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{"created":"2022-01-31T15:51:23.588599+00:00","id":"lit18541","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Burian, Richard","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 52: 399-400","fulltext":[{"file":"p0399.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Richtigstellung.\nVon\nRichard Burian.\n(Der Redaktion zugegangen am 15. Juni 1907.)\nZu meinem Bedauern scheint sich Herr Steudel durch eine in meiner Arbeit \u00fcber \u00abPyrimidinderivate aus Purinhasen\u00bb*) enthaltene kritische Bemerkung pers\u00f6nlich verletzt gef\u00fchlt zu haben. Die Art und Weise, in der Herr Steudel diesem Gef\u00fchle Ausdruck gibt,* 2) w\u00fcrde mich an einer Erwiderung verhindern, wenn ich mich nicht gen\u00f6tigt s\u00e4he, eine sachliche Richtigstellung vorzunehmen.\nDie erw\u00e4hnte Bemerkung bezieht sich auf Versuchsergebnisse, durch die Steudel beweisen wollte, da\u00df das Cytosin ein prim\u00e4res, nicht von den Purinbasen abstammendes Spaltungsprodukt der Nucleins\u00e4ure sei. Steudel f\u00fchrte vier Nucleins\u00e4urezersetzungsversuche mit verschiedenen S\u00e4uren aus und bestimmte in * jedem Falle die entstandenen stickstoffhaltigen Spaltungsprodukte. Was im speziellen die Purinbasenausbeute anbelangt, so gibt er bei einem Experimente (HJ-Spaltung) au\u00dfer den f\u00fcr Guanin und Adenin gefundenen auch die f\u00fcr Xanthin und Hypoxanthin erhaltenen N-Zahlen an, w\u00e4hrend er bei zwei anderen Versuchen (Spaltung mit HCl -j- SnCi2 resp. mit 33 \u00b0/o iger H2S04) blo\u00df die Guanin- und Adenin-N-Werte verzeichnet, \u00abweil die Alloxurbasenfraktion sowohl bei der Schwefels\u00e4ure- wie bei der Salzs\u00e4urespaltung einer quantitativen Bestimmung nach Abscheidung von Guanin und Adenin unerwartete Hindernisse in den Weg legte\u00bb. \u00abAber gr\u00f6\u00dfere \u00c4nderungen\u00bb, so f\u00fcgt Steudel hinzu, \u00abwird die Aufarbeitung dieses Teiles, der \u00fcbrigens nicht sehr bedeutend war, nicht mehr bringen, soda\u00df man wohl berechtigt ist, die entsprechenden Zahlen der drei Versuche miteinander zu vergleichen\u00bb.3) Diesen Vergleich hat Steudel tats\u00e4chlich durchgef\u00fchrt und zwar unter Heranziehung auch des vierten Versuches, in welchem er die Purinbasen durch Anwendung eines besonders eingreifenden Verfahrens vollst\u00e4ndig zerst\u00f6rte: es ergab sich, da\u00df die Purinbasenausbeute in den verschiedenen Experimenten stark variierte, die Cytosinmenge dagegen in allen mehr oder weniger die gleiche war. Da also mit anderen Worten nicht blo\u00df in den Versuchen mit sehr weitgehender Purinbasenzersetzung, sondern auch in den Experimenten, in denen Steudel eine nur geringf\u00fcgige Zerst\u00f6rung der Purinbasen erzielt zu haben glaubte, sich reichlich Cytosin fand, so folgerte Steudel, da\u00df das Cytosin der Nucleins\u00e4ure nicht von den Purinbasen der letzteren herstammen k\u00f6nne.\n\u2018) Diese Zeitschrift, Bd. LI, S. 438.\n2)\tDiese Zeitschrift, Bd. LI, S. 549.\n3)\tDiese Zeitschrift, Bd. XLUI, S. 404.","page":399},{"file":"p0400.txt","language":"de","ocr_de":"400\nRichard Burian, Zur Richtigstellung.\nIch habe nun bei der kritischen Beleuchtung dieser Untersuchungen die von Steudel erhaltenen Purinbasenwerte nicht, wie er es getan hatte, untereinander, sondern mit der wirklich in der Nuclein-s\u00e4ure enthaltenen Purinbasenmenge verglichen und bin dabei zu dem Resultate gelangt, da\u00df auch in denjenigen Versuchen, in denen Steudel eine nur wenig umf\u00e4ngliche Zersetzung der Purinbasen herbeigef\u00fchrt zu haben meinte, de facto eine recht bedeutende Purinbasenzerst\u00f6rung stattgefunden haben mu\u00df. Denn Steudel gewann auch in diesen Versuchen nicht mehr als ungef\u00e4hr 40\u00b0/o der tats\u00e4chlich vorhandenen Purinbasenmenge : da\u00df aber der von S t e.u d e 1 selbst als quantit\u00e9 n\u00e9gligeable behandelte Teil der letzteren, den er nicht zu bestimmen vermochte, ca. 60 \u00b0/o des Gesamtquantums ausgemacht habe, wird man wohl nicht annehmen d\u00fcrfen! \u00dcbrigens ist es nach den in meiner Arbeit \u00fcber \u00abPyrimidinderivate aus Purinbasen\u00bb mitgeteilten Ergebnissen ganz sicher, da\u00df beim Kochen von Nucleins\u00e4ure mit 33 \u00b0/o iger Schwefels\u00e4ure \u2014 also bei der Einwirkung so hochkonzentrierter S\u00e4ure auf ein Gemenge von Purinbasen und Kohlehydraten \u2014 eine sehr weitgehende Zersetzung der Purinbasen vor sich geht. Ich glaubte mich daher zu dem Schl\u00fcsse berechtigt, da\u00df die erw\u00e4hnten Versuche gegen die Herkunft des Cytosins aus den Purinbasen nichts beweisen. Denn \u00abdiese M\u00f6glichkeit w\u00fcrde nur dann ausgeschlossen erscheinen, wenn sich auch bei vollkommenem Erhaltenbleiben oder h\u00f6chstens ganz geringf\u00fcgiger Zerst\u00f6rung der Purinbasen eine nennenswerte Cytosinmenge aus der Nucleins\u00e4ure gewinnen lie\u00dfe\u00bb.*)\nDies der tats\u00e4chliche Sachverhalt. Herr Steudel aber behauptet, ich h\u00e4tte die von ihm in seinen verschiedenen Versuchen gefundenen Gesamtpurinbasenmengen untereinander und somit einen Purinbasen-N-Wert, der sich aus dem Stickstoff von Guanin, Adenin, Xanthin und Hypoxanthin zusammensetzt, \u00abmit der Summe des Stickstoffes von nur 2 Nucleinbasen (Guanin und Adenin)\u00bb verglichen! Ich darf mich wohl jeglichen Kommentares hierzu enthalten.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LI, S. 454.\nBerichtigung\nzu der Abhandlung von F. Breinl und 0. Baudisch: Seite 168, Zeile 7 und 8 von unten.\nDer Satz: \u00abEs w\u00e4re wohl zweckm\u00e4\u00dfig, jede Bezeichnung zu vermeiden\u00bb ist zu streichen.","page":400}],"identifier":"lit18541","issued":"1907","language":"de","pages":"399-400","startpages":"399","title":"Zur Richtigstellung","type":"Journal Article","volume":"52"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:51:23.588605+00:00"}