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{"created":"2022-01-31T13:59:40.785658+00:00","id":"lit18587","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Arinkin, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 53: 192-214","fulltext":[{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflu\u00df einiger anorganischer und organischer S\u00e4uren\nauf die Autolyse der Leber.\nVon\nDr. med. M. Arinkin ans St. Petersburg.\n(Aus der chemischen Abteilung des pathologischen Instituts der Universit\u00e4t zu Berlin.)\n(Der Redaktion zugegangen am 7. August 1907.)\nW\u00e4hrend die Ansichten dar\u00fcber, ob die autolytischen Prozesse w\u00e4hrend des Lebens in den Organen physiologisch ablaufen oder postmortale Vorg\u00e4nge darstellen, noch geteilt sind, besteht kein Zweifel dar\u00fcber, da\u00df sie unter pathologischen Verh\u00e4ltnissen von gro\u00dfer Bedeutung werden k\u00f6nnen. So ist von mehreren Autoren beobachtet worden, da\u00df dank der proteolytischen Fermentwirkungen die Aufsaugung pneumonischer (Fr. M\u00fcller, ^Silvestrini* 2)) und nekrotischer Herde stattfindet. Die Autolyse wird auch beim Zerfall maligner Neubildungen beobachtet (E. Petry3)), bei der Involution des schwangeren Uterus (Ferro ni4)) in Ascitesfl\u00fcssigkeit und Exsudaten (Umber,5) Sch\u00fctz6)) bei Phosphorvergiftung und akuter gelber Leberatrophie (Jakobi,7) Welsch8)). In letzter Zeit ist es auch\n*) M\u00fcnchener mediz. Wochenschrift, Nr. 30\t, 1902.\nKongre\u00df f\u00fcr innere Medizin, 1902.\n2) Ref. Biochemisch. Zentralblatt, Bd. I, S. 714, 1903.\ns) Hofmeister, Beitr\u00e4ge, Bd. II, S. 94.\n4)\tAnn. die Ostetricia u. Ginecologia, 1906.\n5)\tBerliner klin. Wochenschrift, Nr. 9, S. 185, 1903.\n6)\tZentralblatt f. innere Medizin, Bd. XXIII, S. 1161.\n7)\tSiehe oben.\n8)\tArchiv intern, de pharmacodynamie et de th\u00e9rapie, Bd. XIV,\nS. 211.","page":192},{"file":"p0193.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflu\u00df einiger anorganischer und organischer S\u00e4uren. 193\nfestgestellt worden, da\u00df die Autolyse anscheinend eine gro\u00dfe Bedeutung auch in den Infektionskrankheiten besitzt. Es gelang einigen Autoren, die neutralisierende Eigenschaft des proteolytischen Fermentes den Toxinen gegen\u00fcber zu beweisen. So fand Blum1) die antitoxischen Eigenschaften der autolytischen Lymphdr\u00fcsenfl\u00fcssigkeit studierend, da\u00df diese sich aktiv gegen\u00fcber dem Tetanotoxin verh\u00e4lt und da\u00df die Gerinnungstemperatur der Eiwei\u00dfk\u00f6rper die antitoxischen Eigenschaften derselben zerst\u00f6rt, w\u00e4hrend sie durch S\u00e4uren und Alkalien herabgemindert werden. Aus der Arbeit von Simnizki2) ersehen wir, da\u00df, wenn unter dem Einfl\u00fcsse der Bakterienenzyme die Anfangsperiode der Autolyse auch eingeschr\u00e4nkt wird, dabei eine Erh\u00f6hung nach der qualitativen Seite hin stattfindet. Nach der Meinung von Simnizki2) ist dieses Faktum, wenn nur \u00e4hnliche Bedingungen bei der Infektion im lebenden Organismus herrschen, von gro\u00dfem biologischen Interesse, denn je tiefer der Zerfall der Eiwei\u00dfmolek\u00fcle, desto giftiger sind die Produkte derselben. Letzterer Umstand ist f\u00fcr die Lehre \u00fcber den Mechanismus der Art der Autointoxikation des Organismus bei Infektion von Bedeutung, abgesehen von den anderen Intoxikationsbedingungen. Somit ist der Wirkungskreis des proteolytischen Fermentes ein recht weiter und es erscheint uns, als ob durch die Wirkung dieses Fermentes der neutralisierende Einflu\u00df der Organe gegen\u00fcber einigen Toxinen zu erkl\u00e4ren ist (siehe die Arbeit von Belonowski,3) wo mehr oder weniger genau ein Literaturbericht \u00fcber diese Frage vorhanden ist). Wenn wir uns die Experimentanstellung verschiedener Autoren, die \u00fcber diese Frage gearbeitet, in Erinnerung bringen, so sehen wir, da\u00df sie alle Extrakte aus frischen Organen benutzten und da\u00df sie dieses oder jenes Toxin mit solchen Extrakten vereinigend, das Gemisch in den Brutschrank stellten. Sie lie\u00dfen also das autolytische Ferment unmittelbar auf die Toxine wirken und dann erst pr\u00fcften sie die toxischen und h\u00e4molytischen Eigenschaften dieser Gemische, wo z. B. f\u00fcr die Arachnolysin verschiedene\nfl Hofmeister, Beitr\u00e4ge, Bd. Y, S. 142.\n2)\tSimnitzki, Russischer Arzt, Nr. 15, 1906.\n3)\tBelonowski, Biochem. Zeitschrift, Bd. V, H. 1, 1907.","page":193},{"file":"p0194.txt","language":"de","ocr_de":"194\nM. Arinkin,\nbindende F\u00e4higkeiten verschiedener Organe gefunden wurden, was leicht durch die Spezifit\u00e4t des proteolytischen Fermentes der verschiedenen Organe zu erkl\u00e4ren ist. Die angef\u00fchrte Meinung ist nat\u00fcrlich nur eine Hypothese, die weiterer Forschung bedarf und bald wohl Objekt unserer zuk\u00fcnftigen Arbeit werden d\u00fcrfte.\nAus dem Vorhergehenden erhellt, wie gro\u00df die Bedeutung der Organfermente f\u00fcr den Organismus ist, deshalb ist das Studium der verschiedenen Eigenschaften des proteolytischen Fermentes von gro\u00dfem Interesse sowohl f\u00fcr den Theoretiker als auch den Kliniker. Deshalb nahm ich mit Freude den Vorschlag des Herrn Prof. E. Salkowski an, mich mit dem Studium des Einflusses der S\u00e4uren auf die Autolyse der Leber zu befassen. Bevor ich jedoch zur Beschreibung meiner Experimente \u00fcbergehe, will ich m\u00f6glichst kurz mich bem\u00fchen, einige Literaturangaben \u00fcber den Einflu\u00df von S\u00e4uren und Alkalien auf die Autolyse in verschiedenen Organen zu machen. Schwiening1) studierte den Einflu\u00df der Sodal\u00f6sung auf das proteolytische Ferment. Der Autor fand, da\u00df die alkalische Reaktion (Experiment 8) die Wirkung des Ferments herabsetzt. Bei der Digestion von Hundeleber in ungef\u00e4hr 0,26 \u00b0/o Na2OC3 enthaltendem Chloroformwasser ging aus 1000 g Leber 6,75 g Stickstoff in L\u00f6sung, bei Digestion ohne Alkali dagegen 10,325 g.\nBiondi2) pr\u00fcfte den Einflu\u00df der Salzs\u00e4ure auf das proteolytische Ferment der Leber. Bei seinen Experimenten bediente sich der Autor der offizinellen L\u00f6sung genannter S\u00e4ure (von 1,12 spez. Gewicht), indem er in einem Experiment 3 ccm (was 0,84 HCl entspricht) und im anderen 1 ccm (was 0,28 HCl entspricht) auf 11 verwendete. Biondi fand, als er die Quantit\u00e4t des Trockenrestes, Gesamtstickstoff (nach K j e 1 d a hl) der Albumose und Peptone bestimmte, da\u00df die Quantit\u00e4t des Gesamtstickstoffes und des Trockenr\u00fcckstandes in den s\u00e4urehaltigen Mischungen viel gr\u00f6\u00dfer war, als im Kontrollexperiment, w\u00e4hrend die Quantit\u00e4t\n*) \u00dcber fermentative Prozesse in den Organen, Virchows Archiv, Bd. GXXXVI, S. 444, 1894.\n2) Beitr\u00e4ge zur Lehre der fermentativen Prozesse in den Organen, Virchows Archiv, Bd. GXLIV, S. 373, 1896.","page":194},{"file":"p0195.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflu\u00df einiger anorganischer und organischer S\u00e4uren. 195\nder Albumose unver\u00e4ndert blieb. Auf Grund der erhaltenen Daten l\u00e4\u00dft Biondi unentschieden, worauf die Vergr\u00f6\u00dferung der Zahlen in den Mischungen mit S\u00e4ure zu beziehen ist, ob auf Rechnung der S\u00e4ure selbst oder auf Rechnung des unmittelbar verst\u00e4rkenden Einflusses der S\u00e4ure auf die Enzyme oder auf beide zusammen. Hedin und Rowland1) fanden, da\u00df L\u00f6sungen von Na2C03, welche in ihrer Konzentration der Alkalescenz des Blutes entsprechen, erheblich die Wirkung des proteolytischen Fermentes der Milz, Nieren, Lymphdr\u00fcsen herabsetzen und umgekehrt unter dem Einflu\u00df von Salzs\u00e4ure (0,l\u00b0/o HCl) und Milchs\u00e4ure (0,25\u00b0/o) mit nachfolgender Neutralisation der Sodal\u00f6sung die Autolyse der Leber und Milz verst\u00e4rkt wurde. Dieselben Autoren2 * * *) studierten in einer anderen Arbeit den Einflu\u00df von Essigs\u00e4ure (0,25\u00b0/#), Milchs\u00e4ure (0,25%), Salzs\u00e4ure (0,l\u00b0/o)und Soda (0,37%) auf das autolytische Ferment der Hundemilz, wobei sie die Quantit\u00e4t des Gesamtstickstoffes und die Quantit\u00e4t des Stickstoffes, der durch Gerbs\u00e4ure, Phosphorwolframs\u00e4ure und schwefelsaures Zink nicht niedergeschlagen wurde, bestimmten.\nAus der Tabelle der Autoren ist zu ersehen, da\u00df 1. in Gegenwart von S\u00e4uren sich die Quantit\u00e4t des Stickstoffes vergr\u00f6\u00dfert, welcher durch Gerbs\u00e4ure und Phosphorwolframs\u00e4ure und schwefelsaures Zink nicht niedergeschlagen wird. 2. In Gegenwart von Alkali vermindert sich dieselbe. Auf Grund dessen nehmen Hedin und Rowland an, da\u00df in der Milz ein proteolytisches Enzym vorhanden ist, welches die gr\u00f6\u00dfte Wirkung bei saurer Reaktion entfaltet, was vielleicht dadurch zu erkl\u00e4ren ist, da\u00df, wenn das Enzym gebunden ist, es durch den Einflu\u00df von S\u00e4uren frei wird oder auch, wenn es frei vorhanden ist, die S\u00e4uren auf dasselbe einen unmittelbaren Einflu\u00df aus\u00fcben. Aus den Experimenten vonLevene und Stookey8)\n*) Untersuchungen \u00fcber das Vorkommen von proteolytischen Enzymen im Tierk\u00f6rper, Diese Zeitschrift, Bd. XXXII, S. 531, 1901.\n2) Hedin und Rowland, \u00dcber ein proteolytisches Enzym in der\nMilz, Diese Zeitschrift, Bd. XXXII, S. 341.\ns) Levene und Stookey, On the autolysis of Brain tissue, Referat\nin Biochem. Zentralblatt, S. 119, 1904.","page":195},{"file":"p0196.txt","language":"de","ocr_de":"196\nM. Arinkin,\nist zu ersehen, da\u00df die Wirkung des proteolytischen Enzyms, das im Nervengewebe enthalten ist, in Gegenwart von 0,2 % Essigs\u00e4ure verst\u00e4rkt ist, in Gegenwart von 0,5 \u00b0/o Sodal\u00f6sung geschw\u00e4cht wird. Wiener1) fand, da\u00df NaHC03 und Na2C03 in Konzentrationen, die 0,2\u20140,4 \u00b0/o NaOH-L\u00f6sung entsprechen, d. h. fast der Alkalescenz des Blutes gleich sind, den autolytischen Proze\u00df hemmen. Hildebrand2) beobachtete auch, da\u00df Alkalien die Wirkung des proteolytischen Fermentes der Milchdr\u00fcse herabsetzen. Baer und Loeb3) zeigten, da\u00df die Quantit\u00e4t des Gesamtstickstoffes in der autolytischen Fl\u00fcssigkeit in Gegenwart von Alkalien (Na2C03) vermindert wird und umgekehrt bei saurer Reaktion (Schwefel- und Milchs\u00e4ure) gesteigert wird. Die Wirkung von Schwefels\u00e4ure und Milchs\u00e4ure in \u00e4quivalenten Quantit\u00e4ten fand er gleich.\nHedin4) fand beim Studium \u00fcber den Einflu\u00df von S\u00e4uren und Alkalien auf das proteolytische Ferment verschiedener Organe verschiedener Tiere, da\u00df 1. die Autolyse bei alkalischer Reaktion viel langsamer vor sich geht, als bei saurer; 2. da\u00df nach vorhergehender Bearbeitung des proteolytischen Fermentes durch Alkalien seine weitere Wirkung sowohl bei alkalischer als auch bei saurer Reaktion herabgesetzt wird; 3. da\u00df nach vorhergehender Bearbeitung durch S\u00e4uren das proteolytische Ferment sowohl bei alkalischer, als auch bei saurer Reaktion gesteigert wird. Auf diese Weise ist aus der Arbeit des Autors zu ersehen, da\u00df die saure Reaktion f\u00fcr die Autolyse als die geeignetste erscheint oder richtiger gesagt im Laufe der ersten 24 Stunden die saure und sp\u00e4ter die alkalische. Die Steigerung der Autolyse bei saurer Reaktion und die Verminderung bei\nb \u00dcber den Einflu\u00df der Reaktion auf autolytische Vorg\u00e4nge, Zentralblatt f. Physiologie, Bd. XIX, S. 349, 1905.\n2)\tZur Lehre von der Milchbildung, Hofmeisters Beitr\u00e4ge, Bd. V, S. 493, 1904.\n3)\t\u00dcber die Bedingungen der autolytischen Eiwei\u00dfspaltung in der Leber, Archiv f. experiment. Pathologie und Pharmakologie, Bd. LUI, H. I, 1905.\n4)\t\u00abAn explanation of the influence of acid and alcali on the autolysis of organs\u00bb, Upsala 1906, Festschrift f\u00fcr Olof Hammarsten.","page":196},{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflu\u00df einiger anorganischer und organischer S\u00e4uren. 197\nalkalischer erkl\u00e4rt Hedin1) dadurch, da\u00df 2 proteolytische Fermente bestehen, eins, \u00aba-Protease\u00bb genanntes, das bei alkalischer Reaktion wirkt und eins, \u00abb-Protease\u00bb genanntes, das bei saurer Reaktion wirkt; d. h. der Autor spricht denselben Gedanken aus, welchen er in einer seiner vorhergehenden Arbeiten entwickelt. Inwieweit die vom Autor ausgesprochene Vermutung richtig ist, ist gegenw\u00e4rtig recht schwierig zu beurteilen. Jedenfalls erfordert diese Hypothese eine weitere Ausarbeitung. Drjewezki2) kam auf Grund seiner Untersuchungen zum Schl\u00fcsse, da\u00df in Gegenwart von 0,5 \u00b0/o Soda die Autolyse nicht vorhanden ist und unter dem Einfl\u00fcsse von 0,2 \u00b0/o herabgesetzt wird. Auf Grund dessen wird die Gesamtquantit\u00e4t des N vermindert, dasselbe mu\u00df vom N der Mono amins\u00e4uren, Diaminos\u00e4uren, der Purinbasen und Peptone gesagt werden, jedoch wird die Quantit\u00e4t des N der Albumosen gesteigert.\nPreti3) fand, da\u00df die Alkalien den autolytischen Proze\u00df in der Leber herabsetzen. Somit ist auf Grund der eben angef\u00fchrten Literaturdaten zu ersehen, da\u00df die Alkalien sogar in einer der Alkalescenz des Blutes ungef\u00e4hr entsprechenden Konzentration die Autolyse herabsetzen (Schwiening, Hedin, Rowland, Levene und Stookey, Wiener, Hildebrand, Baer und Loeb, Drjeweski, Preti) und da\u00df dabei die Quantit\u00e4t des Gesamtstickstoffes der Mono- und Diaminos\u00e4uren der Purinbasen und der Peptone sich vermindert und umgekehrt die Quantit\u00e4t des N der Albumosen gesteigert wird (Drjewezki).\nSalzs\u00e4ure, Schwefels\u00e4ure, Essigs\u00e4ure und Milchs\u00e4ure (Biondi, Hedin und Rowland, Baer und Loeb, Hedin) steigern umgekehrt die Wirkung des proteolytischen Ferments. Wie geschieht jedoch die Spaltung der Eiwei\u00dfmolek\u00fcle? Wie ist die Wirkung organischer und anorganischer S\u00e4uren in \u00e4quivalenten Quantit\u00e4ten und in Quantit\u00e4ten, die sich in ihren Pro-zentverh\u00e4ltnisseh gleichen? Und endlich in welchem Stadium\n\u00dc Hedin, Investigations on the proteolytic enzymes of the spleen of the ox, Journal of physiol., Bd. XXX, S. 155\u2014175.\n2)\t\u00dcber den Einflu\u00df der alkalischen Reaktion auf die autolytischen Vorg\u00e4nge in der Leber, Biochem. Zeitschrift, Bd. I, H. 3, S. 222, 1906.\n3)\tBeitr\u00e4ge zur Kenntnis der Autolyse, Diese Zeitschrift, Bd. LII. S. 485.\nHoppe-Seylers Zeitschrift f. physiol. Chemie. LUI.\t14","page":197},{"file":"p0198.txt","language":"de","ocr_de":"198\nM. Arinkin,\nder Autolyse ist die Wirkung der S\u00e4uren auf das proteolytische Ferment die st\u00e4rkste? Alle eben aufgeworfenen Fragen sind bis jetzt fast unerforscht geblieben. Das ist der Grund, weshalb sie zum Thema der vorliegenden Arbeit gew\u00e4hlt wurden. Vor Beschreibung der Resultate unserer Untersuchungen halten wir es f\u00fcr angebracht, in K\u00fcrze die Methodik der Untersuchungen anzuf\u00fchren, welche im allgemeinen dieselbe war, wie sie im Laboratorium von Prof. E. Salkowski \u00fcblich ist.\nZu den Experimenten wurde die Leber von K\u00e4lbern m\u00f6glichst bald nach der Schlachtung genommen, zerkleinert und in einen d\u00fcnnen Brei verwandelt, aus welchem die Bindegewebsfasern und Gef\u00e4\u00dfw\u00e4nde sorgf\u00e4ltig entfernt wurden und von welchen nach guter Durchmischung an Gewicht gleiche Mengen (100 g) zur Autolyse verwendet wurden. Der Leberbrei wurde in Gef\u00e4\u00dfe mit eingeschliffenem St\u00f6psel gebracht, dann wurden je 1000 ccm Chloroformwasser und etwas Chloroform zugef\u00fcgt. Eine von diesen Portionen diente zur Kontrolle (siehe Tabelle A ohne Zusatz), zu den anderen Portionen wurden verschiedene S\u00e4uremengen, die als Normall\u00f6sungen benutzt wurden, hinzugef\u00fcgt. Darauf wurden alle Gef\u00e4\u00dfe in denselben Brutschrank (40\u00b0) auf 48 Stunden gestellt. Nach Ablauf dieser Zeit wurden die mit den S\u00e4uren versetzten Gemische durch eine entsprechende Quantit\u00e4t einer Normall\u00f6sung von Natriumhydrat neutralisiert und in emaillierten Gef\u00e4\u00dfen eine gleich lange Zeit unter Zusatz von l\u00b0/o Monokaliumphosphat gekocht. Nach Abk\u00fchlung wurde der Gef\u00e4\u00dfinhalt (zusammen mit der festen Substanz) in Me\u00dfzylinder von 1000 ccm gegossen, um das Volumen aller Portionen durch Zugie\u00dfen von destilliertem Wasser bis auf 1000 ccm zu bringen. Darauf die Mischung filtriert und 600 ccm des Filtrates im Dampfbad ungef\u00e4hr bis zum halben Volumen eingedampft; nach Abk\u00fchlung wurden alle Portionen genau bis auf 300 ccm gebracht, filtriert und in diesen Filtraten die Quantit\u00e4ten des Gesamtstickstoffes (nach Kjeldahl) bestimmt, die Quantit\u00e4t des Stickstoffes, die sich in Form von Monoamino- und Diamino-s\u00e4uren von Purinbasen, Albumosen, Peptonen und Ammoniak so, wie in der Arbeit von Drjewezki (1. c.)bestimmt. Die Stickstoffberechnung wurde auf 1 kg Leber gemacht. Ich erachte","page":198},{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflu\u00df einiger anorganischer und organischer S\u00e4uren. 199\nes als n\u00f6tig, hier zu bemerken, da\u00df nach jeder Filtration gew\u00f6hnlich v\u00f6llig durchsichtige Fl\u00fcssigkeiten erhalten werden, sowohl in Kontrollexperimenten als in den Portionen mit S\u00e4uren, und nur in dreien Experimenten erhielten wir in allen Portionen tr\u00fcbe opalescierende Fl\u00fcssigkeiten ungeachtet wiederholter Filtrationen. Derartige Fl\u00fcssigkeiten sch\u00e4umen bei der Verbrennung nach Kjeldahl leicht, die Operation mu\u00df daher zur Vermeidung von Verlusten sorgf\u00e4ltig \u00fcberwacht werden. Diese Erscheinung h\u00e4ngt offenbar von einem ungew\u00f6hnlichen gro\u00dfen Gehalt der Leber an Glykogen ab. Wir untersuchten den Einflu\u00df von Salzs\u00e4ure, Schwefels\u00e4ure, Phosphors\u00e4ure, Bernsteins\u00e4ure und Milchs\u00e4ure auf die Autolvse der Leber, indem wir dieselben in einer Reihe von Experimenten in \u00e4quivalenten Quantit\u00e4ten, in einer anderen in gleichen Prozent Verh\u00e4ltnis sen anwandten. Zu allererst wurde eine Reihe von Experimenten mit Salzs\u00e4ure angestellt und folglich mu\u00dften die anderen S\u00e4uren untersucht werden, erstens in der Salzs\u00e4ure \u00e4quivalenter Quantit\u00e4ten und zweitens in prozentisch der Salzs\u00e4ure entsprechenden gleichen Mengen von S\u00e4uren. Somit mu\u00dfte f\u00fcr jede S\u00e4ure mit Ausnahme der Salzs\u00e4ure eine doppelte Reihe von Experimenten angestellt werden, deren Resultate in den unten angef\u00fchrten Tabellen verzeichnet sind.\nAus Tabelle I ist ersichtlich, da\u00df 0,5621 g HCl (entsprechend 15,4 ccm der Normall\u00f6sung) auf 1 1 die geeignetste Konzentration f\u00fcr die Autolyse ist, also als \u00abOptimum\u00bb zu bezeichnen ist. Bei dieser Konzentration des HCl ist die Quantit\u00e4t des Gesamtstickstoffes vergleichsweise 1,69 mal, N der Monoaminos\u00e4uren 1,67mal, der Albumosen 2,8mal, des Peptons -j- Diaminos\u00e4ure -f~ Ammoniaks (zusammen) 2,09mal so gro\u00df als im Kontrollexperiment. Die Quantit\u00e4t der Purinbasen bildet jedoch nur 0,65 der im Kontrollexperiment erhaltenen Menge. Bei Konzentrationserh\u00f6hung der HCl bis 1,1242 g (entspricht 30,8 ccm der Normall\u00f6sung) f\u00e4llt der Gesamtstickstoffgehalt auf 1,55, der Stickstoff der Monoaminos\u00e4uren auf 1,74, der der Albumosen auf 2,57 der Norm, der N der Diaminos\u00e4uren usw. auf 2,11 g der Norm, w\u00e4hrend der N der Purinbasen auf 0,75 der Norm f\u00e4llt. Mit der allm\u00e4hlichen Konzentrationsverminderung\n14*","page":199},{"file":"p0200.txt","language":"de","ocr_de":"200\nM. Arinkin,\nTabelle I.\nDauer der Autolyse: 48 Stunden.\nDer Stickstoff auf 1 kg Leber umgerechnet.\nDie Qua von r in ccm ^i-norm.-L\u00f6sung\tntit\u00e4t ICI in g pro 11\tA.\tohne Zu- satz B.\tmit sofort. Zusatz HCl C.\tdas Verh\u00e4ltnis zwisch. B u. A\tGe- samt- stick- stoff\tMono- amino- s\u00e4u- ren- stick- stoff\tAlbu- mosen- stick- stoff\t\tJ\t Purin- bas en- stick- stoff\tDer Stickstoff der Diaminos\u00e4uren, der Peptone und des Ammoniaks\n\t\tA.\t5,950\t3,850\t0,490\t0,980\t0,630\n30,8\t1,1242\tB.\t9,275\t5,950\t1,260\t0,735\t1,330\n\t\tC.\t1,55\t1,54\t2,57\t0,75\t2,11\n\t\tA.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n15,4\t0,5621\tB.\t9,450\t7,000\t0,980\t0,665\t0,805\n\t\tC.\t1,69\t1,67\t2,80\t0,65\t2,09\n\t\tA.\t7,525\t4,000\t0,560\t0,770\t2,195\n7,7\t0,28105\tB.\t10,800\t7,000\t0,700\t0,630\t2,470\n\t\tC.\t1,45\t1,75\t1,25\t0,82\t1,18\n\t\tA.\t5,950\t3,850\t0,490\t0,980\t0,630\n3,85\t0,14052\tB.\t7,000\t3,500\t0,700\t0,980\t1,820\n\u2022\t\tC.\t1,18\t0,91\t1,48\t1,00\t2,89\n\t\tA.\t\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n1,93\t0,07026\tB.\t6,475\t4,200\t0,700\t0,805\t0,770\n\t\tC.\t1,09\t1,09\t1,48\t0,82\t1,22\ndes HCl bis auf 0,07026 g (entspricht 1,92 ccm Normall\u00f6sung) auf 1 1 vermindert sich der Gesamtstickstoffgehalt der Monoaminos\u00e4ure, Albumosen, Diaminos\u00e4uren usw. ebenfalls allm\u00e4hlich, w\u00e4hrend der N der Purinbasen allm\u00e4hlich steigt und sich der Norm n\u00e4hert. Also HCl verst\u00e4rkt die Wirkung des proteolytischen Fermentes der Leber; das Optimum entspricht 0,5621 g auf 1 1, dabei geht eine intensive Eiwei\u00dfspaltung einher und es wird besonders viel Albumose gebildet, w\u00e4hrend die Quantit\u00e4t der Purinbasen f\u00e4llt.","page":200},{"file":"p0201.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ab\u2022\nUber den Einflu\u00df einiger anorganischer und organischer S\u00e4uren. 201\nTabelle lia.\nEinflu\u00df von H2S04 (\u00e4quival. Gewicht = 49) nach \u00e4quival. Gewicht.\nDie Quantit\u00e4t von H2S04\t\tA.\tohne Zu- satz B.\tmit sofort. Zusatz G. das Verh\u00e4ltnis zwisch.B u.A\tGe- samt- stick- stoff\tMono- amino- s\u00e4u- ren- stick- stoff\tAlbu- mosen- stick- stoff\tPurin- basen- stick- stoff\tDer Stickstoff der Diaminos\u00e4uren, der Peptone und des Ammoniaks\nin ccm 1/i - norm.-L\u00f6sung\tin g pro 11\t\t\t\t\t\t\n\t\tA.\t6,475\t4,200\t0,770\t0,875\t0,630\n30,8\t1,5092\tB.\t10,850\t5,600\t1,610\t0\t3,640\n\t\tC.\t1,67\t1,43\t2,09\t\u2014\t5,75\n\t\tA.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n15,4\t0,7546\tB.\t12,600\t8,400\t1,120\t0,665\t2,415\n\t\tG.\t1,94\t2,00\t1,12\t0,76\t8,99\n\t\tA.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n7,7\t0,3773\tB.\t10,675\t7,350\t0,910\t0,875\t1,540\n\t\tC.\t1,65\t1,75\t1,18\t1,00\t2,44\nAus dieser Tabelle ist zu ersehen, da\u00df das Optimum f\u00fcr H2S04 15,4 ccm Normall\u00f6sung entspricht, also das Optimum der Schwefels\u00e4ure- und Salzs\u00e4urewirkung bei \u00e4quivalenten Quantit\u00e4ten beobachtet wird, jedoch ist die Wirkung der Schwefels\u00e4ure auf die Autolyse in \u00e4quivalenten Mengen viel intensiver, als die der Salzs\u00e4ure.\nIn Mengen, die in ihren prozentischen Verh\u00e4ltnissen der HCl gleich sind, wirkt die Schwefels\u00e4ure auf die Autolyse etwas schw\u00e4cher, als in \u00e4quivalenten Mengen, jedoch erheblich intensiver, als die HCl (vgl. Optimum). Beide Tabellen Nr. 2 (a und b) verbindend sehen wir, da\u00df die Eiwei\u00dfspaltung unter dem Einfl\u00fcsse von Schwefels\u00e4ure allgemein nach denselben Regeln vor sich geht, wie. bei Anwesenheit von Salzs\u00e4ure, d. h. bei der Optimum Wirkung (15,4 ccm der Normall\u00f6sung) ist eine erhebliche Vermehrung des N der Monoaminos\u00e4uren, Albumosen, Diaminos\u00e4uren -j- Peptone -f Ammoniaks und nat\u00fcrlich eine erhebliche Vermehrung des Gesamtstickstoffes zu beobachten, w\u00e4hrend die N-Menge der Purink\u00f6rper bis auf 0,76 des Nor-malen herabgemindert wird. Bei allm\u00e4hlicher Konzentrations-","page":201},{"file":"p0202.txt","language":"de","ocr_de":"202\nM. Arinkin,\nTabelle IIb.\nDer Einflu\u00df von H2S04 nach Prozentverh\u00e4ltnissen.\nDie Quantit\u00e4t von H2S04\t\tA.\tohne Zu- satz B.\tmit sofort. Zusatz C.\tdas Verh\u00e4ltnis zwisch. B u. A\tGesamtst! ck- stoff\tMono- amino- s\u00e4u- ren- stick- stoff\tAlbu- mosen- stick- stoff\tPurin- basen- stick- stoff\tDer Stickstoff der Diaminos\u00e4uren, der Peptone und des Ammoniaks\nin ccm 1/i -norm.-L\u00f6sung\tin g pro 11\t\t\t\t\t\t\n\t\tA.\t5,775\t3,500\t0,630\t0,840\t0,805\n22,92\t1,1242\tB.\t10,150\t5,950\t1,120\t0,595\t2,485\n\t\tC.\t1,75\t1,70\t1,78\t0,71\t8,08\n\t\tA.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n11.46 *\t0,5621\tB.\t11,025\t7,700\t1,050\t0,910\t1,365\n\t\tC.\t1,91\t2,20\t1,67\t1,07\t1,69\n\t\tA.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n5,73\t0,28105\tB.\t8,927\t5,500\t0,560\t0,945\t1,920\nVf\t\tC.\t1,54\t1,57\t0,89\t1,14\t2,88\nSteigerung der S\u00e4uren bis 30,8 ccm auf 1 1 wird der Gesamt-N-Gehalt und die Menge der Monoaminos\u00e4uren geringer im Vergleich mit dem Optimum; der N-Gehalt jedoch der Albumose, Diaminos\u00e4ure -f- Peptone -f- Ammoniaks wird immer mehr gesteigert, w\u00e4hrend der N-Gehalt der Purink\u00f6rper bis zu 0 f\u00e4llt. Bei allm\u00e4hlicher Konzentrationsverminderung vom Optimum bis 0,281 g auf 1 1 n\u00e4hert sich die Quantit\u00e4t des Gesamtstickstoffes, derN derMonoaminos\u00e4uren, Albumosen und Purinbasen allm\u00e4hlich der Norm, w\u00e4hrend der N der Diaminos\u00e4uren -f- Peptone -f-Ammoniak sich anfangs auf 0,69 der Norm vermindert, dann bei Konzentrationsherabsetzung der Schwefels\u00e4ure wiederum zu steigen beginnt. Somit besteht der Unterschied der Schwefels\u00e4ure- und Salzs\u00e4urewirkung (in \u00e4quivalenten Mengen) auf die Autolyse nur darin, da\u00df unter dem Einfl\u00fcsse von Schwefels\u00e4ure verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig weniger Albumose gebildet wird, die mit der Konzentrationssteigerung der S\u00e4ure sich vermehrten und mehr Diaminos\u00e4uren -f- Peptone -f- Ammoniak. Au\u00dferdem ist die Autolysenwirkung der Schwefels\u00e4ure intensiver, als die der HCl.","page":202},{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflu\u00df einiger anorganischer und organischer S\u00e4uren. 203\nTabelle lila.\nDer Einflu\u00df von H3P04 nach \u00e4quivalentem Gewicht (98,4).\nDie Quantit\u00e4t von H2P03\t\tA.\tohne Zu- satz B.\tmit sofort.\tGe- samt-\tMono- amino- s\u00e4u- ren- stick- stoff\tAlbu- mosen-\tPurin- basen-\tDer Stickstoff der Di amino-s\u00e4uren, der Peptone und des Ammoniaks\nin ccm . 1j l-norm.-L\u00f6sung\tin g pro 11\tZusatz H3P04 G. das Verh\u00e4ltnis zwisch. B u. A\tStick- stoff\t\tStick- stoff\tstick- stoff\t\n\t\tA.\t7,000\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n61.6 /\t2,01432\tB.\t10,325\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n\t\tC.\t1,47\t\u2014\t\t\t\t\u2014\t\u2014\n\t\tA.\t\u00bb\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n46,2\t1,51074\tB.\t10,325\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n\t\tG.\t1,47\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n\t\tA.\t6,300\t4,200\t0,420\t0,840\t0,840\n30,8\t1,00716\tB.\t10,675\t8,400\t1,120\t0,630\t0,525\n\t\tC.\t1,69\t2,00\t2,67\t0,75\t0,63\n\t\tA.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t>\t\u00bb\n15,4\t0,50358\tB.\t8,300\t5,950\t0,560\t0,700\t1,090\n\t\tG.\t1,82\t1,42\t1,88\t0,83\t1,29\n\t\tA.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n7,7\t0,25179\tB.\t6,650\t4,900\t0,490\t0,805\t0,455\n\t\tC.\t1,06\t1,17\t1,17\t0,96\t0,54\nWenn man die vorstehende Tabelle durchsieht, so gelangt man zum Schl\u00fcsse, da\u00df die Wirkung der Phosphors\u00e4ure auf das proteolytische Ferment der Leber fast 2 mal so schwach ist, wie das der Salzs\u00e4ure.\nDie Phosphors\u00e4ure in einer Konzentration, die in ihrem prozentualen Verh\u00e4ltnis der der HCl gleicht, wirkt etwas intensiver, als in \u00e4quivalenten Mengen. Das Optimum entspricht der\nS\u00e4urenkonzentration 1,1242 g auf 1 1.\nWenn wir die eben angef\u00fchrte Tabelle aufmerksamer durchsehen, so kann man beobachten, da\u00df der Gesamtstickstoffgehalt mit der Konzentrationssteigerung der S\u00e4ure auf 2,014 g auf 1 1 im Vergleich mit dem Optimum f\u00e4llt ; mit der Konzentrations-","page":203},{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"204\nM. Arinkin,\nTabelle IIIb.\nDer Einflu\u00df von H3P04 nach Prozentverh\u00e4ltnissen.\nDie Qua von H5 in ccm */i -norm.-L\u00f6sung\t.ntit\u00e4t iPOs in g pro 11\tA.\tohne Zu- satz B.\tmit sofort. Zusatz H2POs C.\tdas Verh\u00e4ltnis zwisch. B u. A\tGe- samt- stick- stoff\tMono- amino- s\u00e4u- ren- stick- stoff\tAlbu- mosen- stick- stoff\tPurin- basen- stick- stoff\tDer Stickstoff der Diaminos\u00e4uren, der Peptone und des Ammoniaks\n\t\tA.\t6,300\t4,200\t0,420\t0,840\t0,840\n34,4\t1,1242\tB.\t11,025\t9,100\t0,910\t0,560\t0,455\n\t\tC.\t1,75\t2,17\t2,17\t0,67\t0,54\n\t\tA.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\ti \u00bb\n17,19\t0,5621\tB.\t8,575\t6,300\t0,770\t0,665\t0.940 /\n\t\tC.\t1,36\t1,50\t1,83\t0,79\t1,12\n\t\tA.\t\u00bb\t\u00bb\t\t\u00bb\t\u00bb\n8,59\t0,28105\tB.\t7,075\t5,250\t0.560 i\t0,875\t0,390\n\t\tC.\t1,12\t1,25\t1,33\t1,04\t0,47\nVerminderung jedoch wird auch eine allm\u00e4hliche Verminderung des Gesamtstickstoffgehaltes beobachtet, auch bei einer S\u00e4urekonzentration von 0,252 g auf 1 1 wird der Unterschied recht gering im Vergleich zur Norm.\nDer N der Monoaminos\u00e4uren, Albumosen und Purinbasen\n\u2713\nwird allgemein ebenso ver\u00e4ndert, wie bei der HCl-Wirkung auf die Autolyse; eigent\u00fcmliche Ver\u00e4nderungen jedoch weisen die Zahlen des N-Gehalts der Diaminos\u00e4uren -j- Peptone -f- Ammoniaks. Unter dem Einfl\u00fcsse der Phosphors\u00e4ure ist die N-Menge der eben genannten Produkte der Eiwei\u00dfspaltung bei verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig st\u00e4rkerer Konzentration vermindert, w\u00e4hrend in dem Experiment mit HCl und besonders mit Schwefels\u00e4ure dieselbe viel gr\u00f6\u00dfer als in der Norm war.\nDie Wirkung der Milchs\u00e4ure auf das proteolytische Ferment ist, wie dies aus der Tabelle Nr. 4 zu ersehen ist, in den HCl \u00e4quivalenten Mengen intensiver im Vergleich mit der Wirkung letzterer S\u00e4ure, jedoch liegt das Optimum der Wirkung nicht bei 15,4 ccm der Normall\u00f6sung, wie dies f\u00fcr HCl der Fall ist, sondern bei 30,8 ccm.","page":204},{"file":"p0205.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflu\u00df einiger anorganischer und organischer S\u00e4uren. 205\nTabelle IVa.\nDer Einflu\u00df von Milchs\u00e4ure nach \u00e4quivalentem Gewicht (90).\nDie Quantit\u00e4t von C3H603\t\tA.\tohne Zu- satz B.\tmit Zusatz c8h6o3 C.\tdas Ver-h\u00e4ltnis zwisch.Bu. A\tGe- samt- stick- stoff\tMono- amino- s\u00e4u- ren- stiek- stoff\tAlbu- mosen- stick- stoff\tPurin- basen- stick- stoff\tDer Stickstoff der Diamino-s\u00e4uren, der Peptone und des Ammoniaks\nin ccm Vi-norm.-L\u00f6sung\tin g pro 11\t\t\t\t\t\t\n\t1\tA.\t7,525\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n61,6\t5,544\tB.\t13,825\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n\t\tG.\t1,81\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n\t\tA.\t\u00bb\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n46,2\t4,158\tB.\t13,825\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n\t\tG.\t1,81\t\u2014\t\u2014\t\t\u2014\n\t\tA.\t5,425\t3,500\t0,630\t0,665\t0,630\n30,8\t2,772\tB.\t12,425\t9,450\t0,770\t0,385\t2,820\n\t\tC.\t2,29\t2,73\t1,22\t0,58\t4,48\n\t\tA.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n15,4\t1,386\tB.\t11,025\t8,400\t0,770\t0,560\t1,295\n\t\tC.\t2,03\t2,40\t1,22\t0,84\t2,05\n\t\tA.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n7,7\t0,693\tB.\t9,975\t8,050\t0,630\t0,665\t0,630\n\t\tG.\t1,83\t2,30\t1,00\t1,00\t1,00\nIn Konzentrationen, die prozentisch der Salzs\u00e4ure gleich sind, wirkt die Milchs\u00e4ure viel schw\u00e4cher, als in \u00e4quivalenten Qunntit\u00e4ten und n\u00e4hert sich mehr, was ihre verst\u00e4rkende Wirkung auf das proteolytische Ferment anbetrifft, der HCl-Wirkung. Aus beiden eben angef\u00fchrten Tabellen ist auch ersichtlich, da\u00df beim Wirkungsoptimum der Milchs\u00e4ure der Gesamt-N-Gehalt, der N-Gehalt der Monoaminos\u00e4uren, der Albumosen undDiamino-s\u00e4uren -f- Pepton -f- Ammoniak im Verh\u00e4ltnis zur Norm stark gesteigert ist, w\u00e4hrend die N-Menge der Purinbasen fast 2 mal vermindert ist (0,58 der Norm). Mit Steigerung der Konzentration wie auf 5,545 g so auch auf 4,158 g auf 1 1 f\u00e4llt der Gesamt-N-Gehalt auf 1,81 der Norm (von 2,29 des Normal-","page":205},{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"206\nM. Arinkin,\nTabelle IVb.\nDer Einflu\u00df von Milchs\u00e4ure nach Prozentverh\u00e4ltnissen.\nDie Quantit\u00e4t von G3H603\t\t\u00c0. ohne Zusatz B.\tmit sofort. Zus. CgHgOg C.\tdas Verh\u00e4ltnis zwisch. B u. A\tGe- samt- stick- stof\u00ef\tMono- amino- s\u00e4u- ren- stick- stoff\tAlbu- mosen- stick- stoff\tPurin- i basen- stick- stoff\tDer Stickstoff der Diaminos\u00e4uren, der Peptone und des Ammoniaks\nin ccm */i - norm.-L\u00f6sung\tin g pro 11\t\t\t\t\t\t\n\t\tA.\t8,400\t5,250\t0,700\t0,878\t1,572\n12,49\t1,1242\tB.\t13,330\t10,150\t0,980\t0,700\t1,500\n\t\tC.\t1,59\t1,93\t1,40\t0,80\t0,96\n\t\tA.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n6,245\t0,5621\tB.\t12,950\t9,800\t0,910\t1,015\t1,225\n\t\tC.\t1,54\t1,86\t1,30\t1,15\t0,78\n\u00ab\t\tA.\t\u00bb\t\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n3,122\t0,28105\tB.\t8,750\t5,650\t0,700\t0,878\t1,522\n\t\tG.\t1,04\t1,07\t1,00\t1,00\t0,97\noptimums); bei allm\u00e4hlicher Konzentrations Verminderung auf 0,281 g zu 1 1 wird auch eine Verminderung des Gesamt-N-Gehaltes, des N-Gehaltes der Monoaminos\u00e4uren, der Albumosen, der Diaminos\u00e4uren -J- Pepton -j- Ammoniak im Vergleich zum Optimum beobachtet, so da\u00df alle diese Gr\u00f6\u00dfen fast gleich der Norm werden. Somit besteht der Unterschied zwischen der Salzs\u00e4ure- und Milchs\u00e4urewirkung in \u00e4quivalenten Mengen auf das proteolytische Ferment darin, da\u00df die Wirkung der Milchs\u00e4ure eine intensivere ist; dementsprechend sehen wir eine erheblichere Quantit\u00e4tssteigerung des Gesamt-N-Gehaltes, des N-Gehaltes der Monoaminos\u00e4uren, der Diaminos\u00e4uren -j- Peptone -f- Ammoniaks und eine erheblichere Verminderung des N der Purinbasen, w\u00e4hrend die Albumosenmenge verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig wenig gesteigert wird.","page":206},{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflu\u00df einiger anorganischer und organischer S\u00e4uren. 207\nTabelle Va.\nDer Einflu\u00df von Bernsteins\u00e4ure nach \u00e4quivalentem Gewicht (118,1)-\n*\nDie Quantit\u00e4t von C4H604\t\tA.\tohne Zu- satz B.\tmit sofort. Zus. C4H604 G. das Verh\u00e4ltnis zwisch. B u. A\tGe- samt- stick- stoff\tMono- amino- s\u00e4u- ren- stick- stoff\tAlbu- mosen- stick- stoff\tPurin- bas en- stick- stoff\tDer Stickstoff der Diamino-s\u00e4uren, der Peptone und des Ammoniaks\nin ccm */i -norm.-L\u00f6sung\tin g pro 11\t\t\t\t\t\t\n\t\tA.\t10,500\t7,000\t0,700\t0,910\t1,890\n30,8\t1,8187\tB.\t13,675\t10,500\t1,190\t0,770\t1,215\n\t\tG.\t1,30\t1,50\t1,70\t0,85\t0,65\n\t\tA.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n15,4\t0,9094\tB.\t12,075\t8,750\t0,980\t0,945\t2,400\n\t\tC.\t1,15\t1,25\t1,40\t1,04\t1,25\n\t\tA.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n7,7\t0,4547\tB.\t10,500\t7,350\t0,840\t0,910\t1,400\n\t\tG.\t1,00\t1,05\t1,20\t1,00\t0,73\nTabelle Vb.\nDer Einflu\u00df von Bernsteins\u00e4ure nach Prozentverh\u00e4ltnissen.\nDie Quantit\u00e4t von C4H604\t\tA.\tohne Zu- satz B.\tmit sofort. Zus. C4H604 G. das Verh\u00e4ltnis zwisch. B u. C\tGe- samt- stick- stoff\tMono- amino- s\u00e4u- ren- stick- stoff\tAlbu- mosen- stick- stoff\tPurin- basen- stick- stoff\tDer Stickstoff der Diamino-s\u00e4uren, der Peptone und des Ammoniaks\nin ccm */i -norm.-L\u00f6sung\tin g pro 11\t\t\t\t\t\t\n\t\tA.\t10.950\t7,700\t0,770\t0,910\t1,570\n19,03\t1.1242 j\tB.\t12,775\t9,800\t1,120\t0,805\t1,050\n\t\tC. \u2666\t1,16\t1,26\t1,46\t0,88\t0,67\n\t\tA.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n9,52\t0,5621\tB.\t12,600\t8,400\t0,910\t0,840\t2,550\n\t\tC.\t1,15\t1,09\t1,20\t0,92\t1,62\n\t\tA.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\t\u00bb\n4,76\t0,28105\tB.\t10,950\t8,050\t0,910\t0,910\t1,080\n\t\tC.\t1,15\t1,04\t1,19\t1,00\t0,68","page":207},{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"208\tM. Arinkin,\nAus den beiden vorstehenden Tabellen sieht man, da\u00df die Bernsteins\u00e4ure in \u00e4quivalenten Mengen und prozentischen gleichen Quantit\u00e4ten viel schw\u00e4cher wirkt als alle vorhergegangenen S\u00e4uren; die Eiwei\u00dfspaltung vollzieht sich jedoch ebenso wie unter dem Einfl\u00fcsse aller \u00fcbrigen von uns studierten S\u00e4uren. Ein Unterschied besteht nur darin, da\u00df hier wie bei der Wirkung der Phosphors\u00e4ure auf die Autolyse der N-Gehalt der Diaminos\u00e4uren -j- Peptone -f- Ammoniaks vermindert ist und da\u00df nur in mittelstarker Konzentration der S\u00e4uren (0,909 g und 0,562 g auf 1 1) eine kleine Steigerung bemerkt wird. Zum bequemeren Vergleiche des Einflusses verschiedener S\u00e4uren auf die Autolyse wurden die Zahlen, die das Verh\u00e4ltnis des Gesamt-N-Gehaltes in der Norm und in den Mischungen mit S\u00e4ure zeigen, in folgenden 2 Tabellen zusammengestellt.\nTabelle VI.\nDer Einflu\u00df der S\u00e4uren nach \u00e4quivalentem Gewicht.\nDie Zahlen beziehen sich auf Gesamtstickstoff und der Gesamtstickstoff\nder Mischung ohne S\u00e4ure ist gleich 1 gesetzt.\nDie Quantit\u00e4t der S\u00e4uren in ccm */i-norm.-L\u00f6sung pro 1 1\tSalzs\u00e4ure\tSchwefel- s\u00e4ure\tPhosphor- s\u00e4ure\tMilch- s\u00e4ure\tBernstein- s\u00e4ure\n30,8\t1,55\t1,67\t1,69\t2,29\t1,30\n15.4 /\t1,69\t1,94\t1,38\t2,03\t1,15\n7,7\t1,45\t1,65\t1,06\t1,83\tV\u00bb o o\nTabelle VII.\nDer Einflu\u00df der S\u00e4uren nach Prozentverh\u00e4ltnissen auf die autolvtischen\nVorg\u00e4nge in der Leber.\nDie Quantit\u00e4t der S\u00e4uren in g pro 1 1\tSalzs\u00e4ure\tSchwefel- s\u00e4ure\tPhosphor- s\u00e4ure\tMilch- s\u00e4ure\tBernstein- s\u00e4ure\n1,1242\t1,55\t1,75\t1,75\t1,59\t1,16\n0,5621\t1,69\t1,91\t1,36\t1,54\t1,15\n0,28105\t1,45\t1,54\t1,12\t1,04\t1,00","page":208},{"file":"p0209.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflu\u00df einiger anorganischer und organischer S\u00e4uren. 209\nWenn wir die erste Tabelle einer Durchsicht unterziehen, so sehen wir, da\u00df der Einflu\u00df der S\u00e4uren in \u00e4quivalenten Mengen auf die Autolyse in der Leber in quantitativer Richtung ein sehr verschiedener ist. Von den anorganischen S\u00e4uren besitzt den gr\u00f6\u00dften Einflu\u00df auf die Autolyse die Schwefels\u00e4ure. Von den untersuchten organischen die Milchs\u00e4ure, am wenigsten wird die Autolyse von der Bernsteins\u00e4ure beeinflu\u00dft. Aus der Tabelle VII kann ein gleicher Schlu\u00df wie aus Tabelle VI gezogen werden.\nEs zeigt sich also, da\u00df \u00fcber ein gewisses Optimum hinaus die weitere Steigerung der S\u00e4urequantit\u00e4t eine Verminderung des in L\u00f6sung gehenden Stickstoffs bedingt, eine Erscheinung, die ohne Zweifel von einer sch\u00e4digenden Einwirkung der S\u00e4ure auf das Ferment abh\u00e4ngt.\nBez\u00fcglich der f\u00f6rdernden Wirkung der S\u00e4uren mu\u00df man sich fragen, ob sie allein von einer direkten Einwirkung auf das Ferment abh\u00e4ngt (etwa derart, da\u00df die S\u00e4ure ein Proferment oder Zymogen in Ferment \u00fcberf\u00fchrt), oder ob daneben auch ein hydrolytischer Einflu\u00df der S\u00e4ure an sich auf das Lebergewebe stattfindet.\nUm diesen Anteil festzustellen, mu\u00dften wir die S\u00e4uren auf den von Fermenten befreiten Leberbrei einwirken lassen. Dies k\u00f6nnen wir nur in sehr unvollkommener Weise tun. Wir besitzen kein Verfahren, welches uns gestattet, die Leber von ihren intracellul\u00e4ren Fermenten zu befreien, ohne ihre physikalische Beschaffenheit wesentlich zu ver\u00e4ndern. Die Zerst\u00f6rung der Fermente kann nur durch Kochen geschehen. Dadurch werden die Bedingungen f\u00fcr eine hydrolytische Wirkung der S\u00e4ure sehr viel ung\u00fcnstiger gestaltet; da wir aber eine andere Methode nicht besitzen, habe ich das Kochverfahren trotz seiner M\u00e4ngel angewendet.\nDas Verfahren war im allgemeinen dasselbe wie vorher. Der Unterschied bestand nur darin, da\u00df 2 Portionen zuerst 2\u20145 Minuten lang gekocht und nach der Abk\u00fchlung Chloroform und zu einer derselben eine bestimmte Quantit\u00e4t S\u00e4ure hinzugesetzt wurde.","page":209},{"file":"p0210.txt","language":"de","ocr_de":"210\nM. Arinkin,\nTabelle VIII.\nDer Einflu\u00df von HCl (15,4 ccm = 0,7546 g) auf die autolytischen und\nhydrolytischen Vorg\u00e4nge in der Leber.\n\tA. ohne HCl mit Fer- men- ten\tB. mit sofort. Zusatz HCl (15,4 ccm = 0,7546 g) mit Fermenten\tDas Verh\u00e4ltnis zwischen A u. B\tC. mit sofort. Zusatz HCl (15,4 ccm = 0,7546 g ohne Fermente\tDas Verh\u00e4ltnis zwischen A u. C\nGesamtstickstoff\t5.950 j\t9,450\t1,69\t2,800\t0,47\nMonoaminos\u00e4uren- stickstoff\t4,200\t7,000\t1,67\t1,750\t0,42\nAlbumosenstickstoff\t0,350\t0,980\t2,80\t0,560\t1,60\ns. Purinbasenstickstoff\t1,015\t0,665\t0,65\t0,290\t0,28\nDer Stickstoff der Diaminos\u00e4uren, der Peptone und des Ammoniaks\t0.385 /\t>o o GO r> o\t2.09 i\t0,200\t0,52\nAus dieser Tabelle ist ersichtlich, da\u00df in der Portion mit HCl, aber ohne Ferment, die Gesamt-N-Menge und der N der Produkte der Eiwei\u00dfspaltung unverh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig geringer ist, als in der Portion mit S\u00e4ure und mit Ferment und als im Kontrollexperimente, nur die Albumosenmenge ist etwas gr\u00f6\u00dfer als in der Norm.\nTabelle IX zeigt recht anschaulich, da\u00df die Schwefels\u00e4ure den geringsten Einflu\u00df auf die Hydrolyse in der Leber besitzt, aber auch hier mu\u00df einige Steigerung des N der Al-bumosen im Vergleich mit der Portion ohne Ferment beachtet werden.\nNachdem wir uns \u00fcberzeugt hatten, da\u00df sowohl die Salzs\u00e4ure als auch die Schwefels\u00e4ure den Ablauf der Hydrolyse nicht ver\u00e4ndert, hielten wir es f\u00fcr ausreichend, in folgendem Experiment mit der Milchs\u00e4ure nur den gesamten N-Gehalt zu bestimmen. (Tab. X.)","page":210},{"file":"p0211.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflu\u00df einiger anorganischer und organischer S\u00e4uren. 211\nTabelle IX.\nDer Einflu\u00df von H2S04 (30,8 ccm \u2014 1,5092 g) auf die autolytischen und\nhydrolytischen Vorg\u00e4nge in der Leber.\n\tA. ohne H2S04 mit Fer- men- ten\tB. mit sofortig. Zusatz h2so4 mit Fer-ment\u00e8n\tDas Ver- h\u00e4ltnis zw. B u. A\tC. ohne H2S04 ohne Fer- mente\tDas Ver- h\u00e4ltnis zw. G u. A\tD. mit h2so4 ohne Fer- mente\tDas Ver- h\u00e4ltnis zw. D u. A\nGesamtstickstoff\t5,600\t9,181\t1,64\t2,800\t0,50\t2,975\t0,53\nMonoaminos\u00e4uren- stickstoff\t3,500\t4,935\t1,41\t1,400\t0,40\t1,750\t0,50\nAlbumosenstickstoff\t0,700\t1,456\t2,08\t0,350\t0,50\t0,560\t0,80\nPurinbasenstickstoff\t0,770\t0,315\t3,93\t0,245\t0,32\t0,245\t0,32\nDer Stickstoff der Diaminos\u00e4uren, der Peptone und des Ammoniaks\t0.630 j\t2,478\ti 1,34\t0,805\t1,26\t0,420\t0,67\nTabelle X.\nDer Einflu\u00df von Milchs\u00e4ure (30,8 ccm \u2014 2,775 g) auf die autolytischen\nund hydrolytischen Vorg\u00e4nge in der Leber.\n\tA. ohne G3H603 mit Fer- men- ten\tB. mit sofortig. Zusatz c3h6o3 mit Fermenten\tDas Verh\u00e4lt- nis zwischen B und A\tG. ohne c3h6o3 ohne Fer- mente\tDas Verh\u00e4lt- nis zwischen C und A\tD. mit C3H603 ohne Fer- mente\tDas Verh\u00e4lt- nis zwischen DundA\nGesamt- stickstoff\t6,443\t' 14,175\t2,20\t2,975\t0,46\t2,975\t0,46\nAus dieser Tabelle folgt, da\u00df die Milchs\u00e4ure keinen Einflu\u00df auf die Hydrolyse in der Leber hat. Somit kann auf Grund dieser Experimente \u00fcber die Hydrolyse ein gemeinsamer Schlu\u00df gezogen werden, n\u00e4mlich, S\u00e4uren, sowohl organische als an-","page":211},{"file":"p0212.txt","language":"de","ocr_de":"212\nM. Arinkin,\norganische, besitzen keinen Einflu\u00df auf die Hydrolyse; die Eiwei\u00dfspaltung vollzieht sich im allgemeinen bei Anwesenheit von S\u00e4uren ebenso wie ohne dieselben, mit Ausnahme einer unerheblichen Albumosenvermehrung. Es wirkt also die Autolyse in der Leber durch die S\u00e4uren nur in Gegenwart von Ferment gesteigert.\nEs fragt sich nun, in welchem Stadium* die S\u00e4uren bef\u00f6rdernd auf die Autolyse wirken. Zur Kl\u00e4rung dieser Frage wurden zwei Untersuchungen mit HCl angestellt. Die Untersuchungsmethodik ist aus unten angef\u00fchrten Tabellen ersichtlich.\nTabelle XI.\n\tA. ohne Zusatz HCl (15,4 ccm -0,5621g)\tB. mit sofor- tigem Zusatz HCl\tDas Ver- h\u00e4ltnis zw. B u. A\tC. mit Zusatz HCl (15,4 ccm) nach 24 Stund.\tDas Ver- h\u00e4ltnis zw. Cu. A\tD. mit sofortig. Zusatz HCl (15,4 ccm) und Neutralisation nach 24 Stunden\tDas Ver- h\u00e4ltnis zw. D u. A\nGesamt- stickstoff\t8,400\t13,825\t1,62\t9,800\t1,17\t12,250\t1,45\nTabelle XII.\n\tOhne HCl A.\tOhne nach 24 geteilt : I. weiter digeriert B.\tHCl Stunden in Teil: II. anges\u00e4uert u. weiter digeriert C.\tMit HCl (1 0,7546 g)n geteilt I. weiter digeriert D.\t5,4 ccm \u2014 ach 24Std. in Teil : II. neutralis. u. weiter digeriert E.\nDer Gesamtstickstoff auf 1 kg Leber umgerechnet\t7,000\t7,000\t9,375\t11,900\t10,850\nDas Verh\u00e4ltnis zwischen B, C, D, E und A\t1,0\t1,0\t1,34\t1,70\t1,55\nAus den letzten Tabellen kann man sehen, da\u00df die HCl ihre gr\u00f6\u00dfte Wirkung auf die Autolyse der Leber in den ersten","page":212},{"file":"p0213.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Einflu\u00df einiger anorganischer und organischer S\u00e4uren. 213\n24 Stunden entfaltet. Danach vermindert sich ihre Wirkung auf das proteolytische Ferment, obschon die Autolyse bei Anwesenheit von HCl energischer vor sich geht, als ohne dieselbe.\nSomit k\u00f6nnen auf Grund unserer ganzen Arbeit folgende Hauptschl\u00fcsse gezogen werden.\n1.\tOrganische und anorganische S\u00e4uren steigern die Autolyse der Leber; dementsprechend wird eine Vermehrung der Quantit\u00e4t des Gesamtstickstoffes im Vergleich zur Norm beobachtet.\n2.\tDie steigernde Wirkung der S\u00e4uren auf die Autolyse der Leber ist von ihrer Konzentration abh\u00e4ngig, d. h., je mehr S\u00e4ure hinzugef\u00fcgt ist, desto intensiver die Autolyse und umgekehrt. Jedoch ist f\u00fcr eine jede S\u00e4ure ein bestimmtes Optimum ihrer Wirkung vorhanden; bei Zusatz von S\u00e4uren \u00fcber das Optimum hinaus wird die Autolyse etwas vermindert (im Vergleich mit dem Optimum).\n3.\tSowohl in \u00e4quivalenten als auch in prozentischen Verh\u00e4ltnissen wirken anorganische wie organische S\u00e4uren auf die Autolyse in der Leber ungleich, d. h. einige von ihnen steigern die Autolyse mehr als die anderen.\n4.\tDie Spaltung des Eiwei\u00dfmolek\u00fcls bei S\u00e4urewirkung auf die Autolyse der Leber vollzieht sich etwas eigenartig. Die Stickstoffmenge der Monoaminos\u00e4uren, Albumosen, der Peptone, Diaminos\u00e4uren -j- Ammoniak ist bei der Optimumwirkung der S\u00e4uren gew\u00f6hnlich vermehrt im Vergleich zur Norm; eine Ausnahme dieser Regel bilden f\u00fcr den N der Diaminos\u00e4uren + Peptone -f Ammoniak die Phosphors\u00e4ure und Bernsteins\u00e4ure, bei welcher der N-Gehalt die Quantit\u00e4t vermindert ist. Der N-Gehalt der Purinbasen bei der Op tim um Wirkung der S\u00e4uren ist umgekehrt im Vergleich zur Norm vermindert. Bei Konzentrationsherabsetzung der S\u00e4uren vollzieht sich die Spaltung des Eiwei\u00dfmolek\u00fcls schon nicht so intensiv und beginnt allm\u00e4hlich sich der Norm zu n\u00e4hern.\n5.\tDie S\u00e4uren, f\u00fcr sich allein ohne Ferment wirkend, ver\u00e4ndern die Verteilung des Stickstoffs nicht, nur in einigen F\u00e4llen wurde eine geringe Steigerung des Albumosestickstoffs beobachtet.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LUI.\n15","page":213},{"file":"p0214.txt","language":"de","ocr_de":"214 M. Ar inkin, \u00dcber anorganische und organische S\u00e4uren.\n6.\tDie bef\u00f6rdernde Wirkung der S\u00e4uren betrifft besonders das erste Stadium der Autolyse.\n7.\tAus der Verschiedenartigkeit der Wirkung der S\u00e4uren auf das Eiwei\u00df und auf die Nucleins\u00e4ure \u2014 Verminderung der Purinbasen unter dem Einflu\u00df der S\u00e4uren \u2014 folgt, da\u00df die Nuclease ein von der Protease verschiedenes Ferment ist, wie dieses schon von Fritz Sachs1) namentlich f\u00fcr das Pankreas nachgewiesen ist.\nAm Schl\u00fcsse meiner Arbeit erachte ich es als angenehme Pflicht, Herrn Prof. E. Salkowski meinen herzlichsten Dank f\u00fcr das vorgeschlagene Thema auszusprechen, sowie f\u00fcr die Anleitung bei Ausf\u00fchrung dieser Arbeit.\nfl Diese Zeitschrift, Bd. XLYI, S. 337.","page":214}],"identifier":"lit18587","issued":"1907","language":"de","pages":"192-214","startpages":"192","title":"\u00dcber den Einflu\u00df einiger anorganischer und organischer S\u00e4uren auf die Autolyse der Leber","type":"Journal Article","volume":"53"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:59:40.785663+00:00"}