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{"created":"2022-01-31T13:55:49.333204+00:00","id":"lit18577","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"},{"name":"Alfred Gigon","role":"author"},{"name":"E. S. London","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 53: 113-118","fulltext":[{"file":"p0113.txt","language":"de","ocr_de":"Das Verhalten von d-Alanin im Organismus des Hundes\nunter verschiedenen Bedingungen.\nVon\nEmil Abderhalden, Alfred Gigon und E. S. London, St. Petersburg.\n(Ans dem Chemischen Institut der Universit\u00e4t Berlin und der pathol. Abteilung des K. Instituts f\u00fcr experimentelle Medizin, St. Petersburg.)\n(Der Redaktion zugegangen am 18. Juli 1907.)\nEine der wichtigsten Fragen in der Erforschung des Eiwei\u00dfstoffwechsels ist die, in welcher Form die Verdauungsprodukte der Proteine aus dem Darme schlie\u00dflich in den allgemeinen Kreislauf treten. Wiederholt ist im hiesigen Institute im Blute auf der H\u00f6he der Verdauung und zu anderen Zeiten nach einfacheren Abbauprodukten der Proteine gefahndet worden, jedoch bis jetzt noch nie mit Erfolg.1) Allerdings sind ab und zu mit \u00df-Na-phtalinsulfoehlorid Derivate erhalten worden, jedoch war es nie m\u00f6glich, sie zu identifizieren. Ihre Menge war zu klein. Alle derartigen Versuche sind aus \u00e4u\u00dferen Gr\u00fcnden an Hunden und an Pferden ausgef\u00fchrt worden. Wir haben uns nun die Frage gestellt, ob in den Kreislauf eingef\u00fchrte Aminos\u00e4uren nach einiger Zeit im Blute noch nachweisbar sind, nachdem wir uns vorher \u00fcberzeugt hatten, da\u00df dem Blute in vitro zugegebene Aminos\u00e4uren leicht wieder in guten Ausbeuten zu gewinnen sind. So setzten wir einem Liter Pferdeblut 5 g d-Alanin zu und verdampften dann das Gemisch auf dem Wasserbade zur Trockene. Der Trockenr\u00fcckstand wog 157 g. 90 g der fein gepulverten Masse kochten wir mit Wasser aus, filtrierten und engten das Filtrat unter vermindertem Druck ein. Den R\u00fcckstand veresterten wir in der gewohnten Weise mit Alkohol und trockener gasf\u00f6rmiger Salzs\u00e4ure. Die Veresterung wurde dreimal wiederholt.\ni) Ygl. Emil Abderhalden, Abbau und Aufbau der Eiwei\u00dfk\u00f6rper im tierischen Organismus, Diese Zeitschrift, Bd. XLIV, S. 17, 1905. Emil Abderhalden, Casimir Funk und E. S. London, Weiterer Beitrag zur Frage nach der Assimilation des Nahrungseiwei\u00dfes im tierischen Organismus, Ebenda, Bd. LI, S. 269, 1907.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LUI.\n8","page":113},{"file":"p0114.txt","language":"de","ocr_de":"114 Emil Abderhalden, Alfred Gigon und E. S. London,\nSchlie\u00dflich setzten wir die Ester mit Natriumalkoholat in Freiheit und destillierten die alkoholische L\u00f6sung der Ester bei 12 mm Druck bis zu 100\u00b0 des Wasserbades. Das Destillat sch\u00fcttelten wir dann mit w\u00e4sseriger Salzs\u00e4ure und dampften es dann ein. Es hinterblieben 3,43 g R\u00fcckstand. Er bestand\naus recht reinem salzsaurem d-Alanin. [a]^00 = -f- 8,62 \u00b0. Zu\nerwarten waren 4,0 g salzsaures Alanin. Im Rest des Blutalaningemisches bestimmten wir das d-Alanin mit Hilfe von \u00df-Naphtalinsulfochlorid. Die Ausbeute war geringer als bei Anwendung der Estermethode.\nDie folgenden Versuche sind an normalen Hunden und zugleich an Hunden, deren Leber teilweise und ganz ausgeschaltet worden war, ausgef\u00fchrt. Die unten stehende Tabelle gibt eine \u00dcbersicht \u00fcber die angestellten Versuche.\nWas die Ausf\u00fchrung der Versuche anbetrifft, so wurde bei Versuch 1, 2, 4, 6 und 7 die Vena jugularis externa blo\u00dfgelegt und zwar ohne Anwendung von Narkose und dann das freigelegte Gef\u00e4\u00dfst\u00fcck in der Mitte unterbunden. In den zentralen Abschnitt wurde dann eine Kan\u00fcle eingef\u00fchrt und durch diese die Aminos\u00e4ure in physiologischer Kochsalzl\u00f6sung gel\u00f6st in den Kreislauf gebracht. Zugleich mit der \u00d6ffnung der zuf\u00fchrenden Kan\u00fcle wurde die im peripheren Ende der Vena jugularis externa eingebrachte Kan\u00fcle ge\u00f6ffnet. Es gelang, w\u00e4hrend ca. 20 Minuten den Kreislauf intravital aufrecht zu erhalten. Um m\u00f6glichst das gesamte Blut zu gewinnen, wurde postmortal k\u00fcnstliche Atmung eingeleitet und mit 0,85\u00b0/oiger Kochsalzl\u00f6sung (ca. 8\u201410 1) durchgesp\u00fclt, bis die aus dem peripheren Ende der Vena jugularis externa austretende Fl\u00fcssigleit nur noch hellgelb gef\u00e4rbt war. Das Blut wurde dann eingedickt und getrocknet. Die Menge des eingef\u00fchrten d-Ala-\nnins ([a]^0 = -f- 9,7\u00b0 in Normalsalzs\u00e4ure) betrug in allen P\u00e4llen 8 s.\nBei Versuch 3 wurde das d-Alanin mittels einer Sonde in den Magen eingef\u00fchrt und bei Versuch 5 in die Vena portae. Hier war das Tier narkotisiert worden.\nWir haben bei Versuch 1\u20145 auch den Urin auf Amino-","page":114},{"file":"p0115.txt","language":"de","ocr_de":"Das Verhalten von d-Alanin im Organismus des Hundes. 115\nfl\n\u00a9\nb\u00df\n\u00d6\nS3\n44\nPh\n\u00a9\n2\n\u00a9\nffl\nph\n\u00a9\nTi\nfa\u00df PH J, Ph g3\nfl\tfl\t\u00ae\tM\t2\t\u00a7\nS3\t\u00a9\ta\t43\tg\ng\t'S\t2\t:fl\t.2\t\u00d6\nO\t\u00a7\tP\t44\t-\n?h .3------------\nPh\n0) _\nc\u00f6\nQ-S.C\nCO\n\u00cf\nc\u00f6\n?H\nHH>\n\u00d6\nc\u00f6\nI\n\u00d6\n\u2022 !\u2014H\nH\npH\n\u00a9\nQ\nb\u00df\nO)\n\u00a3\nco\nb\u00df\nC\n\u00d6\nPH\nr\u00d6\n\u00d6\nCO\no\nHS\nCO\n\u00d6\n\u2022rH\n\u00f6\nc\u00f6\ni-i\n<1\nI\nHS\n2 S \u00f6\nr\u00d6 _g CD\nPh\n, \u00a9 \u00f6 -\n=3 r\u00f6 o 2\nC\u00d6 \u00f6 <ri <D\n\u00a3 \u00ae fl^ ^c/}\n\u00d6 r\u00f6 ?H __ CO\n2 O <D \u00ab-\u00d6 Ph\n\u00f6.^^\u00f6 \u00ae fl>\nCS3\nCD\nb\u00df\nc\u00f6\nH\nCD\nr\u00d6\ncd\n\u00d6\nCO\nPh\nCD\n>\ns\nCD\nns\nPh\nCD\nns\nPh\n<1\n\u00d6\nCD\n\u00d6\n<D\nb\u00df\n\u00d6\nc\u00f6\nb\u00df\n<D\nb\u00df\n?H\nCD\nr\u00d6\nPh\nO\n>\nfl\no\n\u2022 r\u20141 H-H\nC\u00d6\n?H\nCD\n\u25a0ft\nO\ni\nPh\n<D\nPH\nSO\nW\nr\u00d6\no\n\u2022 rH\n\u00a3\n\u00a9\nb\u00df\nb\u00df\n\u00f6\n?H\nS5\nCO\n<D\nnS\ni\n?H\nCD\n>\nCO\nCD\nCD\n\u00d6\nco\ncd ^Jh\n\u25a0s \u00a7\n:fl\n\u00a9 \u00a9\n2 \u00d6\niS 44 \u00a9\n4^\n\u00a9 _Q\n^ \u00f6 O\n\u2022\u2022 B \u00b13 fl c\u00f6\u2019\u00a9 \u00a9 \u00c8 b\u00df ^ \u00d6\nd Ph *3\np \u00a9\t\u00a9\n\u00f6 1-0__,\n.fl n\u00f6\n\u00a9 M \u00d6\nS 3\nr\u00d6\nCD co\nP-* rj\nCD .9\nt/2 Ph b\u00dfp\n5 S\n53 o\n\u2022 H \u00c7J\nb\u00df\n\u00a9 03 > rH\nfl\n\u00a9\nO\nfl\n\u00a9\nb\u00df\n_\u00ee S3\nC\u00bb c\u00f6\n5 \u00a9 \u00a9 \u00b0 2 c\nCJ C\u00d6 \u00f6\no\nfl \u00f6 Ph\nb\u00df \u00abS \u00a9\nflffi \u00a3\u00a9\n2 k.S\ns \u00a9 \u00a9\n\u00a9^^\nM\n73 ca fl\n\u00ab33\nPh C\u00d6\nCD\t\u00f6\n\u00ab \u00f6 \u00a9 dg 2 3^2 fl 2 2\nb\u00dfy \u00df Im O \u00a9 \u00a9\tb\u00df\n> 40\n\u2019\tt\u2014i\nfl\n\u00a9\nb\u00df\ng d\n1 |\n<D O\nr\u00d6O\nCD\nco co Ph CD <D Ph CO <D b\u00df >\ngj\n\u00a35 CD\nb\u00df\nPh\n(D\nk5*\nC\u00d6 \u2022\nCi -+H\n\u00e4 2\n\u2022IH \u00d6\nS-g\n\u00e4 o\nPh\nrrt h-h\n\u00e4 ? \u00a9\n3>.S\nc\u00f6 \u00a9\n\u00a9 fl n\u00f6 fl\n'S\nfl\nfl\nfl\nfl\n\u00a9\npH\nC3\nO\nfl \u00a9\no ^\n\u00a9's\n40 ^5\nT\u2014I\nCM\n\u00a9\nm\n3\n\u00e4\nc\u00f6\nPH 2\n\u00a9 fl no 44 \u00a9 m o fl ^\n\u00d6 H-H\n^ b\u00df\n\u20229.S\n*3 \u00ae\nCD\nCD\ntO\niO\nPh\nc2\n2\no\n1\u20144\n43\na\nfl \u00a9 \"fl \u00ab2\n^2 o\n\u00f6 ^ fl c\u00f6\ng \u00e4\nPh\n\u00a9\nHM\nfl\nfl\n43\n\u00a9\nfl\n02\nPh\n\u00a9\n>\ni\n\u00d6\n\u2022 rH\n<D\n<D\nm\nc\u00f6\n1\u2014i\nr\u00d6\n\u00d6\n?H\nC\u00d6\nw 'S\nPh fl\n\u00a9 44 >-\u00f6 \u00a9 O\n02 Jh IM H-H\n2 fl fl b\u00df\nfH\nP\n\u00a9\n\u00a9\n5\nI\nO\nH-> Q.\n2 o\nfl HM\n\u00d6 CQ\n<D\n\u00a9 >\n\u2022 rH\nr\u00f6 \u00ab\n\u25a0sl .\n\u25a0s |.g\n.A 43 & fl\nPh fl -fl\n\u00a9 s \u00a9\nfl fl M\no 'S\n\u2022rH ^\n,^43\nfl 2 C/3 g\nPh\n\u00a9\nrrj \u00a9\n.Z, <n\nfl 2\nCQ 2\nb\u00df 02\n\u25a0\u00a7\u00a7! sc I\nfl *\u00e4 fl\no\"g o \u202243 \u00a9 \u00a9\nPh fl fl \u00a9 p \u00a9\nPh^ -43 C fl C\u00f6 c\u00f6 A\n\u00a9 Ph \u00a9\n43 j\u00e4 43 \u00a9 r\u00d6\nW (M r\u00d6\n0.2\nW p\nC\u00d6\nPh <D b\u00df'T\u00d6\nHl\nfl\nfl\n\u2022 f\u2014I\nfl\nfl\n2\n2\no\n\u00a9\n\"d ^ fl \u00f6\nH *H\n_ 43\nfl 5s\n\u20222 75 h 0\n2 &\nfl M _\nc\u00f6\nO c\u00f6 g-fl\nO\u00ab H\n2 \u00ae\n^ b\u00df ph \u00a9 C\u00d6 \u00a9\nM '\nc\u00f6\n\u00a9\n\u00e4\nfl\n\u00f6\no\nb\u00df 02\n\u00d6 fl\nfl\n\u00f6\n\u2022 H r\u00f6\nPh\nCD\nC\u00d6\nPh <D\n\u00f6l ^\nO \u00f6\n\u00f6\nP\n<D\nr\u00d6\nCD\nm\nr^\nO\nW\nc\u00f6\nPh\nC\u00d6\n*\"0\nr\u00f6\nCD\nO\nCD\nC\u00d6\nCD\n\u2022 iM HM\nC\u00d6\nPh\n\u00a9\nrfl\nC\u00d6\n\u00a9\nPh \u00a9 b\u00df T\u00d6\nfl\nO i\"\u00f6\n\u202243 S\nc\u00f6 fl\nPh fl \u00a9 Sm 34\no\no\nPh\n\u00a9 fl \u00e4 o \u00ab\n\u00a9\nW\n\u00e4\no\n\u2022rH\nc\u00f6\nPH\n<D\nA\nO\nCD\n\u00d6\n\u2022rH\nCD\nw\n1 ?H 5h (D\nfl^s\n\u00a9 fl 02 43 & \u00ae\nCD -+4 ^ CO \u2018\u00f6 Jri\n\u00a3 2 02 N A\n\u00a9 A 02 \u00a9 \u00a9\nO r\u00a3j\nS S\no ^\nM M b\u00df\n52 fl d\nPh fl O H3 p4 \u00d6\n\u2022 \u2022 rH\n> 43\n\u00a9\nfl\nPh\nfl\nfl\n\u00a9\nfl\nHM\nPh\no\nfln\nfl\nc\n<H\nfl\n\u2022 rH\nPh\n\u00a9\n\u00ab\n49\t09\tiO 0 t4\t40\t\t41 1\t\tCM\t35\ntH CM\t22\tCM\t19\t\t23\t\tI> tH\t21\nZentraler Abschnitt der y. jug. ext.\tDasselbe\tMagen vermittelst einer Sonde\tZentraler Abschnitt der v. jug. ext.\t\tV. portae\t\tZentraler Abschnitt der y. jug. ext.\tDasselbe\nM CO CM\tlH tH\t4-H 4H\t1\t1\t!\t1\t! 21 ( 1\t1\n1\t1\t1\t\t\t1\t1\t1\tCM rH\nfl\nO\n\u2022 rH\n'e\u00f6\nPh\na>\nft\no\n<D\nr\u00f6\nCD\nCO\nr^i\nCD\nm\nO\t0\tO\t0\tO\t0\tO\nlO\t0\tiO\t0\t<M\t0\tO\nH\ti>\tl>\t00.\t4H\trH\tHl\nta\tCD\toT\tt-T\tcT\tco\tr-T\n4\u20141\ttH\ttH\tCM\tCM\trH\trH\ntH\t(M\tCO\t\tIO\tCD\t1>\n8*","page":115},{"file":"p0116.txt","language":"de","ocr_de":"116 Emil Abderhalden, Alfred Gigon und E. S. London,\ns\u00e4uren untersucht und zwar mit Hilfe von \u00df-Naphtaiinsulfo-chlorid. Die Verarbeitung des eingetrockneten Blutes auf d-Alanin geschah in folgender Weise. Das Blut wurde fein zerrieben und dann mit 2 1 Wasser gr\u00fcndlich ausgekocht. Das Filtrat dampften wir dann unter vermindertem Druck zur Trockene ein und veresterten den R\u00fcckstand in der gewohnten WTeise mit Alkohol und gasf\u00f6rmiger, trockener Salzs\u00e4ure. Die Veresterung wurde zweimal wiederholt und die Ester schlie\u00dflich mit der auf den Chlorgehalt berechneten Menge Natrium\u00e4thylat in Freiheit gesetzt. Die Ester wurden dann bei 12 mm Druck bis zu 100\u00b0 des Wasserbades destilliert, das Destillat in einer sorgf\u00e4ltig gek\u00fchlten Vorlage aufgefangen und dieses dann mit verd\u00fcnnter w\u00e4sseriger Salzs\u00e4ure gut durchgesch\u00fcttelt und zur Trockene verdampft. Den R\u00fcckstand l\u00f6sten wir in Wasser, kochten die meist etwas gef\u00e4rbte L\u00f6sung mit Tierkohle und dampften dann die nunmehr farblose Fl\u00fcssigkeit zur Trockene ein. Das verbleibende salzsaure d-Alanin trockneten wir \u00fcber Kalk und Schwefels\u00e4ure bis zur Gewichtskonstanz und bestimmten dann sein Drehungsverm\u00f6gen. Im folgenden sind die Resultate angef\u00fchrt:\nHund Nr. 1: V\u00f6llige Ausschaltung der Leber. 8 g d-Alanin in die Vena jugularis externa eingef\u00fchrt. Gewicht des eingetrockneten Blutes 262 g. Erhalten an salzsaurem d-Alanin\n0,60 g. [a]\u00df\u00b0 = -f- 8,60\u00b0.\nDer Urin gab mit \u00df-Naphtalinsulfochlorid nur eine geringe Reaktion. Das isolierte Produkt bestand zum gr\u00f6\u00dften Teil aus \u00df-Naphtalinsulfamid. An reinem \u00df-Naphtalinsulfo-d-alanin erhielten wir 0,25 g. F. des bei 850 getrockneten Produktes gegen 128,0\u00b0 (unkorr.).\nHund Nr. 2: V\u00f6llige Ausschaltung der Leber. 8 g d-Alanin in die Vena jugularis externa eingef\u00fchrt. Gewicht des getrockneten Blutes 301 g. Isoliert 0,45 g salzsaures d-Alanin.\nwr = + 8,85 o.\nAus dem Urin gewannen wir 0,55 g \u00df-Naphtalinsulfo-d-alanin. Das bei 850 getrocknete Pr\u00e4parat schmolz gegen 127\u00b0 (unkorr.).","page":116},{"file":"p0117.txt","language":"de","ocr_de":"Das Verhalten von d-Alanin im Organismus des Hundes. 117\nHund Nr. 3: V\u00f6llige Ausschaltung der Leber. 8 g d-Alanin in den Magen eingef\u00fchrt. Gewicht des getrockneten\nBlutes 395 g. Isoliert 0,21 g salzsaures d-Alanin. [a]^00 = + 8,95\u00b0.\nDer Urin gab mit \u00df-Naphtalinsulfoehlorid eine starke Reaktion. Isoliert wurden 0,55 g \u00df-Naphtalinsulfo-d-alanin vom Schmelzpunkt 128\u00b0 (unkorr.).\nUm zu entscheiden, ob alles d-Alanin nach Abbruch des Versuches zur Resorption gelangt war, haben wir den Magendarminhalt aufgesammelt und eingetrocknet. Die Trockensubstanz dieses Produktes betrug 69 g. Die Verarbeitung auf d-Alanin war dieselbe, wie in allen \u00fcbrigen Versuchen. Wir\nerhielten 0,74 g salzsaures Alanin. [a]^00 = -J- 8,2\u00b0. Es war\nsomit nur ein kleiner Teil des d-Alanins noch unresorbiert geblieben.\nHund Nr. 4: Normaler Hund. 8 g d-Alanin in die Vena jugularis externa eingef\u00fchrt. Gewicht des getrockneten\nBlutes 441 g. Isoliert 2,36 g salzsaures d-Alanin. [a]^00 =\n+ 10,0\u00b0.\nAus dem Harn gewannen wir 0,21 g \u00df-Naphtalinsulfo-d-alanin. F. gegen 126\u00b0 (unkorr.), dreht nach links.\nHund Nr. 5: Normaler Hund. 8 g d-Alanin in die Vena portae eingef\u00fchrt. Gewicht des getrockneten Blutes 377 g.\nIsoliert 1,40 g salzsaures d-Alanin. [a]^\u00b0\u00b0 = -j- 6,2\u00b0. Das\nPr\u00e4parat war offenbar noch nicht ganz rein.\nDer Urin enthielt 0,15 g \u00df-Naphtalinsulfo-d-alanin. F. gegen 128\u00b0 (unkorr.).\nHund Nr. 6: Anastomose zwischen Vena portae und cava mit Unterbindung nur eines Astes der Vena portarum. 8,0 g d-Alanin in dre Vena jugularis externa eingef\u00fchrt. Gewicht des getrockneten Blutes 212 g. Isoliert 0,21 g salzsaures d-Alanin.\nW200 = H\u201c 9,8\u00b0.\nHund Nr. 7: Eck sehe Operation. 8 g d-Alanin in die Vena jugularis externa eingef\u00fchrt. Gewicht des getrockneten Blutes 258 g. Isoliert 0,13 g salzsaures d-Alanin.","page":117},{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"118 Abderhalden, Gigon und London, \u00dcber d-Alanin.\nEs unterliegt keinem Zweifel, da\u00df die isolierten Mengen Alanin nur Minimalwerte darstellen. Wir wollen aus diesem Grunde die Frage noch nicht diskutieren, was aus dem nicht mehr nachweisbaren Alanin geworden ist, sondern weitere Versuche ab warten. Jedenfalls lie\u00df sich in jedem einzelnen Falle unver\u00e4ndertes Alanin nachweisen und zwar auch dann, wenn Alanin vom Magen aus zur Resorption gelangt war.\u00bb Dieser Befund erscheint uns von Bedeutung, denn er zeigt, da\u00df selbst kleine Mengen von Aminos\u00e4uren im Blut mit den von uns verwendeten Methoden nachweisbar sind, und da\u00df bei Einf\u00fchrung von Aminos\u00e4uren \u2014 wenigstens gilt dies f\u00fcr das d-Alanin \u2014 diese als solche, wenigstens zum Teil, im Blute zirkulieren und nicht etwa gleich abgebaut werden. Daf\u00fcr sprachen \u00fcbrigens bereits die Befunde von Aminos\u00e4uren im Harn nach Verf\u00fctterung gr\u00f6\u00dferer Mengen von solchen. W\u00e4ren im Blute w\u00e4hrend der Verdauung Aminos\u00e4uren in irgendwie erheblichen Mengen vorhanden, so m\u00fc\u00dften sie sich unbedingt nachweisen lassen. Wir werden unsere Versuche nach dieser Richtung wieder aufnehmen. Sie werden vielleicht zur Entscheidung der Frage nach dem Orte des Eiwei\u00dfaufbaues aus den resorbierten Eiwei\u00dfabbauprodukten f\u00fchren und uns gleichzeitig einen Einblick in die Art der Eiwei\u00dfsynthese geben. Hervorheben wollen wir noch die auffallende Erscheinung, da\u00df die Normaltiere viel h\u00f6here Alaninwerte lieferten, als diejenigen Tiere, deren Leber ausgeschaltet war. Wir hatten gerade das Umgekehrte erwartet. Wir k\u00f6nnen vorl\u00e4ufig keine bestimmte Erkl\u00e4rung f\u00fcr diese Erscheinung geben. Von Interesse ist der Umstand, da\u00df die operierten Tiere im allgemeinen bedeutendere Mengen von d-Alanin im Urin aufwiesen als die Normaltiere. Dieselbe Erfahrung machten wir bei Verf\u00fctterung von 1-Tyrosin und dl-Phenylalanin. Bei Eck sehen Fistelhunden lie\u00dfen sich diese Aminos\u00e4uren im Urin schon bei Verabreichung von Mengen nachweisen, welche bei normalen Hunden noch zu keiner Ausscheidung von solchen im Harne f\u00fchren. Auch beim Versuche, einen Eckschen Fistelhund mit abgebautem Casein im Stickstoffgleichgewicht zu erhalten, fanden wir im Urin bedeutende Mengen von Aminos\u00e4uren. Bei normalen Hunden war dies bei Verabreichung desselben Futters nicht der Fall.","page":118}],"identifier":"lit18577","issued":"1907","language":"de","pages":"113-118","startpages":"113","title":"Das Verhalten von d-Alanin im Organismus des Hundes unter verschiedenen Bedingungen","type":"Journal Article","volume":"53"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:55:49.333210+00:00"}