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{"created":"2022-01-31T14:56:05.367402+00:00","id":"lit18638","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Doesschate, A. ten","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 54: 153-168","fulltext":[{"file":"p0153.txt","language":"de","ocr_de":"Ober das Vorkommen von Milchs\u00e4ure bei der Eklampsie.\nVon\nA. ten Doe\u00fcschate.\n\u00bb\n(Aus dom physiologischen Laboratorium der Universit\u00e4t Utrecht') (Der Redaktion zugegangen am 1. Dezember 1907.\nln 1905 hat Zweifel1) Untersuchungen publiziert, aus wd( hen hervorgehl, da\u00df bei der Eklampsie im Blut und Ilarn der Mutter sowie im Nabelstrangblul des Kindes Paramilch-fiiure in bedeutender Quantit\u00e4t enthalten sei, und er glaubt darin das die Krampfanf\u00e4lle ausl\u00f6sende Gift gefunden zu haben.\nMein Zweck war es, diese Ergebnisse uud die daraus gezogenen Schlu\u00dffolgerungen nachzupr\u00fcfen.\nZuerst wurde dazu die Literatur \u00fcber das Vorkommen mid die Entstehung von Milchs\u00e4ure im Tierorganismus durchwehen. Es gibt eine sehr gro\u00dfe Zahl von F\u00e4llen, in denen Milchs\u00e4ure gefunden sein soll: oft ist aber der Beweis nicht gebracht, da\u00df die gelundene Substanz auch Milchs\u00e4ure war. Sicher ist Paralactat beim Menschen vorgefunden im Blut bei der Leiche, bei Leuk\u00e4mie und im blutigen Exsudat bei Pleu-ritis carcinomatosa, in Blut, Harn und Cerebrospinalfl\u00fcssigkeit hei Eklampsie, *) im Harn nach starker Muskelarbeit, bei der l\u2019lmsphorvergiftung, bei der akuten Leberatrophie, bei Epilepsie,\n\u00bb. , J'ZwrifeL.Zbr Aufkl\u00e4rung der Eklampsie, Archiv f\u00fcr Gyn\u00e4kologie. Kd LXXfl, S. 1, und Bd. LXXVI, S. \u00e4s\u00ab.\t.\t\"\n.\t\u2019> Zweifel, Das Gift der Eklampsie, M\u00fcncli. Med. Wochensrhr.,\nLMM\u00bb. Xr. 7.\t\u2019\nLockemann. Milchs\u00e4ure in Blut Urin und Cerebrospinalfl\u00fc.ssig-\n\u2022>i EAlamptischen. M\u00fcnch. Med. Wochenschr., 190\u00ab, Nr. 7.\nK\u00fcth und Lockemann, \u00dcber den Nachweis von Fleischmilch*\nSS ,n der Zerebrospinalfl\u00fcssigkeit Eklamptischer, Zentral!)!. f. Gvn\u00e4kol u Lin. 1906.\t\u25a0\u2019","page":153},{"file":"p0154.txt","language":"de","ocr_de":"IM\nA. ten Doesschate,\nHyperemesis gravidarum, und bei Lungenkrankem im letzten Lebensstadium; des weiteren noch in Gehirn, Darminhalt und in Empyemeiter,\nDie inaktive Milchs\u00e4ure ist gefunden worden in Gehirn. Darminhalt und llrin. Schlie\u00dflich ist Milchs\u00e4ure, ohne Bestimmung, ob Para- oder G\u00e4rungsmilchs\u00e4ure, .im Urin gefunden bei der Epilepsie und in einem Fall von niedrigem H\u00e4moglobingehalt des Blutes, sowie in verweichtem Knochen.\nDie Frage, woraus die Milchs\u00e4ure gebildet werde, ist nicht gel\u00f6st: da\u00df sie aus Kohlehydraten entstehe, ist im Organismus nicht mit absoluter Sicherheit beobachtet worden, dagegen ist es bewiesen, da\u00df Eiwei\u00df die Muttersubstanz sein kann. Die vielen Gifte, welche, wenn sie in den Organismus einverleibt werden, die Entstehung von Milchs\u00e4ure verursachen, geben in den meisten F\u00e4llen Veranlassung, entweder zu einer Destruktion von Eiwei\u00df, oder zu Sauerstoffmangel, welch letzterer wieder das Zugrumlegehen von Eiwei\u00df hervorruft. K-lassen sich die verschiedenen Beobachtungen ungef\u00e4hr so zu-sannnenstellen. Bei mehreren Tieren findet man im Blut eine kleine Menge Milchs\u00e4ure, welche gebildet wird bei der Muskelarbeit und wahrscheinlich in verschiedenen sonstigen Organen : die S\u00e4ure entsteht aus Eiwei\u00df, vielleicht auch aus Kohlehydraten, und geht nicht in den Harn \u00fcber. Bei der -weiteren l mbildung der Milchs\u00e4ure spielt die Leber eine Bolle: gibt es kein funktionierendes Leberparenchym mehr, so steigt der Milchs\u00e4uregehalt des Blutes, und erscheint die S\u00e4ure auch i:n Harn. Dasselbe findet auch statt bei angestrengter Muskelarbeit und bei erh\u00f6hter Eiwei\u00dfspaltung, wie diese durch ( ine Reihe von Giften und durch Sauerstoffmangel hervorgeruh n wird.\nZweifel nun fand in 17 F\u00e4llen von Eklampsie ohne Aus? n\u00e4hme Zinkparalactat im Urin, bisweilen nur eine Spur, meisten* jedoch eine me\u00dfbare Quantit\u00e4t, bis zu Po\u00bb. Irn Aderlall! 'ut von eklamptisehen M\u00fcttern wrurde von 0\u20141,10 no gefund Da nun aber auch bei der Epilepsie und bei der Stryohnin-vergiltung Milchs\u00e4ure im Harne gefunden worden ist, kdi man das Vorkommen der S\u00e4ure bei Eklamptisehen auch !","page":154},{"file":"p0155.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ee ber das Vorkommen von Milchs\u00e4ure bei der Eklampsie. 155\nKonvulsionen und der Dyspnoe zuschreiben. Es wurde deshalb 0 Milchs\u00e4ure unter anderen Verh\u00e4ltnissen gesucht, und zwar im Blut der Kinder von eklamptischen M\u00fcttern und bei der (iruvidit\u00e4tsnephritis. Im Nabelstrangblut wurde fast, immer Milchs\u00e4ure gefunden, bis zu 0,8<>/oo: auch das aus den Placemen stammende Blut lieferte bis 2\u00b0/oo Zinkparalactat. Bei der Gra-vidit\u00e4tsnephrilis wurden im Harn immer Krystalle gefunden; jedoch war die Menge f\u00fcr die chemische Bestimmung zu gering.\nBagegen lieferte Aderla\u00dfblut in zwei untersuchten F\u00e4llen 0,076 und 0,25 \u00b0/oo Lactat.\nBei meiner Arbeit habe ich die von Zweifel beschriebene Methode ben\u00fctzt, welche im wesentlichen mit derjenigen \u00fcber-tinstimmt, welche Araki1) angegeben hat. Die Placemen wurden nicht von den Nabelarterien aus durchsp\u00fclt, sondern zerhackt, mit Wasser gemischt und ausgepre\u00dft.\nZur Identifikation der erhaltenen Substanz habe ich, wenn im hr als 100 mg zu meiner Verf\u00fcgung standen, mit einer einzelnen Ausnahme immer die Bestimmung des ZnO-Gehaltes angef\u00fchrt, in den meisten F\u00e4llen auch die Bestimmung des Krystallwassergehalts. Oft aber standen mir nur kleine Ouan-titiiten zu Gebote; es wurde dann zuerst die Krystallform beachtet. welche abwechselnd Nadeln und Prismen zeigte, ge\u00e4ndert und in Krysta\u00fcdrusen. Sammelt man die von inoh-Men F\u00e4llen stammende Substanz, und f\u00fchrt man damit die Am liebestimmung aus, so hat zwar ein positives Resultat seinen Wert, ein negatives beweist jedoch nicht, da\u00df nicht einige von den Teilen Zinkparalactat gewesen sind. Ich habe es deshalb bevorzugt, in diesen F\u00e4llen die von Hopkins*.) ange-:>hone Probe auszuf\u00fchren: In einem Reagenzglas wird eine\nQuantit\u00e4t der zu untersuchenden Substanz gemischt, mit t rem starker Schwefels\u00e4ure und einem Tropfen ges\u00e4ttigter L 'ung von Kupfersulfat 1\u20142 Minuten gekocht, schnell ab-?\u00bb kiihlt und 2\u20143 Tropfen einer Thiophenl\u00fcsung \u00bb ln\u201420 Tropfen\n1 (ber die chemischen \u00c4nderungen der Lebenspro/.esse infolge v Sauerstoffmangel, Diese Zeitschrift, Bd. XIX. 1M4. S. 3H5.\n*' Fletscher and Gowland Hopkins. Lactic acid in amphibian \">\u2022 Journal of Physiology. Vol. XXXV, p. 247. 1307.","page":155},{"file":"p0156.txt","language":"de","ocr_de":"150\nA. ten Doesschate,\nThiophen in 100 ccm Alkohol) hinzugef\u00fcgt; das Reagenzglas wird nun wieder in kochendes Wasser gebracht; ist Milchs\u00e4ure anwesend, so entsteht eine kirschrote Verf\u00e4rbung, welche beim Abk\u00fchlen nicht verschwindet. Die Reaktion wird nicht gegeben durch Kohlehydrate, Acetaldehyd und viele untersuchte physiologische Produkte : wohl dagegen durch Malon-s\u00e4ure und wahrscheinlich durch andere a-\u00f6xys\u00e4uren als die Milchs\u00e4ure. Von diesen werden in Hammarstens Lehrbuch der physiologischen Chemie 1907 nur die Uroleucins\u00fcure un<l die Oxymandels\u00fcure genannt: erstere ist nur bei der Alkajn tonurio im Urin vorgefunden: mit dem Millonschen Reagens liefert sie ein gelbes Pr\u00e4zipitat, das beim Erw\u00e4rmen sieh r\u00f6tet : die Oxymandels\u00e4ure ist einmal bei akuter gelber Leberatrophie im Harn gefunden worden von Schultzen und Hie\u00df: M sie soll beim Erhitzen mit Ca(0H)2 Phenol liefern. Mit der Substanz, welche ich aus dem Harn einer Eklamptisehen erhalten hatte, hab(\u2018 ich diese Proben angestellt, beide mit negativem Resultat. Wenn also die Probe von Hopkins positiv ausf\u00e4llt, darf sic wohl als beweisend f\u00fcr die Anwesenheit von Milchs\u00e4ure gelten. Das Umgekehrte ist nicht der Fall: in zwei F\u00e4llen fiel die Probe negativ aus, in welchen die ZnO-Bestimmung den Beweis erbracht, dab die untersuchte Substanz Milchs\u00e4ure war: hier waren die Krystalle aus Urin erhalten, vielleicht wurde die Reaktion von Urinl\u00e4rbstolfen gehindert.\nIn F\u00e4llen mit vielen Verunreinigungen, in welchen das Waschen mit absolutem Alkohol nicht gen\u00fcgte, muhten die Krystalle bisweilen mit Tierkohle gereinigt werden. Um 'lie dabei verlorene Quantit\u00e4t kennen zu lernen, f\u00fchrte ich viermal diese Reinigung aus mit einer gewogenen Menge Zinkparalaktat; so fand ich eine Abnahme von resp. 2,5\u00b0/o,\nund 4\u00b0/o. Bei der Berechnung der gefundenen (Quantit\u00e4t Zinkparalaktat habe ich darum f\u00fcr den mit der Reinigung statthabenden Verlust 4 \u00b0/o gerechnet. Um meine Zahlen mit den von Zweitel gegebenen vergleichen zu k\u00f6nnen, habe ich ebenso wie er die spezifische Schwere von Blut und Urin aut\n\u2018i Akute Phosphorvergiftung und akute Leberatrophie. Ch.iro* -Annalen. Berlin, Bd. XV. 1869, S. 1.","page":156},{"file":"p0157.txt","language":"de","ocr_de":"i:ber das Vorkommen von Milchs\u00e4ure bei der Eklampsie. 157\n1000 gestellt und alles als lufttrockenes, krystallwasserhaltendes Zinkparalaktat berechnet.\nIch konnte 8 F\u00e4lle von Eklampsie untersuchen\nI.\t5. Nov. 19(H). Vllpara. 11 Anf\u00e4lle. Gestorben,\nAus 380 ccm Urin Krystalle: Rosette von Prismen: der \"(\u2022reinigte Teil hiervon wiegt 141 mg. Dies verliert hei 110\u00b0: is.s mg = 13,05\u00bb/o. Gegl\u00fcht liefert es 11,9 mg ZnO M33,40\u00bb/o. Fiir Zinkparalaktat berechnet sind diese Zahlen: 12,89\u00ab/0 und\n,0. Die gefundene Substanz ist also Zinkparalaetat. und zwar 0,011 von dem Urin.\nDie Placenta wiegt 215 g. Gefunden: 251,3 mg Substanz. Krystallwasser: 32,9 mg = 13,09\u00b0/o. ZnO: 73,3 mg \u2014 33,50o/o. Also Zinkparalaetat, und zwar 0,11 \u00b0/0.\n\u2022In 15 ccm m\u00fctterlichem Blut: Krystalle in Drusen: Hei 110\u00b0 getrocknet: 79,0 mg: Probe von Hopkins positiv.\nAlso wahrscheinlich Paralactat: auf das lufttrockene Salz berechnet 0,2\u00bb/o.\n-\nIn 40 ecm Nnbelstrangblut des toten Kindes: bei 110\u00ab sHi-ncknet: 42,2 mg Krvstaile. Hopkins jtositiv. Also lufttrockenes Sulz: 0,121*/,. Diese Krystalle werden vereinigt mit der Substanz, welche noch aus dem Urin \u00fcbriggeblieben ist: zusammen: 132,3 mg. Krystallwasser: 15 mg i\u2014 11,31*/,. Gegl\u00fcht: 50,6 mg = 43,tl*/0. Der gr\u00f6lte Fehler in der ZnO-Uestimmung wird hier vielleicht von dem ans dem Harn stam-roonden Teile verursacht.\nII.\t29. Nov. Vpara. 7 Anf\u00e4lle. Genesung.\nUrin untersucht vom 28. Nov., 30. Nov., 1. Dez , 3. Dez. >m<l 5. Dez. Immer wurden Krystalle gefunden in Form von leinen Nadeln. Wiegen zusammen: 07,1 mg. Verlust bei 110\u00b0: \u2022).l mg = 7,0\u00b0/o. Nach der Gl\u00fchung: 48,8 mg = 78,7\u00b0/\u00ab. Die ^ubstanz war also kein Paralactat: zwar war die Hop kins sehe Hmbo deutlich positiv; also wenigstens eine Spur Milchs\u00e4ure.\nIII.\t11. Jan. 1907. 5 Anf\u00e4lle. Genesung.\n11In 45 ccm u ri n vom 11. Jan. Krystalle : Nadeln in B\u00fcscheln, in 075 ccm Urin vom 15. Jan.: Krystalle, zusammen mit denjenigen vom 11. Jan. bei 110\u00bb getrocknet: 209,1 mg, jedoch","page":157},{"file":"p0158.txt","language":"de","ocr_de":"158\nA. ten Doesschate.\nnoch nicht rein, obgleich mit Tierkohie behandelt. Hopkins positiv.\nAus 26 ccm Blut des Kindes typische Krystalle : lange verzweigte Nadeln. Hopkins -f. 90 mg verlieren bei 1 l(>o 7,6mg = 8,44\u00b0/\u00ab: enthalten 55,2mg ZnO = 66,99\u00b0/o. Also eine Spur Paralactat.\nIV.\t12. Jan. Ipara. 4 Anf\u00e4lle. Genesung.\nIm m\u00fctterlichen Blut: bei 110\u00b0 getrocknete Krvstalle:\n62.2\tmg.\nIm Nabelstrangblut: 7,2 mg.\nIn 40 ccm Urin bei 110\u00b0: 128,2 mg. Diese drei Quantit\u00e4ten gesammelt, umkrystallisiert und mit Tierkohle gereinigt liefern zusammen 94,4 mg lufttrockenes Salz. Verlust bei 110\". 7,8 mg = 8,26 \u00b0/o. ZnO: 48,6 mg = 50,85\u00b0/\u00ab. Dagegen ist Hopkins -f.\nDie Placenta wiegt 685 g ; hieraus 1108,1 mg Krystalle.\nKin gereinigter Teil wiegt 806 mg: Verlust bei 1 lo\n104.2\tmg = 12,92\u00b0/\u00ab:' ZnO: 238,8 mg \u2022= 34,02\u00b0/o. Der Best wiegt bei 110\u00b0 noch 268,2 mg und gibt die Reaktion von Hopkins. Zusammen also 0.162\u00b0;\u00ab vom Placentargewieht.\n7,20 ccm I rin vom 17. Jan. liefern Krvstalle, von denen ein Teil 175,7 mg wiegt: Verlust bei 110\u00b0 7,3 mg = 4,15\u00b0 ,: ZnO: 101,5 mg = 02,05\u00b0/\u00ab. Der Rest betr\u00e4gt 35,6 mg: Verlust 4,0 mg = 12,92\u00b0/o. ZnO: 20,8 mg = 67,09\u00b0 \u00ab. Hopkins\nV.\t24. Jan. 3 Anf\u00e4lle. Genesung.\nIn 300 ccm Urin 111 mg Krystalle, von denen 68 uv* bei 110\u00b0 8,8 mg verlieren = 12,89%>. Hopkins -f-.\nIn 100 ccm m\u00fctterlichem Blut 03,8 mg Krystalle: Verlust 8 mg = 12,54\u00b0/\u00ab. Hopkins\u2014f*.\nIn 10 ccm Nabelstrangblut 71,5 mg; Verlust 9,1 'mg = 12,73\u00b0 \u00ab. Hopkins -|\u2014\nDiese drei Quantit\u00e4ten zusammen nochmals gereinigt wiegen bei 110\u00b0: 104,3 mg: ZnO: 71,7 mg = 68,7\u00b0/\u00ab.\nDie Placenta wiegt 365 g, liefert 308 mg; Verlust hei 110\u00b0: 39 mg = 12,66\",\u00ab. ZnO: 92,1 mg = 34.24\u00b0/o. Der nicht ganz reine Rest wiegt bei 110\u00b0: 90 mg. Zusammen 0,11n > vom Placentargewieht.\t,","page":158},{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fcber das Vorkommen von Milchs\u00e4ure bei der Eklampsie. 159\nVI.\t16. Febr. Vpara. 17 Anf\u00e4lle. Genesung.\nUrin vom 14., 15., 17., 19 und 22. Febr.: enth\u00e4lt immer Krvstalle. Die ganze Menge Substanz zusammengefiigt wird dreimal mit Tierkohle gereinigt; Hopkins -f. Ein reiner Teil wiegt, 186,4 mg. Verlust 8,2 mg = 4,4\u00bb/\u201e. ZnO: 61,6 mg = 34,57 \u2022/\u00bb. Der Rest wiegt bei 110\u00bb 800,9 mg. (Uervon gibt 130,3 mg nach der Gl\u00fchung: 67,1 mg = 51,49\"/,,. Also\nwar nur der erste Teil Lactat; auf 4428 ccm Urin berechnet-0,064*1\u00bb.\nVII.\t1. Mai. Ipara. 5 Anfalle. Genesung.\n614\tccm Urin liefert, mit Kohle gereinigt, bei 110\"- 54 4 mir\nKrystalle. Hopkins +.\t' \u00ce *\n10 ccm m\u00fctterliches Blut bei 110\": 62,6 mg. Hopkins \u2014.\t\u2022\n22ccm Nabelstrangblut bei 110\u00bb: 53,8 mg. Ilopkins-f.\n615\tg Placenta liefern 540,1 mg Krystalle. Verlust 69,4 mg\n= 12,85\"/\u00ab. ZnO: 155,7 mg = 33,08\u00bb/,,. Als Rest noch bei 110\": 188,5 mg. Zusammen 0,123\"/\u00ab.\nVIII.\t24. Mai I para. 3 Anf\u00e4lle. Genesung.\nAus 126 ccm Urin sternf\u00f6rmige Krystalle, in einer von der gew\u00f6hnlichen abweichenden Form. Einmal mit Kohle gereinigt: bei 110\u00b0: 70,5mg. Hopkins |.\n280 ccm m\u00fctterliches Blut: B\u00fcscheln von breiten spitz endenden Nadeln. 110\u00bb; 82,6 mg. Hopkins-f.\n90 ccm Nabelstrangblut, 110\u00bb: 23,3 mg. Hopkins\u2014,\nPlacenta: 540 g, liefert die typischen Krystalle. Einmal mil Kohle gereinigt. Lufttrocken: 141,5 mg. Verlust: 17,5 mg 12,37\u00ab/\u00ab. ZnO: 42,5 mg = 34,27\u00bb/\u00ab. Als Rest noch: 739,7 mg. rlust: 69,3 mg = 9,37\u00ab/\u00ab. ZnO: 242,8 mg = 36,22\"/\u00ab. Als nochmals gegl\u00fcht wurde, um konstantes Gewicht zu erzielen, zerbrach der Tiegel. Wahrscheinlich ist also der Gehalt an\ngeringer und ist die untersuchte Substanz Paralactat. li, Fol\u00abende Tabelle gibt die Quantit\u00e4ten des gefundenen mkparalactats, auch f\u00fcr jene F\u00e4lle, in welchen die ZnO-jWimmung nicht stattfand, die Form der Krystalle und die Probe von Hopkins es jedoch wahrscheinlich machten, da\u00df \u00ab\u00ab\u25a0 gefundene Substanz Paralactat war. Oft, wenn der Gehalt","page":159},{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"160\nA. ten Doessrhate,\n\u2018\u2018:v'\u2022/\"'\u2022\t\u2022 \u2022\u2022 4\t; \u2022 \u2022.4\t!\u2019\u25a0 Probe von j Hopkins\tKrystal 1-| wasser \u2022 j in % [ in \u2018V>\t\u00bb Zn-para lactat in % 1 / \u25a0\nreines /m k para lac tat be-\tf. V-'il % \u2019 4- C*. \u2018 I .4 ;/ 4:\tf\t1 '\t\u25a0 \u2019. 1 '\nnechnet. . . ,. . . , . . .\t! +\t12,89\t38,48\t\nM\u00fctterliches Blut. . ... . .\ti .+\tj:\t'\u25a0 \u2022\u2022\u2022.\u2022\u2022\u2019*;\u2022 \u2022 J>\u25a0. ,. j ,.v;\t! 0,2\nNabelstrangblut . ... . .\t\u2022\t4- .\tj 4.:'v.\t4-- ' ;\t1 7 . ; 0.121\nUrin . \t\t\t .\t\u25a0\t4-\t18.05\t88,46\t! 0,044\nRest des Urins -f-Nabelstrangblut\t1 \u25a0\t11.81\t48,14\t1 \u2022 ' *v *\t*..\t\u2019 \u00ab * \u2022 J. >\\'4 v\nPlacenta..........\t1 *\tj 18,09\t83,56\t1 0.11\nUrin ... .V\t\t . .\t*\t4-\t!\t7,6 j 78,7\t| Spur\nNabelstrangblut . . . . . . .\t!\t4-\t!\t8,44\t66,99\ti. \u2022 .\t\u2022 *.\t\u2022. i\nUrin . . . . . . ... . . .\t4-\t1 [,;/.\u2022 .. \u2022 -\t; 0,035\nM\u00fctterliches Blut. . . . \u2022 * ' * * \u2022 1 .\t* '1 ..**\u25a0\u00ab * . n* \u2022 \u00ab <.* .\tr*'\t. *.v \u25a0 \u2022 \u2019 \u2022 '\t!\t'\t4 r \u2022 \u25a0 4 j\t\u2022 \u2022 \u2022. \u00bb ' . \u25a0 \u25a0 1 \u2022 ' \u2022 \u2022 \u25a0 . *\ti\t.\t: | Spur\nNabelstrangblut . . . . . . .\t!\t\u2022\tv..\t\u2022\t\u2022\t\u2022 r- f.' \u2022 ' y* '' * .\t.\ty \u2022\t\u25a0\t\t*\t.\t\u2022 |\t\u2022\tj* .\t\u2022 i . \u25a0' \u2019\tV\"\t. s- \u25a0\t\u2019j\t\u25a0 '\t' \u25a0\tl\nUrin ante partum ......\tI;\t* 4 ;\t\u25a0\t44 s'-4\nDie 8 vorhergehenden zusammen\t' +\t\t1 t i 4 *v* .4 : \u2022 !\nUrin post partum ......\ti\ti r\t, 4.15\t62.05 ? * \u2022 \u00bb,\t[ ; ;\nRest des Urins post partum . .\t1 V\t\u2022 \u2022/. * /\u2022 \u25a0 \u25a0 * * J 1 ' \u25a0\tI\t\u2022 \u25a0 \u2019* * \" r/*** \u2022 \u2022. * ; v i i 12,92\t67,09\tL '\t'\t\u2022\nPlacenta . \t\t\t .\t4-\t12,92\t34,02\t0.162\nM\u00fctterliches Blut. . . . . . .\ti\t12.54\tSpui\nNabelstrangblut\t. . .\t! m\t12,73\t;\t\nUrin\t\t\t!\t+\ti\t12,89 ! '\t|\ti\t\u25a044:4:4\nDie 8 vorhergellenden zusammen\ti\t.+\t. 1 ; 68,7 ;\tj P'4\t4:' i, V\t.... \u2022\nPlacenta \t\t\u2019 . j\t1\ti\t12,66\t34,24 j\t0,11\n,,tin\t-,\t1\t4- -j\t4,4\t\u25a0 34,57\tIMHIi\n! Rest des Urins . . . . . . .\t\\ w\tV\u201c r\t1 \u25a0 ,q\t51,49 j\t\nM\u00fctterliches Blut\t!\tL . * *V \u2022\t\u2022 J i\t;K \u2022 1 i \u25a0\t!\u2022\t\u2022/:-j'.-\t. j \u201d ..\u2022\u2022\u2022l-/\t\u2022 *\u2018V \u2022\t(T \u2022. \u2022 4 . .t > 4* o\nt\t.\t1 Nabelstrangblut \t\t\t'f- 1\t*\tV-\tif , \u2022\t\u2022. . ' .\t. *\tV*\t**.''>\t% \u2022 i \u2022\t*.\t\u2019\u2019-r\t. \u2666<\u2022*** . 1 .\t0,281\nU II M \u2022 . \u2022 . , . . * . . , .\t4- \u2022 .. *\t. ! 4h\tj\t0,011\nPlacenta\t ...\t4-\t12.85\t33,08 :\t0,123\nM\u00fctterliches Blut. . ... . .\t4-\t! \u2022 i\t\u2022\tj \u2022\t' \u2022 }\t' . i\t0.034\nNabelstrangblut . ... . . .\t; ;V \u25a0 \u2022 t \u2022 ?. . \u00bb\t\u2019 '\u25a0 \u2019.4\tI f\t1\t0\nIT \u2022 ^ j ^ W ^\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t(\t|\t\u2022\t\u2022\tf\t\u2022\tt +\tI '\u2022 '1\t0,0671\nPlacenta\t\t\t+ '\t12,37 i 34,27 |\t\nRest der Placenta . . . . . . j\tr I *v. ..\t\u2022\til \u25a0 1\t9.37\t36,22\tU, in 1","page":160},{"file":"p0161.txt","language":"de","ocr_de":"Ober das Vorkommen von Milchs\u00e4ure bei der Eklampsio. 161\nan ZnO nicht mit dem f\u00fcr Zinkparalactat berechneten iiber-cinstimmte, zeigte doch die Farbenreaktion, dali Wenigstens eine Spur Milchs\u00e4ure anwesend war.\nIn den F\u00e4llen, in denen der Gehalt an ZnO nicht mit\ndem f\u00fcr Zinklactat berechneten iihereinstimmte, war er immer\nh\u00f6her, und zwar meistens von 50-70 \u00bb/u. In einigen von diesen f allen fand beim Minzufiigen der Salpeters\u00e4ure ein A\u00fcfbrausen statt: es war also wahrscheinlich ZnCO, entstanden, welches ZnO enth\u00e4lt. Das ZnCO, kann erst sp\u00e4ter entstanden sein, weil urspr\u00fcnglich von einer klaren L\u00f6sung der Substanz in Wasser ausgegangen wird. Wahrscheinlich entsteht es aus organischen Substanzen, welche hei 110 \" oxydiert werden ;\n\u00f6fters mu\u00dften die Krystalle lange Zeit auf 110\" erhitzt werden,\u2019 bevor das Gewicht konstant war : bisweilen w\u00e4hrte dies mehr als 20 Stunden. Ich \u00fcberzeugte mich, da\u00df reines Zinkparalactat, auch wenn es w\u00e4hrend vieler Tage bis 110\" erhil/l wird,: nicht in ZnCO, \u00fcbergeht.\t\u2022\t'\nEs ist m\u00f6glich, da\u00df in den F\u00e4llen, in welchen ein Gehalt\nan ZnO von mehr als 33 \"/\u00ab gefunden wurde, die Substanz\naus einem Gemisch von Zinkparalactat mit etwas anderem be-standen habe.\n^ In einem Falle (VI) wurde 4,4 \u00b0/o Krystallwasser gefunden.\nWeil aber der Wassergehalt des Zinkparalactats nicht ganz\nkonstant ist, glaubte ich hier doch, auf die ZnO-Uestimmung\ngest\u00fctzt, annehmen zu d\u00fcrfen, da\u00df die untersuchte Substanz Zinkparalactat war.\nln den von Eklamptischen stammenden Fl\u00fcssigkeiten\nwurde also nur zweimal keine Milchs\u00e4ure gefunden. Die 1\u2018rozent-\nfcihlen stimmen ungef\u00e4hr mit den von Zweifel angegebenen \u00fcberein.\nIn einigen F\u00e4llen hatten die Patienten Morphin bekommen \u2022 weil bei der Vergiftung von Tieren mit Morphin im Harn Milch-'iiure gefunden worden ist, untersuchte ich den l'rin eines Morphinisten, welcher t\u00e4glich 700 mg subkutan bekam. Aus \u20190) ccm erhielt ich 72,3 mg Krystalle: Verlust bei ! IO\" : -iH mg = 5,20\u00ab/\u00ab. Gegl\u00fcht: 16,2 mg = 67,15\u201c \u00bb. Es er\u00fcbrigte \"\" Hest von 23,8 mg (bei 110)\u00bb. Im Urin war also nur eine","page":161},{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"162\tA. ten Doesschate.\nSpur Milchs\u00e4ure, weil die Reaktion von Hopkins positiv war. Wir sind also zu dem Schlu\u00df berechtigt, da\u00df die kleinen Quantit\u00e4ten-Morphin, welche die Patienten bekamen, keinen Einflu\u00df auf die Werte des Lact ats ge\u00fcbt haben.\nBei der Eklampsie wird also in Blut, Harn, Placenta und Nabelstrangblut fast immer Milchs\u00e4ure gefunden. Es fragt sich nun, inwieweit das abnormal sei.\nIm gew\u00f6hnlichen Harn konnten Liebig, Heuss, Sch\u00fctz keine Milchs\u00e4ure finden, im Einklang damit konnte ich aus 1 \u00ce Urin keine Krystalle darstellen: auch zeigte 11 Urin, bis 10 ccm eingeengt und mit Kohle gereinigt, die Reaktion von Hopkins nicht. \u2014 Dagegen fand ich die typischen Krystalle in 1350 ccm Urin eines Patienten, welcher schwere Dyspnoe hatte. Au\u00dfer einigen gef\u00e4rbten Krystallen aus dem Waschalkohol wogen diese 49,2 mg. Verlust bei 110\u00fc: 4,2 rag \u2019 = 8,54 \u00b0/o. Zn<>: 17,7 mg == 39,33\u00b0/o. Hopkins -f. Dies war also wahrscheinlich unreines Paralactat, welches 0,004 \u00b0/o des Urins ausmaclien w\u00fcrde.\nUm einen Einblick in die Genauigkeit der Methode zu gewinnen, l\u00f6ste ich Zink paralactat in normalem Ham. Sch\u00fctz1) fand mit zwei verschiedenen Methoden resp. 35\u00b0/o und \u00f6\u00f6 \u00b0 > zur\u00fcck. Stadelmann2) 14,2\u00b0/o, Zweifel1) von 500 mg sehr wenig. \u2014 In 1 I Urin l\u00f6ste ich 300 mg Zinkparalactat; dir Krystalle, welche ich erhielt, mu\u00dften \u00f6fters mit Kohle gereinigt werden, und wogen bei 110\u00b0 78,2 mg: dies war jedoch noch kein reines Lactat : beim Gl\u00fchen lieferte es 42,1 mg = 53,84\u00b0, o. Auch aus dem Waschalkohol wurden noch Krystalle erhalten\nln einem anderen Versuche, wo weniger Farbstoffe zugegen waren, wurde mehr erhalten. In 11 Harn wurden 300 mg Paralactat (bei. 110\u00b0) gel\u00f6st, welches aus Pferdefleisch bereitet war und 32,6 \u00b0,<> ZnO enthielt. Bei der Bearbeitung ward etwas verloren. Die gefundenen Krystalle wurden einmal mit Kohle\n') Milchs\u00e4ure in patholog. Harnen, Diese Zeitschrift, Bd, XIX. 1W4. S. 482.\n*) Ammoniakausscheidung beim Diabetes, Archiv f. exper. Pa*h\"l' u. Pharm., 188* Bd. XIX, S. 419.\n\"i Arch. f. Gyn\u00e4kol.. Bd LXXVI. S. 554.","page":162},{"file":"p0163.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Vorkommen von Milchs\u00e4ure bei der Eklampsie. 163\ngereinigt, ein Teil wog bei 110\u00b0/o: 46,4 mg, ein anderer Teil IU mg; dieser lieferte 15,6 mg ZnO = 35,27\u00b0/\u00bb. Wiewohl in diesem Fall die Hopkinssche Probe negativ ausfiel, zeigte doch Krystallform und ZnO-Bestimmung, da\u00df die Substanz Para-lactat sein mu\u00dfte, obgleich noch nicht ganz rein. Im ganzen wurden also 90,5 mg zur\u00fcckbekommen, das hei\u00dft, wenn f\u00fcr den Verlust beim Reinigen mit Kohle 4\u00b0/o gerechnet wird, \u25a064,2 mg = 31,4\u00b0/o von dem in dem Harn gel\u00f6sten.\nNormales Menschenblut enthalt keim* Milchs\u00e4ure nach Knderlin1) und Salomon*). Auch Zweifel fand es nicht im Aderla\u00dfblut von Schwangeren und Geb\u00e4renden. Berlinerblau*) stellte aus 200 ccm direkt in Alkohol aulgenommencm ven\u00f6sen Hlut 24,5 mg Substanz dar, von welcher aber keine Bestimmung angegeben wird : auch wird nicht gemeldet, ob das Blut von einem gesunden Menschen stammte.\nIch untersuchte 100 ccm Aderla\u00dfhlut von einem normalen Menschen, welcher in 16 Stunden keine Nahrung zu sich genommen hatte, oO ccm hiervon .wurden mit Alkohol extrahiert; in der zweiten H\u00e4lfte wurde Zinkparalactat gel\u00f6st, welches bei l lo\u00b0 190,6 mg wog und 32,6 \u00b0/o ZnO enthielt. Es wurde wieder erhalten: 89,5 mg; Verlust bei 110\u00b0: 10 mg = ll,17\u00ab/o: nach der Gl\u00fchung : 26,4 mg = 33,2 l\u00b0/o. Ein Rest war noch \u00fcbrig, welcher bei 110\u00b0 9,8 mg wog. Zusammen wurden also 89,3 mg wieder gefunden = 46,86 \u00b0/o.\nAus den 50 ccm normalen Blutes erhielt ich Krystalle in zwei Formen, und zwar Drusen von Nadeln und von breiteren, kegelf\u00f6rmigen Krystallen. Nach Umkrystallisierung wurde ein rein wei\u00dfer Teil erhalten: lufttrocken 20 mg: Verlust bei 110\u00b0: 2.1 mg = 10,5<>/o: ZnO: 15,4 mg = 86,03\"/o. Es war also kein Lactat; die Probe von Hopkins war aber unzweifelhaft positiv. Ein Rest wog bei 110\u00b0 35,9 mg: Hopkins schwach. I>;is Blut enthielt also nur eine Spur Milchs\u00e4ure.\n') \u00dcber die milchsauren Salze im Blute, Liebigs Annalen Bd XLVI ? I\u00dfi. 1843.\n*i Verbreitung und Entstehung von Hypoxanthin und Milchs\u00e4ure b \u25a0 >(.* Zeitschrift, Bd. II, 1878, S. 65.\na) Milchs\u00e4ure im Blute, Archiv f. exper. l'ath. u. Pharm , Bd XXIII lv'7\u00cf& 333.\n\nt--","page":163},{"file":"p0164.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a0H14\tA. (en Doesschate,\nAuch wurden zur Kontrolle Placentae untersucht. Weil es m\u00f6glich w\u00e4re, da\u00df bei lange dauernden Wehen durch St\u00f6rungen im Placentar- und im kindlichen Kreislauf Milchs\u00e4ure entstehe, untersuchte ich Placentae, welche von Geburten von verschiedener Dauer stammten.\nAus \u00bb1er Placenta von einersehr kurz dauernden Geburt, welche zusammen mit dem Nabelstrangblut 470 g wiegt, werden Krystal le erhalten : nach Reinigung, bei 110 \u00b0 : 24,3 mg. Ho p-\nkins\nPlacenta: 445 g. Partus von 7 Stunden. 42,6 mg Krv-stalle. Hopkins -(-.\nAus 30 ccm Nabelstrangblut die typischen Krystal le von Zinkparalactatv Ein Teil wiegt 27,1 mg: Verlust 59,3 mg = 21,88\u00b0... : ZnO: 99 mg = 40,70\u00b0/\u00ab. Rest wiegt 127,7 mg. Verlust 21.5 mg =. 10,84\u00b0/\u00ab: ZnO: 51,9 mg = 48,87\u00b0/o. Hopkins -}-.\nPartus von 8 Stunden. Placenta 438 g. Krystalle wiegen hei 110\u00b0 34 mg. ZnO 22,8 mg = 67,06\u00b0/o. Hopkins !\nPari ( is vc >n 3 Tagen. Placent a 372 g : das Nabelstrang-bliit wurde hinzugef\u00fcgt. Krystalle: 91 mg. Verlust 6.5 mg \u2014 7.14\u00b0 o. ZnO 44 mg = 52.07\u00b0/\u00ab., Hopkins -f.\n520 ccm Urin von diesem Falle lieferten 42,8 mg Krystalle. Verlust 1.4 mg is= 3,27\u00b0/\u00ab. ZnO 27,3 mg = 05,91\u00b0...\nIn den zwei letzten F\u00e4llen war also die gefundene Substanz kein Laetat. Wenn wir annehmen d\u00fcrfen, da\u00df die ans den ersten zwei Placentae erhaltene Substanz Laetat war, so w\u00fcrde dies 0,006 und 0,012\u00b0/\u00ab betragen, also viel weniger als in den Plaeenten von Eklamptischen.\nRei einem normalen Partus (von 5 Stunden) wurde gefunden: In 83 com Blut der Mutter Krystalle wie von Para-lactat. und zwar 57,5 mg. Verlust 15,9 mg = 27^65\u00b0/o. Hopkins -! . '\nIn 42 ccm Nabelstrangblut 45,2 mg. Verlust 3,2 mg 7,08\u00b0/,.. Hopkins\nIn 660 ccm Urin bei 110\u00b0 50,6 mg Hopkins \u2014\nIm m\u00fctterlichen und kindlichen Blut war also wenigst*\neine\n\u2018bs\u00e4ure enthalten.","page":164},{"file":"p0165.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Wkommen von Milehs\u00e4ure bei der Kklampsio. 165\nEin Anderer Partus wurde \u00bbad, 90 Stunde,unit der Zange \u00ab'endet. Die einzige Abnormit\u00e4t ante partum war die ziemlich starke Obstipation der Frau.\nIn mi com m\u00fctterlichem Blut wurden !H,3mg Kn-, stalle gefunden: H,0 12,5 mg = 13,2\u00ab\u00bb/,,. zn() og mg =\nf, 1 ' Pl6S \"ar also Fa,alaclal- A*s Hest noch bei 110\u00ab \u00fc nnou , 8amman auf luftlrockenes S\u00ab1\u00ab berechnet 107,8 mg\nwho.\nIn 38 ccm Nabelstrangblut keine Krystalle In 2830 ccm Irin nach Reinigen mit Kohle bei 110\u00bb\nbetrigwi ^ Hopki,,s if* w\u00fcrde \u00f6,002\u00ab/r des Urins\nII M d\u00bbn. K\u2019\u00b0ntrollversuohen \u00c4 hervor, da\u00df normaler Harn keine Milchs\u00e4ure enth\u00e4lt, normales Blut eine Spur- da\u00df\nMm hinzugelugtem Paralactat aus dem Harn bis zu 31.4\nvuciler erhalten wurde, aus dem Blut 46,88 \u00ab/\u201e. Weiler da\u00df\nbei normalen Geburten die Placemen eine Spur, oder jeden-\nli.ll> sehr wenig Milchs\u00e4ure enthalten, das Nabelstrangblut eine\n^l'iir oder nichts, der Harn nichts, das m\u00fctterliche Blut eine iw; in letzterem wurde nur einmal eine ziemlich gro\u00dfe Ouan-!\t.;a<'la' Runden, und zwar nach einem sehr lange dauern-\n| \"i .irtus: ,,, dem Falle war auch im Urin Milchs\u00e4ure, im N;<lM*lstrangbIut dagegen nichts.\nDie Quantit\u00e4t der Milchs\u00e4ure, welche bisweilen bei der hklainpsie gefunden wird, ist also viel gr\u00f6\u00dfer als unter\u2019 nor-Umst\u00e4nden. Da\u00df diese Milchs\u00e4ure die Ursache derKr\u00e4mpfe \u2022x'i. versuchte Zweifel aus der Tatsache abzuleiten, da\u00df sie\n\u2018 \"1 \u2022,eDen fal,en \u00abngefolfen wird, in welchen von Kr\u00e4mpfen \u00abne Rede war, im Blut der Kinder von Eklamptischen und\ntkl \u201enn Ue\" T S\"hwanHPrschaflsnephritis, bei welchen\u2019 also\nT T'7 ,kaQn- DaS S\u00d6,bsUindi\u00abe Vorkommen der \u2022tilchsaure im kindlichen Organismus, unabh\u00e4ngig von dem\nliXtitbit \u00cb 88fe\u00cb m\u00dcUerlichen \u00dc. geformten\nim ti je u 1 DUr m Jenen k\u00e4l*\u20acn anzunehmen, in Welchen fiai'len wird6\u201c \u00a7\tGeha\u201c f| im \u201c\u00bb\u00abSieben ge-\nUies wurde von Zweifel dreimal, von mir einmal be-","page":165},{"file":"p0166.txt","language":"de","ocr_de":"166\nA. ten Does sch ate,\nobachtet. Es scheint mir, da\u00df der Schlu\u00df, es komme bisweilen im kindlichen Blut mehr Milchs\u00e4ure vor als im m\u00fctterlichen, durch diese Wahrnehmungen nicht gen\u00fcgend gerechtfertigt sei. Erstens ist in keinem dieser F\u00e4lle die Bestimmung des ZnO Gehaltes der gefundenen Substanz einzeln ausgef\u00fchrt. Zweitens sind die Quantit\u00e4ten sehr gering, und sind also kleine Unterschiede von gro\u00dfem Einflu\u00df auf die Zahl des Prozentsatzes. Diese kleinen Unterschiede werden leicht durch Verunreinigungen verursacht, welche zu Umkrystallisierung und Reinigung Anlal) geben, und weiter durch die Methode selber, welche quantitativ sehr mangelhaft ist, und niit welcher aus Blut weniger als f>0\u00b0/o vom zugef\u00fcgten Paralactat wiedergefunden wird.\nIn drei F\u00fcllen von Nephritis w\u00e4hrend der Gravidit\u00e4t wurde mit Sicherheit nicht mehr als eine Spur Milchs\u00e4ure im Urin gefunden: auch Zweifel erhielt zwar Krystalle, jedoch zu wenig f\u00fcr die Analyse. Im m\u00fctterlichen Blut fand er 0,007t) und 0,0252\u00b0/o: im m\u00fctterlichen und kindlichen Blut fand ich nur eine Spur.\nIn den!Macenten fand ich in einem Falle sehr viel: 0,11t) ' , also ebensoviel wie in den Placenten Eklamptischer. Dennoch bekam diese Frau keine Eklampsie. Hierbei war es bemerkenswert, da\u00df 3 l\u00e4ge nach der Geburt, bei welcher Zwillinge geboren wurden, das (\u2018ine Kind starb unter Konvulsionen, w\u00e4hrend sein Urin eiwei\u00dfhaltig war. Das zweite Kind blieb gesund\nIm Urin einer an Nephritis chronica erkrankten Frau, welche vor 2* a Monaten eine Eklampsie durchgemacht hatte, wurde noch eine Spur Milchs\u00e4ure n\u00e4chgewiesen.\nBei der Schwangerschaftsnephritis wird also in Blut, Harn und in der Placenta Milchs\u00e4ure gefunden, und diese S\u00e4ure w\u00fcrde also die Ursache der Kr\u00e4mpfe sein k\u00f6nnen.\nDas Entgegengesetzte kann nur bewiesen werden, wenn es F\u00e4lle gibt, in welchen bei ebenso hohem Gehalt an MiMi-s\u00e4ure keine Eklampsie auftritt; Dies ist nun in der Tat beobachtet. Im Urin der Eklamptischen wurde nur eine Spur gefunden, wie das unter vielen sonstigen Umst\u00e4nden vorkonmt. Im m\u00fctterlichen Blut ward als h\u00f6chster Gehalt von Zwo ;'ol 0,025ft/o gefunden: bei einem normalen Partus fand ich 0.02. >","page":166},{"file":"p0167.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Vorkommen von Milchs\u00e4ure bei der Eklampsie. 107\n9\t\u2022 . - ' r. . '\nAuc h in dem Fall, wo die Placenta 0,119\u00bb/\u00ab Paralaotut ent-iiii'li. bekam die brau keine Eklampsie: zwar starb das eine der Kinder unter Konvulsionen.\nDie bei der Gravidit\u00e4tsnephritis vorkommende Milchs\u00e4ure kann also das Entstehen der Kr\u00e4mpfe nicht erkl\u00e4ren. Was nun die gr\u00f6\u00dfere Quantit\u00e4t des Lactats anbelangt, weiche im Hain gefunden wird, nachdem die Eklampsie ausgebrochen ist, so kann diese ganz durch die Kr\u00e4mpfe verursacht sein. \u00c4raki\u00ab) fand im llarn nach epileptischen Anf\u00e4llen 0,439\u00ab/\u00ab, w\u00e4hrend der h\u00f6chste Gehalt bei der Eklampsie 0,1\u00bb/\u00ab betr\u00e4gt, lnouye und Saiki2) fanden selbst nach einem epileptischen Anfaile bis zu 1 \"/\u00ab Paralactat, in der Zeit zwischen den Anf\u00e4llen nichts.\nDer gr\u00f6\u00dfte Gehalt an Zinkparalactat, welcher mit Sicherheit im m\u00fctterlichen Blut bei der Eklampsie beobachtet ist, betr\u00e4gt 0,114%. Obgleich nun in der Literatur au\u00dfer, in der Arbeit von Zweifel keine Angaben gefunden werden \u00fcberden Mih hs\u00e4uregehalt des Blutes von lebenden Menschen unter abnormen Umst\u00e4nden, so ist es doch sehr wahrscheinlich, da\u00df aiu li da bisweilen viel Milchs\u00e4ure im Blut ist, und zwar auf (irund der gro\u00dfen Quantit\u00e4ten Lactat, welche im Urin gefunden worden sind: der Gehalt des Blutes ist in den meisten F\u00e4llen h\u00f6her als der des Harns und auch bei Tieren wird normaliter\n\"\"1 Pln ke,ne>im \u00dflul wohl Milchs\u00e4ure gefunden. Bei Menschen kann nun der Urin sehr viel Milchs\u00e4ure enthalten, ohne da\u00df Kr\u00e4mpfe auftreten: bei Lungenkranken in Agone wurde 0,38\"/\u00ab Hunden,3) in einem Fall von Hyperemcsis gravidarum 0,136\u00ab/\u00bb. *)\nDiese Ziffern sind also h\u00f6her als die h\u00f6chste f\u00fcr das Blut bei <i\u00bbT Eklampsie gefundene.\nDie Quantit\u00e4t Milchs\u00e4ure, welche bei der Eklampsie vor-kommt, ist also wahrscheinlich nicht gen\u00fcgend zur Erkl\u00e4rung\nV 1 bcr <*'\u00ab Bildung von Milchs\u00e4ure und Glykosc im Organismus \u2022 \u2018 NiuerstolTmangel, Diese Zeitschrift, Bd. XV, 1891, S. 335. .\n'\u25a0 \u00dcber das Auftreten abnormer Bestandteile im Harn nach epilep-\nfi- n Anf\u00e4llen, Diese Zeitschrift. Bd. XXXVII, 1902, S. 203.\n3) Irisawa. Milchs\u00e4ure in Blut und Ham. Diese Zeitschrift 1893 w WII. S. 310.\t/\t\u2019\n41 I - n d e r h i I I, A note on the presence of lactic acid in the urine of i\": f\u2018 ous Vorniting of pregnancy, The Journ. of biol. chem., Vol. II. p. 185.1907.\n1 !\" Seylcr\u2019s Zeitschrift f. physiol. Ctiontio. LIV.\t12","page":167},{"file":"p0168.txt","language":"de","ocr_de":"168 A. ten Doesschate, \u00dcber das Vorkommen von Milchs\u00e4ure.\ndes Auftretens der Kr\u00e4mpfe: dagegen sind die Kr\u00e4mpfe imstande, den gefundenen Gehalt an Milchs\u00e4ure zu verursachen:\nAu\u00dfer der Eklampsie und der Hyperemesis hat man aimh die Chorea gravidarum als eine Schwangerschaftsintoxikation aufgefa\u00dft. In einem Fall von Chorea, den ich untersuchen konnte, wurde gefunden: im m\u00fctterlichen und kindlichen Him wenigstens eine Spur Milchs\u00e4ure; in 11 Urin 0,0153\u00b0/o Paralactat\nDer Schlu\u00df, zu welchem ich gelangt bin, da\u00df bei Her Eklampsie die Kr\u00e4mpfe nicht durch Anh\u00e4ufung von Milchs\u00e4ure verursacht werden, sondern umgekehrt selber zu einer solchen Anh\u00e4ufung Anla\u00df geben, l\u00e4\u00dft die M\u00f6glichkeit offen, da\u00df Hie Zunahme der Quantit\u00e4t Milchs\u00e4ure im Blut Eklamptischer au Her von den Kr\u00e4mpfen auch noch von anderen Umst\u00e4nden ab-h\u00e4nge. Kommt doch auch bei der Gravidit\u00e4tsnephritis mehr Milchs\u00e4ure im Blut vor als in der Norm. Auch mu\u00df der \u00c4nderungen gedacht werden, welche bei der Eklampsie in der Leber gefunden sind. Es liegt nahe, damit die Abnahme der Harnstoll-und Sulfatausscheidung in Zusammenhang zu bringen. Ist nun bei der Eklampsie die Leberfunktion wesentlich gest\u00f6rt, so darf man infolge davon eine Zunahme des Milchs\u00e4uregehalts des Blutes erwarten. Jedenfalls ist das Vorkommen einer erh\u00f6hten Quantit\u00e4t Milchs\u00e4ure im Blut bei der Eklampsie ein Symptom, dessen Ursprung, wenigstens haupts\u00e4chlich, klar ist. das aber selber einstweilen nicht zur Erkl\u00e4rung der anderen Erscheinungen dieser Krankheit ben\u00fctzt werden kann.","page":168}],"identifier":"lit18638","issued":"1907-1908","language":"de","pages":"153-168","startpages":"153","title":"\u00dcber das Vorkommen von Milchs\u00e4ure bei der Eklampsie","type":"Journal Article","volume":"54"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:56:05.367407+00:00"}