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{"created":"2022-01-31T13:47:44.134298+00:00","id":"lit18706","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Henze, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 55: 445-446","fulltext":[{"file":"p0445.txt","language":"de","ocr_de":"Notiz \u00fcber die chemische Zusammensetzung der Ger\u00fcstsubstanz\nvon Velella spirans.\nVon\nM. Henze.\n(Chemisih-physiologischeti Laboratorium der zoologischen Station. Neapel.) iDer Redaktion xugegangen am 1t\u00bb. M\u00fcrz 1tM>8.)\nIm verflossenen Sommer bot sieh zuf\u00e4llig die Gelegenheit, eine gr\u00f6\u00dfere Anzahl von Exemplaren der sch\u00f6nen Syphonophore, Velella spirans, zu sammeln, die durch den Wind in Massen an den Strand von Ischia getrieben worden war. Richtiger gesagt, sammelt man von dem zarten Organismus eigentlich mir das sogenannte Segel, welches getrocknet einem St\u00fcckchen wei\u00dfen Seidenpapier gleicht.\nDie gut ausgewaschene und getrocknete Substanz enthielt rund 8\u00b0/o Stickstoff. Man kann dieselbe unbeschadet und ohne da\u00df sie ihre Form einb\u00fc\u00dft, l\u00e4ngere Zeit mit l()\u00b0/oiger und noch st\u00e4rkerer Natronlauge kochen, was bereits auf ihre cellulose-oder chitin\u00e4hnliche Beschaffenheit schlie\u00dfen l\u00e4\u00dft\u2019. Zur weiteren Reinigung wurde sie nacheinander mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure. Wasser, Alkohol und \u00c4ther gewaschen. Die so behandelte Substanz gibt keine Spur einer Liwei\u00dfreaktion (w\u00e4hrend im ungereinigten Zustand eben eine Andeutung davon zu bemerken idj, wohl aber eine starke Braunf\u00e4rbung mit Jod, die durch Kochsalzzusatz noch verst\u00e4rkt wird.\nNach Kjeldahl verbrannt brauchten zur .Neutralisation :\n0,1764 g Substanz K,00 ccm n/io-HtS04 d. h. Stickstoffgehalt 6.30\u00b0/o.\nEs korrespondiert dieser Stickstoffgehalt mit dem f\u00fcr das Chitin angegebenen.\nDie Gesamtmenge der gereinigten Substanz wurde hierauf mit konzentrierter Salzs\u00e4ure l\u00e4ngere Zeit auf dem Wasserbad","page":445},{"file":"p0446.txt","language":"de","ocr_de":"M. Henze, \u00dcber die Ger\u00fcstsubstanz von Yelella spirans\nbehandelt, wobei sie leicht in L\u00f6sung ging, und diese L\u00f6sung zuletzt soweit eingeengt, da\u00df beim Abk\u00fchlen die ganze Fl\u00fcssigkeit zu einem Krvstallbrei erstarrte. Derselbe wird aus verd\u00fcnntem Alkohol umkrystallisiert und in folgender Weise als salzsaures Glukosamin charakterisiert:\nDie w\u00e4sserige L\u00f6sung reduziert stark Fehlingsche Losung und es lenkt eine 5\u00b0/oige L\u00f6sung in 1 dm langer Schicht den polarisierten Lichtstrahl ab um -f- 7\u00b0 14', d. h.\n\u00abd = -f 72\u00b0 14'.\nEine L\u00f6sung des salzsauren Salzes wurde hierauf nach Angaben Steudels1) mit Phenylisoeyanat in alkalischer L\u00f6sung gekuppelt. Das Reaktionsprodukt, welches noch Fehlingsj/he L\u00f6sung reduzierte, wurde durch Kochen mit 203/oiger Essigs\u00e4ure in das Hydantoin \u00fcbergef\u00fchrt, welches den geforderten Schmelzpunkt 210\u00b0 zeigte.\nAuf Grund dieser Reaktionen ist die organische Ger\u00fcstsubstanz von Velella als Chitin charakterisiert.\nH. Steudel, Diese Zeitschrift, Bd. XXXIII, S. 223.","page":446}],"identifier":"lit18706","issued":"1908","language":"de","pages":"445-446","startpages":"445","title":"Notiz \u00fcber die chemische Zusammensetzung der Ger\u00fcstsubstanz von Velella spirans","type":"Journal Article","volume":"55"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:47:44.134303+00:00"}