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{"created":"2022-01-31T13:41:17.728892+00:00","id":"lit18446","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Stoklasa, Julius","role":"author"},{"name":"Adolf Ernest","role":"author"},{"name":"Karl Chocensky","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 50: 303-360","fulltext":[{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus.\nVon\nJulius Stoklasa\nunter Mitwirkung von\nAdolf Ernest und Karl Chocensky.\nMit einer Tafel.\n(Aus der chemisch-physiologischen Versuchsstation an der k. k. b\u00f6hm. techn. Hochschule\nin Prag.)\n(Der Redaktion zugegangen am B. Dezember 1906.)\nI.\nVon meinen zahlreichen Untersuchungen \u00fcber die anaerobe Atmung der verschiedenen Samenpflanzen, welche in unserer Versuchsstation unter Mitwirkung meiner Assistenten und Sch\u00fcler binnen 5 Jahren ausgef\u00fchrt worden sind, will ich heute folgendes berichten :\nBei allen Versuchen bedienten wir uns besonders konstruierter Apparate1) und beobachteten alle Kautelen der Asepsis. \u00dcberdies ber\u00fccksichtigten wir nur diejenigen Resultate, bei welchen wir mit untr\u00fcglicher Sicherheit uns durch Gelatineplattengu\u00df sowie durch Impfung mit der Platin\u00f6se in Zuckerbouillon \u00fcberzeugt haben, da\u00df sie unter v\u00f6lligem Ausschlu\u00df\nl) Siehe : \u00abDe\u00bb anaerobe Stoffwechsel der h\u00f6heren Pflanzen und seine Beziehung zur alkoholischen G\u00e4rung von Julius Stoklasa, Joh. Jelinek und Eugen Yltek, Beitr\u00e4ge zur chemischen Physiologie und Pathologie, Zeitschrift f\u00fcr die gesamte Biochemie, herausgegeben von Franz Hofmeister, Bd. III, Heft 11, Braunschweig 1903\u00bb; ferner: \u00abAlkoholische G\u00e4rung im Tierorganismus und die Isolierung g\u00e4rungserregender Enzyme aus Tiergeweben\u00bb, erster Teil von Julius Stoklasa unter Mitwirkung von F. Cern\u00ff, Joh. Jelinek, Eugen Simacek und Eugen Vltek, Archiv f\u00fcr die gesamte Physiologie, Bd. 101, Bonn 1904.","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"304 j u lius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\nvon Mikroben durehgef\u00fchrt wurden und da\u00df also die Zuckerr\u00fcbenwurzeln (Beta vulgaris), die Kartoffeln (Solanum tuberosum), Gurken (Cucumis sativus), Bohnen (Phaseolus vulgaris), Wicken (Vicia sativa) und \u00c4pfel (Pirus Malus) sich in einem vollends bakterien- und hyphomycetenfreien Milieu befanden. Auch hinsichtlich der ana\u00ebroben Bakterien haben wir uns nach der Methode Fr\u00e4nkl-Hueppe von ihrer v\u00f6lligen Abwesenheit \u00fcberzeugt. Daher k\u00f6nnen wir mit absoluter Bestimmtheit erkl\u00e4ren, da\u00df der Proze\u00df der ana\u00ebroben Atmung der Pflanzenzelle eine unter Milchs\u00e4urebildung vor sich gehende alkoholische G\u00e4rung ist, deren Mechanismus in der Pflanzenzelle von der Art der in ihr vertretenen Kohlehydrate abh\u00e4ngig ist. Aus all den gefundenen Resultaten geht sehr klar hervor, da\u00df der anaerobe Stoffwechsel der Samenpflanzen im wesentlichen identisch ist mit der alkoholischen Hefeg\u00e4rung.\nWir finden ferner dasselbe quantitative Verh\u00e4ltnis zwischen Kohlendioxyd und Alkohol wie bei der alkoholischen Hefeg\u00e4rung.\nBevor ich noch zur Isolierung der glykolytischen Enzyme schreite, f\u00fchre ich in \u00fcbersichtlicher Zusammenstellung die Resultate der ana\u00ebroben Atmung der verschiedenen Organe der\no\tw\nSamenpflanzen an.\nEs ist hierbei zu bemerken, da\u00df die Pftanzenorgane auf der Oberfl\u00e4che sehr sorgf\u00e4ltig gereinigt wurden und durch 30 Minuten in einer 0,5\u00b0'eigen Sublimatl\u00f6sung sterilisiert, dann in sterilisiertem Wasser gewaschen, in sterilisierten Zylinder getan und die Eintragung derselben in die letzteren durch Verwendung der Flamme vor jeder Mikrobeninvasion m\u00f6glichst gesch\u00fctzt wurden.\nDie Zylinder wurden mit sterilisierten, gut anliegenden Pfropfen, die mit den in meinen zitierten Arbeiten beschriebenen Apparaten verbunden waren, verschlossen und die Verschlu\u00dfstelle samt den Pfropfen durch \u00dcbergie\u00dfen mit geschmolzenem Paraffin v\u00f6llig undurchl\u00e4ssig gemacht. Durch die Zylinder wurde reines Wasserstoffgas und zwar zu 10 Liter innerhalb 24 Stunden getrieben.\nWas die analytischen Methoden zur Bestimmung von Milchs\u00e4ure, Alkohol und Kohlendioxyd anbelangt, so sind die-","page":304},{"file":"p0305.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus. \u00d6UO\nselben in meiner vorliegenden Arbeit \u00fcber die Isolierung der Enzyme beschrieben.\nUnd nun gelangen wir dazu nachzuweisen, da\u00df tats\u00e4chlich bei der ana\u00ebroben Atmung der Zuckerr\u00fcbe etc. Milchs\u00e4ure entsteht. Diese Versuche wurden mit gro\u00dfen Quantit\u00e4ten von Zuckerr\u00fcbe, sowie Gurken, Kartoffeln und Bohnen ausgef\u00fchrt.\nDie Pflanzenorgane wurden genau sterilisiert und in steriles destilliertes, durch Kochen von Luft befreites Wasser getaucht. Die Pflanzenorgane der genannten Samenpflanzen enthielten vor dem Versuche blo\u00df minimale Mengen von Milchs\u00e4ure.\nNach starker G\u00e4rung in dem sterilen Medium \u2014 denn es wurden keinerlei Mikroorganismen in denselben konstatiert \u2014 wurde sowohl aus dem Wasser, als auch aus den Pflanzenorganen durch Destillation Alkohol ausgetrieben. Zu dem Kolbeninhalt, bestehend aus dem Brei der Pflanzenorgane und aus dem Wasser, in welchem sich die betreffenden Pflanzenorgane befanden, wurde Kaliumcarbonat bis zur alkalischen Reaktion zugesetzt und hierauf der Alkohol abdestilliert.\nNach Austreibung des Alkohols wurde sodann die L\u00f6sung mit Phosphors\u00e4ure anges\u00e4uert und die fl\u00fcchtigen Fetts\u00e4uren mit Dampf ausgetrieben.\nNach Austreibung der fl\u00fcchtigen Fetts\u00e4uren mit Dampf wurde hierauf in dem Kolbeninhalt die Milchs\u00e4ure nach A. Part heil bestimmt.\nDie Milchs\u00e4ure wurde durch zwei Tage mittels reinen \u00c4thers ausgesch\u00fcttelt, welch' letzterer in einen frischen Kolben zusammengegossen wurde. Nach vollst\u00e4ndiger Aussch\u00fcttelung der Milchs\u00e4ure wurde der \u00c4ther abdestilliert. Der Rest wurde sodann mittels kalten Wassers \u00fcber einem kleinen Filter in ein Fraktionsk\u00f6lbchen abgeschweift, durch KOH neutralisiert und bis zur Trockene im Wasserbade abgedampft. Hierauf wurde das Fraktionsk\u00f6lbchen mit einem Nitrometer nach Lunge (enthaltend eine 5\u00b0/oige KOH-L\u00f6sung) verbunden, durch Hinzusetzung von konzentrierter H2S04 und schwachem Anw\u00e4rmen die Reaktion eingeleitet und das sich entwickelnde Kohlenoxyd im Nitrometer aufgefangen.","page":305},{"file":"p0306.txt","language":"de","ocr_de":"306 Jul ius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\nMan w\u00e4scht das entwickelte Gas mit Kalilauge, um schweflige S\u00e4ure und Kohlendioxyd zu entfernen, und liest nach erfolgtem Ausgleich von Temperatur und Druck das Volumen des entstandenen Kohlenoxyds ab. Die auf 0\u00b0 und 760 mm Druck reduzierten Kubikzentimeter Kohlenoxyd ergeben, mit 0,0012507 multipliziert, das Gewicht des erhaltenen Kohlenoxyds,\naus dem man die Milchs\u00e4ure nach der Gleichung ^\t\u2014\n\u00eb 28\t90,06\ngefundene Menge : x durch Multiplikation mit.3,216 findet. Von der Gegenwart der Milchs\u00e4ure haben wir uns in einem gr\u00f6\u00dferen Versuche \u00fcberzeugt und zwar derart, da\u00df wir die klare L\u00f6sung nach der G\u00e4rung mit Schwefels\u00e4ure ans\u00e4uerten und mit \u00c4ther aussch\u00fcttelten.\nDer R\u00fcckstand liefert ein l\u00f6sliches Bleisalz, welches sodann in Zinklaktat \u00fcbergef\u00fchrt wird. Das Zinklaktat wird hierauf in verd\u00fcnntem Alkohol umkrystallisiert und dann analysiert. Durch die Uffelmannsche Reaktion wurde tats\u00e4chlich die Milchs\u00e4ure nachgewiesen.\nWir ben\u00fctzten weiters zum Milchs\u00e4urenachweis die vorz\u00fcgliche Methode von H. Behrens und zwar durch Bildung von Kobalto-Baryumlaktat. Die Formel (C3H503)2 Zn -f- 3 aqua verlangt 21,99 Zn und wir haben durch einige Versuche 21,0 bis 22,1 Zn gefunden.\nBemerkenswert ist noch, da\u00df die Destillate mit Alkohol einer mehrfachen Destillation unterworfen wurden, wobei jedesmal entweder aus der sehr schwach sauren oder sehr schwach alkalischen L\u00f6sung die Destillation vorgenommen wurde.\nZur Ans\u00e4uerung des Destillates wurde Vio-Normalschwefel-s\u00e4ure, zur Alkalisierung dagegen Kaliumcarbonat verwendet.\nNach sechsfacher Destillation unter strenger Identifizierung wurde ca. bis 20\u201425 ccm \u00c4thylalkohol abdestilliert. Der Siedepunkt wurde mit 78\u201479\u00b0 G. und das spezifische Gewicht mit 0,792 bis 0,798 bei 15\u00b0 G. gefunden.\n\u00c4u\u00dferst interessant erwies sich die Verfolgung des Prozesses bei den verschiedenen Pflanzenorganen, wo \u00fcberall die Milchs\u00e4ure quantitativ, wie bereits erw\u00e4hnt, nach der Methode von A. Partheil bestimmt wurde.","page":306},{"file":"p0307.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus. 307\nIch betone hier nochmals ausdr\u00fccklich, da\u00df wir vor der anaeroben Atmung in den Organen der Samenpflanzen blo\u00df minimale Mengen von Milchs\u00e4ure nachweisen konnten.\nWir haben durch mehrere Versuche konstatiert, da\u00df tats\u00e4chlich bei der ana\u00ebroben Atmung der verschiedenartigen Organe der Samenpflanzen Alkohol und Kohlens\u00e4ure Hauptprodukte sind und nebenbei sich immer eine gewisse Menge Milchs\u00e4ure bildet.\n1 kg Zuckerr\u00fcbenwurzel, berechnet auf Trockensubstanz, entwickelt innerhalb 100 Stunden insgesamt bei ana\u00ebrober Atmung bei einer Temperatur von 220 C. :\nC3H603\t= 3,23 g\nC2H5 \u2022 OH = 10,32 \u00bb\nC02\t= 9,56 \u00bb\nwelche Quantit\u00e4ten sowohl in der L\u00f6sung als auch in der Wurzel gefunden wurden.\nWir haben weiters konstatiert, da\u00df 1 kg der Gurkenmasse in der Trockensubstanz binnen 100 Stunden der ana\u00ebroben Atmung nach mehreren Versuchen bei einer Temperatur von 20\u00b0 C. ergab :\nC3H603\t= 8,24 g\nC2H5 \u2022 OH \u2014 14,20 \u00bb\nC02\t= 11,26 \u00bb\nZum Schl\u00fcsse f\u00fchre ich noch die gefundenen Daten der ana\u00ebroben Atmung der Erbsensamen an : 1 kg der Erbsensamen auf Trockensubstanz berechnet ergibt innerhalb 100 Stunden bei einer Temperatur von 25\u00b0 C. :\nC3H603\t- 2,39 g\nC2H5-OH = 15,68 \u00bb\nC02\t= 13,06 \u00bb\nEs verdient ganz besonders erw\u00e4hnt zu werden, da\u00df die Versuche nur mit gut sterilisierten Gurken, Zuckerr\u00fcben und Erbsensamen angestellt worden sind und da\u00df die L\u00f6sung in dem Zylinder, in welchem die ana\u00ebrobe Atmung vor sich ging, immer rein und niemals getr\u00fcbt war.\nWeiters f\u00fchre ich die noch nicht publizierten analytischen Resultate der ana\u00ebroben Atmung verschiedener Organe der Samenpflanzen an (Siehe Tabelle I, II, III, IV und V).","page":307},{"file":"p0308.txt","language":"de","ocr_de":"308 Jul ius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Choeensky,\nCO\tCO\tM-\tCD\tO'\trfr.\nCO\t1\u2014*\u25a0\t\tCO\t\t\n!-*\u25a0\to\tOC\tO'\tCD\tO'\n\t\tCO\tCO\tCO\tCO\n\tCO\tO'\tCD\tO'\t\nCO\tCO\t\t\tCO\t00\nwo\tCD\tCO\tTo\tCD\t00\nCD\tCD\t00\t\t\t\nO\tCD\tO'\t\t\t\n7fr.\t\"o\t*\u00a9\t1\t\t1\nCO\tCD\tCO\t1\t*\t\n<1\tOD\tCD\t\t\t\nCD\t00\tCo\t\t\t\nO'\tCD\tO'\t\t\t\nCD\tCD\tCD\t\t\t\nVl\tTo\t00\t\tj\t1\nCD\t00\tOO\t*\t\tI\n00\tO\tCO\t\t\t\nO'\tCO\t00\t\t\t\nO'\t03\tCO\tO\t\t1\u2014^\nO'\tto\tO'\t*<I\to\tO'\nO'\tCD\t1\u2014^\tCO\tCO\t>fr.\nCO\tCO\tCD\tCD\tCO\tCD\n\tO\tO\tCD\tS-*-\to\nO'\t03\ttfr*\tO\t\u25a0r-\u00b1\tM-\n\t\tCO\t\tTo\tTj\n\u25a0<]\tO'\tCD\tCD\to\tO'\no\to\tCO\tOO\t\tCO\n\tCD\tM*\tCO\t!-\u00bb\u25a0\t<1\nM-\t\t\t\t\t\n\tCD\t<1\t1\u2014\tCO\tCO\no\tCD\t<1\t'O'\tTo\tTo\nCO\t\t<]\tCO\tCO\tCD\nCO\t03\tCD\t\tCD\tCD\n\tCD\t\tOO\tCO\t\u25a0<1\n\tin\t\t\t\t\n\tP o er CD\ti\tYer-\tdes\t\u00ab\n\tin\t\t\t\t\nH P\t\tin P CD\t<\tpL,\ta p\nerq\t\ter\tCD h-j\tCD\tp\nCD\t\tCD\ti\tin\tCD\n\t\tin\t\t\t\nerq\ng p, 3. & \u00a3S &\nCD\tPh\nQ\nCT)\ni\nerq\nerq\nerq\nCb\nU\ti\u2014j\nP\thT\ner\to\nin\to\t_\n<\u20141-\tsr1\tCD\n^.\ts\t^\nP\t{3\nN\tT\nO\nin\ncd\nW\nP\no\no\ner\np\n\u25a0\nO\nD\nP\nCD\nCT>\n03\nerq\n0\n1\nQ\nCD\n3\nH-i \u2022\nO\ner\nCb\nCD\nI-S\nQ\nCD\n<\nl\u2014\u2018 \u2022\no\ner\n>\np\n03\n(\nerq\n>\n*\nO\ner\no\nCb\nCD\nc\u2014*\u25a0-\nCD\nQ\nCD\nI\n>\nm\n7,3901 6,3114 10,470\t\t\t\tAlkohol und C02 auf Saccharose umgerechnet g\n5,7732 7,4928 1,16103\t\tI\t\t~\t^\t* H T CD\tP\tp\tt-j\tHj >S\tPj\tte1\to\t>\u2014l c/3\ter\txn\to\tP p\t<-+\u25a0 bn in\n6,78 7,56 12,83\ti i\t\t\tO\tP^\tP\tCD\t~ \u00b0\ter\t2\tP\tp\tco 7-\t*\t3\tN\t'\tp\n6,7023 8,1644 8,7335\t\t\t\tVerlust an Saccharose nach dem Versuche g\t\"/\u00bb\n1 S-\t1 ^\t1 jfr.\tJO\tJ-* CD\tCO\ti\u20141 CD\tCD\t\t\t\t\ni\u20141\u2014^\ti\u20141\u2014^\ti\u2014 CD\tO\tCO\tO\tH-\u00bb- GO\ti\u2014*>\t1\u2014k\tvl\tGO\tCO\u2019 b'\tTj\tTo\tTd\t7-^\tTfr.\t\t\t\tAl en ge des gebildeten Alkohols f\u00fcr C02 \u2014 100\n\n0P3\nC: So g\nCT ^ cd P \u00a9\n03\nP\nP\nerq p o\n3\nCD\ni-S\npr\nP\nP\nerq\n>\nP\nj\n\nAnaerobe Atmung der Beta vulgaris. Temperatur 20\u2014220 G.","page":308},{"file":"p0309.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus.\n309\nTabelle II.\nAnaerobe Atmung der Knollen von Solanum tuberosum.\nTemperatur 22\u201424\u00b0 G.\nNr. des Versuches\tDauer des Versuches Tage\tGewicht der Kartoffel vor dem Versuche g\tGewicht der Trocken- substanz\tAus- geatmetes co2 e\tGebildeter Alkohol g\tMenge des gebildeten Alkohols f\u00fcr C02 = 100\n5\t7\t210.5\t64,7\t2,846\t2,33\tCIO co\n6\t6\t230,3\t68,2\t2,953\t3,24\t109,7\n7\t7\t215,6\t60,2\t2,630\t3.02 j\t114,8\nTabelle III.\nAnaerobe Atmung der Frucht von Pirus Malus. Temperatur 22\u2014240 C.\nNr. des Versuches\tDauer des Versuches Tage\tGewicht der Frucht vor dem Versuche\tGewicht der Trocken- substanz\tAus- geatmetes co2 g\tGebildeter Alkohol g\tMenge des gebildeten Alkohols f\u00fcr C02 = 100\n9\t5\t216,8\t34,56\t1,26\t1,54\t122,2\n11\t5\t320,4\t56,0\t2,63\t3,24\t123,2\n13\t6\t272,9\t40,26\t1,38\t1,08\t78,3\n14\t6\t280,3\t45,32\t1,64\t1,48\t90,2\nTabelle IV.\nAnaerobe Atmung der Samen von Phaseolus vulgaris.\nTemperatur 20\u201421\u00b0 G.\nNr. des Versuches\tDauer des Versuches Tage\tGewicht der Samen vor dem Versuche g\tGewicht der Trocken- substanz g\tAus- geatmetes C02\tGebildeter Alkohol g\tMenge des gebildeten Alkohols f\u00fcr C02 = 100\n19\t6\t205,3\t176,3\t5,32\t5,68\t106,7\n20\t7\t210,4\t180,6\t5,84\t6,06\t103,7\n21\t6\t107,8\t92,5\t2,34\t2,06\t88,0\n22\t6\t98.2 /\t84,2\t1,98\t1,96\t98,9","page":309},{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"310 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\nTabelle V.\nAnaerobe Atmung der Samen von Vicia sativa. Temperatur 20\u201422\u00b0 C.\nNr. des Versuches\tDauer des Versuches Tage\tGewicht der Samen vor dem Versuche g\tGewicht der Trocken- substanz g\tAus- geatmetes co2\tGebildeter Alkohol g\tMenge des gebildeten Alkohols f\u00fcr C02 = 100\n33\t5\t108,7\t89,7\t1,94*\t2,13\t109,8\n37\t5\t112,2\t92,6\t2,08\t2,22\t106,7\n40\t6\t93,9\t77,5\t2.14 /\t1,93\t90,1\nDie anaerobe Atmung der verschiedenartigen Organe der Samenpflanzen geht in der Weise vor sich, indem aus der sich aus den Hexosen gebildeten Milchs\u00e4ure Alkohol und Kohlendioxyd entsteht.\nDer Mechanismus der G\u00e4rung erfolgt nach der Gleichung :\nCH20H(CH0H)4 COH = 2 CH3 \u2022 CHOH \u2022 COOH\n2 CH3 \u2022 CHOH \u2022 COOH = CH0 \u2022 OHCO,COsCH8\nI\t\u2018|\nCH3\tCH2 \u2022 OH\nC02\t= 48,9\nC2H5OH\t= 51,1\nAuf 100 Teile C0.2 entfallen 104,5 Teile Alkohol:\nUnsere gewonnenen Resultate sind wie folgt:\nBei der ana\u00ebroben Atmung der Wurzel der Zuckerr\u00fcbe fanden wir 113,4, 118,1, 107,9, 121,2, 101,7 und 98,5 gebildeten Alkohols.\nDie Mengen des gebildeten Alkohols bei der ana\u00ebroben Atmung der Kartoffel sind folgende: 81,9, 109,7 und 114,8.\nBei der ana\u00ebroben Atmung der \u00c4pfel konnten wir 122,2, 123,2, 78,3 und 90,2 gebildeten Alkohols konstatieren.\nBei der ana\u00ebroben Atmung der Bohne waren nachstehende Mengen des gebildeten Alkohols vertreten: 106,7, 103,7, 88 und 98,9.\nBei der ana\u00ebroben Atmung der Wicke konnten wir 109,8, 106,7 und 90,1 gebildeten Alkohols nachweisen.","page":310},{"file":"p0311.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus. 311\nAus den hier angef\u00fchrten Resultaten geht in der Mehrzahl hervor, da\u00df der ana\u00ebrobe Stoffwechsel der verschiedenartigen Organe der Samenpflanzen im wesentlichen identisch ist mit der alkoholischen G\u00e4rung.\nII.\nUm die Intensit\u00e4t der aeroben und ana\u00ebroben Atmung erfrorener Pflanzenorgane festzustellen, haben wir uns der Abt\u00f6tungsmethode durch niedrige Temperatur von W. Palla-din, S. Kostytschew, Fr\u00e4ulein T. Krasnosselsky usw. bedient.\nIn einen gro\u00dfen Zylinder von 1 Liter Inhalt wurden die abgewogenen, frischen, reinen, ganzen (nicht zerriebenen) Pflanzenorgane gebracht, mittels Kautschukpfropfen verschlossen und in einem Gef\u00e4\u00df mit K\u00e4ltemischung 24 Stunden belassen. Die durchschnittliche Temperatur w\u00e4hrend der vorerw\u00e4hnten Zeit betrug \u201418\u00b0 bis \u2014 25\u00b0 G. Der Frierproze\u00df verlief in einem kalten Zimmer einer Prager Eisanstalt. Die erfrorenen Pflanzenorgane wurden sodann in andere sterile Zylinder von gleichem Inhalt geschafft und mit 15 g Toluol benetzt.\nDen hohen Zylinder von 7-\u20148 cm Durchmesser schlie\u00dft ein gut dichtender Kautschukpfropfen, der 4 cm tief in den Zylinder hineinragt.\nDurch den zweimal gebohrten Pfropfen f\u00fchren zwei Glasr\u00f6hren, von denen die zuleitende bis zum Boden des Zylinders reicht, w\u00e4hrend die ableitende des Liebig sehen K\u00fchlers den unteren Rand des Pfropfens um 5 cm \u00fcberragt.\nDie Gase passieren nach dem Austritt aus dem Zylinder zuerst einen Winkl er sehen Absorptionsapparat, welcher sich in einem eiskalten Gef\u00e4\u00df befindet, um die Toluold\u00e4mpfe, welche sich in dem Lie big sehen K\u00fchler nicht kondensiert haben, aufzufangen, ferner zwei 25 cm hohe, 2,5 cm weite U-R\u00f6hren\nl) W. Pall ad in, Die Arbeit der Atmungsenzyme der Pflanzen unter verschiedenen Verh\u00e4ltnissen, Diese Zeitschrift, Bd. XLVII, Heft 4, 5 und 6, 1906.","page":311},{"file":"p0312.txt","language":"de","ocr_de":"312 Jul ius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Ghocensky,\nmit Kupfervitriolbimsstein, weiters ein drittes U-f\u00f6rmiges Rohr, welches Chlorcalcium enth\u00e4lt, das h\u00e4ufig erneuert wird. Das v\u00f6llig getrocknete Kohlendioxyd passiert zuerst eine U-R\u00f6hre, welche mit ausgegl\u00fchtem Natronkalk gef\u00fcllt ist, sodann den mit Kaliumhydroxyd gef\u00fcllten Gei\u00dfler sehen Apparat. Um die aus diesem entweichende ganz unbedeutende Menge Wasser und C02 aufzufangen, sind weiter mit festem Kaliumhydroxyd und Calciumchlorid gef\u00fcllte U-R\u00f6hren vorgelegt. Weiter r\u00fcckw\u00e4rts befindet sich noch ein U-f\u00f6rmiges Schutzrohr, dazu bestimmt, in der Luft enthaltendes Kohlendioxyd (und Feuchtigkeit) abzuhalten. Es ist mit Calciumchlorid und Kaliumhydroxyd gef\u00fcllt und mit dem Aspirator verbunden. Die oben erw\u00e4hnten U-R\u00f6hren sowie der Ge iss 1er sehe Apparat wurden vor und nach dem Durchleiten der Gase gewogen. Nat\u00fcrlich wurde bei der ana\u00ebroben Atmung der Wasserstoff aus den Absorptionsapparaten durch C02-freie Luft ausgetrieben.\nDie Pfropfen der Zylinder wurden durch \u00dcbergie\u00dfen mit geschmolzenem Paraffin v\u00f6llig undurchl\u00e4ssig gemacht.\nUm den Nachweis zu liefern, da\u00df in dem Absorptionsapparat keine Toluold\u00e4mpfe vorhanden waren, wurde nach Abwiegen desselben C02-freie Luft durch die Absorptionsapparate durchgeleitet, und sodann die Apparate nochmals abgewogen. Durch den Zylinder wurde per Stunde 1 1 keim- und kohlendioxydfreie Luft, oder eventuell reiner Wasserstoff hindurchgeleitet.\nUnsere hier deutlich beschriebenen Versuche wurden mit Zuckerr\u00fcbe (Beta vulgaris) und mit Kartoffel (Solanum tuberosum) ausgef\u00fchrt und zwar lie\u00dfen wir separat die Wurzel und separat das Blattwerk gefrieren. Von den Kartoffeln ben\u00fctzten wir die Knollen.\nAus den angeschlossenen Tabellen VI, VII, VIII, IX, X, XI, XII und XIII ist die Atmungsintensit\u00e4t der gefrorenen Organe haarklar ersichtlich.\nZu diesen hier angef\u00fchrten Versuchen ist noch zu bemerken, da\u00df wir das ausgeatmete Kohlendioxyd so lange bestimmten, bis die Menge auf ca 1 mg gesunken ist.","page":312},{"file":"p0313.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus. 313\nI. Versuch.\tTabelle VI.\nVersuche mit Zuckerr\u00fcbe.\nNach 92 Vegetationstagen.\nGewicht des erfrorenen Blattwerkes = 112 g Trockengewicht..................=\t14,15 \u00bb\nLuftstrom. \u2014 Temperatur 22\u201424\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tco2 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Tro ckensubstanz berechnet\n24\t199,1\t177,8\t7,4\t58,6\n24\t56,1\t50,1\t2,1\t16,5\n4\t8,8\t7,9\t2,0\t15,5\n14\t11,3\t10,1\t0,7\t5,7\n6\t10,1\t9,0\t1,5\t11,8\n18\t17,8\t15,9\t0,9\t6,9\n25\t19,9\t17,8\t0,7\t5,6\n115\t323,1\t288,4\t2,5\t19,8\nTabelle VII. Versuche mit Zuckerr\u00fcbe. Nach 92 Vegetationstagen.\nGewicht der erfrorenen Wurzel = 70 g Trockengewicht............= 15,84 \u00bb\nLuftstrom. \u2014 Temperatur 22\u201424\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tco2 in mg\tMenge des C02 auf 100 g frische Substanz berechnet in mg\tMenge des C02 in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet in mg\tMenge des C02 in 1 Stunde auf 100 g Trockensubtanz berechn. in mg\n24\t39,6\t56,6\t2,4\t10,4\n24\t13,3\t19,0\t0,8\t3,5\n4\t1,5\t2,1\t0,5\t2,4\n14\tQC\t12,0\t0,9\t3,8\n6\t4,0\t5,7\t0,9\t4,2\n18\t7,9\t11,3\t0,6\t2,7\n90\t74,7\t106,7\t1,18\t5,2","page":313},{"file":"p0314.txt","language":"de","ocr_de":"314 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Ghocensky,\nI. Versuch.\tTabelle VIII.\nVersuche mit Zuckerr\u00fcbe.\nNach 92 Vegetationstagen.\nGewicht des erfrorenen Blattwerkes = 159 g Trockengewicht...............= 20,08 \u00bb\nWasserstoffstrom. \u2014 Temperatur 22\u201424\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tco2 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n24\t81,7\t51,3\t2,1\t16,9\n24\t44,3\t27,9\t1,2\t9,2\n4\t2.0 j\t1,3\t0,3\t2,5\n14\t12,3\t7,7\t0,6\t4,3\n6\t0,0\t0,0\t0,0\t0,0\n18\t1,5\t0,9\t0,05\t0,4\n90\t141,8\t89,1\t0,99\t7.8\nTabelle IX.\nVersuche mit Zuckerr\u00fcbe.\nNach 92 Vegetationstagen.\nGewicht der erfrorenen Wurzel = 116,2 g Trockengewicht............=\t26,3 \u00bb\nWasserstoffstrom. \u2014 Temperatur 22\u201424\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tco2 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet in mg\tMenge des C02 in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet in mg\n24\t39,5\t34,0\t1,4\t6,2\n24\t6,6\t5,7\t0,2\t1,04\n4\t0,5\t0,4\t0,1\t0,5\n14\t2,7\t2,3\t0,2\t0,7\n6\t0,3\t0,3\t0,05\t0,2\n18\t1,5\t1,3\t0,07\t0,3\n90\t51,1\t43,97\t0,48\t2,15","page":314},{"file":"p0315.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus. 315\nII. Versuch.\tTabelle X.\nVersuche mit Zuckerr\u00fcbe.\nNach 107 Vegetationstagen.\nGewicht des erfrorenen Blattwerkes = 62 g Trockengewicht..................=\t9,1 \u00bb\nLuftstrom. \u2014 Temperatur 22\u201426,1\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tC02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n6\t44,5\t71,8\t11,9\t81,5\n18\t26,5 j\t42,8\t2,3\t16,2\n24\t26,0\t41,9\t1,7\t11,9\n24\t13,5\t21,8\t0,9\t6,2\n24\t12,6\t20,3\t0,8\t5,8\n96\t123.1\t198,5\t2,06\t14,09\nTabelle XI.\nVersuche mit Zuckerr\u00fcbe.\nNach 107 Vegetationstagen.\nGewicht der erfrorenen Wurzel = 60 g Trockengewicht.............= 12,8 \u00bb\nLuftstrom. \u2014 Temperatur 22\u201426,1\u00b0 G.\nDauer des Versuches in Stunden\tC02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n6\t10,5\t*\t17,5\t2,9\t13,6\n18\t65,1\t108,5\t6,0\t28,2\n24\t47,0\t78,3\t3,3\t15,3\n24\t1,0\t1,7\t0,07\t0,3\n72\t123,6\t206,0\t2,9\t13,4\nHoppe-Seylers Zeitschrift f. physiol. Chemie. L.\t22","page":315},{"file":"p0316.txt","language":"de","ocr_de":"316 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensky,\nII. Versuch.\tTabelle XII.\nVersuche mit Zuckerr\u00fcbe.\nNach 107 Vegetationstagen.\nGewicht des erfrorenen Blattwerkes = 77 g Trockengewicht.................= 11,4 \u00bb\nWasserstoffstrom. \u2014 Temperatur 22\u201426.1\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tco2 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n6\t18,5\t24,0\t4,0\t27,1\n18\t27,7\t35,9\t1.9\t13,5\n24\t22,0\t28,6\t1,2\t8,0\n24\t5,0\t6,5\t0,3\t1,8\n72\t73,2\t95,1\t1.3\t8,9\nTabelle XIII.\nVersuche mit Zuckerr\u00fcbe.\nNach 107 Vegetationstagen. Gewicht der erfrorenen Wurzel = 60 g Trockengewicht.............= 12,8 \u00bb\nWasserstoffstr\u00f6m. \u2014 Temperatur 22\u201426,1\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tco2 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n6\t16,5\t27,5\t4,6\t21,5\n18\t29,0\t48,3\t2,7\t12,6\n24\t11,5\t19,2\t0,8\t3,7\n24\t14,9\t24,8\t1,0\t4,9\n24\t6,4\t10,7\t0,4\t2,1\n96\t78,3\t130,5\t1,4\t6,3","page":316},{"file":"p0317.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus, 317\nDurch das Erfrieren erstreckt sich der Atmungsproze\u00df blo\u00df auf einige Tage. Wir fanden in aerobem Zustande die gr\u00f6\u00dfte Intensit\u00e4t der Atmung binnen 48 Stunden. Dann sinkt sie allm\u00e4hlich und nach 100 Stunden finden wir dann schon nur ganz minimale Quantit\u00e4ten ausgeschiedenen Kohlendioxyds. Bei ana\u00ebrober Atmung sinkt die Intensit\u00e4t der Abscheidung des Kohlendioxyds viel rascher. Die gr\u00f6\u00dfte Energie fanden wir binnen 24 Stunden, sodann sinkt sie allm\u00e4hlich und gegen 100 Stunden h\u00f6rt sie vollst\u00e4ndig auf.\nWie wir weiters sehen werden, wird die Atmungsintensit\u00e4t bei der ana\u00ebroben Atmung neuerdings wieder hervorgerufen, wenn wir den Wasserstoffstrom durch Luftstrom ersetzen.\nDas Blattwerk der Zuckerr\u00fcbe der ersten, sowie zweiten Versuchsreihe atmet in a\u00ebrobem Zustande nat\u00fcrlich viel energischer als in ana\u00ebrober Weise.\nWir fanden, da\u00df die Menge des Kohlendioxyds auf 100 g Trockensubstanz berechnet in einer Stunde durchschnittlich 19,8 mg betr\u00e4gt, Im Wasserstoffstrom, also in ana\u00ebrober Atmung, konnten wir durchschnittlich in einer Stunde 7,8 mg Kohlendioxyd konstatieren.\nIn der zweiten Reihe der Versuche betrug die Menge des Kohlendioxyds auf 100 g Trockensubstanz berechnet in einer Stunde im Luftstrom 14 mg, im Wasserstoffstrom 8,9 mg.\nWas die Atmung der Wurzeln anbelangt, so belief sich die Menge des Kohlendioxyds auf 100 g Trockensubstanz berechnet binnen einer Stunde bei der ersten Versuchsreihe im Luftstrom auf 5,2 mg, im Wasserstoffstrom auf 2,15 mg.\nBei der zweiten Versuchsreihe betrug die Menge des Kohlendioxyds auf 100 g Trockensubstanz berechnet innerhalb einer Stunde im Luftstrom 13,4 mg, im Wasserstoffstrom 6,3 mg.\nDie obenangef\u00fchrten Zahlen zeigen uns, da\u00df das gefrorene Blattwerk viel energischer atmet als die Wurzeln der Zuckerr\u00fcbe, was \u00fcberdies mit den ungefrorenen Organen der Zuckerr\u00fcbe im vollen Einkl\u00e4nge steht.\nMan m\u00f6chte glauben, da\u00df durch den Gefrierproze\u00df der Organe der Zuckerr\u00fcbe die Atmungsintensit\u00e4t derselben ungemein sinkt, wie aber aus den hier ange-\n22*","page":317},{"file":"p0318.txt","language":"de","ocr_de":"318 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Choeensk\u00ff,\nf\u00fchrten Daten der Experimente zu ersehen ist, bestehen keine gro\u00dfen Differenzen. Nur ist die Atmung sehr kurz!\nDie Atmungsintensit\u00e4t des Blattwerkes der nichtgefrorenen Zuckerr\u00fcbe nach 92 Vegetationstagen bei 22\u00b0 G. auf 100 g Trockensubstanz berechnet bei aerober Atmung beziffert sich pro Stunde auf 23 mg C02, bei ana\u00ebrober Atmung auf 11 mg C02.\nDie Atmungsintensit\u00e4t der ungefrorenen Zuckerr\u00fcbenwurzel auf 100 g Trockensubstanz berechnet bei 22 \u00b0, C. nach 92 Vese-\nSD\ntationstagen bei aerober Atmung pro Stunde bel\u00e4uft sich auf 11 mg, bei ana\u00ebrober Atmung auf 6 mg C02.\nBei der Atmung des gefrorenen Blattwerkes fanden wir im\n.An\nersten Falle folgenden Quotient: \u2014= 0,39, im zweiten\n-A.n\nFalle einen solchen \u2014\u2014-\u2014 = 0,63.\nBei den gefrorenen Zuckerr\u00fcben wurzeln finden wir nachstehende Verh\u00e4ltnisse:\nBei der Atmung der Wurzel der Zuckerr\u00fcbe ergab sich\nAn\nim ersten Falle nachstehender Quotient: \u2014\u2014\u2014 = 0,41. im\nzweiten Falle ein solcher\nAn\nTT\nDurch unsere zahlreichen Untersuchungen haben wir gefunden, da\u00df das Verh\u00e4ltnis zwischen der ana\u00ebroben und a\u00ebroben At-\nmung der verschiedenartigen ungefrorenen Zuckerr\u00fcbenwurzeln, und zwar immer bei ein und derselben Wurzel bei drei verschiedenen Temperaturen 1\u20143\u00b0, 18 \u201420\u00b0 und 30\u201432\u00b0 C. konstant bleibt. Bei allen Atmungsexperimenten mit frischer B\u00fcbe bei\nAn\nverschiedenen Temperaturen hat sich ein Quotient von \u2014\n= 0,358 bis 0,6 erwiesen.\nBei unseren Versuchen mit gefrorener Zuckerr\u00fcbe ergab\nAn\nsich ein Quotient von \u2014= 0,39 bis 0,63.\nWir ersehen daraus, da\u00df die ana\u00ebrobe zu der a\u00ebroben Atmung fast in demselben Verh\u00e4ltnisse steht wie bei den nicht gefrorenen Pflanzenorganen.","page":318},{"file":"p0319.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus. 319\nDas Konstantbleiben des Quotienten der anaeroben und a\u00ebroben Atmung hat sich auch bei den gefrorenen Organen der Zuckerr\u00fcbe erwiesen.\nVon gro\u00dfer Wichtigkeit ist weiter, zu erforschen, ob sich bei der an a\u00ebroben Atmung der Organe der Samenpflanzen tats\u00e4chlich Alkohol gebildet hat. Pal ladin und Kostytschew haben laut ihrer neuesten Arbeit, betitelt \u00abAna\u00ebrobe Atmung, Alkoholg\u00e4rung und Acetonbildung bei den Samenpflanzen\u00bb ,x) in der Tat Alkohol konstatiert.\nSie \u00e4u\u00dfern sich daselbst wie folgt:\n\u00abBei der ana\u00ebroben Atmung lebender und erfrorener Erbsensamen, Ricinussamen und Weizenkeime findet eine betr\u00e4chtliche Alkoholbildung statt. Die ana\u00ebrobe Atmung dieser Objekte ist also zum gr\u00f6\u00dften Teil Alkoholg\u00e4rung. Durch das bei unseren Versuchen in Anwendung gebrachte Gefrieren wurden die genannten Pflanzen get\u00f6tet, die in ihnen befindliche Zymase wurde jedoch nicht zerst\u00f6rt\u00bb.\nDie Ergebnisse der vorerw\u00e4hnten Forscher k\u00f6nnen wir in der Weise best\u00e4tigen, da\u00df tats\u00e4chlich Zymase und Lactacidase durch das Gefrieren nicht zerst\u00f6rt wird, aber ihr Bestehen in voller Aktivit\u00e4t nur so kurz ist, da\u00df sie nicht mehr isoliert werden kann. Uns ist es bisher noch nicht gelungen, aus den erfrorenen Pflanzenorganen das Rohenzym Zymase zu isolieren.\nPalladin und Kostytschew bestimmten den Alkohol nach der ana\u00ebroben Atmung in den Pflanzenorganen in der Art, indem sie durch mehrfache Destillation und durch den Scheidetrichter das Toluol abtrennten. Die Menge des gebildeten Alkohols wurde aus dem spezifischen Gewicht des vierten beziehungsweise f\u00fcnften Destillates ermittelt. Zur Identifizierung des \u00c4thylalkohols bedienten sie sich der Methode Berthelot und der Jodoformprobe von M\u00fcntz. Nun folgen die Resultate unserer Versuche:\nZur Bestimmung des Alkohols haben wir 6fache Destil-\nP Diese Zeitschrift, 1906, Heft 3 und 4.","page":319},{"file":"p0320.txt","language":"de","ocr_de":"320 jul ius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Choeensky,\nlationsmethode angewendet und den Alkohol in dem gut kalibrierten Pyknometer von Reischauer-Aubry gesammelt. Um den \u00c4thylalkohol qualitativ nachweisen zu k\u00f6nnen, ben\u00fctzten wir folgende Reaktionen:\nEs wurde die zu untersuchende Fl\u00fcssigkeit mit H2S04 und K2Cr04 in bestimmtem Verh\u00e4ltnis versetzt, destilliert und das Destillat in Fraktionen aufgefangen. Die Oxydationsprodukte sammelten wir sodann in mittels Eis gek\u00fchltem Wasser unter Ber\u00fccksichtigung der entweichenden Kohlens\u00e4ure, welch letztere in Absorptionsapparaten aufgefangen wurde.\nDie Produkte der Oxydation des Alkohols und zwar Aldehyd, Essigs\u00e4ure und Kohlendioxyd wurden sodann qualitativ nachgewiesen.\nZur Bestimmung des Aldehyds verwendeten wir eine am-moniakalisch-alkalisehe Silberl\u00f6sung, welche schon von Spuren von Aldehyd reduziert wird.\nWir ben\u00fctzten noch andere Methoden zum weiteren Nachweis des Aldehyds und zwar:\n1.\tDie Bildung von Aldehydharz durch Erhitzen mit konzentrierter NaOH.\n2.\tDie Reaktion mit Nesslers Reagens nach Crismer und\n3.\tDie Jodoformprobe nach Lieben.\nWir haben in der angegebenen Weise von Palladin und Kostytschew die Versuche wiederholt und gefunden, da\u00df das Toluol sich ziemlich gut abtrennen l\u00e4\u00dft.\nAu\u00dferdem stellten wir aber noch weitere Versuche mit Sublimat sterilisierten Zuckerr\u00fcbenwurzeln und Kartoffelknollen an. Die Zuckerr\u00fcbenwurzeln und Kartoffelknollen wurden bei einer Temperatur von \u2014 250 in einer K\u00e4ltemischung 24 Stunden stehen gelassen. Hierauf wurden die Zuckerr\u00fcbenwurzeln und Kartoffelknollen in Wasserstoffstrom 48 Stunden belassen und mittels den hier bereits erw\u00e4hnten Methoden sodann das Kohlendioxyd und der Alkohol bestimmt.\nHier konnten wir nachstehende Resultate konstatieren : Bei der ana\u00ebroben Atmung in Toluold\u00e4mpfen:\nBlattwerk der Zuckerr\u00fcbe im Gewichte von 159 g\nAusgeatmetes C02.....................= 141,8 mg","page":320},{"file":"p0321.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus.\nMenge des gebildeten Alkohols............= 129,8 mg\nZuckerr\u00fcbenwurzel im Gewichte von . . = 60 g\nAusgeatmetes C02.........................= 78,3 mg\nMenge des gebildeten Alkohols............= 74,3 mg\nAnaerobe Atmung der durch Sublimat sterilisierten Wurzel der Zuckerr\u00fcbe :\nGewicht der Wurzel . . . ................= 461 g\nAusgeatmetes C02.........................\u2014 324 mg\nMenge des gebildeten Alkohols............= 293 mg\nGewicht der durch Sublimat sterilisierten Kartoffel = 352 g\nAusgeatmetes C02 ......................\u2014 0,468 mg\nMenge des gebildeten Alkohols . . . . = 0,393 \u00bb\nEs ist hier noch zu erw\u00e4hnen, da\u00df wir die kleinsten Mengen Alkohol, welche sich vor dem Versuche im Blattwerke sowie in der Wurzel der Zuckerr\u00fcbe und Kartoffelknollen vorfanden, bei der ana\u00ebroben Atmung von der Gesamtmenge des Alkohols abgezogen haben. Im nichtgefrorenen Blattwerke waren blo\u00df Spuren von Alkohol vorhanden. In der Wurzel der Zuckerr\u00fcbe wurde nach mehreren Bestimmungen pro 1 kg frischer Substanz 26 mg Alkohol gefunden. In den Knollen der Kartoffeln konnten wir pro 1000 g frischer Substanz 14 mg Alkohol konstatieren.\nAuf das Vorhandensein des Alkohols in den gefrorenen R\u00fcbenwurzeln haben schon Strohmer und Stift1) darauf aufmerksam gemacht. Sie sagen in ihrer Abhandlung folgendes:\n\u00abDa\u00df die T\u00e4tigkeit der Enzyme der R\u00fcben wurzeln durch das Gefrieren, wenigstens innerhalb der in unseren Versuchen eingehaltenen Temperaturgrenzen, nicht eingestellt wird, zeigt auch der Umstand, da\u00df in allen gefrorenen R\u00fcben die Anwesenheit von \u00c4thylalkohol, dessen Bildung ja mit Enzymt\u00e4tigkeit in urs\u00e4chlichem Zusammenh\u00e4nge steht, nachgewiesen werden konnte.\u00bb\nDie nachstehenden Zahlen zeigen uns die Verh\u00e4ltnisse zwischen dem gebildeten C02 und Alkohol. Die Menge des\n\u00dc Strohmer und Stift, \u00ab\u00dcber den Einflu\u00df des Gefrierens auf die Zusammensetzung der Zuckerr\u00fcbenwurzel\u00bb, \u00d6sterr.-ungar. Zeitschrift f\u00fcr Zuckerindustrie und Landwirtschaft, Heft VI, Wien 1904.","page":321},{"file":"p0322.txt","language":"de","ocr_de":"322 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensky,\nAlkohols, wenn C02 = 100 ist, belauft sich bei der ana\u00ebroben Atmung des Blattwerkes der Zuckerr\u00fcbe\nauf......................................91,53\tmg\tAlkohol\nbei der Zuckerr\u00fcbenwurzel im ersten Falle\nauf..................................... 94,89\tmg\tAlkohol\nbei der Zuckerr\u00fcbenwurzel im zweiten Falle\nauf.................................... 90,43\tmg\tAlkohol\nbei der ana\u00ebroben Atmung der erfrorenen\nKartoffel auf.......................: 83,97 mg Alkohol.\nAus den Resultaten unserer Beobachtungen erkennen wir, da\u00df die ana\u00ebrobe Atmung der erfrorenen Organe der Samenpflanzen und zwar des Blattwerkes, sowie der Wurzel der Zuckerr\u00fcbe und der Knollen der Kartoffel eine alkoholische G\u00e4rung ist.\nWenn bei der ana\u00ebroben Atmung die Menge des ausgeschiedenen Kohlendioxyds auf ein minimales Quantum sinkt, wir sodann den Wasserstoffstrom durch Luftstrom ersetzen, so wird neuerdings Kohlendioxyd durch die Oxydationsprozesse ausgeschieden, welches wir \u00fcberdies aus Tabelle XIV und XV ersehen.\nWir haben die in Tabelle XII und XIII spezifizierten Versuche mit Zuckerr\u00fcbe in der Weise erg\u00e4nzt, indem wir nach der ana\u00ebroben Atmung Luft durch die Versuchszylinder passieren lie\u00dfen. Die Menge des ausgeatmeten Kohlendioxyds beim Blattwerk auf 100 g frische Substanz, berechnet binnen 96 Stunden, stieg auf 166,1 mg, bei der Wurzel auf 81,5 mg innerhalb derselben Zeit.\nWir sehen daher, da\u00df sich die Menge des ausgeatmeten Kohlendioxyds beim Blattwerk auf 100 g Trockensubstanz berechnet pro Stunde auf 11,7 mg, bei der Wurzel auf 4 mg beziffert.\nDieses Experiment best\u00e4tigte uns dieselbe Erscheinung, welche sich bei den ungefrorenen Organen abspielt.\nW. Palladin hat mit seinen Mitarbeitern in dem pflanzenphysiologischen Institut der Universit\u00e4t St. Petersburg sich einer Methode bedient, welche den Zweck hatte, den Charakter der","page":322},{"file":"p0323.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus. 323\nIII. Versuch.\tTabelle XIV.\nVersuche mit Zuckerr\u00fcbe.\nGewicht des erfrorenen Blattwerkes = 77 g Trockengewicht.................= 11.4 \u00bb\nLuft str\u00f6m. \u2014 Temperatur 19,1\u201422,2\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tco2 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n6\t22,1\t28,7\t4,8\t32,3\n17\t52,2\t67,8\t4,0\t26,9\n25\t28.9 '\t37,5\t1.5 j\t10,1\n24\t19,1\t24.8 j\t1,0\t6,9\n24\t5.6 7\t7,3\t0,3\t2,0\n96\t' |\t127,9\t166,1\t1,7\t11,7\nTabelle XV. Versuche mit Zuckerr\u00fcbe.\nGewicht der erfrorenen Wurzel = 60\t2:\nTrockengewicht..............= 12,8 \u00bb\nLuftstrom. \u2014 Temperatur 19,1\u201422,2\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tCO, in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n6\t9,1\t15,2 \u00bb\t2.5 j\t11,8\n17\t10,4\t17.3\t1,0\t4,8\n25\tn,i\t18,5\t0,7\t3,5\n24\t6,6\t11,0\t0,5\t2,2\n24\t11.7 '\t19,5\t0,8\t3,8\n96\t48,9\t81.5 j\t0,8\t4,0","page":323},{"file":"p0324.txt","language":"de","ocr_de":"324 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\nAtmungsenzyme n\u00e4her zu beleuchten, und zwar geschah dies auf Grund der Arbeiten von Bertrand, Chodat und Bach.1)\nW. Pal ladin \u00e4u\u00dfert sich in seiner letzten Arbeit in nachstehender Weise:\n\u00abIndem ich mich der Theorie von Chodat und Bach anschlie\u00dfe, vermute ich, da\u00df die durch Pyrogallol angeregte Kohlens\u00e4ureausscheidung ein Resultat der gemeinsamen T\u00e4tigkeit der Oxygenase (h\u00f6here Hydrosuperoxyde) und der Peroxydase ist. Infolge dessen schlie\u00dfe ich auf Grund #der hierbei ausgeschiedenen Kohlens\u00e4uremenge auf die Quantit\u00e4t der in den Pflanzen enthaltenen Oxygenase. Das Auf h\u00f6ren der Ausscheidung von Kohlens\u00e4ure nach einer gewissen Zeit weist auf das Verschwinden der Oxygenase hin. Hiernach wurde 3\u00b0/oige Wasserstoffsuperoxydl\u00f6sung in den Kolben gegossen, worauf wiederum eine starke Kohlens\u00e4ureentwicklung erfolgte. Da nun nach der Theorie von Chodat und Bach ein Teil der Peroxydase bereits zu ihrer gemeinsamen Arbeit mit der Oxygenase verbraucht worden war, zeigt die nach der Hinzuf\u00fcgung von H202 ausgeschiedene Kohlens\u00e4ure die Menge der \u00fcbrig gebliebenen Peroxydase an. Die Summe der sowohl nach Hinzuf\u00fcgung von Pyrogallol als auch von H202 ausgeschiedenen Kohlens\u00e4uremenge gibt nun eine Vorstellung von der in den untersuchten Pflanzen enthaltenen Peroxydase.\u00bb\nDie Methode, welche Palladin mit seinen Mitarbeitern2) ben\u00fctzte, ist folgende:\nl) Bach und Chodat, Untersuchungen \u00fcber die Rolle der Peroxydase in der lebenden Zelle, Ber. d. Deutsch, chem. Ges., Bd. XXXV, S. 2466.\nArch. Sc. phys. et nah, Tome XVII, 1904, Recherches sur les ferments oxydants.\n*) N. A. Maximow, \u00abZur Frage \u00fcber die Atmung\u00bb, Berichte der Deutsch, botan. Ges., Jahrgang 1904, Bd. XXII, Heft 4.\nE. Tscherniajew, \u00ab\u00dcber den Einflu\u00df der Temperatur auf die normale und die intramolekulare Atmung der verletzten Pflanzen\u00bb, Berichte der Deutsch, botan. Ges., Jahrg. 1905, Bd. XXIII, Heft 5.\nW. Palladin, \u00ab\u00dcber den verschiedenen Ursprung der w\u00e4hrend der Atmung der Pflanzen ausgeschiedenen Kohlens\u00e4ure\u00bb, Berichte der Deutsch, botan. Ges., Jahrg. 1905, Bd. XXIII, Heft 6.\nW. Palladin, \u00abDie Arbeit der Atmungsenzyme der Pflanzen unter","page":324},{"file":"p0325.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus. 325\nWenn die Ausscheidung von Kohlendioxyd der Organe erfrorener Samenpflanzen in Luftstrom vollst\u00e4ndig aufgeh\u00f6rt hatte, wurden die Pflanzenorgane in einer Reibschale zerrieben, mit destilliertem Wasser \u00fcbergossen und in einen Erlenmeyerschen Kolben von 300 ccm Inhalt gebracht. Sodann wurde 20\u00b0/oige Pyrogalloll\u00f6sung hinzugegeben und der Kolben durch einen Kautschukpfropfen mit zwei gebogenen Glasr\u00f6hren geschlossen und umgekehrt, wie das in seiner Abhandlung in dieser Zeitschrift auf Seite 409 die Abbildung deutlich veranschaulicht.\nDurch die k\u00fcrzere R\u00f6hre wird Luft in den Kolben geleitet, die gr\u00f6\u00dfere R\u00f6hre jedoch, welche \u00fcber die Fl\u00fcssigkeit hinausragt, dient zum Austritt der Gase.\nWenn sich schon kein Kohlendioxyd durch Einwirkung der Pyrogalloll\u00f6sung mehr bildete, wurde 3\u00b0/oige Wasserstoffsuperoxydl\u00f6sung in die Kolben gegossen, worauf wiederum eine starke Kohlendioxydentwicklung erfolgte. Die Bestimmung des Kohlendioxyds erfolgte wieder nach der bereits erw\u00e4hnten Methode von Kolbe-Fresenius-Classen.\nWir ben\u00fctzten bei unseren Versuchen nachstehende Mengen der Substanz :\nbeim ersten Versuch beim Blattwerk 44,0 g beim ersten Versuch bei der Wurzel 32,7 \u00bb beim zweiten Versuch beim Blattwerk 26,0 \u00bb beim zweiten Versuch bei der Wurzel 30,0 \u00bb beim dritten Versuch beim Blattwerk 37,0 \u00bb beim dritten Versuch bei der Wurzel 25,0 \u00bb\nBei jedem einzelnen hier angef\u00fchrten Versuch wurde 80 ccm 20\u00b0/oige Pyrogalloll\u00f6sung und sodann 80 ccm 3\u00b0/oiger Wasserstoffsuperoxyd ange wendet.\nverschiedenen Verh\u00e4ltnissen \u00bb, Diese Zeitschrift, Bd. XLVII, Heft 4, 5 und 6, 1906.\nW. Pal ladin, \u00abBildung der verschiedenen Atmungsenzyme in Abh\u00e4ngigkeit von dem Entwicklungsstadium der Pflanzen\u00bb, Berichte der Deutsch, botan. Ges., Jahrg. 1906, Bd. XXIV, Heft 2.\nT. Krasnosselsky, \u00abBildung der Atmungsenzyme in verletzten Zwiebeln von Allium Cepa\u00bb, Berichte der Deutsch, botan. Ges., Jahrgang 1906, Bd, XXIV, Heft 3.","page":325},{"file":"p0326.txt","language":"de","ocr_de":"326 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\nDie diesbez\u00fcglichen Resultate sind aus den nachfolgenden Tabellen zu ersehen. (Siehe Tabelle XVI bis XXVII.)\nI. Versuch.\tTabelle XVI.\nErfrorene Bl\u00e4tter der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz = 44 g. \u2014 Trockensubstanz = 5,6 g. Luftstrom. \u2014 Temperatur 20,1\u201423,7\u00b0. C.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogallol-l\u00f6sung 80 ccm\t\t\t\n16\t22,5\t51.1 j\t3,2\t25,1\n8\t12,9\t29,3\t3,7\t28,8\n16\t22,7\t51,6\t3.2 j\t25,3\n25\t27,2\t61,8\t2.5 j\t19,4\n65\t85,3\t193,9\t3,0\t23,4\nTabelle XVII.\nErfrorene Wurzeln der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz = 32,7 g. \u2014 Trockensubstanz = 7,4 Luft str\u00f6m. \u2014 Temperatur 20,1\u201423,7\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogallol-l\u00f6sung 80 ccm\t\t\t\n17\t15,0\t45.9 /\t2,7\t11,9\n25\t23,4\t71,6\t2,9\t12,6\n23\tGO\t24,5\t1.1 /\t4,7\n65\t46,4\t141,9\t2,2\t9,6","page":326},{"file":"p0327.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus. 327\nI. Versuch.\tTabelle XVIII.\nErfrorene Bl\u00e4tter der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz = 44,0 g. \u2014 Trockensubstanz = 5,6 g. Luftstrom. \u2014 Temperatur 22\u201426,1\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des \u00a9 C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogalloll\u00f6sung 80 ccm u.Wasserstoffsuperoxyd 80 ccm\t\t\t\n18\t196,4\t446,4\t00 fM\t194,8\n26\t37,0\t84,1\t3,2\t25,4\n28\t25,3\t57,5\t2,1\t16,1\n18\t13,1\t29,8\t1,7\t13,0\n24\t13,1\t29,8\t1,2\t9,7\n24\t10,5\t23,9\t1,0\t7,8\n138\t295,4\t671,4\t4,9\t38,2\nTabelle XIX.\nErfrorene Wurzeln der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz = 32,7 g. \u2014 Trockensubstanz = 7,4 g. Luft str\u00f6m. \u2014 Temperatur 22\u201426,1\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogalloll\u00f6sung 80 ccm u.Wasserstoffsuperoxyd 80 ccm\t\t\t\n18\t42,5\t,\t130,0\t7,2\t31,9\n26\t22,9\t70,0\t2,7\t11,9\n28\t13,3\t40,7\t1,5\t6,4\n18\t7,6\t23,2\t1,3\t5,7\n24\t4,4\t13,5\t0,6\t2,5\n24\t7,5\t25,9\t1,07\t4,2\n138\t98,2\t300,3\t2,2\t9,6","page":327},{"file":"p0328.txt","language":"de","ocr_de":"328 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\nII. Versuch.\tTabelle XX.\nErfrorene Bl\u00e4tter der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz = 26 g. \u2014 Trockensubstanz = 3,8 g. Luftstrom. \u2014 Temperatur 19,2\u201422\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogallol-l\u00f6sung 80 ccm\t\t\t\n15\t13,0\t50,0\t3,3\t22,8\n8\t24,1\t92,7\t11,6\t79,3\n17\t12,9\t49,6\t2,9\t19,9\n25\t6,2\t23,8\t0,9\t6,5\n65\t56,2\t216,2\t3,5\t22,8\nTabelle XXI.\nErfrorene Wurzeln der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz = 30 g. \u2014 Trockensubstanz = 6,4 g. Luftstrom. \u2014 Temperatur 14,2\u201422\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogallol-l\u00f6sung 80 ccm\t\t\t\n15\t9,8\t32,7\t2,2\t10,2\n8\t6,0\t20,0\t2,5\t11,7\n23\t15,8\t52,7\t2,3\t10,7","page":328},{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus. 329\nII. Versuch.\tTabelle XXII.\nErfrorene Bl\u00e4tter der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz = 26 g. \u2014 Trockensubstanz = 3,8 g. Luftstrom. \u2014 Temperatur 17,9\u201418,2\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogalloll\u00f6sung 80 ccm u.Wasserstoffsuperoxyd 80 ccm\t\t\t\n16\t33,3\t128.1\t8,0\t54,8\n24\t41,8\t160,8\t6,7\t45,8\n24\t63,9\t245,8\t10,2\t70,1\n24\t10,7\t41,2\t1,7\t11,7\n88\t149,7\t575,8\t6,5\t44,8\nTabelle XXIII.\nErfrorene Wurzeln der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz = 30 g. \u2014 Trockensubstanz = 6,4 g. Luftstrom. \u2014 Temperatur 17,9\u201418,2\u00b0 G.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg Pyrogalloll\u00f6sung 80 ccm u.Wasser-stoffsuperoxyd 80 ccm\tMenge des C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n16\t24,1 *\t80,3\t5,0\t23,5\n24\t30,7\t102,3\t4,3\t19,9\n24\t0,6\t2,0 /\t0,08\t0,4\n24\t1,3\t4,3\t0,2\t0,8\n88\t56,7\t189,0\t2,1\t10,1","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"330 Jul ius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\nIII. Versuch.\tTabelle XXIV.\nErfrorene Bl\u00e4tter der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz = 37 g. \u2014 Trockensubstanz = 4.7 g. Luftstrom. \u2014 Temperatur 16,0\u201418.1\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des CO2 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C09 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogallol-l\u00f6sung 80 ccm\t\t\t\n23\t26,2\t70,8\t3,1\t24.2\n22\t33,2\t89,7\t4,1\t32,1\n24\t56,5\t152,7\t6,4\t50.1\n24\t27,9\t75,4\t3,1\t24,7\n28\t17,2\t46,5\t1,7\t13,1\n121\t161,0\t435,1\t3,6\t28.3\nTabelle XXV.\nErfrorene Wurzeln der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz = 25 g. \u2014 Trockensubstanz \u2014 6.1 g. Luftstrom. \u2014 Temperatur 16,0\u201418,1\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogallol-l\u00f6sung 80 ccm\t\t\t\n23\t9,1\t36,4\t1,6\t6,5\n22\t9,0\t36,0\t1,6\t6.7\n24\t22,4\t89,6\t3.7\t15,3\n24\t6,5\t26,0\ti,i\t4,4\n28\t12,1\t48,4\t1,7\t7,1\n121\t59,1\t236,4\t1,9\t8,0","page":330},{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus. 331 Versuch III.\tTabelle XXVI.\nErfrorene Bl\u00e4tter der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz = 37 g. \u2014 Trockensubstanz = 4,7 g. Luftstrom. \u2014 Temperatur 16\u201418,1\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des pj CO 2 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogalloll\u00f6sung 80 ccm und Wasserstoffsuperoxyd 80 ccm\t\t\t\n48\t389,0\t1051,4\t21,9\t172,4\n48\t43,4\t117,3\t2,4\t19,2\n48\t53,1\t143,5\t3.0\t23,5\n144\t485,5\t1312,2\t9,1\t71,7\nTabelle XXVII.\nErfrorene Wurzeln der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz = 25 g. \u2014 Trockensubstanz = 6,1 g. Luftstrom. \u2014 Temperatur 16\u201418,1\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g frische Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogalloll\u00f6sung 80 ccm und Wasserstoffsuperoxyd 80 ccm\t\t\t\n48\t368,6\t1474,4\t30,7\t125,9\n48\t42,5\t170,0\t3,5\t14,5\n48\t59,8\t239,2\t5,0\t20,4\n144\t470,9\t1883,6\t13,1\t53,6\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. L.\n23","page":331},{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"332 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\nWenn wir nun die Menge des ausgeschiedenen Kohlendioxyds in Milligramm in einer Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet ber\u00fccksichtigen, so ergeben sich nachstehende Quantit\u00e4ten :\nDurch Einwirkung von reiner Pyrogalloll\u00f6sung beim Blattwerk finden wir eine Menge von 22,8\u201428,3 mg C02, bei der Wurzel 8\u201410,7 mg C02.\nDurch Einwirkung von Pyrogalloll\u00f6sung und Wasserstoffsuperoxyd ergibt sich eine Menge bei dem. Blattwerk von 38,2 bis 71,7 mg, bei der Wurzel eine solche von 9,6 \u2014 53,6 mg C02.\nUm die Exaktheit der Methode von W. Palladia zu pr\u00fcfen, haben wir folgende Versuche angestellt:\nDas Blattwerk und die Wurzel der Zuckerr\u00fcbe wurden zerkleinert, langsam getrocknet, zerrieben und sodann das re-stierende Pulver bei 150\u00b0 14 Stunden getrocknet. Durch das Trocknen \u00fcber 70\u00b0 wird nach Aso die T\u00e4tigkeit der Oxydase aufgehoben.1)\nDie Intensit\u00e4t der Abscheidung des Kohlendioxyds unter Einwirkung von Pyrogalloll\u00f6sung, sowie Pyrogalloll\u00f6sung und Wasserstoffsuperoxyd gleichzeitig, ist aus den Tabellen XXVIII bis XXXV ersichtlich.\nDie Menge des Kohlendioxyds in Milligramm in einer Stunde auf 100 g Trockensubstanz, berechnet unter Einwirkung von Pyrogalloll\u00f6sung, beziffert sich bei dem getrockneten Blattwerk auf 2,6\u20149,5 mg C02 und steigt unter Einwirkung von Pyrogalloll\u00f6sung und Wasserstoffsuperoxyd auf 10,2\u201416,5 mg C02.\nBei der getrockneten Wurzel betr\u00e4gt die Menge des Kohlendioxyds in Milligramm in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet unter Einwirkung von Pyrogalloll\u00f6sung 1,4\u20148,8 mg C02 und steigt unter Einwirkung von Pyrogalloll\u00f6sung und Wasserstoffsuperoxyd auf 3,6\u201413,3 mg C02.\nWenn wir diese Resultate mit den erfrorenen nicht getrockneten Bl\u00e4ttern und Wurzeln der Zuckerr\u00fcbe vergleichen, so sehen wir, da\u00df wir doch gewisse Prozente des gesamt ausgeschiedenen Kohlendioxyds dem reinen Chemismus zuschreiben\n9 Carl Oppenheimer, \u00abDie Fermente und ihre Wirkungen\u00bb, Leipzig 1903.","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus.\nm\u00fcssen, ohne da\u00df die Einwirkung der Enzyme in Betracht gezogen werden kann.Q Das beste Beispiel sehen wir daran, wenn wir Wasserstoffsuperoxyd auf die 20\u00b0/oige Pyrogallol-l\u00f6sung einwirken lassen. Durch den Einflu\u00df des Wasserstoffsuperoxyds auf die Pyrogalloll\u00f6sung entstehen schon Oxydationsprozesse, durch welche sich Kohlendioxyd bildet.\nWir fanden schon nach 24 Stunden 26,7\u201460 mg, in weiteren 24 Stunden 40\u201444 mg, nach dem dritten Tag 23,7 bis 40 mg und am vierten Tag sinkt jedoch die Menge auf 2\u20147 mg C02.\nWeiters haben wir auch Versuche mit Knochen- und Holzkohle angestellt, woselbst wir wahrnehmen konnten, da\u00df durch Pyrogalloll\u00f6sung und Wasserstoffsuperoxyd eine Abscheidung des Kohlendioxyds verursacht wird.\nWir fanden bei der Knochenkohle nachstehende Quantit\u00e4ten von Kohlendioxyd:\nDie Menge des Kohlendioxyds in Milligramm in einer Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet unter Einwirkung von Pyrogalloll\u00f6sung beziffert sich auf 1 mg und steigt unter Einwirkung von Pyrogalloll\u00f6sung und Wasserstoffsuperoxyd auf\n5.1\tmg C0,. (Siehe Tabelle XXXVI und XXXVII.)\nBei der Holzkohle konnten wir folgende Quantit\u00e4ten von Kohlendioxyd konstatieren :\nDie Menge des Kohlendioxyds in Milligramm in einer Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet unter Einwirkung von Pyrogalloll\u00f6sung bel\u00e4uft sich auf 1,6 mg und sinkt unter Einwirkung von Pyrogalloll\u00f6sung und Wasserstoffsuperoxyd auf\n1.1\tmg C02. (Siehe Tabelle XXXVIII und XXXIX.)\nDie Abscheidung von Kohlendioxyd bei der Knochen- und Holzkohle erfolgt durch die Vorg\u00e4nge der Autoxydation. Die Aktivierung des Sauerstoffes in der Knochen- und Holzkohle geht ziemlich energisch vor sich und die beiden Kohlen zeigen Autoxydations Wirkungen.\np Kastle und Loevenhart ziehen die wirkliche Enzymnatur der Oxygenasen in Zweifel und sehen den Vorgang als einen mehr chemischen an. Carl Oppenheimer, Die Fermente und ihre Wirkungen.\n23*","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"334 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\nI. Versuch.\tTabelle XXVIII.\nGetrocknete Bl\u00e4tter der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz = 18 g. \u2014 Temperatur 17,5\u201418,1\u00b0 C.\nLuft str\u00f6m.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g Substanz berechnet *\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogalloll\u00f6sung 80 ccm\t\t\n17\t4,4\t24,4\t1.4\n18\t22,3\t123,9\t6,9\n25\t8,3\t46,1\t1,8\n22\t17,8\t98,9\t4,5\n48\t8,6\t47,8\t0,9\n130\t61,4\t341,1\t2.6\nTabelle XXIX.\nGetrocknete Wurzeln der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz = 28 g. \u2014 Temperatur 17,5\u201417,9 0 G.\nLuftstrom.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in ms\tMenge des C0.2 in mg auf 100 g Substanz berechnet\tMenge des C02 in ms in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogalloll\u00f6sung 80 ccm\t\t\n17\t3,4\t12,1\t0,7\n18\t17,1\t61,1\t3,4\n25\t9.2 7\t32,9\t1,3\n22\t6,4\t22,9\t1,0\n48\t15,4\t55,0\t1,1\n130\t51,5\t183,9\t1.4\t(","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus. 335\nI. Versuch.\tTabelle XXX.\nGetrocknete Bl\u00e4tter der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz = 18 g. \u2014 Temperatur 17,5\u201418,1\u00b0 G.\nLuftstrom.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogalloll\u00f6sung 80 ccm und Wasserstoffsuperoxyd 80 ccm\t\t\n23\t58,0\t322,2\t14,0\n27\t31,3\t173,9\t6,4\n24\t40,7\t226,1\t9,4\n24\t49,8\t276,7\t11,5\n98\t179,8\t998,9\t10,2\nTabelle XXXI.\nGetrocknete Wurzeln der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz = 28 g. \u2014 Temperatur 17,5\u201418,1\u00b0 C.\nLuftstrom.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogalloll\u00f6sung 80 ccm und Wasserstoffsuperoxyd 80 ccm \u00bb\t\t\n23\t\u2022\t17,1\t61,1\t2,7\n27\t29,0\t103,6\t3,8\n48\t52,1\t186,1\t3,9\n98\t98,2\t350,7\t3,6","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":"336 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\nII. Versuch.\tTabelle XXXII.\nGetrocknete Bl\u00e4tter der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz = 16,83 g, getrocknet bei 150\u00b0 C. Luftstrom. \u2014 Temperatur 18\u201420\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogalloll\u00f6sung 80 ccm\t\t\n24\t51,7\t307,2\t12,8\n24\t37,2\t221,0\t9,2\n24\t30,7\t182,4\t7,6\n24\t34,6\t205.6 j\t8,5\n96\t154,2\t916,2\t9,5\nTabelle XXXIII.\nGetrocknete Wurzeln der Zuckerr\u00fcbe. Menge der Substanz = 16,45 g, getrocknet bei 150\u00b0 C. Luft str\u00f6m. \u2014 Temperatur 18\u201420\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogalloll\u00f6sung 80 ccm\t\t\n24\t33,7\t204,9\t8,5\n24\t40,0\t243,2\t10,1\n24\t34,0\t206,7\t8,6\n24\t32,1\t195,1\t8,1\n96\t139,8\t849,8\t8,8","page":336},{"file":"p0337.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus.\nII. Versuch.\tTabelle XXXIV.\nGetrocknete Bl\u00e4tter der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz = 16,83 g, getrocknet bei 150\u00b0 C. Luftstrom. \u2014 Temperatur 18\u201420\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogalloll\u00f6sung 80 ccm und Wasserstoffsuperoxyd 80 ccm\t\t\n24\t68,3\t405,8\t16,9\n24\t88,1\t523,5\t21,8\n24\t43,6\t259,1\t10,8\n72\t\u25a0 in 11 200,0\t1188,4\t16,5\nTabelle XXXV.\nGetrocknete Wurzeln der Zuckerr\u00fcbe.\nMenge der Substanz == 16,45 g, getrocknet bei 150\u00b0 C.\nLuft str\u00f6m. \u2014 Temperatur 18\u201420\u00b0 C.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogalloll\u00f6sung 80 ccm und Wasserstoffsuperoxyd 80 ccm\t\t\n24\tt 61,6\t374,5\t15,6\n24\t51,8\t314,9\t13,1\n24\t44,6\t271,1\t11,2\n72\t158,0\t960,5\t13,3","page":337},{"file":"p0338.txt","language":"de","ocr_de":"338 Jul ius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\nTabelle XXXVI.\nVersuche mit Knochenkohle, bei 150\u00b0 C. getrocknet.\nMenge der Substanz = 230 g. \u2014 Temperatur 18,5\u201418,9\u00b0 C.\nLuftstrom.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g Substanz berechnet ,\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogalloll\u00f6sung 80 ccm\t\t\n16\t39,5\t17,2\t1,1\n25\tGO CO\t15,1\t0,6\n23\t75,6\t32,9\t1,4\n48\t114,4\t49,7\t1,0\n112\t264,3\t114,9\t1,0\nTabelle XXXVII.\nVersuche mit Knochenkohle, bei 150\u00b0 C. getrocknet.\nMenge der Substanz = 230 g. \u2014 Temperatur 17,5\u201419,2\u00b0 G.\nLuftstrom.\nDauer des Versuches in Stunden\tMepge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogalloll\u00f6sung 80 ccm und Wasserstoffsuperoxyd 80 ccm\t\t\n6\t322,6\t140,3\t23,4\n16\t348,5\t151,5\t9,5\n31\t235,1\t102,2\t3,3\n45\t240,4\t104,5\t2,3\n98\t1146,6\t498,5\t5,1","page":338},{"file":"p0339.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus. 339\nTabelle XXXVIII.\nVersuche mit Holzkohle.\nMenge der Substanz = 90 g. \u2014 Temperatur 18\u201420\u00b0 C.\nLuftstrom.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g Substanz berechnet\tMenge des C08 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogalloll\u00f6sung 80 ccm\t\t\n24\t37,3\t41,4\t1,7\n24\t30,3\t33,7\t1,4\n24\t38,1\t42,3\t1,8\n72\t105,7\t117,4\t1,6\nTabelle XXXIX.\nVersuche mit Holzkohle.\nMenge der Substanz = 90 g. \u2014 Temperatur 18\u201420\u00b0 C.\nLu ft str\u00f6m.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g Substanz berechnet\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tPyrogalloll\u00f6sung 80 ccm und Wasserstoffsuperoxyd 80 ccm\t\t\n24\t40,3\tGO\t1,9\n24\t21,5\t23,9\t1,0\n24\t10,2\t11,3\t0,5\n72\t72,0\t80,0\ti,i","page":339},{"file":"p0340.txt","language":"de","ocr_de":"340 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\nTabelle XL.\nVersuche mit Knochenkohle bei 150\u00b0 getrocknet.\nMenge der Substanz = 281 g. \u2014 Temperatur 17,5\u201418,5\u00b0 C.\nLuft str\u00f6m.\nDauer des Versuches in Stunden\tMenge des C02 in mg\tMenge des C02 in mg auf 100 g Substanz berechnet 1\tMenge des C02 in mg in 1 Stunde auf 100 g Trockensubstanz berechnet\n\tWasser\t\t\n16\t17,9\t6,4\t0,4\n25\t12,9\t4,6\t0,2\n23\t6,5\t2,3\t0,1\n48\t12,8\t4,6\t0,1\n6\t17.3\t6,2\t1,0\n16\t8,6\t8,1\t0,2\n31\t40,1\t14,3\t0,5\n45\t21,3\t7,6\t0,2\n210\t137,4\t48,9\t0,2\nAus unseren zahlreichen Versuchen geht nachstehendes hervor :\n100 g Knochenkohle mit 30 g Wasser entwickeln bei einer Temperatur von 20\u00b0 G. binnen 1 Stunde 0,3 mg C02. Bei 150\u00b0 C. getrocknet entwickelt dasselbe Quantum von Knochenkohle sowie Wasser innerhalb derselben Zeit durchschnittlich 0,2 mg C02.\n100 g Holzkohle mit 30 g Wasser entwickeln bei einer Temperatur von 20\u00b0 C. in 1 Stunde 0,3 mg C02. Bei 150\u00b0 C. getrocknet entwickelt dieselbe Menge von Holzkohle und Wasser innerhalb der gleichen Zeit durchschnittlich ebenfalls 0,3 mg C02.\nDie Autoxydationswirkungen k\u00f6nnen wir auch in der Stein-und Braunkohle beobachten. Q\n0 Moritz Traube, Gesammelte Abhandlungen, Berlin 1899.\nC. Engl er und J. Weissberg, Kritische Studien \u00fcber die Vorg\u00e4nge der Autoxydation, Braunschweig 1904.\nJ. Habermann, Einige Versuche \u00fcber die Autoxydation der Steinkohle, Journal f\u00fcr Gasbeleuchtung, 1906.","page":340},{"file":"p0341.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus. 341\nWir haben viele Experimente \u00fcber die Autoxydation der Stein- und Braunkohle l\u00e4ngere Zeit vorgenommen und daselbst gefunden, da\u00df wir doch die Existenz der Peroxydase bei der Stein- und Braunkohle annehmen k\u00f6nnen. Durch vergleichende Atmungsversuche mit sterilisierter und nicht sterilisierter Stein-und Braunkohle weiters durch Anwendung der Methode von W. Palladin und seiner Sch\u00fcler ist es uns gelungen, den Nachweis zu liefern, da\u00df die Abscheidung des Kohlendioxyds\n1.\tdurch Autoxydation und\n2.\tdurch die enzymatische Wirkung erfolgt.\nDie Abscheidung des Methans und des Wasserstoffes wird blo\u00df durch die Peroxydase hervorgerufen.\nIII.\nIsolierung der Rohenzyme.\nZur Isolierung der Rohenzyme wurden gew\u00f6hnlich 5\u20146 kg junge und frische Pflanzensubstanz verwendet.\nDie frische Pflanzenmaterie, welche keinerlei Zersetzung durch F\u00e4ulnis aufweisen darf, wurde zerst\u00fcckelt und der Saft aus der so erhaltenen Masse unter einem Drucke von 300\u2014400 Atmosph\u00e4ren ausgepre\u00dft.\nDem so gewonnenen Safte wird ein Gemisch von Alkohol und \u00c4ther zugesetzt, worauf ein an Eiwei\u00dfstoffen reicher Niederschlag sich absetzt.\nDiese Operation geschah in einem hohen Zylinder, welchen man vor dem Gebrauche mit Sublimat und sterilisiertem Wasser ausschweifte.\n9\nAuf 500 ccm des zellfreien Saftes verwendeten wir 600 ccm eines Gemenges von Alkohol und \u00c4ther und zwar 400 ccm Alkohol und 200 ccm \u00c4ther. Nach einem Augenblicke setzt man \u00c4ther im \u00dcbersch\u00fcsse zu und die oberhalb des Niederschlages aus Alkohol und \u00c4ther bestehende Fl\u00fcssigkeit wird\n\u2022 \u2022\nsofort aufgehebert. Nun wird neuerdings \u00c4ther aufgegossen und sodann sofort die \u00fcberstehende Fl\u00fcssigkeit abgehebert.","page":341},{"file":"p0342.txt","language":"de","ocr_de":"342 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\nFiltration des Niederschlages, welcher das\nRohenzym enth\u00e4lt.\nDer ganze Vorgang bei F\u00e4llung des Pflanzensaftes mu\u00df rasch vorgenommen werden, soda\u00df Alkohol und \u00c4ther nur m\u00f6glichst kurze Zeit auf das Enzym einzuwirken verm\u00f6gen und infolgedessen seine Aktivit\u00e4t nicht abschw\u00e4chen. Die Fl\u00fcssigkeit \u00fcber dem Niederschlag wird deshalb rasch abgegossen oder abgehebert und der so gewonnene, das g\u00e4rungserregende Enzym enthaltende Niederschlag sofort abfiltriert. # Die Filtration l\u00e4\u00dft sich am schnellsten mittels Leinwand bewerkstelligen. Auf die sterile Leinwand wird die erhaltene Masse aufgesch\u00fcttelt und auf die Weise des noch anhaftenden Alkohols und \u00c4thers entledigt, da\u00df man mit dem Filter auf und ab gerichtete, hutschen-artige Bewegungen ausf\u00fchrt. War das das Enzym enthaltende Sediment (Rohenzym) gut ausgeschieden, so ist die Filtration in einigen Minuten vollzogen.\nTrocknung des das Enzym enthaltenden\nNiederschlages.\nDas so filtrierte Rohenzym wurde entweder im Vakuum oder in sterilen, zu diesem Zwecke besonders arrangierten Kolben getrocknet.\nDiese Kolben waren, wie folgt, zusammengestellt : In den Hals jedes der Kolben war ein dreifach gebohrter Kautschukst\u00f6psel eingepa\u00dft, Durch die eine dieser \u00d6ffnungen ging eine ziemlich breite, knief\u00f6rmig gebogene R\u00f6hre, welche bis fast an den Boden des Kolbens reichte und mit Watte gef\u00fcllt war. In die zweite \u00d6ffnung des Stopfens war eine kurze, gerade R\u00f6hre gesteckt, die ebenfalls mit Watte gef\u00fcllt war, und knapp unter dem Stopfen m\u00fcndete. Die dritte \u00d6ffnung war mittels einer Glasstange verschlossen, welche, sobald die Kolben einer dreifachen fraktionierten Sterilisation unterworfen waren, durch ein Thermometer ersetzt wurde. Das Thermometer wurde, bevor man es in den betreffenden Kolben eingelassen hatte, gr\u00fcndlich mit einer Sublimatl\u00f6sung abgewaschen und dann auf die Weise abgesengt, da\u00df es in Alkohol getaucht und die sehr schwache Alkoholschichte angez\u00fcndet wurde.","page":342},{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus. 343\nSodann erfolgte die W\u00e4gung jedes der Kolben.\nUnter Beobachtung aller Kautelen gegen die Invasion von Mikroben wurde hierauf in die Kolben ein bestimmtes Quantum des ausges\u00fc\u00dften Niederschlages eingetragenunddessenTrocknung durchgef\u00fchrt. Die Kolben mit dem Enzym wurden n\u00e4mlich in kupferne Trockenapparate getan, in welchen eine Temperatur von ca. 36\u201438\u00b0 C. erhalten und sterilisierte Luft in starkem Strome in der Weise durchgetrieben worden ist, da\u00df die kurze, unterhalb des Stopfens in den Kolbenhals m\u00fcndende R\u00f6hre mit einer Wasserpumpe in Verbindung gebracht wurde, w\u00e4hrend die l\u00e4ngere R\u00f6hre, welche fast bis an den Boden des Kolbens reichte, mit etlichen Waschflaschen, die eine konzentrierte L\u00f6sung von Sublimat enthielten, und mit etlichen Zylindern, in deren, mit steriler Watte gef\u00fclltem Innern mehrere \u00fcbereinander geschichtete Lagen feink\u00f6rnigen Thymols untergebracht waren, verbunden worden ist.\nDer eigentliche Versuch.\nNachdem das Rohenzvm durch die Trocknung vollst\u00e4ndig vom Alkohol und \u00c4ther befreit worden war, wurden die Kolben neuerdings gewogen und nach Abschlag des urspr\u00fcnglichen Gewichtes die Gewichtsmenge des Rohenzyms fixiert, welche zum Versuche verwendet wurde. In die Kolben wurde nun ein Antiseptikum getan und eine entsprechende Zucker-, und zwar vorwiegend Glukosel\u00f6sung hinzugegossen, welche man vorher einer dreifachen, fraktionierten Sterilisation unterwarf.\nEs gelangten 50 ccm der L\u00f6sung unter Zusatz von 0,5 g K3P04 zur Verwendung, w\u00e4hrend das Gewicht des Rohenzyms 6\u201410 g betrug.\nIn dem Falle, \\yo nach dem Versuche der Verlust an Glukose bestimmt wurde, gingen wir in der Weise vor, da\u00df die Zuckerl\u00f6sung nicht in die Kolben mit dem getrockneten Rohenzym gegossen, wobei stets Verluste an Glukose entstehen, sondern da\u00df das getrocknete und abgewogene Rohenzym in die entsprechende quantitativ vorbereitete Glukosel\u00f6sung hineingesch\u00fcttelt wurde.\nDer f\u00fcr diese Zwecke verwendete, das Rohenzym enthaltende Niederschlag wurde allerdings nicht im Kolben ge-","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"344 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\ntrocknet, sondern im Vakuum, welches vorher gr\u00fcndlich mit Formalin ausgewaschen, worauf es luftdicht verschlossen und mit der Luftpumpe verbunden wurde.\nDer Niederschlag wird behufs Studiums der G\u00e4rwirkung in eine 15\u00b0/oige sterilisierte Glukosel\u00f6sung getan. Die Versuche mit dem die G\u00e4rung hervorrufenden Rohenzym wurden in folgender, auf der nachstehenden Abbildung (siehe Fig. 1) deutlich veranschaulichten Weise durchgef\u00fchrt. Durch den Hals des Gasentwicklungskolbens G, welcher 500 ccrp fa\u00dft, geht ein genaues Thermometer t, weiter eine R\u00f6hre mit einem zylindrischen Trichter T und schlie\u00dflich eine Gasabf\u00fchrungsr\u00f6hre, welche mit einem Liebigschen K\u00fchler K verbunden ist.\nIn dem Trichter T befindet sich ein St\u00fcckchen Thymol im Gewichte von 1\u20142 g. Der K\u00fchler ist mit 2 U-R\u00f6hren CuS04 und CaCl2 gr\u00f6\u00dferen Kalibers, die mit Kupfervitriolbimsstein und Chlorcalcium gef\u00fcllt sind, verbunden.\nDie Luft, welche durch den Gasentwicklungskolben getrieben wurde, passiert zuerst einen mit sterilisierter Daum-wolle gef\u00fcllten Zylinder C, dann die Sublimatl\u00f6sung HgCl2 und weiter die L\u00f6sung KOH. Der Entwicklungskolben G befindet sich in einem kupfernen Wasserbade WR, welches bis an den Hals des Kolbens hinanreicht, und in welchem ein gut f\u00fcngierender \u00c4thertbermoregulator TR angebracht ist. Auf der Figur finden wir ferner hinter der mit CaCl2 gef\u00fcllten U-R\u00f6hre eine kleinere Na2-Ca02, die mit Natronkalk gef\u00fcllt ist; ihr folgt weiter der G eis sl ersehe Apparat KOH, worauf noch zwei weitere U-R\u00f6hren eine kleinere und eine gr\u00f6\u00dfere CaCl2 und CaCl2, mit Chlorcalcium gef\u00fcllt, vorgelegt sind, und endlich sehen wir einen Aspirator das Apparatarrangement schlie\u00dfen.\nAlle Verbindungsstellen des ganzen Arrangements wurden mit Paraffin vergossen und der Inhalt des Kolbens G auf eine Temperatur von 370 G. gebracht, welche konstant durch die ganze Dauer des Versuchs erhalten wurde.\nDas durch die G\u00e4rung entstandene Kohlendioxyd wurde alle 24 Stunden mittels keim- und kohlens\u00e4urefreier Luft und zwar von 6 1 innerhalb 6 Stunden ausgetrieben und gewogen.","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus. 345\nManipulation nach Beendigung des Versuchs.\nNachdem der Versuch beendet war, d. i. nachdem kein w\u00e4gbares Quantum von Kohlendioxyd gefunden werden konnte, impften wir aus dem Versuchskolben 3\u20144 Zuckergelatine- und Zuckeragarr\u00f6hren, welche ebensolange beobachtet wurden, als der Versuch dauerte. Au\u00dferdem bereiteten wir zu jedem Versuche einen Kontrollkolben in folgender Weise vor.\nDie gleiche Menge des Rohenzyms als auch der Glukose-l\u00f6sung, wie sie zum urspr\u00fcnglichen Versuche verwendet wurden, kochten wir durch eine Stunde im Kolben auf dem Sandbade, worauf die W\u00e4gung des Kolbens und eine dreifache, fraktionierte Sterilisation folgte. Dabei sahen wir darauf, da\u00df die L\u00f6sung stets in demselben Konzentrationsgrade bleibe.\nIn diese Kolben wurden soviel und solche Antiseptika getan, als ihrer der urspr\u00fcngliche Versuch enthielt, und mittels einer sterilen Pipette \u00fcbertrugen wir hierauf 5 ccm der G\u00e4rfl\u00fcssigkeit nach absolvierter G\u00e4rung samt Niederschlag des Originalversuchs in dieselben.\nDer Kontrollkolben wurde sodann wieder mit einem K\u00fchler und einem Absorptionsapparate verbunden und hierauf t\u00e4glich, wie beim urspr\u00fcnglichen Versuche, die Menge des entstandenen Kohlendioxyds bestimmt.\nAnalytische Methoden:\n1. Bestimmung des Kohlendioxyds.\nNach Beendigung des Versuches wurde eine gewisse Menge der L\u00f6sung abgemessen und das Kohlendioxyd nach der Methode Kolbe -Fresenius-Classen bestimmt.\nMilchs\u00e4urebestimmung.\nZum Nachweise der Milchs\u00e4ure ben\u00fctzten wir die bekannte\n#\nUffelmannsehe Reagens. Zur Reindarstellung der Milchs\u00e4ure haben wir (C3H503) Zn -f- 3 H20 gewonnen und aus dem Zinklaktat die reine Milchs\u00e4ure identifiziert.\nWas die quantitative Bestimmung der Milchs\u00e4ure anbelangt, haben wir die von uns bereits angegebene Methode Part heil ben\u00fctzt, welche, wie wir uns \u00fcberzeugten, verl\u00e4\u00dfliche Daten liefert.","page":345},{"file":"p0345s0001.txt","language":"de","ocr_de":"\nh\nI (\nh\nI\".. I\nU\nI\n!j\n,i\na\ni *\ni \\\n\u25a0 Lj\n_ X X,\n-'t\n' *\u00ab\t\u2018V{>W>\t>0 \u2018.Jfc\t5';\nu\n\nU\nj-\nf\nw\nv \u2022 v\n________'A________\nll'l'l\" \u2022 *\u2019>' ) I'-r - / \u2022 11 ~ \u2022 ( I ! \u00ab ! t Im pity -1 < 11 \u2022 * ^ i-\u2022 \u2022 11 \u2022 \u2022 \u00ab :ii.-ii\u00bbi.- Kiiii'l Tal'l 1\nZu I v 1 >\u2022 k I ii '\t\\ t Mu *\u2022 h. K < ' li h . I-ii - k v I ler \u2018hi- f|\\k \u2022 \u2022 I v t i - \u25a0 * 11 < \u25a0 11 Kii/vinc nu I \u2018 11 ; 111 y \u2022 I u \u2022 r tr ; 111 i -11 h i\nV\u2018il;if \\\"ii Ivtrl .1 Tii.liifi in S\u2019 ii ; *1 \u25a0 11 r","page":0},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":"346 j u lius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\nBestimmung des Alkohols.\nZum qualitativen Nachweis des \u00c4thylalkohols bedienten wir uns nachstehender Methoden :\n1.\tDie empfindliche Jodoformprobe nach M\u00fcntz.1)\n2.\tDie Reaktion von Berthelot und Baumann.\nMan versetzt die zu untersuchende Fl\u00fcssigkeit mit Benzoyl-ehlorid und zerst\u00f6rt den \u00dcberschu\u00df davon durch schwache Kalilauge. Es tritt der eigent\u00fcmliche Geruch des Benzoes\u00e4ure-\n\u00ab\n\u00e4thylesters hervor.\n3.\tDer Alkohol l\u00e4\u00dft sich qualitativ in dem durch mehrfache Destillation gewonnenen Destillate ganz exakt nachweisen, wenn wir den Alkohol durch den Oxydationsproze\u00df in Aldehyd, Essigs\u00e4ure und Kohlendioxyd verwandeln.2) Zur Oxydation des Alkohols benutzten wir in einem besonders konstruierten Apparat die Chroms\u00e4ure; die Oxydationsprodukte sammelten wir sodann in mittels Eis gek\u00fchltem Wasser unter Ber\u00fccksichtigung der entweichenden Kohlens\u00e4ure, welch letztere in Absorptionsapparaten zur Bestimmung aufgefangen wurde.\nZum Nachweis des Aldehyds verwendeten wir eine am-moniakalisch-alkalische Silberl\u00f6sung, welche schon von Spuren von Aldehyd reduziert wird (Bildung eines Silberspiegels). Weiters dienten zum Nachweis des Aldehyds nachstehende Reaktionen:\n1.\tBildung von Aldehydharz durch Erhitzen mit konzentrierter NaOH.\n2.\tDie Reaktion mit Nesslers Reagens nach Crismer.\n3.\tDie Jodoformprobe nach Lieben.\nDie quantitative Bestimmung des Alkohols.\n\u2022 \u2022\nZur Bestimmung kleiner Mengen von \u00c4thylalkohol, der zuvor qualitativ festgestellt wurde, ben\u00fctzt man zweierlei Methoden, denn bei einer Substanz wie \u00c4thylalkohol, namentlich wenn man die zur Verf\u00fcgung stehenden Mengen ber\u00fccksichtigt, erscheint eine einzige Bestimmung nicht gen\u00fcgend. Erst wenn\nA) M\u00fcntz, Ann. de ch. et de phys. S\u00e9r. 5, Bd. XIII, 1878.\n2) Georg Landsberg, \u00dcber den Alkoholgehalt tierischer Organe. Diese Zeitschrift 1904.","page":346},{"file":"p0346s0001table4.txt","language":"de","ocr_de":"Ca Cl\nCa Cl\nCaCl\nCu. S a\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. Zu \u00abJ. S to kl as a, A. Ernest, u. K. Chocensky,\nHand 50, Tafel 4.\nUber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus\u00bb.\nVerlag von Karl J. Tr\u00fcbner in Stra\u00dfburg.","page":0},{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus. 347\n?\nman auf zwei verschiedenen Wegen zu dem gleichen Resultate gelangt ist, kann dieses als verl\u00e4\u00dflich angesehen werden.\nDie Bestimmung des Alkohols wird einerseits durch Ermittlung des spezifischen Gewichtes (Reischauer-Aubry), andererseits durch Verbrennung in einem Apparate ausgef\u00fchrt,\nder von einem von uns1) konstruiert ist und dessen Beschrei-\n/\nbung wir hier folgen lassen. (Siehe Fig. II.)\nDer Apparat ist im Prinzip ein Verbrennungsrohr von nachstehender Einrichtung :\nEin kupfernes Rohr (R) vom Kaliber 2,5 cm und 60 cm L\u00e4nge, welches mit drahtf\u00f6rmigem Kupferoxyd gef\u00fcllt ist, ist an beiden Enden mit B\u00fcchsenk\u00fchlern (BB) versehen. Von einer Seite f\u00fcgt sich an das Rohr mittels eines Kautschukschlauches ein ca. 200 ccm fassender Erlenmeyerkolben (A) an, der mittels eines Quetschhahnes von dem Rohre R getrennt werden kann. Auf der anderen Seite ist das Verbrennungsrohr durch Kautschuk mit einer Glasr\u00f6hre verbunden, die mit einem doppelt gebohrten Hahn (K) versehen ist, soda\u00df dieser in der einen Stellung (mit I bezeichnet) die Verbindung mit dem Kolben G herstellt, der mit dem R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler (Ch) versehen ist. An letzteren schlie\u00dft sich die Armatur der Austrocknungsapparate (L und L1) mit wasserfreiem Kupfersulfat und Calciumchlorid und des weiteren einesteils die Absorptionsapparate f\u00fcr die Gewichtsbestimmung von C02 (N Natronkalk, G ein Geis s 1er scher Apparat mit konzentrierter Kalilauge, UU Sicherungsrohr mit Calciumchlorid, letzteres enth\u00e4lt auch zur H\u00e4lfte Natronkalk), andern-teils ein direkt zum Aspirator f\u00fchrendes Zweigrohr (V), welches mit einem einfach gebohrten Hahn (K1) versehen ist. Der Hahn K mit doppelter Bohrung kann auch so gestellt werden, da\u00df durch diese Stellung (mit II bezeichnet) das Verbrennungsrohr abgetrennt und die Verbindung mit den Waschflaschen PI (Barytwasser) P2 P3 (konzentrierte Kalilauge zur Zufuhr der C02-freien Luft) hergestellt wird. Um das Rohr R in Gl\u00fchhitze zu versetzen, ben\u00fctzten wir ein System Bunsenscher Flammen mit Flachbrennern.\nDer Vorgang bei der Arbeit ist der folgende:\n*) Von A. Ernest.\nHoppe-Seylers Zeitschrift f. physiol. Chemie. L.\n24","page":347},{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":"348 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\n1.\tWerden soweit als m\u00f6glich alle Fehler, die Vorkommen k\u00f6nnten, durch Absorption des in dem Apparat bereits vorhandenen C02 ausgeschieden.\nIn beide Erlenmeyerkolben (A und C) wird etwas destilliertes Wasser (ca. 20 ccm) gegeben, an das Verbrennungsrohr angeschlossen, der Quetschhahn bei dem Kolben A ge\u00f6ffnet, dem Hahn (K) die Stellung (I) gegeben und durch die Nebenleitung bei gleichzeitigem Offnen des Hahnes (K 1) der Aspirator in T\u00e4tigkeit versetzt, wobei man das Wasser in beiden Kolben erhitzt, bis es zu sieden anf\u00e4ngt; der Sud wird etwa 5 Minuten lang w\u00e4hren gelassen. Dann l\u00f6scht man die Flammen aus, sperrt den Quetschhahn bei Kolben (A) ab und entz\u00fcndet die Flammen unter dem Verbrennungsrohr. Nach einer Weile l\u00f6schen wir die Flammen aus, geben sodann dem Hahn K die Stellung II und lassen durch Kolben G C02-freie Luft durchleiten.\n2.\tDie eigentliche Verbrennung:\nDer Kolben A wird abgenommen, ein bestimmtes Volumen einer untersuchten w\u00e4sserigen alkoholischen L\u00f6sung hineingetan und wieder eingestellt. Ist das Verbrennungsrohr bereits bis zur Wei\u00dfgl\u00fchhitze erhitzt, so wird die Nebenleitung (V) zum Aspirator durch den Hahn (K1) abgesperrt, die H\u00e4hne der Absorptionsapparate f\u00fcr C02 sowie der Quetschhahn bei Kolben (A) ge\u00f6ffnet und die untersuchte L\u00f6sung m\u00e4\u00dfig (bis zu m\u00e4\u00dfigem Kochen) so lange erhitzt, bis 3U des urspr\u00fcnglichen Volumens abgedampft sind. Im Kolben C sammelt sich kondensiertes Wasser an und das durch die Verbrennung des Alkohols entstandene C02 wird durch den Aspirator in die Absorptionsapparate abgesaugt. Nachdem das angegebene Volumen abgedampft ist, gibt man dem Hahn (K) die Stellung (II), verl\u00f6scht die Flammen unter dem Verbrennungsrohr, stellt den Kolben (A) ab, damit er infolge des durch Ausk\u00fchlen entstehenden Vakuums nicht springt, und erhitzt den Inhalt des Kolbens G unter m\u00e4\u00dfiger Durchleitung von C02-freier Luft bis zum Kochen, welches 5 Minuten unterhalten wird. Dann l\u00f6scht man einfach die Flamme aus, schlie\u00dft sofort die (vor dem Versuch gewogenen) Absorptionsapparate, wiegt in \u00fcblicher Weise das C02 und berechnet die ihm \u00e4quivalente Menge \u00c4thylalkohol. Es","page":348},{"file":"p0349.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus.\n349\nempfiehlt sich, den Inhalt des Kolbens C im voraus auf Alkohol resp. Oxydationsprodukte zu dem Zwecke zu untersuchen, um sich zu \u00fcberzeugen, ob derselbe vollst\u00e4ndig verbrannt wurde. Vor jeder neuen Verbrennung mu\u00df man nat\u00fcrlich das eventuell reduzierte Kupferoxyd durch einen Luftstrom bei Wei\u00dfgl\u00fchhitze oxydieren.\nEine Bestimmung bei 50 ccm L\u00f6sung dauert 3\u20144 Stunden.\nNachstehend f\u00fchren wir einige Resultate an, die wir durch Verbrennen bestimmter, im voraus festgestellter Mengen absoluten Alkohols erhalten haben. Der absolute Alkohol wurde aus verk\u00e4uflichem 99\u00b0/oigen Alkohol durch Destillation mit wasserfreiem Calciumoxyd in eine mit etwas wasserfreiem Kupfersulfat gef\u00fcllte Flasche dargestellt. Der Alkohol wurde gewogen.\nEs wurden 1,352 g absoluter Alkohol abgewogen, mit Wasser auf 1000 ccm verd\u00fcnnt und in 50 ccm der Alkohol bestimmt.\nDurchschnitt aus drei Verbrennungen 0,1283 g C02, was 0,0672 g Alkohol oder 99,49 \u00b0/o der urspr\u00fcnglich verwendeten Menge entspricht.\n200 ccm derselben L\u00f6sung wurden auf 1000 ccm verd\u00fcnnt und in 50 ccm dieser verd\u00fcnnten L\u00f6sung wurde der Alkohol bestimmt.\nDurchschnitt aus drei Verbrennungen 0,0260 g C02, entspricht 0,0136 g Alkohol oder 100,74 \u00b0/o des verwendeten Alkohols.\nVon der letzterw\u00e4hnten L\u00f6sung wurden 100 ccm abpipettiert.\nDurchschnitt aus zwei Verbrennungen 0,0504 g C02, entspricht 0,0264 g Alkohol oder 97,9 \u00b0/o des verwendeten Alkohols.\nIn den angef\u00fchrten F\u00e4llen wurden jedesmal 3U des urspr\u00fcnglichen Volumens abgedampft.\nVon derselben L\u00f6sung wurden 100 ccm abpipettiert und nur 1h des urspr\u00fcnglichen Volumens abgedampft.\nDurchschnitt aus zwei Verbrennungen 0,0449 g C02, entspricht 0,0235 g Alkohol oder 87,03\u00b0/o des verwendeten Alkohols.\nEs wurden 1,9723 g Alkohol abgewogen, auf 500 ccm verd\u00fcnnt und in 50 ccm der Alkohol bestimmt; abgedampft wurden BU des urspr\u00fcnglichen Volumens.\n24*","page":349},{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":"350 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensky,\nDurchschnitt aus zwei Verbrennungen 0,3788 g C02, entspricht 0,1986 g Alkohol oder 100,71 \u00b0/o des verwendeten Alkohols.\nVon derselben L\u00f6sung wurden 50 ccm abpipettiert, mit 50 ccm Wasser verd\u00fcnnt und bis auf lk des urspr\u00fcnglichen Volumens abgedampft.\nDurchschnitt aus zwei Verbrennungen 0,3705 g C02, entspricht 0,1943 g Alkohol oder 98,53 \u00b0/o des verwendeten Alkohols.\nAbgewogene 2,7035 g Alkohol wurden auf 500 ccm verd\u00fcnnt, in 50 ccm der Alkohol bestimmt, 3A des urspr\u00fcnglichen Volumens abgedampft.\nDurchschnitt aus zwei Bestimmungen 0,5202 g C02, entspricht 0,2728 g Alkohol oder 100,91 \u00b0/o des verwendeten Alkohols.\nVon derselben L\u00f6sung wurden 50 ccm abgewogen, 50 ccm Wasser zugesetzt und auf lk der urspr\u00fcnglichen L\u00f6sung abgedampft.\nDurchschnitt aus zwei Bestimmungen 0,5096 g C02, entspricht 0,2672 g Alkohol oder 98,8o\u00b0/o des verwendeten Alkohols.\nAus den hier angef\u00fchrten Daten ist ersichtlich, da\u00df man mindestens 3U des urspr\u00fcnglichen Volumens der L\u00f6sung zur Verdampfung bringen mu\u00df, soll man die Gewi\u00dfheit erlangen, da\u00df tats\u00e4chlich der gesamte Alkohol bereits verdampft ist. Man sieht ferner, da\u00df bei Beobachtung aller Vorsichtsma\u00dfregeln sehr g\u00fcnstige Besultate erzielt werden, aus welchen man in Verbindung mit der piknometrischen Bestimmung auf das Vorhandensein und die Menge des Alkohols schlie\u00dfen kann.\nWird der Alkohol nach Beischauer-Aubry und zwar durch sechsfache fraktionierte Destillation je abwechselnd aus schwach alkalischer und schwach saurer L\u00f6sung bestimmt, so kann man durch Verbrennen und Bestimmen des C02 gegenseitig die Richtigkeit der piknometrischen Bestimmung kontrollieren, was bei Ermittlung kleiner Mengen Alkohol unerl\u00e4\u00dflich ist.\nBestimmung der Essigs\u00e4ure.\nDie Essigs\u00e4ure wurde aus den L\u00f6sungen, welche mit Schwefels\u00e4ure anges\u00e4uert wurden, mit Wasserdampf abgetrieben und dann im Destillate als Silberacetat, und zwar in farblosen Krystallen ausgeschieden. Die jedesmal vorgenommene Silber-","page":350},{"file":"p0351.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus.\n351\nbestimmung ergab zwischen 62,3\u201465 \u00b0/o A g. Die Theorie verlangt 64,64 \u00b0/o Ag im C.2H302Ag.\nResultate der Versuche mit Rohenzym.\nIn Tabelle XLI sind 9 Versuche verzeichnet, deren Resultate wir aus mehreren Beobachtungen als Durchschnitt angenommen haben.\nAus diesen Versuchen geht zur Evidenz hervor, da\u00df wir tats\u00e4chlich den Nachweis erbrachten, da\u00df die aus den Pflanzens\u00e4ften, welche von Gewebteilen und Zellen vollst\u00e4ndig frei\n\u2022 \u2022\nwaren, durch absoluten Alkohol und \u00c4ther gewonnenen Niederschl\u00e4ge g\u00e4rungserregende Enzyme enthalten. Die Rohenzyme haben in der Tat bei v\u00f6lliger Abwesenheit von Bakterien in der Glukose eine Milchs\u00e4ure- und alkoholische G\u00e4rung hervorgerufen.\nDa\u00df tats\u00e4chlich nur die Enzyme die G\u00e4rung hervorriefen, daf\u00fcr haben wir folgende Belege:\n1.\tBei der \u00dcberimpfung des Inhaltes des Versuchskolbens auf Zuckergelatine- und Zuckeragarplatten konnte keine Bakterienentwicklung nachgewiesen werden.\n2.\tEine G\u00e4rung in den Kontrollkolben nach \u00dcberimpfung eines Teiles des Inhaltes aus den Originalkolben (nach Absolvierung der G\u00e4rung in diesen) in die Kontrollkolben wurde nicht konstatiert ; ferner : Die Menge des abgespaltenen Kohlendioxydes erschien so gering, da\u00df sie h\u00f6chstens binnen 50 Stunden 5\u201410 mg betrug. Nat\u00fcrlich sind diese Quanten von Kohlendioxyd sehr unbedeutend, wenn man auf die Gesamtmenge des Kohlendioxydes R\u00fccksicht nimmt, welches sich bei der G\u00e4rung abspaltet; oder sie sind auf einen Versuchsfehler zur\u00fcckzuf\u00fchren.\nZu bemerken ist hier noch, da\u00df wir in der bereits erw\u00e4hnten Tabelle ,nur solche Versuche anf\u00fchrten, wovon wir gen\u00fcgend \u00fcberzeugt waren, da\u00df die Bakterien im G\u00e4rungskolben nicht mitgewirkt haben. Der beste Beweis, da\u00df die Milchs\u00e4ure-und alkoholische G\u00e4rung durch Enzyme hervorgerufen wurde, ist der, da\u00df bei den gewonnenen Rohenzymen aus gefrorenen Pflanzenorganen in Glukosel\u00f6sung keine G\u00e4rung beobachtet wurde, ja sogar ohne Antiseptikum binnen 48 Stunden. Bei Ben\u00fctzung von 1\u20142\u00b0/o Salicyls\u00e4ure wurde die Kohlendioxyd-","page":351},{"file":"p0352.txt","language":"de","ocr_de":"1) Die R\u00fcbe nach 60 Vegetationstagen.\n352\nJulius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\n1.\tWurzel der Zuckerr\u00fcbe1) 2.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb 3.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb 4.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb 5.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb 6.\tRl\u00e4tter \u00bb\t\u00bb 7.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb 8.\tKnollen der Kartoffel 9.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\tProvenienz der isolierten Enzyme\nooooooooo \u00a9 \u00a9 \u00a9 \u00a9 \u00a9 \u00a9~\" \u00a9 \u00a9 \u00a9 o\t^\tQ I\u2014\u2022\t*-S\t1\u2014' es\tc o\t^\to y;\tO\tW 0\tW\tCD CD\tL\u00f6sung, in der die G\u00e4rung vor sich geht\n\u00a9 \t\u00a9 ^\u00a9 \u00a9\u00a9\u00a9\u00a9\u00a9\u00a9 \u00a9~~\tCO\u00a9\u00a9\u00a9\u00a9\u00a9\u00a9 in p H \u2022 o \u00ef\u00ff\t^\t\u00ff\t\u00ee\u00ff\tV w p: \u00d6 \u2022-S CD\tVerwendetes Antiseptikum\nQOGOOO^H^acCCOOO\tDauer der G\u00e4rung in Stunden\n0,23 0,36 0,12 0,08 0,09 0,08 0,04 0,25 0,06\tGesamt- menge der Milchs\u00e4ure in g\n0,862 0,813 0,400 0,386 0,268 0,310 0,340 0,321 0,281\tGesamtmenge des co2 in g\n0,800 0,793 0,296 0,289 0,245 0,369 0,364 0,284 0,206 i\tGesamtmenge des Alkohols in g\nTabelle XLI.\nDie hier angef\u00fchrten analytischen Daten sind aus 3\u20144 Versuchsresultaten auf 10 g Rohenzym umgerechnet worden.\nTemperatur 20\u00b0 G.","page":352},{"file":"p0353.txt","language":"de","ocr_de":"353\n\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus.\nabscheidung aus dem G\u00e4rkolben nach 5 Tagen nur in ganz\nminimalen Mengen konstatiert.\nDie gewonnenen analytischen Resultate zeigen uns deutlich, da\u00df in allen F\u00e4llen Milchs\u00e4ure nachzuweisen war. Aus der Menge des gebildeten Alkohols und Kohlendioxyds ist zu ersehen, da\u00df faktisch eine alkoholische G\u00e4rung vor sich gegangen ist.\nWir stellten sodann weitere Orientierungsversuche mit gr\u00f6\u00dferen Mengen von Rohenzym an und zwar gaben wir in dem Versuchskolben 23\u201425 g Enzym hinein und ben\u00fctzten 250 ccm 15\u00b0/oige sterilisierte Glukosel\u00f6sung. Als Antiseptikum wurde wieder 2,5 g Salicvls\u00e4ure ben\u00fctzt.\nIn einem Kolben wurde kohlendioxydfreie Luft durchgeleitet, durch den anderen Versuchskolben lie\u00dfen wir Wasserstoff durchstr\u00f6men.\nIm ersten Falle haben die Enzyme bei Sauerstoffzutritt den G\u00e4rungsproze\u00df hervorgerufen, im anderen Falle bei Sauerstoffabschlu\u00df.\nNach 52 st\u00e4ndiger G\u00e4rung fanden wir nachstehende Resultate :\nIn Wasserstoffatmosph\u00e4re wurde gefunden :\nC3H603 \u2014 0,528 g C2H5QH = 1,263 \u00bb\nC02\t=\t1,392 >\nRei Sauerstoffanwesenheit wurde konstatiert:\nG3H603 = 0,132 g C,H5OH = 1,682 \u00bb\nC02\t=\t1,453 \u00bb\nC2H402 \u2014 0,321 \u00bb\nAmeisens\u00e4ure konnten wir qualitativ nachweisen.\nDie Gase, welche sich bei dem Abbau der Glukose bei Luftzutritt durch Enzyihwirkung bilden, sind Kohlendioxyd und Wasser-stoff. Reide diese Gase wurden qualitativ nachgewiesen. Die Entnahme derselben erfolgte aus einem G\u00e4rkolben. Die Bestimmung des Kohlendioxyds geschah nach den geschilderten Methoden. Sodann wurde das kohlendioxyd- und wasserdampffreie Gas durch einen Verbrennungsofen hindurchgetrieben. Die Einrichtung des letzteren war ganz analog jenem, der bei der elementaren Analyse","page":353},{"file":"p0354.txt","language":"de","ocr_de":"354 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Ghocensky,\nverwendet wird. Das aus dem Wasserstoff gebildete Wasser wurde in Chlorcalciumr\u00f6hren absorbiert. Methan wurde nicht konstatiert. seine Abwesenheit wurde in beigeschlossenen G eis sl ersehen Apparaten bezw. durch Verbrennung gebildeter C02 mit Kaliumhydrat festgestellt.\nWir fanden im 1. Falle auf 1,453 g gebildeten C02 0,098 g H.\nIm 2. Falle fanden wir auf 1,2 g gebildeten C02 0,081 g H.\nIm 3. Falle fanden wir auf 1,735 g gebildeten C02 0,045 g H.\nWir k\u00f6nnen uns vorstellen, da\u00df der ^bbau der Glukose bezw. der Fruktose in der Pflanzenzelle durch nachstehendes hypothetisches Schema charakterisiert wird.\nHypothetisches Schema des Abbaues der Glukose verursacht durch Atmungsenzyme.\nCH2 \u2022 OH \u2022 (CH \u2022 0H)4 \u2022 GOH\ni\n2 CH3 \u2022 CH(OH) \u2022 C00H -\n2 CH3CH2 \u2022 OH\n\n2 GH,\n4\n2 H.,\nAbspaltung von 2C02\nAbspaltung von 2H2\nOxydation'\n2 GH3 \u2022 GOOH ------------------>\u25a0 Abspaltung von 2C02\n4\nAbspaltung von 2H2\n'Oxydation'\n2H-COOH ---------------------->\u25a0 Abspaltung von 2C02\n* 2H,\n\u25a0Oxydation1\nC6H1206\nDieses hypothetische Schema hat auf Grund meiner Studien Kollege Bach in Genf zusammengestellt.\nWir haben unter den in dem obigen hypothetischen Schema angef\u00fchrten Abbauprodukten alle mit voller Sicherheit \u2014 bis auf das Methan, dessen Nachweis uns bis jetzt nicht gelungen ist \u2014 konstatiert.","page":354},{"file":"p0355.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismns. 355\nDem Wasserstoff, welcher bei der Degradation der Kohlenhydrate und zwar durch die Wirkung der Atmungsenzyme als Endprodukt entsteht, ist in der chlorophyllhaltigen Zelle eine bedeutungsvolle Funktion bei der Assimilation des Kohlendioxyds zugewiesen. Es ist die M\u00f6glichkeit der Bildung von CH20 durch Reduktion des C02 nach der Formel: C02-j-4 H = CH20-|-H20 nicht ausgeschlossen.\nViel wahrscheinlicher d\u00fcrfte unsere Hypothese sein, da\u00df das Kohlendioxyd durch Wasserstoff in statu nascendi zu Formal-dehyd unter Einwirkung der Sonnenstrahlen in der chlorophyllhaltigen Zelle reduziert wird, bei welchem Proze\u00df wieder Wasser entsteht, als die Hypothese von Baeyer, wo das Formaldehyd durch die Gleichung C02 -f- H20 = CH20 -j- 02 formuliert wird.\nWeiters ist noch zu betonen, da\u00df die Assimilation des C02 nicht blo\u00df der chlorophyllhaltigen Zelle zukommt, sondern da\u00df es auch von einigen chlorophyllfreien Pflanzenzellen assimiliert wird, wie wir das bei einigen Mikrobenarten sehen.\n\u00c4u\u00dferst interessante Mitteilungen hat in neuester Zeit Walter Lob in Bonn betreffend die Kenntnisse der Assimilation der Kohlens\u00e4ure geliefert.x)\nLob hat mein hypothetisches Schema des Glukoseabbaues durch Atmungsenzyme anders konstruiert. Ich wiedergebe daher dieses Schema nachstehend:\nC6H1206\n4\n2 CH3CHOHCOOH\n> _ 6 CO\n0 Walter Lob in Bonn, Zeitschrift f\u00fcr Elektrochemie 1905; Landwirtschaftliche Jahrb\u00fccher 1906.","page":355},{"file":"p0356.txt","language":"de","ocr_de":"356 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\nDiese Form ist in bezug auf den Assimilationsvorgang gew\u00e4hlt, um sichtbar zu machen, da\u00df das Volumen der bei dem Abbau abgegebenen Kohlens\u00e4ure mit dem des aufgenommenen Sauerstoffes \u00fcbereinstimmt.\nDas folgende Schema, welches L\u00f6b zusammenfa\u00dfte, ber\u00fccksichtigt die chemisch durchaus m\u00f6gliche, intermedi\u00e4re Bildung von Formaldehyd:\n6 GO,\nAuch hier sind Sauerstoffverbrauch und Kohlens\u00e4ureproduktion dem Volumen nach nat\u00fcrlich gleich, nur ist die Verteilung eine andere.\nAus unseren langj\u00e4hrigen Beobachtungen geht hervor, da\u00df in den Pflanzenzellen Atmungsenzyme vorhanden sind, welche eine Milchs\u00e4ure- und alkoholische G\u00e4rung hervorrufen.\nDie von uns gefundenen Enzyme sind in vieler Hinsicht der Zymase und der Lactacidase \u00e4hnlich.\nWir haben zweierlei Arten von Atmungsenzymen vor uns und zwar: Die im Protoplasma sich abspielenden prim\u00e4ren Prozesse werden\n1.\tdurch die Enzyme Zymase (Milchs\u00e4urebildung)\n2.\tdurch die Lactacidase (Alkohol und Kohlendioxydbildung) hervorgerufen.\nDie sekund\u00e4ren Produkte, welche sich durch weitere De-","page":356},{"file":"p0357.txt","language":"de","ocr_de":"357\n\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus.\ngradation der Abbauprodnkte kennzeichnen, gehen nur bei Ge-genwart von Sauerstoff vor sich. Durch Einwirkung wieder neuer Enzyme entsteht die Essigs\u00e4ure, wahrscheinlich Methan, Ameisens\u00e4ure und schlie\u00dflich Wasserstoff. Die gebildeten Spaltungsprodukte, soweit sie noch oxydierbar sind, werden durch den hinzutretenden Sauerstoff der Luft zu Kohlendioxyd und Wasser verbrannt.\nEduard Buchner und Jakob Meisenheimer* *) in der neuesten Arbeit \u00ab\u00dcber Milchs\u00e4ureg\u00e4rung\u00bb sowie Eduard Buchner und Bufus Gaunt \u00ab\u00dcber die Essigg\u00e4rung2)\u00bb best\u00e4tigten neuerdings, da\u00df die Milchs\u00e4ureg\u00e4rung, sowie die Essigg\u00e4rung durch Enzyme hervorgerufen wird. Das erste Enzym, welches die Spaltung des Zuckers zu Milchs\u00e4ure mit Hilfe eines von der Lebenst\u00e4tigkeit der Mikroorganismen abtrennbaren Enzyms bewerkstelligt, nennen die Verfasser Milchs\u00e4urebakterienzymase.\nDurch Eduard Buchner und Bufus Gaunt wurde sicher bewiesen, da\u00df die Essigbakterien ihre oxydierende Wirkung der Gegenwart eines Enzyms einer Oxydase, die Verfasser Alkohol-oxvdase nennen, verdankt. In den Daueressigbakterien scheinen sowohl Oxvgenasen, wie Peroxydase und Katalase vorhanden zu sein.\nDie Arbeiten von R. 0. Herzog3) und Buchner und seiner Mitarbeiter best\u00e4tigen also meine fr\u00fcheren Angaben, welche ich schon im Jahre 1903 publizierte, welche dahin lauten, da\u00df in der lebenden Pflanzen- und Tierzelle Milchs\u00e4ure, Alkohol, Kohlendioxyd, Essig- und Ameisens\u00e4ure durch Enzyme gebildet wird.\nDie Existenz unserer Atmungsenzyme wurde von vielen Seiten best\u00e4tigt. Nur eine kleine Minorit\u00e4t von Forschern versuchte es. die Frage nach dem Vorhandensein der Atmungs-enzvme im Pflanzen- und Tierorganismus noch als eine offene\nV\nund die von uns auf Grund unserer Untersuchungen konstatierte Zersetzung der Hexosen durch die glykolytischen Enzyme als das Ergebnis von Bakterienwirkung hinzustellen.\nr) Siehe Liebigs Annalen, Bd. GCCXLIX, S. 125\u2014139.\n*) Siehe Liebigs Annalen, Bd CCCXLIX, S. 140\u2014184.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. XXXVII, 1902/3.","page":357},{"file":"p0358.txt","language":"de","ocr_de":"358 Julius Stoklasa, Adolf Ernest und Karl Chocensk\u00ff,\nWenn einzelne Autoren, wie Batelli, Maz\u00e9 und Portier, tats\u00e4chlich das Vorhandensein von Bakterien in ihren Versuchsfl\u00fcssigkeiten konstatiert haben, so w\u00e4re es ihre Pflicht gewesen, sich auch davon zu \u00fcberzeugen, ob die gefundenen Bakterien, ihre Art und Zahl, imstande gewesen w\u00e4ren, ebenfalls solche Prozesse zu verursachen, wie ich sie bei den Wirkungen der von mir isolierten Rohenzyme sichergestellt habe. Jeder erfahrene Bakteriologe wird mir gern best\u00e4tigen, da\u00df sich ungemein schwer bei v\u00f6lligem Ausschlu\u00df .von Bakterien operieren lasse. Hat man sie aber da oder dort bei einer Operation konstatiert, so mu\u00df man doch sicherlich untersuchen, ob und welche Wirkung, eventuell welche Alteration einer anderen Wirkung ihre Anwesenheit im Gefolge haben konnte. Die blo\u00dfe Konstatierung des Vorhandenseins einiger weniger Bakterienspezies in einer G\u00e4rfl\u00fcssigkeit reicht, meiner Erfahrung und \u00dcberzeugung nach, durchaus nicht hin, um eine so eminente und auff\u00e4llige Wahrheit zu bestreiten, wie die von mir festgestellte glykolytische Wirkung der von mir isolierten Enzyme. Es gen\u00fcgt das um so weniger, wenn man erw\u00e4gt, da\u00df 1. unanzweifelbar feststeht, da\u00df durch einzelne meiner Enzyme, was jedes Mitglied unseres Laboratoriums best\u00e4tigen kann, sofortige G\u00e4rungserscheinungen bei Eintragung des Enzymes in die Zuckerl\u00f6sung auftraten, welche Tatsache auch Angiola Borrino, A. Herlitzka, Blumenthal und Feinschmidt konstatiert haben. Man nenne uns demgegen\u00fcber auch nur ein einziges Beispiel einer gleichen Wirkung von Bakterien.\n2. Haben wir zu unseren G\u00e4rfl\u00fcssigkeiten stets eine solche Menge von Desinfizientien zugesetzt (1\u20142\u00b0/o Toluol oder 1\u20142\u00b0/o Salicyls\u00e4ure), da\u00df durch sie jegliche Bakterienwirkung f\u00fcr jeden n\u00fcchternen Bakteriologen von vornherein ausgeschlossen erscheint.\nBei dieser Gelegenheit will ich des der Paradoxie nicht entbehrenden Faktums gedenken, da\u00df die obenerw\u00e4hnten Forscher die auf zymatischer Wirkung beruhenden gegenw\u00e4rtigen Versuche Buchners nicht anzweifelten, trotzdem er weit geringere antiseptische Dosen ben\u00fctzte als ich. Ich zitiere hier diesbe-","page":358},{"file":"p0359.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus. 359\nz\u00fcglich die Berliner Berichte Nr. 3 vom Jahre 1903 und Nr. 2 vom Jahre 1904. Diesen zufolge benutzte Buchner zu seinen Versuchen 800 ccm Hefepre\u00dfsaft, 80 g Rohrzucker und 8 ccm Toluol. In einem zweiten Falle ben\u00fctzte er 300 ccm Pre\u00dfsaft und nur 3 ccm Toluol usw. Wenn nun Buchner schon bei einer viel geringeren Dosis von Antisepticis der Ausschlu\u00df der Bakterienwirkung ohne weiteres einger\u00e4umt wird, mit welchem Rechte bezweifelt man die Verl\u00e4\u00dflichkeit meiner Versuche und ihre Resultate, wo ich auf 50 ccm Glukosel\u00f6sung und 5 g Rohenzym 0,5\u20141 g Toluol, also 1\u20142\u00b0/o oder 0,5\u20141 g Salicyl-s\u00e4ure verwendete?\nWir haben bereits in unseren fr\u00fcheren Arbeiten hervorgehoben, da\u00df wir die M\u00f6glichkeit der Bakterienwirkung und ihre Konsequenzen stets im Auge behalten haben und da\u00df die von uns durch Enzyme hervorgerufenen G\u00e4rungsprozesse in einer Zeitdauer absolviert waren, innerhalb welcher die Bakterien noch gar keine Wirkung, oder doch nur eine ganz unverh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig geringe, zu erzielen vermocht h\u00e4tten.\nWir d\u00fcrfen ferner, was unsere fr\u00fcheren Versuche betrifft, nicht unerw\u00e4hnt lassen, da\u00df ihre Zahl in die Hunderte geht, wobei ich im Verlaufe von 5 Jahren, die sie umfassen, mit meinen Assistenten mehrere Meterzentner Pflanzen- und Tierorgane verarbeitete. Von allen diesen Versuchen wurden jedoch nur diejenigen publiziert, bei denen auch nur der leiseste Zweifel deplaziert erschiene. Angesichts eines solchen Untersuchungsmaterials sind wohl ein paar, als mi\u00dfgl\u00fcckt zu bezeichnende, vielleicht nicht einmal mit der erforderlichen Akkuratesse und Vorsicht ausgef\u00fchrte Experimente, als welche sich diejenigen namentlich von Batelli und Portier auf den ersten Blick geben, nicht geeignet, eine so umfassende und nach allen Richtungen hin gesicherte Arbeit, wie es diejenige unserer Isolierung von Enzymen ist, deren Tragweite heute allgemein anerkannt wird, auch nur zu alterieren!\nNicht unbemerkt k\u00f6nnen wir namentlich die Arbeiten von Portier1) lassen, aus welchen hervorgeht, da\u00df sich derselbe\nb Annales de l\u2019Institut Pasteur 1904","page":359},{"file":"p0360.txt","language":"de","ocr_de":"360 Stoklasa, Ernest und Choeensk\u00ff, \u00dcber Enzyme.\nnicht einmal die M\u00fche gegeben hat, unsere Arbeiten genau durchzustudieren, wie dies seine Versuchsmethodik dokumentiert.\nVon gro\u00dfem Interesse ist allerdings, da\u00df er zur Bestimmung des Alkohols die total ungenaue Methode von Ni doux anwendete und mittels dieser ganz unverl\u00e4\u00dflichen Methode 1\u20143 mg Alkohol bestimmte und mit dieser Menge kalkulierte. (! ! !)\n\u00dcberhaupt ist aus seiner Arbeit, die in den \u00abAnnales de l\u2019Institut Pasteur\u00bb, Nr. 10, 1904, erschienen ist, zu ersehen, welche unglaubliche Mangelhaftigkeit der chemisch-analytischen und bakteriologischen Untersuchungsmethoden er bei seinen diesbez\u00fcglichen Forschungen hat walten lassen m\u00fcssen.\nWas f\u00fcr einen Wert haben nun solche Ein w\u00e4nde gegen unsere langj\u00e4hrigen und gewissenhaften Forschungsergebnisse?","page":360}],"identifier":"lit18446","issued":"1906-07","language":"de","pages":"303-360","startpages":"303","title":"\u00dcber die glykolytischen Enzyme im Pflanzenorganismus","type":"Journal Article","volume":"50"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:41:17.728898+00:00"}