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{"created":"2022-01-31T13:56:12.350571+00:00","id":"lit18656","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Lifsch\u00fctz, J.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 55: 1-7","fulltext":[{"file":"p0001.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber den Ursprung und die Bildung des Cholesterins.\nVon\nJ. Lifsch\u00fctz.\nfl)er Redaktion zugeg^ngen am 21. Januar 190H!)\nBetrachtet man die Mengenverh\u00e4ltnisse zwischen den unges\u00e4ttigten Bestandteilen des Wollfettes, so erscheint die Tatsache sehr bemerkenswert, da\u00df einerseits die Oleins\u00e4ure einen integrierenden Teil der Fetts\u00e4uren ausmacht, w\u00e4hrend andererseits die Cholesterine und deren neutrale Oxydationsprodukte quantitativ den hervorragendsten Platz unter den unverseifbaren Neutralstoffen (Alkoholen) einnehmen. Am charakteristischsten tritt dieser Umstand hervor, wenn man den 85\u201490\u00b0/o betragenden \u00f6ligen Teil des neutralen Wollfettes ins Auge fa\u00dft. Ich land darin1 j die Oleins\u00e4ure zu ca. 40\u00b0/o des sauren Teils und die Cholesterine und deren Oxydate2) zu GO-65\u00b0/o vom neutralen, unverseifbaren Teil. Da nun das neutrale \u00abWeichfett\u00bb des Wollfettes aus 40\u201445 \u00b0/o Fetts\u00e4ure und 55\u2014unverseifbaren Stoffen besteht, so enth\u00e4lt es gegen 18\u00b0MDleins\u00e4ure und gegen 35 \u00b0/o Cholesterine und deren Derivate. Erw\u00e4gt man (erner, da\u00df dieses Fettgebilde ca. 7 bis 10 \u00b0/o an den genannten Cholesterinstoffen in freiem Zustande enth\u00e4lt und da\u00df diese ein wesentlich h\u00f6heres Durchschnittsmolekulargewicht als\u00ab flie Oleins\u00e4ure besitzen, so darf wohl angenommen werden, da\u00df der gr\u00f6\u00dfere gebundene Teil dieser Neutralst\u00f6ffe \u2014 ca. 25\u00b0/o vom * Weichfett\u00bb \u2014 sich in diesem als Oleins\u00e4ureester befindet.\nUnter diesem Gesichtspunkte ist die typische \u00c4hnlichkeit dieser Esterverbindungen mit dem cerotinsauren Cerylalkohol des Bienenwachses oder dem Liebermannschen Coccerin, d. h. dem coccerinsauren Coccerylalkohol3) nicht zu verkennen.\n') Ber. d. Deutsch, chem. Ges., Bd. XXXI, S. 97.\n*) Daselbst. Bd. XXXI. S. 1127.\n3J Liebermanns Coccerinwachs, Ber. d<?r Deutsch ehern Ges Bd. XVIII, S. 1980.\nHuppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LV.\n1","page":1},{"file":"p0002.txt","language":"de","ocr_de":"2\nJ. Lifsch\u00fctz,\nDieser Gedankengang dr\u00e4ngte mir noch vor etwa 10 Jahren die Vermutung auf, da\u00df zwischen der Oleins\u00e4ure (C18H3402) und dem Cholesterin (C27H440 oder C26H4i0) analoge genetische Beziehungen bestehen m\u00fc\u00dften, wie zwischen den Komponenten der erw\u00e4hnten Wachsarten. Konnte freilich hier von einem Entstehen der S\u00e4ure aus dem Alkohol nicht die. Rede sein, so war doch das Umgekehrte, d. h. die Bildung der Cholesterine aus der Oleins\u00e4ure (etwa durch Oxydation der letzteren) nicht blo\u00df denkbar, sondern sogar sehr wahrscheinlich. Den Vorgang w\u00fcrden etwa folgende Ausdr\u00fccke veranschaulichen :\n1 3 C,sHS40, + 3 0 = 2 Ci7H440 + 7H,0; oder nach der \u00e4lteren Formel f\u00fcr Cholesterin :\nII 3 C.AA + 70 = 2 C26H440 + 2 CO\u00e4 + 7 H,0. Zahlreiche Versuche nach dieser Richtung hin, die w\u00e4hrend der letzten zehn Jahre ab und zu ausgef\u00fchrt wurden, f\u00fchrten zu keinem greifbaren Resultate. Bei diesen Versuchen sammelte ich jedoch an den Oxydationsprodukten der Oleins\u00e4ure sowie des Cholesterins eine Reihe von Erfahrungen und Beobachtungen, die jener theoretischen Vermutung von den nahen Beziehungen zwischen diesen Substanzen nach und nach einen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit verliehen haben.\nI Die nachstehenden Versuche m\u00f6gen nun dartun, da\u00df es tats\u00e4chlich gelingt, durch Oxydation der Oleins\u00e4ure zum Cholesterin, bezw. zu demselben nahestehenden Derivaten zu gelangen.\nDie unerwartete Schwierigkeit, eine absolut cholesterinfreie Oleins\u00e4ure aus dem Handel fertig zu erhalten,1) mu\u00dfte bei diesen Versuchen durch Reinigung der bezogenen Handelspr\u00e4parate im Laboratorium \u00fcberwunden werden. Zu diesem Ende wurde beispielsweise ein technisch reines sogenanntes saponitiziertes Olein des Handels in die Natronseife verwandelt, diese zun\u00e4chst an der Luft und dann l\u00e4ngere Zeit bei 105\u00b0 C. gut getrocknet und im Extraktionsapparat 8 bis 10 Stunden mit reinem \u00c4ther extrahiert. Der krystallinische, schmalzartige R\u00fcckstand des \u00c4therextraktes enthielt bedeutende Mengen Chole-sterinstofTe neben anderen unverseifbaren, bezw\\ unverseiften\n*) Selbsf die Firma C. A. F. Kahl b\u00e4um-Berlin konnte mir eine solche nicht liefern.","page":2},{"file":"p0003.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber den Ursprung und die Bildung des Cholesterins. 3\nBestandteilen und etwas Seife. Die im Extraktor verbliebene ausgezogene Seifenmasse wurde mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure zersetzt und das isolierte \u00d6l gut gewaschen und getrocknet.\nUm das so erhaltene \u00d6l auf die Stufe seiner Cholesterinfreiheit zu pr\u00fcfen, wurde eine Probe desselben in alkoholischer L\u00f6sung mit Kalilauge neutralisiert, mit Wasser passend verd\u00fcnnt und die klare L\u00f6sung mit \u00c4ther ausgesch\u00fcttelt. Der gut gewaschene \u00e4therische Auszug hinterlie\u00df eine nur sehr geringe Menge eines \u00f6ligen R\u00fcckstandes, der mit 1 bis 2 ccm Acetan-hvdrid aufgenommen, auf Zusatz von konzentrierter Schwefels\u00e4ure keine Spur von Cholestolreaktion zeigte.\nDie so gereinigte (nebenbei v\u00f6llig stickstofffreie) Oleins\u00e4urehatte eine braun-bis orangegelbe Farbe \u00fcnd die \u00fcbliche Konsistenz und Viskosit\u00e4t. Sie erstarrte gegen 10\u00b0 C. zu einer hellgelben, schmalzartigen Krystallmasse, die bei 16\u201417\u00b0 C. wieder klar schmolz. Ihre S\u00e4urezahl betrug 198,24\ngegen 198,57 nach der Formel\n^18^34^2*\nDie \u00d6ls\u00e4ure wurde folgenderma\u00dfen behandelt :\nOxydation der Oleins\u00e4ure.\n1,5 g der Oleins\u00e4ure wurden in 20 ccm Eisessig gel\u00f6st und auf dem Wasserbade bei 80\u2014850 C. mit einem Gemisch von 20 ccm 5\u00b0/oiger w\u00e4sseriger Kaliumpermanganatl\u00f6sung und 80 ccm Eisessig in kleinen Portionen vermischt. Die rote Farbe verschwindet ziemlich schnell. Zieht man dann aus dem eben braun gewordenen Gemisch eine Probe von 2\u20143 ccm, gibt 4 Tropfen konzentrierte Schwefels\u00e4ure hinzu und erw\u00e4rmt schwach, so verschwindet in den ersten Stadien der Operation die dunkelbraune Farbe der Probe sehr schnell, wird zun\u00e4chst fast farblos ; nimmt aber sehr bald eine sch\u00f6n violette bis violettrote Farbe an, die sich beim Stehen wesentlich verst\u00e4rkt. Die L\u00f6sung zeigt dann ein charakteristisches Absorptionsspektrum, bestehend aus einem tiefdunkeln, breiten Band zwischen Blau und Gr\u00fcn, das sich ziemlich weit in dieses letztere Feld des Spektrums erstreckt : einem schmaleren und wesentlich durchsichtigeren Band im Gr\u00fcn (zwischen D und E) nahe dem Gelb, und einem schmalen","page":3},{"file":"p0004.txt","language":"de","ocr_de":"4\nJ. L if sch\u00fctz\nSI reift?\u00bb im Gelb, Her erst bei verengterem Spalt des Spektroskops deutlich sichtbar wird.1) Zieht man diese Proben aus dem ca. Hh\" C. warmen (\u00eeemisch etwa von 5 zu 5 Minuten, so merkt man, da\u00df sich die L\u00f6sungen nach dem Kntf\u00e4rben mit Schwefels\u00e4ure (das nebenbei immer schwieriger und langsamer vonstatten geht) immer schw\u00e4cher f\u00e4rben. Pine nach etwa 20 Minuten gezogene Probt* bleibt nach dem Entf\u00e4rben v\u00f6llig farblos und ohne jedes Absorptionsspektrum.\nIhsdahin bleibt die dunkelbraune b\u00f6sung v\u00f6llig klar: erst kurz nach dem Verschwinden der genannten Farbenreaktion f\u00e4ngt eine Abscheidung von festem Mn()2 an. Fine Gas en t-wick(*lung findet wahrend der ganzen Reaktionsdauer n icht statt.\nhi diesem Stadium wurde bei den bisherigen Versuchen die Operation unterbrochen. Das echt braune, fast noch klare Gemisch wurde mit fester Oxals\u00e4ure entf\u00e4rbt, von dem wei\u00dfen Niederschlag hei\u00df abfiltriert, die klare, schwach gelbe L\u00f6sung eingedampft, der R\u00fcckstand durch wiederholtes Vermischen mit absolutem Alkohol auf dem W asserbade vom Eisessig vollst\u00e4ndig befreit und l\u00e4ngere Zeit getrocknet. Die braune, feste, z\u00e4he und etwas klebrige Masse wurde nun, um die etwa entstandenen Ester bezw. die Manganverbindungen zij zersetzen, mit fi S'boiger alkoholischer Kalilauge 1 bis l1/.* Stunden auf dem Wasserbado gekocht. Die Seifenl\u00f6sung wurde vom gr\u00f6\u00dften led des Alkohols befreit, mit Wasser aufgenommen, die \u00fcbersch\u00fcssige Lauge mit Schwefels\u00e4ure abges\u00e4ttigt und die nur schwach alkalische L\u00f6sung mit \u00c4ther 2 bis 3mal t\u00fcchtig ausgesch\u00fcttelt. Die \u00e4therische L\u00f6sung wurde mit verd\u00fcnntem Spiritus gut ausgewaschen und nach Reseitigung des \u00c4thers \u2014 der R\u00fcckstand mit absolutem Alkohol auf dem W^asserbade vom Wasser v\u00f6llig befreit und getrocknet.\n*) Die ges\u00e4ttigten Fetts\u00e4uren gaben diese Reaktion nicht. Inwiefern diese farbensch\u00f6ne und spektralanalytisch charakteristische Reaktion als Erkennungsmerknial f\u00fcr \u00d6ls\u00e4ure zu gebrauchen w\u00e4re, l\u00e4\u00dft sich zur Zeit noch nicht \u00fcbersehen. \u2014 Eine \u00e4hnliche Reaktion gibt schon die \u00d6ls\u00e4ure mit Essigschwefels\u00e4ure auch f\u00fcr sich; jedoch erscheint das Absorptionsspektrum mehr nach dem violetten Ende des Spektrums verschoben.","page":4},{"file":"p0005.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber den Ursprung und die Bildung des Cholesterins. 5\nDas so gewonnene Unverseifbare betrug 25 bis 30 mg. hs ist farblos bis hellgelb, fest, fettig, auf dem Wasserbade noch unschmelzbar und strahlenf\u00f6rmig krystallinisch. Mit ea. 2 ccm Essigs\u00e4ureanhydrid hei\u00df .aufgenommen und', nach dem Erkalten mit 1 bis 2 Tropfen konzentrierter Schwefels\u00e4ure versetzt, zeigt die L\u00f6sung nach kurzer /eit eine kr\u00e4ftige und rein gr\u00fcne Farbe, begleitet von gelblich gr\u00fcner Flu\u00f6rescenz. Die ausgesprochenen Absorptionsspektra dieser L\u00f6sung im Gr\u00fcn, Orange und Hot des kontinuierlichen Spektrums11 hinterlassen keinen Zweifel, da\u00df man es hier; mit der Lieber-mannschen Cholestolreaktion zu tun hat; das hei\u00dft, da\u00df' die Oleins\u00e4ure bei der Oxydation sich teilweise\u2014 etwa im Sinne der eingangs dieser Mitteilung entworfenen Gleichungen \u2014 zu Cholesterin- oder zu einem ihm sehr nahestehenden Derivat oxydiert haben mu\u00dfte. Auch die bekannte Cholesterinreaktion von Hager (nach Salkowski, mit Chloroform und konzentrierter Schwefels\u00e4ure best\u00e4tigt dies in charakteristischer Weise.\nHierzu ist noch zu bemerken, da\u00df die kr\u00e4ftige, rein gr\u00fcne Farbe dieser Cholestolreaktion schon nach 30 bis 40 Minuten zu verblassen anf\u00e4ngt, um allm\u00e4hlich \u2014 unter Schwinden des Absorptionsspektrums \u2014 in braungelb \u00fcberzugehen, eine Erscheinung, die man bei den Pflanzencholesterinen und manchen Cholesterinderivaten, im Gegensatz zum relativ dauerhaften \u00abCholestolgr\u00fcn* des reinen Gallensteincholesterins, sehr h\u00e4ufig wahrnehmen kann.\nDie Hauptmenge des Reaktionsproduktes\nzeigte bei der n\u00e4heren Untersuchung, da\u00df die obige Oxydation der Oleins\u00e4ure sich keineswegs auf die Bildung der oben kurz beschriebenen relativ geringen Menge des cholesterinhaltigen Unverseifbaren beschr\u00e4nkt. Vielmehr scheint letzteres einen nur kleinen Teil eines der weiteren Oxydation entgangenen intermedi\u00e4ren Produktes darzustellen, dessen Endprodukt sich\n\u2018) Vgl. hier\u00fcber Bex. d. Deutsch, chein. Ges-.. Bd XXXI. S lfm. und Monatshefte f\u00fcr prakt. Dermatol.. Bd. XLY. S. 309. \u00abSpektroskopie der Cholesterine\u00bb.\nv","page":5},{"file":"p0006.txt","language":"de","ocr_de":"6\nJ. Lifsch\u00fctz,\nals Satz einer anscheinend neuen S\u00e4ure in weit gr\u00f6\u00dferer Menge in der mit \u00c4ther extrahierten Seifenmasse befindet. Diese neu entstandene S\u00e4ure ist in Benzin unl\u00f6slich und konnte daher von den eigentlichen Fetts\u00e4uren ziemlich leicht getrennt werden.\nZu diesem Ende wurde die mit \u00c4ther extrahierte und von \u00c4ther und Alkohol befreite Seifenl\u00f6sung mit Wasser aufgenommen, mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure anges\u00e4uert und zun\u00e4chst mit leichtem Benzin (spez. Gew. 0,720) t\u00fcchtig ausgesch\u00fcttelt. Letzteres l\u00f6ste nur einen Teil der frfcigelegten S\u00e4uren ; ein anderer Teil schwebte in braunen \u00d6ltropfen zwischen der milchigtr\u00fcben, w\u00e4sserigen und der klaren, scharf getrennten, hellgelben benzin\u00f6sen Schicht. Diese wurde abgehoben, mit Wasser gut gewaschen, durch ein Doppelfilter filtriert, eingedampft und getrocknet. Das zur\u00fcckgebliebene \u00d6l erstarrte nach dem Erkalten zu einer hellgelben, schmalzartigen, krystal-linischen Fettmasse. Sie zeigte eine S\u00e4urezahl von 204,96 und ist sehr wahrscheinlich ein Gemisch von Palmitins\u00e4ure und unver\u00e4nderter Oleins\u00e4ure.\nDie von. der Benzinl\u00f6sung dieser Fetts\u00e4uren abgetrennte w\u00e4sserige Emulsion mit den darauf schwimmenden braunen \u00d6ltropfen wurde mit \u00c4ther ausgesch\u00fcttelt. Dieser zog nunmehr alles aus und hinterlie\u00df eine klare und farblose, w\u00e4sserige L\u00f6sung. Der \u00c4therauszug wurde wiederholt mit Wasser gewaschen, der R\u00fcckstand nach Beseitigung des \u00c4thers mit absolutem Alkohol auf dem Wasserbade von Wasser befreit und getrocknet. Die so erhaltene S\u00e4uremasse stellt eine geruchfreie, braune, sirupdicke und stark klebrige Substanz dar, die mit einer Fetts\u00e4ure nicht die geringste \u00c4hnlichkeit hat. Sie ist unl\u00f6slich in Wasser, leicht l\u00f6slich in Alkohol und \u00c4ther und unl\u00f6slich in Benzin oder \u00e4hnlichen Mitteln. Beim langem Lagern scheiden sich aus ihr allm\u00e4hlich kleine Kryst\u00e4llchen ah- Ihre S\u00e4urezahl ist bereits in diesem Zustande bedeutend h\u00f6her als die der bekannten eigentlichen Fetts\u00e4uren und betrug nach den bisherigen Versuchen 255 bis 260.\nAus der w\u00e4sserigen Kalisalzl\u00f6sung dieser S\u00e4uremasse f\u00e4llt Chlorcalciural\u00f6sung einen nur kleineren Teil aus ; das Kalksalz","page":6},{"file":"p0007.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber den Ursprung und die Bildung des Cholesterins. 7\ndes gr\u00f6\u00dferen Teils bleibt in L\u00f6sung. Die S\u00e4ure des wasserunl\u00f6slichen Salzes ist dunkelbraun, sirup\u00f6s, z\u00e4he und klebrig. Die S\u00e4ure des wasserl\u00f6slichen Kalksalzes ist dagegen fest, von wachsartigem Habitus, hellgelb und raikrokrystalli-nisch. Nach wiederholter Behandlung, ihrer Kalisalzl\u00f6sungen mit CaCl2 schmolz die freigelegte S\u00e4ure klar bei 82 bis 85\u00b0 C. und erstarrte sehr langsam zu kugelf\u00f6rmig gruppierten kleinen Prismen. Ihre S\u00e4urezahl betrug 460, was \u2014 die Einheitlichkeit der S\u00e4ure vorausgesetzt \u2014 auf eine Polycarbons\u00e4ure des Cholesterins hinzudeuten scheint.1) Indessen mu\u00df die Best\u00e4tigung dieser bedeutsamen Annahme einer weiteren sorgf\u00e4ltigen analytischen Pr\u00fcfung Vorbehalten bleiben.\nDie Ausbeute an den obigen S\u00e4uren betr\u00e4gt: Palmitin-Oleins\u00e4uregemisch: 50 bis 55\u00b0/o und benzinunl\u00f6sliches S\u00e4uregemisch: 45 bis 50\u00b0/o des zur\u00fcckgewonnenen sauren Teils des Reaktionsproduktes.\nUnterwirft man diesen vom neugebildeten Unverseifbaren getrennten Teil der Oleinoxydate einer erneuten Oxydation mit Permanganat in der beschriebenen Weise, so erh\u00e4lt man wiederum das auf Cholesterin reagierende Unverseifbare mit denselben Eigenschaften wie bei der ersten Oxydation der urspr\u00fcnglichen Oleins\u00e4ure.\nBremen, im Januar 1908.\n9 Die entsprechende Tetracarbons\u00e4ure C87H3608 w\u00fcrde eine S\u00e4urezahl 459 beanspruchen.","page":7}],"identifier":"lit18656","issued":"1908","language":"de","pages":"1-7","startpages":"1","title":"Studien \u00fcber den Ursprung und die Bildung des Cholesterins","type":"Journal Article","volume":"55"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:56:12.350576+00:00"}