich leicht in hei\u00dfem Wasser und Alkohol und die L\u00f6sungen sind optisch inaktiv.\nAlle diese Reaktionen zeigen, da\u00df die Phosphor-","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Synthese der phosphoorganischen Verbindungen usw. 287\ns\u00e4ure in eine Aldo- oder Ketogruppen enthaltende Verbindung eintritt.\nDie Reaktion von Moli sch mit a-Naphtol und Schwefels\u00e4ure gibt die f\u00fcr Kohlehydrate charakteristische violette F\u00e4rbung mit Phloroglucin, sowie mit Resorcin und HCl eine rote bis braunrote F\u00e4rbung. Hieraus kann man schlie\u00dfen, da\u00df der fragliche Komponent eine einfachere Aldose oder Ketose sein kann.\nAls ich die Redingungen der Synthesereaktion und Ausscheidung variierte, konnte ich das Produkt mit denselben allgemeinen Eigenschaften erhalten.\nWenn die Synthese nicht bis zum vollst\u00e4ndigen Verschwinden der anorganischen Phosphate ging, f\u00e4llte ich diese mit Magnesiamischung und erst danach behandelte ich das Filtrat mit Kupferacetat. Diese Operation war ohne merklichen Einflu\u00df auf das nachher erhaltene Produkt. Dasselbe kann man von der Operation sagen, die die Entfernung von Albumosen-spuren erleichtert.\nNach der ersten Ausscheidung mittels Kupferacetat und H2S wurde die erhaltene Fl\u00fcssigkeit durch Sodazusatz alkalisch gemacht und mit RaCl2 gef\u00e4llt. Der Niederschlag wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und dann mit H2S04 zersetzt. Die so nach der Filtration erhaltene Fl\u00fcssigkeit gab mit \u00c4theralkoholgemisch nur geringf\u00fcgige Tr\u00fcbung.\nWenn ich weiterhin das Filtrat nach der F\u00e4llung in der K\u00e4lte mit Kupferacetat auf dem Wasserbade erw\u00e4rmte, erhielt ich noch einen Niederschlag, der nachher bei weiterer Behand-lung das Produkt mit 19 \u00b0/o P gab.\nEndlich, wenn die Synthese nicht in Saccharose, sondern in Glukose- oder L\u00e4vulosel\u00f6sung vor sich ging, dann erhielt ich das Produkt mit verschiedenem Phosphorgehalt :\nin Glukose 19,6\u201420\u00b0/o und in L\u00e4vulose 13,4\u2014 14,4\u00b0/o.\nDas Glukoseprodukt gab mit Phenylhydrazin dieselben gelben Nadeln (Schmelzpunkt 142\u00b0), das L\u00e4vuloseprodukt aber die gl\u00e4nzenden bla\u00dfgelben Rl\u00e4tter, die ohne Zersetzung und Braunf\u00e4rbung bei 125 0 schmelzen.","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"288 Leonid Iwanoff, \u00dcber phosphoorganische Verbindungen.\nNach den Eigenschaften der Phenylhydrazinverbindungen zu urteilen, m\u00fc\u00dfte man voraussetzen, da\u00df die Phosphors\u00e4ure sich mit einer Triose (Glycerose oder Dioxyaceton) oder mit aus dieser entstehendem Methylglyoxal verbindet.\nWie weit diese Unterschiede im Zusammenhang mit vergorenen Zuckerarten stehen, k\u00f6nnen nur weitere ausf\u00fchrliche Untersuchungen entscheiden.\nDie Best\u00e4ndigkeit der Verbindung gegen die Zersetzung ist ziemlich gro\u00df. Beim Stehen w\u00e4hrend einer halben Stunde mit 5\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure auf dem Wasserbade kann man die Zersetzung kaum bemerken. Mit HN03 und NaHO im Gegenteil geht die Zersetzung sehr rasch. Die Essigs\u00e4ure erzeugt keine Zersetzung sogar bei sehr langem Erhitzen. Dieser Umstand l\u00e4\u00dft die Bestimmung der anorganischen Phosphate durch Titration mit Uranacetat als beste Methode f\u00fcr diese Zwecke erkennen.\nBei dreimonatlicher Aufbewahrung in w\u00e4sseriger L\u00f6sung wird nur dann die Zersetzung bemerkbar, wenn ein Pilzmycel erscheint. Jedenfalls mu\u00df man bemerken, da\u00df die Kulturen von P\u00e9nicillium auf dieser synthesierten Verbindung ohne andere organische N\u00e4hrungsquellen sehr schlecht gelingen.\nWeitere Untersuchungen \u00fcber die Synthesereaktion, ihre Produkte und ihren physiologischen Wert werden fortgesetzt.","page":288}],"identifier":"lit18443","issued":"1906-07","language":"de","pages":"281-288","startpages":"281","title":"\u00dcber die Synthese der phosphoorganischen Verbindungen in abget\u00f6teten Hefezellen","type":"Journal Article","volume":"50"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:00:27.195996+00:00"}