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{"created":"2022-01-31T13:44:52.605904+00:00","id":"lit18688","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Borchardt, L.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 55: 241-259","fulltext":[{"file":"p0241.txt","language":"de","ocr_de":"V\n\u00ef\n\u00dcber die diabetische L\u00e4vulosurie und den qualitativen Nachweis der L\u00e4vulose im Ham.\nVon\nL. Borchardt.\n(Aus dem Institut f\u00fcr med. Chemie und exper. Pharmakologie zu. K\u00f6nigsberg. Direktor\nGehr. Jaffe.)\n(Der Redaktion zugegangen am 1. M\u00e4rz ttxm.)\nI. \u00dcber L\u00e4vulosenachweis im Harn.\nDie Anwendung der Seliwanoffsehen Probe im Urin (Kochen mit gleichen Teilen Salzs\u00e4ure und einigen K\u00f6rnchen Resorcin: Rotf\u00e4rbung bei Anwesenheit von L\u00e4vulose) ist mit so zahlreichen Fehlern behaftet, da\u00df sie praktisch unbrauchbar ist. Au\u00dfer L\u00e4vulose gibt n\u00e4mlich eine Reihe anderer Substanzen, die im Urin Vorkommen, eine \u00e4hnliche Rotf\u00e4rbung, teils beim Kochen mit Salzs\u00e4ure allein, teils beim Kochen mit Resorcin und Salzs\u00e4ure.\nDie Seliwanoff sehe Probe ist deshalb in verschiedener Weise modifiziert worden, wodurch f\u00fcr den Nachweis der L\u00e4-Yulose im Urin einwandsfreie Resultate erzielt werden sollten:\nRosin1) gibt folgende Vorschrift: \u00abMan kocht den Harn mit gleichen Teilen starker Salzs\u00e4ure und etwas Resorcin: tritt Rotf\u00e4rbung ein, so k\u00fchlt man ab, f\u00fcgt kohlensaures Natron in Substanz bis zur S\u00e4ttigung in Porzellansch\u00e4lchen, gie\u00dft zur\u00fcck und sch\u00fcttelt mit Amylalkohol aus, dieser wird 5i:h\u00f6n rot get\u00e4rbt, fluoresciert etwas gr\u00fcn und gibt einen Doppelstreifen in gr\u00fcn und blaugr\u00fcn.\u00bb\nOfner2) empfiehlt, 12\u00bb/o Salzs\u00e4ure zu Zucker in fester Substanz zuzusetzen, oder soviel Salzs\u00e4ure zuzugeben, da\u00df die Massigkeit 12\u00bb/\u00ab enth\u00e4lt, und nicht l\u00e4nger als 20 Sekunden zu\n\u00aba. \u00c4tr 19041 S m\u2019 \u00fcnd Diesu\n>) Wien. Sitzungsber., 1SI0+, Bd. CXI1I, Abt. Il b., S. 2\u00d63.\n17\u00bb","page":241},{"file":"p0242.txt","language":"de","ocr_de":"242\nL. Borchardt,\n&\nkochen, da bei h\u00f6herer Konzentration der Salzs\u00e4ure auch Al-dosen die Reaktion geben.\nK. undo. Adler1 * *) setzen zu der erhitzten salzs\u00e4urehul-lit'en L\u00f6sung von Eisessig und einigen Kryst\u00e4llchen Kesorcin wenige Tropfen der Fruktosel\u00f6sung hinzu und kochen eventuell nachher nochmals auf. \u2018Auch bei sehr langem Erhitzen wird von den Aldosen die Kotf\u00e4rbung nicht gegeben.\u00ab\n.lolles-') verwirft die Rosinsehe Probe, weil auch andere Farbstoffe nach Behandlung mit Soda in den Amylalkohol \u00fcbergehen. Er kocht 10 ccm Urin mit einer Messerspitze Kesorcin und ;t ccm U>\"/o iger HCl auf : sofort auftretende Rot f\u00e4rbung s(\u2018i f\u00fcr L\u00e4vulose beweisend.\nRitzern a M h\u00e4lt sowohl die Ros in sehe wie die andern Modifikationen der Seliwanoffschen Probe f\u00fcr ungeeignet zum Nachweis von L\u00fcvulose im Urin, da zahlreiche normale Urine die Reaktion geben.\nDie Ansichten \u00fcber die Brauchbarkeit der Seliwanoffschen Liivuloseprobe im Harn und die beste Form ihrer Anwendung sind, wie man sieht, au\u00dferordentlich different und eine Nachpr\u00fcfung der angegebenen Methoden war daher dringend geboten.\nFine andere Farbenreaktion auf L\u00fcvulose stammt von Neumann.4) Da diese bisher hinsichtlich ihrer Brauchbarkeit f\u00fcr l rinuntersuehungen nicht gepr\u00fcft worden ist und zu solchen Zwecken bisher auch noch nicht Anwendung gefunden hat, so soll sie hier nur erw\u00e4hnt werden. Die Probe ist eine Orein-reaktion, unterscheidet sich also von den hier besprochenen dadurch, da\u00df ihr nicht die Seliwanoffsche Reaktion mit Resorcin und Salzs\u00e4ure als Grundlage dient.\nUm die g\u00fcnstigsten Bedingungen f\u00fcr die Anstellung der Seliwanoffschen Probe im Urin festzustellen, habe ich die S e 1 i w a n of f sel le Probe zun\u00e4chst in ihrer urspr\u00fcnglichen Form mit reiner L\u00e4vulosel\u00f6sung und Salzs\u00e4ure von verschiedener Konzentration angestellt ; es hat sich dabei herausgestellt, da\u00df die Probe\nl> Pfl\u00fcgers Arch.., 1905, Bd. GYI, S. 823.\n*) Arch. d. Pharmacie, Bd. CCXL1V, 1906. S. 542.\n/') Diss. Groningen, 1905.\n\\l Berl. klin. Woehenschr., 1904. S. 1073.","page":242},{"file":"p0243.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die diabetische L\u00e4vulosurie us\\v.\n243\nan Empfindlichkeit au\u00dferordentlich einb\u00fc\u00dft, wenn man in der Konzentration der Salzs\u00e4ure so weit herabgeht, wie es Jolies verschl\u00e4gt. Auch die von R. und 0. Adler angegebene Modifikation ist wegen ihrer geringen Empfindlichkeit zum Nachweis geringer L\u00e4vulosemengen nicht geeignet. Die Probe,- mit rauchender (\u00df7\u00b0/oiger) HCl angestellt, ist au\u00dferordentlich empfindlich. Eine (\u00fc>()l\u00b0/oige L\u00e4vulosel\u00f6sung gibt bei kurzem Aufkochen mit 37 \u2019 \"iger HCl und Resorcin noch eine schwach rosarote* F\u00e4rbung.\nEine Salzs\u00e4ure von dieser Konzentration ist alter f\u00fcr den Nachweis der L\u00e4vulose im Urin unbrauchbar, da auch Trauben-zuckerl\u00f6sungen die Reaktion geben. Eine* L\u00f6sung von 10\u00b0,0 Traubenzucker gibt nach kurzem Aufkochen, eine solche von \u00f6 \u2019;o Traubenzucker nach l\u00e4ngerem Kochen mit Resorcin und :>70/oiger HCl Rosaf\u00e4rbung. 25\u00b0;oige HCl gibt auch nach l\u00e4ngerem Kochen mit gleichen Teilen 10\u00b0/o Traubenzuckerl\u00f6sung und etwas Resorcin keine Rosaf\u00e4rbung mehr: sie ist daher zum L\u00e4vulosenachweis am geeignetsten, da \u2014 wie erw\u00e4hnt \u2014 bei schw\u00e4cherer Konzentration der Salzs\u00e4ure die Empfindlichkeit der Probe sehr rasch abnimmt.\nDieses Resultat stimmt mit dem von Ofner erhobenen Befunde v\u00f6llig \u00fcberein. Ofner betrachtet als Optimum f\u00fcr die Scliwanoffsche Reaktion einen Salzs\u00e4uregehalt von 12 To; wenn man gleiche Teile Urin und 25Toige Salzs\u00e4ure zur Anstellung der L\u00e4vuloseprobe verwendet, wie es mir am geeignetsten und einfachsten erscheint, so betr\u00e4gt der Gehalt an Salzs\u00e4ure schlie\u00dflich 12 1 2 \u00b0/o.\nEs empfiehlt sich aber durchaus nicht, sich mit dem Nachweis einer Rotf\u00e4rbung beim kurzdauernden Kochen des Urins mit Resorcin und 25\u00b0/oiger HCl zum L\u00e4vulosenachweis zu begn\u00fcgen, da eine Reihe anderer Substanzen im Harn bei gleicher Behandlung eine Rotf\u00e4rbung geben. R. und 0. Adler1) haben gezeigt, da\u00df nitrithaltige Urine bei dieser Reaktion eine Rotf\u00e4rbung geben und die Befunde Umbers2) sind wohl in gleichem Sinne zu deuten.\nIch kann den Refund von Adler durchaus best\u00e4tigen,\n*) Diese Zeitschrift, Bd. XL1, 1904. S. 200.\n*). Salkowski-Festschrift, 1904. S. H7\u00f6.","page":243},{"file":"p0244.txt","language":"de","ocr_de":"244\nL. Borchardt,\nnitrithaltige Harne geben die Reaktion, wenn auch in nicht sehr hohem Grade, da der Nitritgehalt meist sehr gering ist. Mit Natriumnitritl\u00f6sung bekommt man schon bei recht geringer Konzentration auch nach kurzer Zeit einen rotbraunen Niederschlag, wie ihn L\u00e4vulosel\u00f6sungen auch geben: in nitrithaltigem Urin habe ich das nie beobachtet. Auch in einem t\u00f6dlich verlaufenen Falle von Nitritvergiftung, den ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, war die Rotf\u00e4rbung nach Kochen des Urins mit Resorcin und Salzs\u00e4ure nicht sehr erheblich; nach dem Abk\u00fchlen der Probe trat kein Niederschlag auf.\nNach Jolies sollen auch farbstoffreiche, urobilinhaltige Urine die Seliwanoffsche Probe geben; die Ausscheidung von L\u00e4vulose war in diesen F\u00e4llen durch den negativen Ausfall anderer Proben auszuschlie\u00dfen. Auch diesen Befund kann ich best\u00e4tigen, die Rotf\u00e4rbung beruht hier aber nicht auf dem Vorhandensein von Urobiiin. Ich habe die Rotf\u00e4rbung beim Kochen urobilinhaltiger Urine mit Resorcin und Salzs\u00e4ure wiederholt vermi\u00dft und konnte auch mit alkoholischem Urobilinextrakt, das aus Faeces dargestellt war, keine Rotf\u00e4rbung erhalten. Farbstoffreiche Urine geben fast stets bei der Sei iw an off scheu Probe eine Rotf\u00e4rbung.\nDa\u00df gewisse Urine schon in der K\u00e4lte bei Zusatz von Salzs\u00e4ure allein sich rot f\u00e4rben, ist ja gleichfalls bekannt : der Farbstoff, der diese Reaktion zeigt, ist von Nencki Urorosein genannt worden und ist mit dem sogenannten Sk atolrot m\u00f6glicherweise identisch.\nWegen dieser verschiedenen Substanzen, die beim Kochen mancher Urine mit Resorcin und 25\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure eine Rot-f\u00e4rbung gehen und so das Vorhandensein von L\u00e4vulose Vort\u00e4uschen k\u00f6nnten, ist es notwendig, den roten Farbstoff zu extrahieren. Rosin, der das zuerst getan hat, gibt an, man solle den mit Resorcin und Salzs\u00e4ure gekochten Urin mit Soda alkalisch machen und dann mit Amylalkohol aussch\u00fctteln. Weshalb er den Farbstoff nicht aus der sauren L\u00f6sung extrahiert, teilt Ros in nicht mit. Ich habe deshalb zun\u00e4chst untersucht, ob es gelingt, aus der sauren L\u00f6sung den f\u00fcr L\u00e4vulose charakteristischen Farbstoff allein zu extrahieren.","page":244},{"file":"p0245.txt","language":"de","ocr_de":"245\n\u00dcber die diabetische L\u00e4vulosurie usw.\nVon den untersuchten Extraktionsmitteln nahmen Amylalkohol und Epichlorhydrin den Farbstoff aus der sauren L\u00f6sung leicht auf: diese Substanzen extrahieren aber auch die anderen aus Urin bei Anstellung der Seliwanoffschen Probe mitunter entstehenden Farbstoffe. Insbesondere kann die Verwendung des k\u00e4uflichen Amylalkohols zur Extraktion des roten Farbstoffs aus der sauren L\u00f6sung zu Fehlern Anla\u00df geben. Ich beobachtete regelm\u00e4\u00dfig, da\u00df indikanreiche Urine bei Anstellung der Seli-wanoffsehen Reaktion eine schwach rote F\u00e4rbung geben: \u00fcberschichtet man diese Probe mit k\u00e4uflichem Amylalkohol, so entsteht alsbald an der Grenze der Fl\u00fcssigkeiten ein rotvioletter Farbenring, der an Intensit\u00e4t rasch zunimmt. Beim Umsch\u00fctteln nimmt der Amylalkohol eine sch\u00f6n rote F\u00e4rbung an, die von der F\u00e4rbung des roten L\u00e4vulosefarbstoffs nicht zu unterscheiden ist lind wie dieser bei der spektroskopischen Untersuchung ein breites Absorptionsband im Gr\u00fcn zeigt. Reines Indikan. das mir Herr Prol. Ellinger in liebensw\u00fcrdiger Weise zur Verf\u00fcgung stellte, gibt dieselbe Reaktion. Diese Indikanreaktion ist m\u00f6glicherweise gewissen Verunreinigungen des k\u00e4uflichen Amylalkohols, die dieser in wechselnder Menge enth\u00e4lt,1) zu-zuschreiben. Reinigt man den k\u00e4uflichen Amylalkohol durch wiederholtes Aussch\u00fctteln mit 25\u00b0/<>iger Salzs\u00e4ure und Entfernung der Salzs\u00e4ure durch Sch\u00fctteln mit Sodal\u00f6sung, so tritt die genannte Farbenreaktion mit Indikan erst nach halbst\u00fcndigem Stehen der Probe ein. Der so gereinigte Amylalkohol ist aber noch nicht als chemisch rein anzusehen ; ob auch der chemisch reine Amylalkohol eine F'arbenreaktion mit Indikan noch gibt, vermag ich daher nicht zu sagen.\nDer k\u00e4ufliche Amylalkohol gibt aber auch schon f\u00fcr sich bei der Seliwanoffschen Reaktion eine schwach r\u00f6tliche F\u00e4rbung, wenn man 1 Tropfen Amylalkohol in Wasser l\u00f6st und mit dieser L\u00f6sung die Reaktion anstellt. Der auf die genannte W ise gereinigte Amylalkohol gibt bei gleicher Behandlung keine Farbenreaktion mehr.\nb Vgl. dar\u00fcber Bamberger und Einhorn. Ber. d. Deutschen c!i-m. Ges., Bd. XXX, 1897, S. 224, und v. Udranskv, Diese Zeitschrift, Bd. Xlfl, 1889, S. 248.","page":245},{"file":"p0246.txt","language":"de","ocr_de":"246\nL. Borchardt.\nDiese Eigenschaften des k\u00e4uflichen Amylalkohols legten den Verdacht nahe, da\u00df die positiven Resultate, die mit der Rosinsehen Modifikation der Sei iw an of (sehen Probe erzielt wurden, z. T. auf Fehler zur\u00fcckzuf\u00fchren seien, die durch die Verunreinigungen des k\u00e4uflichen Pr\u00e4parates bedingt sind. Rosin hat offenbar richtig erkannt, da\u00df es nicht gelingt, aus der salzsauren L\u00f6sung den roten f\u00fcr L\u00e4vulose charakteristischen Farbstoff durch ein Mittel zu extrahieren, das nicht gleichzeitig auch andere rote Farbstoffe, die bei Anstellung der Probe auftreten k\u00f6nnen, aufnimmt. Fr bat deshalb vorgeschlagen, erst mit Soda alkalisch zu machen und dann den Farbstoff mit Amylalkohol aufzunehmen.\nRosin bezeichnet seine Modifikation als eine Versch\u00e4rfung der Seliwanoffschen Reaktion. Von einer solchen kann nun aber gewi\u00df nicht die Rede sein und eine Probe, die \u2014 wie ich habe feststellen k\u00f6nnen \u2014 noch in einer Verd\u00fcnnung von 1 : 100000 positiv ausf\u00e4llt, bedarf zum klinischen Nachweis gewi\u00df nicht einer Versch\u00e4rfung, die die Methode weit umst\u00e4ndlicher und von dem Vorhandensein eines kostspieligen Apparates, eines Spektroskops, abh\u00e4ngig macht. In Wirklichkeit ist die Probe aber weit weniger empfindlich; aus der sodaalkalischen L\u00f6sung nimmt Amylalkohol bei einer Verd\u00fcnnung von 1 : 2000 einen eben bla\u00dfgelb gef\u00e4rbten, etwas fluorescierenden Farbstoff auf. Bei einem L\u00e4vulosegehalt von 1 : 400 kann man den Farbstoff als bla\u00dfrosa bezeichnen und erst bei einem Gehalt von 1 : 200 zeigt das Spektrum einen Absorptionsstreifen im Gr\u00fcn. Das von Rosin beschriebene Auftreten eines zweiten Streifens im Blau habe ich erst bei Untersuchung einer 5\u00b0/oigen L\u00e4vulosel\u00f6sung beobachten k\u00f6nnen.\nTrotz dieser geringeren Empfindlichkeit im Vergleich zu der Seli wanoffschen Probe ist es nun der Rosinschen Modifikation entschieden nachzur\u00fchmen, da\u00df sie einige der vorhin genannten Fehlerquellen ausschlie\u00dft: alle allerdings auch nicht. So gibt in-dikanhaltiger Urin eine Rosaf\u00e4rbung mit Fluorescenz bei der Rosinschen Probe (kein Spektrum). Nitrithaltiger Harn gibt die Probe nicht; setzt man aber eine Spur Indikan zu (in einer Konzentration, die f\u00fcr sich zum Zustandekommen der Reaktion nicht gen\u00fcgt) \u2014 so nimmt der Amylalkohol einen sch\u00f6n violetten","page":246},{"file":"p0247.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die diabetische L\u00e4vulosurie usw.\t24-7\nFarbstoff auf, der ein breites Absorptionsband ,im Gr\u00fcn bei der spektroskopischen Untersuchung zeigt. Fs ist wahrscheinlich, da\u00df auch andere Substanzen, die im Urin Vorkommen, diese Reaktion geben. So untersuchte ich einmal den Urin eines Diabetikers, der f\u00fcr sich die Rosinsche Probe nicht gab: nach Zusatz von einigen Tropfen Aceton zum Harn wurde die Probe positiv, ohne da\u00df es mir gelang, die Ursache dieser Erscheinung aufzufinden, ln diesem Fall war auch ein Absorptionsstreifen im Gr\u00fcn wahrzunehmen. Aceton und Acetessigester. sowie, Urin, der Acet-essigsdure enth\u00e4lt, geben keine \u00e4hnlichen F\u00e4rbenreaktionen; ich habe auch wiederholt acetonhaltige oder mit Aceton versetzte Zuckerharne untersucht, die die Rosinsche Reaktion nicht gaben. Schlie\u00dflich mu\u00df ich hier erw\u00e4hnen, da\u00df ich einige Male indikan- und zuckerfreie Urine untersuchte, die bei Anstellung der Rosin sehen Probe eine Rosaf\u00e4rbung mit gr\u00fcnlicher Fluorescenz zeigten \u2014 meist, aber nicht immer ohne das charakteristische Spektrum. \u2014 \u00dcbrigens l\u00e4\u00dft sich der rote Farbstoff, den Urine, die Urorosein enthalten, mit Salzs\u00e4ure allein geben, gleichfalls aus der sodaalkalischen L\u00f6sung mit Amylalkohol extrahieren.\nNach allen diesen Untersuchungen mu\u00df ich mich der Ansicht von Jolies und Ritzoma anschlie\u00dfen, da\u00df die Rosinsche ITobo zum Nachweis von L\u00e4vulose im Urin nicht brauchbar ist.\nOb die Fehler, die der Rosinschen Probe anhaften, dem Amylalkohol selbst oder den Verunreinigungen des k\u00e4uflichen Amylalkohols anhaften, vermag ich nicht zu sagen, da mir chemisch reiner Amylalkohol nicht zur Verf\u00fcgung stand. Der nach der genannten Methode mit Salzs\u00e4ure gereinigte Amylalkohol gab sowohl mit einer Mischung von Indikan und sehr verd\u00fcnnter Nitritl\u00f6sung wie mit einigen pathologischen Harnen, die nach dem Ausfall der anderen Reaktionen als frei von L\u00e4vulose anzusehen waren, bei Anstellung der Rosinschen Probe ein positives Resultat.\nEs schien mir deshalb notwendig, den Amylalkohol durch ein anderes Extraktionsmittel zu zersetzen. Ein solches fand ^i( h im Essig\u00e4ther, der unit wenigen Ausnahmen, die unten er\u00f6rtert werden sollen) nur den f\u00fcr L\u00e4vulose charakteristischen","page":247},{"file":"p0248.txt","language":"de","ocr_de":"248\nL. Borchardt,\nFarbstoff aus der mit Soda alkalisch gemachten L\u00f6sung mit gelber Farbe aufnimmt.\nDie Reaktion, die ich zum Nachweis der L\u00e4vulose benutze, unterscheidet sich nur dadurch von der Rosinschen, da\u00df ich auf eine bestimmte Konzentration der Salzs\u00e4ure Gewicht lege und zur Extraktion Essig\u00e4ther statt Amylalkohol benutze.\nIn der folgenden Form scheint mir die Probe f\u00fcr den Nachweis der L\u00e4vulose im Urin geeignet zu sein:\nEinige Kubikzentimeter Harn werden im Reagenzglas mit der gleichen Menge 25\u00b0/oiger (offizineil er) Salzs\u00e4ure und einigen K\u00f6rnchen Resorcin einmal kurz aufgekocht; tritt Rotf\u00e4rbung ein, so k\u00fchlt man unter der Wasserleitung, gie\u00dft die Fl\u00fcssigkeit in eine Schale oder ein Becherglas, macht mit Soda in Substanz alkalisch, gie\u00dft in das Reagenzglas zur\u00fcck und sch\u00fcttelt mit Essig\u00e4ther aus. Bei Anwesenheit von L\u00e4vulose f\u00e4rbt sich der Essig\u00e4ther gelb.\nDie Probe ist nur beweisend, wenn nicht gleichzeitig Nitrite und ludikan in deutlich nachweisbarer Menge vorhanden sind, das gleichzeitige Vorhandensein beider Stoffe gibt n\u00e4mlich auch eine positive Reaktion, w\u00e4hrend weder Nitrit noch lndikan allein die Probe geben. Nimmt Essig\u00e4ther bei der oben angegebenen Reaktion aus einem indikanhaltigen Harn einen gelben Farbstoff auf, so schien es mir das einfachste, nicht das lndikan, sondern die salpetrige S\u00e4ure vorher zu entfernen ; dies geschieht am einfachsten, indem man den mit Essigs\u00e4ure anges\u00e4uerten Urin 1 Minute kocht, bevor man die Probe anstellt. Ist aber der Indikangehalt sehr gro\u00df, so geht mitunter in den Essig\u00e4lher ein blauer Farbstoff \u00fcber, der eventuell den gelben f\u00fcr L\u00e4vulose charakteristischen verdecken kann. In diesem Falle ist es notwendig, das lndikan vorher zu entfernen; man tut das, indem man gleiche Teile Urin und Oberin ey ersches Reagens mit Chloroform mehrmals aussch\u00fcttelt. Da das Obermeyersche Reagens aber rauchende Salzs\u00e4ure enth\u00e4lt, mu\u00df man nach Abgie\u00dfen des Chloroforms erst mit 1 3 des Volumens Wasser verd\u00fcnnen, wodurch die ' Konzentration der Fl\u00fcssigkeit an HCl auf 12\u201413\u00b0/o herabgesetzt wird,","page":248},{"file":"p0249.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die diabetische L\u00e4vulosurie usw.\n249\nilann gibt man einige K\u00f6rnchen Resorcin zu, kocht auf und verf\u00e4hrt weiter wie oben. Nat\u00fcrlich habe ich mich davon \u00fcberzeugt, da\u00df der Nachweis der L\u00e4vulose durch die genannten Manipulationen nicht beeintr\u00e4chtigt wird.\nEs ist weiter zu bemerken, da\u00df .der Erin von Patienten, die Santonin oder Rhabarber genommen haben, eine \u00e4hnliche Reaktion gibt; eine Verwechslung wird leicht zu vermeiden sein, wenn man diese Fehlerquelle kennt.\nSchlie\u00dflich ist es w\u00fcnschenswert, aus Trinen, die Uro-rnsein enthalten, dieses vorher zu entfernen, da der Farbstoff, der beim Ans\u00e4uern mancher Urine mit Salzs\u00e4ure schon in der K\u00e4lte entsteht, bei Anstellung der angegebenen Reaktion mit mtvioletter Farbe in den Essig\u00e4ther \u00fcbergeht und den Nachweis der L\u00e4vulose dadurch vereitelt. Die Entfernung dieses Farbstoffes gelingt allerdings leicht, wenn man gleiche Teile Urin und 25\u00b0/oige Salzs\u00e4ure 2\u20143mal mit Amylalkohol aussch\u00fcttelt, diesen durch einen kleinen Scheidetrichter trennt und dann mit Resorcin kocht und weiter wie oben verf\u00e4hrt. Da aber \u00bb1er Verwendung des kindlichen Amylalkohols, wie gezeigt wurde, erhebliche Bedenken entgegenstehen, so ist ein danach auftre-t\u2018\u2018iides positives Resultat nicht als absolut beweisend anzusehen.\nDie Probe ist bei einem L\u00e4vulosegehalt von i : 2000 (0,05\u00b0/.*) in reiner L\u00e4vulosel\u00f6sung, L\u00e4vuloseurin sowie Urin, dem Traubenzucker und L\u00e4vulose zugesetzt waren, noch positiv. Traubenzucker, Milchzucker, Maltose, Arabinose sowie Glykurons\u00e4ure l mchlorals\u00e4ure) geben die Reaktion nicht : Rohrzucker gibt nat\u00fcrlich die Reaktion, da er beim Kochen mit Salzs\u00e4ure in Dextrose und L\u00e4vulose gespalten wird.\nDer Beweis, da\u00df diese Probe tats\u00e4chlich f\u00fcr den Nachweis der L\u00e4vulose im Urin charakteristisch ist, wurde einerseits dadurch gef\u00fchrt, da\u00df die Probe mit den folgenden Sub-'dmzen keine Farbenreaktion gab: Dextrose, Maltose, Laktose, Arabinose, Urochlorals\u00e4ure, Aceton, Acetessigester, Indikan, I robilin,1) Gallenfarbstoff, Nitritl\u00fcsung. (Da\u00df bei gleichzeitigem ^ orhandensein von Indikan und Nitriten die Probe positiv aus-\nV Ba mir reines Urobilin nicht zur Verf\u00fcgung stand, habt* ich die Fraktion mit l robilinextrakt aus Faeces angestellt.","page":249},{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"251\n\u00dcber die diabetische L\u00e4vulosurie usw.\nf\u00e4llt und, wie in diesem Falle zu verfahren ist, wurde oben bereits erw\u00e4hnt).\nIeh habe dann gegen 100 Urine von Gesunden und Kranken mit der angegebenen Probe untersucht: in keinem Falle tiel die Reaktion positiv aus, so da\u00df ich glaube mit ziemlicher Sicherheit behaupten zu d\u00fcrfen, da\u00df andere Urinbestandteile 'mit Ausnahme der genannten) eine \u00e4hnliche Reaktion nicht geben, ln 2 F\u00e4llen war die Ausf\u00fchrung der Reaktion hinsichtlich des L\u00e4vulosenachweises als illusorisch anzusehen : hier nahm der Essig\u00e4ther einen rotvioletten Farbstoff auf, \u00fcber dessen Herkunft ieh keine Auskunft zu geben vermag.\nIch habe schlie\u00dflich die Urine mehrerer Kranker, die auf der hiesigen medizinischen Klinik 100g L\u00e4vulose erhalten hatten,l) mit der neuen Probe auf L\u00e4vulose untersucht. In 3 F\u00e4llen lie\u00df sich L\u00e4vulose nachweisen: die Trommersche Probe war gleichfalls positiv, der Harn drehte nach links. In ti anderen fallen wurde die L\u00e4vulose nicht wieder ausgeschieden; in diesen F\u00fcllen fiel auch die Trommersche Probe negativ aus, der Urin drehte h\u00f6chstens entsprechend 0,l\u00b0/0 Traubenzucker nach links.\nDamit scheint mir die Brauchbarkeit dieser Probe zum Nachweis von L\u00e4vulose im Urin erwiesen zu sein. Es er\u00fcbrigt noch einige Daten \u00fcber die Empfindlichkeit der Probe anzugeben : die Verd\u00fcnnung wurde einerseits mit destilliertem Wasser, anderseits mit Urin angestellt: in beiden F\u00e4llen war das Resultat das gleiche. (Vgl. die Tabelle I, S. 250.)\nDie Empfindlichkeit der Probe ist also nicht geringer als di(\u2018 der Rosinschen Probe (1 : 2000); der spektroskopische Nachweis ist nicht unbedingt erforderlich, da Verwechslungen mit anderen farbstoffbildenden Substanzen v\u00f6llig ausgeschlossen zu >ein scheinen, w\u00e4hrend die bisherigen Proben dieser Forderung m*ht gen\u00fcgten.\nII. \u00dcber das Vorkommen von L\u00e4vulose im Harn der Diabetiker.\nRosin und Lab and2) glauben den Nachweis erbracht zu h then, \u00abda\u00df L\u00e4vulose in einem gro\u00dfen Teil der F\u00e4lle von Diabetes\n') Herrn Geheimrat Lichtheim und seinen Assistenten danke ich ergebenst f\u00fcr die freundliche \u00dcberlassung des Untersuchungsmaterials.\n*> h c.","page":251},{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"252\nL. Borchardt,\nmellitus in betr\u00e4chtlicher Menge zur Ausscheidung kommt\u00bb. Wie h\u00e4ulig sie diesen Befund erhoben haben, ist nicht mit Sicherheit zu ersehen.\nBald darauf ver\u00f6ffentlichte auch Lion1) einen solchen Fall.\nSchlesinger2) sah in 17 F\u00e4llen von Diabetes zweimal die Sei iwanoff sehe Reaktion positiv ausfallen. Schwarz3) wies bei 19 F\u00e4llen von Diabetes in t> F\u00e4llen L\u00e4vulose im Urin nach.\nNach Umber4) kommt L\u00e4vulose nicht nur im Urin Diabetischer, sondern auch in dem Gesunder nicht selten, allerdings zumeist nur in Spuren vor. Bei Diabetes fand er L\u00e4vulose fast regelm\u00e4\u00dfig; er \u00e4u\u00dfert sich folgenderma\u00dfen dar\u00fcber: \u00abIch selbst habe nur selten, und zwar h\u00f6chstens bei allerleichtesten Formen des Altersdiabetes mit ganz geringen t\u00e4glichen Zuckermengen im Urin beobachtet, da\u00df Fruchtzucker bei wochenlang durchgef\u00fchrten t\u00e4glichen Beobachtungen dauernd vermi\u00dft worden w\u00e4re.\nSchlie\u00dflich fand auch v. Noorden,5) \u00abda\u00df in leichteren F\u00e4llen eine sichere L\u00e4vulosereaktion des Urins \u00e4u\u00dferst selten ist: bei schwerem Diabetes f\u00e4llt die Seliwanoffsche Reaktion \u2014 mit allen Kautelen ausgeftihrt \u2014 in der Regel stark positiv aus\u00bb.\nMeine Resultate, die aus der nebenstehenden Tabelle II zu ersehen sind, stehen durchaus in Widerspruch zu den Befunden dieser Autoren. Keiner der von mir untersuchten Diabetikerharne gab die von mir angegebene L\u00e4vulosereaktion. In einigen F\u00e4llen war es notwendig, um Fehler zu vermeiden, die im vorigen angegebenen Vorsichtsma\u00dfregeln (Aussch\u00fctteln des Indi-kans mit Chloroform, Entfernen der salpetrigen S\u00e4ure durch Kochen des anges\u00e4uerten Urins) zu beachten. In diesen F\u00e4llen wiederholte ich die Probe nach Zusatz von L\u00e4vulose ; die unter denselben Kautelen ausgef\u00fchrte Probe war dann stets positiv. Die Rosinsche L\u00e4vuloseprobe habe ich \u2014 wie es auch Umber vorschreibt \u2014 nicht mit rauchender, sondern mit 25\u00b0/oiger Salz-\n*) M\u00fcnchn. med. Wochenschr., 1903, S. 1105.\n*) Arch. f. exper. Path, und Pharm., Bd. L, 1903, S. 273.\n3)\tD. Arch. f. klin. Med., Bd. LXXVI. 1903.\n4)\tSalkowski-Festschr., 1904, S. 375.\n\u2022) Ilandb. d. Path. d. Stoffvv.. Bd. II. 1907, S. 53.","page":252},{"file":"p0253.txt","language":"de","ocr_de":"Probe Harnbestandteile\n\u00dcber die diabetische L\u00e4vulosurie\nusw.\n253\nc\na>\nb\u00fc\nc\n3\nu.\nu,\no\n\u00a3\nOJ\nca,\ncj\nA\n\u2019S\nS I\n3 W\nCL,\nui\nI I\n\u00df\t\ncs\tis\n\u00abirf\tw\n'S\t\n\u00df\tUi\n\t3\n'\tQ.\n\tUl\nc \u00a9 o o \u00a9 o \u00a9\n3\n'S is\no \u00ae\njtS \u00ab3\nJ2 \u00df\n\ta>\t\t\t\t\t\t\t\t\u00f4 E A-f\t\n\t\u00c4\t\t\t\t\t\t\t\t3 3 = \u00ff\t\nW\tO Ui 0.\t\t\t\t\t\t\t\u00a3 3\ttTi'N\t\u00a3 _T 3\n\u00a3\ta> p\u00df o\t\u00a9\t1\t1\t1\t1\t1\tcS d C/3 ^ O 0; ^ Q.\tgZzz? U ja\u00fc 3 6t \u00ae < \u2014 ^ _.0\t\u2014 Ui \u00fc\u00a3\u2019 o o \u25a0 \u2022.\u2014 a.\n\tCfl \u00df\t\t\t\t\t\t\t'S03\tC-S\u00cb, \u00a3\t4, \u2014 C\t.\n\tCfl o\t\t\t\t\t\t\t-\u00ab.g \u2019S\t\u00abJ . c 22 x n *r c -r \u00a3 g\t\u00ab\tiS c A 'S\n\tCC\t\t\t\t\t\t\t\t\u00ab g .SP 2 \u2014 \u00ab1. ^ -\u00bb-NX\t\n\trt fl N\t\t\t\t\t\t\tOl\t\t\n\t- .2 ^ H w \u00ae~\t1\t1\t1\t1\t1\t1\ti\u00df x\"\tCO rC\tX 1\n\t\u00df _o \u2019S N\t\t\t\t\u2022o\t\t\t\t\t>\u00df\n\tcn \u2022\u00ab\to\t\u00a9\t\t\u2022*\t\t\u2022*\tX\tI>\t\t\n\tes \u00ae\"\t\u00a9~\t**\tof\t\u00a9\tof\t\u00a9\tti\t\u00a9\to'\n\u00e7\u00a9\nco\nx\nT-i\t\t\t\t\t'\u2014t\t\toi\toi^\t\t\u00ab\nX\tc\t\t\u2018\u00df\tI\u00df\ti\u00df\tX\tX*\t**4\t\t\n\tOl\tOl\tOl\tOl\tOl\tOl\t\t\t\t*1\ncd\tCd\tcd\tUl\t\tui\t\t\t\t<\tM\n\u00a9\tec\td\td\td\t<\t\t\t\tee\t\u00a3\n\toi\teo*\t\u2022*\ti\u00df\t\u00ab5\t\t\t\t\tX","page":253},{"file":"p0254.txt","language":"de","ocr_de":"L. Borchardt,\nIC IC IC tc\nIC tc\nX OC M\nN 5 p\nr\u00bb","page":254},{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"t ber die diabetische L\u00e4vulosiirie us\\v\n255\n= 5\n3\nO\np X\nJ \u00dc\nX x\n< ' 2 c\no\nrr>\n* 3 N\n.2 o\nes N\nx\n-3\nL tn \u2022 x c\nh \u00bb ^\ti\nN 3 = - ^\n=\n2 C. - c ?\ng^X-5 \u00a3\nM -> es x \u201c\nc;\nbf\nC T7\no: c\n\u20193\n,o\no\n\u00a9 \u00ab-cb\nt- \u2014 \u2014 Q Ca *5; \u00dc \"= \u00fc cs \u2014 rc .\u00c7 J- :3 O\n\u00aeBW x \u00a3\ntfc\n< ;5\n. X\n:a\u00ab\nT x \u00ff J\ni\u00e4 ?\ns<\nvT\na r\no ai\n<J ?\u00a3 \">> c n;\nc\nes\na<:\n3\t2 C\n\u00aba\t\u2022 M p\ny\t_ J\u00fc\n\u2014\t-r jp\n\t\n\u201d3\tO -p =\nX\t\u00a3-3\nc\tes\n* \u20141\tv. _j-\nX\tC -J \u2022\u2014 i)\n^ O\nO I\nX\n\u00a9I\n^ C\nX\t\u00a9i\tr:\nC O \u00a9\u00ce\tvf\nO \u00a91\n.\u2022* o'\nx\no\n\u00a9i\n^ o\n\u00a9^ \u00a9i_\t\u00a9i \u00a9i\nX y*\try TZ\nN\t\t5S\t\tfe- tt ly\n\t\t\to\tc\nTi\t\u00bb\u201d9\tTi\tCa\t'S\n#\t.\t#\t.\t\n\t\u00a91\t\u00e7*\u00ee\t\u00bb**\u00bb\t\n\u00a91\t\u00a91\t\u00a9j\t\u00a9I\t*1\nTi\n\t\t3\tN c y x -o -\t3\n\t\tS- \u2014 ^\ti~ s C u -22 k. o\t\u00ab 5 O tt\n\tw O\t' W . X ^\tca\t3 a.\n\u2022\t\t> Ti\to'X\t\n\t\tg c\t\t2 _c\n3\no oi .3\ni' ~ vt\n\u00bb. 3\n\u00a9i c\u00a9 x\nw *- \u00a9i\n71\t71\n'-*\u2022 \u00bb3 I'\n\u00a9l\nTi\n\u2022 je 3 .Ti < Ti\nI ' X o \u00a9I \u00a91\t\u00a91\n\u00db.\nTi\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LY\n& r?\n1H","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"256\nL. Borchardt,\n4^\t\t\t\t\t\t\tCi\t\t..\t\n\t\t\tX\t\t\t\t4*\t22\tic\t1 \u25a0 * .\u2022\t\u25a0 I\nrr\t\t\t\t2*\t7\\\t33\t>\t\tc\t1\n\t\t\t\u2022\t\t\tt\t\t\t\t\u201c\n\t*\t\t\tX\t2\u00ce\tP\tA\\ 1\tr \"\tQ\t\u2014 '\ntc -1\tIC\tt.c T*\tIC IC\tIC IC\tIC\tIC \u00ab\u2022\tIC\tIC\tIC\t\u2014\nIC\t}C\t1 C\t7c\tIC\t7c\tIC\t7c\tIC\t7c\tc-\t1\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t_\tzz.\n\t\t\t\t\t\t7\t\t\t\tX\t-\n\t\t\t\t\t\t*\t\t\t\t\u2014\n4->\u00bb ic\tw(\tic\t-\tJC\tic\t\t*0\tp\tr\tP x\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\tn: r\u00b1\nc\tu\t\tp\t4**\tP\tet\th-*\t\t\t_e- _ H\n\tX\tc\u00bb\t7c\t\u25ba\u2014\u00bb\tw*\t1\tCi\t\u00ceC\t~\tC\tr* \u2019\t\u2014- N = t\nTT\t7T\t77\tTT\t77\nf*\t\tft\t2\tet\nzz ~\t3' er\t3\u2019 er\t5' 3*\t5\u2019\n\u25a0cP\tr/.; r\tx| 3 1; c\t\t(X tr ,\n3. d\tc ^\tft ft\tW (t c\tft\nTT y.\t*\"* \u00a3\t77 \u2014\t77 x\t77\nST P\t2 F\tJJ C*\tP P\t\nc\t\t3\tC *\tc\nJT\t*\u25a0*\t*2\t\t3\n\t\t3\t\t3\np\nrp\nis\nft\n77\nft\n5\u2018 er\n-\n3-c\n77 X\n\u00ceT P\n.c c c\nc c c\nX\n>~\n~ p\nV.\u2019\nx\n\u201c3\n>\no\nft\nc\n3\nX\n*3\n3\nSH?\n3-\u00ce o\n\u00ae ?r \u2014\u25a0 cj\np c r-r\ns I I\n3\nC-\n77\nP\n3\n?r -s -r, o o 3 3 71\n\u00bb \u00a3:\n3 \u00a3j\no\n3 =\n\u201c 7Q X\n\u00ab er\nZT\n<t \u00ab\n3 P\nft)\n\u25a0ss-\n<\u00a7\nx\nft\nP\n5C\nO'\n3\nCL x 3 p O\n3 5T\u00ab 3 \u00ab er\n0\u201cr,\n~ C-tc C r-c er \u00c4\n-3\ni i 2\n<t 3- \u00b0\nUS\nV3 \u00bb ,*\n\u2022?|5\n\u00a3\u00a3*' 3fp 33 \u00ae - \u25a0\n2\t< P\n5. \u00a9 c\n\u00a3 r* \u00ab\nft 9h 3\"\n3\t3! 3 PCp 3 3 0 77 K \u201c\nft\n?r\n3\n3h\nft\nProbe ! Harnbestandteile","page":256},{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die diabetische L\u00e4vulosurie usw.\n257\nsi-tire angestellt. Umber legt auch Wert darauf, da\u00df nur frisch entleerte Urine zur Untersuchung kommen, da sich sonst beim Stehen an der Luft nach einigen Stunden Nitrite bilden k\u00f6nnen; es war mir nicht m\u00f6glich, bei meinen Untersuchungen diese Vorsichtsma\u00dfregel zu beachten, da die Zuckerurine gew\u00f6hnlich erst einige Stunden nach der Entleerung in meine H\u00e4nde gelangten. F\u00fcr die Anstellung der modifizierten Probe kommt sie nicht in Betracht, da man die salpetrige S\u00e4ure leicht vorher entfernen kann.\nDie titrimetrische Zuckerbestimmung wurde nach der neuen Methode von Bang1) ausgef\u00fchrt, von deren Brauchbarkeit ich mich durch eine Reihe von Versuchen mit reinen Traubenzuckerl\u00f6sungen \u00fcberzeugt habe ; die gefundenen Werte gaben mit den durch Polarisation gewonnenen Zahlen gut \u00fcbereinstimmende Resultate. Die Methode ist au\u00dferordentlich exakt, zeigt eine scharfe Endreaktion und l\u00e4\u00dft sich in wenigen Minuten ausf\u00fchren; auch f\u00fcr zuckerarme Urine gibt sie brauchbare Resultate.\nDie durch Titration gewonnenen Zuckerwerte waren bei\nmeinen Urinuntersuchungen regelm\u00e4\u00dfigh\u00f6heralsdiePolarisations-werte : das stimmt mit den Befunden \u00e4lterer Autoren \u00fcberein. Schon 1855 machten Wicke und Listing zuerst darauf aufmerksam und Pillitz konnte es (1871) best\u00e4tigen. R\u00f6hmann bezog in einem Urin, der nach der Polarisation 1,6 \u00b0/o, nach der Titration I\".\u00bb Zucker enthielt, diese Differenz auf L\u00e4vulose, ohne weitere Beweise daf\u00fcr anf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Die meisten F\u00e4lle dieser Art hat wohl Dub,2) ein Sch\u00fcler Rosins, zusammengestellt, der in 32 F\u00e4llen stets diese Differenz fand, die von Geelmuyden als Subrotation bezeichnet wird. Geelmuyden fand in einer Reihe von F\u00e4llen auch das entgegengesetzte Verhalten (Superrotation): ich habe das ebensowenig beobachtet wie Ros in und seine Sch\u00fcler.\nDie Differenz betr\u00e4gt in meinen Versuchen bis zu 2,2\u00b0/o (bei Rosin maximal 1,7\u00b0/o), im Durchschnitt \u2014 wie bei Rosin \u2014 etwa l\u00b0/o. Da\u00df diese Differenz nicht auf L\u00e4vulose beruht, geht\n*)' Biochem. Zeitschr., Bd. II, 190B, S. 271. \u00f6 Biss.. Berlin 1902.\n18*","page":257},{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"258\nL. Borchardt,\nnicht nur aus den Resultaten der modifizierten, sondern auch aus dem unregelm\u00e4\u00dfigen Verhalten der Rosinschen Probe hervor. So ist in Fall 32 bei einer Differenz von 2,2 \u00b0/o zwischen Polarisations- und Titrations wert die Rosin sehe Probe so schwach ausgefallen, da\u00df sie ca. 0,25\u00b0/o L\u00e4vulose entsprechen k\u00f6nnte; in keinem Fall war sie so intensiv, da\u00df sie irgendwie erhebliche L\u00e4vulosemengen angezeigt h\u00e4tte. Ich schlie\u00dfe also auch auf Grund des Ausfalls der Rosinschen Probe, da\u00df die bei Diabetes beobachtete Differenz zwischen Polarisations- und Titrationswert nicht auf L\u00e4vulose zu beziehen ist.\nWorauf sie beruht, vermag ich nicht zu sagen. Da\u00df Glv-kurons\u00e4uren bei Diabetes in vermehrter Menge ausgeschieden werden, ist bekanntlich nicht der Fall. Da nach der Verg\u00e4rung reduzierende Substanzen durch die Trommersche und Nyland ersehe Reaktion nicht mehr nachzuweisen sind, so mu\u00df es sich um die Ausscheidung reduzierender, g\u00e4rf\u00e4higer Substanzen handeln, also vermutlich anderer Zucker neben Traubenzucker. Ob dem von Rosenberger1) mitgeteilten Befund von Hepto-surie bei einem Falle von Diabetes eine allgemeinere Bedeutung zukommt, bleibt abzuwarten.\nAuch das h\u00e4ufige Vorkommen von Maltosurie bei Diabetes darf durch die Untersuchungen von Geelmuyden2) nicht als erwiesen angesehen werden. Eine Erkl\u00e4rung der Differenz zwischen Titrations- und Polarisationswert im Urin Diabetischer ist auf Grund der bisher bekannten'Tatsachen noch nicht m\u00f6glich.\nVon den Befunden, welche andere Autoren zur Annahme der Ausscheidung von L\u00e4vulose im Diabetikerurin veranla\u00dften. bed\u00fcrfen noch zwei einer besonderen Er\u00f6rterung:\nRosin und Umber haben in je einem Fall den Nachweis der L\u00e4vulose durch Darstellung des Methylphenylos\u00e4zons erbracht; die Angabe Neubergs, da\u00df Traubenzucker dieses Osa-zon unter den von ihm angegebenen Bedingungen nicht gibt, ist von Ofner in einer Reihe von Arbeiten bestritten worden. Da eine Einigung in diesem Punkte noch nicht erzielt ist. so\n\u00bb) Diese Zeitschrift, Bd. XLIX, 1906, S. 202.\n\u25a0) Zeitschr. f. klin. Med.. Bd. LXIII, 1906, H. 5 und 6. Vgl. dazu die Kritik Rosenbergers, Zentralbl. f. inn. Med. Bd. XXVIII, 19(ff. Nr. 69.","page":258},{"file":"p0259.txt","language":"de","ocr_de":"259\n\u00dcber die diabetische L\u00e4vulosuric usw.\nes zun\u00e4chst noch zweifelhaft erscheinen, ob in diesen beiden F\u00e4llen tats\u00e4chlich L\u00e4vulose ausgeschieden wurde\nFin weiterer Beweis schien in dem negativen Ausfall der Seliwanoffschen Probe nach dem Verg\u00e4ren des Urins gegeben zu sein: dieser ist durch den Befund von R. und 0. Adler hinf\u00e4llig geworden, dali die Seliwanoffsche Probe bei An-wesenheit von Nitriten positiv ausf\u00e4llt. Nitrite treten einige stunden nach der Entleerung des Urins auf und verschwinden wieder, wenn der Urin in Zersetzung \u00fcbergeht.\nIch betrachte es als das wesentlichste Resultat dieser Untersuchungen, nachgewiesen zu haben, da\u00df f\u00fcr die Annahme einer Ausscheidung von L\u00e4vulose im Diabetikerin in kein Grund vorliegt. \\\\ enn es sich sp\u00e4ter heraussteilen killte, da\u00df das Vorkommen von L\u00e4vulose im Diabetikerharn nicht zu den gr\u00fc\u00dften Seltenheiten geh\u00f6rt, so wird man zum Beweise daf\u00fcr jedenfalls nicht die oben zitierten Arbeiten anf\u00fchren d\u00fcrfen.\nJ","page":259}],"identifier":"lit18688","issued":"1908","language":"de","pages":"241-259","startpages":"241","title":"\u00dcber die diabetische L\u00e4vulosurie und den qualitativen Nachweis der L\u00e4vulose im Harn","type":"Journal Article","volume":"55"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:44:52.605910+00:00"}