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{"created":"2022-01-31T13:57:22.014715+00:00","id":"lit18756","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 58: 334-336","fulltext":[{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"Vergleichende Untersuchungen \u00fcber die Zusammensetzung und\nden Aufbau verschiedener Seidenarten.\nVon\nEmil Abderhalden.\n(Aus dem physiologischen Institute der tier\u00e4rztlichen \u00fcochschule, Berlin.)\n(Der Redaktion zugegangen am 22. Dezember 1908.)\nDie Unterscheidung der verschiedenartigen Proteine der Tier- und Pflanzenwelt erfolgte bis vor kurzem haupts\u00e4chlich auf Grund der physikalischen Eigenschaften der einzelnen Eiwei\u00dfarten. Ausschlaggebend war zumeist die Isolierungsmethode. Mit den Fortschritten der Eiwei\u00dfchemie und speziell der Verbesserung der Isolierungsmethoden der einzelnen Bausteine der Proteine ist der Versuch unternommen worden, die Efwei\u00dfstoffe nach ihrer Zusammensetzung an einzelnen Aminos\u00e4uren zu gruppieren. Die Resultate der totalen Hydrolyse verschiedenartiger Eiwei\u00dfstoffe lassen ohne weiteres erkennen, da\u00df zwischen Proteinen, die nach ihren physikalischen Eigenschaften als nahe verwandt aufgefa\u00dft worden sind, auch Beziehungen nach der Art und Menge der an ihrem Aufbau beteiligten Aminos\u00e4uren bestehen. Proteine, die ganz verschiedenartigen Klassen angeh\u00f6ren, zeigen auch gro\u00dfe Unterschiede in ihrer Zusammensetzung. Wir sind somit vorl\u00e4ufig wohl imstande, in gewissen Grenzen durch die Feststellung und vergleichende Bestimmung der bis jetzt bekannten Bausteine Unterschiede zwischen verschiedenen Proteinen festzustellen, dagegen gibt uns, wie der eine von uns1) wiederholt betont hat, die totale Hydrolyse keine Auskunft dar\u00fcber, ob bestimmte Eiwei\u00dfstoffe identisch\n*) Vgl. z. B. Emil Abderhalden, Lehrbuch der physiologischen Chemie in 32 Vorlesungen, S. 245 u. 259, 2. Auflage, Urban u. Schwarzenberg, Berlin u. Wien 1909, und Neuere Ergebnisse auf dem Gebiete der speziellen Eiwei\u00dfchemie, S. 73, Gustav Fischer, Jena 1909.","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Zusammensetzung verschiedener Seidenarten.\n335\nsind. Es k\u00f6nnen zwei Proteine bei der totalen Hydrolyse dieselben Aminos\u00e4uren in genau dem gleichen Mengenverh\u00e4ltnis liefern und trotzdem einen vollst\u00e4ndig verschiedenen Aufbau besitzen. Es sei nur daran erinnert, da\u00df z. B. die einzelnen Bausteine in beiden Proteinen in verschiedener Reihenfolge sich folgen k\u00f6nnen. Hier mu\u00df die partielle Hydrolyse eingreifen. Gelingt es, aus den beiden als Beispiel gew\u00e4hlten Proteinen gr\u00f6\u00dfere Bruchst\u00fccke zu isolieren, die unter einander verschieden sind, dann d\u00fcrfen wir den Schlu\u00df ziehen, da\u00df Proteine von gleicher Zusammensetzung, jedoch von ganz verschiedener Struktur vorliegen. Sind die erw\u00e4hnten Bruchst\u00fccke identisch, so w\u00e4chst die Wahrscheinlichkeit, da\u00df identische Proteine vorliegen. Zur Gewi\u00dfheit kann diese Annahme jedoch erst dann werden, wenn es gelingt, den Aufbau der Proteine selbst vollst\u00e4ndig aufzukl\u00e4ren.\nAls ersten Beitrag einer derartigen vergleichenden, auf den Resultaten der totalen und der partiellen Hydrolyse fu\u00dfenden Untersuchung haben wir es unternommen, eine gr\u00f6\u00dfere Anzahl von Seidenarten verschiedener Herkunft auf ihre chemische Verwandtschaft zu pr\u00fcfen. Durch die Untersuchungen von Emil Fischer sind wir \u00fcber die Zusammensetzung des italienischen Seidenfibroins sehr genau unterrichtet, auch waren bis jetzt die Untersuchungen \u00fcber die partielle Hydrolyse der Proteine beim Seidenfibroin am erfolgreichsten. Es sind bis jetzt zwei Dipep-tide1) \u2014 Glycyl-d-alanin und ein aus Glycin und Tyrosin bestehendes Dipeptid\u2014 und ferner ein Tetrapeptid2) isoliert worden.\nEs ist uns gegl\u00fcckt, eine gro\u00dfe Zahl von Seidenarten direkt aus dem Ursprungsland zu erhalten. Unser Plan ist nun folgender. Es soll zun\u00e4chst durch die totale Hydrolyse des Seidenfibroins, und wo m\u00f6glich auch des Seidenleims, festgestellt werden, ob die verschiedenen Seidenarten verschiedener\nx) Emil Fischer und Emil Abderhalden, Bildung eines Di-peptids bei der Hydrolyse des Seidenlibroins, Berichte der Deutschen chem. Gesellsch., Jg. XXXIX, S. 752, 1906. \u2014 Bildung von Dipeptiden bei der Hydrolyse der Proteine, Ebenda, Jg. XXXIX, S. 2315, 1906. \u2014 Bildung von Polypeptiden bei der Hydrolyse der Proteine, Ebenda, Bd. XL, S. 3544, 1907.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LVIII.\t23","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":"336 E. Abderhalden, \u00dcber Zusammensetzung von Seidenarten.\nHerkunft und von verschiedenen Spinnern abstammend eine verschiedene Zusammensetzung zeigen. Im Anschlu\u00df an diese Untersuchung sollen dann alle untersuchten Seidenarten der partiellen Hydrolyse unter ganz gleichen Bedingungen unterworfen werden. Ein Teil der Untersuchungen ist bereits vollendet. Es sollen die Resultate fortlaufend an dieser Stelle mitgeteilt werden.","page":336}],"identifier":"lit18756","issued":"1908-09","language":"de","pages":"334-336","startpages":"334","title":"Vergleichende Untersuchungen \u00fcber die Zusammensetzung und den Aufbau verschiedener Seidenarten","type":"Journal Article","volume":"58"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:57:22.014721+00:00"}