Open Access
{"created":"2022-01-31T15:14:42.875807+00:00","id":"lit18500","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Burian, Richard","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 51: 425-437","fulltext":[{"file":"p0425.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Diazoaminoverbindungen\nder Purinbasen.\nVon\nRichard \u00dfurian.\n(Der Redaktion /.ugfgangt-n am * *H. Marz 11*07.)\nD i a z o b e n z o 1 s u 1 f o s \u00e4 11 r e a d c n i n.\nIn meiner Arbeit \u00fcber die Diazoaminoverbindungen der hirinbasen1) habe icb das Produkt beschrieben, das bei der Vereinigung von Adenin und Diazobenzolsulfos\u00e4ure entsteht, zugleich aber darauf hingewiesen, da\u00df man beim Versetzen alkalischer Adeninl\u00f6sungen mit Diazobenzolsulfos\u00e4ure h\u00e4ufig k'*ine guten Resultate erh\u00e4lt. Das aus 0,75g nat\u00fcrlichen Adenins gewonnene Material reichte nur zur Untersuchung der Kigenschaften, nicht zur Analyse der Verbindung aus;2) ja, mit einem Pr\u00e4parate von synthetischem Adenin gelang es mir \u00fcberhaupt nicht, Kuppelung zu erzielen.:J) Ich bin jetzt in der Lage, die Ursache dieser Mi\u00dferfolge anzugeben. Die Reaktion zwischen Adenin und Diazokorperii verl\u00e4uft n\u00e4mlich bei Gegenwart von \u00fcbersch\u00fcssigem .Alkali mehr oder minder unvollst\u00e4ndig und kann bei erheblicherem Alkali\u00fcberschu\u00df sogar vollkommen ausbleiben. Arbeitet man ohne Alkali\u00fcberschu\u00df, so erh\u00e4lt man sowohl aus nat\u00fcrlichem wie auch aus synthetischem Adenin stets eine ganz befriedigende Ausbeute von analysenreinem Kuppelungsprodukt; die Kuppelung scheint unter diesen Umst\u00e4nden fast quantitativ vor sich zu gehen. Auch die fertige Verbindung ist alkaliempfindlich; sie wird durch l\u00e4nger dauernde Ber\u00fchrung\n*) Bor. d. Deutsch, ehern. Ges., Bd. XXXVII. S. 80\u00ab.\n*) I. e., S. 70\u00ab.\n\u00bb, i. c\u201e S. 707.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LI.\n20","page":425},{"file":"p0426.txt","language":"de","ocr_de":"42(i\nRichard Iturian.\nmit \u00fcbersch\u00fcssigem Alkali (auch Ammoniak) selbst in Her Kalle\nunter Regeneration von freiem AHenin ganz oder teilweise zersetzt.\nleh teile im Nachfolgenden f\u00fcr die Darstellung des Diazo-benzolsulfos\u00e4ureadenins ein quantitatives Verfahren mit das mit der gr\u00fc\u00dften Sicherheit zum Ziele f\u00fchrt und auch in den H\u00e4nden des aut diesem Gebiete? nicht Erfahrenen gute I Resultate geben wird.\nIn einem Erlenmeyerk\u00f6lbchen werden 5 g Adenin1) m 74 ecm n-Natronlauge gel\u00f6st und in einem dickwandigen, mit eingeriebenem Glasstopfen versehenen Gef\u00e4\u00dfe \u00d6,8g Diazobenz.il-sullos\u00e4ure*) in 50 ccm Wasser aufgeschwemmt. Die Mengenverh\u00e4ltnisse sind derartig gew\u00e4hlt, da\u00df auf 1 Molek\u00fcl Diazo-benzolsulfos\u00e4iire 1 Molek\u00fcl Adenin und 2 Molek\u00fcle NaOII kommen. Heide Fl\u00fcssigkeiten werden nun in einer (mit Na-triumnitrat bereiteten) K\u00e4ltemischung bis zur beginnenden Eisbildung abgekiihlt. Sodann wird die alkalische Adeninl\u00f6sung portionenweise in die Diazok\u00f6rperaufschwemmung eingetragen; die letztere wird nach dem Eintr\u00e4gen jeder einzelnen Portion (je 14 -15 ccm) in dem durch den Glasstopfen verschlossenen Gel\u00e4\u00dfe einige Minuten lang kr\u00e4ftig durchgesch\u00fcttelt und hierauf wieder bis zur beginnenden Eisbildung in der K\u00e4ltemischung abgekiihlt (die ganze Prozedur nimmt etwa drei Viertelstunden in Anspruch). Die Fl\u00fcssigkeit f\u00e4rbt sich hierbei anfangs br\u00e4unlich gelb, sp\u00e4ter beim weiteren Eintr\u00e4gen der Adeninl\u00f6sung br\u00e4unlich rot. um schlie\u00dflich, wenn das gesamte Adenin zu-gesetzt worden ist. eine intensiv rote Farbe aufzuweisen. Trotzdem ist die Kuppelung in diesem Zeitpunkte wegen des immer noch vorhandenen Alkali\u00fcberschusses keine vollst\u00e4ndige. Man f\u00fcgt deshalb zu dem Kuppelungsgemisch unter fortdauernder\n'i Ich verwendete f\u00fcr meine Versuch\u00ab* meist synthetisch\u00ab'> Ad\u00ab\u2018iiin. das ich der Freundlichkeit der Firma G. F. Boehringer u. S\u00f6hne verdankte. Iett ergreife gerne die Gelegenheit, dieser Firma auch \u00f6ffentlich meinen Dank abzustatten.\n*i Man ben\u00fctze rein wei\u00df\u00ab* Diazobenzolsulfos\u00e4ure, die mit'kaltem Wasser (fast) schwefels\u00e4urefroi gewaschen und sodann im evakuierten Exsikkator getrocknet worden ist.","page":426},{"file":"p0427.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Diazoaininoverbindungen usw. 427\nK\u00fchlung und kr\u00e4ftigem Umsch\u00fctteln langsam 86,5 ccm n-Schwefel-s\u00e4ure hinzu, so da\u00df f\u00fcr 1 Molek\u00fcl Diazobenzolsulfo-s\u00e4ure (resp. Adenin) wenig mehr als l Molek\u00fcl NaOH iihrig bleibt,1 *) und l\u00e4\u00dft die tiefrot gef\u00e4rbte Fl\u00fcssigkeit, die keine ungel\u00f6ste Diazobenzolsulfos\u00e4ure mehr enthalten soll, dann noch einige Zeit in der K\u00e4ltemischung stehen, bis sie von Eis-krystallen g\u00e4nzlich durchsetzt ist. Die Kuppelung ist jetzt, wie aus der unten folgenden Ausbeuteangabe hervorgeht, ziemlich vollst\u00e4ndig. Zur Abscheidung der entstandenen Verbindung gie\u00dft man die halbgefrorene Fl\u00fcssigkeit in ca. 75 ccm gek\u00fchlter 20\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure; das Kuppelungsprodukt f\u00e4llt hierbei in dichten, braungelben Flocken aus. Nunmehr wird das Gemisch zentrifugiert3) und der abgesetzte Niederschlag abgesaugt.\nDie Reinigung des Rohproduktes machte anfangs erhebliche Schwierigkeiten. Das fr\u00fcher von mir ge\u00fcbte Verfahren \u2014 L\u00f6sen in wenig Ammoniak und Wiederausf\u00e4llen mit Essigs\u00e4ure3) \u2014, das bei den Diazoaininoverbindungen der \u00fcbrigen Purinbasen vortreffliche Resultate gibt,4) liefert beim Diazo-benzojsullbs\u00e4ureadenin wegen der Alkaliempfindlichkeit der Verbindung stets Produkte, die mit freiem Adenin verunreinigt sind. Die einzige brauchbare Methode gr\u00fcndet sich auf eine bisher nicht beschriebene allgemeine Eigenschaft der Diazo-benzolsulfos\u00e4urederivate der Purinbasen: n\u00e4mlich auf die Eigenschaft, sich in konzentrierter Schwefels\u00e4ure unzersetzt zu l\u00f6sen und beim Verd\u00fcnnen der L\u00f6sung mit Wasser (unter K\u00fchlung!) mehr oder weniger gut krystallisiert wieder auszufallen.\nIch habe diese Eigenschaft bei den Diazobenzolsulfos\u00e4ureverbin-dungen des Xanthins, Theophyllins, Guanins, Hypoxanthins und Adenins ausnahmslos feststellen k\u00f6nnen. Die Verbindungen l\u00f6sen sich in kon-\n\u2018) Von vornherein blo\u00df 1 Molek\u00fcl NaOH f\u00fcr 1 Molek\u00fcl Diazobenzolsulfos\u00e4ure (resp. Adenin; anzuwenden, ist deshalb unzweckm\u00e4\u00dfig, weil es dann nicht gelingt, s\u00e4mtliche Diazobenzolsulfos\u00e4ure in L\u00f6sung zu bringen.\n*) Ohne diese Ma\u00dfnahme erfordert das Absaugen des Rohproduktes sehr viel Zeit.\n3)\t1. c., S. 70H.\n4)\tVgl. die Analysen 1. c., S. 704 u. 705.\n20*","page":427},{"file":"p0428.txt","language":"de","ocr_de":"428\nHi chard Hu ri an,\n,V.r.'*\u2018r\t<\u00bb< r kirschroter Ka,l\u201e. \u201e\u201ed M-laddm ,\u201e-i,\n<l\"r\tin ,las vi, ,f\u00ab< *'<\u25a0 Volumen his zur Kislnldm,.\n'\tk\u2018\" !!'n\tr ........ <\"\u00abl\u00bb,r\u00bb,i\u00bb|jr|\u201e.n Farbe (das Xanllm\".\n:';,S '\t....... \u2022'\u00ab \"nmgegelb. das llvpoxamhm-..................\nlias Adi'iitnih'i'ival hollHb. das tiuaniudenval ml gef\u00e4rbt', i\u201e Form ein..,\nSid,I ulvers ah. Ilia Niedersei,l\u00e4ge ........... aus mikroskop.s,\nXadelrhrn mid it\u00ab i\u00ab. ii die \u201e\u201ever\u00e4ndern.,, U.aklinnn.s 1.. Ii. ir. \u201ed,-i.\ngangs,,,ale,lairs. Ill,, lAdirhkeil in der \u00fcbersch\u00fcssigen v.-rdiim.l,-hSri,\u201e-. I, |.\nsauiv ,si am khunsl,.,, f\u00fcr daslinaninderival, an, \u00bbrii\u00dfl.-n fUrdi,. ...\nimnlukt,. ,|,.s Ihenphylhns und dns Ad,mins; Ihm don I,.|zi,\u201e.\u201e i\u201e, aK\u201e\ndas ,\u201ekristallisieren aus konzenlrierler Schwefels\u00e4ure mil fiihlb.iiV,a-lusim vrilimulcn.\nMm. verf\u00e4hrt demgem\u00e4\u00df zur Reinigung des nach \u00ab1er obigen Vorschrift erhaltenen Koh|,roduktes in folgender Weise |)i,. i.l.jd.-sui.-lr Sulislimz wird nod. lehchl in \u00ab-in sdir stark abgc-\n, 1 ,cs 1\tvon i\u00bb0 \u00ab\u25a0\u2018\u2022in konzenlrierler Schwefels\u00e4ure uiid\ns <\u2022(\u2022111 W lisser' I itd.radil und darin unter Verr\u00fchren j mil dem tdasslabe zur v\u00f6llig klaren Fl\u00fcssigkeit gel\u00f6st. Du..\u00bb d\u00e9lit man die heirate, gr\u00fcnlich lluorescierende L\u00f6sung in ca. 200 eem his\n\u25a0*\"r hl!i,,,Wu,W ............... Wassers : die Verhindung f\u00e4llt hier-\nmikn'kryalulliniach mit hellgelher Farbe ans und lallt sich jetzt ahne vorausgehendes Zentrifugieren leicht absaugen. Zum\nN- dusse wascht man das ITodukt mit HO'Voigem Alkohol, ab-s\u00f6IiiI(\u2018im Alkohol und \u00c4ther.\nIlle Ausbeute an analysenreiner Substanz betr\u00e4gt bei ge-|{'\"l\u00bb<\u2018|il.ing aller angegebenen Vorsichtsma\u00dfregeln cu (.\"\"/o der Theorie. Aus dieser Tatsa. be ergibt sich\" da in ,l0'1' ''\"t'erlaiigen sow.dd des Koh- als auch des Reinprodukles nicht unerhebliche Mengen der Verbindung Zur\u00fcckbleiben, mit Notwendigkeit der Schlu\u00df, dal) die Reaktion zwischen dem Adenin und der Ihazohenzolsulfos\u00e4ure hei dem hier beschriebenen Verfahren ziemlich, vollst\u00e4ndig verlaufen mu\u00df.\nDas Diazobenzolsull\u00f6s\u00e4ureadenin bildet hellgelbe mikro-sk.iiusche Nadeln, die sich bei h>00\u00bb, ohne zu schmelzen, unter\nAnlschuuinen und hellbrauner Verf\u00e4rbung zersetzen. In Alkohol.\n^\u00bbagcnangabi'n beziehen sirl, auf das aus 5g Adenin.......\nWonneno Itnhprndnklqnantuin. !),.,\u2022 Zusatz .......,\u00ab\u201e\u00bb Wasser zur k\u00f6n-\n(1\tt m*mi h,so4,\n\u00abId* vXiillosunj: d\u00bbi Substanz.","page":428},{"file":"p0429.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Diazoaminoverbindungen usw. 120\nAt hei* usw. ist <\\s gut\u2019 nicht, in k;ilt ein Wasser nur wenig l\u00f6slich. In siedendem Wasser l\u00f6st es sich unter teil-weiser Zersetzung (Stickstolfentwiekelung!): es kann daher nicht aus Wasser umkrystallisiert werden. Sehr leicht, aber gleichfalls unter partieller Zersetzung l\u00f6st sich die Verbindung in Alkalien, auch in ges\u00e4ttigtem Barytwasser,1 \u00bb die Farbe der alkalischen Losung ist r\u00f6tlich gelb mit gninlichgclhcr Flut neseenz. Bas Silbersalz des Diazobenzolsullos\u00fcureadenins ist, gleich jenem des Adenitis selbst, in Ammoniak unl\u00f6slich : versetzt man eine (in der K\u00e4lte rasch bereitete) amtuoniakalischc L\u00f6sung der Substanz mit ammoniakalischer Silbersolution, so gesteht das (iemisch sofort zu (drier goldgelben durchscheinenden Gallerte, die sich allm\u00e4hlich zusammenzieht und eine farblose Fl\u00fcssigkeit aussl\u00f6llf. Ainmoniakalische Bleisolution erzeugt in der ammoniakalischen L\u00f6sung des Diazohenzolsulfos\u00e4ureadenins einen helldottergelben, llockigen Niederschlag.\nA naiv sc. \u2014 Pr\u00e4parat I. 0.1 410 g Substanz; 0.2132 g Cf\\. O.OtOUg 11,0. \u2014 Pr\u00e4 pu rat II. 0.1127 g Substanz: 3H.il ccm SlickstolT \u00fcber 10\" uiger Kalilauge M = 15.5\u00b0. b = 753.5 mm). - 0.1352 g Substanz : 0.1018 g HaS04.\nHeivchnet f\u00fcr Cl,lla\\7S()s:\tBefunden:'\nC \u2014 41.38 %\t41.23\u00b0-.\nH = 2.82 >\t3,220 <>\nX = 30.72 %\t31'.24\u00b0..\nS = 10.03%\t10.33\u00b0...\nIn meinel alteien Arbeit iS. /Ob) habe ich das Ihazobcnzolsulio-s\u00e4ureadenin folgenderma\u00dfen beschrieben: 'Braunrote mikroskopische Nadeln, die heim Erhitzen \u00fcber ISO'-\u00bb sieh dunklet f\u00e4rben, aber hei 270\u00b0\nnoch ungeschmolzen sind..........Silbersalz dunkel rotbraun, flockig.\nBleisalz purpurfarbig.\u00bb Das (nicht analysierte! Produkt, das mir damals vorlag, unterscheidet sieh demnach von der reinen Verbindung m seiner eigenen Karbe, sowie in der Karbe seiner Silber- und Blei-verbindung. Offenbar war durch die mit dem Einf\u00e4llen aus Ammoniak verbundene partielle Zerst\u00f6rung eine Verunreinigung des Produktes bewirkt worden. Hierf\u00fcr spricht nicht nur der niedrige Z\u00ab rset.zungspnnkt des letzteren (180\u00ae statt 200\u2019), sondern auch die folgende Beobachtung. Kost man . reine Substanz in siedendem Wasser, wobei dieselbe, wie\nI ntersehied gegen\u00fcber dem freien Adenin. wie auch gegen\u00fcber (len Diazoben/.olsulfos\u00e4urederivalen aller \u00fcbrigen Purinbasen, welche mit konzentriertem Barylwasser ausnahmslos Niederschl\u00e4ge geben \\g!. meine \u00e4ltere Arbeit).\ni","page":429},{"file":"p0430.txt","language":"de","ocr_de":"430\nRichard Burian,\nerw\u00e4hnt, teilweise zerst\u00f6rt wird, und f\u00fcgt man zu der L\u00f6sung hierau! Ammoniak und ammoniakalisch\u00e8 Silber- resp. Bleisolution, so erh\u00e4lt man nicht gelbe, sondern meiner \u00e4lteren Angabe entsprechend rotbraune l,is rote Niederschl\u00e4ge.\nViel weniger als Natronlauge eignet sich Sodal\u00f6sung zur Ausf\u00fchrung der Diazoreaktion mit dem Adenin. Diese P\u00fcrin-hase l\u00f6st sieh bekanntlich nicht in Natriumcarbonat: aus ihren sauren L\u00f6sungen wird sie durch letzteres zwar bei Zimmertemperatur nicht ausgef\u00e4llt, aber beim Abk\u00fchlen der so gewonnenen sodaalkalischen L\u00f6sung scheidet sie sich fast quantitativ aus. so dal\u00bb \u2018tonn die Bedingungen f\u00fcr die Reaktion mit Diazohenznl-suH<>>\u00e4uro, wie* das folgende Beispiel lehrt, recht wenig g\u00fcnstig sind. Zu einer heil\u00bb bereiteten L\u00f6sung von 1 g Adenin in 7,5 ccm n-Schwefels\u00e4ure wurden 22,5 ccm n-Soda!\u00f6sung hinzugef\u00fcgt : nach Abs\u00e4t ligung der S\u00e4ure blieben somit 2 \u00c4quivalente Na.CO. Pro Mohk\u00fcl Adenin \u00fcbrig. Beim Abk\u00fchlen der L\u00f6sung in der h\u00e4ltemischung fiel das Adenin sofort wieder nahezu vollst\u00e4ndig aus. Ls wurden ferner 1.30 g Diazo-benzolsullos\u00e4ure in 10 ccm Wasser aufgeschwemmt und sodann die beiden Fl\u00fcssigkeiten auf die fr\u00fcher beschriebene Art vorsichtig miteinander vereinigt. Das abgeschiedene Adenin l\u00f6ste sii h beim hintragen in <1 io Dtazokorperaufschwemmung allm\u00e4hlich, jedoeh nur sehr langsam auf. Selbst naeh I1 s st findigem Sch\u00fctteln des (gut gek\u00fchlten) Gemisches war noch viel ungel\u00f6stes Adenin zugegen, w\u00e4hrend die Diazobenzolsulfos\u00e4nre seln.ii l\u00e4ngst vollkommen in L\u00f6sung gegangen war; die Beak-tionslhissigkeit besah zu dieser Zeit jenen br\u00e4unliehroten Farbeii-ton. der hei Anwendung von natronalkalischer Adeninl\u00f6sung hiTeils ziemlich bald nach Beginn der Operation aufzutreten pflegt. .letzt wurden 7,5 ccm \u00bb-Schwefels\u00e4ure zu dem Gemisch zugesetzt, so dal) hloB noch 1 \u00c4quivalent Na2C03 pro Molek\u00fcl <gel\u00f6sten 4- ungel\u00f6sten) Adenitis \u00fcbrig blieb. Zebu Minuten sp\u00e4ter wurde die Fl\u00fcssigkeit von dem Adeninbodensatz abgehoben und unter starker K\u00fchlung in ca. 15ccm 20\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure eingegossen: hierbei krystallisierte langsam ein br\u00e4un-lichgelbes Produkt aus. das die Figenselmften des Diazobenzol-sulfos\u00e4ureadenins zeigte \u2014 charakteristisches Verhalten zu kon-zenlrierter Schwefels\u00e4ure und zu ammoniakalischer Silherl\u00f6sung'","page":430},{"file":"p0431.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Diazoaminoverbindungen usw. 431\n-, doch war die Menge desselben auffallend \u00abrerinj?.\n1 \u00bbus Adenin vermag demnach, auch in Sodal\u00f6sutig suspendiert, mit Diazobenzolsulfos\u00e4ure zu reagieren. nur ist unter diesen l ust\u00e4nden die Ausbeute eine b\u00fcchst unbefriedigende.\nAls ich zu dein Bodens\u00e4tze von ungel\u00f6stem Adenin. der in item sei hen beschriebenen Versuche zur\u00fcckgeblieben war. etwas in Wasser aut geschwemmte Diazobenzolsulfos\u00e4ure und ein wenig n-Natronlauge luii/.iif\u00fcgte, trat sehr rasch unter v\u00f6lliger L\u00f6sung der suspendierten Partikel intensive ltotf\u00e4rbung ein. Beim F.ingief'on der Fl\u00fcssigkeit in lib'Tsch\u00fcssige 20u uige Schwefels\u00e4ure fiel. Irot/dem gar. nicht quantitativ gearbeitet worden war. sofort eine ganz betr\u00e4chtliche Menge von Ihazobenzolsulfos\u00e4ureadenin aus \u2014 ein Beweis, wie sehr die Natronlauge der Sodal\u00f6sung im vorliegenden Falle \u00fcberlegen ist.\nDie Kxistonz dos Dmzobenzolsulfns\u00e4ureadenins ist k\u00fcrzlich von Steudcl M in Zweifel gezogen worden. Heim Zusatz von Diazobenzolsulfos\u00e4ure zur sodaalkalischen L\u00f6sung von Ade-ninpr\u00e4paraten. die durch wiederholtes Umkryslallisieren des Sulfates gereinigt worden waren, gelang es ihm n\u00e4mlich nicht, ltotf\u00e4rbung zu erhalten, w\u00e4hrend unreine Pr\u00e4parate einen positiven Ausfall der Reaktion zeigten. Stendel ist deshalb der Ansicht, die Reaktionsf\u00e4higkeit des Adenitis sei mir seinerzeit durch (\u2018ine Beimengung blot! vorget\u00e4useht worden. Nach den nn Vorstehenden enthaltenen Mitteilungen bedarf diese Ansicht wohl keiner besonderen Diskussion. Stendel hat offenbar mil sehr verd\u00fcnnten Adeninl\u00f6simgen (geringe Sodal\u00f6slichkeit des\nAdenitis, besonders in der K\u00e4lte!i und vermutlich auch mit einem erheblichen AlkaliiibcrschuB2) gearbeitet: unter solchen Bedingungen aber ist das Adenin \u2014 im Gegens\u00e4tze zum Guanin und Xanthin3) und zu zahlreichen anderen Substanzen \u2014 nicht imstande, sich mit Diazobenzolsulfos\u00e4ure zu verbinden.\nGuanin und Xanthin verm\u00f6gen seihst bei Gegenwart eines sehr betr\u00e4chtlichen Alkali\u00fcberschusses mit Diazobenzolsulfos\u00e4ure unbehindert zu reagieren; auch die fertigen Kuppelungspmduklo sind hier nicht\n*) Diese Zeitschrift. Bd. XL Vitt. S. 420.\n*1 \u00dcber die'quantitativen Verh\u00e4ltnisse in seinen Versuchen macht S\u201c t eude] keine Angaben.\n\") Steudel hebt hervor, da\u00df die reaktionsf\u00e4hige Verunreinigung der Adeninpr\u00e4 parate, bei denen er Kuppelung erhielt. .Murexidreaktion gab!","page":431},{"file":"p0432.txt","language":"de","ocr_de":"432\nRichard Burian,\nmerklich alkaliern|>fin<llioh. Etwas anders verh\u00e4lt es sich mit Hv,,.,xan.hin Bei dieser Purinhase mach, sich bereits ein hemmen,l!\" Ein lufi des Alkaliliberschusses auf <las Zustandekommen der l)ia?\u201e rcaktion bemerkbar; doch l\u00e4\u00dft das einmal gebildete Diazobenzolsull,' s,iiirchi|\u00abixantlnn keine deutliche Alkaliemplindliclikeil erkennen\nVerhalten des Galleins, Theobromins und Theophyllins zu Diazobcnzolsulfos\u00e4ure.\nHilft man zu alkalischen L\u00f6sungen von Caffein. Theu-hroinin usw., kurz von Purinbasen, in denen derlmidwu\u00abr>r\" \u2022sloir hei 7 durch Methyl ersetzt ist. Diazohenzolsulfos\u00e4ure hinzu, so tritt, wie ich in meiner \u00e4lteren Arbeit miljreteilt habe, keine Holf\u00e4rbung ein. Angesichts der beim Adenin gemachten\u2019neuen hrftthrungen dr\u00e4ngte sich mir der Verdacht auf. diese negativen Resultate m\u00f6chten vielleicht gleichfalls nur auf einer st\u00f6renden hmwirkung des Alkali\u00fcborsehusses beruhen. Dies ist jedoch nicht der Fall. Auch wenn man nach demselben quanli-tattven Verfahren arbeitet, das ich oben f\u00fcr das Adenin angegeben habe, d. h. zun\u00e4chst 2 Molek\u00fcle Na()|| aul 1 Molek\u00fcl l\u2019urinbase resp. Diazohenzolsulfos\u00e4ure anwendet und sodann 1 Molek\u00fcl Na\u00dcII wieder mit Satire abs\u00e4ttigt, reagieren Caffein und Theobromin ni( hl mit der Diazohenzolsulfos\u00e4ure. Fine R\u00f6llichgelli-f\u00e4rbnng der Fl\u00fcssigkeit pflegt sieh zwar w\u00e4hrend der relativ langwierigen Prozedur (infolge Zersetzung eines kleinen Teiles des diazobenzolsull\u00f6sauren Natriums) einzustellen, aber eine echte Farbstoffbildung unterbleibt, und aus dem Gemisch kann unver\u00e4ndertes (.allein resp. Theobromin zur\u00fcckgewonnen werden.\nDal! im Gegens\u00e4tze hierzu das Theophyllin die F\u00e4higkeit besitzt, mit Diazohenzolsulfos\u00e4ure zu reagieren, lallt sich ebensogut, wie mittels der in meiner fr\u00fcheren Arbeit (S. 701, beschriebenen Methode, auch mit Hilfe des netten quantitativen Verfahrens nachweisen. N g k\u00e4uflichen Theophvllinnatriums (Roch ringer) werden in 10 cent Wasser + 10 ccm n-Natmu-lange\u20181 gehist und 7.2 g Diazohenzolsulfos\u00e4ure in einem durch\n\u25a0i Da das Molek\u00fcl des Tlieophyllinnalriums hcroits 1 Xalriuman.m etitli\u00e4ll. so fiigl man zu ,1er w\u00e4sserigen L\u00f6sung der Verbindung run\nein Molek\u00fcl XaOII hinzu, das zum Schl\u00fcsse wieder durch S\u00e4ure \"ab;,-billigt wird.","page":432},{"file":"p0433.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Diazoaminoverbindungon usw. 433\nGlasstopfen verschlie\u00dfbaren Gef\u00e4\u00dfe in 40 eem Wasser auf-geschwemmt. Die beiden Massigkeiten werden unter genauer Beobachtung der beim Adenin angegebenen Ma\u00dfregeln mit einander vereinigt und zu dem tiefroten Gemisch unter kr\u00e4ftiger K\u00fchlung 40 ccm n-Schwefels\u00e4ure hinzugosetzt. Beim Eingie\u00dfen der Farbstoffl\u00f6sung in 50 ccm ca. .'iO\u00b0/\u00bbiger Sehwefel-siittre f\u00e4llt das Kuppelungsprodukt kryslalliniseh aus; zur Kei-nigung wird dasselbe auf die oben beschriebene Weise in einem Gemenge von 33 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure und 12 ccm Wasser gel\u00f6st und durch Eintropfen der L\u00f6sung in 130 ccm Wasser wieder ausgef\u00e4llt. Die auf solche Art gewonnene Substanz besitzt alle Eigenschaften, die in meiner \u00e4lteren Mitteilung als charakteristisch f\u00fcr das Diazobenzolsullbs\u00e4ure-theophyllin aufger\u00fchrt sind, nur zeigt ihre Farbe (wahrscheinlich wegen der sehr kleinkrystalfinisehen Beschaffenheit des Produktes) einen etwas st\u00e4rkeren Stich ins Bote. Ausbeute an reiner Substanz 6,4 g.\nAnalyse. \u2014 0.2337. g Substanz: 46.0 rein Stickstoff \u00fcber tO* \u00bbi\u00bber\nKalilauge (b = 761.0 mm. t = 11'/*\u00bb Cl. - 0,27\u00ab2 g Substanz: 0,1712 g BaS04.\tb\nBerechnet f\u00fcr ClsHl2Nt.S06:\tGefunden: .\nN ~ 23.07 \u00b0;o\t23.57 \u00b0/o\n\u00bbs = \u00ab.79\u00bb/o\tH,\u00f4 1 \u00b0\u201e\nBeil\u00e4ufig sei bemerkt, da\u00df sieh der Stickstoff im Diazohenzolsulfo-s\u00e4urotheophyllin bei Zusatz von etwas Zucker >) auch mittels des Kjeld ab I-Verfahrens bestimmen l\u00e4\u00dft. 0,1223 g nach der \u00e4lteren Methode dargeslellten Diazobenzolsulfos\u00e4uretheophyllins wurden unter Zugabe von \u00b0\u20198 ? reinston Traubenzuckers im Siegfricdschen Aufschlie\u00dfungsappa-rale m,t Konzentrierter H8S()4 verbrannt. Zur Neutralisation des \u00abm-bildeten Ammoniaks verbraucht: 19,30 ccm n-!L804, enlspr \u25a0\u2022\u00bb%\u00ab,,*\u2019N (berechnet 23.07\u00bb.\nDer gr\u00f6\u00dferen Einfachheit halber ist f\u00fcr die Darstellung des Diazo-\nbenzolsulfos\u00e4uretheophyllins die \u00e4ltere Methode im allgemeinen\n<!em neuen quantitativen Verfahren vorzuziehen ^allerdings\nl\u2019f - * bei Anwendung des letzteren die Ausbeute eine merklich bessere zu sein.\nDurch die hier besprochenen Besultale wird aufs neue bekr\u00e4ftigt, da\u00df die F\u00e4higkeit zur Diazoreaktion zwar dem 1,3-,\n'' \\gl. v. As both, Chem. Zentralbl., 1880. 8. 101.\n*\u2022' Diese Zeitschrift, Bd. XL1, 8. 1.","page":433},{"file":"p0434.txt","language":"de","ocr_de":"m\nRichard Rurian,\nnicht aber dem R,7-Dimethylxanthin und auch nicht dem 1,8,7. Trimethylxanthin zukommt. Die allein m\u00f6gliche Deutung liir dies Faktum habe ich schon in meiner fr\u00fcheren Arbeit (S. (i'i.Sj ausgesprochen : da\u00df es n\u00e4mlich das N-Atom 7 des Purindoppelringes sein mu\u00df, an das sich der Diazok\u00f6rper-rest anlagert. Diese Annahme stimmt auch mit allen sonstigen Wahrungen \u00fcber das Verhalten der Purinsubstanzen und Imidazole gegen Diazoverbindungen aufs beste \u00fcberein. Trotzdem ist sie von .Stendel1) augefochten worden, und zwar unter Heranziehung der Peobachtung, da\u00df das Thymin mit Diazo-benzolsullos\u00fcure htrbstoffbildend reagiert, obgleich es. als T>-Melliyluracil, gar kein N-Atom 7 besitzt: aus dieser Beobachtung soll hervorgehen, da\u00df auch bei den Purinbasen die Diazoreaktion nicht mit dem N-Atom 7 in Zusammenhang stellen k\u00f6nne. Ich habe bereits in einer Erwiderung-) nachgewiesen, da\u00df eine derartige Schlu\u00dffolgerung nicht ang\u00e4ngig ist. Da Stendel indessen meine Erwiderung neuerdings^) als \u00abtheoretische Betrachtung* bezeichnet, die ich \u00abangestellt habe, um meine Hypothese zu retten*-, so mu\u00df ich nochmals hervorheben, da\u00df der Einwand von Stendel jeglicher Logik entbehrt. Nicht nur das lhymin, sondern die verschiedenartigsten Stoffe, bei denen \u00abkein Stickstoff in der 7-Stellung vorhanden ist , zeigen ja bekanntlich die Eigenschaft, mit Diazoverbindungen zu reagieren. Was hat das aber mit der,Diazoreaktion der Purinbasen zu tun?! Die Tatsache, da\u00df hier eben blo\u00df Substitution hei 7 den Eintritt der Reaktion verhindert, bildet meines Erachtens eine ganz eindeutige Antwort auf die Frage, an welche Stelle des Purinringes der Diazok\u00f6rperrest herantritt..\nVerhalten der Nucleins\u00e4ure zu Diazobenzolsulfos\u00e4ure.\nIn meiner Fntersucluing \u00fcber die Bindung der Purinbase\u00bb im Nucleins\u00e4uremolck\u00fcl4) habe ich aus dem Befunde, da\u00df alkalische Xuclcins\u00fciirel\u00f6smigen beim Zusatz von Diazobenzol-\n') Diese Zeitschrift, Rd. XLU, S. l\u00fcf>.\n*\u25a0 Liese Zeitschrift. Hd. XLU. S. 207.\nDiese Zeitschrift. Rd. XLVIII, S. 428.\n4> Der. d. Deutsch, chcm. Ges., Bd. XXXVII. S. 708.","page":434},{"file":"p0435.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Diazoaminoverbirtdungen usw. 435\nsulfos\u00e4ure ungef\u00e4rbt bleiben, den Schlu\u00df gezogen, da\u00df das Guanin und das Adenin im Nueleins\u00e4ureinolek\u00fcl in reaktiphsunf\u00e4higer Form zugegen seien. Bez\u00fcglich des Guanins, das auch bei Gegenwart eines gro\u00dfen Alkali\u00fcberschusses mit Diazok\u00f6rpern zu reagieren vermag, ist dieser Schlu\u00df durchaus einwandfrei. Hingegen schien er mir f\u00fcr das Adenin nach meinen neueren Ergebnissen nicht mehr ohne weiteres zul\u00e4ssig, da hier das negative Besultat einfach durch den Alkali\u00fcberschuh bedingt gewesen sein k\u00f6nnte. Ich habe deshalb die Nucleins\u00e4ure-versuche unter Zuhilfenahme der eingangs beschriebenen quantitativen Methode wiederholt. Um letztere durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen, mu\u00dfte ich statt der Nucleins\u00e4ure selbst deren neutrales Natriumsalz anwenden, das ich mir durch L\u00f6sen der Nuclein-s\u00e4ure in wenig mehr als der berechneten Menge n-Natron-laugeM und Ausf\u00e4llen mit Alkohol (unter Zusatz von etwas Kochsalzl\u00f6sung) horsteilte.\nt) g elupeonucleinsauren Natriums \u2014 entsprechend 0,(hi g Uuanin -f- 0,\u00f6 Adenin \u2014 wurden in IS ccm n-Natronlauge 7 ccm Wasser gel\u00f6st, und l.f\u00bb g Biazobenzolsidfos\u00e4ure in 12 ccm Whtsser aufgeschwemmt. Die Mischung der. beiden Fl\u00fcssigkeiten erfolgte unter den bekannten Kautelen ; zum Schl\u00fcsse wurden (.) ccm n-Schwefels\u00e4ure zugesetzt. Das Ge-misch nahm w\u00e4hrend der Operation allm\u00e4hlich eine hellr\u00f6tliche Farbe an, eine echte Farbstoffbildung trat jedoch nicht ein. und beim Eingie\u00dfen der L\u00f6sung in 20 ccm 20\u00b0/o-\u00eeger Schwefels\u00e4ure schied sich kein Niederschlag ab. Zur Kontrolle \u00e4nderte ich in einem zweiten Versuche die Anordnung in der Weise ab. da\u00df ich zu der Nucleins\u00e4urel\u00f6sung 1.2 g Adenin hinzuf\u00fcgte, im \u00fcbrigen aber alle Verh\u00e4ltnisse unver\u00e4ndert lie\u00df. Das Besultat war jetzt: intensive Farbstoffbildung und beim Ans\u00e4uern Abseheidung des wohlbekannten Produktes, das sich durch alle seine Eigenschaften als Diazobenzolsulfos\u00e4ureadonin charakterisierte.\nDie Nucleins\u00e4ure liefert also \u2014 trotz ihres Guanin- und Adeningehaltes und ohne an sieh eine st\u00f6rende Einwirkung\n'' \\ Molek\u00fcle NaOH pro Molek\u00fcl\u2019Nurleins\u00e4ure.","page":435},{"file":"p0436.txt","language":"de","ocr_de":"436\nRichard Burian,\nauf die Diazoreaktion zu besitzen - auch bei Anwendung des quantitativen Verfahrens keine Verbindung mit ,|Cr Diazobenzolsulfos\u00e4ure. Mit anderen Worten, die im Verb\u00e4nde des Nucleins\u00e4uremolekiils befindlichen Purinbasen verm\u00f6ge,, ebensowenig, wie die bei 7 metbylierten Purinbasen, mit Diazo-ki-rpern zu reagieren. Es ist hiernach sicher die weitaus p|,\u201e,. sibelste Annahme, dali das Guanin und das Adenin durch Vermittelung des N-Atomes 7 mit dem Reste der Nuclei, s\u00e4ure in Verbindung stehen. ') Da nun ferner, wie ich in meiner oben zitierten Arbeit S. 711/12 gezeigt habe, das Verhallen der Purinbasen bei der Hydrolyse der Nucleins\u00e4ure auf einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen den ersteren und dem Phosphor hindeutet, so darf es wohl als wahrscheinlich bezeichnet werden, da\u00df im Nueleins\u00e4uremolek\u00fc! das N-Atom 7\ndes Guanins resp. des Adenins direkt mit Phosphor verkn\u00fcpft ist.\nKino willkommene St\u00fctze f\u00fcr diese Auffassung bilden lle-obaclilungen von Johnson,\u00bb) die das Verhalten der Pvrimidin-derivate zu Phosphoroxychlorid betreffen. W\u00e4hrend 2-Amino-6-oxypyrimidiii, 2-Amino-f-oxy-li-niethylpyriindin und 2-\u00c4thyl-merkapl\u00f4-i-oxy-6-aniinopyrimidin durch POCI3 einfach in die entsprechenden Chlorprodukte umgewandelt werden, in welchen <ler Sauerstoff durch Chlor ersetzt erscheint, vereinigt sich das dem letztgenannten Pyrimidinderivat isomere 2-\u00c4thylmerkapto-li-oxy-\u00c4-aminopyrimidin mit POCI, zu einer stabilen Verbindung, die bei der Einwirkung von alkoholischem Ammoniak in\nI I 1\nx -= cci m\n/ ,P=0\nNH,\n(2) C..H-SC\n'1\n(H* N-CH (1) \u00fcbergeht. Dieser Refund beweist, da\u00df ein an das C-Atom 5\n') Die zweite in Betracht kommende M\u00f6glichkeit, da\u00df n\u00e4mlich .Id-\"\"\" ,as' \" \u2014 *P*\u2019ZU?I1 liinsicliitidi litres Imidazolringes \u2014 in der Kurl.-m-siiurc nicht ganz fertig vorgebildet enthalten seien, ist deshalb ain/ii-sThl,er>en. weil sich dieselben schon durch ganz kurz dauerndes Koelic, dm- Aiieleins\u00e4ure mil Wasser gr\u00f6\u00dftenteils abspalten lassen.\n') Aincric. Chem. Juiirn., Bd. XXXIV, S. 191.\nC 1:5.1 -XII \\\\H,","page":436},{"file":"p0437.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Diazoaminoverbindungen usw. 437\ndes Pyrimidinringes gebundenes N-Atom eine h\u00f6chst auff\u00e4llige, mir diese Stellung auszeichnende Allinit\u00e4t zu Phosphor besitzt. Johnson hebt nun \u2014 unter Bezugnahme auf meine Ansicht \u00fcber den Bindungsmodus der Purinbasen der Nuclein->ii\"-re \u2014 hervor, \u00abda\u00df das Slickstoffatom des Amino-l'vrimidius, das eine solche Affinit\u00e4t zum Phosphor /mt. dem S t i c k s t o f I a t o m / des Purinmolekiiles ent-^l\u2019i i( ht*\u2022 *) In der lat ist ja dies letztere N-Atom ebenfalls au das C-Atom 5 eines Pyrimidinringes gebunden: die Analogie zwischen der vorstehenden Strukturformel und den Formel-bildern, durch welche ich die Bindung der Purinbasen in der Xucleins\u00e4ure veranschaulicht habe,\n11 ) .HX \u2014 (10 i (!) p\n/\nil) N-0-NHa \u00ab!) ,.\n/\nXH* \u2022(: C (51 - X^(7i\t(2. in': - 0 u\u201e _\n// ( :h (8)\n\u00dc\t^(111\n(3) X \u20140 (4-V\u2014 N^(U)\t(H) X-0\t(.J.) \u2014 Xv\u201d\nspringt ohne weiteres in die Augen.\nAber selbst wenn man sich der durch diese Formelbilder ausgedr\u00fcckten Auffassung nicht anschlie\u00dfen wollte, so wird man 'Mi zugeben m\u00fcssen, da\u00df wenigstens die zwei von Stendel g< n sie voigebrachten hinw\u00e4nde \u2014 Hcaktionsunf\u00fchigkcit des Adenitis und Reaktionsf\u00e4higkeit des Thymins gegen\u00fcber Diazo-k\u00f6rpem. \u2014 durchaus hinf\u00e4llig sind. Denn von diesen beiden Hin w\u00e4nden beruht der erste auf einer tats\u00e4chlichen Unrichtigkeit, der zweite aber hat mit unserer Frage \u00fcberhaupt nichts zu tun.\n') 1. c.. S. J97.","page":437}],"identifier":"lit18500","issued":"1907","language":"de","pages":"425-437","startpages":"425","title":"Weitere Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Diazoaminoverbindungen der Purinbasen","type":"Journal Article","volume":"51"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:14:42.875812+00:00"}