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{"created":"2022-01-31T13:49:03.650154+00:00","id":"lit18509","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Scheunert, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 51: 519-544","fulltext":[{"file":"p0519.txt","language":"de","ocr_de":"Das neuerdings wieder behauptete Sortierungsverm\u00f6gen des Magens im Lichte vergleichender Studien \u00fcber die mechanische und resorbierende T\u00e4tigkeit dieses Organes w\u00e4hrend der\nVerdauung.\nVon\nArthur Seheunert.\nMit ilrei Al>l'iMunj;<'ii im Text,\n\u2022Aus 'Um fhysiulopisi-h -chi-mischon Institut <Ur tUrar/tlUlmn lUihs.lmU zu Uns.Ion,\n(Uh.\tl'rof. I)r. K11t- n ln* r tre r.)\nD<t lieilaktion zti(!*\u2018<run<!en am 2\">. April UMC.i\nEinige neuere Untersuchungen haben Resultate ergeben, dio geeignet sind, gewisse Anschauungen umzuw\u00e4lzeii, die bisher \u00fcber die bei der Verdauung im Magen ablaufenden Vorg\u00e4nge herrschten. Namentlich gilt das von den ausf\u00fchrlichen Arbeiten Londons und seiner Mitarbeiter Sulima'i und Bolowzo wa.2 3) ln Bezug auf die Fragt; nach der Kiwcill-resorption im Magen waren die Anschauungen und Resultate der oben erw\u00e4hnten Autoren von vornherein mit einer gewissen Zur\u00fcckhaltung aufzunehmen, da die bekannten To bl ersehen1) Versuche, die mit (drier offenbar einwandfreieren Methodik ebenfalls nach der Fistelmethode ausgef\u00fchrt waren, ihnen direkt widersprachen. L\u00e4ngs4) neuere, noch einwandfreiere Versuche und Sala skins5) neueste Kritik haben die Berechtigung dieser Zur\u00fcckhaltung dargetan und die durch Toblers Versuch\u00ab* gewonnenen Resultate best\u00e4tigt und befestigt. London und Bolowzowa haben aber in ihrer Arbeit weitere Anschauungen\nli Diese Zeitschrift. Bd. XLYI, S. 200.\n*i Diese Zeitschrift, IUI. XLIX. S. M2H.\n3i Diese Zeitschrift. IUI. XLV, S. 1H5.\nBiochem. Zeitschrift, IUI. Il, S. 225.\n\u2022') Diese Zeitschrift. Bd. LI, S. 107.","page":519},{"file":"p0520.txt","language":"de","ocr_de":"\u00d420\nArthur Scheu ne rt.\niihor den \u00dcbergang der einzelnen N\u00e4hrstoffe aus dein Mag.*i, in den Darm entwickelt, die nicht nur an und f\u00fcr sich iUl-die Ausgiebigkeit der Verdauung von Kiwei\u00df und Kohlehydraten von Wichtigkeit sind, sondern auch gewissen Voraussetzuinmu widersprechen. dit* bei den \u2019 in unserem Institut angestelitcii Untersuchungen zugrunde gelegt worden sind und deshalb Geeignet sind, deren Resultate unwahrscheinlich werden zu la.^en\nLond(*n und Polowzowa linden n\u00e4mlich, da 11 an, dem Magen ihres Magenfistelhundes W'oltscliok1 m, allgemeinen tlie schwer verdaulichen KohDdiydrate der Nahrung rascher verschwinden als die Kiweiii-slofle. Da London und Polowzowa hekanntljch eine resor-bierende T\u00e4tigkeit des Magens leugnen, kommen sie zu dem Schl\u00fcsse, dal! dem Magen eine derartige Sortierungsf\u00e4hig-keit zukommt, da\u00df er schwer verdauliche Sto\u00dfe schnell enl-lernt. die leicht verdaulichen hingegen zur\u00fcckh\u00e4lt. London und Polowzowa halten es zwar, S. \u00df\u00f6\u00f6 ihrer Abhandlung, infolge ungen\u00fcgender Beobachtungszahlen\u00bb f\u00fcr verfr\u00fcht, ' irgend welche bestimmteren Schl\u00fcsse aus ihrem Befunde zu ziehen, l\u00fchren aber dann in der Zusammenfassung der Resultate die.-es Kapitels. S. .\u00bb(>0. trotzdem unt(T P. \u00df folgendem Satz an: Die Kohlehydrate der Nahrung werden im allgemeinen rascher aus dem Magen ent lernt, als die Fiwei\u00dfsto\u00dfe \u2014 Sortierungsf\u00e4higkeit d(*s Magens.\nln der Fat scheinen weitere Beobachtungen London in dieser Anschauung best\u00e4rkt zu haben, denn er spricht in seinem kurzen Artikel Zur Frage \u00fcber die mechanische Arbeit des Mageu-darmtraktus -) letztere mit lolgenden Worten aus: Nehmen wir als Boispiel eine solche nat\u00fcrliche Kost wie Brot und verfolgen wir den Proze\u00df ihrer Wanderung aus dem Magen in das Duodenum. so ertolgl, wie unsere Versuche gezeigt haben, w\u00e4hrend der ganzen Verdauungsperiode eine Sortierung derselben in St\u00e4rkt* und Kiwei\u00df: w\u00e4hrend letzteres solange als m\u00f6glich im Magen zur\u00fcckgehalten und der Pepsinwirkung unterworfen wird.\n'i I. r. s. ;U7 :US. Tat). A.\n' Zcnlralbtatl t\u00fcr di\u00ab* ges. Physiologie und Patliologi\u00ab* dt*s St.\u00bb!!' Wechsels. IUI. II. l\u2018K)7. S J","page":520},{"file":"p0521.txt","language":"de","ocr_de":"Ut das neuerdings behauptete Sortierunj'svennugen des Malens. -\">21\njrclit (\u2018ine besclilennifrte Bef\u00f6rderung der St\u00e4rkemasscn, welche keiner Pepsinverdauung bed\u00fcrfen, in das Duodenum vor sieh.>\nDa diese hier deutlich ausgesprochene Anschauung der von mir bisher bei meinen Arbeiten vertretenen v\u00f6llig widerspricht, sehe ich mich veranla\u00dft, im folgenden zu dieser Krage durch Ver\u00f6ffentlichung einiger Versuche Stellung zu nehmen und meine Anschauungen darzulegen. Da weiterhin die Krage des Kortr\u00fcckens f\u00fcr die von mir (ungeschlagene Borechnungs-weise der Bosorptionsgr\u00f6\u00dfo der N\u00e4hrstoffe im Pferdemagen von gr\u00f6\u00dfter Bedeutung ist, London und Dolowzowa die Desorption sowohl von Li wei\u00df wie auch Kohlehydraten im Magen leugnen, so werde ich zugleich Gelegenheit nehmen, auch auf diese Kragt\u00bb etwas n\u00e4her einzugehen.\nIch bemerke zugleich, da\u00df meine l nlersuehimgen, die vergleichender Natur sein sollen, eigentlich noch nicht zur Publikation bestimmt waren, da ich beabsichtigte, sie au\u00dfer auf Hund und Pferd noch auf eine dritte Tierart, n\u00e4mlich das Schwein, auszudehnen, so da\u00df dann aus der Kenntnis gewisser Vorg\u00e4nge bei Vertretern der llerbivoren. Karnivoren und Omnivoren Schl\u00fcsse auf dit\u00bb Verdauung im allgemeinen gezogen worden k\u00f6nnten. Da bis zum Abschlu\u00df der I nlersuehimgen am Schwein noch mindestens ein Jahr verflie\u00dfen d\u00fcrfte und die zur Verf\u00fcgung stehenden-Versuche an den beiden anderen Tierarten, Pferd und Hund, gen\u00fcgend zahlreich sind, stehe ich nicht an, den abgeschlossenen teil schon jetzt zur allgemeinen Kenntnis zu bringen.\nZu der von mir eingeschlagenen Methodik ist zu bemerken, da\u00df wie stets in unserem Institute auch bei diesen Versuchen nach der Methode .der abgohundenen Darmleile gearbeitet worden ist. Die\u00bb dieser Methode mehrfach in neuerer Zeit vorgeworfenen M\u00e4ngel verm\u00f6gen wir nicht anzuerkennen. Sie ist nicht so vielseitig wie die Kislolmothode, bietet aber in\u00bb Gegensatz zu dieser den Vorteil, da\u00df die mit ihr erhaltenen Resultate infolge der zahlreichen Versuchstiere v\u00f6llig unabh\u00e4ngig von individuellen Ligentiimlichkeiten eines einzelnen oder einiger weniger Versuchstiere und dann weiter unter v\u00f6llig physiologischen Verh\u00e4ltnissen gewonnen sind. Da es au\u00dferdem\nIC-|ipc-Scyl<T's ZtitM'lirift f. physiol. Chi-niii.-. LI.\tUfj","page":521},{"file":"p0522.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ee)'22\nA rt h u r S dieu ner t\nJivi einigen Tierarten wegen der anatomischen Verh\u00e4ltnisse v, ... lji,|Ii-\tm\u00f6glich ist. Fisteln anzulegen, verbietet sieh .\nAnwendung der Fistelinethode f\u00fcr vergleichemle Studien !\u00ab\u2022, u<,i\"\u2018\u2018 xon\tMit der Methode des abgebiindemui Magem\nkann man den Ablaut der Magenveidaiinng genau so studier, wie an einem Tiere mit Magenlislel. wobei der Methode i,,\u201e h der \\ orzng ziikommF dal! das die Motilit\u00e4t st\u00f6rende Alliierten \u00ables Malens an die Band,wand und die eventuell durch da-Anssp\u00fclen des Malens bedingen Fehler in Wegfall, kommen. Zu I nteiHiehungen \u00fcber die Magenverdaiiimg erh\u00e4lt das Tier ,,i,KT Karenzzeit von M Stunden (zur Befreiung des Darm-kanals von alter Nahrung) eine analysierte Versudismahlzcii 1111,1 wird innerhalb bestimmter Stunden nach derselben \u00f6det. Solort nach dem Tode wird die Bauchh\u00f6hle er\u00f6ffn\u00ab-:. \u00ab1er Magen am \u00d6sophagus und Fylorus ahgebunden. exenleiieri und in Fiswasser zur Sistierung der Yordauungsvorg\u00e4nge ge-l>rael.il. Alsdann wird er ge\u00f6lfnet. der Mageninhalt enlleert \"\"d mieli dem W\u00e4gen zu den bekannten analvtisehen Beslim-nmngen verwendet. In einigen F\u00e4llen wurde auch der Mageninhalt solort in auf Fis gek\u00fchlte Schalen entleert und dann in ( inen Kissel.rank gebracht. Anher der Bestimmung der Troe.ken-suh.'tanz winden alle f\u00fcr die folgenden Fiitorsuehungeu he-noligden Analysen tauf Kohlehydrate,- N und Bohfaser mit dem nul dem Wasserbade getrockneten und dann gemahlenen Inhalte vorgonomnien. Bei Bestimmung dieser N\u00e4hrstolfe k\u00e4me, \u00ablie \u00fcblichen -Methoden zur Anwendung. Der Stickstoff wurde nach K je Ida h 1 die Kohlehydrate durch Aufsehlul! im Auto-kla\\en nach Soxhlel linier Ber\u00fccksichtigung der von M\u00e4roker und Morgen gegebenen Vorschriften, hierauf folgender Inversion mit 2.i)\u00b0/oiger HOI und W\u00e4gung des nach Allihn erhaltenen kuplers bestimnil. Bei allen Tabellen sind die Kohlehydrate \u00ab1er hinluchheil halber als Dextrose in Beelmung gebracht worden. Der N-Cehall wurde beim Pferde durch Multiplikation mit o.-Jo aut Fiweill umgerechnet. Zur Bohfaserbestimmung ist Ihm \u00ablen Versuchen am Pferd das Weenderverfahren, modi-hziert nach Wattenberg.!) bei \u00ablen Versuchen am Hund zum ' J\u00ab*mn. t l.aiifiwirtscliaft. IssJ","page":522},{"file":"p0523.txt","language":"de","ocr_de":"i ber das neuerdings behauptete Sirlit*ruiig$vt'rni\u00f6gen des Mayens. ->'2\u00d6\nTeil auch das Glycerin-Stdiwefels\u00e4ureverfahren nach .1. K\u00f6nig1 angewandt worden,\nOie Peurteilung des L\u2019bertretens der einzelnen' Dcstand-teilo des Mageninhalts wird dadurch am einfachsten erm\u00f6glicht, dalv man die jeweilige aus dem Magen verschwundene Quantit\u00e4t des hetreifenden N\u00e4hrstoffes feststellt. Das geschieht einfach dadurch, dal) man von der in der Versuchsmahlzeit verabreichten Gesamtmenge der einzelnen N\u00e4hrstoffe'die von ihnen im Mageninhalt noch Vorgefundenen, durch die Analvse ermittelten Mengen nhzicht. llei den Kohlehydraten und der Hohlaser wird man auf diese Weise stets die wirklich verschwundene Mengt* erhallen, llei den anderen Poslandteilen,\nI roek(*nsubstanz, hiweill resp. X. wird hingegen (lurch dit* K\u00f6rpersekrete (Speichel, Magensaft) eine gewisse Ver\u00e4nderung der Magenverh\u00e4llnisse eintreten. Soweit <*s m\u00f6glich war und bestimmte rntorsuchuugen dazu eint* Handhabe holen, sind beim Pferde die hit*rdurch h(*dingl(*n \u00c4nderungen in der Menge heriieksichtigt worden. Die dabei angeslelllcn l!(*rt*clinungen weiden in den spezi(*Ih*n K\u00e4llen stets erw\u00e4hnt worden. Zur besseren l hersicht der einzelnen Destillate sind dit* verschwundenen X\u00e4hrstolfmengen stets in Prozenten der mit der Mahlzeit verabreichten Gesamtmenge ausgcdriickt worden.\n1 Untersuchungen \u00fcber den \u00dcbertritt der Bestandteile des Mageninhaltes in das Duodenum beim Pferde und die resorbierende T\u00e4tigkeit\ndes Pferdemagens.\nInfolgt* der von mir ausgef\u00fchrten gr\u00f6beren Arbeiten \u00fcber die Verdauung des Pferdes bei K\u00f6rperbewegung und Hube, sowie bei Maisf\u00fcltening stehen mir sehr zahlreiche \u00bb\u00fcber Ph Versuche zur Verf\u00fcgung. Hiervon sei zun\u00e4chst auf eine Versuchsreihe von 10 mit Mais gef\u00fctterten Pferden, n\u00e4her eingegangen. Diese Tien* flatten nach \u00f6\u00f6 Stunden Karenz l\u00f4no g angebrochenen Mais, dessen Zusammensetzung vorher ermittelt worden war, erhalten und waren dann, wie aus der Tabelle weiter untenersichtlich, Vs, 1, 2, ft, i. 0. s Stunden nach\n\n1 Landwiitscli. Wrsuchsslut.. ltd. IAV","page":523},{"file":"p0524.txt","language":"de","ocr_de":"')'1\\\nArthur .ScheunerI\nBeendigung der Mahlzeit get\u00f6tet worden. Die Mene,. ,|,.r m der Versuchsmahlzeit veralmdclitcn testen Bestandteile. Kohb-hydrate, Trockensubstanz, Kiweil!. Kol,laser, ergibt sieh aus der Analyse des Maises. Diese Bestandteile gelangen aber nach 'len, Absei,Ineken nicht alle in der gleichen Menge ,\u201e ,|,.n Magen, da sowohl Kiwciligehall und Trocken.siihslnnzgchalf durch die beim Kauen und Seblueken verbrauchte Speicheln,,.ngc zun, Ted sehr betr\u00e4chtlich vermehrt werden. An, nesophagolomicrlcn Meide zeigte ich in (ic,nein schuft mit Illing.1) dal! das l\u2019fenl beim Messen von Mais durchschi\u00fclllich das Doppelt,, der (!,\u2022-Wiel,Ist,,enge des Versuchsinais an Speichel sezernierl. Weiter ist durch die I'nlersucbimgen von Kllenberger und llol-\"\"\u2022ist |.| g) dl,. Zusammensetzung des gemischten Mnulspeiehels des l\u2019lerdes bekannt. Ks ist also dadurch die M\u00f6glichkeit \u201ec-'ll,\u25a0 ,ll\"'\u2018-11 Hinziitreten des Speichels beim Kauen und Absehlueken bewirkten \u00c4nderungen in der Ziisammcn-sotzung der Versuidismalilzeil, soweit sie siel, aut die Vcnnelmii,,' des Hel,altes an Trockensubstanz und Kiweil! beziehen, zu he-\nl,ir T>\"<-kc\"s\"bslanz ergibt sieh, indem man eben die Trockensubstanz des Speichels mach Kllenberger und Hofmeister I\"/,,) zu der des Versuchslullers addinl. Der Kiweil',gehall w\u00fchle sieh aut die \u00e4hnliche Weise bereelillen lassen, doch ist dies in der vorliegenden Tabelle nicht ausgcf\u00fchrl worden, vielmehr wurde der durch den Kiweilizullul! aus den Knrpcr-s\u00e4lleii entstehende Kehler auf andere gleich naher zu er\u00f6rlernde\n.........iszugh'iehen gesitchl. Hierbei waren zwei ................al!-\ngebend. Zun\u00e4chst ist bekannt, dal! der l'ferdespeicliel nach l\u00e4ngerem Kauen seinen N-Geball nicht unbelr\u00e4clillieb vermindert. Dann aber wissen wir njchts \u00fcber den Slickstoffgehull des zur Verdauung ben\u00fcliglen Magensaftes des l'lerdes, wahrend wir Uber die Menge des aus den K\u00f6rpors\u00fcl'len. also aus Speichel uinl Magensaft slanmienden Kiweil! des Miigeninl,alles des l'lerdes duiel, \\. Hol meistersD luilcrsuclmngon einen gewissen Anhalt besitzen. Nach diesem Autor enthielt der I'ferdentugeninhall.\n' Zentral bl, f l'liysinbigie. 11,1. XIX. |],.rt g:t.\n'1 Arch, f Wissens,-hafit. u. prakt. ticrhlkde.. Il,| Vit. 1SS1. ||\n\u2022'\" ll f Wissens,-liafll. ii. prakt. Ticrl,Ik,le.. 11,1. XIV. S. :l!>","page":524},{"file":"p0525.txt","language":"de","ocr_de":"I her das neuerdings ln*liaii{\u00bblt*(e Sortierungsvonn\u00f6gen dos Malens. 525\nbei mittlerem Kiilluiu?sprudc des Malens uiOOi)\u2014frNJO <r> dmvli-sclmittlich O.\u00f6\u2014O.N\u00b0/.o K\u00fcrpcrciwcilh Fs wurde daher stets O.I>\" \u00bb des Mageninhalts als K\u00fcrpcrciweil\u00ee von der (iesamt-ciwcibmenge in Abzug gebracht.1)\nAut diese \\\\ eise wird versucht, den im Magen vorge-iumleneu Stiekstoll auf die tats\u00e4chlich nur aus der Rechnung stammende Menge zu reduzieren. Kim* Korrektur der im Magen gefundenen Werte f\u00fcr Trockensubstanz durch Rcr\u00fccksichtemn<* der in Magens\u00e4ften enthaltenen Mengen ist. wegen Mangels irgend einer Handhabe f\u00fcr die Ueurleilung der Zusammensetzung dieser K\u00f6rpersekrete unterblieben. Man wird wohl nicht fehlgehen, wenn man die in Rechnung gesetzten, im Mageninhalt analytisch gefundenen Mengen als etwas zu hoch ansieht, was dann hei der Rereclmung des tats\u00e4chlich von der Nahrung Verschwundenen auch eine Krh\u00fchung der betreffenden l\u2019ro/.eiil-zahlen zur Folge haben w\u00fcrde*.\nNach diesem kurz er\u00f6rterten Verfahren sind die Zahlen der folgenden Tabellen gefunden und berechne! worden.\nh'li vi'rholilo mir nicht, da\u00df man naehden neueren Forschungsergebnissen die Hcrcclitigung ahsticilen k\u00f6nnte, den nach dor V llof-me ist ersehen Methode der K\u00f6rpeiviwei\u00dfbcslimmung im Magen gefundene\u00bb Wert als Norm anzunohnien. Kr f\u00fctterte n\u00fcmlieh den Yersurhs-l'ferden ein k\u00fcnstlich aus St\u00e4rkemehl und Cellulose bereitetes X-freies Futter und stellte dann den nach gewissen Sfunden im Mageninhalt gefundenen X-Gehalt, eben das aus Speichel und Mag\u00ab usait kommenden K\u00fcrpereiwei\u00df lest. Man k\u00f6nnte also den Kinwand erheben, da\u00df die in ihrer Zusammensetzung differtmten Futti rarten auch eine verschiedene Magensaftproduktion veranlassen, die llofnieistersche Zahl nur f\u00fcr das betreffende k\u00fcnstliche Futtermittel Heilung h\u00e4tte. Hiergegen ist aber zu bedenken, da\u00df die Zusammensetzung der gebr\u00e4uchlichen. zur F\u00fctterung des Pferdes verwendeten Kuttermithd und besonders die des Mais infolge ihres gro\u00dfen Iteichfiims an Koblebydral'en 'St\u00e4rke. Cellulose) und der diesen gegen\u00fcber verschwindenden Kiwei\u00dfmenge nur eine sehr geringe Verschiedenheit von dem k\u00fcnstliclien Versuchsfutter Hofmeisters auf-\\v\u00ab\u2018ist. Weiter habe ich hervorzuhehen. da\u00df ich ahsi\u00ab hlliehdie niedrigste der II o ! m e i s t e r sch (Mi Zahlen, o.i\u00bb 1,,, bei meinen Hei eclmungeii zugrunde gelegt habe, um dem Vorwurf zu entgehen, da\u00df ich durch Anwendung der h\u00f6heren Zahl eine l\u00fcr meine Schlu\u00dffolgerung g\u00fcnstige Heein'lliissiing der Kesullate bewirkt h\u00e4tte.","page":525},{"file":"p0526.txt","language":"de","ocr_de":"r\u00bb2<>\nA rthur Sc lieu ne rl\nr.\n\u00b0 I i\u2019,(i lv","page":526},{"file":"p0527.txt","language":"de","ocr_de":"I her das neuerdings behauptete Sortierungsverm\u00f6gen des Magens. 7)27\nTa belli* la.\nHilfszahlen zur Uereelinunu.\nTrocken-\nrrockru-\tWasser\tMa-\tK\u00f6r-\tHefun-\n,^r Mais\tSubstanz\tSpeichel\tSUdes\tgm-\tper-\t, (,e.m.'s\n(i,*s ^,ais\tSpeichels\t>|*oicliels\tinhalt\t\u00bbiweib\t\u2018m',,1,,',1,111\nif\nr>\n1\t18no\t182!)\t8t H it )\t80\t2! \u00bb70\t8800 21.0\t121.7\n\tl\u00f6(K)\t182!)\t8\u00bb H \u00bbo\t8< \u00bb\t2! \u00bb70\t2808 ! 1.0 \u25a0\t108.8\no . )\tir,iH\u00bb\t182!)\t8000\t80\t2! >70\t20 {0 12.2\t71,0\n\u2022t\ti bi \u00bbi \u00bb\t182!\u00bb\t8\u00ab \u00bb1XI\t8< \u00bb\t2070\t2718 |\u00bb;.8\t100.8\n8\t1 *)( 10\t182!\u00bb\t8t \u00bbt )( \u00bb\t80\t2070\t8188 ts.s\tT12 r.\n(i\tr>28\t881\t1280\t18\t1287\tttoo\tMi\ni\t1210\t102!)\t2120\t2 i\t2801)\t880 1.18\u00bb)\t10.1\ns\ti;>oo\t182!)\t81 MN)\t80\t2070\t8\u00ceI\u00ce0 20.S\tili.t;\n!\u00bb\tl ;>i \u00bbt \u00bb\t182!)\t81M MI\t80\t2070\t1280 7.8\t12 t\nln\t\t182!)\t8000\t80\t2070\ttooo\t- 88.!\u00bb\n\tVerg\tleicht\tman di<\u2018\t1 Yozent zahlen\t\tder aus dem\tMagi\nverschwundenen\t\t\tNahrung\tsbestandleile. s\t\to lallen gewisse km\t\nstaute Verschiedenheiten in die Augen. Betrachtet inan zun\u00e4chst \u00ablie Zahlen, die das Verschwinden der Kohlehydrate-) und Boh-fascr anzeigen. so sieht man. dal! in allen I allen die Kohlehydrate den Magen des Pferdes in gr\u00f6berer Menge verlassen haben als die Bohlaser. I)ie Bohfaser ist iui Plcrdcmagcu absolut unverdaulich. St\u00e4rke. I)extrine etc. hingegen f\u00fcr den Herbivoren ausgezeichnet verdaubare N\u00e4hrstoffe. Wir linden also hier, dal\u00bb in allen F\u00e4llen der verdauliche Bestandteil schneller den Magen verl\u00e4dt wie der unverdauliche, wobei ich nicht unterlassen m\u00f6chte, darauf hinzuweisen, dal) diesen Zahlen eine absolute (ieuauigkeit beizumessrn ist, da Verschiebungen in ihren Mengenverh\u00e4ltnissen durch K\u00f6rpersekrete nicht cinlrelen k\u00f6nnen.\n') lh*i Pferd 7 und 10 wurden nur \u00bbliest Mengen un Magen gd\u00f6rd gflundeu und deshalb als -K\u00f6rpeiviweib angenommen.\n*1 I nter Kohlehydrate sind s\u00bb*lbstvi\u201ci>t;iu\u00bbllicli immer -di<* Kolde-hydrate der St\u00fcrkcgiuppe zu verstehen.","page":527},{"file":"p0528.txt","language":"de","ocr_de":"Arthur Sch(>unert.\n528\nZieht man weiter zum Vergleich die Zahlen heran, die das Verschwinden des Eiwei\u00dfes arbeiten, so ergibt sich, da in fast allen F\u00e4llen das Eiwei\u00df in gleicher Zeit in noch gr\u00f6\u00dferer Menge Wie die Kohlehydrjtte den Magen verlassen hat. Da and, die Kiwei\u00dfk\u00f6rper im Pferdemagen, besonders in den sp\u00e4teren Verdauungsstunden sehr ausgiebig verdaut werden, verschwindet also heim herd auch dieser verdauliche N\u00e4hrstotr bedeutend rascher als die unverdauliche liohfaser. Hier k\u00f6nnte der Einwand erhoben winden, da\u00df durch Abrechnung einer zu gro\u00dfen Menge K\u00f6rpereiwei\u00df vom Gesamteiwei\u00df des Mageninhalte.- eine zu holte Zahl f\u00fcr das verschwundene Eiwei\u00df erzielt worden ware. Ich verweise hierzu zun\u00e4chst auf die Fu\u00dfnote S. o2.>: dann ist noch folgendes zu bemerken. Gerechnet man die verschwundene Menge Eiwei\u00df ohne R\u00fccksicht auf K\u00f6rper-ciweili, wobei also unter allen Umst\u00e4nden durchg\u00e4ngig zu niedrige W erte erhalten werden m\u00fcssen, so ergeben sich allerdings f\u00fcr die ersten Verdauungsstunden Zahlen, die zum Teil niedriger wie die Kohlehydrat-, zum Teil sogar niedriger wie die Roh-l\u00e4serzahlen sind. So sind bei herd I und 2 11.1 und 25\u00b0.. ImwimII verschwunden. Auch hei den folgenden Pferden sind die Verh\u00e4ltnisse zum Teil noch \u00e4hnlich. In der 2.-41. Verdauungsstunde sind hei Pferd i aber schon 22.2\",<> Eiwei\u00df, a!-\u00ab\u00bb prozenlisch mehr als Kohlehydrate und Kohl\u00e4ser verschwunden. :i bezw. \\ Stunden p. pat. sind \u2018>1.8 und 25.8Eiw<\u2018i\u00df. also fas* ebensoviel wie Kohlehydrate verschwunden. In den noch sp\u00e4ten\u00bb\" Stunden erfolgt der Kiwei\u00df\u00fcbertritt aber mit 70.7 und /\u2022>.!)\" - unbedingt rascher als (ha* der Kohlehvdrate und der Rohfaser. Die Entfernung der Trockensubstanz erfolgt in fast ganz derselben Weise wie die der Kohlehydrate, was auch nicht \\erwandern kann, da ja die Kohlehydrate* im Mais den \u00fcberwiegenden I\u00bb(\u2018standteil der Trockensubstanz bilden. Die Zahlen durlten zwar, wie schon oben erw\u00e4hnt wurde', im allgemeinen etwas zu niedrig sein, tragen aber trotzdem durch ihre Mittelslei lung zwischen Kohlaser und Kohlehydraten dazu hei. die Kewciskralt dieser Zahlen zu erh\u00f6hen.\nh h glaube, da\u00df die labelle trotz verschiedener aus der Individualit\u00e4t der Versuchstiere und anderen Umst\u00e4nden zu er-","page":528},{"file":"p0529.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das neuerdings behauptete Sortierungsverm\u00f6gen des Ma lens. i>29\nkl\u00e4renden Unregelm\u00e4\u00dfigkeiten mit aller Deutlichkeit zeigt, da\u00df\naus dem Magen des Pferdes zu derselben Zeit die leicht-verdanlichen Bestandteile in gr\u00f6\u00dferer Menge verschwinden als die unverdaulichen. Obwohl mir zahlreiche andere, dieselben Unterschiede noch viel besser beweisende Versuche zur \\ erf\u00fcgung stehen, von denen noch einige weiter unten angef\u00fchrt werden sollen, glaubte ich nicht auf die Wiedergabe der vorstehenden Tabellen verzichten zu k\u00f6nnen. \u2014 Der Mais, f\u00fcr unsere Pferde ein verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig ungewohntes Futtermittel, wird im Verdauungsschlaueh bald schnell, bald langsam, je nach der Individualit\u00e4t des Tieres, stets aber schneller wie Hafer bel\u00f6rdert, eine Tatsache, die auch aus der obigen Tabelle deutlich zu erkennen ist. Trotz dieser gro\u00dfen Unterschiede, die bedingen. da\u00df bei einem Tiere (3) nach 1 Stunde schon \u00f6O\" \u201e aller N\u00e4hrstoffe den Magen verlassen haben, bei einem anderen (S) nach i Stunden aber noch /;>\" n daselbst anwesend sind. Beten ganz deutlich ausgepr\u00e4gte Beziehungen zwischen dem Verschwinden der einzelnen N\u00e4hrstoffe (\u00bbin und derselhen Mahlzeit aus dem Magen zutage. Da!\u00bb diese wiederum mit der A erdaulichkeit und damit der Ausgiebigkeit der Verdamm** zu-sa in men h\u00e4ngen, steht wohl au\u00dfer allem Zweifel. und soll im folgenden an anderen Beispielen noch deutlicherdargetun werden.\nIn der folgenden labclle II sind dieselben, oben genauer geschilderten Berechnungen an \\ Pferden angeslellt worden, di(i alle 1 Stunde nach Beendigung einer, hier aus Hafer bestehenden Versuehsmahlzeit get\u00f6tet worden sind. : Vergleicht man die hei diesen \\ Plerdcn versehwundenen proz(\u00bbnt-isclicn Mengen, so zeigt sich, da\u00df auch hei diesen Ticrcii von der unverdaulichen Bohl\u00e4ser weniger als von den gut verdaulichen Kohleliydraten den Magen verlassen hat. Noch gr\u00f6\u00dfer ist die fehlende Ki wei\u00dfmenge.\nDie vorher besprochenen 10, sowie diese \\ Versuche die i< b ohne weiteres noch um 10 vermehren k\u00f6nnt\u00ab\u00bb, zeigen also mit gro\u00dfer \u00dcbereinstimmung, da\u00df heim ruhenden Pferd die N\u00e4hrstoffe eines Nahrungsmittels derart den Magen verlassen, da\u00df die unverdaulichen am langsamsten, die gut verdaulichen aber viel rascher aus ihm verschwinden. Da wir weiterhin","page":529},{"file":"p0530.txt","language":"de","ocr_de":"A it hur Scheu ne rt","page":530},{"file":"p0531.txt","language":"de","ocr_de":"I lier lias neuerdings behauptete Sortiemngsv\u00e9rni\u00fcgen des Magens fnit\nwissen, dal) im Magen des Pferdes miter normalen Verh\u00e4ltnissen die Ausgiebigkeit der Kiwei\u00fcverdammg stets etwas he-tr\u00e4ehtlieher ist als die der Knlilehydrate. so wird\u2018man hierdurch zu dom Schl\u00fcsse gen\u00f6tigt, da 15 die am raschest en und ausgiebigsten verdautem Nalmingsbostnndteile auch rascher aus dem Magen verschw\u00e4nden als die schwerer verdaulichen. Diese Folgerung erh\u00e4lt eine weitere Rcst\u00e4tigung durch die Potraehtnng der Resultate weiterer Pferde if>, (>, 7), die nach der Mahlzeit nicht wie die andern vorher erw\u00e4hnten Tiere geruht hatten, sondern k\u00f6rperliche Arbeit durch Rcwo-gimg (Schritt und Trab) hatten leisten m\u00fcssen. W\u00e4hrend im Magen eines ruhenden Pferdes schon im Verlauf der ersten Vcr-dauungssiunde Verh\u00e4ltnisse herrschen, die neben der Amviolvse auch eine sehr betr\u00e4chtliche Proteolyse zur Folgt\u00bb haben, liegen die Verh\u00e4ltnisse beim arbeitenden Pferde ganz anders. K\u00f6rperliche Bewegung bewirkt, wie ich fr\u00fcher gezeigt habe,1 beim Pferde eine Rehindcnmg der Motilit\u00e4t des Magens und eine Steigerung der Wassersekretion. Man findet demnacb'bei solchen Tieren (\u00bbinen sehr reichlich gef\u00fcllten Magen mit sehr wasserreichem Inhalt, dessen Reaktion zum Teil, wie Tangl-\u2019i.zeigen konnte, noch alkalisch ist. Fs liegt auf der Hand, dal! dann eine Fi weil! Verdauung nur in beschr\u00e4nktem Math\u00bb 'slattlinden kann, da dit\u00bb f\u00fcr eine kr\u00e4ftigt; Pcpsinwirkung imerl\u00e4Jilichen l!e-dingungen (S\u00e4nrekonzenlration usw.j fehlen. Alkalische, oft schwach saure, haupts\u00e4chlich milchsanre Reaktion, die Anwesen-beit der gewaltigen Speiehelmenge behindert dit* Kiweibverdau-ung. beg\u00fcnstigt hingegen den Ablauf der Amylolyse. Rei einem bewegten Pferde wird dt'innacli die Ausgiebigkeit 'der Kohle-hydratverdaumig gr\u00f6ber sein als dit\u00bb \u00ab1er Kiweibverdauung. Ist demnach die aus den beiden ersten Tabellen gewonnene Schluli-folgerung \u00fcber die Reziehung <lt\u00bbs Verschwindens der Nahrum's-bestaudteile aus dt\u00bbm Magen zur Ausgiebigkeit ihrer Verdauung Hfhtig, st\u00bb mul) man beim bewegten Pferde erwarten; dal! im Verh\u00e4ltnis zur unverdaulichen Rohlaser eine sehr molk\u00bb Kohle-\n\u2019i ff 1 ii g.* is Archiv. IM. CIX. S. t - Pfl\u00fcgers Archiv. IM. LXIII. S. :\u00bb*;;","page":531},{"file":"p0532.txt","language":"de","ocr_de":"A r t h u r S <\u2022 h c u n e r (.\n5ft2\nhydratmenge, aber nur eine, die Rohtasermenge wenig \u00fcber, schreitende Kiwciftmenge verschwunden ist.\n,)l(;\t1,1 (Szeigt die Richtigkeit dieser Annahin,\nauf dus sch\u00f6nste. Von den Kohlehydraten sind in derselben Zeit dreimal so viel wie von der Roh laser und durchschnittlich doppelt so viel wie vom Ki weift verschwunden. Die verschwundene Kiweilimenge \u00fcbertril\u00eet die Rohfasermenge nur um ein geringes.\nIch glaube darauf verzichten zu k\u00f6nnen, noch weitere zahlenm\u00fcllige Helege f\u00fcr diese Schluli.folgerungen anzufiihren. da sie durch die im Vorstehenden niedergelegten Resultate zur (ieniigo gest\u00fctzt sein d\u00fcrften.\nl)i(\u2018S(> Versuche und Retrachtungen f\u00fchren also zu dem Schl\u00fcsse, dal; ein aus mehreren N\u00e4hrstoffen zusammen-geselzes Nahrungsmittel sieh im Magen des Pferdes derart verh\u00e4lt, daft dic jeweilig am ausgiebigsten verdauten N\u00e4hrstoffe am schnellsten, die schwer oder unverdaulichen am langsamsten daraus verschwinden.\nMeine Versuche am Pferde f\u00fchren mich also, wenn mau. wie London die Resorption im Magen leugnet, zu Schl\u00fcssen, die den von London und Polowzowa gezogenen entgegengesetzt sind. Ks erscheint mir aber unzul\u00e4ssig vom Standpunkte der Versuche am Diente, auf die Resultate dieser Autoren u\u00fcher einzugehen, da von vornherein nicht behauptet werden kann, daft beim Hund und Pferd gleiche oder \u00e4hnliche Verh\u00e4ltnisse bez\u00fcglich der mechanischen und chemischen Vorg\u00e4nge bei der Magenverdauung herrschen. Ks soll daher, erst bei der folgenden Respreehung von Versuchen am Hund in eine derartige Lrorlerung eingetreten werden. An dieser Stelle gen\u00fcgt es. lediglich das Verschwinden der einzelnen N\u00e4hrstoffe aus dem Magen des Pferdes zahlenm\u00e4llig feslzulegen. Nebcn-boi sei aber bemerkt. daft die zahlreichen fr\u00fcher in unserm Instilulc von anderen Korsebern an Pferden, Schweinen, Hunden mid \\\\ lederk\u00e4uernausgef\u00fchrten rntersuehung(\u2018ngl(\u00bbieheResultate wi,> die meinen in bezug auf die mich besch\u00e4ftigende Krage\n,|:,s Sortierungsverm\u00f6gen des Magens ergeben habe\u2019n.\nL> bleibt mm die frage' zu losen, wohin gelangen die","page":532},{"file":"p0533.txt","language":"de","ocr_de":"I\nIber das neuerdings behauptete Sorlicrungsvorm\u00fcgen des Magens. \u00f6lW\naus dem Magen verschwundenen N\u00e4hrstoffe und wie geht \u00fcberhaupt die Kntlecnmg- des Magens vor sieh.\nDie hntleerung d(*s Magens w\u00e4hrend der Verdauung k\u00f6nnen wir uns zun\u00e4chst so denken, dal! (*r sieh (1er schwer verdau-lichen Bestandteile der Nahrung so schnell als m\u00f6glich zu entledigen sucht.1)\nDiese Anschauung, die mit der Londons ziisammen-l'allen w\u00fcrde, trifft nach den soeben angef\u00fchrten Vorsiiehs-resultaten f\u00fcr das Pferd keinesfalls zu. Ks m\u00fcffte ja nach dieser Anschauung sehr bald eine Knthl\u00f6tiimg des Magens von unverdaulichen D(*standt(\u2018ilen. in unserem Kall also von der l!oh-faser, eintreten, w\u00e4hrend doch im Gegenteil nach meinen'Verbuchen vielmehr eine Anh\u00e4ufung dieser Bestandteile stattlindet.\nKerner k\u00f6nnte die Kntlecnmg derart statt finden, dall. sobald im Magen N\u00e4hrstoffe verdaut, also gel\u00f6st worden sind, diese zum Pylorus bef\u00f6rdert werden und dort, selbstverst\u00e4ndlich mit ungel\u00f6sten Bestandteilen vermischt, in den Darm \u00fcbertreten. Killen solchen Knileerungsmodus kann man mit den oben angef\u00fchrten Zahlen recht gut in Kinklang bringen, ja man wird durch sie direkt darauf hingewiesen, den Knlleerungs-vorgang auf diese Art zu erkl\u00e4ren. Demnach w\u00fcrde ein N\u00e4hrstoff in dem Malle, wie er verdaut wird, auch zum Pylorus gelangen und den Magen verlassen. Die relative Grolle der von den verschiedenen N\u00e4hrstoffen verschwundenen Mengen w\u00fcrde demnach davon abh\u00e4ngig sein, wie rasch und ausgiebig sie der Verdauung unterlagen. Wie* im Vorstehenden gezeigt worden ist, f\u00e4llt dies mit den Tatsachen zusammen, indem stets derjenige N\u00e4hrstoff, der unter den im Magen jeweilig herrschen-\nI An diesei Stelle sei betont. da\u00df es siet) bei ib*n vorhergehenden tiiul folgenden Betrachtungen lediglich um Nahrungsmittel handelt, die \u2022\u2022>ne gleichm\u00e4\u00dfige, gewisserma\u00dfen homogene Masse, wie die nat\u00fcrlichen Nahrungsmittel der Herhivoivn. darstellen, in der die einzelnen Bestandteile und N\u00e4hrstoffe gleichm\u00e4\u00dfig verteilt enthalten sind. z. |{. Urot. K\u00f6rnerfr\u00fcchte. Gr\u00e4ser usw. Ks bedarf wohl nicht der Hervorhebung, da\u00df die I'ntleerungs- und Verdauungsvorg\u00e4nge im Magen bei kimsllieben, tinglet\u00bb h-m\u00e4\u00dfig zusammengesetzten Mahlzeiten idie bekannten Piobelriihstmke. Suppen mit Kleischst\u00fccken usw.) sehr gut anders ablaufen k\u00f6nnen und werden.","page":533},{"file":"p0534.txt","language":"de","ocr_de":"f>:i \\\nA rl liu r Sc lie unerI,\nden Verh\u00e4ltnissen iim aiisyiehiyston verdaut wird, auch stct> m jnnlleivr Menu,. ;,u> deni Mayen verschwindet. Man w\u00fcrde hierdurch zu der Annahme yen\u00fctiyt, dali das fhcrtretcn dm einzelnen Deslandleile des Mayeninhalls in den Darm ungleich-iii;il*i<i erlnl\u00bbl. indem, wie soeben ausyef\u00fchrt, die bereits vor-danlen und yel\u00f6slen Dostandtcilo rascher in den Darm yolunyon wi(> die imyel\u00fcston. Doyen diese Ansehauuny bestellen jedoch tfewmlihye Dedenken. wenn man beachtet, dali hei diesem, einer Ai l An dauyuny niehUm\u00e4hnlieheu Voryany stets die ll\u00fcssiyet Anteile des Mayeninhalls in \u00abfr\u00fcherer Menyo als die testen zum IMnrus str\u00f6men und daselbst den Mayen verlassen miihten Da diese fort w\u00e4hrenden Kliissiykeitsverlusle auslroekneiid auf den Mageninhalt ein wirken w\u00fcrden, der Wassergehalt dosMayeii-mhaltes aber nahezu konstant bleibt. m\u00fchte ein Krsatz der ;\u00ab\u25a0-w ei 1 i^r verschwundenen k i\u00fcssiykcilsmenye durch Wassersekretion seitens der Magenschleimhaut crfolyon. Kine Knllceruuy des Malens in dieser Weise w\u00fcrde also ohne Zweitel dauernde. |\u00bb\\ loi iisu \u00e4rls \u00abferiehtete Hiissiykeitssli\u00f6munyen zur.Kolye haben\nI Mirehdiel ntersiKhunyen von Kl len he ryer.1 i(i r\u00fclzner-M\"d S< heunerl D wissen wir aber, dab im Mayen noch bis III \u00ablie sp\u00e4testen Ycrdnutmysstundcn deutliche region\u00e4re Knler-sehiede begehen und dab im Mayen verschiedenf'urbiye hinter-em'aiider yef\u00fcllerto Xahrunysmilte) last bis zur Deendiyuny der \\ erdauuny deutlieh yesehichtel litten.\nDab k liissijrkeilsstr\u00f6niimyen ein Uestohenbleibeii dieser Sehiehlimyen und rcyion\u00e4rcn Verschiedenheiten in der eh\u00e9misrhen Zusammensetzimy hindern w\u00fcrden. lieyl auf der Hand. Dal.1 derartige Slr\u00f6munycn nicht slalltiudeu. kann auch sehr leicht dadurch yezeiyl werden, dab man einem Time tin diesem Kalle also I leid) kutterm.illei verabreicht. von denen die einen mit wasserl\u00f6slichen Karhen. die andern yarnieht oder mit wasserunl\u00f6slichen Karben yelarbt werden. Treten k\u00fcissiykeilsslr\u00fcmunyen im Mayen ein, so muh sich dies durch \\ erwischen der Karbeu-untersehiede kennzeichnen. W ie man aus meinen anderw\u00e4rts\n1 \\yL l\u2019hysioloyic der llaiiss;iu\u00bb\u00bb*lien*. IM. I. S. 7.52. ls;*o.\n-i ri'l \u00fcyei-s Aivli.. IM. CVI. S. |u:>.\nITl\u00fcycrs Anh., IM. CXIV. S. Ui","page":534},{"file":"p0535.txt","language":"de","ocr_de":"l h(T das neuerdings Muinptete Surtieiimgsverm.grn des Magens \u00f4A\u00f4\nver\u00f6ffentlichten Versuchen, besonders Ine. ,it.. s. To. Vers. I. S. N:_\\ \\ ers. \\ I, dir in dieser Weise und teilweise zu diesem /wrck ausgetiihrl sind, ersehen kann, ist almm* nie etwas derartiges zu bemerken.\nMii- scheinen daher diese I>cMlaclitun^en in zwingender \\\\'eis(* darauf liinzudouten. dali man dmvli die Annahme eines ungleichm\u00e4liigcu I herlritls der einzelnen llestandleile nieht den Fehlbetrag an zuviel verschwundenen, leicht verdaulichen N\u00e4ln-st\u00ab>f\u00eecMi erkl\u00e4ren kann. W ie der Tierversuch zeigt. sind diese aher tats\u00e4chlich in fr\u00fcherer Menge als die unverdaulichen \\vr-sehwiinden : nach dem soeben Krorlerlen erscheint es nnwalu-sehemlieh. dali sie ihren Wegdurch den Pylorus genommen haben. Ks bleibl infolgedessen nur eine M\u00f6glichkeit:\nSie sind vom Magen resorbiert worden.\nI\tuler Zuhilfenahme der liesorplion lassen sieh die Vorz\u00fcge irn Magen trefllieh erkl\u00e4ren. Die Anl\u00fcllung ortol-t bei di i Na 1111itigsa 111 na I une nach den v< >i i I*. 11 < * 11 b e r g ( * r. ( i r \u00fc I z -ll(,|\u2018 m\"l mi1' leslgeleglen Pediiigimgen und der Inhall bewert sich in der ebenfalls festgestellten Weise langsam fort. Die an der ( )berll\u00e4ch(\u2018 des Inhalts verdauten, also gel\u00fcsten N\u00e4hrslolle werden teilweise sofort von der Schleimhaut nufgesaugt. De-lanueii Inhaltslcile in den pyloriseheii teil, so werd,en sje von der Hauptmasse ahgesehn\u00fcrt, unterliegen einer intensiven \\\u2019er-<lauim^ mul Desorption und werden dann als gloiehmidiige. leinverleille .Masse in den Darm bef\u00f6rdert. Der Mageninhalt an sieli riiekt hierbei vollst\u00e4ndig gleiehmaUig vorw\u00e4rts, nur wird er mit der Zeit infolge der mit der Ausgiebigkeit der Verdauung fortschreitenden Desorption immer \u00e4rmer im verdaulichen und immer reicher an unverdaulichen Destandteilcn.\nAuf (\u00bbrund der (dien aufgesfellten Tabellen' und unter Donicksiehtigung der durch das Studium der mechanischen Vor-g\u00fcnge im Magen gewonnenen Anschauungen gelange ich zu der I berzeugung. dali im Magen des Herdes eine recht betr\u00e4chtliche N\u00e4hrstoffabsorpl ion statt findet. Ks ist vielleicht nicht \u00fcberfl\u00fcssig, zu betonen, dali ich gelegentlich fr\u00fcherer Arbeiten1 ) stets den in unserem Institut seit vielen\nII\tf l\u00fcge is Arch., ltd. (.IX, S. p!(! Diese Zeitschrift, ||d XIA\u2019lt. S SS.","page":535},{"file":"p0536.txt","language":"de","ocr_de":"f)\u00dfb\nArthur Sc he ii nert.\n.lahrtMi eingenommenen Standpunkt von neuem energisch V(T_ tioton habe. dah der Mageninhalt im Grunde genommen mit allen seinen Bestandteilen gleichm\u00e4\u00dfig in den Dann \u00dcbertritt, leli habe auch damals noch neue Beweise f\u00fcr die Dichtigkeit dieser Anschauung zu erbringen gesucht.\nAm Sehlusse meiner Ausf\u00fchrungen \u00fcber meine Versuche am IM erde angelangt. m\u00f6chte ich deren Krgebnisse in l\u2019ohmn-den S\u00e4tzen kurz zusammenl\u00e4ssen.\nI* dem Magen des IMerdes verseh\\vind(*n die N\u00e4hrstoffe einer zusammengesetzten Nahrung derart, da!) derjenige N\u00e4hrstoff, der unter den jeweiligen Ver-hiiltnisseu der ausgiebigsten Verdauung unterliegt, am raschesten und in gr\u00f6\u00dfter Menge, die weniger ausgiebig oder unverdaulichen N\u00e4hrstoffe aber in geringerer Menge verschwinden.\n2. Im Magen des Nordes findet eine Desorption der N\u00e4hrstolle statt, deren Gr\u00f6\u00dfe bei jedem einzelnen N\u00e4hr-stoll m gewissen Beziehungen zur Ausgiebigkeit seiner Verdauung stellt. Obwohl im Mageninhalt in den sp\u00e4teren Verdauungsstunden ein Anwachsen der unverdaulichen Destandteile konstatiert werden kann, findet der ( berlritt desselben in den Darm im Grunde genommen mit allen seinen jeweiligen Bestandteilen gleichm\u00e4\u00dfig statt.\n\u00df. Kin Sortiorungsverm\u00f6gon besitzt der IM'erde-magen nicht. Die Anreicherung der unverdaulichen Destandteile wird durch die Desorption der leicht verdaulichen und deshalb bald gel\u00f6sten N\u00e4hrstolle veranla\u00dft.\n2 \u00dcber das Verschwinden der N\u00e4hrstoffe aus dem Magen des Hundes und die Frage der Resorptionsf\u00e4higkeit desselben\nMeine Versuche an Hunden sind ebenfalls mit der Methode des ahgebundenen Magens ausgef\u00fchrt und haupts\u00e4chlich deshalb angestellt worden, um den Kinflu\u00df der K\u00f6rperbewegung auf die Verdauung dieses Tieres zu studieren. Diese Studien sind noch nicht v\u00f6llig abgeschlossen, doch hoffe ich dieselben in n\u00e4chster Zeit zu vollenden und zu ver\u00f6ffentlichen. ZurZeit","page":536},{"file":"p0537.txt","language":"de","ocr_de":"Hut das noiimliiigs behaupten* SoitUTimgsvermo^en ( It s Magens. o3/\nstellt mir eine Versuchsreihe von IS Individuen zur Verf\u00fcgung, von denen ich jedoch im folgenden nur (> zu meiiien Ausf\u00fchrungen hcranziehen werde, du ich der definitiven Vcr\u00f6lfent-liehung nicht vorgreiten will und aulierdem. wie von vornherein betont sei, die an den 0 Tieren gewonnenen Besuftate, soweit su* f\u00fcr meine jetzigen Ausf\u00fchrungen von Wichtigkeit sind, mit denen der anderen Tiere v\u00f6llig iibereinstimmen.\nAls \\ ersuchslutter w\u00e4hlte ich ein vegetabilisches, zusammengesetztes Nahrungsmittel, da dieses liehen den verdaulichen (Ki-weil> und Kohlehydrate) (\u2018inen im Magen absolut unverdaulichen Bestandteil, die Kohl\u00e4ser, enth\u00e4lt. K\u00fcr meine Zwecke am pas-sendslen erschien mir die Plerdcbolme i vicia fa ha), von der zur \\ ersuehsmahlzeit eine gewisse, groh geschrolene Menge mit der dreifachen Menge kochenden Wassers angebriihl und zu einem Krei innig vermengt wurde. Km diese Nahrung dem Hunde schmackhafter zu machen, wurde sI<*ts noch eine geringe Portion Kloisehoxtrak! zugeselzt, deren N-tiehall und Troeken-suhstanz nat\u00fcrlich mit in Keclmung gezogen worden sind. Auch hei diesem Versuche wurde also eine Nahrung verabreicht, deren Kestandteile in nahezu vollkommen gleichm\u00e4liiger Ver-incngung vorhanden waren. Trotzdem der Hund ein karnivores Tier ist. kann infolge einer jahrtausendelangen Bewohnung an die Menschen und die dadurch bedingten Krn\u00e4hrungsVerh\u00fcltnisse eine derartig gekochte, vegetabilische Nahrung wold mit gutem Boeht als naturgemiil) helraehtcl werden.\nDie Ausf\u00fchrung der- Versuche, die Analysen des Mageninhalts und die Berechnungen der Kesultale sind in derselben Weise erfolgt, wie eingangs geschildert worden ist. Ks sei hervorgehoben, dull irgend eine Ber\u00fccksichtigung der durch den llinzutritt der K\u00f6rpers\u00fcfte zum Mageninhalt bewirkten Ver\u00e4nderungen in den Mengen von Trockensubstanz und Stickstoff\u00fci io.ht erfolgt ist.\nHie im folgenden angef\u00fchrten Zahlen sind also genau dieselben, wie sie durch die analytischen Bestimmungen ermittelt worden sind\nBetrachtet man zun\u00e4chrd wieder die Zahlen, die das Verschwinden der im Magen des Hundes unverdaulichen Bohl\u00e4ser\n11 \u2022 c|>\u00ab\u2022 -Si-yn\u2022 r - ZfitM-hrilt 1. jtliy.-iol. Ch'nii*-. LT.","page":537},{"file":"p0538.txt","language":"de","ocr_de":". K\u00f6nigs Glycerin Schwcfels\u00e4ureverfahron.\n53H\nArthur Scheunert,\nraebolle W.","page":538},{"file":"p0539.txt","language":"de","ocr_de":"L\u2019bor das neuerdings behauptete Sortierungsverm\u00f6gon des Magens.\nund der schwer verdaulichen Kohlehydrate wiedergeben, so findet man eine vollkommene \u00dcbereinstimmung mit den oben beim Pferde festgestellten Verh\u00e4ltnissen. In derselben Zeit verschwindet auch beim Hunde der unverdauliche Bestandteil aus dem Magen in geringerer Menge, als die verdaulichen Kohlehydrate.\nWie weiter aus der Tabelle ersichtlich ist, verlassen aber\ndie der ausgiebigsten Verdauung unterliegenden N-haltigen N\u00e4hr-\nstoffe auch den Hundemagen durchg\u00e4ngig in gr\u00f6\u00dfter Menge.\nDen f\u00fcr Kohlehydrate und Rohfaser angegebenen Zahlen kommt eine absolute Genauigkeit zu, w\u00e4hrend die f\u00fcr N und Trockensubstanz angegebenen Prozentzahlen aus gleich zu er\u00f6rternden Gr\u00fcnden zu niedrig sein m\u00fcssen. Die durch die Analyse im Magen ermittelte Stickstolfmenge stammt ja nicht lediglich aus der Nahrung, sondern wird durch die K\u00f6rpersekrete vermehrt. Die aus dem Magen als verschwunden berechnete Menge N ist also durchg\u00e4ngig zu gering. H\u00e4tte man also einen Anhalt f\u00fcr die aus den K\u00f6rpers\u00e4ften stammende Mengt; Stickstoff und br\u00e4chte diese in Anrechnung, so w\u00fcrde das bei allen Versuchen eine Erh\u00f6hung der die verschwundene N-Menge anzeigenden Zahlen im Gefolge haben. Hierdurch w\u00fcrde noch deutlicher die Tatsache zum Ausdruck gebracht werden, da\u00df auch beim Hunde die der ausgiebigsten Verdauung unterliegenden Nahrungsbestandteile, die N-haltigen N\u00e4hrstoffe, in gr\u00f6\u00dfter Menge aus dem Magen verschwinden. Eine derartige Berechnung Ihm diesen Versuchen vorzunehmen, halte ich f\u00fcr unn\u00f6tig, da schon die unkorrigierten, niedrigen und deshalb f\u00fcr meine Ansicht ung\u00fcnstigen Zahlen gen\u00fcgend beweisend sein d\u00fcrften.'\nDie soeben mitgeteilten Resultate n\u00f6tigen also zu dem Schl\u00fcsse, <1 a\u00df auch das Verschwinden der Bestandteile\neiner Nahrung aus dem Magen des Hundes von der Ausgiebigkeit der Verdauung dieser Bestandteile abh\u00e4ngig ist, und da\u00df in demselben Zeitabschnitt derjenige N\u00e4hrstoff in gr\u00f6\u00dfter Menge* verschwindet, der am ausgiebigsten verdaut wird.\nDieses Ergebnis widerspricht vollkommen der von London behaupteten Sortierungsf\u00e4higkeit des Magens, die eine","page":539},{"file":"p0540.txt","language":"de","ocr_de":"5 U >\nArthur Sch\u00ab*unert.\nraschere Bef\u00f6rderung der irn Mitten schwer verdaulichen N\u00e4hr-stolle /ur Folge haben soll. Meint; Versuche beweisen vielmehr gerade das Gegenteil.\nK\u00e4me nach London dein Magen die Aufgabe zu. die Bestandteile der Nahrung zu sortieren und sie dahin zu f\u00fchren, w\" ,,H* z\" ihrer Verdauung n\u00f6tigen Fermente zugegen sind und die betreuenden Verdauungsprozesse ablaufen; so m\u00fchte ja geiade z. IL die Bohfaser als im Magen absolut unverdaulich m\u00f6glichst rasch aus diesem hinausbef\u00f6rdert werden. Beim IMerde z. IL m\u00fchten wir sie hinnen kurzem im Caecum und Colon vorfinden, wo sich erst die zu ihrer Verdauung erforderlichen Prozesse abspielen: dadurch allein schon, da\u00df \u2022lie angeblich sortierende Arbeit des Magens bei der Bohlaser offenbar versagt, f\u00e4llt die ganze Londonsehe IheoMo in sich zusammen. Aus s\u00e4mtlichen oben mitgeteilten Versuchen geht aber weiter mit gr\u00f6htor Sch\u00e4rfe hervor, dah im Magen auch in'hezug auf Kiweih und Kohle-h> di <tIe nicht im entferntesten eine Sortierung in der von London behaupt eten Weise stattfindet. Fs werden ja keineswegs die schwer verdaulichen N\u00e4hrstoffe rascher entfernt. als die leichter verdaulichen; im Gegenteil findet viel eher eine Anh\u00e4ufung der schwer und unverdaulichen Bestandteile im Magen statt. Wenn von einem Sorliorungsverm\u00f6gen des Magens \u00fcberhaupt gesprochen werden darf, so hat dies also sicherlich nicht im Sinne* Londons zu geschehen. Weiter liegt aber wohl fast gar keine Berechtigung vor, \u00fcberhaupt eine Sortierungst\u00e4tigkeil dos Magen anzunehmen: denn w\u00e4re das rasche Verschwindender leicht verdauten N\u00e4hrstoffe nicht anders\u201c zu erkl\u00e4ren als durch ein schnelleres llinausbef\u00f6rdern der in L\u00f6sung iihergegangenen Bestandteile, so handelte es sich wohl weniger um eine sortierende l\u00e4tigkeif des Magens, als lediglich um einen einfachen physikalischen Vorgang.\nAuf Grund meiner Versuche, die mit den einfachsten Mitteln unter v\u00f6llig physiologischen Bedingungen, ohne chirur-gi>che hingrille gewonnen sind, gelange ich demnach zu dem Schl\u00fcsse: Das von London behauptete Sortierungsverin\u00f6gen des Magens gibt es nicht.","page":540},{"file":"p0541.txt","language":"de","ocr_de":"t,l>or das neuerdings behauptete Sortierungsverin\u00f6gen des Magens. f)\u00bbt\nFs w\u00fcrde nunmehr wiederum die Frage /,u er\u00f6rtern sein, aut welche Weise das Verschwinden der einzelnen Nahrungsbestandteile aus dem Magen zu erkl\u00e4ren ist.\nAuch beim Hund konnten meine Yersuchsresultate so gedeutet werden, dab die leicht verdaulichen, also in gr\u00f6berer Menge gel\u00f6sten N\u00e4hrstoffe rascher als die ungel\u00f6sten Bestandteile aus dem Magen entleert w\u00fcrden, dab also ein ungleich-m\u00e4biges Fortr\u00fceken des Mageninhalts statH\u00e4nde. Aus dem bereits oben bei der Schilderung der Krgebnisse der mit IMorden angestelllcn Versuche angef\u00fchrten (mmde vermag ich aber dieser Anschauung nicht zuzustimmen, da ihr die mehrfach erw\u00e4hnten, am gefrorenem Mageninhalt gemachten Beobachtungen widersprechen. Wurde das Verschwinden in dieser Weise erfolgen, so w\u00e4re man gen\u00f6tigt, wie oben beim Bferd genauer ausgeliihrt wurde, stets gewisse Kliissigkcilszirkulationcn im Magen anzunehmen, die pylorusw\u00e4rts gerichtet, ein l\u00e4ngeres Bestehenbleiben der region\u00e4ren Verschiedenheiten des Mageninhalts verhindern w\u00fcrden.\nIm folgenden sind 2 Versuche genauer angef\u00fchrt, die an-gestellf worden sind, um das Fehlen derartiger .Fl\u00fcssigkeitszirkulationen zu veranschaulichen.\nBei Versuch I erhielt das Versuchstier iein mittelgrober Hund\u00bb nacheinander je 2f>0 g mit Milch durchknoleler Brotkrumen. von denen die erste lYirtionhfil ( ientianablau. die zweite ungef\u00e4rbt und die dritte mit einer in W asser l\u00f6slichen Farbe \u2014 Bordeauxrot \u2014 gef\u00e4rbt war. verabreicht. Fine Stunde nach Beendigung der Mahlzeit wurde das Tier get\u00f6tet, der Magen exenteriert. gefroren und durchs\u00e4gt. Der L\u00e4ngsschnitt (T ig. 1 I zeigt deutlich, dab von einer Durchmischung nicht die Bode sein kann. Die Konturen der einzelnen Schichten sind vollkommen scharf und auch die Betrachtung der Oberfl\u00e4che des Mageninhaltes nach Abziehen der .Magenwandung zeigte, dab auch hier eine Vermischung der Farbenunterschiede an den Grenzlinien der Schichten nicht stattgefunden hatte. Nun illustriert dieser Versuch die w\u00e4hrend der Verdauung im Magen des Hundes herrschenden Verh\u00e4ltnisse dochnoch nicht ganz richtig. Bekanntlich ist der Magen w\u00e4hrend der Verdauung","page":541},{"file":"p0542.txt","language":"de","ocr_de":"') |.v\nArthur Scheu n<>rt.\ni\" *woi\tgetrennte Teile geschieden. indem sieh der\n!\u2019- \"M>< lrl1 ,hn'l>,\u2018 wm> Kinschniirung vom \u00fcbrigen Mn....\n,r, ll\"t V\u00abn dieser Kinschniirung ist bei diesem Ver-snebe n\u201e-hts oder vielleiebt nur eine Andeutung an der dnreh \u00bb nleihrochene Lime gekennzeichneten Stelle zu sehen. Oilrn-\n',l\"'/l'\" v,,n ,>,n\"r Stl\"\"le bei dem vorban, lenen F\u00fcllungs-ginde noeli nicht gen\u00fcgt, um die durch eine derartige Khi-\nI lll'lll,l|lf leuorgcrulene Lagerungsver\u00e4nderung des Inhaltes deutlich hervorlretcn zu lassen.\nHei einem weiteren Versuche II wurde das Versuchstier welches m genau derselben Weise gef\u00fcttert worden war daher erst nach t! Stunden get\u00f6tet. Figur 2 gibt den dabei gewonnenen L\u00e4ngsschnitt, Figur il den (Querschnitt wieder. Figur 2 veran-sebaulK Id Ireliliel, die zu dieser Zeit im Magen herrschenden \\ erhaltnisse. Der gr\u00f6lite Teil des Mageninhalts ist vollst\u00e4ndig deutlich ohne Verwischung der Konturen geschichtet. Im ny-oris.dien Teil trim man hingegen eine v\u00f6llige Vermischung aller liestandleile, was- sich auch durch die gleiehm\u00e4llige Farbe des Inhalts heim Versuche zu erkennen gab. Die Stelle und Wirkung <ler Abschn\u00fcrung sieht man \u00fcbrigens ausgezeichnet an der Form (1<T woilifii mitlliTen FuttersHiicht.","page":542},{"file":"p0543.txt","language":"de","ocr_de":"I ber das neuerdings behauptete Sortierungsverm\u00f6gen des Magens. f)lH\nH lii>si*;keit>zirkiilatioiH'ti. \u00ablit\u00bb irgendwie von 1\tittmj*\u2019 stkin\nk\u00f6nnt n, li(l(\u2018ii demnach illicit iijicli dstfindiger Verdauung im Ilatiplteil des Magens nicht auf, und f\u00fcr die Annahme, da\u00df die im abgesehn\u00fcrten Dylorusteil enthaltene, oder daselbst sich herstellende v\u00f6llig gleichm\u00e4\u00dfige Mischung ungleichm\u00e4\u00dfig daraus entleert werden sollte, liegt wohl kaum irgend eine Berechti-gimg vor.\nPyC.\nIch glaube daher auch beim lluud auf ein v\u00f6llig gleichm\u00e4\u00dfiges . Fort r\u00fccken des Mageninhalts in den Darm schlie\u00dfen zu m\u00fcssen und komme dadurch zu dem weiteren Schlu\u00df, da\u00df das raschere Verschwinden der leicht verdaulichen N\u00e4hrstoffe auf eine resorbierende l\u00e4tigkeit der Magenschleimhaut zuriiekzuf\u00fchren ist.\nDer Magen entleert danach seinen Inhalt mit allen seinen jeweiligen Bestandteilen gleichm\u00e4\u00dfig in das Duodenum, aber durch die w\u00e4hrend der Magenverdauung stat(findende Aufsaugung1) der verdauten N\u00e4hrstoffe wird der Mageninhalt an verdaulichen Stollen armer, sein Behalt an unverdaulichen nimmt\nI Her Ort der Aufsaugung um Magen entzieht sieb meiner llei'ir-leilung. doch scheinen die in der Zeichnung nicht zum Austhm k kommenden F\u00e4rbungen der Oberfl\u00e4che mehr darauf hinzudeuten, da\u00df eine Kesoiption nur oder haupts\u00e4chlich in der regio pylorica slattlindet. wo ja auch Zotten oder zotten\u00e4hnliche Wildlingen, plicae villosae. \u00e4hnlich wie im D\u00fcnndarm auftreten..","page":543},{"file":"p0544.txt","language":"de","ocr_de":"!lU Arlh\"r Srl,eun<\u2018rl' l b<r <lw Sortierung,\u00ab.\u201e\u201e\u00abgen des Magens.\nhinein relativ immer mehr zu. Hierdurch werden die \u00bbhen angcliihrten aut ein ungleichm\u00e4liiges Korlriickcn hindeutenden Zahlen hervorgerul'en.\nV\\as endlich die (imite der Aufsaugung im Magen des ; i r 11 ; * 11 <r f. so d\u00fcrfte sie wie \u00ablie geringen l'ntersehiede der einzelnen l'inzenlzalilcn untereinander zeigen, allzulmhe \u2019.\t'\u2018\u2018Teichen. l'ielierlieh erstreckt sie sieh sowohl\nam Kohlehydrate wie Kiweillk\u00f6rpef. doch d\u00fcrfte die Aufsaugung der erstcrcn geringer wie die des Kiweilles sein, wie .in auch die Kohlehydrate im llundemagen einer wesentlich geringeren Verdauung als die Ki\\veilJk<ir|\u00bber unterliegen.\nIch verhehle mir nicht, dull gegen .lie oben bez\u00fcglich der Itcsorplionsl\u00e4ligkcil des Magens angewandte lleweisf\u00fchrung gewisse Umw\u00e4nde erh\u00f6hen werden k\u00f6nnen, glaube aber trotzdem an den von mir gezogenen l-\u2019olgerungen feslhallen zu m\u00fcssen und um so mehr darauf bestehen zu k\u00f6nnen, als die liereeh-llgung meiner Schl\u00fcsse auch aus den bekannten Krgelmisscn der sch\u00f6nen l'iitersuehungen L\u00e4ngs und Toblers hervorgeht.\nfasse ich die haupls\u00e4elilichslen Schhilifolgerimgon. die aus meinen Versuchen mit Hunden gezogen habe, in kurzen Worten zusammen, so gelange ich zu folgenden S\u00e4tzen:\nI. Ute liestandteile einer gleiehm\u00e4ltig zusammengesetzten Versiiehsmahlzeit verschwinden aus dem Magen des Hundes derart, dalt in. gleicher Zeit die am ausgiebigsten verdauten Nnhrstolle in gr\u00f6liter. die unverdauten N\u00e4hrstolVe in geringster Menge verschwunden sind. Hieraus folgt, dalt ,\u00fce \"von l.ondon behauptete Sortierungsf\u00e4higkeil des Magens nicht existiert.\n\u201c Merl hertritt \u00ables Mageninhaltes in das Duodenum erfahrt mit allen seinen Bestandteilen gleichm\u00e4\u00dfig. Das raschere \\ ers( hwinden der verdaulichen Bestandteile ist nur (,ine Folge der resorbierenden T\u00e4tigkeit des Magens.","page":544}],"identifier":"lit18509","issued":"1907","language":"de","pages":"519-544","startpages":"519","title":"Das neuerdings wieder behauptete Sortierungsverm\u00f6gen des Magens im Lichte vergleichender Studien \u00fcber die mechanische und resorbierende T\u00e4tigkeit dieses Organs w\u00e4hren der Verdauung","type":"Journal Article","volume":"51"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:49:03.650159+00:00"}