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{"created":"2022-01-31T14:30:53.138090+00:00","id":"lit18610","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Kikkoji, T.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 53: 411-414","fulltext":[{"file":"p0411.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Nucleins\u00e4ure aus der menschlichen Placenta.\nVon\nT. Kikk\u00f6ji.\n(Aus dem medizinisch-chemischen Institut der Universit\u00e4t zu Kyoto.) (Der Redaktion zugegangen am 11. September 1907.)\nIn einer Arbeit1) \u00fcber die Purinbasen der menschlichen Placenta, welche ich vor kurzem in Gemeinschaft mit Herrn Iguchi ver\u00f6ffentlicht habe, war gesagt worden, da\u00df ich mit der Untersuchung \u00fcber die Zusammensetzung und die Spaltungsprodukte der Nucleins\u00e4ure aus der menschlichen Placenta besch\u00e4ftigt bin. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen hier kurz mitgeteilt werden.\nDie frischen Placenten wurden durch Aussp\u00fclen mit 0,9\u00b0/oiger Kochsalzl\u00f6sung vom Blute befreit, zerhackt und nach der Methode von Neumann auf Nucleins\u00e4ure verarbeitet.\nEigenschaften und Zusammensetzung der Nucleins\u00e4ure.\nDie gewonnene Nucleins\u00e4ure bildet eine wei\u00dfe amorphe Masse, welche nicht in Wasser, wohl aber in Natriumacetat enthaltendem Wasser l\u00f6slich ist. In den Eigenschaften steht sie der Thymusnucleins\u00e4ure sehr nahe : sie f\u00e4llt in saurer L\u00f6sung Albumosen und gibt damit einen Niederschlag, der in verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure fast unl\u00f6slich ist; sie ist rechtsdrehend; ihre Alkalisalze bilden beim Erkalten der w\u00e4sserigen L\u00f6sung eine gelatinierende Masse.\nDie Analysen wurden stets mit der im Vacuum \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrockneten Nucleins\u00e4ure ausgef\u00fchrt.\n0,4500 g Substanz gaben 0,6173 g C02 = 37,41 \u00b0/o C\n\" und 0,1750 \u00bb H20 = 4,32 \u00b0/o H\nb Kikkoji und Iguchi, Diese Zeitschrift, Bd. LU, S. 401.","page":411},{"file":"p0412.txt","language":"de","ocr_de":"412\nT. Kikk\u00f6ji,\n0.2720 g Substanz gaben 0,3742 g C02 = 37,52 \u00b0/o C\nund 0,1092 \u00bb H20 = 4,46 \u00b0/o H 0,4285 g Substanz gaben 0,5890 \u00bb C02 = 37,49 \u00b0/o C\nund 0,1617 \u00bb H20 = 4,19 \u00b0/o H\n0,2927 g Substanz gaben 40,3 ccm N bei 24\u00b0 C. und 754 mm B.\n= 15,31 \u00b0/o N\n0,1165 g Substanz gaben 16,2 ccm N bei 26\u00b0 G. und 754,5 mm B.\n= 15,32 \u00b0/o N\n0,1660 g Substanz gaben 23 ccm N bei 26\u00b0 C. un\u00e7l 758 mm B.\n= 15,34\u00b0/o N\n0,3056 g\tSubstanz\tgaben\t0,1073\tg\tMg2P207\t=\t9,77 %\tP\n0,3965 \u00bb\t\u00bb\t.\u00bb\t0,1373\t\u00bb\t\u00bb\t=\t9,64 \u00b0/o\t\u00bb\n0,3180 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,1085\t\u00bb\t\u00bb\t=\t9,58 \u00b0/o\t\u00bb\nEs wurden gefunden:\n1. 2.\nG = 37,41 \u00b0/o\t37,52 \u00b0/o\nH = 4,32 \u00b0/o\t4,46 \u00b0/o\nN = 15,31 o/o\t15,32 \u00b0/o\nP = 9,77 \u00b0/o\t9,64\u00b0/o\n3.\n37,49 \u00b0/o 4,19 > 15,34 \u00b0/o 9,58 \u00b0/o\nAus den Mittelwerten der Analysen Formel berechnen:\nMittel 37,44\u00b0/o 4,32 o/o 15,32\u00b0/o 9,67 \u00b0/o\nsich folgende\nBerechnet f\u00fcr C40H56N14P4O26 :\tGefunden:\nC =\t37,70 \u00b0/o\t37,44\t\u00b0/o\nH =\t4,44 \u00b0/o\t4,32\t\u00b0/o\nN ==\t15,45 \u00b0/o\t15^32\t\u00b0/o\nP =\t9,74 \u00b0/o\t9,67\to/o\nSpaltung der Nucleins\u00e4ure.\n50 g nucleinsaures Natron wurden mit 500 ccm 20 volumprozentiger Schwefels\u00e4ure 12 Stunden lang am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler auf dem Sandbade gekocht und nach dem Erkalten mit \u00c4ther ersch\u00f6pft. Nach der Destillation der \u00c4therausz\u00fcge hinterblieb ein br\u00e4unlicher Sirup, der stark sauer reagierte und welcher Jodoformprobe und Kossels L\u00e4vulins\u00e4urereaktion in ausgesprochener Weise gab. Der Hauptteil des Sirups wurde in Wasser gel\u00f6st und nach Neutralisation mit Ammoniak mit einer Silbernitratl\u00f6sung gef\u00e4llt. Das Silbersalz gab nach einmaliger\nUmkrystallisation aus hei\u00dfem Wasser folgende Analysenwerte.\n0,2924 g Substanz gaben\t0,1414\tg\tAg\t=\t48,36 \u00b0/o\tAg\n0,2217 >\t\u00bb\t\u00bb\t0,2189\t\u00bb\tC02\t=\t26,93 \u00b0/o\tG\nund\t0,065\t\u00bb\tH20\t=\t3,26 \u00b0/o\tH\n\u00bb\t0,1070\t\u00bb\tAg\t=\t48,26 \u00b0/o\tAg","page":412},{"file":"p0413.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Nucleins\u00e4ure aus der menschlichen Placenta. 413\nBerechnet f\u00fcr C5H703Ag: C = 26,90; H = 3,17; Ag = 48,40 \u00b0/o Gefunden:\tC = 26,93; H = 3,26; Ag = 48,36, 48,26\u00b0/o\nDer von \u00c4ther nicht gel\u00f6ste R\u00fcckstand wurde mit Ba-ryumcarbonat neutralisiert und filtriert; das Filtrat wurde mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure bis zu 5\u00b0/o und dann so lange mit Phosphorwolframs\u00e4ure versetzt, bis das Filtrat bei neuem Zusatz von Phosphorwolframs\u00e4ure etwa 10 Sekunden lang klar blieb.\nA. Phosphorwolframs\u00e4uref\u00e4llung.\nAus dieser F\u00e4llung wurden, nachdem sie mit kaltem Barytwasser zerlegt und der Baryt durch Kohlens\u00e4ure abgeschieden war, nach den bekannten Methoden die folgenden Verbindungen gewonnen: 0,6912 g Guanin, 1,137 g Adenin, 0,2605 g Xanthin, 0,5011 g Hypoxanthin, 1,3266 g Cytosin.\n1.\tGuanin. Die Substanz gab die Xanthinprobe in der f\u00fcr Guanin charakteristischen Weise. Zur Analyse diente sch\u00f6n krystallisiertes Guaninsulfat.\n0,1846 g wasserfreier Substanz gaben 59 ccm N bei 25\u00b0 C. u. 752,7 mm B.,\nentsprechend 35,29 \u00b0/o N Berechnet f\u00fcr\t(C5H5N50)2H2S04:\t36,05 \u00b0/o N\nGefunden:\t35,29\u00b0/o N\n2.\tAdenin. Das Pikrat zersetzte sich bei 279,5\u00b0. Die\nAnalysen ergaben die folgenden Werte.\n0,2398 g Substanz gaben 0,3189 g C0.2 = 36,27 \u00b0/o G\nund 0,0505 > H20 = 2,34 \u00b0/o H\n0,1566 g Substanz gaben 44,5 ccm N bei 29\u00b0 G. und 755,7 mm B.,\nentsprechend 30,85 \u00b0/o N\nBerechnet f\u00fcr C5H5N5 \u2022 C6H3N307 :\tG\t=\t36,26;\tH = 2,30;\tN\t=\t30,82%\nGefunden:\tC\t=\t36,27;\tH = 2,34;\tN\t=\t30,85%\n3.\tXanthin. Die Substanz gab die Xanthinprobe und die Weide Ische Reaktion. Sie wurde in die Silberverbindung \u00fcbergef\u00fchrt und dann analysiert.\n0,1193 g Substanz gaben 0,0670 g Ag = 56,16% Ag Berechnet f\u00fcr C5H4N402 \u2022 Ag20 :\tGefunden :\nAg = 56,23%\t56,16%\n4.\tHypoxanthin. Die Analyse des in den charakteristischen Formen krystallisierenden Nitrates ergab:\n0,0860 g wasserfreier Substanz gaben 27,6 ccm N bei 27,5\u00b0 C u. 758 mmB.\n= 35,14% N","page":413},{"file":"p0414.txt","language":"de","ocr_de":"414 T. Kikk\u00f6ji, \u00dcber die Nucleins\u00e4ure aus der menschlichen Placenta.\nBerechnet f\u00fcr C5H4N40 \u2022 HN03 :\tGefunden :\nN = 35,23 \u00b0/o\t35,14 \u00b0/o\n5. Cytosin. Die Analysen des Pikrates ergaben die\nfolgenden Zahlen.\n0,1400 g Substanz gaben 0,1813 g C02 = 35,32 \u00b0/o C\nund 0,0328 \u00bb H20 = 2,60 > H\n0,3153 g Substanz gaben 69,8 ccm N bei 20,5\u00b0 C. und 753 mm B.\n= 25,03 \u00b0/o N\nBerechnet f\u00fcr C4H5N30 \u2022 C6H3N307 : C == 35,26; H = 2,37 ; N = 24,75 \u00b0/o Gefunden:\tC = 35,32; H = 2,60; N = 25,03 \u00b0/o\nB. Das Filtrat der Phosphorwolframs\u00e4uref\u00e4llung.\nDas Filtrat der Phosphorwolframs\u00e4uref\u00e4llung wurde . in\n\u00fcblicher Weise auf Thymin verarbeitet. Aus der barytfreien\nFl\u00fcssigkeit schieden sich beim Eindampfen reichliche Krystalle\naus, welche die charakteristischen Formen des Thymins zeigten.\nDie Ausbeute daran betrug 1,835 g. Die Analysen wurden\nmit der aus hei\u00dfem Wasser umkrystallisierten Substanz aus-\n%>\ngef\u00fchrt.\n0,1920 g Substanz gaben 0,3344 g C02 = 47,50 \u00b0/o C\nund 0,083\t\u00bb H20 = 4,80\u00b0 o H\n0,2773 g Substanz gaben 56 ccm N bei 24,75\u00b0 G. und 751,5 mm B.\n= 22,26 \u00b0/o N\nBerechnet f\u00fcr C5H6N202 : G = 47,57; H = 4,80; N = 22,26\u00b0jo Gefunden:\t*\" G = 47,50; H = 4,80; N = 22,26\u00b0/o\nDie geschilderten Versuchsergebnisse lassen sich folgenderma\u00dfen zusammenfassen:\n1.\tIn der menschlichen Placenta findet sich eine Nucleins\u00e4ure, welche in den Eigenschaften und der Zusammensetzung gro\u00dfe \u00c4hnlichkeit mit der Thymus-nucleins\u00e4ure aufweist.\n2.\tBeim Kochen mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure zersetzt sich die in Rede stehende Nucleins\u00e4ure unter Bildung von Huminsubstanz, L\u00e4vulins\u00e4ure, Guanin, Xanthin, Adenin, Hypoxanthin, Cytosin und Thymin.","page":414}],"identifier":"lit18610","issued":"1907","language":"de","pages":"411-414","startpages":"411","title":"\u00dcber die Nucleins\u00e4ure aus der menschlichen Placenta","type":"Journal Article","volume":"53"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:30:53.138096+00:00"}