Open Access
{"created":"2022-01-31T13:46:58.118664+00:00","id":"lit18527","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Bondi, S.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 52: 170-176","fulltext":[{"file":"p0170.txt","language":"de","ocr_de":"Synthese der Salicylurs\u00e4ure.\nVon\nDr. S. Bondi.\n(Aus dem medizinisch-chemischen Laboratorium der Wiener allgem. Poliklinik.)\nProf. J. Mauthner.)\n(Der Redaktion zugegangen am 19. Mai 1907.)\nAnl\u00e4\u00dflich eingehenderer Erforschung der Verteilung der Salicyls\u00e4ure im Organismus :) zeigte es sich, da\u00df die gew\u00f6hnlichen Extraktionsmittel f\u00fcr Salicyls\u00e4ure nicht imstande waren, dieselbe aus Blut oder Organen v\u00f6llig auszuziehen. Erst nach l\u00e4ngerem Erhitzen mit verd\u00fcnnten Minerals\u00e4uren lie\u00df sich die Salicyls\u00e4ure ann\u00e4hernd quantitativ abscheiden. Diese Erfahrung macht es wahrscheinlich, da\u00df die Salicyls\u00e4ure zum Teile eine festere Bindung mit den Bestandteilen der Organe, voraussichtlich mit den Eiwei\u00dfk\u00f6rpern eingeht. Eine Paarung der Salicyls\u00e4ure mit einem Eiwei\u00dfbruchst\u00fcck, die vom Organismus bewerkstelligte Verbindung mit Glykokoll ist schon seit langem bekannt. Bertagnini2) hat im Jahre 1856 entdeckt, da\u00df ein Teil der per os eingenommenen Salicyls\u00e4ure im Harne als Salicylurs\u00e4ure wiedererscheint. Bertagnini gibt eine kurze Beschreibung dieser S\u00e4ure und einiger ihrer Salze. Pickard und Beck3) haben sp\u00e4terhin das Verfahren der Darstellung aus Harn etwas verbessert.\nVersuche, diese bedeutsame und interessante Synthese dem Organismus nachzubilden \u2014 einen Aufbau der Salicylurs\u00e4ure aus Salicyls\u00e4ure und Glykokoll in vitro vorzunehmen \u2014 liegen bisher in der Literatur nicht vor.\nEine Wiederholung des von Baum4) angewandten Verfahrens bei der Synthese der Hippurs\u00e4ure \u2014 Sch\u00fctteln des S\u00e4urechlorids mit Glykokoll in alkalischer L\u00f6sung \u2014 war bei","page":170},{"file":"p0171.txt","language":"de","ocr_de":"Synthese der Salicylurs\u00e4ure.\n171\nder Salicyls\u00e4ure nicht anwendbar, da dieselbe kein S\u00e4ure-chlorid besitzt. Bei Einwirkung der \u00fcblichen Chlorierungsmittel entsteht immer das Anhydrid der Salicyls\u00e4ure.5)\nEs boten sich zur Ausf\u00fchrung der Synthese zwei Wege.\nMan konnte von dem Chlorid der Acetylsalicyls\u00e4ure6) ausgehen und nach Kuppelung desselben mit Glykokoll versuchen die Acetylgruppe mit schwach angreifenden Mitteln abzusprengen, oder es lie\u00df sich der Weg gehen, der bei der Synthese der gepaarten Gallens\u00e4uren7) so treffliche Dienste geleistet hatte, die Darstellung des S\u00e4ureacids und Kuppelung desselben mit Glykokoll.\nNach l\u00e4ngeren Vorversuchen wurde schlie\u00dflich das letztere von Curtius herr\u00fchrende Verfahren gew\u00e4hlt.\nHierzu war zun\u00e4chst das Hydracid und Acid der Salicyls\u00e4ure darzustellen, nach den Angaben von Struve und Radenhausen.8) Durch Einwirkung von Hydrazinhydrat auf den\nMethylester der Salicyls\u00e4ure entsteht das Salicyls\u00e4urehydracid.\nC6H4 \u2022 OH \u2022 COOCH3 + NH2NH2 = C6H4 \u2022 OH \u2022 CONHNH2 + CH3OH Ester.\tHydracid.\nDas Hydracid wandelt sich bei Einwirkung von salpetriger S\u00e4ure in das Acid um.\nC6H4 \u2022 OH \u2022 CONHNH2 + NOOH = C6H4 \u2022 OH \u2022 CO \u2022 N3 + 2 H20\nAcid.\nDieses Produkt l\u00e4\u00dft sich nun in alkalischer L\u00f6sung mit Glykokoll verbinden zu dem Salze der Salicylurs\u00e4ure, w\u00e4hrend gleichzeitig Stickstoffalkali sich in der Fl\u00fcssigkeit bildet.\nC6H4 \u2022 OH \u2022 CONs + NH2CH2COOH + 2 NaOH =\nC6H4 \u2022 OH \u2022 CONHCH2COONa + NaN3 + 2 H20.\nSalicyls\u00e4urehydracid. C6H4 \u2022 OH . CONH \u2022 NH2.\nDa die Ausf\u00fchrungen von Struve und Radenhausen sehr kurz gefa\u00dft sind, im Laufe dieser Arbeit jedoch mehrfache Darstellungen zur Vervollst\u00e4ndigung der Erfahrungen \u00fcber das Hydracid Gelegenheit gaben, so sei die Darstellungsmethode etwas ausf\u00fchrlicher wiedergegeben.\n30,4 g frisch destillierten Salicyls\u00e4ure esters (Siedep. 117\u00b0) werden mit 14,7 g Hydrazinhydrat auf dem Wasserbade am","page":171},{"file":"p0172.txt","language":"de","ocr_de":"172\nS. Bondi,\nR\u00fcekflu\u00dfk\u00fchler erw\u00e4rmt. Nach 2XA Stunden beginnt eine leichte Krystallisation. Es ist nun gut, den Kolben nicht mehr lange auf dem Wasserbade zu belassen, da zu langes Erhitzen die Entstehung eines hochschmelzenden Produktes, wahrscheinlich Dihydracid, bedingt. Beim Erkalten erstarrt die ganze Masse zu einem harten Krystallkuchen. Dieser wird in der Reibschale mit etwas \u00c4ther verrieben zur Entfernung von \u00fcbersch\u00fcssigem Ester, abgesaugt und getrocknet, erhalten 30 g. Diese werden mit ca. 80 ccm 95\u00b0/oigen Alkohols in der Hitze umkrystallisiert.\nEin ganz geringer Teil geht dabei mitunter nicht in L\u00f6sung, auch bei l\u00e4ngerem Erhitzen (Dihydracid). Aus dem Filtrate reichliche Krystallisation. Dieselbe wiegt nach dem Trocknen 20,0 g.\nAus der Mutterlauge werden durch Einengen weitere 6 g gewonnen.\nDas so erhaltene Produkt ist ganz farblos und rein und zeigt einen Schmelzpunkt von 147\u00b0. Derselbe liegt etwas h\u00f6her als der von Struve und Radenhausen angegebene von 145\u00b0.\nStickstoffbestimmung:\n0,2000 g Substanz (im Vakuumexsikkator getrocknet) gaben bei 20\u00b0 und 748 mm 32,8 ccm N \u2014 entspr. 18,46 \u00b0/o N, berechnet 18,42 \u00b0/o N.\nSalicylurs\u00e4ure: C6H4 \u2022 OH \u2022 CO \u2022 NH \u2022 CH2COOH.\nDie Salicylurs\u00e4ure wurde h\u00e4ufig unter mehrfachen Variationen des Arbeitsmodus dargestellt. Folgendes Verfahren der Darstellung befriedigte am meisten.\n3 g Salicyls\u00e4urehydracid werden in 20 ccm Normal Salpeters\u00e4ure und 50 ccm Wasser gel\u00f6st. Durch tropfenweises Zuf\u00fcgen weiterer 20 ccm Normalnatriumnitritl\u00f6sung in die eisgek\u00fchlte L\u00f6sung unter h\u00e4ufigem Umr\u00fchren entsteht das Acid der Salicyl-s\u00e4ure. Nach ungef\u00e4hr halbst\u00fcndigem Stehen in Eiswasser ist die Bildung des Acids v\u00f6llig beendet. Dasselbe besteht aus Krystall-bl\u00e4ttchen von sehr unangenehmem, zu Tr\u00e4nen reizendem Geruch. Sie werden abgesaugt und mit Eiswasser nachgewaschen.\nDas feuchte Acid wird sodann portionenweise in eine gek\u00fchlte L\u00f6sung von 1,6 g Glykokoll in 20 ccm Normallauge und 50 ccm Wasser eingetragen. Bei h\u00e4ufigem Sch\u00fctteln und por-","page":172},{"file":"p0173.txt","language":"de","ocr_de":"Synthese der Salicylurs\u00e4ure.\n173\ntionenweisem Zuf\u00fcgen von weiteren 23 ccm Normalnatronlauge\n- tritt v\u00f6llige L\u00f6sung gew\u00f6hnlich im Laufe einer Stunde ein.\n\u2022 \u2022\nDie Fl\u00fcssigkeit wird filtriert, sodann zweimal mit \u00c4ther ausgesch\u00fcttelt, um etwas Acid zu entfernen, welches nun in\nL\u00f6sung gegangen war, ohne in die Reaktion einzutreten. Durch\n\u2022 \u2022\nHindurchblasen von Luft wird der \u00c4ther entfernt. Sodann wird mit Schwefels\u00e4ure (Kongo positiv) anges\u00e4uert und sofort mehrfach mit Essigester ausgesch\u00fcttelt, um das Reaktionsprodukt von der Einwirkung der S\u00e4ure zu befreien. Aus dem Essigester fallen bei l\u00e4ngerem Stehen Krystalle aus, welche dem weiterhin zu beschreibenden, hochschmelzenden Nebenprodukte angeh\u00f6ren. Der Essigester wird durch Absaugen von den Kry-stallen getrennt und bis auf ein kleines Volumen ab destilliert. Der Rest wird im Vakuum \u00fcber Paraffinschnitzeln eingetrocknet. Man erh\u00e4lt ca. 2,5 g einer fast farblosen, sich fettig anf\u00fchlenden Krystallmasse. Eine geringere Menge des gleichen Produktes erh\u00e4lt man, wenn man die S\u00e4ure direkt in der w\u00e4sserigen Fl\u00fcssigkeit auskrystallisieren l\u00e4\u00dft.\nZur Reinigung wird 1 g in 3 ccm hei\u00dfen Alkohols gel\u00f6st. (Rleibt ein geringer Teil ungel\u00f6st, so filtriert man davon ab, da es sich um ein Nebenprodukt handelt.) Die alkoholische L\u00f6sung wird mit 30 ccm hei\u00dfen Renzols gemischt und noch kurze Zeit am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler auf dem kochenden Wasserbad gelassen. Reim Abk\u00fchlen erstarrt der Kolbeninhalt zu einem Krystallbrei von langen seidengl\u00e4nzenden Nadeln. Es wird abgesaugt und getrocknet. Man erh\u00e4lt eine farblose Krystallmasse, die beim Zerreiben stark elektrisch wird.\nDie Substanz zeigt folgendes Verhalten bei Pr\u00fcfung des Schmelzpunktes. Rei 165\u00b0 beginnt sie zu sintern, bei 170\u00b0 Eintritt des Schmelzens, die tr\u00fcbe Schmelze wird aber erst bei 171\u2014172\u00b0 v\u00f6llig klar.\n\u2022 \u2022\nDie Substanz ist in \u00c4thyl- und Methylalkohol, Essigester,\nAceton leicht l\u00f6slich auch bei Zimmertemperatur. Wenig l\u00f6slich\nbei Zimmertemperatur, gut l\u00f6slich in der Siedehitze ist sie in\nWasser. Doch ver\u00e4ndert sich ein Teil der Substanz besonders\nbei l\u00e4ngerem Erhitzen mit Wasser und geht in das hoch-\n\u2022 \u2022\nschmelzende Produkt \u00fcber. In Benzol, \u00c4ther, Petrol\u00e4ther, Chloro-","page":173},{"file":"p0174.txt","language":"de","ocr_de":"174\nS. Bondi,\nform ist die Substanz bei Zimmertemperatur wenig l\u00f6slich, etwas besser l\u00f6slich wird sie beim Erw\u00e4rmen, doch sind zum Um-krystallisieren gro\u00dfe Mengen der L\u00f6sungsmittel n\u00f6tig.\nF\u00fcr letzteren Zweck ist am geeignetsten das beschriebene Gemisch von 3 ccm Alkohol und 30 ccm Benzol f\u00fcr 1 g Substanz, welches auch, wie eigene Versuche bewiesen, beigemengte Salicyls\u00e4ure v\u00f6llig in L\u00f6sung h\u00e4lt. Man erh\u00e4lt dabei 85 \u00b0/o der Substanz sofort durch Auskrystallisieren.\nEin hochschmelzendes Produkt mit anderem L\u00f6sungsverm\u00f6gen entsteht als Nebenprodukt bei der beschriebenen Darstellung, ferner enth\u00e4lt eine Substanzprobe, welche mehrfach aus Wasser umkrystallisiert wurde, gro\u00dfe Mengen davon.\nDiese Substanz ist farblos und l\u00e4\u00dft sich durch ihre geringe L\u00f6slichkeit in Alkohol leicht von der Salicylurs\u00e4ure trennen. 1 g davon l\u00e4\u00dft sich aus ca. 55 ccm hei\u00dfen Alkohols uml\u00f6sen. Der Schmelzpunkt der so gereinigten Substanz liegt bei 230\nbis 231 \u00b0. Die Substanz ist nur in gr\u00f6\u00dferen Mengen Methyl-\n\u2022 \u2022\nund \u00c4thylalkohol, Essigester und Aceton bei l\u00e4ngerem Erhitzen l\u00f6slich und f\u00e4llt beim Abk\u00fchlen zum Teile wieder aus. Auch beim Sieden nur sehr wenig l\u00f6slich ist sie in \u00c4ther, Benzol und Chloroform. Eine eingehendere Untersuchung dieses Produktes wurde bisher nicht ausgef\u00fchrt.\nDie reine Salicylurs\u00e4ure ergab bei Bestimmung von Stickstoff genaue Werte.\nI.\t0,2115 g Substanz (im Yakuum getrocknet) gaben bei 21\u00b0 und 737,5 mm 14,0 ccm N.\nII.\t0,1993 g Substanz (im Vakkuum getrocknet) gaben bei 22\u00b0 und 743 mm 12,6 ccm N.\nIII.\t0,1987 g Substanz (im Yakuum getrocknet) gaben bei 21\u00b0 und 751 mm 13,0 ccm N.\nIn 100 Teilen\nBerechnet :\tGefunden :\nI. IL III.\nN = 7,18 \u00b0/o\t7,26 \u00b0/o 6,96 \u00b0/o 7,29 \u00b0/o\nUm so \u00fcberraschender war es, da\u00df die Kohlenstoffwasserstoffbestimmungen Werte f\u00fcr den Kohlenstoff gaben, welche den berechneten Wert st\u00e4ndig \u00fcberragten und zwar jedesmal wechselnd von -f- 0,6\u00b0/o bis -f- 1,5 \u00b0/o. Es wurden Analysen","page":174},{"file":"p0175.txt","language":"de","ocr_de":"Synthese der Salicylurs\u00e4ure.\n175\nvon 5 bei verschiedenen Darstellungen gewonnenen Substanzen \u2014 auch von drei verschiedenen Analytikern ausgef\u00fchrt, immer mit dem \u00e4hnlich ung\u00fcnstigen Erfolge \u2014. \u00dcber die Ursache dieser Erscheinung lassen sich nur Vermutungen aussprechen, vielleicht handelt es sich um Beimengung einer kohlenstoffreicheren Verbindung (Anhydrid?). Eine Titration erwies sich nicht ausf\u00fchrbar, da die Salicylurs\u00e4ure Doppelsalze bildet und der Umschlag von Phenolphthalein bei Zusatz des zweiten Molek\u00fcls der gestellten Barytl\u00f6sung ein ganz allm\u00e4hlicher ist.1)\nEs wurde deshalb sp\u00e4terhin das Silbersalz der Salicylurs\u00e4ure dargestellt, das dann auch bei der Analyse genaue Werte lieferte.\nSilbersalz der Salicvlurs\u00e4ure.\nV\n1,0 g der reinen S\u00e4ure werden in 5 ccm Normalnatronlauge unter leichtem Anw\u00e4rmen gel\u00f6st, filtriert und nach dem Erkalten mit einer konzentrierten L\u00f6sung von salpetersaurem Silber gef\u00e4llt. Man erh\u00e4lt 1,6 g (theoretische Ausbeute 1,51 g). 1 g des Salzes wird aus 100 ccm Wasser umkrystallisiert, am besten indem man das Salz in das kochende Wasser eintr\u00e4gt. Von etwas ungel\u00f6st Bleibendem filtriert man schnell ab. Aus dem Filtrate krystallisiert beim Abk\u00fchlen das reine, farblose Silbersalz in Form feiner, ziemlich kurzer Nadeln, die oft haarzopfartig untereinander verflochten sind. Es wurden erhalten 0,7 g. Die Substanz br\u00e4unt sich, wenn sie l\u00e4ngere Zeit dem Lichte ausgesetzt wird, auch bei l\u00e4ngerem Kochen mit Wasser.\nDas Silbersalz ist in den gew\u00f6hnlichen, organischen L\u00f6sungsmitteln fast unl\u00f6slich, auch in der Siedehitze.\nI.\t0,2005 g Substanz (im Vakuum getrocknet) gaben nach dem Gl\u00fchen im Porzellantieeel 0,0719 g Silber.\nII.\t0,3149 g Substanz (im Vakuum getrocknet) gaben nach dem Gl\u00fchen im Porzellantiegel 0,1135 g Silber.\nIII.\t0,1999 g Substanz (im Vakuum getrocknet) gaben nach dem Gl\u00fchen im Porzellantiegel 0,0713 g Silber.\nIV.\t0,2998 g Substanz gaben bei 170 und 744 mm 12,7 ccm N.\nV.\t0,2195 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,2900 g C02 und 0,0615 g H20.\nVI.\t0,2915 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,3820 \u00bb C02 und 0,0721 \u00bb H20.\nx) Auch bei Bertagnini \u2014 loc. cit. \u2014 sind die Kohlenstoffwerte etwas zu hoch.","page":175},{"file":"p0176.txt","language":"de","ocr_de":"176\nS. Bondi, Synthese der Salicylurs\u00e4ure.\n\t\tIn 100 Teilen\t\t\t\nBerechnet :\tI.\tII.\tGefunden : III.\tIV.\tV.\tVI.\nAg = 35,76 \u00b0/o\t35,86'o/o\t36,04o/o\t36,66\u00b0/\u00a9\t\u2014\t\u2014\t\u2014\nN = 4,63 \u00b0/o\t\u2014\t\u2014\t-\t4,77 >\t\u2014\t\u2014\nC \u2014 35,76 \u00b0/o\t\u2014\t\u2014\t\t \t\t36,03o/o\t35,74\u00b0/\u00bb\nH = 2,98 >\t\u2014\t\u2014\t\t \t\t3,11 \u00b0/o\t2,78 o/o\nDie vorstehenden Zahlen zeigen, da\u00df es auf dem Wege des Salicyls\u00e4ureacids gelingt, die Salicylurs\u00e4ure aufzubauen. Ein weiterer Beweis wurde erbracht durch die Zersetzung der Salicylurs\u00e4ure. Kocht man das Silbersalz einige Stunden mit Salzs\u00e4ure, so l\u00e4\u00dft sich mit \u00c4ther eine Substanz extrahieren, welche nach Aussehen, L\u00f6slichkeit und Schmelzpunkt (156\u00b0) der reinen Salicyls\u00e4ure entspricht.\nDie synthetische Salicylurs\u00e4ure stimmt mit der im Harne auftretenden v\u00f6llig \u00fcberein, soweit deren wichtigste Eigenschaften sich aus der Beschreibung von Bertagnini erkennen lassen.\nLiteratur.\n\u2022 \u2022\n1.\tSamuel Bondi und Martin Jacoby, \u00abUber die Verteilung der Salicyls\u00e4ure bei normalen und infizierten Tieren\u00bb, Hofmeisters Beitr\u00e4ge, Bd. VII, S. 514.\n2.\tBertagnini, Liebigs Annalen der Chemie und Pharmacie, Bd. XCVII, S. 249, 1856.\n3.\tPickard und Beck, Berliner Berichte, Bd. VIII, S. 817.\n4.\tBaum, Diese Zeitschrift, Bd. IX, S. 465. Eine einfache Methode zur k\u00fcnstl. Darstellung von Hippurs\u00e4ure und \u00e4hnlich zusammengesetzten Verbindungen.\n5.\tLehrbuch der organischen Chemie von Victor Meyer und Paul Jacobson, Bd. II, S. 631.\n6.\tKekul\u00e8, Lehrbuch der organischen Chemie, Bd. IV, 1. Lieferung, 1887, nach Ansch\u00fctz und Gildemeister.\n7.\tS. Bondi und Ernst M\u00fcller, Synthese der Glykochols\u00e4ure und Taurochols\u00e4ure, Diese Zeitschrift, Bd. XLVII, S. 459.\n8.\tStruve und Radenhausen, \u00dcber Acide substituierter Benzoes\u00e4uren, Journal f. prakt. Chemie, Nr. 52, 227.","page":176}],"identifier":"lit18527","issued":"1907","language":"de","pages":"170-176","startpages":"170","title":"Synthese der Salicylurs\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"52"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:46:58.118670+00:00"}