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{"created":"2022-01-31T15:49:42.318731+00:00","id":"lit18679","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"M\u00f6rner, Carl Th.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 55: 77-83","fulltext":[{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der organischen Ger\u00fcstsubstanz des Anthozo\u00ebnskeletts.\nII. Mitteilung.\nVon\nCarl Th. M\u00f6rner, Upsala.\n(Der Redaktion zugegangen am 3. Februar 1908.)\nIm Anschlu\u00df an eine vorhergehende Mitteilung1) und unter Hinweis auf die dort gelieferten Angaben \u00fcber Vorbehandlung des Untersuchungsmaterials, Analysenmethoden u. dgl. berichten wir hiermit \u00fcber den Fortgang der Untersuchung. Die Gruppe Gorgonacea ist bereits behandelt,worden: hier sollen nun die \u00fcbrigen Anthozo\u00ebngruppen, die ein an organischer Ger\u00fcstsubstanz reiches Skelett besitzen, behandelt werden, n\u00e4mlich die zu der Ordnung Alcyonaria geh\u00f6rigen Gruppen der Pennatulaceen und Alcyonaceen, sowie die zur Ordnung Zoantharia geh\u00f6rige Gruppe der A nt ipathid een. Leider ist \u2014 ungeachtet aller Bem\u00fchungen und alles erwiesenen Entgegenkommens seitens der betreffenden Museums- und Institutsdirektoren2) \u2014 das Untersuchungsmaterial innerhalb der letztgenannten Gruppen weder qualitativ noch quantitativ genommen, bei weitem nicht so reichlich gewesen, wie betreffs der Gruppe Gorgonacea, welcher Umstand einige Einschr\u00e4nkungen hinsichtlich der analytischen Bearbeitung notwendig gemacht hat.\nII. Pennatulacea.3)\nDie erste Schrift, in der eine Pennatulacee, Pennatula phosphorea L, in chemischer Hinsicht erw\u00e4hnt wird, d\u00fcrfte Valenciennes\u2019 \u00abExtrait d une monographie de la famille des\n\\> Diese Zeitschrift, Bd. LI (1907), S. 33.\nF\u00fcr die Freundlichkeit, lediglich zur F\u00f6rderung dieser Arbeit \u00fcie Ansammlung von Pennatulaceenmaterial betrieben zu haben, erlaube i' h mir \u00abin dieser Stelle Herrn Direktor Lie. Phil. Hj. \u00d6stergren (Christine-berg. Bohusl\u00e4n) verbindlichst zu danken.\n) Das Skelett der hierhergeh\u00f6rigen Arten ist als Ekto-, genauer 1'(\u2018.stimmt als Achsen-Skelett zu bezeichnen.","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78\n(lari Th. M\u00fcrner,\nGorgonid\u00e9es de la classe des Polypes*1) sein. Die Angabe beschr\u00e4nkt sich jedoch auf die Mineralbestandteile des Skeletts (Gehalt an Calciumphosphat in betr\u00e4chtlicher Menge2;. Die einzige sonstige Pennatulacee, die sich in der chemischen Literatur erw\u00e4hnt findet, ist Funiculina quadrangularis Pall. Krukenberg3) glaubt bei Hydrolysierung ihrer organischen Ger\u00fcstsubstanz mittelst verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure Leucin und Glykokoll erhalten zu haben (eine Pr\u00fcfung auf Halogene ist nicht angestellt worden). Von gr\u00f6\u00dferem Interesse f\u00fcr die vorliegende Arbeit ist Drechsels Angabe,4) da\u00df die organische Ger\u00fcstsubstanz des Skeletts der genannten Pennatulacee \u2014 im Gegensatz zum Gorgonin (aus Gorgonia Gavolini v. Ko$h) \u2014 \u00abnur Spuren von Jod\u00bb enth\u00e4lt.\nI Tntersuch umjsrexuHate.5)\n'Soweit das aus der angestellten Untersuchung (siehe die Tabelle) hervorgeht, repr\u00e4sentiert die organische Ger\u00fcstsubstanz verschiedener Pcnnatulaceen einen ziemlich homogenen Typus, charakterisiert durch niedrigen .Jod- und \u0152or-Gehalt und wesentlich gT\u00f6\u00dferen, im ganzen h\u00f6chst betr\u00e4chtlichen Tb-omgehalt. Der Schwefeltehalt stimmt mit dem bei Gorgonaceen angetroffeneu \u00fcberein.\nDer halogensubstituierte ProteinstofT, der die organische Ger\u00fcstsubstanz der Pennatulaceen bildet \u2014 es sei mir erlaubt, ihn als Perinatulin zu bezeichnen \u2014 kann nicht identisch mit dem der Gorgonaceen (Gorgonin) sein. Abgesehen von dem Unterschied in bezug auf Konsistenz und Aussehen -Pennatulin hat sich stets fast ungef\u00e4rbt (schwach gelblich) gezeigt, w\u00e4hrend Gorgonin mehr oder weniger dunkel gef\u00e4rbt\n\u2019) Compt. rend, de l'Acad\u00e9mie des Sciences, Bd. XLI (1855), S. .\n*) Valenciennes' Ausspruch : \u00abGes axes [dePennatulaphosphoreT sont les seuls produits des animaux rayonn\u00e9s qui aient avec leur carbonate de chaux une quantit\u00e9 notable de phosphate de chaux\u00bb, hat sich bei meinen Untersuchungen nicht best\u00e4tigt. Auf ein entgegengesetztes Verh\u00e4ltnis ist bereits in der ersten Mitteilung (S. 36) hingewiesen worden.\n\u2022i Vergleich.-physiol. Studien, Abteil. 5, Heidelberg 1881. S. l->\n*) Zeitschrift f. Biologie, Bd. XXXIII (1896), S. 96.\n5! Hier, wie auch im folgenden, beziehen sich die Prozentza'den auf aschenfreie Trockensubstanz.","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der organischen Ger\u00fcstsubstanz II.\t79\nN\tArtbezeichnung\tFundort\tQualit. Pr\u00fcfung\tHalogengehalt _ ... ; %\tS- Gehalt\n\t\t\tauf Br\tJ Br CI\t\u00b0,u\n1\tPennatula phosphorea L.\tSchweden (Bohusl\u00e4n)\tpositiv\t0,02V.\u2014 -\t. \u2014\n2\tPennatula borealis Sars\tNorwegen\t>\t0,1\u00bb 0.97 0,10\t1.17\n'\u25a0<\tVirgularia mirabilis Lamk\tSchweden (Bohusl\u00e4n i\t>\tSpur \u2014 \u2014\t\u2014\ni\tP a v o n a r i a \u00fcnmarchica Sars\tNorwegen (Oxfjord)\t>\t0,20 _\t\u2014\n5 a\tF u n i c u 1 i n a niadrangularifi Pali.\tSchweden (Bohusl\u00e4nj\t\u00bb\t0.0,s _ _ .\t\u2014\nl\t*\tNorwegen (Trondlijemfjord)\t\u00bb\t0,13 1,89 0,13\t,;\t\u25a0 \u2014 .\niia\tH ali p te ri s Orristii K. u. D.1)\tNorwegen (Sydvarangerj\t>\t0.20 1,51 0,11 *\t1.41\nL\t*\t\u2014\t\u00bb\t0,21 1,38 0, OS\t\u2014\n7a\tfyophobelemnon s\u00ee' Hiferum 0. F. M.\tSchweden (Bohusl\u00e4n)\t\u00bb\t0.0' \u2014 , -\t\u2019\u25a0 \u2014 ... ;\nb\t>\tD\u00e4nemark (Skageni\t\u00bb\t0.11 -\t\u2014\n\tU m b e 11 u 1 a \u25a0\u25a0ne ri nu s (L.) Cuvier\tN\u00f6rdl. Eismeer\t\u00bb\t0,09 \u2014 \u2014\t\u2014\n\u201c weicht Pennatulin in einer wesentlichen Hinsicht von '\"\u25a0rgonin ab. Wie bereits von Krukenberg*) betreffs einer A]i Horgonia verrucosa Pall.) angegeben und dann von mir i Pr\u00fcfung einer gr\u00f6\u00dferen Anzahl Arten (mit Substanz sowohl von \u00e4lteren als auch j\u00fcngeren, ja, j\u00fcngsten Astern ge-oind. u worden ist, ist Gorgonin vollkommen Unl\u00f6slich bei f -\u2022 >\u00fcou mit Pepsin-HCl (ebenso wie bei solcher Behandlung :i,|! vord- HCl allein oder mit Essigs\u00e4ure). Pennatulin verh\u00e4lt V '1 ?anz anders. Bei Digestion schon mit verd. HCl oder P-M?>iUire geschieht partielle Aufl\u00f6sung, w\u00e4hrend die Substanz \u2019!i- livvillt. bisweilenzu geleeartiger Weichheit: mit Pepsin-HCl :fast vollst\u00e4ndige Aufl\u00f6sung erreicht.\nKoren und Danielsen.\n! loc. cit., S. 3.","page":79},{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"80\nCarl Th. M\u00fcrner,\nIII.\tAlcyonacea.])\nF\u00fcr diese Gruppe fehlt es an jeder Literatur bez\u00fcglich der Chemie der organischen Ger\u00fcstsubstanz, wenn man nicht Harnacks Bemerkung2) dahin rechnen will, da\u00df Alcyonium digitatum L. (eine sog. Korkkoralle) in ger\u00f6stetem Zustande (gleichwie ger\u00f6steter Badeschwamm, \u00abSpongia tosta \u00bb) in \u00e4lteren Zeiten medizinische Anwendung als Kropfmittel gefunden hat, aus welchem Umstande man auf das wahrscheinliche Vorhandensein eines Jodgehalts schlie\u00dfen k\u00f6nnte. Sehr bescheiden ist auch der Beitrag, der hier geliefert werden kann. Nur von zwei Arten:\n1.\tBarisis laxa Verr. (Japan, Formosa) und\n2.\tMelitodes ochraeea Verr. (Manilla) ist Material, zudem der Menge nach sp\u00e4rliches, f\u00fcr mich erreichbar gewesen\nIn beiden F\u00e4llen ist Jod, wie auch Brom, in der organischen Ger\u00fcstsubstanz nachgewiesen worden (der Jodgehalt niedrig, 0,15 bezw. 0,05 \u00b0/o). Eine ScAwe/e/bestimmung hat nicht ausgef\u00fchlt werden k\u00f6nnen. Auch ist es mir nicht m\u00f6glich, mich \u00fcber die Stellung des hier fraglichen Materials zu den Gorgoninsubstanzen \u00e4u\u00dfern. Seine Unl\u00f6slichkeit in Pepsin-HCl unterscheidet es mit Bestimmtheit von den Pennatulinsubstanzen\nIV.\tAntipathidea. )\nDie einzigen Angaben betreffs einer chemischen Untersuchung des organischen Skeletts einer Antipathidee (Anti-pathes species?) r\u00fchren von Krukenberg4) her. Da auch hierbei eine Halogenpr\u00fcfung unterlassen worden ist, haben sie f\u00fcr die vorliegende Darstellung geringe Bedeutung. Nur so viel sei hier erw\u00e4hnt, da\u00df K. die Substanz als schwefelfrei und (in \u00dcbereinstimmung mit Gorgonia-Substanz) unl\u00f6slich, u. a. in Pepsin-HCl, angibt.\n*) Innerhalb dieser Gruppe sind die Skelettbiidungen vom Mesotyjnis. *'} M\u00fcnch: Med. Wochenschr., Bd. XVIII (1896), S. 198.\n3)\tSkelettbildungen vom Ekotypus, genauer bestimmt Achsenskelett.\n4)\tloc. eit.. S. 3ff.","page":80},{"file":"p0081.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der organischen Ger\u00fcstsubstanz. II.\tBl\nUntersuch u mjsresultd te.\nNr.\tArtbezeichnung\tFundort\tQualit. Pr\u00fcfung\tHalogengehalt \u00b0'o\t\t\tS- Gehalt\n\t\t\tauf Br\tJ ;\ti<r\tci\t\u25a0>\n1\tAntipathes arctica L\u00fctken\tGr\u00f6nland (Skarniut)\tpositiv\t0,02 !\t1 __ 1 !\t\t\u2014\n2\tAntipathes species ?\tl)\t\u00bb\t1,79 !\t0,88\t0.42\t0,37\n.3\tAntipathes species ?\t\u2014\t\u00bb\t0.81\t1,53\t, 0,73\t0,25\n4\tCirripathes spiralis Klainv.\t\u2014\tnegativ\t5,45\t\u2014\t0.\t43 1.\t: 1 ' . '\t0,48\n.\u2019)\tArachnopathes ericoides Esp. ' ' '\t\u2014\t\u00bb\t6,14\t_\t0,68 t;\t0,47\nWie aus der Tabelle hervorgeht, sind innerhalb der Gruppe fier Antipathideen ganz verschiedene Typen hinsichtlich des Halogengehalts repr\u00e4sentiert. Bez\u00fcglich des Joc/gehalts sind die Extreme vertreten: w\u00e4hrend in Nr. 1 dieser Grundstoff wenig mehr als spurenweise vorhanden ist, wetteifern' Nr. 4\u20145 mit den jodreichsten Gorgonaceen (Gorgonia verrucosa, Cavolini und graminea). In bezug auf Brom ist es h\u00f6chst bemerkenswert, da\u00df dieser Grundstoff \u2014 der nunmehr bei 53 Anthozo\u00ebn-arten (Dubletten einberechnet: 63 Specimina) nachgewiesen worden ist\u2014 in zwei F\u00e4llen fehlt.l 2) Der C/i/orgehalt: ist hier in jedem untersuchten Falle weit augenf\u00e4lliger, als das innerhalb der \u00fcbrigen Anthozo\u00f6ngruppen der Fall gewesen ist. In entgegengesetzte Richtung geht die Abweichung betreffs des \u25a0v/ore/e/gehalts. Zwar ist der der organischen Ger\u00fcstsubstanz der Antipathideen zugrunde liegende Proteinstoff nicht .schwefelfrei \u2014 wie das Krukenberg hat geltend machen wollen\nl) Das Untersuchungsmaierial \u2014 ein hinsichtlich der H\u00e4rte und f\u00e4rbe ebenholz\u00e4hnliches Fragment (10 cm lang; Gewicht: 58 gi des Hauptstammes \u2014 trug die Signatur: \u00abBlack coral from Teddah\u00bb (-- Teda\nin Pal\u00e4stina?)\ns) Dieses unerwartete Verh\u00e4ltnis ist durch wiederholte Analysen\nfestgestellt worden.\nIC'ppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LV.\t6 .","page":81},{"file":"p0082.txt","language":"de","ocr_de":"82\nCarl Th. M\u00f6rner,\nwohl aber ist er zu den allerschwefel\u00e4rmsten unter den Pm-teinstoffen zu rechnen.\nAbgesehen von dieser Abweichung bez\u00fcglich des Schwefelgehalts d\u00fcrfte die organische Ger\u00fcstsubstanz der Antipathideen der der Gorgonaceen (dem Gorgonin) nahe stehen. (Sie ist in \u00dcbereinstimmung mit dieser letzteren in Pepsin-IICl unl\u00f6slich.)\nZusammenfassung der Ergebnisse (betreffs der Anthozo\u00ebn im allgemeinen .\n1.\tIn allen F\u00e4llen sind Halogene, in organischer Bindung vorkommend, in der organischen Ger\u00fcstsubstanz des Skeletts angetroffen worden. Jod ist in allen F\u00e4llen (von Spuren bis gegen 7\u00b0-'o) nachgewiesen worden; Brom in allen F\u00e4llen (gefundene Menge: 1/4\u20144\u00b0/o) \u2014 ausgenommen bei 2 Antipathideen; Chlor in allen F\u00e4llen, wo eine solche Untersuchung angestellt worden ist (in der Hegel nur ein oder ein paar Zehntel \u00b0/o, bei den Antipathideen in betr\u00e4chtlicherer Menge, Ga\u20143/4\u00b0/o).\n2.\tF\u00fcr den fr\u00fcher (bez\u00fcglich der Gorgonaceen)1) aufgestellten Satz betreffs der relativen Konstanz des Halogengehalls bei der Art seiner Unabh\u00e4ngigkeit von dem Klima des Standorts sowie seines Mangels an Korrespondenz mit den physikalischen Eigenschaften der Ger\u00fcstsubstanz hat die fortgesetzte Untersuchung weitere Fiest\u00e4tigung geliefert, weshalb er auf die Anthozo\u00ebn im allgemeinen angewendet werden zu k\u00f6nnen scheint.\n3.\tDie organische Ger\u00fcstsubstanz der Pennatulaceen \u2014 vorschlagsweise Pennatulin genannt \u2014 unterscheidet sich von der der \u00fcbrigen hier fraglichen Anthozo\u00ebngruppen durch ihre L\u00f6slichkeit in Pepsin-HCl. Die organische Ger\u00fcstsubstanz der Gorgonaceen und der Antipathideen d\u00fcrfte bis auf weiteres zusammenfassend als Gorgonin zu bezeichnen sein. (Von der organischen Ger\u00fcstsubstanz der Alcyonaceen ist noch zu wenig bekannt, um auch nur eine vorl\u00e4ufige \u00c4u\u00dferung bez\u00fcglich ihrer Rubrizierung zu erlauben.)\n4.\tDer Schwefelte halt ist \u2014 wie zuvor bereits f\u00fcr die Gorgonaceen2) nachgewiesen worden ist \u2014 durchgehends als\nl) Diese Zeitschrift, Bd. LI, Mitteil. I, S. 61\u201462.\n*) loc. cit.","page":82},{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der organischen Ger\u00fcstsubstanz. II.\t83\nso niedrig \\) befunden worden, da\u00df die organischen Ger\u00fcstsubstanze des Anthozo\u00ebnskeletts nicht in die Gruppe der Keratine eingereiht werden k\u00f6nnen. Am niedrigsten ist er bei Antipathideen gefunden worden (kaum 1 /s \u00b0/o).\nNoch bis vor kurzer Zeit war das Vorkommen von organisch gebundenen Halogenen in animalischen Ger\u00fcstsubstanzen nur betreffs der Spongien und einer einzigen Gruppe der An-thozo\u00f6n, der Gorgonaceen, genauer bekannt. Durch die hier vorgelegte Untersuchungsserie ist die Kenntnis in dieser Hinsicht erweitert worden, indem sie nunmehr alle hier in Betracht kommenden Gruppen der Anthozo\u00ebn umfa\u00dft.\nEs ist jedoch meines Erachtens wahrscheinlich, da\u00df ein derartiges Halogenvorkommen sich als weit allgemeiner bei niederen marinen Tieren erweisen wird, als man bisher angenommen hat. Bei der Untersuchung ganz zuf\u00e4lligerweise disponiblen Materials aus der Gruppe der Anneliden ist n\u00e4mlich auch dieses als halogenhaltig befunden worden. Zur Untersuchung kamen die sorgf\u00e4ltig entkalkten Wohnr\u00f6hren von Chaetopterus norvegicus Sars und Hyalinaecia tubicola (M\u00fcller) Malmgren. Beide enthielten Jod (0,22, bezw. 0,09\u00b0/o), Brom (0,18, bezw. <M2\u00b0/o) nebst Spuren von Chlor.\n*) F\u00fcr die Gruppe Alcyonacea fehlt es uns jedoch gegenw\u00e4rtig an Ktsmtnissen in dieser Beziehung.","page":83}],"identifier":"lit18679","issued":"1908","language":"de","pages":"77-83","startpages":"77","title":"Zur Kenntnis der organischen Ger\u00fcstsubstanz des Anthozoenskeletts. II. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"55"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:49:42.318737+00:00"}